Zum Inhalt der Seite

Träume wie Tau

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wenn wir nur träumen, wenn wir leben – Leben wir dann, wenn wir träumen?

Ich liege auf einer großen Wiese auf dem Rücken, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und sehe hinauf zum Himmel.

Weiße Wolken auf blauem Grund.

Nein, kein blauer Grund. Dort ist noch lange nicht das Ende. In weiter Entfernung gibt es weitere Sterne, Planeten, ganze Galaxien – ja, vielleicht sogar noch weitere Universen! Es gibt so vieles, was wir nicht kennen, was wir nicht wissen. So vieles, das wir uns noch nicht einmal vorstellen könnten! Die Welt wird immer voller Mysterien bleiben.

Vielleicht – Wenn man lange die Wolken beobachtet, erkennt man Formen und Figuren. Wenn man noch länger hinschaut, ergeben sich ganze Geschichten! Vielleicht erzählen die Wolken von anderen Welten, vielleicht -

Vielleicht sehen die Menschen viel zu selten zu den Wolken auf, wenn sie durch das Leben hasten.

Ein Schiff, das die Segel setzt, ein Stern der in tausend Stücke zerbricht. Eine Kugel, die aus dem Nichts zu kommen scheint und unbestimmte Schatten, die sich in einem wilden Tanz trennen und wieder zusammenkommen, nur um im nächsten Moment wieder in verschiedene Richtungen zu fliehen.

Für einen Moment schließe ich die Augen und horche auf das Singen der Vögel, das Summen der Bienen, das leise Schlagen zarter Schmetterlingsflügel und das sanfte Wispern des Windes.

Ein tiefer Atemzug.

Diese Stille, sie hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich. Und auch diesmal ist es nicht anders.

Wenn ich entfernt von allen Menschen in der Natur bin, scheinen alle Sorgen, Probleme und alles Bedrückende von mir abzufallen. Dann kann ich wieder richtig durchatmen.

Ein weiterer tiefer Atemzug, dann öffne ich wieder die Augen und meine Frage kommt mir wieder in den Sinn: Was wäre, wenn all das, was wir tagtäglich zu erleben meinen, in Wirklichkeit nur Traum wäre?

Woher wissen wir dann, was real ist und was nicht?

Woher nimmt der Mensch die Gewissheit, dass das, was er hier und jetzt erlebt wirklich ist?

Mein Blick geht wieder in die Leere.

Ein Mädchen, das wirbelnd in den Wolken tanzt.

Wir können es gar nicht wissen.

Wir nehmen es einfach an, weil -

Ja, warum eigentlich?

Weil wir es einfach nicht besser wissen?

Weil es hilft, aus seinem Leben das Beste zu machen?

Oder ist es einfach die Angst vor der Ungewissheit und der Wahrheit?

Wenn wir annähmen, alles wäre nur ein Traum, welchen Sinn hätte unser Dasein dann noch?

Auf der Suche nach einer Antwort starre ich in den Himmel und entdecke den weißen Mond.

Wenn wir nur ein Traum wären, dann wären wir nur der Widerschein eines Anderen, eines Größeren. Wir wären unbedeutend. Wir hätten keinen Sinn mehr.

Ich stutze.

Oder doch?

Wir wären nur das Abbild eines anderen, aber dieser andere wäre jemand. Seine Erlebnisse, Sorgen, Freude, Leid, Erfolg – seine Hoffnungen und Wünsche. All das wären wir. All das wäre das, was wir hier leben. Und das nicht grundlos. Wir würden bei der Überwindung von Problemen und Enttäuschungen und der Erfüllung von Wünschen helfen.

Dieses Leben, das Träumen, hätte weiterhin einen Sinn und Zweck.

Aber könnten wir uns damit abfinden, das alles nur für einen anderen zu tun? Wohl die wenigsten.

Ein Schmetterling landet sanft auf meiner Brust.

Andererseits, vielleicht würde sich dadurch auch gar nichts ändern? Die einen würden weiterhin nie zur Ruhe kommen, weil sie von einer Lösung zur nächsten hasten, während diejenigen, die das alles sowieso nicht so ernst sehen, alles mit dem gleichen Tempo angehen würden.

Ein leises Seufzen entringt sich meiner Kehle. Aufgeschreckt flattert der Schmetterling wieder davon.

Ich rappel mich auch wieder auf.

Diese Überlegungen führen doch zu nichts.

Ich könnte ja doch nichts ändern, wenn ich wüsste, wie es sich wirklich verhielt.

Ich gehe lieber nach Hause, bevor sich jemand um mich Sorgen macht.
 

Ein Ruf aus dem Haus, dass das Essen fertig ist.

Eine Figur, die hastig aufgehoben wird.

Eine winziger Schmetterling, der auf der Puppe saß und jetzt aufgescheucht wird.

Ein Kind, das ins Haus rennt und schon gar keinen Gedanken mehr an das eben Gespielte verschwendet.
 

Unser Leben - nur ein Spiel?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nara_x3
2009-09-29T13:34:11+00:00 29.09.2009 15:34
OMG die Story is geil!! *_____*

Ganz ehrlich - Die Frage hab ich mir schon so oft gestellt aber ich teile die Meinung, wie sie am Ende ist. Man kann keine Lösung dafür finden, man kann es sich einfach nicht erklären.
Und JETZT kapiere ich auch das Bild XD Du hast anscheinend wirklich eine Puppe gezeichnet! *Das Bild zuerst angeguckt hatte*

Werd dann bald mal deine andere Story lesen -^__^- Du hast einen angenehmen Schreibstil, das mag ich :3


Zurück