Zum Inhalt der Seite

Kore kara...von hier an blind.

raku ni suru - erleichtern.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Namida [Tear]

„Das war ein befreundeter Fotograf, der mich immer auf dem Laufenden hält, wenn es um Wetter und gute Locations geht. Er sagt, dass ein richtig übeles Gewitter auf Itabashi und Kita zu zieht. Er meinte, es hätte in Shinjuku und Shibuya schon duzende Bäume entwurzelt und es wäre zu vermeiden jetzt mit dem Auto herumzufahren oder gar zu Fuß heraus zu gehen. Tut mir leid, aber ich sehe es als meine Pflicht an, euch hier zu behalten, so lange das Unwetter wütet, denn ich möchte nicht, dass sich jemand verletzt oder gar zu Tode kommt.“, fasste Lykaya den Inhalt des Handygespräches kurz zusammen und öffnete eine Schublade an ihrem Tisch. „Wir sollen hier bleiben? Solche Gewitter können Stunden, manchmal sogar Tage dauern! Was sollen wir denn machen, wenn das morgen immer noch so schlimm ist und alles verwüstet? Wo sollen wir denn unterkommen?“, sagte der Sänger sehr garstig. „Immer mit der Ruhe, Sato-san!“, besänftigte ihn der Schlagzeuger und sah die Produzentin fragend an, denn das, was Satoshi gesagt hatte, stimmte schließlich auch irgendwie. „Nun ja, ich habe drei Matratzen auf dem Dachboden, mehr nicht. Dann müssten sich Zwei Eine teilen, anders geht es nicht.“, überlegte das junge Mädchen. Nachdenklich sah sie ihre eigenen Fingernägel an und kippelte wieder mit ihrem Stuhl. „Ich werde mir garantiert keine Matratze teilen! Kann ich nicht auf dem Sofa schlafen, oder etwas in der Art?“, Satoshi klang äußerst entrüstet, bei dem Gedanken daran, mit Ryo oder gar mit ShuU oder Nii auf einer Matratze schlafen zu müssen. „Nein, auf dem Sofa lasse ich grundsätzlich niemanden schlafen. Dafür ist das Mobiliar zu empfindlich. Außerdem seid ihr hier unter meinem Dach, hier wird nicht gemosert und gebettelt. Ich würde sagen, dass ihr jetzt erst mal euer Auto in die Garage stellt, nicht, dass nacher ein Baum darauf fällt.“, beendete sie den Vortrag und erhob sich. „Ryo, gehen wir zusammen runter?“, fragte Satoshi, der anscheinend endlich aus dieser nervigen Situation fliehen wollte und schon an der Tür stand. „Ja, klar. Wo ist denn die Garage?“, fragte er in den Raum. Das Mädchen hatte sich an das Fenster gestellt und sah hinaus. „Rechts neben dem Haus. Stellt einen Schuh, oder so etwas zwischen Tür und Rahmen, damit sie euch nicht zuschlägt und ihr nicht wieder herein kommt, ich muss jetzt noch Zero anrufen und ihm Bescheid geben, dass sie schnell zurück kommen sollen, sie sind scheinbar schon weg.“, meinte sie und zückte ein weiteres Mal ihr rotes Handy. Sie beschrieb Nii und ShuU, dass sie bitte hinunter gehen mögen, um sich in das große Wohnzimmer zu setzen. Ryo und Satoshi stiefelten derweil schon die große Treppe zum eben genannten Raum herunter und durchquerten ihn. „ShuU ist komisch, im Moment...“,begann der Frontmann. „Inwiefern?“, fragte der Schlagzeuger nach. „Naja, er kommt mir zu nahe, finde ich. Außerdem kommt er mir so verschüchtert rüber, wenn er mit mir reden muss, oder mich ansehen muss. Das ist doch komisch, oder etwa nicht?“, druckste Satoshi herum. „Macht bestimmt nur die Aufregung. Schließlich geht es heute um etwas ganz Großes!“, antwortete Ryo und hielt Satoshi die Tür auf. Er stellte eine robuste, beige Blumenvase zwischen die Tür und ihren Rahmen, die mochte wohl nicht so schnell kaputt gehen, dachte er und folgte dem Sänger raus.

„Bist du dir da so sicher? Und was ist, wenn da jetzt noch mehr hinter steckt? Darauf habe ich echt keine Lust!“, schnaubte er, während sie schnell durch den Platzregen zum Auto liefen und Ryo hastig einstieg um es zur Garage zu fahren. Satoshi hievte das alte, rostige Garagentor auf, welches erbärmlich quietschte und äußerst mitgenommen aussah, mit seinem abgeblättertem gräulichen Lack, und hielt es, sodass Ryo den Toyota hinein fahren konnte. Der Motor des kleinen Autos brummte kurz, bis Ryo den Zündschlüssel zurück drehte und heraus zog. Der kleine Schlagzeuger stieg aus und knallte die Tür zu, schloss ab. „Ach was, du machst dir zu viele Gedanken. Was soll da schon sein? Denkst du etwa ShuU steht vom einen auf den anderen Tag auf Männer? Das glaubst du doch wohl selber nicht!“, erfasste er Satoshis Bedenken und zeigte ihm dem Vogel. Er kicherte, als er sah, wie der Sänger ihn etwas verzweifelt ansah. „Schon gut...Ich sagte ja, ich hätte da allen Ernstes keine Lust drauf! Außerdem können wir doch nicht wissen, was den von Zeit zu Zeit so interessiert. Ich meine, das ist ja nicht erst seit heute so.“, sie standen sich in der dreckigen Garage gegenüber. „Wie? Ich verstehe nicht worauf du hinaus willst.“, meinte der Kleinere. „Man, bist du dumm, oder so etwas? Ich hab einfach das Gefühl, dass er was von mir will, weil es dafür greifende Beweise gibt! Ich meine, ich hab das Gespräch im Auto mitbekommen, allein das war ja schon eigenartig. Aber heute morgen wollte ich testen, ob er mich wegstößt, wenn ich mich vermeintlich an in heranschmeiße, aber: Nichts! Er hat mich einfach gewähren lassen, ich hätte ganz einfach in seine Shorts greifen dürfen. Das ist für mich kein Vertrauen unter Freunden mehr, sondern ehr ein ‚komm schon, mach mich an, ich brauch das jetzt’! Ryo, sei ehrlich, das ist doch eigenartig oder nicht?“, Satoshis Blick wanderte von verzweifelt zu verärgert. Er kam kaum mehr zu Wort, als ihn Ryo abwürgte:“ Hey, da sind Zero und Karyu!“, er eilte davon durch den währenden Regen gen Haustür, um die beiden Musiker zu begrüßen. Er kannte sie von früheren Gigs bereits und freute sich sichtlich bekannte Gesichter wiederzusehen. Murrend stapfte der Frontmann seinem Bandkollegen hinterher, wobei er nicht minder sein Schritttempo nach jedem Meter erhöhte, da er beschlossen hatte, dass er doch nicht all zu nass werden wollte. „Guten Morgen! Lange nicht gesehen!“, platzte die kleine Quasselbacke los, während Karyu die Blumenvase, die Ryo zuvor in den Türspalt gestellt hatte, mit dem Fuß aus dem Weg schob und seinen Haustürschlüssel in der Hosentasche verschwinden ließ. Vermeintlich hatte er gedacht, dass die Tür abgeschlossen sein mochte, doch da dies nicht der Fall war, war der Schlüssel an dieser Stelle natürlich überflüssig geworden. „Ah, guten Morgen ihr Beiden. Was macht ihr denn hier?“, fragte der Bassist der anderen Band äußerst überrascht. „Wir sind so zu sagen zu einem Vorstellungsgespräch hier!“, krähte Satoshi, der gerade unter das kurze Abdach gestolpert kam. „Ach so ist das. Dann dürfen wir also bald neue Arbeitskollegen hier begrüßen, hm?“, erkundigte sich Karyu neugierig, der bereits Drinnen war. „Hm...wer weiß, wir haben schon am Anfang Minuspunkte gesammelt, weil ShuU den ältesten Bass der Produzentin beschädigt hat, aber ich bin doch recht zuversichtlich.“, antwortete der junge Sänger platt mit einem immer noch leicht verärgerten Unterton. „Oh je, na da wünschen wir euch natürlich noch viel Glück! Wir gehen uns jetzt erst mal trocknen, wir sehen ja aus, als wären wir bekleidet in ein Schwimmbecken gesprungen!“, lachte Zero scharf und deutete dem Gitarristen zum Gehen. Daraufhin verschwanden er und sein Bandkollege auf der Treppe zum ersten Geschoss, auf den Flur mit den vielen Zimmern. Ryo sah ihnen noch hinterher, während Satoshi bereits bemerkt hatte, dass ShuU und Nii wie paralysiert vor dem Fernseher im Wohnzimmer saßen und eine total sinnlose Spielshow guckten, bei der es darum ging, durch eine Styroporwand mit ausgelassenen Formen hindurch zu kommen, ohne dass die Wand beschädigt wurde.

Satoshi fühlte sich überhaupt nicht wohl. Im Moment begann er einfach ShuU total zu hassen, er wusste nicht, was er tun sollte, er wusste nicht, ob er ShuU fragen sollte, was seine vermeintlichen Anmachversuche sollte, er wusste nicht, ob er es doch lieber lassen sollte den Bassisten darauf anzusprechen. Sein Kopf hämmerte und das abstoßende Gefühl in seinem Magen verstärkte sich mit jeder Minute. Der Schlagzeuger fand das alles recht unübersichtlich, aber er wollte dennoch zwischen den Beiden vermitteln, falls es nötig werden sollte. ShuU hingegen schien zu leiden, wie ein Straßenhund, dachte sich Ryo. Er saß die letzten Wochen so oft einfach nur da und starrte in die Leere, da hatte er heute Morgen versucht Satoshi näher zu kommen und dann sowas. Er konnte verstehen, dass es ihm nicht gut damit ging.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück