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Amour est plus grande que la mord...

...denn die Liebe ist größer als der Tod!
von

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Lea' Sicht

"Amour est plus grand que la mort!"
 

Lea's POV:
 

Hallo! Mein Name ist Lea und ich bin 17 Jahre alt. Ich werde euch jetzt meine Geschichte erzählen. Wenn ihr traurige Geschichten mögt dann lest weiter, wenn nicht, dann wäre es besser ihr hört jetzt auf. Denn in meiner Geschichte gibt es kein “Happy End”. Na ja wie auch immer. Wisst ihr ich warte gerade auf den Zug…Außerdem regnet es. Ich hasse den Regen! Ach ja ich werde nicht mit den Zug fahren... Nein ganz im Gegenteil. Dieser Zug wird mein Schicksal besiegeln mich endlich wieder zu meinem geliebten bringen... Ja, wenn ihr jetzt denkt, dass ich mich umbringen will dann liegt ihr Goldrichtig- Ich will sterben! Aber erst mal sollte ich euch die ganze Geschichte erzählen, damit ihr meine Lage versteht und euch ansatzweise vorstellen könnt wie ich mich gerade fühle. Also wie kam es zu dieser Farce?
 

Es begann alles an dem Tag als meine Eltern beschlossen umzuziehen. Zu diesem Zeitpunkt war ich 16 Jahre alt und mitten in meiner Pubertät. Ich wollte nicht aus meiner Heimatstadt weg, denn ich lebte da schon seit ich denken konnte. Ich wollte meine Freunde nicht verlassen! Freunde war der Falsche Ausdruck…ich hatte nur eine wirkliche Freundin welche ich leider erst sehr spät kennenlernte. Sie zu verlassen fiel mir besonders schwer. Die anderen, so genannten „Freunde“ haben immer nur so getan, sie hatten versucht mir etwas vorzuspielen… In meiner neuen “Heimat” fühle ich mich unwohl. Ich wusste auch schon gleich am ersten Schultag, dass es mir schwer falle würde neue Kontakte zu knüpfen. Denn an meiner alten Schule wurde ich von vielen als Streberin bezeichnet, weil ich einen überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten habe. Und außerdem habe ich mir im Alter von neun selbst eine weitere Sprache beigebracht, mithilfe von Lernbüchern eine gut zu meisternde Aufgabe. Menschen wie mich nennt man1Autodidakt... ein weiterer Grund warum mich meine Mitschüler und Mitmenschen mieden. Die Folge der ganzen Ausgrenzungen war, dass mein Selbstvertrauen in den Keller sank. So und jetzt wieder zu meiner neuen Klasse und meinem ersten Schultag. Es kam mir so vor als wäre es gestern gewesen. Glück hatte ich nicht wirklich mit der Klasse... sie war schlimmer als meine alte. Es gab nur „Zicken”, die sich für etwas besseres hielten und so angeberische „Machos” und „Schönlinge”. Gegenüber solchen debilen Leuten konnte, und wollte ich keine 2Empathie zeigen! Wie ich so etwas gleich am ersten Tag beurteilen konnte? Das liegt wohl an meiner ausgeprägten Emotionalen Intelligenz. Ich konnte Leute besser verstehen als andere und konnte mich gut in die Lage der Person versetzten.
 

Dennoch war ich wohl doch nicht eine so gute Menschenkennerin, denn der totale Mädchenschwarm, sein Name war Jack, wollte etwas mit mir zu tun haben möchte. Er schien recht interessiert an mir zu sein. Und ich konnte nachvollziehen was die anderen Mädchen an ihm mochten. Aber dennoch war ich mir anfangs nicht sicher ob er nicht dann doch zur typischen Sorte Mann werden würde wie es jeder tat. Er nahm mit mir Kontakt auf und ich war dagegen nicht abgeneigt, aber trotzdem wollte ich ihm noch nicht vertrauen, weil er ziemlich unberechenbar war. Dennoch war ich total glücklich und wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander. Wir gingen jeden Tag zusammen zur Schule und je nachdem ob er oder ich eine AG hatten gingen wir auch gemeinsam nach Hause oder gingen in die Stadt und verbrachten den Nachmittag zusammen. Zwei Monate nach dem Umzug wusste ich, dass ich ihm vertrauen konnte, seine Wärme die in seiner Stimme lag bereitete mir immer wieder einen angenehmen Schauer. Auch wenn ich tief in seine Augen blickte spürte ich ein kribbeln in meinem Bauch, es war nicht unangenehm, ganz im Gegenteil. Dieses Gefühl war mir total Fremd und neuartig, aber es war ein gutes Gefühl. Sogar meine Haut kribbelte wenn er mich mit seinen sanften Händen berührt. Erst später merkte ich, dass ich mich in meinen besten Freund verliebte. Das Gefühl der Liebe war so stark, dass ich mich kaum auf den Unterricht konzentrieren kann und dadurch mich ziemlich verschlechterte. Ich hatte eine sogenannte 3affektive Lernhemmung, dennoch wollte und konnte ich dieses Gefühl nicht missen. Das alles war einzig und allein Jacks Schuld, aber ich konnte ihm ja keinen Vorwurf machen, was hatte er bloß mit mir getan, was machte ihn nur so unwiderstehlich? Die Zeit verging und wir verbrachten immer mehr Zeit miteinander und kamen uns unbewusst oder auch bewusst näher. Das passte den “Zicken” überhaupt nicht und so wurden die Stichelleien mir gegenüber immer schlimmer. Aber Jack hat mich stets motiviert, dadurch habe ich diese Tortur gut überstanden, wie dankbar ich ihm war. Ich lebte schon fast 7 Monate hier in der Stadt und es gefiel mir aber nur wegen einem Faktor.
 

Der glücklichste Tag in meinem ganzen Leben, war der Tag an dem Jack mir seine Liebe gestand. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Ziemlich Kitschig war es und Jack wusste auch, dass ich es nicht so mit diesem Romantischen Zeug was anfangen kann aber dennoch war diese Situation überaus gelungen. In einem Riesenrad sagte er es mir. Die drei Wörter, welche mir meinen Atem raubten. Unsere Gondel blieb am höchsten Punkt stehen. Das erinnert mich an etwas, was mir meine Großmutter mal erzählte. „Wenn zwei verliebte Personen in einem Riesenradmit ihrer Gondel am höchsten Punkt zum stehen kommt, wird ihre Liebe kein Ende finden.“ Im Nachhinein hätt ich nie gedacht wie unrecht sie hatte. Trotzdem war es einfach nur schön, er sah im gedämpften Licht unglaublich aus. Ich hatte eine Gänsehaut bekommen, als er es sagte. Ich glaube ich war noch nie im Leben so glücklich! Aber dieser 4Flow-Effekt sollte ein brutales, jähes Ende nehmen. Es war der Tag einen Monat nach meinem 17. Geburtstag. Die Schule war vorbei und Jack hatte eine Lehre als KFZ-Mechatroniker begonnen. Ich war an diesem verhängnisvollen Tag in der Schule. Ich wollte Abitur machen und danach Medizin studieren und meine Doktorarbeit schreiben. Nach seiner Ausbildung wollte Jack noch etwas bei dem Unternehmen arbeiten und währenddessen Gels sparen und eine eigene Werkstatt zu eröffnen.
 

Aber daraus wird nichts mehr. Also ich war ja beim schlimmsten Tag meines Lebens. Ich wusste nicht warum, aber den ganzen Tag hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. In der Schule war ich unkonzentriert. Ich nahm nur durch die Reizregistrierung nur das stetige prasseln des Regens gegen die Fensterscheiben war. Wenn ich mich jetzt so dran erinnere weiß ich noch, dass wir ein Mind-Map zum Thema “Liebe” erstellt hatten. Ironie des Schicksals. Gegen 14:30 Uhr war ich dann Zuhause. Ich erledigte die fällige Hausarbeit und tat noch ein wenig für die Schule. Mein Vater war schon zu Hause aber schlief tief und fest. Ihn machte seine Arbeit sehr zu schaffen und meine Mutter hatte Nachtschicht im Altenheim. Das hieß ich würde das essen machen, aber das wollt ich heute eigentlich zusammen mit Jack machen. Er sollte zu mir kommen. Um 18:00 Uhr hatte er Feierabend, dann würde er sich auf sein Motorrad setzten und zu mir fahren. Er würde gegen 19.00 Uhr bei mir sein. So wie sonst auch immer. Aber heute sollte alles anders werden. 18.32 Uhr plötzlich hörte ich Sirenen aufheulen. Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr, sie alle fuhren in einem Waghalsigen Tempo an unserem Haus vorbei. Ich befürchtete jetzt schon das schlimmste, aber ich hätte nie gedacht, dass sich diese Vermutung dann noch bestätigt. 19.30 Uhr langsam machte ich mir um Jack sorgen. Ich saß in der Küche und starrte auf die Uhr. 19:31 Uhr das Telefon klingelte. Ich nahm das Telefon in die Hand schaute vorher noch auf den Display. Es war Jacks Nummer. Als ich dranging war nicht am anderen Ende mein Freund sondern seine Mutter, als sie mit mir sprach zitterte ihre Stimme und immer wieder schluchzte sie. Dann erzählte sie mir die Nachricht...
 

Ein LKW Fahrer, welcher ohne Scheibenwischer fuhr hatte an der einen Abzweigung in Richtung der Autobahn Jack die Vorfahrt genommen und ist mit überhöhter Geschwindigkeit in ihn hinein gerast. Jack wurde zwischen seinem Motorrad und dem LKW eingeklemmt und war auf der Stelle tot. Diese Szene spielte sich im selben Moment vor meinem inneren Auge ab. Ich sah den wichtigsten Menschen in meinem Leben Tod und eigeklemmt, das Blut lief seinen Arm hinab auf den Boden, wo sich schon eine Lache bildete und die Feuerwehrleute weiterhin versuchen ihn zu bergen. Ich spürte wir mir heiße Tränen über die Wangen liefen. Der Hörer glitt mir aus der Hand fiel zu Boden. Ich tat es dem Telefonhörer gleich und glitt an der Wand langsam zum Boden hinab. Die Tränen liefen unaufhörlich, ich schlang meine Arme um die Beine und kauerte auf dem Boden. Im nächsten Moment verfinsterte sich alles um mich herum. Ich fühlte mich als ob ich in ein schwarzes Loch falle...ohne etwas, das mich auffängt, ohne ein Lichtstrahl am Firmament. Diese Dunkelheit um mich herum zerfraß mein Herz gänzlich. Es fühlte sich an als ob jemand mir mein Herz mit Gewalt aus meiner Brust reißt, ohne dass es blutet. Ich fühle mich so “Herzlos”, als wenn die Dunkelheit das einzige ist was mir noch bleibt. Schnell wurde mir klar, dass mein Leben keinen Sinn mehr hatte. Ich nahm mir vor noch an diesem Tag zu sterben.
 

Und da sind wir wieder bei meiner jetzigen Situation. Ich höre leise den Zug kommen und gleichzeitig vernehme ich im Unterbewusstsein deine warme, klangvolle Stimme. Ich erinnere mich. Du gabst mir ein Versprechen als du mir im Riesenrad deine Liebe gestandest... du sagtest:„Ich bin immer für dich da! Versprochen.” mir kommen wieder die Tränen, versuche sie nicht mal sie aufzuhalten und ich schreie in die regnerische Nacht:„Und wenn ich dich brauch!? Warum bist du jetzt nicht da!?” Mit diesen Worten springe ich ab. Ich spüre einen straken Schmerz und merke wie mein warmes Blut aus meinem Körper fließt. Das Blut, die letzte Wärme die ich vernahm. Mir wird kalt und ein weißer Schleier legt sich vor meinen Augen. Ich weiß, dass es jetzt vorbei ist. „Jack ich bin wieder bei dir!”
 

Zwei Tage später in der Tageszeitung ein Bericht mit folgender Überschrift: „17-jähriges Mädchen springt vor einen ICE.” Wir wissen doch alle wer damit gemeint ist.

Die Beerdigung von Lea und Jack fand am 27.11 im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Die beiden haben ein Doppelgrab. Auf dem Grabstein steht

„ Amour est plus grand que la mort! “

Was so viel heißt wie “Die Liebe ist größer als der Tod!”

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1 selbst lehrend

2 einfühlsame Art

3 Lernhemmungen durch starke Gefühle

4 überglücklicher Moment, wo man alles um sich herum vergisst



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ely94
2010-07-18T19:37:39+00:00 18.07.2010 21:37
ich hatte eine gänsehaut o_O
soo traurig aber auch schön
Arme Lea :(

LG <3
Von:  _-THE_JOKER-_
2010-03-01T15:22:08+00:00 01.03.2010 16:22
Sehr ergreifend und traurig, reist einen echt mit und ist sehr originell.

Gut geschrieben, mach weiter so


lg joker
Von:  Baka_Monkey
2009-10-04T13:31:10+00:00 04.10.2009 15:31
Ich mag sie >.< So schön und traurig ><.
Und ich hoffe so werden auch paar andere denken :)
*knuddl*


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