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Captured

Sidestory to 'The Violinkiller'
von

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Verhör

Was hatten sie diesem Mann nur angetan? //Kaltblütige Bastarde.// dachte Nira und als sie Haoru jetzt sah war er nicht mehr der Selbe für sie.

Nun trug er einen Orangefarbenen Häftlingsoverall. Seine Haltung war aufrecht und stolz und er war zur vollen Größe aufgerichtet. Doch die Häftlingskleidung stand ihm nicht,

fand Nira, er sollte etwas provokativeres tragen, rot oder schwarz. Unter dem weißen T-Shirt traten kräftige Muskeln hervor. Und man merkte, dass es ihm missfiel gefesselt zu sein.

Ein Beamte hielt ihn am Oberarm fest, und zwang ihn sich auf den Stuhl Nira gegenüber zu setzen.

Die Agentin holte tief Luft... Sammelte sich kurz. „Guten Tag Mr. Cold.“ sagte sie mit einem höflichen Lächeln. Sie war nicht voreingenommen gegenüber diesem vitalen jungen Mann.

„Guten Tag Ms.?“ Antwortete er höflich fragend.

„Welscher, FBI-Agentin Nira Welscher.“

Er nickte doch bewegte unruhig seine Hände.

„Verzeihen sie, ist es wohl eventuell möglich die Handschellen los zu werden, sie stören ungemein. Ich verspreche auch keine Dummheiten zu machen.“

Niras uns Haorus Blicke trafen sich für einen Augenblick. Sie nickte... wusste dass er ihr nichts antun würde. Der Wachmann löste die Fesseln.

Ein erleichtertes Seufzen entwich dem Aisaten. „So ist es besser.“ und er rieb sich die wundgescheuerten Handgelenke.

Er Legte die Hände auf den Tisch vor sich, wohlwissend dass die Agentin sie lieber in Sichtweite haben wollte. Es war ein Zugeständnis von ihr gewesen, weil sie hoffte er sei dann kooperativer.

Er hatte schöne Hände... dachte sich Nira, sie waren lang und gelenkig, und sehr gepflegt.

Er machte auf die Agentin sowieso einen sehr weltgewandten Eindruck. Er strahlte respektheischende Überlegenheit aus, schien zu wissen was er wollte. Ob er auch gebildet war galt es herauszufinden.

// Er ist zu jung.// schallte sie sich innerlich eine Närrin //Ausserdem ist er ein Verdächtiger.//

Sie räusperte sich.. „Nun Mr. Cold, sie wissen weshalb sie hier sind? Ich stelle ihnen zunächst einmal ein paar Fragen zu ihrer Person.

Haoru Cold, das ist ihr richtiger Name?“

„So steht es zumindest in meinem Ausweis.“

„Wie alt sind sie?“

„23“

„Sie leben in?“

„Wales“

„Geboren in?“

„London.“

„Am?“

„Das weiß ich nicht.“

Nira stockte. Blickte ihn fragend an.

Er erwiderte ihren Blick.

„Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen, ich kenne mein Geburtsdatum nicht. Es ist wahrscheinlich im April, aber ganz sicher bin ich mir nicht“ erklärte er sich.

Sie hob die Augenbrauen.

„Welches Waisenhaus?“

„St. Angela Orphanage. Das Waisenhaus ist vor zwei Jahren abgebrannt, es gibt die Akten nicht mehr.“

„Ich brauche ihr Geburtsdatum.“

„Ich sagte bereits, dass ich es nicht weiß ich weiß nur dass ich 1987 geboren wurde.“

Sie notierte das und betrachtete den jungen Mann forschend.

„Nun gut.“ Sie räusperte sich erneut.

„Was sind sie von Beruf?“

„Musiker und freischaffender Künstler.“ log er, doch man sah es ihm nicht an.

„Welches Instrument spielen sie?“

„Violine.“

„Wie lange?“

„fünf Jahre.“

„Sind sie verheiratet?“

„Nein.“

„Haben sie Kinder?“

„Nein. Nicht das ich wüsste.“

„Leben sie in einer Partnerschaft?“

„Nein.“

„Leben sie allein?“

„Ja.“

Es waren Revolver von belanglosen Fragen, die sie im stellte um ihn ins Schleudern zu bringen. Verhörtaktik.

Nach einer Weile fragte sie, ohne Pause von der nächsten Frage.

„Woher kommen die Narben auf ihrem Rücken?“

Er stockte... blickte sie an, sie erwiderte seinen Blick.

„Das geht sie nichts an.“ sagte er beinahe forsch und bereute es sofort wieder. „Das geht niemanden etwas an, ist ganz allein meine Sache.“

Er taxierte sie mit seinen blauen ausdrucksstarken Augen.

Sie lehnte sich zurück, und holte eine Zigarettenschachtel aus ihrer Hosentasche. Nahm sich eine heraus, und bot auch Haoru eine an, die er dankend annahm. Ein Königreich für eine Zigarette. Er genoss den beißenden Rauch als er sich die Zigarette angezündet hatte.. sah aber nachdenklich zur Seite.

Nira würde es jetzt etwas ruhiger angehen lassen. So wie er reagiert hatte war da noch mehr im Busch.

Doch jetzt galt es herauszufinden, was dieser Mann mit Oxley Shefered zu tun hatte.

Einige Minuten herrschte Schweigen. Dann ergriff, Haoru das Wort und lehnte sich ein wenig vor über den Tisch.

„Hören sie mir zu Agent Welscher, ich habe keinen blassen Dunst was mir vorgeworfen wird. Ich lag im Krankenhaus weil ich Oxley Shefered davor gerettet habe zu ertrinken, und urplötzlich ruft jemand die Polizei und ich werde in Alkatraz eingesperrt.

Ms. Ich war bei der Marine, und ich werde ihnen das selbe sagen, was ich der Polizei gesagt habe, ich bin rausgefahren, mit meinem Segelboot, weil ich das Meer liebe, und ich auf dem Wasser am besten komponieren kann. Was immer man mir vorwirft, ich bin unschuldig, und würde gerne wieder zurück nach Großbritannien.“ Er war vollkommen ernst.

Auch sie war nun vollkommen ernst.

„Gut, sie wollen Antworten die kriegen sie, aber nur wenn ich im Gegenzug auch welche bekomme.“

Er hob eine Augenbraue.

„Kennen sie das?“ fragte sie und schob ihm den Zettel mit dem Logo hinüber.

„Das ist das Logo des Violinkillers, ich habs erst letzte Woche noch in den Nachrichten gesehen, hat er nicht den Croft-Jungen entführt?“

„Genau. Können sie Runenschrift Mr. Cold.“ Er studierte das Logo..

„Ich habs wohl schonmal gesehen, aber ich könnte nicht lesen was da steht.“

Sie lehnte sich zurück. „Sind sie The Violinkiller, Haoru Cold.“ fragte sie ganz unverblümt.

Die nächste Szene war sehr gut gespielt. „Er riss die Augen auf, und auf seinem Gesicht war das reine Entsetzen über diese Anmaßung zu sehen.. „Ich soll dieser Massenmörder sein Ms. … Nie im Leben. Ich achte die Gesetze. Das ist doch lachhaft, ich könnte niemals einen Menschen töten. „ Er schlug auf den Tisch „Deshalb?! Deshalb bin ich hier? Weil sie mich für diesen psychopathischen Killer halten, der Menschen mit Geigensaiten köpft.“ Er spielte den fassungslosen. „Also ich bitte sie, aber das ist vollkommen aus der Luft gegriffen!“

Nira taxierte den jungen Mann.

„Sagen sie auch die Wahrheit?“

„Ja verdammt! Ich will einfach nur wieder nach Hause.“

Er wäre am Liebsten aufgesprungen um seine Szene zu unterstreichen.

„Woher kennen sie Oxley Shefered?“

Sie war ein Cop, und ein verdammt guter noch dazu.

Es würde härter werden, doch Nira konnte sich einfach nicht davon abhalten ihn sexy zu finden, er war auch einfach ein schöner Mann.

Wiederum schallte sie sich eine Närrin. „Antworten sie!“

verlangte sie mit fester Stimme.

„Ich kenne ihn nicht.“, log er, aber man sah es ihm wiederum nicht an. „Nur aus den Medien, ich habe einfach nur einen Menschen vor dem Ertrinken gerettet, es hätte auch George Bush sein können, ich hätte es trotzdem getan.“

„Wie kommen sie auf George Bush?“

„Ein beliebiger Name.“

„Wie ist George Bush gestorben?“

Sie hoffte ihn damit zu ködern, da die Offizielle Todesursache ein Herzanfall gewesen war, nur der Geheimdienst wusste, dass es in Wirklichkeit der Violinkiller gewesen war.

„An einem Herzanfall.“ ,sagte Haoru vollkommen unschuldig „Warum fragen sie?“

Antworten gegen Antworten.

„Weil er in Wahrheit vom Violinkiller ermordet wurde.“

Haoru nahm das nur nickend zu Kenntnis.

Nira beugte sich ein wenig vor, vielleicht klappte es wenn sie mehr über ihn herausfand.

„Sind sie bereit mit mir zu kooperieren, Mr. Cold?“

„Natürlich, ich will doch einfach nur wieder nach Hause.“

Er spielte diesen endlos traurigen Blick, und vergrub dann das Gesicht in den Händen.

Gut, dass er so ein guter Schauspieler war.

„Gut, Mr. Cold, ich will, dass sie mir von ihrer Vergangenheit erzählen, ich will ihre ganze verdammte Lebensgeschichte hören.“

Haoru sah sie entsetzt an, und dieses Mal war es alles andere als gespielt. Die blauen Augen waren für einen kurzen Augenblick wieder die eines Kindes und blickten panisch umher.

„Was?..“, hauchte er, alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.

Erstaunlich, dass dieser starke, ausgewachsene, weltgewandte und hübsche Mann, so leicht aus der Fassung zu bringen war. Niras Blick wurde für einen Augenblick weich.

Sie legte eine Hand auf seine. „Ich muss das wissen.“ Es bestand ja schließlich die Chance, dass er sich verplapperte.

Er entzog ihr seine Hand, und atmete tief durch, und auf einmal, in einem Wimpernschlag, war er komplett emotionslos. Er versteckte sich hinter einer perfekten Maske.

Hatte er vielleicht eine gespaltene Persönlichkeit? Und wusste er gar nichts von seinen Taten, weil noch ein anderer Haoru Cold in diesem Körper steckte?

Sie würde veranlassen, dass er mit einem Psychologen sprach.

Sie hoffte mehr darüber herauszufinden.

Eine gespaltene Persönlichkeit wäre wahrscheinlich wenn er in seiner Kindheit oder Jugend ein schweres Trauma erlitten hatte, genau deswegen sollte er ihr seine Geschichte erzählen.

„Lassen sie sich Zeit.“ sie versuchte ihm Ruhe zu vermitteln, es schien ihm schwer zu fallen, darüber zu sprechen, war es so schrecklich?

Er schien viel zu weltgewandt für ein schlimmes Leben. Doch sie fragte sich woher die auffällige Narbe in seinem Gesicht stammte.

Er wusste dass er es ihr erzählen musste, um seiner Freiheit Willen, denn es brachte nichts wenn er sich verweigerte, das wusste Haoru ganz genau.

„Möchten sie noch eine Zigarette.“ er nahm diese dankend an, er musste dringend seine Nerven beruhigen. Er zündete den Glimmstängel an, und begann dann zu erzählen, sah die ganze Zeit nur zur Seite, mit leerem Blick, also ob er Vergangenes wieder sah.

„Ich war zwei Jahre alt als ich in das St. Angela Orphanage kam, ein Kind wie viele andere dort.“, er nahm einen Zug von der Zigarette.

„Die ersten Jahre wusste ich nicht was vorging, natürlich nicht, ich konnte ja noch nicht mal richtig sprechen. Als ich sechs war hab ich das erste Mal diese Schreie gehört..“ Er kniff die Augen zusammen, konnte kaum das Bild ertragen, dass sich vor seinen Augen aufbaute. Er erzählte nur um der Freiheit willen, was wahrscheinlich töricht war, doch einen Versuch war es allemal Wert.

„Ich bin dem auf den Grund gegangen, die Schrecken dieses Bildes hab ich erst Jahre später richtig begriffen. Ein Junge in einer grotesken Christusdarstellung, an ein Kreuz gebunden, das 'Dämonenkind' hat den hundertsten Exorzismus nicht überlebt und starb als ich dreizehn war, fast alle Kinder wurden dort misshandelt oder missbraucht.“

Niras Augen weiteten sich vor Entsetzten.

„Entweder totgefickt, totgeschlagen, man hat den einen oder anderen sogar einfach verhungern lassen... auch ich war Objekt der Misshandlungen, daher stammen die Narben. Mir wurde die Bibel buchstäblich eingeprügelt, ich könnte sie ihnen heute noch komplett zitieren.

Das erste Mal als ich ausgepeitscht wurde war, weil ich dem 'Dämonenkind' geholfen hatte, da war ich acht, und wurde drei Tage nackt und ohne etwas zu essen eingesperrt.

Und doch bin ich der einzige der diese Hölle wirklich überlebt hat und noch zurechnungsfähig ist. Es gibt noch ein paar die überlebten, doch sie sitzen in geschlossenen Anstalten und vegetieren vor sich hin.“ Er nahm noch einen Zug von der Zigarette.

„Viele meiner Freunde starben oder wurden wahnsinnig, nach dem letzten fasste ich einen Entschluss, dass ich nicht so erbärmlich sterben würde, sondern das ich Leben würde, um den Willen der anderen.“ Er sah sie an, die blauen Augen waren leer.

„Ich floh als ich vierzehn war. Schlug mich allein durch, und heuerte schließlich auf einem Marineschiff an. Das ist meine Geschichte.“

Nira musste die Tränen zurückhalten, weniger wegen dem Inhalt, sondern mehr die Art wie er erzählte. Diese emotionslose Art und weise, als wäre er die Geschichte schon tausende Male durchgegangen.

„Ich musste sehr schnell erwachsen werden, und das Selbst welches sie vor sich sehen, ist das Produkt grausamer Selbstbeherrschung. Ich habe keine Lust den Rest meines verdammten verkorksten Lebens hinter Gittern zu verbringen.“

Das glaubte sie ihm. Jeder andere wäre in so einer Situation vollkommen fertig gewesen, sie hatte schon Schwerverbrecher, beim Eingestehen ihrer Taten weinen sehen, doch er saß ihr gegenüber und verzog kaum eine Miene.

Er unterdrückte jede Empfindung die sich ihm erschloss..

Nira machte eine lange Pause, saß einfach nur da, derweil Haoru seine Zigarette ausdrückte.

Jetzt konnte sie verstehen warum er es erst nicht hatte erzählen wollen. Sie lehnte sich zurück, er hatte ein Trauma, und zwar ein äußerst heftiges.

Sie würde wirklich veranlassen, dass er mit einem Psychologen sprach, Nira wollte einfach wissen, ob ihr Verdacht stimmte.

Vielleicht konnte man auch den Versuch mit der Ausübung von Gewalt machen, um eine Anti-Soziale Persönlichkeitsstörung festzustellen.

Diese legten Killer oftmals an den Tag. Sie ging mit der Fähigkeit einher, schlimmste Gewalt ausüben zu können, ohne mit der Wimper zu zucken.

„Ich denke sie können in den Normalen Vollzug, Mr. Cold. Bessere Haftbedingungen, regelmäßige Mahlzeiten-“

Haoru unterbrach sie.

„Normaler Vollzug?! Entschuldigung, aber ticken sie noch ganz sauber Lady? Ich dachte sie glauben mir, und ich komm hier raus.“ Er war empört und sauer, und gab sich keine Mühe das zu verstecken. „Ich bin unschuldig.“

„Sie müssen erst mit einem Psychologen sprechen, alles andere behindert die Ermittlungen, und sie müssen so lange in Untersuchungshaft bleiben, bis der wahre Täter gefunden ist Mr. Cold.“

„Ich will sofort mit einem Anwalt sprechen.“ er regte sich auf, und irgendwo konnte Nira das auch verstehen. Das Gespräch wurde ihm gewährt, Nira hörte hinter einer getönten Scheibe zu, doch Haoru sagte nichts Verdächtiges.

Vielleicht war Haoru Cold ja doch unschuldig.

Nira ließ sich von einem Boot wieder aufs Festland bringen.

Hier verlassen wir Nira Welscher und gehen wieder hinter Alcatraz Tore.



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