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My flower of love

One year in my life
von

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August

And the soul afraid of dying

that never learns to live
 

Wir hatten eine ruhige Zeit miteinander verbracht. Gilbert und ich machten uns gegenseitig sehr glücklich und ich war froh darüber, dass er so nahe bei mir war. Ich vertraute ihm in allem sehr.

Doch ich wusste nicht, wie zerbrechlich Glück sein kann.
 

Der August war schrecklich warm in diesem Jahr, die Sommerferien hatten angefangen und es waren die letzten Sommerferien für meine Freunde und mich. Gilbert war einige Tage mit seinen Eltern verreist und ich blieb daheim, weil ich einen Sommerjob hatte. Ich kellnerte in einem süßen Café und hatte dabei wirklich Spaß, denn es war eine Tätigkeit, bei der ich auch zeigen konnte, wie nett ich doch war, wenn nicht gerade eine Furie hinter mir stand.
 

Gilbert kam am Ende der zweiten Augustwoche aus dem Urlaub zurück. Seine Eltern waren mittlerweile über unser Verhältnis zueinander eingeweiht worden und hatten versprechen müssen, es meinen Eltern noch nicht zu sagen. Ich wollte das selbst übernehmen, nur wusste ich noch nicht, wie und wann genau, denn das war ein längeres Gespräch.

An besagtem Tag hatte ich Schicht im Café und hatte versprochen direkt nach meiner Schicht bei ihm vorbei zu gehen. Nur hatte ich nicht bedacht, dass viele Kunden kommen würden und hatte wirklich Angst, dass ich zu spät kam. Eigentlich hatte ich vorgehabt, etwas früher zu gehen, aber meine Ablösung kam genau mit der Uhr und ich konnte erst entsprechend spät verschwinden. Wie ein Irrer rannte ich. Er war zu Hause und gleich würde ich in seinen Armen liegen und ihn küssen und einfach genießen, dass er wieder bei mir war.

Der Weg vom Café in unsere Straße war nicht sehr weit, dennoch schmerzten, als ich ankam meine Lungen und ich war völlig außer Atem, als ich die Türglocke läutete und wartete. Gilberts Mutter öffnete mir und lächelte sacht. „Hallo Brian, du musst aber gerannt sein. Dabei wohnst du nebenan“, lachte sie.

„Hi Mrs. Black. Komme von der Arbeit, bin spät dran. Entschuldigen Sie.“ Ich lächelte, japste nach Luft.

„Komm rein.“ Sie lächelte und deutete nach oben. „Gilbert ist oben in seinem Zimmer.“

„Danke.“ Langsam und nach Atem ringend ging ich nach oben. Gilbert, nach fast zwei Wochen hatte ich ihn endlich wieder. Vor seiner Tür blieb ich einen Moment stehen und holte tiefer Atem, dann klopfte ich.

„Ja bitte?“, hörte ich von drinnen und machte die Tür auf.

Gilbert stand mit dem Rücken zur Tür am Fenster und starrte nach draußen. Seine Augen suchten den Gartenweg zwischen unseren Grundstücken ab. „Ich bring meine Wäsche gleich ins Bad Mum.“ Seine Stimme klang belegt. Hatte er geweint?

Gilbert hatte mich nicht kommen sehen können, da die Einfahrt des Hauses im toten Winkel zu seinem Zimmer lag und er nicht gerade nach unten schauen konnte, wenn er sich nicht aus dem Fenster lehnte, sodass er auch die Treppen zur Haustür nicht ohne weiteres einsehen konnte.

Leise schloss ich die Tür hinter mir und trat an ihn heran, dann schlang ich die Arme um seine Taille und hauchte an sein Ohr: „Meinetwegen musst du die Wäsche noch nicht ins Bad räumen.“

Ich spürte, wie er einen Moment inne hielt, dann hörte ich einen Aufschrei und spürte, wie er sich aus meiner Umarmung riss, nur um mir danach um den Hals zu fallen, sodass wir beide auf dem Bett landeten, welches rechts neben uns stand.

„Du bist gekommen!“, rief er und erstickte jeden Erklärungsversuch, warum ich mich verspätet hatte im Keim. Seine Lippen schienen ausgehungert, denn sie ließen mich nicht mehr los. Es dauerte ewig, bis er zitternd und schwer atmend in mein Gesicht blickte, seine Augen tränenverschleiert. „Ich hab dich so vermisst“, flüsterte ich und er schluchzte leise.

„Hey... ist ja gut. Ich hab dich doch auch vermisst Süßer.“ Zärtlich küsste ich ihm die Tränen weg und strich ihm übers Haar. „Ich wär früher da gewesen, aber heute war total viel los auf der Arbeit und meine Ablöse kam genau pünktlich, weswegen ich nicht früher los konnte. Tut mir Leid.“

Ich sah, dass er zaghaft lächelte und beugte mich nach unten, um ihn wieder zu küssen. Er war unglaublich verletzlich manchmal und vor allem heute, war so ein Tag, also brauchte er heute meine Nähe ganz besonders.

Nach einer Weile war er soweit mir seine Urlaubserlebnisse zu erzählen und ich lachte, als ich herausfand, dass er mehr geschlafen und am Strand gelesen hatte, als sonst was.

„Ich wollte dich dauernd anrufen, weil ich so viel lieber bei dir gewesen wäre“, gestand er und ich küsste ihn sanft.

„Ich wollte dich auch gerne hier haben Gilbert.“ So verging unser Abend und wir genossen den Rest des Sommers...
 

~*~
 

Das letzte Augustwochenende brach herein und wir gingen zusammen mit unseren Freunden aus. Inzwischen hatten sie sich daran gewöhnt, dass Gilbert und ich Händchen hielten, wenn wir unbeobachtet waren oder auch in der Deckung unserer Freunde einen Kuss tauschten. Sie alle verloren darüber kaum ein Wort, sondern akzeptierten es stillschweigend, während ich es meinen Eltern noch immer nicht hatte sagen können. Gilbert wusste nichts davon, aber wir hatten auch nicht darüber gesprochen. Uns hatten andere Dinge beschäftigt und daher war ich froh, dass er es nicht angeschnitten hatte.

In einem unserer Lieblingsclubs war heute einiges los, doch wir hatten trotzdem Spaß, so konnten Gilbert und ich wenigstens unbemerkt auf der Tanzfläche etwas enger aneinander rücken, als notwendig. Wir hatten Spaß und die Zeit schritt voran, sowie auch der Alkoholpegel.

Gerade war ich dran für Nachschub zu sorgen, als ich an der Bar von Magie angesprochen wurde: „Na, bist du jetzt doch mit der Schuchtel zusammen?“ Sie klang spöttisch und überheblich.

„Was willst du Magie?“, fragte ich und bestellte für den Rest und sagte dem Keeper gleich die Tischnummer, weil ich so viel gar nicht schleppen konnte.

„Ich will wissen, warum du offenbar mit dem rummachen kannst, aber mit mir nicht.“ Sie funkelte mich wütend an.

„Magie, ich hab dich einfach nicht geliebt okay?“ Ich wandte mich zum gehen.

„Ich weiß, dass ihr beide zusammen seid Bri! Ein Vöglein hat es ihrer Schwester gezwitschert und die hat keine Geheimnisse vor mir, das weißt du!“ Sie lachte und trat vor mich, als ich herumwirbelte.

„Was soll das Magie?“, fragte ich und funkelte sie an, lehnte mich ans Geländer.

Ich sah noch, wie sie aufmerksam in eine bestimmte Richtung blickte und dann näher an mich rantrat.

„Weißt du Brian...“, sie spielte an meinem Shirt herum, sah scheu nach oben, „ich liebe dich trotz allem.“

„Magie, ich...“, doch weiter kam ich nicht, denn sie streckte sich nach oben, legte mir die Arme um den Hals und küsste mich.

Was sollte das bitte?

Als sie von mir abließ, sah sie herausfordernd nach rechts und ich folgte ihrem Blick. Gilbert musste das, was er gerade gesehen hatte völlig missinterpretieren und ich schien Recht zu haben. Er kam auf uns zu, blickte mich einfach nur an und ich sah den Schmerz in seinen Augen, dann sah er auf Magie herunter und zischte: „Miststück!“
 

Seine Schritte beschleunigten sich und er rannte dem Ausgang entgegen.

Erst vor der Tür erwischte ich ihn und konnte ihn am Handgelenk festhalten. „Gilbert warte!“

„Warum sollte ich? Du hast doch sehr deutlich gezeigt, was ich dir wert bin, lass mich los!“ Er wandte sich um und ich sah, dass Tränen in seinen Augen schwammen.

Nicht auch das noch. Alles nur keine Tränen. Ich wollte es doch nur richtig stellen.

„Ich hab den Kuss nicht erwidert, sie hat das inszeniert. Beth hat's ihrer Schwester erzählt und die hat's Maul auch nicht gehalten. Du weißt schon, die Sache mit uns. Gilbert, ich liebe sie nicht!“, versuchte ich ihn davon abzuhalten, sich los zu machen und einfach weg zu rennen.

„Was ändert das bitte? Brian, du hast sie geküsst, du musst doch irgendwas gesagt haben, was ihr den Eindruck vermittelt, dass du sie willst.“ Er sah mich herausfordernd an.

„Ich habe nichts getan! Wirklich nicht!“ Verzweiflung machte sich in mir breit.

„Und selbst wenn! Liebst du mich denn überhaupt genug, um den Mut aufzubringen es deinen Eltern zu sagen? Wirst du jemals zu uns als Paar stehen Brian?“

Ich sah nach unten. Seinem verzweifelten Blicken konnte ich nicht länger stand halten und auf die Frage wusste ich auch keine Antwort.

„Das dachte ich mir.“ Ich merkte, wie er sich losließ.

Ich wollte ihn nicht verlieren, aber andererseits hatte ich Angst ein Leben mit ihm zu leben, weil ich wusste, dass es gesellschaftliche Ächtung bedeuten konnte.

„Brian...“ Ich sah auf, als er mich ansprach. „Du bedeutest mir viel, aber ich kann nicht mit dir zusammen bleiben, wenn du nicht in der Lage bist klare Grenzen zu ziehen.“

Er drehte sich um und ging weg. Meine Stimme gab keinen Laut, obwohl ich schreien wollte. Meine Füße bewegten sich nicht, obwohl ich laufen wollte. Meine Arme streckten sich nicht nach ihm aus, obwohl ich ihn halten wollte. Mein Körper blieb stumm, obwohl meine Seele schrie vor Schmerz und mein Herz so laut brach, dass ich dachte, ich hätte es deutlich gehört.

Ich dachte in diesem Moment, ich würde sterben, denn ich wusste, dass ich noch nicht richtig gelebt hatte und dass ich es mit ihm zusammen gekonnt hätte. Meine Seele verlangte nach ihm und doch konnte ich nichts tun, weil ich wie angewurzelt stehen blieb, während der Mann, den ich liebte wegging und das für immer, wenn ich nichts sagte. Ich konnte nicht und ich wusste nicht, warum.

Es dauerte eine Weile, bis Joel mich fand, doch als er mich nach Hause brachte, nicht wissend, was geschehen war, musste ihm klar sein, dass etwas Schlimmes zwischen Gilbert und mir vorgefallen war.
 

Erst in der Dunkelheit meines Zimmers, realisierte ich, was gerade geschehen war und bemerkte ich, dass ich alleine war, dass er nicht wieder kommen würde und mir liefen verzweifelt schluchzend Tränen über die Wangen, weil ich gerade etwas so Wichtiges verloren hatte und das nur, weil ich Angst hatte...



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