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Digimon Destiny

season 6
von

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Retter in letzter Sekunde

„I-Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist …“, stotterte Yukiko, während sie von ihrer besten Freundin hinter sich her gezogen wurde.

„Dann ist es ja gut, dass ich mir sicher bin“, entgegnete ihr die Rosahaarige nur und winkte kurz, als sie endlich Rico und Nayuta erblickte.

Es war bereits der nächste Tag in der Schule und Honoka hatte vor ihre Drohung, nämlich Yukiko und Nayuta zu verkuppeln, in die Tat umzusetzen. Sie hatte Rico gebeten, seinen kleinen Freund, in der großen Pause, zu einem bestimmten Ort zu bringen und anscheinend hatte er das auch getan.

„Hi, Nayuta! Hi, Rico!“, begrüßte sie die beiden, als sie bei ihnen angelangt war.

„Hi, was wolltest du denn?“, fragte der Kleine gleich nach und lächelte die Purpurhaarige an.

„Naja, also … Rico und ich … wir haben ein Date …“, meinte sie verlegen und bevor, die entsetzte, gerade angesprochene Person, noch etwas erwidern konnte, setzte sie fort, „Und irgendwie wollen wir nicht alleine gehen und da wollten wir euch, also Yukiko und dich, fragen, ob ihr vielleicht auch mitgehen wollt.“

„He …“, setzte Rico seinen Widerspruch an, doch er wurde sofort von dem rosahaarigen Mädchen zur Seite gezogen und bekam die Situation erklärt.

„Weiß du noch, von was wir gestern geredet haben? Wir wollten die beiden doch verkuppeln.“

„Aber von dem hier, war nie die Rede.“

„Spiel einfach mit, okay? Meine arme Freundin würde so etwas nie alleine schaffen“, begründete sie noch ihr Verhalten und wendete sich dann wieder den Jüngeren zu, „Und? Was sagt ihr? Ist das okay?“

„Von mir aus, was sagst du, Yukiko?“, willigte der, am Anfang noch geschockte, Junge ein.

„Ja, okay“, meinte sie leise und wurde dann von ihrer Freundin umarmt.

„Danke! Du bist ein Schatz!“, drückte sie somit ihre Freude aus und machte sich bereit wieder zu gehen, „Also dann, bis bald! Und nochmals danke Nayuta!“

„Ich wusste gar nicht, dass du dich so gut mit Honoka verstehst, ich hab dir doch gesagt, dass du mit mir über alles reden kannst“, äußerte sich der kleine Braunhaarige, als die Mädchen nicht mehr in Sicht waren.

„Ich auch nicht …“, antwortete er ihm nur und drehte sich um, um ebenfalls zu entschwinden.

„Häh? Was meinst du damit?“, wollte Nayuta ratlos wissen und rannte ihm hinterher, „Hey, Rico!“
 

Zur gleichen Zeit waren Ryan und Shunichi beim Buffet in der langen Schlange angestellt. Der Schwarzhaarige jammerte herum, weil er es hasste jeden Tag anzustehen, doch sein Kumpel beobachtete gerade ein Mädchen, das wie gebannt auf seinen besten Freund starrte.

„Hey, siehst du das Mädchen dort drüben?“, wollte der Weißhaarige wissen und deutete kaum merklich in eine Richtung.

„Welches Mädchen?“, fragte er ihn nur verwirrt, denn dort standen viele Mädchen.

„Eine langhaarige Brünette, die geht sogar mit uns in die Klasse“, gab er weiter Auskunft, doch anscheinend war das noch immer nicht genug Information, „Die starrt dich die ganze Zeit an und das nicht nur heute.“

„Ich weiß zwar noch immer nicht, wem du meinst, aber bist du dir sicher, dass sie mich anschaut und nicht dich?“

„Ja, ziemlich sicher, glaub mir, ich merke, von wem ich angestarrt werde. Ich glaube die Kleine steht auf dich.“

„Red nicht so ‘nen Blödsinn, wir wissen doch beide, wenn du in der Nähe bist, bin ich unsichtbar.“

„Normalerweise schon, aber anscheinend ist die anders.“

„Na wenn du meinst …“, beendete Shunichi das Gespräch und widmete sich wieder den vielen Menschen vor ihnen.
 

„Das Schönste an der Schule ist echt, wenn es zum Ende läutet …“, bemerkte Honoka, als die letzte Stunde vorbei war und sie sich mit ihrer besten Freundin auf den Heimweg machte.

„Hey, schau mal!“, ignorierte die Purpurhaarige sie völlig und deutete nach Rechts.

Als das Mädchen ihren Anweisungen folgte, sah sie, wie Ashley gerade Rico zur Seite zog, um mit ihm zu sprechen. Die beiden Mädchen bleiben kurz stehen, um sie weiter zu beobachten.

„Was die wohl reden …“, fragte sich die Ältere nur und beobachtete, wie die zwei weiter weg gingen.

„Glaubst du die spricht noch mal mit ihm, weil wir sie darum gebeten haben?“

„Kann schon sein, aber dafür würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen, dieses Mädchen ist schwer einzuschätzen.“
 

„Also, was willst du?“, fragte Rico etwas ungeduldig und schaute sich noch einmal zur Sicherheit um, ob sie eh niemand belauschte.

„Es tut mir Leid!“, schoss es aus der Blonden heraus, während sie sich nach unten beugte, doch der Junge schien nicht ganz zu verstehen, denn er sah sie mit fragendem Blick an, „Ich kläre alles auf, wenn du willst!“

Eine Weile kam nichts von ihm und das Mädchen hatte sich noch nicht wieder erhoben. Der Braunhaarige hockelte sich vor sie hin, sodass er mit ihr auf der gleichen Kopfhöhe war.

„Hat doch bis jetzt ganz gut geklappt“, meinte er nur und deutete ihr, dass sie sich wieder aufrichten sollte.

„Ich gehe jede Nacht mit dem Wissen schlafen, dass es dir wegen mir scheiße geht“, erklärte sie ihm, als sie wieder normal stand.

„Also mir passt alles so, wie es jetzt ist“, erwiderte er nur, als er sich ebenfalls erhoben hatte.

„Was?“, konnte sie es nicht fassen und blickte ihn unglaubwürdig an, „Wieso willst du denn nicht, dass jeder erfährt, wie alles wirklich abgelaufen ist?“

„Ich bin kein Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht und wenn jeder die wahre Geschichte kennt, wird genau das passieren. Noch dazu werden mich dann alle bemitleiden und auf das kann ich wirklich verzichten“, begründete er und war nicht gewillt, seine Meinung zu ändern.

„Aber es kann doch nicht schön sein, von allen gehasst zu werden!“

„Das habe ich ja nie behauptet, warum willst du es dann? Glaubst du, dass es alle einfach so hinnehmen werden, dass du gelogen hast?“

„Nein … aber … ach, weißt du was? Mir kann es ja egal sein, wenn du nicht willst, lassen wir halt alles so, ist mir eh lieber! Ich habe es dir angeboten und mehr kann ich nicht machen.“

„Eben, warum haben wir jetzt diskutiert?“, beendete er das Thema und drehte sich um, um Ashley zu verlassen und zu seinem wartenden, besten Freund zu gehen, „Willst du sonst noch was?“

„Nein, sonst will ich nichts“, ließ sie sich abwimmeln und stolzierte weg, doch das Mädchen wusste nicht wirklich, ob es jetzt gut war, dass er es verweigert hatte oder schlecht.
 

Am Abend läutete es an Shunichis Haustür und der Junge konnte sich schon denken, wer es war. Seine Eltern waren bereits weggefahren und so hatten die zwei jetzt sturmfreie Bude.

„Hi“, begrüßte Hime ihn, als er ihr die Tür öffnete.

„Hi, anscheinend bist du nicht alleine hier“, bemerkte er und wies auf Fikadamon hin, das hinter dem Mädchen hervor lugte.

„Ja, stört’s dich eh nicht?“, fragte sie zur Sicherheit nach und betrat das Haus.

„Nein, nein, schon okay. Dann hat Mantamon wenigstens was zu tun.“

Es war der erste Abend, den sie miteinander verbrachten, seit sie erfahren hatten, dass beide Digi-Ritter waren. Es fühlte sich noch ein wenig seltsam an, doch an das musste man sich wahrscheinlich erst gewöhnen.

Wenige Minuten später saßen die beiden, mit einer Schüssel Popcorn, vorm Fernseher und sahen „Fight Club“. Ihre Digimon schauten ebenfalls mit, was manchmal ziemlich nervig war, denn Mantamon stellte immer irgendwelche seltsamen Fragen. Bis es Fikadamon zu viel wurde und es ihm sagte, dass es die Klappe halten sollte und somit konnten sich alle wieder in Ruhe auf den Film konzentrieren.

Als er zu Ende war und bereits der Abspann lief, wollte die Purpurhaarigen ihren Gastgeber um die Fernbedienung bitten, doch der war bereits eingeschlafen. Als die zu den zwei Digimon hinüber sah, musste sie feststellen, dass sie die einzig wache Person hier war.

Das Mädchen konnte es sich nicht nehmen den Schwarzhaarigen anzuschauen. Er schien sehr friedlich zu schlafen, er sah richtig niedlich aus und so unschuldig … Shunichi war schon ein toller Junge, mit ihm konnte man als Mädchen über alles reden. Wie es wohl sein würde mit ihm zusammen zu sein … So viel sie wusste, hatte er keine Freundin, doch sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, warum … aber was dachte sie denn da überhaupt? Neben ihr saß ihr bester Freund und das war wohl wirklich nicht die Weise, wie man über seinen besten Freund dachte, oder?

„Ist der Film schon aus?“, murmelte der Junge plötzlich und streckte sich gemächlich.

„Ehm … ja, ich wollte …“, stammelte sie herum, ihre Gedanken von vorhin verwirrten sie etwas.

„Die Fernbedienung?“, vollendete er ihren Satz und schreckte ihr das Gerät entgegen, „Warum bist du denn so rot? Hast du Fieber?“

Um sich seine Frage selbst zu beantworten legte er die Fernbedienung wieder auf die Bank neben sich, griff mit der einen Hand auf ihre Stirn und mit der anderen auf seine.

„Nein, Fieber scheinst du keines zu haben“, stellte er fest und ließ seine Hand wieder von ihr ab.

„Lass uns doch schlafen gehen, es ist schon spät“, versuchte sie abzulenken und sprang auf.

„Aber morgen haben wir doch keine Schule, wir können noch einen Film schauen“, widersprach er ihr und hielt sie am Arm fest.

Plötzlich durchfuhr das Mädchen ein seltsames Gefühl und sie schüttelte seine Hand ab. Hatte so eine Berührung von ihm früher auch schon solche Empfindungen bei ihr ausgelöst? Sie hätte sich nicht erinnern können, wenn es so gewesen wäre.

„Trotzdem, ich bin müde …“, erklärte sie nur und war nicht in der Lage ihm in die Augen zu sehen.

„Okay, dann gehen wir eben schlafen“, ließ er sich überreden, nahm die Popcornschüssel und erhob sich ebenfalls.

Eine halbe Stunde später lagen dann alle vier in Shunichis Zimmer und den Jungen schien die Müdigkeit doch früher gepackt zu haben, denn der schlief schon tief und fest, genau wie die zwei Digimon. Das Mädchen bekam immer sein Bett und er legte sich dann meistens auf eine Matratze, die am Boden neben dem Schlafgesell lag.

Hime war dagegen noch hellwach, ihr Denken von vorhin ließ sie nicht in Ruhe und so beschloss sie noch einmal zu testen, ob sie sich das alles vielleicht doch nur eingebildet hatte, oder ob sie sich ernsthaft Sorgen machen musste.

Leise setzte sie sich auf und starrte auf die Hand des Schwarzhaarigen. Langsam und vorsichtig berührte sie sie mit ihrer und wieder durchströmte dieses komische Gefühl ihren Körper.

„Was machst du, Hime?“, wollte Fikadamon von ihr wissen und sah noch ziemlich verschlafen aus.

„Gar nichts, leg dich wieder schlafen“, meinte sie nur und das Digimon schien ihr zu gehorchen.

Also doch … sie hatte sich nicht getäuscht. Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
 

Am nächsten Tag, hatten sich Alice und Hime zum Shoppen verabredet und beschlossen mit dem Zug, am Nachmittag, in eine andere Stadt zu fahren. Die Bahn brauchte noch zehn Minuten bis sie kam und so redeten die zwei noch auf den Weg zum Bahnhof.

„Was schaust du denn so benommen?“, wollte das Mädchen mit den orangenen Haaren wissen, „Wir fahren einkaufen, wenn’s dich nicht freut, dann sag’s gleich.“

„Nein, ich freu mich eh, es ist nur …“, erklärte ihre beste Freundin und schaute bedrückt zu Boden.

„So deprimiert kenne ich dich ja gar nicht, was ist denn los?“

„Gestern habe ich ja bei Shunichi übernachtet, weil unsere Eltern Essen gegangen sind“, fing sie an zu erklären, „Glaubst du, dass ich in ihn verliebt sein könnte?“

„In Shunichi? Ihr wart doch immer beste Freunde.“

„Ja, ich finde es ja auch seltsam und vielleicht irre ich mich ja auch. Ach, ich weiß nicht, es ist alles so kompliziert … Ich meine, wie konnte ich mich nur in ihn verlieben? Das ist doch absurd.“

„Hey, ich habe nicht gesagt, dass das schlecht wäre. Wenn du verliebt bist, bist du eben verliebt und dagegen kann man nur schwer was machen.“

„Aber Shunichi? Warum gerade er? Zerstört das nicht unsere Freundschaft?“

„Naja, kommt ganz drauf an … es ist doch normal, wenn man sich in seinen Freund verliebt, so etwas hört man oft“, versuchte Alice ihr Mut zu machen, während sie die Treppen zu Bahnsteig Drei hinauf gingen.

„Meinst du …“, fragte sie noch einmal unsicher nach.

„Ja, klar. Du musst nur heraus finden, was er für dich empfindet. Wenn er dich auch mag, dann brauchst du überhaupt keine Befürchtungen zu haben und wenn er deine Gefühle nicht erwidern kann, sagst du ihm halt nichts und versuchst ein wenig auf Abstand zu gehen.“

Während die beiden noch weiter redeten, waren sie auch schon oben angekommen und machten sich auf den Weg noch weiter nach hinten zu gehen.

„Achtung, Bahnsteig Drei …“, ertönte es aus den Lautsprechern des Bahnhofs, um auf den Zug hinzuweisen, der schon klein in der Ferne zu sehen war.

Nebenbei bemerkte Alice Ryan, der ihnen, mit ein paar anderen Typen, unter denen sich aber kein Shunichi befand, gerade entgegen kam. Der Weißhaarige führt die Truppe an und ging ziemlich nahe am Rand des Bahnsteiges. Als er nur noch einen Meter von den beiden entfernt war, ging er noch weiter zur Seite, um ihnen auszuweichen.

Wenn einer der seltsamen Jungs ihn nicht gerempelt hätte, hätte er wahrscheinlich ganz normal weiter gehen können und hätte nicht das Gleichgewicht verloren. Doch so war es nicht und jetzt stand Ryan nur noch mit einem Fuß auf festen Boden und gleich würde der Zug kommen und ihn erfassen.

Der Junge war so überrascht, dass er nicht einmal versuchte sich aufrecht zu halten und riss die Augen auf, als er plötzlich in das Gesicht des Schaffners, der sich vorne im Zug befand, blickte. Der Weißhaarige hatte bereits sein Denken ausgeschalten und war bereit dem Tod ins Auge zu sehen, doch plötzlich ergriff ihn unerwartet eine Hand und schaffte es noch, ihn rechtzeitig wieder raufzuziehen.

Wenige Sekunden später raste die Bahn an ihnen vorbei und Ryan saß nur geschockt am Boden. Er atmete ziemlich schnell und realisierte jetzt erst, dass er noch am Leben war. Langsam drehte er sich um, um sich seinen Retter näher anzusehen und sich bei ihm zu bedanken, doch das was er sah, hatte er nun wirklich nicht erwartet.

„Alice?“, konnte er es nicht fassen und sah sie überrumpelt an, „Du hast mich gerettet?“

„Ein einfaches „danke“ hätte auch gereicht“, erwiderte sie gereizt und drehte sich um, um zu gehen, „Komm Hime, wir müssen in den Zug.“

„Hey, warte! Du kannst nicht einfach so verschwinden! Warum hast du mich gerettet?“, begriff er ihre Rettungsaktion nicht und hielt sie am Arm fest.

„Auch wenn du der mieseste, undankbarste und unsensibelste Mensch bist, den ich kenne, kann ich dich doch nicht einfach so sterben lassen. Aber jetzt wo du’s sagst … ich hätte dich doch lieber deinem Schicksal überlassen sollen“, erklärte sie ihm ihr Denken und machte sich grob von ihm los.

„Ich werde mich revanchieren“, meinte er und putzte sich ab, nachdem er sich erhoben hatte.

„Ich brauche nichts von dir“, ließ sie ihn abblitzen und ging ihn nachher wieder an, „Ach ja und … fass mich nie wieder an!“

Mit diesen Worten verschwand sie in der Menge, die sich um die Gruppe versammelt hatte. Ryan hatte für ganz schönen Aufruhr gesorgt und wurde jetzt von allen gefragt, ob es ihm eh gut ging, doch er ignorierte das Gequatsche, denn ihn interessierte jetzt nur eins: Alice.
 

Genau zur gleichen Zeit, fand das organisierte Doppeldate, im Café um d‘ Ecken, statt. Die vier saßen gemeinsam an einem Tisch und hatten sich schon alle etwas zu trinken bestellt. „Wie kommt ihr eigentlich auf so was?“, spielte Nayuta auf die plötzliche Entscheidung Honokas und Ricos an, auf ein Date zu gehen.

„Naja, weiß du, wir wollten es einmal mit einander versuchen und das ist unser erstes Date, wir wissen ja noch gar nicht, ob wir uns noch einmal treffen …“, log Honoka ein bisschen, obwohl auch ein klein wenig Wunschdenken dabei war.

„Du wolltest es versuchen …“, murmelte der große Braunhaarige in sich hinein, sodass es keiner wirklich verstand.

„Aber warum hast du mir nie etwas davon erzählt? Du sagst doch immer, dass ich dir alles erzählen soll“, nervte Yukiko weiter und langsam wurde es Rico zu viel.

„Naja, weißt du …“, versuchte sie sich verlegen eine neue Ausrede einfallen zu lassen, „... allzu lange habe ich ja noch nicht mit den Gedanken gespielt mit ihm auszugehen.“

Eine Weile sagte niemand etwas. Das rosahaarige Mädchen wollte in Ricos Gegenwart nicht irgendwelche komischen Dinge sagen, es wäre nicht unbedingt nötig ihn noch mehr zu ärgern.

„Hoffentlich kommt der Apfelstrudel bald, ich habe schon einen riesen Hunger“, konnte sie sich nicht zurück halten, war aber die einzige die lachte.

Na toll, warum konnte sie nicht einmal die Klappe halten?
 

„Hey, onetimegirl, wie geht’s?“, begann Ryan den Kontakt zu seiner Mail-Freundin.

„Ganz gut, dir?“

„So wie’s einen geht, wenn er nur knapp den Tod entronnen ist.“

„Hä?“

„Sagen wir, ich hatte einen kleinen Unfall, passiert ist mir nichts, aber es ist schon erstaunlich, wie schnell ein Leben vorbei sein kann …“

„Deswegen sollte man alles mache, worauf man Lust hat.“

„Tu ich ja eh, mein Leben ist unterhaltsam genug. Aber mal etwas anderes: Bist du schon bereit, mir von deinem Problem zu erzählen?“

„Ganz sicher bin ich mir noch nicht … also gut, was soll denn schon groß schiefgehen? Du kennst mich eh nicht persönlich und eben das finde ich gut.“

„Ich bin ganz Ohr.“

„Ich habe heraus gefunden, dass meine jetzigen nicht meine leiblichen Eltern sind. Aus ihrem Mund habe ich es noch nicht gehört, ich habe einmal zufällig ein Gespräch mitbekommen.“

„Oh, das tut mir Leid … Wenn ich dir nur irgendwie helfen kann, lass es mich wissen, okay?“

„Ja, werde ich machen. Sorry, muss mich jetzt wieder meiner Freundin widmen. Tschau!“

„Na wenn du meinst … bis dann!“, ließ er sich von ihr abwimmeln und steckte sein Handy in die Hosentasche.

Gerade wollte er sich eine Zigarette anzünden, doch auf einmal fing das D-Maak zu piepsen an. Der Junge seufzte, weil er echt keinen Bock auf Digimon hatte, doch er war schon lang nicht mehr bei einem Kampf gewesen … Ewig würde er sich nicht davor drücken können. Laut D-Maak wurde das Digimon nicht in ihrer Stadt geortet, sondern in irgendeiner, die daneben lag.

Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: entweder mit dem Zug fahren, oder auf Bakutamon reiten. Der Weißhaarige sah einmal auf die Uhr. Um diese Zeit fuhr keine Bahn in seine gewünschte Richtung, da würde er mit seinem Partner schneller dran sein. Also betätigte er ein paar Tasten seines Gerätes und ließ somit Baluamon frei.

„Wo geht’s hin, Sire?“, wollte es, schon voller Tatendrang, von ihm wissen.
 

Mittlerweile war auch das Essen eingetroffen und die Vierergruppe wurde nach und nach zum Glück immer mehr gesprächiger.

„Yukiko ist einmal mitten auf der Straße in eine Pfütze gefallen und ich war live dabei!“, machte sich Honoka über das Mädchen lustig und steckte sich einen Bissen Apfelstrudel in den Mund, „Das hättet ihr sehen müssen, das war echt unbezahlbar!“

„Ach Honoka! Lass das doch …“, meinte die Purpurhaarige und wurde rot.

„So etwas passiert auch nur ihr!“, lachte das rosahaarige Mädchen weiter.

Irgendwie lachte Nayuta ebenfalls mit. Kein Wunder, er war damals ja auch nicht in die Lacke gefallen, sonst wüsste er, wie peinlich so etwas ist.

„Also ich finde das ganz süß“, entgegnete der Kleine und sah lachend zu Yukiko hinüber.

Er fand sie ganz süß? Hatte er das gerade wirklich gesagt? So etwas hatte sie noch nie aus dem Mund eines Jungen gehört … Das purpurhaarige Mädchen senkte ihren Blick, denn als Nayuta sie so anlächelte, merkte sie, dass ihr schon wieder die Röte ins Gesicht schoss.

Rico schien das alles nicht besonders zu interessieren, der saß nur unbeteiligt daneben und aß seinen Strudel. Er schien auch ein Mensch zu sein, der lieber zuhörte, als selber zu reden.

„Ach ja und einmal …“, begann Honoka eine weitere Geschichte aus dem Leben ihrer besten Freundin, doch sie wurde von einem piepsenden Geräusch unterbrochen.

Alle vier reagierten gleichzeitig und holten ihr D-Maak aus ihrer Tasche.

„Bis wir dort sind, hat das Digimon schon die ganze Stadt zerstört!“, bemerke die Rosahaarige und blickte die anderen an.

„Dann müssen wir uns eben beeilen!“, meinte Nayuta und erhob sich von seinem Sessel, „Wann würde denn der nächste Zug dorthin fahren?“

„In zwanzig Minuten …“, gab Rico Auskunft, nachdem er auf seine Uhr geschaut hatte.

„Also von hier zum Bahnhof braucht man circa fünfzehn Minuten, wenn man einen schnellen Schritt drauf hat, soviel ich weiß …“, erklärte das purpurhaarige Mädchen und wollte auch schon aufstehen, doch Honoka hatte eine andere Idee.

„Nein, Rico und ich werden dort hin fahren und ihr bleibt hier und macht euch noch einen schönen Tag. Wir schaffen das schon.“

„Wir können doch nicht einfach nur herum sitzen, während ihr euch einen erbitternden Kampf mit einem bösen Digimon liefert!“, protestierte der Kleine gegen ihren Vorschlag.

„Doch, es werden schon noch andere kommen. Ihr wart in letzter Zeit eh bei jedem Kampf dabei. Die anderen werden es euch verzeihen, wenn ihr einmal aussetzt.“

„Aber …“, wollte Yukiko ebenfalls widersprechen, doch ihre beste Freundin ließ es sich nicht ausreden.

„Nichts aber, komm Rico, wir gehen!“

Die Rosahaarige wurde nur böse von dem Jungen angesehen. Sie hatte sich schon wieder zu sehr hineingesteigert und jetzt wollte sie sogar Rico was anschaffen. Es war irgendwie logisch, dass ihm das nicht gefiel.

„Ehm ich meinte … ist dir das überhaupt Recht?“

„Gehen wir …“, murmelte er nur und die beiden ließen ihre besten Freunde alleine zurück.

„Honoka, du kannst mich doch hier nicht alleine lassen!“, dachte sich das Mädchen und ließ sich zurück in ihren Sessel fallen.
 

„Shunichi? Kommst du hin?“, wollte Ryan von seinem besten Freund, am Telefon, wissen, als er gerade auf Bakutamon ritt.

„Ja, bist du schon unterwegs?“, entgegnete er ihm und schien gerade dabei zu ein, sich Aufbruch bereit zu machen.

„Ja, auf Bakutamon, ich hol dich ab.“

„Gut, ich warte bei der Kreuzung vor meinem Haus.“
 

„SkullMeramon, Level: Ultra, Typus: Datei, Attacke: Metallischer Feuerball, zweite Attacke: Flammenkette“, las Alice von ihrem D-Maak ab und sah erschrocken auf, „Es ist auf dem Ultra-Level!“

„Was? Wir haben noch nie gegen ein Ultra-Digimon gekämpft“, entgegnete ihre Freundin und reagierte genau so geschockt.

Das Digimon tauchte genau da auf, wo die beiden Mädchen gerade shoppen waren, doch leider am anderen Ende der Stadt und somit hatte es schon einen großen Schaden angereichtet. Da die zwei auf Hutezamon herkamen, konnten sie noch das Schlimmste verhindern.

„Meinst du, dass du das schaffst, Hutezamon?“, wollte das Mädchen mit den orangenen Haaren wissen und sah es besorgt an.

„Ich bin mir nicht sicher, aber ich werde auf jeden Fall alles geben“, meinte ihr Partner und beobachtete das böse Monster.

„Fikadamon, Digitation“, befahl Hime ihrem Digimon und hielt ihr D-Maak in seine Richtung.

„Fikadamon digitiert zu …“, begann es seine Digitation und machte sich mit dem hundeähnlichen Digimon auf den Weg zu SkullMeramon, „Flymon!“
 

Honoka und Rico saßen bereits, sich anschweigend, im Zug und warteten ungeduldig, bis er endlich ankam. Der Junge hielt sein D-Maak in der Hand, mittlerweile waren es schon drei Punkte, die leuchten und er hoffte, dass die zwei neuen zu ihnen gehörten.

„Rico … wegen dem Date heute …“, wollte die Rosahaarige anfangen zu erklären und spielte mir ihren Händen.

„Du hättest mich wenigstens vorher einweihen können“, sagte er nur barsch und sah aus dem Fenster.

„Es tut mir Leid, aber mir ist keine bessere Verkupplungs-Methode eingefallen. War’s so schlimm?“, fragte sie zur Sicherheit noch einmal nach, doch von ihm kam keine Antwort.

Warum musste er immer so schweigsam sein? Das Mädchen hatte gehofft, dass die Sache mit den Digimon sie irgendwie verbinden würde, doch er redete genau so wenig mit ihr, wie vorher …
 

Verletzt landete Hutezamon am Boden und Alice rannte besorgt zu ihm. Flymon hielt noch ein wenig durch, doch lange auch nicht mehr.

„Ich werde euch alle vernichten!“, schrie das bösartige Wesen und war motiviert weiterzumachen.

„Du darfst nicht aufgeben, Flymon!“, versuchte Hime ihm gut bei zu reden und verfolgte den Kampf der beiden Digimon.

„Himmelssturz!“, brüllte es und steuerte auf SkullMeramon zu, das konnte mit Leichtigkeit ausweichen und startete mit seinen metallischen Feuerbällen eine Gegenattacke.

„Hornstoß!“, kündigte Bakutamon seinen nächsten Angriff an und zerstörte noch rechtzeitig sie Feuerbälle.

Anschließend landeten beide Digimon am Boden und auch Aalomon, das etwas unbeholfen an Land wirkte, war plötzlich zu sehen. Die zwei Mädchen drehten sich überrascht um und erblickten sofort Ryan und Shunichi.

„Was machst du denn hier?“, wollte Alice entsetzt von dem Weißhaarigen wissen und Shunichi fand es wieder einmal toll, wie er ignoriert wurde.

„Euch helfen“, entgegnete er gelassen und schaute zu dem bösartigen Monster, „Alleine schafft ihr das doch nie.“

„Es ist auf dem Ultra-Level“, erklärte Hime, bevor ihre Freundin noch irgendwas entgegnen konnte, „Seit vorsichtig.“

„Habt ihr überhaupt schon einmal gegen ein so starkes Digimon gekämpft?“, fragte der Schwarzhaarige, um sich auch ein wenig einzubringen.

„Nein, das ist eben das Beängstigende … Ihr etwas?“, sprach die Purpurhaarige zu ihm, während sich ihre Digimon wieder in den Kampf stürzten.

„Nein, auch nicht, hoffentlich reichen vier Digimon …“, hoffte der Junge und beobachtete seinen Partner beim Kämpfen.

„Mischt euch nicht ein!“, war SkullMeramon nicht gerade begeistert von Ryans und Shunichis Hilfe.

Es war ziemlich schwer gegen ein Ultra-Digimon anzukommen, vor allem wenn man nur vier Champion-Digimon zur Verfügung hatte. Aber nicht nur seine Stärke war überwältigend, auch seine Schnelligkeit war nicht von schlechten Eltern.

Hutezamon kam von vorne auf es zu gerannte und wollte es somit ablenken, damit Bakutamon es von hinten attackieren konnte. Doch das böse digitale Monster bemerkte ihr Vorhaben und konnte noch rechtzeitig ausweichen, sodass die beiden Digimon gegen einander krachten.

„Sag deinem Digimon, dass es besser aufpassen soll!“, beschwerte sich das orangenhaarige Mädchen bei Ryan und blickte ihn wütend an.

„Das musst du gerade sagen, wär ist denn an der Situation schuld?“, konterte er gereizt und achtete für einen kurzen Moment nicht auf den Kampf.

„Alice! Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um zu streiten! Konzentriere dich lieber auf die Digimon!“, wies das Mädchen ihre Freundin zurecht, die dann nichts mehr sagte.

Flymon und Hutezamon bekriegten sich jetzt schon länger mit SkullMeramon, als die anderen zwei Digimon und waren daher auch dementsprechend ausgepowert und langsam. Himes Partner traf es zu erst.

Als es für einen Moment nicht aufpasste, wurde es von metallischen Feuerbällen getroffen und flog, zu Fikadamon zurück digitierend, in die Arme seines Digi-Ritters.

„Fikadamon!“, schrie die Purpurhaarige besorgt, nachdem sie ihr Digimon sanft aufgefangen hatte.

„Mein Wohlbefinden ist noch in einem erträglichen Zustand“, erklärte es ihr uns musste anschließend husten.

Eine Weile später trafen dann auch die zugfahrenden Digi-Ritter ein, hatten aber noch nicht ihre Digimon aus ihrem D-Maak geholt, was sie gleich taten. Als sie den zertrümmerten Stadtteil sahen, wurde ihnen gleich mulmig zu Mute und fragten sich, wie lange sie schon kämpfen würden.

„Acimon digitiert zu … Icemon.“

„Gissimon digitiert zu … Latreemon.“

„Verstärkung, das wird ja auch langsam Zeit“, versuchte Hime ein wenig zu scherzen, nachdem sie die zwei erblickte.

„Tut uns Leid, wir konnten nicht schneller“, entschuldigte sich das Mädchen mit den rosa Haaren verlegen.

„Na wenigstens seit ihr jetzt da“, rührte sich Shunichi auch einmal wieder, „Ach übrigens, das Digimon ist auf dem Ultra-Level.“

„Was? Das ist doch noch höher, als unsere Digimon, oder?“, fiel es dem Mädchen schwer zu begreifen und riss dabei die Augen auf.

Icemon und Latreemon stürzten sich ebenfalls in den Kampf und kamen, mittlerweile nur noch den drein Digimon zur Hilfe.

„Es ist echt stark!“, bemerkte Ricos Partner, nachdem es von SkullMeramon gegen eine Fabrik geschleudert wurde.

„Icemon, pass doch auf!“, wurde es von dem Braunhaarigen zurecht gewiesen.

„Tut mir leid …“, entschuldigte es sich und wollte aufstehen, doch plötzlich stand das böse Wesen vor ihm.

Icemon wurde direkt von einem metallischen Feuerball getroffen und digitierte, völlig entkräftet, zu Acimon zurück. Schnell machte sich Rico auf den Weg, um seinen Partner in Sicherheit zu bringen.

„Weißt du, was ich nicht versteh?“, meinte Honoka inzwischen, wendete sich aber eigentlich an alle, „Warum sind eure Digimon noch nicht zurück digitiert, wenn sie schon länger kämpfen als unsere? Ist Icemon einfach so schwach?“

„Als grundsätzlich schwach würde ich es nicht bezeichnen“, antwortete ihr Shunichi und erklärte ihr alles, „Es ist logisch, dass unsere Partner stärker sind, weil sie schon mehr Erfahrung haben. Eure haben erst ein paar kämpfe hinter sich, im Gegensatz zu unseren, die kämpfen schon ein Monat länger. Wenn Menschen hart trainieren werden sie doch auch stärker.“

„Ach so ist das … Dass heißt, es reicht nicht einfach ein höheres Level zu erreichen, man muss auch Kampferfahrungen sammeln“, wurde ihr alles klar und widmete sich wieder dem Geschehen.

„So wird das nichts …“, musste Alice feststellen und meinte natürlich den Kampf, „Wir müssen uns was einfallen lassen …“

„Aber wie können wir ihnen helfen?“, fragte Hime verzweifelt, mit Fikadamon im Arm.

„Wir spielen Lockvogel. Du bringst dich mit Fikadamon, Honoka und Ryan in Sicherheit, dort wo Rico jetzt ist und Shunichi und ich werden SkullMeramon ein wenig ablenken“, erklärte sie ihren Plan und wurde von den anderen unglaubwürdig angesehen.

„Aber das ist doch viel zu gefährlich! Und warum muss gerade Shunichi mit dir gehen?“, protestierte ihre beste Freundin und drückte ihr Digimon so fest, dass es einen undefinierbaren Laut ausstieß.

„Ich gehe, weil es meine Idee war. Du bist mit Fikadamon doch nur verhindert, Ryan kann ich nicht ausstehen und ob die da die Richtige für so etwas ist … da bin ich mir nicht so sicher, alle einverstanden?“

Nach langem Hin-und-Her wurde dann doch alles so gemacht, wie es das Mädchen mit den orangenen Haaren vorgeschlagen hatte und sie rannte mit Shunichi von den anderen weg. Die machten sich wiederrum auf den Weg zu Rico, um ihm alles zu erklären.

„Sie überschätzt sich mal wieder …“, das war das einzige, was dem braunhaarigen Jungen zu diesem Plan einfiel.

„Wusstest du, dass mir deine Schwester heute das Leben gerettet hat“, bemerkte der Weißhaarige so neben bei und zündete sich eine Zigarette an.

Rico war überrascht so etwas zu hören, ließ es sich aber nicht anmerken. Der Junge entgegnete nichts darauf, er wartete nur, ob noch etwas von ihm kam.

„Sie hat mich vor einem Zug gerettet und ich habe mich dazu entschlossen, mich zu revanchieren“, erzählte er ihm, auch wenn der Braunhaarige nicht wusste warum.

„Blödmann … fällst einfach vor die Schienen … Sie hätte dich sterben lassen sollen …“

„Tja, hat sie aber nicht, ich weiß echt nicht, was sie gegen mich hat, ich habe ihr nie etwas getan … naja, auch egal … wie Alice wohl im Bett ist …“, provozierte er ihn absichtlich und schon stürzte sich der braunhaarige Junge auf ihn und holte zum Schlag aus.

„Lass meine Schwester in Ruhe …“, drohte er ihm und funkelte ihn böse an.

„Willst du mich jetzt etwa verprügeln?“, grinste Ryan aber noch immer und war sich ziemlich sicher, dass der Junge es nicht tun würde.

„Grins nicht so beschissen. Weißt du was? Ja“, entgegnete er ihm und schlug ihm eine ins Gesicht.

„Rico! Ryan! Hört sofort auf!“, versuchte Hime den Streit zu schlichten, was ihr aber nicht sonderlich gut gelang.

Das rosahaarige Mädchen wusste nicht, für wen sie sein sollte. Immerhin war sie eine ziemlich lange Zeit in den Weißhaarigen verliebt gewesen und jetzt …

„Du Arsch …“, meinte Ryan nur und griff sich auf seine blutende Nase.

Er ließ das nicht einfach so auf sich sitzen und schlug zurück, ebenfalls ins Gesicht. Und so brach neben dem Digimon-Kampf noch ein anderer aus und keiner der beiden Jungs hatte Lust klein bei zu geben.

„Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas!“, versuchte die Purpurhaarige ihnen Vernunft einzureden, doch sie ließen sich durch nichts unterbrechen.

„Wenn du dich je an Alice vergreifst, bring ich dich um!“, warnte Rico seinen Gegner vor, während er es schaffte, für kurze Zeit die Oberhand in dem Kampf zu ergreifen.

„Ja? Von mir aus, kannst du das jetzt auch schon machen, aber ich glaube nicht, dass du es schaffst“, stachelte der Weißhaarige ihn weiter an und drehte sich so, dass er wieder oben war.

„Schon allein bei deinem Anblick muss ich kotzen …“

„Geht mir genau so Wichser …"

Lange prügelten und beschimpften sie sich weiter, doch als Bakutamon schwächer wurde, befreite sich Ryan aus Ricos Fängen. Man musste bei seinem Digimon sein, wenn es kämpfte, körperlich genau so wie mental. Das war vor allem bei einem Feind wie diesen äußerst relevant.

„Ich bin noch lange nicht fertig mit dir …“, bemerkte der Älteste noch so neben bei und wischte sich wieder über seine Nase, um das Blut wegzubekommen.

„Ach wirklich …“, entgegnete ihm der andere Junge und strich sich mit seiner Hand das Blut weg, das aus der Seite seines Mundes hervor trat.
 

„Meinst du, dass das auch funktionieren wird?“, wollte Shunichi wissen, als er Alice hinterher rannte.

„Keine Ahnung, aber besser, als einfach nur herum stehen ist es allemal“, erläuterte sie und wagte einen Blick zu dem bösen digitalen Monster.

Es klappte wirklich! SkullMeramon wollte sich schon auf den Weg zu den zwei Menschen machen und vernachlässigte somit seine eigentlichen Gegner.

„Los, Hutezamon! Jetzt!“, rief die Orangehaarige ihm zu und war gespannt auf die Wirkung dieser Aktion.

Natürlich war der Partner des Mädchens nicht das einzige Digimon, das angriff, Aalomon, Bakutamon und Latreemon schritten ebenfalls zur Tat. Als die Attacke dann auf das böse Monster traf, konnte man nur noch einen Schmerzensschrei von ihm hören.

Rauch bildete sich. Für eine Weile war nichts zu sehen und alle waren gespannt, ob sie es endlich geschafft hatten. Auch die restlichen vier Digi-Ritter schauten interessiert auf. Als man wieder freie Sicht hatte, konnte man ein, am Boden liegendes, SkullMeramon ausmachen.

„Der Tag wird kommen an dem ihr alle untergeht …“, brachte es noch heraus und verstummte anschließend.

Erschöpft digitierten die vier Digimon zurück, sie hatten echt keine Kraft mehr, was man auch sehen konnte. Die Vierergruppe rannte zu Alice und Shunichi, während sie auf dem Weg dorthin ihre Partner aufsammelten. Ryan wollte den Transport in die Digi-Welt übernehmen.

Für eine kurze Zeit betrachtete er es noch einmal, irgendetwas kam ihm seltsam vor … Plötzlich riss es wieder seine roten Augen auf und der weißhaarige Junge fiel vor Schreck auf sein Hinterteil.

Baluamon wollte zu seinem Partner rennen, doch es hatte nicht einmal mehr die Kraft, um aufzustehen und viel wieder auf seine Schnauze. Auch den anderen Digimon ging es nicht anders und so mussten sie sich ansehen, wie sich das böse Monster auf Ryan stürzte.

„Wirbeltornado!“, kreischte eine ihnen bekannte Stimme aus dem Nichts und kurz darauf war auch noch ein Gepiepe zu hören.

SkullMeramon fiel wieder zu Boden und schnell streckte ihm der Weißhaarige, der noch immer am Boden saß, sein D-Maak entgegen. Nach einem braunen Lichtstrahl war es endlich weg und der Junge atmete einmal erleichtert tief aus.

Erst später machte er sich Gedanken über die beiden Digimon, die ihm zur Hilfe geeilt waren und stellte fest, dass die beiden die Digi-Ritter waren, die sich bis jetzt noch nicht blicken hatten lassen. Jetzt waren sie also komplett.

„Hey, Leute! Seit ihr okay?“, fragte der, zu den anderen laufenden, Nayuta nach.

„Nayuta, Yukiko! Was macht ihr hier? Wir haben doch gesagt, dass ihr euch einen schönen Tag machen sollt!“, beschwerte sich die Rosahaarige, wobei es eher so aussah, als ob sie nur mit ihrer besten Freundin reden würde.

„Wenn wir nicht gekommen wären, wärt ihr jetzt vielleicht alle tot!“, konterte die Purpurhaarige laut, was die anderen gar nicht gewohnt waren, „Und überhaupt konnten wir nicht einfach herum sitzen und warten, ob ihr eh wieder unverletzt zurück kommt …“

„Tut mir Leid … ich bin froh, dass ihr gekommen seid, aber wir haben’s geschafft … wir sind sogar mit einem Ultra-Digimon fertig geworden“, meinte Honoka stolz und stemmte ihre Hände in die Hüften.

„Schau dich mal um, Strohbirne“, forderte der Schulschwarm sie etwas unhöflich auf und das Mädchen ignorierte einmal seine Beleidigung, „Und jetzt sag mir, ob du wirklich mit dir zufrieden bist.

Als das rosahaarige Mädchen sich umsah, war sie gleich nicht mehr so fröhlich. Alles im Umkreis von 100 Metern war charmelos zerstört und wirkte so, als ob sich ein Riese dort niedergelassen hatte. Obwohl sie das Digimon besiegt hatten, hatten sie trotzdem nicht alles retten können. Wenn man sich so umschaute, war das echt entmutigend …

„Rico, was ist denn passiert?“, wollte Alice von ihm wissen und versuchte dabei so desinteressiert wie möglich zu wirken, „Hast du etwa von dem Kampf was abbekommen?“

„Er hat sich mit Ryan geprügelt“, erklärte Hime, sich für die zwei schämend, da es ihr Bruder nicht tat.

„Ihr seid echt beide bescheuert …“, musste das Mädchen mit den orangenen Haaren seufzend feststellen.

„Ist euch aufgefallen, dass SkullMeramon gesprochen hat?“, brachte der Schwarzhaarige ein.

„Hm … jetzt wo du’s sagst …“, antwortete ihm Hime und setzte ein nachdenkliches Gesicht auf, „Während des Kampfes ist mir das gar nicht so aufgefallen.“

„Vielleicht liegt es am Level“, stellte Honoka eine Hypothese auf und wurde dann von allen seltsam angesehen, „Was? Könnte doch sein!“

„Anscheinend ist es uns nur möglich ein Ultra-Digimon zu besiegen, wenn wir alle gemeinsam kämpfen …“, stellte Hime niedergeschlagen fest, „Also wenn es euch nichts macht, würde ich sagen, dass wir die nächsten Male alle erscheinen, aber nicht erst in letzter Sekunde, sondern gleich von Anfang an. Hat irgendwer etwas dagegen?“

Niemand hatte etwas einzuwenden und so hoffte das Mädchen, dass alle auch tun würden, was sie gesagt hatten …
 

Als Shunichi gerade aus dem Badezimmer kam und noch immer ein Handtuch um den Hals hängen hatte, rannte bereits der Fernseher, vor dem sein Vater saß. Der Junge beschloss sich zu ihm zu gesellen und machte es sich auf dem Sofa bequem.

Nach kurzer Zeit kamen die Nachrichten und der Schwarzhaarige wollte sich etwas zu trinken holen, doch als er hörte, wie der Nachrichtensprecher etwas von mysteriösen Ereignissen erzählte, drehte er noch einmal um.

„Plötzliche Schneestürme, Dürren und Einstürze … Japan würde man in letzter Zeit nicht als Urlaubsort empfehlen. Erst heute Nachmittag wurde wieder eine zerstörte Fläche aufgefunden, wo wieder einmal keine Spuren zu finden waren, wie das alles passiert sein könnte“, ratschte der Mann in der Glotze herunter, doch Shunichi konnte genug Bilder erkennen, auf denen der Verursacher deutlich zu sehen war, nur blöd, dass das die anderen nicht taten, „Aber die Frage ist: Wie kann man sich vor etwas schützen, dass man nicht sehen kann? Die Wissenschaftler glauben noch immer daran, dass das alles mit heftige Luftstöße zusammen hängt und das es helfen würde, wenn man alle Gebäude aus einem härteren Material baut, doch das hört sich in unseren Ohren noch immer ziemlich unwahrscheinlich an.“

„Luftstöße … ja klar …“, murmelte der Junge leise vor sich hin, doch anscheinend hatte es sein Vater trotzdem mitbekommen.

„Was hast du gesagt?“

„Ach … nichts …“, wehrte er ab und ging nun wirklich in die Küche.
 

Ich weiß, so viele Seiten und das in einem Kapitel … ist nicht wirklich schön zu lesen, aber was soll‘s …

Irgendwie vergeht ein Monat ur schnell, sodass ich gar nicht mehr gescheit nachkomme mit dem Schreiben, in letzter Zeit bin ich nicht mehr so motiviert, Schule und so …

Aber ist ja auch egal, wenn ich nicht einmal mehr in der Lage bin innerhalb eines Monats acht Seiten zu schreiben, sollte ich gleich aufhören und da ich das nicht tun werde, sobald ich noch einen aktiven Leser habe, hat sich das auch erledigt!

Kiripurin



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