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Feel For You

Sephiroth x Cloud
von

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New Chance?

Hier das neue Kapitel, viel Spaß! ;3
 


 


 


 


 

„Was is‘ mit dir los, Tifa? Du machst ‘n Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.“
 

Tifa stellte das fertig abgetrocknete Glas zur Seite und hing sich das nun feuchte Geschirrtuch über ihre Schulter, bevor sie sich dem Gast an der Theke zuwandte.
 

„Alles in Ordnung, Barret“, versicherte sie und zwang sich zu einem Lächeln.
 

„Nichts da“, entgegnete Barret. „Dir liegt irgendwas auf ‘m Herzen, sonst würd‘ ich ja nich‘ fragen.“
 

Tifa überlegte, ob sie Barret von ihren Gedanken erzählen sollte, und entschied sich schließlich dafür.
 

„Okay, okay. Also, du weißt doch, dass sich Aerith zusammen mit Zack und…Sephiroth auf den Weg zu Cloud gemacht hat“, begann sie, den Namen des ehemaligen Generals sprach sie noch immer mit einer Spur Verbitterung aus.
 

Als Barret nickte, fuhr sie fort. „Jedenfalls hat mir Aerith kurz vor der Abfahrt versprochen, dass sie sich bei mir meldet. Aber seitdem habe ich nichts von ihr gehört. Langsam mache ich mir Sorgen…“
 

„Da bist du nicht die Einzige“, meinte Vincent, der nun aus einem Nebenraum zu den beiden gestoßen war.
 

„Was, Valentine? Du auch? Meint ihr nich‘, dass die drei mittlerweile alt genug sind, allein durch die Welt zu ziehen?“
 

„Ich erinnere dich daran, wenn Marlene in dem Alter ist, Barret. Egal wie alt die Kinder sind, als Eltern macht man sich immer Sorgen, besonders in einer solchen Situation“, entgegnete Vincent.
 

Tifa seufzte, öffnete einen kleinen Karton und entnahm ihn ein paar Packungen Trinkstäbchen. „Ob sie Cloud wohl schon getroffen haben?“, überlegte sie laut.
 

Barret zuckte mit den Schultern und trank etwas von seinem Bier. Vincent wollte gerade zu einem ‚Ich weiß es nicht‘ ansetzen, als jemand die Tür zum ‚Seventh Heaven‘ kraftvoll aufstieß.
 

„Lu?“, fragte Vincent, als er erkannte, dass seine Frau so grob mit der Tür umgegangen war. Umso besorgter war er, als er den nahezu panischen Gesichtsausdruck Lucrecias sah.
 

Schnell eilte er zu ihr und hielt sie fest, als sie sich in seine Arme warf.
 

„Liebling, was ist denn los?“
 

Lucrecia hob leicht ihr Gesicht, das sie an Vincents Brust vergraben hatte, und schaute ihn an.
 

„Ich…Aerith hat mich gerade angerufen…“, flüsterte sie.
 

Alarmiert kam Tifa hinter der Theke hervor und ging schnellen Schrittes zu den beiden. Auch Barret drehte sich auf dem Barhocker in Richtung des Ehepaares.
 

„Was…was hat sie gesagt?“, fragte Tifa. Ihr schwante Übles.
 

„Sie…Cloud…“
 

„Was ist mit Cloud?“, fragte Vincent sanft, strich ihr beruhigend über den Rücken. Doch innerlich war er nicht so ruhig, wie er äußerlich erschien. Was war mit Cloud? Hatte…Sephiroth etwas damit zu tun?
 

Lucrecia sammelte sich kurz, bevor sie sprach.
 

„Cloud…Er liegt im Krankenhaus.“
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

//Weiß, weiß, weiß und nochmal weiß! Die Krankenhäuser sollten sich mal einen neuen Innenarchitekten suchen, yo! Da wird man ja wahnsinnig!//
 

Reno war nicht zufrieden, nein, er war ganz und gar nicht zufrieden!
 

Frustriert schmiss er einen leeren Plastikbecher, den er noch vom Wasserspender eine Etage tiefer hatte, in den nächstbesten Papierkorb, steckte die Hände in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zurück in den Wartebereich. Um genauer zu sein in denselben Wartebereich, in welchem er nun schon geschlagene zwei Stunden verbrachte.
 

Zwei Stunden und noch immer keine Meldung von den Ärzten.
 

Er hatte sofort den Notarzt gerufen, als er Cloud am Boden liegen sah und Sephiroth unfähig schien, etwas anderes zu tun als zu dem Blonden zu sprinten und beklommen nach einem Lebenszeichen zu suchen.
 

Obwohl es gerademal knappe fünf Minuten gedauert hatte, bis der Krankenwagen eingetroffen war, war Reno jede Sekunde wie eine Ewigkeit vorgekommen.
 

Doch dann ging alles wie in einem Rausch und Reno konnte sich nur noch vage daran erinnern, wie Cloud auf eine Trage gehoben und weggebracht wurde. Das nächste, was er mitbekam, war wie Cid ihn und Sephiroth Richtung Ausgang schubste, das ‚Geschlossen‘-Schild einhängte und sie beide in seinen Wagen bugsierte. Wohin die Fahrt ging, stand außer Frage.
 

Irgendwie hatte es Reno nebenbei noch geschafft, Aerith anzurufen, die irgendetwas von ‚Sind gleich da‘ hervor gebracht hatte. Sie und Zack mussten sich wohl sofort nach dem Anruf auf den Weg gemacht haben, denn die beiden erreichten schon zehn Minuten nach Cid, Reno und Sephiroth das Krankenhaus.
 

Und nun saßen sie schweigend im Warteraum – Sephiroth, Zack, Aerith und er selber – rutschten unruhig auf den nicht gerade bequemsten Stühlen herum und versuchten sich gegenseitig im ‚miserabel aussehen‘ zu schlagen.
 

Sephiroth gewann mit deutlichem Vorsprung.
 

Als er die Vibrationen seines Handys in der Hosentasche spürte – mehrere Krankenschwestern hatten ihn gebeten, den Signalton abzustellen – griff er langsam danach.
 

„Reno hier.“
 

„Hey, Reno! Sag mal, wo du? Seit wann hat die ‚Highwind‘ heute geschlossen und wo zum Teufel seid ihr alle?! Hier vor dem Restaurant ist die Hölle los! Haufenweise Menschen stehen vor verschlossener Tür und ich habe irgendetwas mit ‚Krankenwagen‘ und ‚Notarzt‘ aufgeschnappt. Ist alles okay?“
 

„Nichts ist okay, Elena“, antwortete Reno trocken. „Gar nichts ist okay.“
 

„Was ist denn los? Wo bist du?“ Es war nicht schwer, die Besorgnis in Elenas Stimme herauszuhören. Im Hintergrund war ein leises ‚Ist alles in Ordnung?‘ zu hören. Der Stimme nach musste es Tseng sein.
 

„Im Krankenhaus.“
 

„Im Krankenhaus?!“
 

„Hab ich doch gerade eben gesagt!“ Reno zwang sich zur Ruhe. Elena konnte nichts dafür, dass Cloud grad in einen der Behandlungsräume war. Bewusstlos, aber noch am Leben, wie ihm ein Krankenpfleger mehrmals versichert hatte, versichern musste.
 

„Reno. Was verdammt nochmal geht hier vor?“
 

Abwesend starrte Reno aus einem der Fenster. „Cloud hat eine Überdosis Schmerzmittel genommen.“
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

Es gab keine Worte, um zu beschreiben, wie er sich in diesem Moment fühlte.
 

Leere wäre ein gutes Wort gewesen, aber es passte nicht. Denn in etwas, das leer war, konnte auch kein tauber Schmerz vorhanden sein.
 

Der Schmerz, den Sephiroth verspürte, war in der Tat wie gedämpft. Es war, als wäre dies alles nur ein schlechter Traum, ein schrecklicher, aber unwahrer Albtraum und er würde jeden Moment in seinem Bett aufwachen und Cloud würde schlafend neben ihm liegen und nicht in einem Krankenhaus sein und es würde ihm gut gehen und das ganze wäre niemals geschehen und…
 

Sephiroths Gedanken rasten. Warum hatte Cloud das getan? Einer der Ärzte hatte im Aufenthaltsraum der ‚Highwind‘ eine angefangene Packung Schmerztabletten gefunden und Reno hatte mit einem zögernden Nicken bestätigt, dass es sie tatsächlich Cloud gehörten. Es fehlten genau fünf Tabletten. Fünf Tabletten.
 

Auch ohne Medizin studiert zu haben, wusste Sephiroth das diese Dosis nicht ungefährlich war, im schlimmsten Fall sogar tödlich.
 

Hatte Cloud etwa erneut versucht sich…umzubringen? War etwa ihr Gespräch der…Auslöser gewesen?
 

Allein der Gedanke schmerzte und Sephiroth hoffte inständig, dass dem nicht so war.

Doch noch mehr hoffte er, dass die Tabletten nicht stark gewesen waren…
 

//Cloud…Warum?...Wegen dem, was ich gesagt habe?...Verzeih mir, das ich Idiot nicht gleich den Mund aufgemacht habe…Bitte…Das ist es nicht wert…Nichts ist das wert und ich am wenigsten…//
 


 

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Das sonst so ruhige Haus der Valentines versank fast im Chaos.
 

Lucrecia kramte das Nötigste aus den Schränken und warf alles in einen Koffer. Kurz darauf schloss sie ihn, was sich als mühsam herausstellte, und schleppte ihn aus dem Haus.
 

Draußen angekommen übergab sie ihn Vincent, der gerade Tifas Tasche in den Kofferraum des Autos verladen hatte, und huschte wieder ins Haus. Sie wollte zwar so schnell wie möglich zu Sephiroth und Cloud, aber einen durch nicht abgestellte, elektronische Geräte verursachten Hausbrand wollte sie ebenfalls nicht riskieren.
 

Es reichte schon allein, dass sie nicht den Stecker vom Toaster gezogen hatte, als sie nach Aerith‘ Anruf zum ‚Seventh Heaven‘ gestürmt war. Toaster waren unberechenbar.
 

Sie kam gerade wieder aus dem Haus raus - alle Geräte waren abgeschalten - und schloss die Haustür zu, als Vincent gerade die Heckklappe herunterklappte.
 

„…Krankenhaus in der Tombery-Straße…großes weißes Gebäude…Okay, wir fahren jetzt los. Tschüss.“
 

Tifa steckte ihr Handy in die Jackentasche. „Wir müssen nach Kalm, das Krankenhaus ist ausgeschildert, Tombery-Straße“, sagte sie zu Vincent.
 

Dieser nickte und begab sich auf den Fahrersitz, Tifa stieg hinter dem Beifahrersitz ein. Diesmal würde sie es sich nicht ausreden lassen, mitzukommen.
 

Lucrecia setzte sich neben Vincent und schnallte sich an. Bis nach Kalm würden sie drei Tage brauchen, Zwischenstopp in Corel und Midgar inklusive.
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

Aus den Augenwinkeln sah Zack, wie Aerith ihr Handy wegsteckte. Sie hatte mit Tifa telefoniert und allem Anschein nach würden sie, Vincent und Lucrecia nach Kalm kommen.
 

Es interessierte ihn gerade relativ wenig. Noch weniger interessierte es ihn, als ein Arzt aus dem Raum kam, in welchem Cloud vor über zwei Stunden verschwunden war.
 

„Sind sie wegen Herrn Strife hier?“, fragte der Arzt an alle gewandt.
 

Ein kleiner Teil in Zack wunderte sich, woher der Arzt Spikes Namen kannte, doch dann erinnerte er sich daran, dass Reno und Cid dem Personal Informationen über Cloud gegeben hatte.
 

Sephiroth stand auf. „Ja.“
 

„Gehören Sie zur Familie?“, hakte der Arzt nach.
 

„Seine letzten nahen Verwandten sind vor ein paar Jahren gestorben. Wir sind eng mit ihm befreundet, wir sind sozusagen seine Familie“, antwortete Aerith.
 

Zack hatte ihr noch nie so sehr recht gegeben.
 

Der Arzt beäugte sie alle etwas skeptisch, gab sich dann aber mit der Antwort zufrieden.
 

„Nun, ich werde sie jetzt über das Wohlbefinden von Herrn Strife aufklären“, setzte er an und hatte sofort fünf Paar aufmerksame Augen auf sich gerichtet.
 

„Herr Strife ist zurzeit bewusstlos, schwebt jedoch nicht in Lebensgefahr.“ Fast zeitgleich seufzten alle erleichtert auf.
 

„Grund des Zusammenbruchs war eine Tablettenvergiftung, die durch die vorgefundenen Schmerztabletten ausgelöst wurde. Es gibt drei Gruppen von Schmerzmitteln. Die, die Herr Strife eingenommen hat, gehören zur zweiten Gruppe und sind in der von ihm eingenommenen Dosis nicht lebensgefährlich. Sie lösen Bauchschmerzen, Krämpfe, Schwindelanfälle, Brechreiz und Schlimmstenfalls Leberschäden aus. Dank Ihres schnellen Handelns konnten wir jedoch einen Leberschaden, der mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann zu einer Leberzirrhose geführt hätte, verhindern.
 

Der Arzt rückte seine Brille zurecht. „Wir nehmen an, dass Herr Strife morgen wieder bei Bewusstsein sein wird, jedoch werden wir ihn zur Beobachtung noch hier behalten, nur zur Sicherheit.“
 

„Können wir dann morgen zu ihm?“, fragte Zack. Der Arzt nickte. Zack lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken.
 

Jetzt, wo Cloud keinen ernsthaften Schaden erlitten hatte, würde alles wieder gut werden.
 

Alles.
 


 

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Sephiroth hatte die Nacht ruhelos im Krankenhaus verbracht. Die anderen waren kurz vor Mitternacht in ihre Wohnungen beziehungsweise Hotelzimmer zurückgekehrt, immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es Cloud den Umständen entsprechend gut ging.
 

Mittlerweile war es neun Uhr morgens und eine Krankenschwester brachte ihm einen Kaffee, den er dankend annahm. Das Getränk schmeckte zwar nach allem anderen als Kaffee, aber es genügte.
 

„Sind Sie noch hier oder schon wieder, Herr Valentine?“, erkundigte der Arzt, der ihnen am Tag zuvor über Clouds Zustand berichtet hatte und nun in das Wartezimmer kam.
 

Sephiroth sagte nichts, aber die Decke auf seinem Schoss, die ihm eine Krankenschwester in der Nacht gebracht hatte, wies auf die erste Variante hin.
 

„Herr Strife war eben kurz wach, schläft jetzt aber wieder“, sagte der Doktor und bekam damit Sephiroths Aufmerksamkeit.
 

„Kann ich zu ihm?“, fragte Sephiroth sofort, seine Stimme klang leicht rau.
 

„Es spricht eigentlich nichts dagegen, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wann er wieder aufwachen wird“, meinte der Arzt, aber da hatte sich Sephiroth schon erhoben.
 

Der ehemalige General ignorierte die heruntergefallene Decke. „Wo ist er?“
 

„Folgen Sie mir.“ Der Arzt wies ihn mit einer Handbewegung an, ihm zu folgen und trat durch die Tür, die Sephiroth die ganze Nacht lang nicht aus den Augen gelassen hatte.
 

Sie durchquerten einen Gang, bevor der Doktor eine weitere Tür öffnete. Sephiroth trat leise in den Raum.
 

Auf einem Bett nahe der Fensterfront lag Cloud. Verschiedene Geräte überprüften seine lebenswichtigen Funktionen und ein gleichmäßiges Piepen, Clouds Herzschlag, erfüllte den stillen Raum.
 

Durch die weißen Bettlaken wirkte Clouds Haut fast genauso wie auf dem Foto in der Klinik und Sephiroth musste stark dagegen ankämpfen, seinen Schuldgefühlen jetzt nicht nachzugeben und sich auf den Beinen zu halten.
 

Wenigstens bis zu Clouds Bett musste er es schaffen.
 

Ein Geräusch hinter ihm signalisierte Sephiroth, dass der Arzt gegangen und er nun allein mit Cloud in diesem Zimmer war.
 

Vorsichtig ging Sephiroth auf das Bett zu, seine Augen entfernten sich nicht für den Bruchteil einer Sekunde von der schlafenden Gestalt.
 

Da der einzige Stuhl in dem Raum viel zu weit weg vom Bett stand und Sephiroth es nicht fertigbringen konnte, jetzt von der Seite des Blonden zu weichen, hockte er sich neben das Bett.
 

//Gaia, er wirkt so gebrechlich…//
 

Er konnte nicht sagen, wie lange er in dieser Position verharrt hatte, als er leichte Regungen in Clouds Gesicht erkennen konnte.
 

Sephiroth hielt den Atem an, wagte auch dann nicht Luft zu holen, als sich Clouds Augen quälend langsam öffneten.
 

Selbst durch die gerademal halbgeöffneten Augen konnte er den verschleierten, desorientierten Blick erkennen. Sephiroth rührte sich nicht.
 

Nach etlichen Sekunden schien Clouds Sicht sich etwas aufzuklären und er ließ seinen Blick langsam durch den Raum schweifen. Als er Sephiroth sah, stoppte er abrupt.
 

Lange Zeit sahen sie sich nur an.
 

„…Ich…träume…richtig?“ Clouds Stimme klang heiser und er war kaum zu verstehen.
 

„Nein“, erwiderte Sephiroth ebenso leise.
 

Cloud schien verwirrt. „Warum…bist du…dann hier?“
 

Sephiroth ignorierte das schmerzhafte Stechen in seiner Brust. Er durfte es nicht noch einmal vermasseln. Es durfte kein neues Missverständnis entstehen.
 

„Wegen dir“, sagte er sanft.
 

Anstatt sich in Verständnis umzuwandeln, intensivierte sich der Ausdruck der Verwirrung in Clouds Gesicht.
 

„Warum…wegen mir?...Was ist mit…deinem neuen…“
 

Bevor Cloud aussprechen konnte, legte Sephiroth vorsichtig ein Hand auf eine kleinere des Blonden.
 

„Was mit der Person ist, die ich über alles liebe?“ Sephiroth lächelte sanft. „Ich bin bei ihr.“
 

Das Lächeln blieb, als er sah, wie Cloud den Raum nach einer weiteren Person absuchte, wie seine Augen sich etwas weiter öffneten, als er bemerkte, dass sie allein waren, dass Sephiroth ihn meinte.
 

„A-Aber…du…ich…damals…“
 

„Lass mich erklären“, bat Sephiroth. Cloud konnte nur schwach nicken, die Augen ungläubig auf Sephiroth gerichtet.
 

„Es ist wahr, dass ich mich bei der ShinRa-Armee eingeschrieben habe, um mein Land zu beschützen…Doch viel mehr wollte ich meine Familie beschützen, meine Freunde, dich…“
 

Sephiroth ließ Cloud Zeit, diese Information aufzunehmen, bevor er weitersprach.

„Nur wenige haben damals gewusst, dass es an der nördlichen Front schlecht für ShinRa aussah. Man konnte die Abwehr aufrecht erhalten, doch früher oder später hätte Wutai die Truppen dort geschlagen. Sie hätten bloß eine Woche gebraucht, um dann Nibelheim zu erreichen. In Nibelheim steht die alte ShinRa-Villa, sicher hätten die Wutaianer es sich nicht nehmen lassen, die Stadt, in der ein ehemals wichtiges und prachtvolles Gebäude von ShinRa erbaut wurde, zu besetzen. Das konnte ich nicht zulassen.“
 

Leicht strich Sephiroth mit dem Daumen über die weiche Haut von Clouds Hand.
 

„Zackary war sofort einverstanden. Wir beide beschlossen, uns freiwillig für die Armee zu melden…Ich wollte es dir sagen, Cloud. Das musst du mir glauben, doch…Als ich gesehen habe, wie du auf Zacks ‚Geständnis‘ reagiert hast, habe ich es einfach nicht fertig bekommen…Ich hatte Angst…“
 

Sephiroth konnte sich vorstellen, wie lächerlich das klingen musste. Er, der furchtlose General, hatte Angst seinem Liebsten zu sagen, dass er auszog, um ihn zu beschützen. Es hörte sich fast so an, wie in einem mittelmäßigen Dienstagabendspielfilm.
 

„Ich hatte nicht vor, es so lange aufzuschieben, bis es zu spät war. Genauso wenig wollte ich so herzlos klingen…Als du damals weggelaufen bist, da habe ich befürchtet, du würdest mir das nie verzeihen…Scheint sich ja bewahrheitet zu haben…“ Sephiroth lächelte bitter.
 

„Während meiner Zeit in ShinRa habe ich alles getan, um nicht ständig an dich denken zu müssen. Ich habe hart trainiert, jede mir angebotene Mission angenommen und mich durch Berge von Papierarbeit gekämpft. Doch immer, wenn ich in mein Appartement kam, sah ich das Foto, das Zack kurz vor unserer Abreise gemacht hat, und fragte mich, wie es dir ginge. Hätte ich doch bloß gewusst…“
 

Sephiroth schob den Gedanken beiseite. Zuerst sollte Cloud die ganze Wahrheit erfahren…Er hatte ein Recht darauf.
 

„Ich bin ein halbes Jahr länger geblieben als nötig, des Geldes wegen. Ich wollte…das wir uns finanziell keine Sorgen machen müssten, wenn ich zu dir zurückkäme….Aber als ich wieder in Nibelheim ankam warst du weg…Einfach weg…Mutter Aerith erzählten mir von…Ich fühle mich so schlecht deswegen, konnte es erst gar nicht glauben, konnte nicht verstehen, warum du…nur weil ich mich wie ein Idiot verhalten habe…“
 

//…Wie der größte Idiot auf Gaia…//
 

„Ich musste dich finden, das stand außer Frage. Gleich am nächsten Tag brach ich auf, Zack und Aerith kamen mit…Aerith lotste uns erst in die Klinik…Und dort wurde mir das volle Ausmaß meines Fehlers erst richtig bewusst. Ich suchte weiter und als du dann ich Kalm vor mir standest…Es tut mir leid, Cloud. Es tut mir leid, das ich so ein Idiot war, aber…ich möchte das du eines weißt….“
 

Sephiroth hatte schon lange den Blick abgewandt und wagte es erst jetzt, langsam wieder aufzusehen. Es kam nicht oft vor, dass er so sehr sein Herz ausschüttete, aber Cloud war es wert. Cloud war alles wert.
 

„Ich liebe dich.“
 

Sephiroth sah Cloud direkt in die Augen und es überraschte ihn, in den Saphiren Tränen zu finden.
 

//…Was hab ich gesagt? Ich hab ihn zum Weinen gebracht…//
 

„Cloud, was…“
 

Ein leichtes Lächeln seitens Cloud brachte Sephiroth um Stoppen.
 

„…Dann bin ich dir nicht egal?“, wisperte Cloud.
 

„Nie“, beteuerte der ehemalige General.
 

Die Tränen rollten frei über Clouds Wangen, doch er war alles andere als traurig. Mit aller Kraft, die er in seinem gegenwärtigen Zustand aufbringen konnte, drückte er Sephiroths Hand.
 

„Ich liebe dich auch…So sehr, Seph, so sehr…“
 

Er hatte nie aufgehört, Sephiroth zu lieben, hatte sich nur immer etwas vorgemacht. Aber das war jetzt nicht mehr wichtig…
 

Eine solche Wärme in seinem Herzen hatte Sephiroth schon seit langem nicht mehr gespürt. Seit drei Jahren nicht mehr…
 

Er beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf Clouds Handrücken.
 

„Schlaf etwas, du brauchst ihn dringend. Und wenn du wieder aufwachst, werde ich immer noch bei dir sein, das verspreche ich…“
 

Cloud konnte nicht anders, als dem Rat zu folgen. Er war wirklich müde und musste dieses Gespräch erstmal verdauen. Aber jetzt hatte er Gewissheit…
 

Sephiroth würde ihn nicht wieder allein lassen.
 

Cloud schlief so friedlich ein, wie schon seit Monaten nicht mehr…
 

Der ehemalige General sah ihn noch eine Weile an, beobachtete ihn beim Schlafen. Schließlich machten sich die Anstrengung und Erschöpfung der letzten Tage bei ihm bemerkbar. Er kniete sich neben das Bett, lehnte den Kopf auf die Matratze und schlief nach einiger Zeit selbst ein, hielt selbst m Schlaf Clouds Hand fest.
 

Alles andere konnte warten…
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

Als Shears in das Krankenhaus gekommen war, schick gekleidet und mit einem Strauß roter Rosen, hatte er nicht erwartet, eine solche Szene vorzufinden.
 

Cloud und Sephiroth schliefen seelenruhig, Cloud auf dem Bett, Sephiroth neben dem Bett, mit einem friedlichen Gesichtsausdruck – lächelten sie etwa? – und händchenhaltend.
 

So war das nicht geplant…
 

Leise zog Shears sich aus dem Raum zurück. Waren Cloud und Sephiroth jetzt wieder ein Paar? Sah ganz so aus…
 

Er lehnte sich gegen den Empfangsschalter und dachte nach. Was sollte er jetzt tun?
 

„Wollen Sie die Blumen für jemanden abgeben?“, fragte die Dame am Empfangsschalter freundlich.
 

Shears wollte schon ablehnen, als ihm plötzlich eine Idee kam.
 

//Das ist es!//
 

„Ja gerne. An Cloud Strife, Zimmer 184, bitte“, sagte er und übergab die Blumen.

Die Empfangsdame nahm die Rosen entgegen und schrieb den Empfänger auf einen Zettel.
 

„Wer ist der Überbringer“, erkundigte sie sich.
 

Shears grinste. „Sagen Sie ihm bitte, Sie sind von seinem Lover“, erwiderte er, bevor er sich auf den Weg zum Ausgang machte.
 


 


 


 

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Wie versprochen das Kappi etwas früher ^^
 

Eindeutige OOCnes seitens Sephiroth, an manchen Stellen kitschig, eventuell Fehler...aber ich bin grad zu müde, als das mich irgendwas davon interessieren würde ^^"
 

Danke nochmal für alle Favos und Kommis!
 

Bis dahin! ^_^
 

*gähn* *ins Bett geh*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  --Nyx--
2010-06-27T21:21:22+00:00 27.06.2010 23:21
arghhhhhh kann hemand mal diesen *peeep**zensiert* vermalledeiten *peeeep* weggicken is ja schrecklich -.-* ich habs gewusst dieser mistkerl waaaaaaaaahhhhhh *ausflipp* doofer shears *grummel*


Das Kapi war ja kitsch pur aber nun ja was soll ich sagen ... ich fands total supi >.< omg wie süß sooooo süß *anfall krieg* soooo süüüß >.<

muss unbedingt weiterlesen ^^ ich hoffe alles wird gut ansonsten kick ich den blöden shears selbst weit weg von den beiden
Von:  --Jadefuchs--
2010-02-21T21:58:44+00:00 21.02.2010 22:58
super. wann gehts weiter? freu mich schon riesig
Von:  YukikoSnowChild
2010-01-06T14:07:28+00:00 06.01.2010 15:07
Ah~ Oh mein Gott ><
Ich finds total schön, dass Seph und Cloud-chan sich wieder versöhnt haben *freu*
Boah und ich bin völig Ayakos Meinung: Seph bring diesen *** *** *** *** (nicht Jugendfreie Wörter) um~ Kill ihn, zerstör ihn!!!
*hust*

Ich freu mich voller spannung schon auf das nächste Kapi!!!
LG picca-chan
Von:  Riafya
2009-12-10T18:26:46+00:00 10.12.2009 19:26
Bitte sag mir, dass Seph Shears umbringen wird. *ihn erwürgen will*
Dieser Idiot! Kaum haben sich die Beiden wieder versöhnt, dann.... na ja, ich weiß ja noch nicht, wie die Reaktionen sein werden, deshalb bin ich vorerst still. Ich kann immer noch rumwüten. XD

Das Kapitel hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen, auch wenn ich dir Recht geben muss, dass Sephiroth fast zu kitschig war, aber dafür sind FFs ja da, ne? *freu*
Ehrlich gesagt hat mich dieses ganze Missverständnis ohnehin von Anfang an aufgeregt, sowohl seitens von Cloud als auch von Seph (ich habe zwar trotzdem mit beiden mitgelitten, ABER!!!! *grummel*)
Deshalb bin ich froh, dass es sich ENDLICH geklärt hat. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass Tifa sicher bald ihren Senf dazugeben wird. *nick*

Und ich hoffe immer noch, dass Seph ihn erwürgen wird.... *grummel*

Bis zum nächsten Kapitel,
Ayako


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