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Worte fehlen

von

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Kapitel 8

Am nächsten Tag sah die Welt leider nicht mehr ganz so wattewolkenleicht aus. Der Plan war ja eigentlich ganz einfach. Mit Konstanze reden und dann mit Jan glücklich werden. Letzteres war nicht dass Problem. Dummerweise, war Teil 1 des Plans, nicht unbedingt einfach.

Mit Konstanze reden. Bela überlegte schon die ganze Zeit. Ja, aber was sollte er ihr denn sagen?

»Konstanze, es tut mir leid, ich liebe einen Mann und muss dich deshalb verlassen. Aber um das Kind kümmere ich mich auch weiter.« Hm, dass war wohl etwas zu sehr, die Holzhammer Methode. Vielleicht sollte er es lieber etwas diplomatischer angehen. »Konstanze, vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich mich in letzter Zeit etwas seltsam verhalten habe. Es hat nichts mit dir zu tun, es liegt an mir..« Hm und was dann. Irgendwann musste er vermutlich mal erwähnen, dass es da jemand anderen gab oder eher nicht. Die Frage, war wohl auch, sollte er überhaupt erwähnen, dass er in einen Mann verliebt war. Vielleicht stieß dass ja auf Ekel oder so etwas. Andererseits, würde sie es irgendwann sowieso mitbekommen, da sie den Kontakt des Kindes wegen sicher halten wollten. Dann wäre sie sicher beleidigt, dass er ihr so etwas Wichtiges verschwiegen hatte. Sie war doch nun eigentlich ein offener Mensch und hatte nichts gegen Homosexuelle. Nun gut, vielleicht nur solange, bis sie sich als Vater ihres Kindes entpuppten.

Bela kratzte sich am Kopf. Was brachte ihm das viele Denken. Es nützte ja nichts. Um Teil 2 seines grandiosen Plans einläuten zu können, musste er sich wohl oder übel in die Höhle des Löwen wagen.
 

„Konstanze, ich glaube, wir müssen mal reden.“ Er blickte ihr offen in die Augen.

Sie wich seinem Blick aus. „Ja, wahrscheinlich hast du recht.“

Er merkte, dass ihr die Unterhaltung unangenehm war. Merkte sie etwa etwas? „Wir beide, also dass zwischen uns beiden, dass ist nicht mehr so, wie es mal war.“

„Du hast es also doch gemerkt“, unterbrach sie ihn.

Er war ein wenig verwirrt, was meinte sie denn jetzt. Also lies er sie erst einmal fortfahren.

„Ich hätte es dir schon lange sagen müssen, aber ich habe mich nicht getraut. Ich hatte Angst, dass du wütend wirst.“

Nun wurde er hellhörig. Das klang jetzt ja nicht danach, als ahne sie etwas von Belas Gefühlen, zu jemand anderem.

Sie sah ihm in die Augen. „Ich liebe dich nicht mehr. Es, es gibt da jemand anderen. Puh, jetzt ist es raus.“

Bela fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Jetzt bloß nichts falsch machen.

„Ähm, gut. Dass überrascht mich schon etwas.“

„Ich möchte nicht dass wir im Streit auseinander gehen. Ich möchte, dass wir unserem Kind gute Eltern sind, auch wenn wir nicht mehr zusammen leben. Ich möchte dem Kind nicht den Vater vorenthalten oder einen neuen vorsetzen.“ Sie sah ihn bittend an.

„Dass möchte ich auch nicht. Ich muss dir ebenfalls etwas sagen. In meinem Leben gibt es auch noch jemanden. Ich habe versucht es zu verdrängen, aber ich kann nicht ohne ihn.“

Er schluckte. Hatte er sich gerade verraten?

Liebevolle Augen blickten ihn an. „Es ist Jan, oder?“

Er verschluckte sich beinahe an seinem eigenen Speichel. „Wie kommst du darauf?“

„Immer wenn ich euch beide zusammen gesehen habe, habe ich es gespürt. Diese Verbundenheit. Und wie er dich ansieht und du ihn. Nach der Tour, warst du wie ausgewechselt und seit dem habt ihr, soweit ich mitbekommen habe keinen Kontakt mehr. Seit Monaten.“

Er nickte. „Ja, er hat mir gesagt, dass er mich liebt, er wollte es eigentlich nicht, aber es ist so passiert. Nun ja. Ich liebe ihn auch. Schon immer eigentlich. Deswegen sind meine Beziehungen alle in die Brüche gegangen. Dass war mir vorher nie klar.“

„Wir sind schon zwei.“ Sie lachte. Dann streckte sie ihm die Hand entgegen.

„Freunde?“

Er schlug ein und zog sie in eine Umarmung. „Freunde!“

Sie strahlten einander an. „Jetzt erzähl mal, wer ist denn bei dir der Glückliche?“

„Ein Arbeitskollege. Ich habe mich total verliebt, mit Schmetterlingen und allem. Er fühlt genauso, aber ich habe ihm gesagt, dass wir beide erst einmal einiges klären müssen.“

Bela nickte. „Das freut mich für dich. Aber meine Geschichte bleibt unter uns.“

„Na klar! Ich weiß doch wie Jan ist. Ich kann es auch verstehen.“

Plötzlich schnappte er sich seine „Ex-Freundin“ und wirbelte sie durch die Luft. „Ich bin so glücklich! Alles wird gut.“

Sie lächelte. „Ja, endlich.“

Sie quatschten noch eine ganze Weile und beschlossen dann für Konstanze erst einmal eine Wohnung in der Nähe zu suchen, damit Bela sein Kind, öfter sehen konnte.

Bela telefonierte gleich mit Rod und erzählte ihm vom glücklichen Verlauf der Dinge.

„Prima und wann sagst du Jan Bescheid?“

„Sobald Konstanzes Sachen in ihrer neuen Wohnung sind und ich wirklich frei bin. Nur für den Fall, dass er Hals über Kopf nach Deutschland kommt.“

„Ok, da hast du sicher Recht, auch wenn ich nicht glaube, dass Jan seine Reise so einfach abbricht.“ Rod klang zurückhaltend.

„Wir werden sehen.“ Antwortete Bela optimistisch.
 

Ein paar Tage später war es endlich soweit. Eine schöne Wohnung war gefunden und dass Umzugsunternehmen stand vor der Tür. Konstanze umarmte Bela ein letztes Mal. „Wir sehen uns.“

„Na klar“, antwortete der Dunkelhaarige und gab seinem Sohn noch einen Kuss. „Bis bald mein Kleiner, ich hab dich lieb.“

Er winkte noch bis die beiden verschwunden waren.

Dann griff er nach seinem Handy und wählte Jans Nummer. Enttäuscht legte er auf, als er die mechanische Frauenstimme hörte, die ihm mitteilte, dass Jan gerade nicht zu erreichen sei.

Er versuchte es noch ein paar Mal und beschloss dann, eine SMS zu schreiben. Die würde er lesen, sobald er sein Handy anschaltete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  aerith_rikku
2009-09-21T05:51:47+00:00 21.09.2009 07:51
wieso...hab ich ein schlechtes gefühl bei der sache? X"D
und die trennung ging ja auch echt einfach...erstaunlich..aber es freut mivh dass die beiden nun endlich glücklich sind......nee warte..bisher ist nur einer glücklich..oO
mmh...seltsam xD
..SPANNEND..wie mag es wohl weitergehen`O_O

LG
Caro


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