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Worte fehlen

von

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Kapitel 5

Viel Zeit blieb ihm nicht sich zu entscheiden. Das Konzert in Berlin, war bereits in ein paar Tagen. Er wollte ihn ja sehen, aber er wusste dass es ihm sehr wehtun würde. Denn entweder wären sie total distanziert voneinander oder sie würden doch wieder eine Dummheit begehen. Beides wäre die Hölle für ihn. Ok, letzteres erst der Himmel, danach allerdings wieder nur Schmerz, körperlich, als auch seelisch. Jan seufzte. Ihn nicht zu sehen, wäre sicher auch schlimm, jedoch die einzig richtige Entscheidung.

E zückte sein Handy und zog kurz in Erwägung nur eine SMS zu schreiben. So müsste er seine Stimme nicht hören. Er entschied aber, dass es zu unpersönlich sei. Außerdem würde es der letzte Kontakt für sehr lange Zeit sein.

Sein Herz schlug schneller als das Freizeichen ertönte, dann hob jemand ab. „Ja?“ Wie er diese Stimme doch liebte.

„Hi ich bins Jan.“ Kurze Stille am anderen Ende. „Hi, wie geht’s dir?“ Belas Stimme klang besorgt. „Nun ja es geht schon. Und dir?“ Er wollte es eigentlich gar nicht wissen, denn egal was der Ältere sagen würde, es würde ihm nicht gefallen. Er wollte nicht, dass dieser Seinetwegen traurig oder unglücklich war. Genauso wenig könnte er es ertragen, wenn der Andere bereits über seinen Kummer hinweg war. „Naja, es muss.“ Jan war Bela dankbar, dass er nicht ins Detail ging und damit dass nicht auch noch passieren konnte, besann er sich, Bela endlich den Grund für seinen Anruf zu nennen.

„Mhm. Also ich rufe an, um dir zu sagen, dass ich denke, es wäre besser, wenn du nicht nach Berlin zum Konzert kommen würdest.“ Was für ein Satz dachte er, bei sich.

„Das habe ich mir schon gedacht.“ Die Stimme des Dunkelhaarigen war brüchig. „Dass heißt wir sehen uns gar nicht mehr, vor deinem Urlaub?“

„Nein, ich denke es ist für uns beide besser. Lass uns sehen, was die Zeit mit sich bringt. Wenn ich wieder da bin, sollten wir schauen, wie sich unsere Gefühle entwickelt haben.“

„Vielleicht hast du recht. Meldest du dich denn mal bei mir? Damit ich weiß, dass es dir gut geht und du nicht von wilden Tieren gefressen wurdest.“

Dass der Ältere sich immer solche Sorgen, um ihn machte, wenn er in Urlaub fuhr. „Ich melde mich, auf jeden Fall regelmäßig bei Julia. Ihre Nummer hast du ja. Ansonsten weiß ich es noch nicht.“ „Hm, ok.“ Bela klang etwas beleidigt.

„Ich weiß einfach noch nicht, ob es mir gut tun wird, deine Stimme zu hören.“

„Ja, ok. Meld dich, wann immer du magst und viel Erfolg in Berlin.“

„Danke, ich wünsche dir alles Gute.“

Mit diesen Worten hatte er auch schon auf die rote Taste seines Handys gedrückt. Er atmete schwer. Irgendwie fühlte er sich aber auch erleichtert. Er war froh, erst einmal nicht mehr in Versuchung geraten zu können und in seinem Urlaub hatte er sehr viel Zeit, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen.
 

Zitternd legte Bela sein Handy beiseite. Er rieb mit den Händen über seine brennenden Augen. »Jetzt bloß nicht heulen«, dachte er. Im selben Moment betrat seine Lebensgefährtin das Wohnzimmer. „Alles in Ordnung mit dir?“, sie wirkte besorgt.

„Ja, ich hab nur Kopfweh“, murmelte er mit gesenktem Kopf und massierte seine Schläfen.

„Das wird das Wetter sein“, meinte sich aufmunternd und stellte sich hinter ihn. „Oder du bist einfach überarbeitet, du solltest mal wieder ein wenig entspannen.“ Die letzten Worte flüsterte sie in sein Ohr und begann seine Schultern zu massieren.

„Sei bitte nicht böse, aber ich habe jetzt keine Lust.“ Er schob ihre Hände behutsam beiseite und hauchte ihr versöhnlich einen Kuss auf die Stirn.

„In letzter Zeit hast du nie Lust! Was ist denn los mit dir? Gefalle ich dir nicht mehr?“

Bela stöhnte gequält, nicht schon wieder dieses Thema.

„Schatz, ich bin müde und habe zurzeit viel zu tun. Das hat gar nichts mit dir zu tun.“

Er versuchte sie liebevoll anzusehen. „Du arbeitest auch viel zu viel. Nimm dir doch mal ein paar Tage frei und kümmere dich um deine Familie.“ Auch diese Diskussion hatten sie in den letzten Wochen häufiger geführt. Seit er mit Jan geschlafen hatte, verschanzte er sich regelrecht im Studio und versteckte sich hinter der Arbeit. Natürlich blieb das Konstanze nicht verborgen und es war sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihn fragen würde, ob es eine Andere gebe. Das war für Frauen, immer der Grund für alles. So ganz Unrecht hätte sie damit ja gar nicht. Nur dass es keine Andere war, sondern ein Anderer. So würde Bela sie wenigstens nicht anlügen, wenn er diese Frage verneinte.

„Hörst du mir überhaupt zu?“ Ihre Worte drangen wie durch Watte an sein Ohr.

„Äh, sorry, war gerade in Gedanken.“

„Das habe ich gemerkt mein Lieber! Ich möchte jetzt endlich wissen, was mit dir los ist!“

Ihre Stimme nahm eine bedrohliche Lautstärke an und bis zur Explosion konnte es nicht mehr lange dauern.

„Willst du nicht mal nach unserem Sohn sehen?“ Er versuchte es mit einem Ablenkungsmanöver, merkte allerdings bereits eine Sekunde später, dass dieser Plan voll nach hinten losgegangen war.

Aufgebracht kreischte sie ihn an. „Ist dass alles was ich für dich bin? Der Babysitter deines Kindes? Fütter- und Verflegungsstation! Ich bin den ganzen Tag alleine zu Hause und kümmere mich ums Kind, während der werte Herr auf Tour geht oder sonstigen Rockstarverflichtungen nachgeht! Wenn du nach Hause kommst, bist du nur müde und abwesend, redest kaum mit mir, geschweige denn, dass du mir mal etwas körperlich Aufmerksamkeit schenkst. Oder du verkriechst dich im Studio!“

Er nutze, ihre kurze Atempause um auch mal etwas zu sagen. „Liebes, regt dich doch nicht so auf, du weckst ja den Kleinen.“

„Arg! Das reicht.“ Sie rannte ins Schlafzimmer und schloss die Türe ab.

Bela rieb sich die schmerzende Stirn, jetzt hatte er wirklich Kopfschmerzen. Er trabte zur Schlafzimmertüre und klopfte leise. „Süße, es war doch nicht böse gemeint. Es tut mir leid.“

Die Tür öffnete sich und sein Bettzeug, kam ihm entgegen geflogen. „Vergiss es, du schläfst heute auf dem Sofa!“

Bela nahm das Bettzeug und machte sich auf den Weg in sein Studio im Keller. Dort richtete er sich ein Nachtlager her und versuchte zu schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  aerith_rikku
2009-09-07T07:01:56+00:00 07.09.2009 09:01
mai das arme belchen...
da sbestärkt meine annahme dass farin ein arschloch ist xD den armen bela so zu quälen und so zu verletzen dass er nicht mal z useinem konzert kommen darf..aiaiai. ;)
also..abermals schnell weiter :)

LG
Caro


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