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Digimon: Awakening!

von

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Kapitel 6

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“Immer noch keine Spur von Evan oder Agumon?”, fragte Kate, als Tatsuya, Dorumon und Lucas die Höhle betraten. “Leider nein... Die beiden sind wie vom Erdboden verschluckt”, meinte Tatsuya.

Er und Lucas waren gerade noch einmal in einem kleinen Dorf gewesen, das sie gefunden hatten, um nach Spuren von Evan und Agumon zu suchen.

“Mist...”, grummelte Kate. Sie war ziemlich verzweifelt, denn sie war der Meinung, es sei allein ihre Schuld gewesen, dass Agumon von Evan mehr oder weniger entführt worden war.

Auch wenn Tatsuya und Leelo ihr versichert hatten, dass sie mindestens genau so viel Schuld hatten. Aber Kate ließ sich einfach nicht von ihrem Irrglauben abbringen.

“Meint ihr, das Evan und Agumon in die reale Welt gegangen sind? Schließlich finden wir sie hier nicht”, fragte Lucas, womit er nicht ganz Unrecht hatte.

Vermutlich hatte er nicht nur nicht Unrecht, sondern hatte mitten ins Schwarze getroffen.

Immerhin suchten sie alle schon seit vier Wochen nach Evan und Agumon.

In der Digiwelt hatten sie schon alles abgeklappert, zumindest die Gebiete im Umkreis von etwa 20 Km.

Den Rest überprüfte Leelo von der realen Welt aus; zumindest hatte sie das gesagt.

“Sag mal, Lucas... Hat Leelo sich inzwischen mal wieder gemeldet?”, fragte Tatsuya.

Lucas blickte auf. Es war nur logisch, das Tatsuya ihn fragte, da Lucas anscheinend dauerhaft in der Digiwelt war. Warum er nicht nach hause ging, wussten Tatsuya und Kate nicht; vermutlich wusste das nicht mal Leelo.

“Nicht, das ich wüsste”, antwortete der blonde Junge.

Tatsuya runzelte nachdenklich die Stirn.

“Meint ihr, wir können Leelo überhaupt vertrauen?”, sprach Dorumon auf einmal die Gedanken seines Tamers aus; anscheinend hatte es gerade den gleichen Gedanken gehabt.

Kate blickte auf. “Wieso sollten wir es nicht tun? Schließlich hat sie uns gerettet!”, sagte sie überzeugt. Tatsuya meinte, einen leicht empörten Tonfall in ihrer Stimme zu hören.

“Aber irgendwie hat er ja recht!”, ertönte eine Stimme vom Höhleneingang her.

Erschrocken drehten sich alle in Richtung Eingang, jedoch nur, um dann beruhigt aufzuatmen.

Gerade stapften Biyomon, Kates Partner, sowie PawnChessmon, Leelo’s Digimon, in die Höhle.

Wer da gerade gesprochen hatte, war Biyomon gewesen; PawnChessmon war stumm wie ein Fisch.

Erst jetzt fiel Tatsuya auf, das die beiden nicht da gewesen waren, als er, Dorumon und Lucas zurückgekommen waren. Wo sie wohl gewesen waren?

Jetzt sprach Biyomon weiter. “Ich meine, Leelo ist zum gleichen Zeitpunkt verschwunden wie Evan und Agumon, unter dem Vorwand, die Digiwelt von eurer Welt aus zu untersuchen. Seitdem haben wir nichts mehr von ihr gehört.

Hier Kate, dein Wasser!”

Tatsuya stutzte ein wenig. ‘Aha, die beiden waren also Wasser holen!’, dachte er sich, bevor er sich auf das eigentliche Thema besann.

“Stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen, deswegen sag ich das ja!”, meinte er.

Alle Blicke waren auf ihn geheftet; anscheinend war das ihnen allen schon irgendwie klar gewesen. Kate allerdings sah den japanischen Jungen nur mit hochgezogener Augenbraue an.

“Deshalb hat sie uns trotzdem gerettet! Warum hätte sie das tun sollen, wenn was weiß ich für einen bösen Plan verfolgt?”, fragte sie schließlich unwirsch.

Tatsuya konnte nur mit den Achseln zucken.

“Vielleicht wollte sie nur nicht, das Lucas verdacht schöpft?”, warf Dorumon ein.

Nun war es an Lucas, mit den Achseln zu zucken.

“Warum sollte sie mich täuschen wollen? Deshalb glaube ich trotzdem nicht, das Leelo dahinter steckt”, meinte er.

Tatsuya sah ihn fragend an. “Was macht dich da so sicher?”

“Naja, wenn sie böse wäre, dann hätte sie uns doch schon alle loswerden können! Lucas hat kein Digimon, er ist vollkommen wehrlos, und uns hätte sie einfach von DarkTyrannomon zerfleischen lassen können.

Dann wären auch Dorumon und Biyomon kein Problem mehr gewesen”, antwortete Kate für Lucas, welcher bestätigend nickte.

Gegen diese Argumentation hatte der japanische Jugendliche zuerst nichts entgegen zu bringen. Da fiel ihm doch noch etwas ein. “Und was ist, wenn sie uns noch für irgendeinen Plan braucht?”

“Und was wäre das für ein mysteriöser Plan, Tatsuya- Schatzilein?”, ertönte auf einmal eine Stimme aus dem Nichts.

Erschrocken drehten sich alle in die Richtung, aus der die Stimme kam. Nun ja, fast alle; PawnChessmon blieb ruhig wie immer und stocherte weiter mit seiner Lanze an der Höhlenwand herum.

Die anderen jedoch hatten sich gerade rechtzeitig umgedreht, um zu beobachten wie sich ein kleines rechteckiges Feld, einem Fernsehbild nicht unähnlich, mitten in der Luft materialisierte.

Aus diesem Kasten starrte den Tamern und ihren Digimon ein Kopf entgegen.

“Oh, äh, hey Leelo...”, machte Tatsuya etwas erschrocken.

Leelos Hand erschien auf dem Bildschirm und wuschelte die knallbunten Haare auf Leelo’s Kopf durch.

“Na?”, machte sie erwartungsvoll.

“Äh, öhm, keine Ahnung...”.meinte Tatsuya dann.

Leelo grinste ihn breit an. “Na dann, im Zweifel für die Angeklagte?”

“Äh, ja, ich schätze schon”, stammelte der japanische Junge. “Sorry, ich glaube, das war unfair, hinter deinem Rücken irgendwelche Verschwörungstheorien gegen dich loszulassen”, fügte er auf Kate’s ungnädigen Blick hinzu. Wenn er in den letzten drei Wochen eine Sache über Kate gelernt hatte, dann war es die, das man sie nicht verärgern sollte.

Auch Leelo hatte Kate’s Blick bemerkt und versuchte nun, die Situation aufzulockern.

“Macht nix!”, winkte sie ab, als wäre es das normalste auf der Welt, das sie verdächtigt wurde, mit irgendeinem anscheinend nicht besonders freundlichen Typen gemeinsame Sache zu machen. “Aber wo ist denn mein süßes PawnChessmonnileinchen?”, fügte sie mit suchenden Blick und quiekender Stimme hinzu.

PawnChessmonnileinchen?

Biyomon und Dorumon sahen sich bestürzt an. Kate verschluckte sich an ihrem Wasser, so das Tatsuya ihr auf den Rücken klopfen musste.

Lucas versuchte irgendwie die Kontenance zu bewahren, konnte jedoch ein Grinsen nicht unterdrücken. Überhaupt lachte er recht selten, fiel Tatsuya auf.

PawnChessmon jedoch, um welches es immerhin ging, legte nur den Kopf schief und stapfte vor den Bildschirm, aus dem die suchende Leelo jetzt beinahe herauskroch.

“Ach da bist du ja, mein kleines Digimonchen!”

PawnChessmon nickte seiner Partnerin zu.

“Wie machst du das eigentlich?”, platzte Kate heraus.

Leelo schielte in ihre Richtung. “Mit ‘ner stinknormalen Webcam und ‘nem Programm für Screenshots und ähnliches”, sagte sie dann.

“Aha...”, machten Kate, Tatsuya und ihre Digimon gleichzeitig; sie hatten kein Wort verstanden.

Nur Lucas nickte, also schien er verstanden zu haben. PawnChessmon hatte wie üblich gar keine Meinung, zumindest sprach es diese wie immer nicht aus.

“Ist ja auch jetzt egal!”, meinte Leelo, welcher die verständnislosen Blicke der anderen nicht entgangen waren, dann fügte sie hinzu: “Wie weit seit ihr mit der Suche?”

Kaum dass sie diese Frage gestellt hatte, waren auf einmal alle wieder ernst.

“Also, wir haben alle Orte durchsucht, die du uns gesagt hast, auch das Floramon-Dorf gleich um die Ecke”, meinte Tatsuya. “Aber alles, was wir davon hatten, waren einige nicht ernst gemeinte Einladungen zum Essen und den Auftrag, irgendwelche merkwürdigen Blüten zu sammeln”, fügte Biyomon hinzu.

“Tja, das sind halt nichts weiter als NPC’s. Die erfüllen natürlich immer noch ihre ursprünglich für den Spielspaß gedachten Aufträge”, sagte Lucas, der anscheinend Leelo’s Gedanken ausgesprochen hatte, da diese ihm gerade breit grinsend zunickte.

Jedoch wurde die Hackerin sofort wieder ernst. “Naja, genau genommen habe ich gehofft, das wir noch ein paar NPC’s wie Sakuyamon und Kuzuhamon finden. Solange man die beiden noch als NPC’s bezeichnen möchte, da sie ja nun mehr oder weniger frei wandelnde AI’s sind.”

“Was ist denn eine Ä-Ei? Kann man das essen?”, fragte Dorumon; es kannte dieses Wort nicht.

Kate antwortete. “Nicht Ä-Ei sondern A-I. AI ist eine Abkürzung, die für Artifical Intelligence steht. Das heißt so viel wie künstliche Intelligenz.”

“Richtig...”, schloss Lucas sich nun an. “Eine AI ist in der Lage, selbstständig zu denken, ohne das erst an einem Terminal in der realen Welt genaue Befehle festgelegt werden müssen. In dieser Hinsicht sind alle Digimon in dieser Höhle auch AI”, erklärte er.

“Wieso das denn?”, fragte Biyomon jetzt. Zwar fühlte es sich nicht, als sei es künstlich erschaffen worden, aber wenn die Menschen schon irgendwelche Theorien über es und seine Mit-Digimon aussprachen, wollte es diese zumindest verstehen.

“Naja, ihr alle seid in der lage, auch ohne genaue Befehle zu handeln”, konstatierte Leelo. “Laut euren eigenen Aussagen, ihr hättet auf eure jeweiligen Partner gewartet, lässt sich sogar schließen, das eure AI nicht einfach irgendwann hinzugefügt wurde, wie beispielsweise bei den Bugs, sondern das ihr alle genau so konzipiert worden seid. Als selbstständig denkende Digimon”, fügte das immer leicht überdrehte Mädchen hinzu

“Aber warum?”. murmelte Tatsuya nun vor sich hin, und erntete damit die Blicke aller Personen in dieser Höhle.

“Da können wir nur spekulieren...”, meinte Lucas, doch irgendwie klang seine Stimme merkwürdig.

Leelo nickte. “Man kann hier wirklich nur raten.”

“Vielleicht hat irgendwer die Situation hier in der Digiwelt vorausgesehen? Vielleicht war es ja schon entschieden, das wir unsere Digimon als Partner bekommen sollten, das wir mit ihnen gemeinsam die Digiwelt beschützen sollen?”, fragte Kate sich.

Daraufhin schüttelten Leelo und Lucas gleichzeitig die Köpfe.

“Das kommt mir alles so unwahrscheinlich vor... Und außerdem glaube ich nicht, das wir hier sind, weil sich irgendwer gedacht hat: Die können das bestimmt!”, sagte Leelo.

Lucas nickte; das war auch sein Gedanke gewesen.

“Ich glaube, wir alle sind einfach geplant zufällig hier”, meinte er.

Tatsuya verstand nicht ganz, was Lucas damit meinte. “Wie jetzt? Geplant zufällig?”, fragte er.

Leelo führte Lucas Gedanken weiter aus; die beiden schienen ein ähnliches Verständnis der derzeitigen Vorgänge zu haben.

“Naja er meint, das es durchaus gedacht war, das Menschen in der Digiwelt landen sollten, allerdings war nicht bestimmt, welche Menschen das genau sein sollten.

Also sind wir zwar zufällig hier, aber durchaus geplant.”

Tatsuya und Kate sahen einander an. Leelo dozierte wie eine Lehrerin.

“Ist ja auch jetzt egal, wir haben auf jeden Fall zu wenige Informationen, um genaues sagen zu können. Aber genau deswegen ist es so wichtig, andere AI zu finden, die könnten uns vielleicht mehr sagen...”, meinte Lucas jetzt.

“Also solche Digimon, die selber denken können wie ihr sagt?”, fragte Biyomon.

“Richtig”, bestätigte Leelo. Da stieß Dorumon ein lautes “OH!” aus, das alle Beteiligten zusammenzucken ließ.

“Was sollte das denn, Dorumon?!”, schimpfte Tatsuya los, welcher vor Schreck beinahe hingefallen war.

“Ich weiß, wo wir solche Digimon finden können!”, erwiderte sein Partner jedoch aufgeregt.
 

“Verfluchter MIST!”, schrie die kleine, kugelrunde Gestalt, während sie ihre Flügel entfaltete und losflog. Jetzt hatten dieses Rudel räudiger schwarzer Spürhunde es doch gefunden.

Diese Digimon waren merkwürdig; äußerlich sahen sie zwar wie Garurumon aus, doch war ihr Fell pechschwarz anstatt silbrig-weiß.

DemiDevimon hatte diese Digimon noch nie zuvor gesehen und hätte auch gerne darauf verzichten können. Die schwarzen Garurumon waren einfach im Dorf aufgetaucht und hatten angefangen, scheinbar wahllos Digimon anzugreifen. Natürlich hatten die meisten Digimon, die etwas klüger waren als der weitaus größere Teil der Dorfbewohner, versucht, aus dem Dorf zu fliehen oder sich zu Kuzuhamon durchzuschlagen, aber so wirklich geklappt hatte das bei niemandem.

DemiDevimon hatte zur ersteren Gruppe gehört; es hatte versucht, so schnell wie möglich aus dem Dorf zu fliehen. Allerdings war es sofort umgekehrt, als es den gruseligen Nebel gesehen hatte der das Dorf auch jetzt noch komplett umgab. Einige andere Digimon waren trotzdem in den Nebel gerannt, allerdings nur, um merkwürdigerweise an der gleichen Stelle wieder aus dem ekligen Dunst zu trampeln, an dem sie ihn betreten hatten.

Das hatte sich für die meisten als unglaublich kontraproduktiv erwiesen, rannten sie doch den Garurumon so direkt in die weit aufgerissenen Mäuler.

DemiDevimon hatte sich , nachdem sich der Weg durch den Nebel als absolut unpraktisch erwiesen hatte, sofort auf den Weg zu Kuzuhamon gemacht, war dann aber beinahe von den Garurumon erwischt worden, so dass es sich entschlossen hatte, sich doch lieber schnell zu verstecken.

Aber jetzt war es doch entdeckt worden!

Gerade schnappte eines der Garurumon nach dem kleinen Virusdigimon. “Verfluchter Müll!”, konstatierte dieses knapp. Was sollte es tun? Diese schwarzen Garurumon waren anscheinend wie ihre normalen Verwandten auf dem Champion-Level, und zudem verdammt fix auf den Beinen.

Als gerade einmal kohlkopfgroßes Rookie war DemiDevimon einfach nicht schnell genug um auf Dauer zu entkommen... Und zum Kämpfen war es auch zu schwach.

Da sah es einen winzigen Hoffnungsschimmer: Unbewusst war es auf Kuzuhamon’s Hütte zugeflogen! Und Kuzuhamon stand direkt davor und schien nur darauf zu warten, das DemiDevimon endlich ankam. Es war gerettet!
 

“Natürlich, Kuzuhamon’s Dorf! Das wir da nicht früher drauf gekommen sind!”, rief Tatsuya aus, nachdem Dorumon erzählt hatte, was ihm eingefallen war.

“Stimmt allerdings, wenn dir das früher eingefallen wäre, hätte uns das ‘ne Menge Sucherei erspart”, maulte Kate.

“Aber Kate, wir waren doch auch da, uns hätte die Idee genauso kommen können!”, meinte Biyomon zu seiner Partnerin, die nun ein beleidigtes Gesicht aufsetzte.

Hehe, dachtest wohl, du könntest die ganze Schuld auf mich abwälzen!, lachte Tatsuya sich ins Fäustchen. Obwohl er versuchte, sich ein Grinsen zu verkneifen, zeichnete sich dieses anscheinend doch auf seinem Gesicht ab, denn Kate fuhr in an.

“Was gibt’s so blöd zu grinsen, Idiot?!”

Sofort rutschte Tatsuya das Grinsen aus dem Gesicht. Kate war heute anscheinend wunderbar schlecht gelaunt...

Leelo schien die Situation ungeheuer lustig zu finden, zumindest ihrem Lachen nach zu urteilen.

“Ihr benehmt euch mal wieder wie ein altes Ehepaar!”, meinte sie und wurde dann aber wieder ernst.

“Keiner von euch ist Schuld, das ihm das nicht eingefallen ist, schließlich hätte ich meine eigentliche Absicht schon vorher verständlich machen können, oder?”

Tatsuya und Kate nickten stumm; was Leelo da sagte, stimmte auch wieder.

“Naja, wie auch immer”, begann die Hackerin. “Erzählt mal, wo liegt das Dorf und wie kommt man da hin?”
 

Nach einer halben Stunde, die Tatsuya und Dorumon berichteten, war Leelo der Meinung, das sie dort wirklich mal nachsehen sollten.

“Hmm... Du sagtest, Kuzuhamon habe dich mal eingeladen und du seist direkt vor ihrem Haus gelandet?”, erkundigte Lucas, welcher Tatsuya’s und Dorumon’s Bericht aufmerksam zugehört hatte.

“Ja, ist er!”, antwortete Dorumon für Tatsuya.

Lucas nickte Leelo zu.

“Ah, du meinst, ich soll dieses Tor öffnen und versuchen die vier von einem Ort der Digiwelt zum anderen zu bugsieren?”, fragte diese nun, worauf der blonde Junge nickte.

“Das heißt, du kannst Tore hier in der Digiwelt erschaffen?”, fragte Biyomon.

Leelo schüttelte den Kopf, erklärte dann aber: “Erschaffen kann ich sie nicht, aber ich kann versuchen schon bestehende Tore zu öffnen!”

“Aha...”, tönte es jetzt von allen Seiten.

“Aber wieso ‘die vier’?”, fragte Lucas jetzt; ihm war sehr wohl aufgefallen, das Leelo vorher nur von Tatsuya, Kate und deren Partnern gesprochen hatte.

Leelo, welche - dem klappernden Geräusch aus dem Bildschirm nach zu urteilen - bereits begonnen hatte, irgendwie das Tor bei Kuzuhamon zu öffnen, konstatierte jedoch nur: “Ich brauche dich hier!”

“Warum??”, fragte Lucas nun, anscheinend leicht wütend.

“Weil ich mit irgendwem die nächsten Schritte besprechen muss”, meinte die Hackerin jetzt leicht genervt.

“Was für nächste Schritte denn?”, schaltete Kate sich jetzt ein.

“Na die, die wir tun werden wenn wir im Dorf etwas finden sollten. Oder was wir tun, wenn wir nichts finden!”, kam jetzt als Antwort bevor ein “Ah, da ist es ja!” folgte.

“Und? Kriegst du’s auf?”, fragte Dorumon gespannt.

Leelo nickte. “Moment, ich guck mir das vorher aber mal an!”, meinte sie, dann drehte sie ihren Kopf zur Seite, wo sich vermutlich ein anderer Bildschirm befand.

Mit dem Aufschrei “VerDAMMT!” drehte sie sich jedoch sofort wieder in Richtung der anderen Tamer.

“Die Feiern da ‘ne ziemliche Party, aber eine von der üblen Sorte!”, erklärte sie auf die erschrockenen und fragenden Blicke.

“Was? Was ist da ...?”, fragte Tatsuya noch, wurde aber sofort von Leelo unterbrochen.

“Siehst du gleich, ich schick’ euch sofort los!”, meinte sie, und bevor irgendjemand noch etwas sagen konnte, hatten Tatsuya, Kate, Dorumon sowie Biyomon das Gefühl, als würden sie durch den Boden fallen.

“Weg sind sie...”, konstatierte Lucas knapp, der beobachtet hatte, wie die vier tatsächlich im Boden ‘versunken’ waren und dann verschwanden.

Leelo kicherte verlegen. “Upps”, meinte sie. “Hätte ich vielleicht vorher sagen sollen, das sich hier im Boden ein Tor befindet?”

Daraufhin konnte Lucas nur mit den Augen rollen; PawnChessmon sagte wie üblich gar nichts.
 

Ein letzter Ruck und Tatsuya fiel.

“Oh Mist!”, fluchte er noch, ehe er aus bestimmt zwei Metern Höhe auf den Boden knallte.

“Autsch...” Gerade wollte er sich aufrichten, als ihn jedoch ein Schlag auf den Rücken wieder zu Boden drückte und zwei weitere Schläge ihm sämtlich Luft aus den Lungen presste.

“Kate, alles OK?”, fragte Biyomon’s Stimme von oben, worauf ein munter klingendes “Klar ich bin ja weich gelandet” als Antwort kam.

Das konnte Tatsuya von sich nicht behaupten. “Geht von mir runter!”, fluchte er, als sich auch schon etwas - genauer gesagt Dorumon, welches direkt auf seinem Tamer gelandet war- erhob und das Mädchen und ihren Partner so unsanft von Tatsuya’s Rücken beförderte, bevor Dorumon diesem nun aufhalf.

“Hey, was sollte das denn?”, maulte Kate noch, bevor sie sich aufrichtete und sich umsah.

“Was zum...”, murmelte sie, so dass Tatsuya und die beiden Digimon sich praktisch genötigt fühlten, sich ebenfalls umzusehen.

Das Dorf stand nur noch zur Hälfte. Einige Häuser fehlten einfach, das sie da gewesen waren, sah man nur noch an den Kratern sehen konnte, die den Boden bedeckten; der Krater da, wo Sakuyamon’s Haus damals hätte stehen sollen, sah genau so aus. Ein anderer Teil der Häuser qualmte noch, als ob es gerade gebrannt hatte.

“Nein... Das kann doch nicht...!”, machte Dorumon, bevor Tatsuya ihm sanft ein Hand auf die Schulter legte. “Wir müssen nach Kuzuhamon sehen, ich habe ein miserables Gefühl”, meinte der japanische Tamer.

Kaum hatte er das ausgesprochen, knallte es irgendwo unglaublich Laut.

“Was war das den?”, fragte Biyomon, worauf Kate nur mutmaßte: “Eine Explosion?”

Tatsuya schüttelte den Kopf. Das hatte nicht wie eine Explosion geklungen... Oder doch?

Tatsuya wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als Dorumon an ihm vorbei preschte.

“Das kam von Kuzuhamon’s Hütte, da bin ich mir sicher!”, rief es.

Tatsuya , Kate und Biyomon blieben noch einen Moment verwundert stehen, bevor sie Dorumon folgten.

Bereits nach ein paar Schritten hatten sie das Drachendigimon eingeholt, allerdings nur, weil es stehen geblieben war, um sich neu zu orientieren. Ein merkwürdiger Nebel schien alles Licht zu schlucken und machte es recht schwer, den richtigen Weg zu finden.

“Was ist das für ‘ne widerliche Suppe!?”, fragte Kate Tatsuya, der ein Stück vor ihr lief und somit gleichauf mit seinem Partner war.

Dieser zuckte nur mit den Schultern; er hatte keine Ahnung und es war ihm gerade auch relativ schnuppe, warum es hier nebelig war, obwohl er in der Digiwelt noch nie Nebel gesehen hatte. Er musste aufpassen das Dorumon keine unglaubliche Dummheit anrichtete und allein gegen die Gegner - wenn hier denn welche waren, was wahrscheinlich war - kämpfte.

Gerade jetzt schlitterte sein Partner um die Ecke, die anderen drei hinterher.

Sie bewegten sich nun ziemlich schnell auf die Lücke zwischen zwei großen Hügel zu.

“War da nicht schon Kuzuhamon’s Hütte?”, brüllte Biyomon von oben, das sich nach einigen Schritten bereits in die Luft erhoben hatte, da es so einfach schneller war.

Diesmal nickte Tatsuya nur, er geriet langsam ziemlich aus dem Atem, während Dorumon anscheinend noch einen Zahn hinzu gelegt hatte.

Gerade als der japanische Tamer wieder zu seinem Digimon aufgeschlossen hatte, was wieder nur möglich war, weil dieses stehen blieb, rammte ein kleiner schwarzer Ball den Jungen.

Da Tatsuya sich noch in vollem Lauf befunden hatte, löste das kleine Ding eine ziemliche Kettenreaktion aus. Der Tamer, der den schwarzen Ball aus Reflex auffangen wollte, wurde umgeworfen, und Kate, die nun gerade angerannt kam, versuchte ihrerseits Tatsuya aufzufangen, was allerdings nur dazu führte, das nun beide Tamer auf dem Boden lagen, gemeinsam mit dem vermeintlichen schwarzen Ball.

“Hättest du mich nicht fangen können?”, fluchte dieser, worauf Tatsuya automatisch, um sich zu wehren, antwortete: “Hätte ich ja, wenn du mich nicht umgeruppt hättest! ... Hä? Moment mal!”

Erst jetzt war dem Tamer aufgefallen, das der kleine Ball mit ihm geredet hatte. Und als er sich den ‘Ball’ genauer ansehen wollte, fiel ihm auf, das da kein Ball war, sondern...

“DemiDevimon!”, rief Tatsuya erstaunt aus. Also damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet...
 

Mit einem ohrenbetäubenden Rauschen und einem blendenden Licht erschienen drei BlackGarurumon in der wie eine Kuppel geformten Höhle.

Doch sie waren nicht alleine... In ihrer Mitte, merklich geschwächt schwebte ein Digimon in einem schimmernden schwarzen Brustpanzer: Kuzuhamon.

Evan musste lächeln. Jetzt hatte er doch tatsächlich nicht nur Sakuyamon, sondern auch noch Kuzuhamon gefangen.

“Kommt her!”, befahl er den drei BlackGarurumon, die dem sofort Folge leisteten.

“Das habt ihr gut gemacht, ich werde euch dafür passend belohnen!”

Und noch während die drei Wolfsdigimon sich gegenseitig zufrieden musterten, lösten sich eines von ihnen, auf eine Handbewegung des Menschen hin, in Daten auf.

Und noch ehe die beiden anderen Zeit hatten, auch nur erschrocken zu gucken, zerplatzten auch sie und verschwanden ohne eine Spur.

Evan lächelte wieder. Er hatte sie lediglich beauftragt, einige niedere AI aufzuspüren und zu ihm zu bringen, aber die BlackGarurumon hatten ihm etwas viel besseres gebracht.

Nun wandte sich der Mensch Kuzuhamon zu, welches sich anscheinend recht schnell erholt hatte und nun in Kampfstellung vor Evan in der Luft schwebte.

Kein Wunder eigentlich, das es in der Luft stand, war die kleine Steinsäule, auf der Evan stand doch die einzige ebene Fläche in diesem Raum, der anscheinend unendlich in die Tiefe reichte.

“Du...”, fauchte Kuzuhamon wütend. “Warum hast du sie vernichtet? Sie haben doch getan, was du von ihnen verlangt hast!”

“Nun reg’ dich doch nicht gleich auf, genau genommen habe ich ihnen einen Gefallen getan!”, entgegnete Evan lächelnd.

Kuzuhamon schien das nicht so zu sehen. “Gefallen? Was erlaubst du dir eigentlich, über die Leben anderer zu bestimmen?”

Evan grinste nun belustigt. “Nun ja, hätte ich sie nicht vernichtet, würde mit ihnen das gleiche passieren wie mit dir am Ende...”

Kuzuhamon zog eine wütende Grimasse. Wovon redete dieser Mensch eigentlich?

Das sie in vollem Kampfmodus vor ihm schwebte, schien ihn ja auch nicht zu interessieren...

“Ich werde dich aufhalten, egal was du vorhast!”, schrie die Digimonpriesterin und griff Evan mit ihrem Mikostab, der soeben leuchtend vor ihr erschienen war, an.

Evan jedoch entging dem Angriff mit Leichtigkeit. Wie konnte er auf der kleinen Säule so präzise ausweichen?

“Tja, deine Schwester hat das gleiche gesagt...”, meinte der Mensch nun, was Kuzuhamon, welche gerade zu einem zweiten Schlag ausholen wollte, einen Moment zögern lies.

“Sakuyamon?”, murmelte das Megalevel-Digimon.

Es zögerte einen Moment zu lange; ein Lichtblitz, ein lauter Knall, und es fiel flackernd und rauschend wie ein schlechtes Fernsehbild hinab in die Tiefe schwärze, welche die Kuppel ausfüllte.

Evan sah ihr mit hochgezogener Augenbraue hinterher. Hoffentlich hatte er es nicht übertrieben und Kuzuhamon’s Daten bleibend beschädigt...

Dann jedoch sah er erneut lächelnd in die Höhe.

Sein Plan war fast vollendet, und solange er hier an diesem Ort blieb, war er sicher, denn hier würden ihn nicht einmal diese nervtötenden Kinder finden.

Und wenn es dann endlich soweit war... Dann würde er die seine kleinen Mitspieler zum Grande Final einladen. Und wenn sie sich weigerten... Das perfekte Druckmittel hatte er ja bereits.

Mit diesem Gedanken drehte er sich zu einer kleinen, schwarzen Gestalt um, die hinter ihm auf einer kleinen schwebenden Steinplatte lag, ähnlich flackernd wie Kuzuhamon zuvor...



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