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Ach, wäre ich doch...

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Ach, wäre ich doch...

Es ist wieder soweit: Mit verweinten Augen stehst du vor meiner Tür und suchst Trost. Suchst eine Schulter zum Anlehnen und ich gebe dir gern meine. Mit besorgtem Gesichtsausdruck mache ich den Weg in meine Wohnung frei. Du kommst herein und nachdem ich die Tür wieder geschlossen habe, nehme ich dich behutsam in den Arm. Ein Schluchzen deinerseits folgt und ich versuche dich mit Worten irgendwie wieder zumindest ein bisschen zu beruhigen. Innerlich seufze ich auf. Ich muss gar nicht erst nachfragen, was los ist. Ich weiß es auch so. Er war es wieder. Er hat wieder irgend etwas dummes und verletzendes gesagt oder getan. Genau so, wie jedesmal. Es ist immer dasselbe. Dabei war es anfangs so harmonisch zwischen euch. So... perfekt. Doch jetzt ist alles anders. Regelmäßig kommst du wegen ihm zu mir und weinst dich aus. Und trotzdem liebst du ihn. Und trotzdem bist du weiterhin mit ihm zusammen. Es ist nicht so, dass ich es nicht verstehe... Liebe ist Liebe. Gegen dieses Gefühl kann man nichts machen. Doch ich hasse es, dich so zu sehen. Ich ertrage es kaum... Wenn du leidest, leide ich mit dir. Ich will nicht, dass du immer weinen musst. Wirklich, ich würde alles dafür tun, das in meiner Macht steht. Ich würde alles dafür geben, was ich habe. Wenn dich jemand verletzt, verletzt er automatisch auch mich, denn... ich liebe dich. Ja, auch ich kann nichts gegen dieses Gefühl tun. Deshalb verstehe ich dich ja auch. Deshalb verstehe ich dich so gut... Es ist, wie es ist. Man kann es nicht ändern.

Wie immer bringe ich dich in mein Wohnzimmer, drücke dich dort aufs Sofa und verschwinde für einen Moment in der Küche, um dir - ebenfalls wie immer - eine heiße Schokolade zu machen. Diese nimmst du dankend, aber immer noch schluchzend an und trinkst einen kleinen Schluck. Anschließend reiche ich dir ein Taschentuch und du wischst dir damit übers Gesicht. Schon sitze ich neben dir, lege einen Arm um dich und du kuschelst dich an mich. So sitzen wir nebeneinander, sagen kein Wort... Du weinst von neuem und ich streiche dir sanft über den Rücken. Es dauert ein wenig, bis du dich wieder einigermaßen beruhigt hast. Dann beginnst du zu erzählen... Und ich hatte recht: Wieder einmal ist er schuld. Ihr habt euch gestritten, wieder über dasselbe Thema. Er interessiert sich nicht mehr für dich. Er fragt nicht, wie es dir geht. Immer ist etwas anderes wichtiger als du. Zwar beteuert er, dass er dich immer noch liebt, doch du spürst es nicht mehr. Das Gefühl dabei sei weg, sagst du. Wie oft habe ich diese Worte in den letzten paar Wochen schon gehört? Immer wieder dieselbe Geschichte... Und wenn du ihn darauf ansprichst, streitet ihr. Dann gelobt er Besserung, doch nichts geschieht. So ist es auch diesmal wieder. Und wieder entschuldigst du dich für dein Gejammer und dass du mich schon wieder damit belästigst. Wie immer schüttle ich den Kopf. Dafür sind beste Freunde doch da, frage ich. Und ich bin doch dein Freund... Das ist ok, erkläre ich. Dafür bin ich doch da...

Du lächelst mich an. Das ist es, wofür ich lebe. Das ist es, was ich bewahren und beschützen möchte - Dein Lächeln. Ich möchte, dass es dir gut geht. Ich möchte, dass du glücklich bist. Und dabei ist es mir völlig egal, was aus mir wird. Wenn du nur mit ihm glücklich sein kannst, dann sei es so. Und doch wünsche ich mir manchmal, dass du ihn vergisst. Dass du mich siehst und dich mir zuwendest. Dass du mich statt seiner so liebst... Ich bin sicher, ich würde dir niemals so weh tun. Doch diese Gedanken kennst du nicht. Ich halte sie geheim. Du weißt nicht, dass ich mich in dich verliebt habe. Du weißt nicht, wie gern ich an seiner Stelle wäre. Was du wohl tun würdest, wenn du es wüsstest? Wenn ich es dir einfach sagen würde? Könntest du dann immer noch das tun, was du gerade tust? Dich bei mir ausweinen? Mir von deinen Sorgen und Problemen erzählen? Könntest du es dann immer noch übers Herz bringen, mich so zu küssen, als sei ich dein Geliebter? Ja, es tut weh, wenn du auf diese Weise den Trost bei mir suchst. Doch wie gesagt, es ist mir egal, was aus mir wird, solange du nur irgendwie zumindest ansatzweise wieder glücklich bist. Ich würde alles dafür tun, alles dafür geben - auch meine eigenes Glück.

Es passiert wieder. Unsere Lippen berühren sich. Du küsst mich und ich halte dich nicht auf. Unsere Augen schließen sich und ich drücke dich etwas dichter an mich. Wir küssen uns lange und intensiv, immer und immer wieder. Es ist ein wunderbares Gefühl, aber auch genauso grausam. 'Bittersüß' würde man es wohl nennen. Doch es ist mir egal. Das einzige, was zählt, bist du. Du allein. Vorsichtig lösen wir uns voneinander. Ich stehe auf und ziehe dich mit mir auf die Beine, nehme dich mit in mein Schlafzimmer. Dort tun wir, was wir immer tun. Wir küssen uns und ziehen uns dabei gegenseitig die Oberteile aus, bevor unsere Hände über nackte Haut fahren. Bald schon liegen wir in meinem Bett, küssen uns immer wieder, küssen Lippen, Hals, Brust und Bauch. Wieder beginnst du, diese leisen Töne von dir zu geben, seufzst vor dich hin. Immer wieder streichel ich dich zärtlich mit Lippen und Fingern. So gebe ich dir die Liebe, die du dir eigentlich von jemand anderem wünschst. Ob du wohl an ihn denkst, während wir das hier tun? Stellst du dir vor, es käme von ihm und nicht von mir? Ja, manchmal kommen mir solchen Fragen auf. Dabei ist es doch egal, ob du an ihn denkst oder ihn dir sogar an meiner Stelle vorstellst. Du liebst mich nicht. Du wirst mich nie lieben. Ich weiß das und ich habe mich damit abgefunden. Es ist ok. Ich gebe dir gern das, was du bei ihm so vermisst. Wieso auch nicht? Ich bin für dich da, immer! Das wird sich nie ändern, das verspreche ich.

Es dauert nicht lange, bis wir nebeneinander einschlafen. Und um das mal klarzustellen: Wir schlafen nebeneinander, nicht miteinander. Das haben wir nie getan. Nie! Nur küssen, streicheln, küssen - und das nie unter der Gürtellinie. Es ist nicht so, dass ich mir das unbedingt wünsche. Im Gegenteil. So finde ich es besser. Sex ist bloß Sex. Man muss jemanden nicht lieben, nur um mit ihm zu schlafen. Nein, so ist das bei uns schon in Ordnung. Vollkommen in Ordnung... Am nächsten Morgen verabschiedest du dich wieder von mir. Du lächelst mich hoffnungsvoll an und willst noch einmal mit ihm reden. Ich wünsche dir viel Glück und betone noch einmal, dass ich immer für dich da bin. Du nickst. Du bedankst dich, umarmst mich und küsst mich erneut, bevor du gehst. Ich sehe dir noch lange nach und habe wieder mit diesem Schmerz zu kämpfen. Wie in Trance gehe ich zurück in meine Wohnung. Im Wohnzimmer steht noch immer deine Tasse auf dem Tisch. Die heiße Schokolade ist inzwischen kalt geworden. Wie immer gieße ich sie ins Waschbecken in der Küche. Während ich die Tasse ausspüle, kommen mir wieder die Tränen. Und wieder sind da diese Gedanken: Wäre ich doch er. Dann würde Hyde mich lieben. Ich würde ihn niemals so unglücklich machen. Niemals... Ach, wäre ich doch Gackt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  queermatcha
2011-04-27T08:48:24+00:00 27.04.2011 10:48
Ohje, armer Tetsu ;_; *ihn schnapp und tröst*
Wie immer sehr, sehr schön beschrieben. Du schaffst es so gut, die Gefühle so authentisch rüber zu bringen. *schnief*
Und Hyde ist blind, der Depp uu Soll er doch lieber zu Tetsu gehen, der behandelt ihn besser als Gackt... XD
Von: abgemeldet
2009-11-28T21:29:42+00:00 28.11.2009 22:29
Irgendwie war von Anfang an klar wer wer istr, auch wenn du es erst am Schluss geschrieben hast :P
Ich mag ja Geschichten in der gegenwart nicht so gern, aber du hast einen tollen Schreibstil, da passt das richtig gut ^^
Ich find die Story auch sehr gelungen, aber schade, dass sie so traurig ist... Das muss echt grausam sein... u_ù
Von:  Gedankenchaotin
2009-08-08T20:43:32+00:00 08.08.2009 22:43
Irgendwie bin ich grad aufgrund deines aktuellen Weblog eintrag über die Story gestolpert und da will ich dir natürlich auch wss hinterlassen.
Ich finde, du hast die Gefühle Tetsu wirklich richtig gut rüber gebracht. Man merkt, wie sehr er sich nach Hyde sehnt und wie sehr er diese Momente geniesst, in denen er ihm nahe sein darf, auch wenn er genau weiss, dass da eben nie mehr sein wird.
Ich musss gestehen, der OS hat mich wirklich sehr berührt.
LG Senseii
Von:  Tatsumiya
2009-07-28T16:51:03+00:00 28.07.2009 18:51
Am Anfang hast du ein paar kleine Rechtschreibfehlerchen drin. Aber die sollen mich mal nicht stören. Haben ja mit dem Inhalt der Story nichts zu tun. Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß mit meinen geistigen Ergüssen in Form eines Kommentars zu deiner Geschichte.

Ich kann mich Earu nur anschließen. In der Geschichte sieht man nur Gackt, hyde und tetsu, weil du es dem Fandom zugeordnet hast. Aber so wird es wenigstens von der Masse gelesen. Jedenfalls von L'Arc-Fans.

Die Story ist wirklich gut geschrieben. Mir gefällt sie richtig gut. Man merkt auch richtig, dass es für die beiden schon fast zu einem Ritual geworden ist, dass hyde sich bei tetsu ausweint. Okay, tetsu ist hydes bester Freund und somit ist es normal, dass sich der Sänger bei dem anderen ausweint. Aber das tetsu das so verkraftet, ist schon krass. Irgendwann wird er an der Liebe zu hyde kaputt geben. Egal, ob sie sich nach dem Ausweinen küssen und sich gegenseitig streicheln. Auch wenn sie nicht miteinander schlafen, der Wunsch in tetsu, hyde zu für sich allein zu haben, ist doch unerträglich groß. Bewundernswert, dass er es so einfach über sich ergehen lässt. Dass er es schafft, seine Gefühle für sich zu behalten. Innerlich wird er irgendwann zu Grunde gehen. Das ist eben nur eine Frage der Zeit. Nur wird das keiner erfahren, da es ein Oneshot ist.
Es klingt aber auch so, dass die Probleme, die hyde und Camui haben, nicht nach typischen Beziehungsproblemen. Da steckt mehr dahinter. Denn bei normalen Beziehungsproblemen hat man nicht das Gefühl, dass man nicht mehr geliebt wird. Nicht wirklich. In dem Moment vielleicht, aber nicht auf Dauer gesehen. Vielleicht wolltest du aber auch nur zeigen, dass viele Sachen in einer Beziehung zur Gewohnheit werden. Dazu gehört ja auch, dass der andere abends nach Hause kommt. Oder das Kochen für jemanden. Nicht allein einschlafen und aufwachen. All diese kleinen Dinge eben.
Liebe tut weh. Und wie. Ohne Schmerz ist nicht. Aber absolut nicht. Auf der einen Seite ist sie so wunderschön und auf der anderen so unheimlich schmerzhaft. Diese Sehnsucht nach dem Partner/in kann einen förmlich auffressen. Und das passiert irgendwann auch mit tetsu. Ich glaube nicht, dass er es ein Leben lang schafft, hyde ein bester Freund zu sein und ihm in Beziehungsfragen zur Seite zu stehen. Außerdem wird es für ihn sehr schwer werden, seine Sehnsucht, den anderen zu spüren, zurückzuhalten.
Irgendwie ist es ja süß, dieses Ritual, dass tetsu und hyde sich küssen und dann NEBENEINANDER im Bett einschlafen und auch wieder aufwachen. Aber.... Es könnte tödlich enden, wenn Camui davon erfährt, denn Eifersucht gehört ja wohl genauso zu diesen schmerzhaften Dingen an der Liebe. Und die dürfte ja nicht nur Camui haben, sondern auch tetsu. Gerade weil er sich wünscht, an Camuis Stelle zu sein. Ich kann tetsu da vollkommen verstehen, denn wer will nicht seinem geliebten Menschen immer nahe sein und ihn spüren? Der Wunsch, Camui zu sein und somit seine Liebe, die er für hyde empfindet, zu gestehen, ist der größte für ihn. Nur wird der nie wahr werden.
Auf der einen Seite kann ich verstehen, warum tetsu nicht um seine Liebe kämpft, aber auf der anderen nicht. Er gibt sich seinem Gefühl nicht wirklich hin. Sollte er vielleicht mal machen, aber dann hat er garantiert wieder Angst, dass die tiefe und innige Freundschaft der beiden zerstört wird. Also behält er seine Gefühle für sich. Er will einfach nur, dass hyde glücklich ist. Aber fragt man sich dann nicht ständig, ob der andere wirklich glücklich ist. Man zerreißt sich seine Gedanken, weil man sich immer wieder sagt, der andere habe es bei mir besser usw. Aber eines ist klar. Das Glück des/r Liebsten ist das Wichtigste im Leben eines Menschen. Man opfert sich eben sehr gern für den Menschen, den man liebt, auf. Die Natur des Menschen eben.

Zum Schluss kann ich zu deiner FanFic folgendes sagen:
Der Bassist kann einem Leid tun. Immer muss er zurückstecken. Du hast es geschafft eine GakuHai so zu verpacken, dass ich sie freiwillig gelesen habe. Glückwunsch!
Schön ist, dass man es nicht sofort merkt. Es kommt ja eben erst am Ende heraus, wo tetsu sagt: "Ach, wäre ich doch Gackt."

So... Ich hab meinen Senf dazu abgegeben. Ich hoffe, es gefällt dir, dass ich ma wieder so einen Haufen geschrieben habe. XDD
Es sind zwar nicht so viele Worte wie bei "Ken und Yuki in love", aber zu lesen hattest du jetzt auf jeden Fall wieder etwas mehr. *drop*
Von:  xCYBORGx
2009-07-27T14:22:59+00:00 27.07.2009 16:22
Sie ist so.. schön, sogar auf ihre Art und Weise, wie sie eben ist. Ich hab seit langem nichtmehr eine 'traurige' FF, so schön gefunden. D:
Ich war so ungeduldig.. >D~
Sie ist wirklich wunderschön, auch in der Formulierung.
Tetsu wird sowas sicher nicht aushalten.. :/
*sigh*
*ihm 'n bananenkeks geb*~

Von:  I01I-CYBORG-TE
2009-07-25T15:03:52+00:00 25.07.2009 17:03
WOO~~~~W **
Die FF is soo~ toll x333
Nja, würd schon gern wissen, wie es weitergeht, aber das is auch schön **
*anlip*
*patpat*
Von:  Earu
2009-07-24T17:28:11+00:00 24.07.2009 19:28
*jammer* Er wird dran kaputtgehen, wenn er so weitermacht ;; Kein Mensch hält es aus, dem Geliebten dermaßen nahe sein zu dürfen und zu wissen, dass da trotzdem nie was sein wird. Aber soweit eine sehr schöne und berührende Geschichte *Tet-chan knuffz*

Und um das mal zu sagen: Die Story würde auch ohne Fandom total gut funktionieren xD Du benutzt ja nur zweimal Namen ...


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