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Zehn Dinge, die ich an dir hasse

Teil der Bandserie
von

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Der Freund

Mitte Juni verfinsterte sich Charlys Miene dann aber doch wieder und sein Versprechen sich selbst gegenüber schien sich in Luft aufzulösen. Nach einer Probe hatte es Andi plötzlich sehr eilig wegzukommen. Charly und Steffen verließen den Raum gleich nach ihm und traten auf die Straße.

Dort sahen sie wie Andi auf einen Typen zulief, der an Andis Auto gelehnt dastand. Er trug eine Sonnenbrille und war sonst auch sehr lässig angezogen. Andi umarmte den Typen und gab ihn zwei Küsschen auf die Wangen. Der Mann schien das gewohnt zu sein, da er es ihm gleichtat. Andi holte aus um den Typen auf den Hintern zu hauen, doch der war schneller, duckte sich weg, drehte sich um, gab Andi einen Klaps auf den Hintern und rief dann laut: „Erster!“ Andi musste lachen und der Typ bekam von Andi doch noch einen Klaps auf den Hintern und ging zur Beifahrerseite von Andis Auto.

Charly, der das alles beobachtet hatte, traf fast der Schlag. Jetzt hatte er sich so lange bemüht bei Andi zu landen und jetzt hatte Andi einen Freund, vielleicht sogar schon seit seinem Geburtstag. Es war einfach nur noch schlimm für Charly. Fast tödlich!

Steffen, beobachtete erst Andi und den Typen, dann Charly. Er nahm Charly einfach in den Arm. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass sich Andi einen Freund suchen würde.

Er packte Charly, zog ihn zu seinem Auto und fuhr einfach los.
 

Bei Andi im Auto:

?: „Hey, danke, dass du mir hilfst meine neuen Möbel abzuholen und in mein Haus zu schleppen."

„Mensch, Harry, dafür sind Freunde doch da! Du würdest mir bei so was ja auch helfen! Außerdem hilfst du mir schon seit einem halben Jahr bei meinen Beziehungsproblemen. Ich bin dir also einiges schuldig!“

„Quatsch! Dafür sind Freunde doch da!“
 

Bei Steffen im Auto:

Charly saß wie ein Häufchen Elend in der Ecke: „Wo fahren wir hin?“

„Weiß ich noch nicht genau! Aber erst mal weg!“

„Das ist wohl das Beste!“

Steffen: „Ich kann das nicht glauben! Ich dachte wirklich, dass er keinen Freund hat!“

„Siehst du, ich hatte doch Recht! Sie sind zusammen! So begrüßt man ja nicht einfach nur EINEN Freund. So begrüßt man SEINEN Freund! Wahrscheinlich ist er auch nur deswegen zurückgekommen!“

„Das ist wirklich heftig! Wobei, bei Andi wäre alles möglich! Er könnte auch einfach nur EINEN Freund so begrüßen!“

„Aber mich hat er ja auch nicht so begrüßt!“

„Vielleicht ist er nur ein Ex, mit dem er noch befreundet ist!“

„Netter Versuch! Könnte einen ja fast trösten! Aber jetzt mal ehrlich, das glaubst du ja wohl selber nicht!“

„Wenn aber doch?“

„Und wie willst du das herausfinden?“

„Indem ich ihn anrufe und frage!“

„Dann weiß er, dass ich es dir erzählt habe!“

„Na und?“

Charly bekam plötzlich einen entschlossenen Gesichtsausdruck: „Das mach ich selber, auch wenn er nicht mit mir sprechen will, ich finde es raus! Ich muss einfach! Es ist mir so wichtig!“

„Und wenn er Andis Freund ist?“

„Dann bleibt mir nur noch Eines: Ich muss mir eingestehen, dass es Zeit ist aufzugeben.“
 

4 Tage später war Harry mal wieder bei Andi. Als der gerade auf dem Klo war, klingelte das Telefon.

Andi: „Geh doch mal bitte ran! Ich kann grad nicht!“

Harry griff nach dem Hörer und meldete sich: „Bei Schöber!“

Am anderen Ende der Leitung hörte man nur noch ein „Tut, tut, tut“ Harry legte wieder auf, in dem Moment, in dem Andi das Bad verließ: „Wer war es denn?“

„Keine Ahnung, hat gleich wieder aufgelegt.“

Sie beachteten den Vorfall nicht weiter. Könnte ja mal passieren, dass man sich verwählte! Das war ja nicht wirklich was Neues!

In einem anderen Haus, starrte ein junger Mann verzweifelt auf den Hörer, den er gerade aufgelegt hatte.

Charly: „Andi, warum tust du mir das an?“

Er setzte sich in eine Ecke und begann zu weinen.

„Warum?“
 

Am nächsten Tag fand Andi ein Tape in seinem Briefkasten. Er legte es ein und drückte auf Play, sofort war der Raum von Charlys Stimme erfüllt. Es erklang: „Aus und Vorbei“

Andi war geschockt. Was sollte das nun wieder bedeuten? Er wusste nicht was Charly damit gemeint haben könnte und warum er das gesungen hatte.
 

Am selben Tag fuhr Steffen zu Charly.

Steffen: „Hallo, Junge! Wie geht’s?“

Charly: „Wie soll es mir schon gehen?“

„Also ist dieser Typ sein Freund?“

„Es ist vorbei! Aus und vorbei!“

„Sicher?“

„Gegen so einen Typen hab ich doch gar keine Chance! Hast du nicht gesehen, wie der aussieht?“

„Ich hab ihn eigentlich nicht wirklich beachtet, ich habe mehr auf dich und Andi geachtet! Das war mir in dem Moment viel wichtiger!“

„Der Typ war eine richtige Sahneschnitte! Wenn Andi den hat, wird er ihn kaum gegen mich eintauschen!“

„Jetzt mach dich doch nicht selber so runter! Du bist auch nicht ohne!“

„Aber so wie der Typ werde ich nie sein!“

Genau, weil du es schon längst bist!“

„Du hast ihn doch gar nicht gesehen!“

„Glaub mir! Du kannst es mit jedem aufnehmen! Du musst es nur versuchen! Versuch es doch noch mal!“

„Da gibt es nichts mehr zu versuchen! Es ist vorbei! Tiefer kann man nicht mehr fallen! Wenn man ganz unten ankommt, dann heißt es: Jetzt oder nie! Jetzt funktioniert nicht! Bleibt nur noch nie!“

„Aber so glücklich bist du damit nicht!“

„Aber ich muss es akzeptieren! Auf diese Weise möchte ich nicht leben und irgendwas muss irgendwo einfach aufhören!“

Von diesem Gedanken ließ er sich nicht abbringen.
 

Bei der nächsten Probe gab es für die Jungs wieder einen Grund zum Staunen. Es war wie jedes Mal. Als alle da waren, begannen sie zu proben und irgendwann kam der 1. blöde Spruch von Charly. Doch der blieb heute aus. Kein „Na Süßer, so sauer heute?“, kein „Hey Kleiner, nicht um eine beendete Beziehung weinen, mit mir hättest du mehr Glück!“ und so weiter! Nichts! Keine einzige Reaktion! Nichts! Es war, als wäre Charly gar nicht da.

Die Anderen versuchten ihn aufzumuntern:

Peter: „Hey Charly! Hat unser Kleiner einen besonderen Musikwunsch?“

Keine Reaktion!

Claus: „Charly, willst du eine Zitrone, oder wirst du auch ohne sauer lustig?“

Keine Reaktion!

Alex: „Na Süßer, so still heute?“

Keine Reaktion!

Steffen: „Hey, sei mal ein bisschen offener! Oder sollen wir rausgehen und das wie Männer regeln?“

Keine Reaktion!

Das alles waren Sprüche, die Charly mal gebracht hatte. Aber er reagierte nicht

So ging es die ganze Zeit. Keiner konnte sich das erklären, Steffen ein bisschen, Andi ganz, aber es blieb bei einem langen Schweigen.

Sowenig es Andi gefallen hatte, dass Charly einen auf verliebt gemacht hat, sowenig gefiel ihm der Charly, der jetzt da war. Er wusste einfach nicht mehr was er machen sollte! Was, wenn Charly ihn doch liebte! Aber nein, das war bestimmt wieder nur ein gemeiner Trick, um ihn zu verarschen.



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