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Under the fullmoon

Tsume/Darcia?? x Kiba
von

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Begegnungen

2.Begegnungen
 

Kiba ließ den Blick über die geladene Gäste wandern. Alles waren Prominente. Wie er selbst Berühmtheiten; Schauspieler, Model, Millionäre, Sänger.

Er seufzte leise und strich sich seine braunen Haare zurück.

Wie ihm das langsam auf die Nerven ging...alleine wegen Blue war er heute hier. Und weil Toboe solche Veranstaltungen liebte und er ihn in letzter Zeit so vernachlässigt hatte.

"Kiba?"

Jemand zupfte an seinem Ärmel.

"Was ist denn, Toboe?", fragte er mit einem wissendem Lächeln.

Der Kleine lächelte verlegen.

"Kann ich mich ein wenig umschauen?"

"Wenn du nichts anstelltst."

"Hey, ich bin ganz brav!"

"Na gut, dann mach das du verschwindest!"

Toboe strahlte ihn besgeistert an und ehe er sich versah, war er auch schon weg.

Doch lange konnte er sich nicht an dem Moment der Ruhe freuen.

Akio, war schließlich auch noch da.

Der Fotograf stupste ihm in die Seite.

"Und bist du schon genervt?"

Der weiße Wolf stieß ein leises, drohendes Knurren aus, doch Akio ließ sich nicht einschüchtern. Der Mensch wusste, dass ihm der andere nichts tun würde, wenn er den Bogen nicht zu sehr überspannen würde...

Immerhin waren sie beide schon seit Jahren beste Freunde.

"Also", fuhr Akio unbeirrt fort, "Wo wollen wir als nächstes hin? Zum Buffet oder zur Bar?"

Kiba ließ ein genervtes Seufzen erklingen.

"Akio..."

"Jaja, ich weiß, du willst weder sehen, wie ich mir den Wams voll haue, noch wie ich mir die Kante gebe. Aber was hast du nur gegen ein bischen was zu Essen oder ein paar schöne Cocktails?"

"Ich kann das langsam nicht mehr ertragen."

"Du brauchst eindeutig mal wieder einen Jagdausflug, um dich abzureagieren, mein Hübscher."

Der Fotograf hatte Recht. Seine innere Spannung nahm jeden Tag zu und er hielt es kaum noch aus. Kiba musste bald wieder einmal frische Bergluft schnuppern und seine Jagdinstinkte ausleben- ansonsten würde er hier noch Wahnsinnig werden.

Tag ein, Tag aus schufftete er sich ab, damit er es und Toboe gut hatten. Zwar würde sein Geld reichen ihn und seinen kleinen Bruder bis an das Ende ihrer Tage zu versorgen, doch zum anderen brauchte er es einfach.

Er brauchte es ihm Scheinwerferlicht zu stehen.

Er brauchte all´die Bewunderung.

Er liebte seine Arbeit, mochte sie manchmal auch noch so sehr nerven.

Sie war für ihn so lebensnotwendig wie die Luft zu atmen...dennoch sollte er wirklich bald wieder einmal Urlaub machen.

Und sei es nur für ein Wochenende in dem er zusammen mit Toboe in die Berge fuhr und dort ganz das war, was er war.

Ein Wolf.

Wiedereinmal weckte ihn Akios Stimme aus seinen Gedanken.

"Du bist einwenig blass um die Nase. Du solltest nicht solange machen. Das tut dir nicht gut."

Sein menschlicher Freund klang wirklich besorgt, "Wenn du willst, können wir die Termine auch erstmal verschieben und du fährst weg zu deiner alten Berghütte."

Bestimmt schüttelte Kiba den Kopf.

"Vergiss es. Wo käme ich da denn hin?"

"Typisch. Du bist und bleibst das reinste Arbeitstier."

Ein Paar war auf sie zugetreten.

Der Mann der Kiba angesprochen hatte, trug einen sandfarbenen Anzug, der gut mit seinem braunen, wilden Haar harmonierte. Dazu baumelte ein schwarzes Halsband mit einem verschlungen "H" auf der silbernen Marke um seinen Hals. Das stoltze Grinsen das er Kiba zu warf, ging geradezu von einem Ohr zum anderen.

Die junge Frau an seiner Seite war schwarzhaarig und besaß ungewöhnlich hellblaue Augen. Sie trug ein schwarzes, knappes Kleid. Ein violetter Samtschal lag um ihren Hals und ihre Schultern, passend zu den zwei Amethystohrringen.

Sie lächelte ihnen verlegen aus ihrem bronzefarbenen Gesicht zu.

"Also Hige, das musst du gerade sagen. Vorallem weil du es bist, der Kiba für die nächste Zeit beansprucht."

Hige Alenes, der berühmte Resigeur und Produzent grinste nur noch breiter und gab seiner Frau einen Kuss auf die Lippen.

"Aber, Schatz, nicht so vorwurfsvoll. Schließlich ist das heute dein großer Abend. Lass und da doch lieber über deine neue Kollektion reden! Da verdienen wir und eine goldene Schnauze!"

"Als hätte ihr zwei die nicht schon."

Kiba schüttelte schmunzelnd den Kopf über die beiden Wölfe vor sich. Dann trat er auf die schwarze Wölfin zu und drückte ihre Hand.

"Ich muss dir noch gratulieren, Blue. Du hast dich wirklich selbst übertroffen."

"Danke, Kiba, aber ohne dich, würde sie sicher nur halb so gut ankommen."

"Hey, ihr zwei Turteltauben! Ich bin auch dafür verantwortlich. Ich hab´schließlich diese weltklassen Fotos geschossen!"

Hige legte den Arm um Akio.

"Mach dir nichts draus. Es sieht zwar nicht so aus, aber die sind dir schrecklich dankbar!"

Schmollend schob der einzige Mensch seine Unterlippe vor.

"Ich will aber auch gelobt werden."

Ein Grinsen erschien auf Kibas Gesicht.

"Dann sei ein braves Kind und sei still wenn die Erwachsenen miteinander reden."

"Ich bin Älter als du!", protestierte der Schwarzhaarige empört.

"Lass ihn doch", Hige zuckte mit den Schultern, "Also ich stoße jetzt auf meine geliebte Blue an."

Sofort war Akio Feuer und Flamme.

"Das höre ich doch gerne!", er schüttelte der Designerin die Hand, "Alles Gute, meine Liebe! Lass uns auf deinen Erfolg einen Trinken!"

Der weiße Wolf seufzte und verdrehte die Augen. Das würde noch lustig werden...

"Geht schon mal vor, ich muss noch was mit Kiba besprechen."

"Ok, bis dann Liebling", Blue gab Hige noch einen schnellen Kuss und verschwand dann mit Akio an die Bar.

"Willst du über den Film reden?", fragte Kiba und verschrenkte die Arme vor der Brust.

Ein Zeichen von Ungeduld und Neugier. Bei jedem anderen würde man diese Geste wohl als abwehrend verstehen, doch bei Kiba war es das genaue Gegenteil. Hige bekam dann immer den Eindruck, dass sein alter Freund sich so selbst zurückhielt und seine gelassene, ja kalte Miene bewahren wollte.

"Nun", die Stimme des braunen Wolfes mit dem Halsband war plötzlich vollkommen ernst, auch wenn das freche Grinsen blieb, " auch deswegen. Das Drehbuch werde ich dir heute Abend noch vorbeibringen lassen. Du schaust es dir einfach erstmal an und dann reden wir weiter...aber ich wollte dir nur noch ein paar Infos über deinen neuen Filmpartner geben."

"Wer ist es?"

Kiba hatte sich über den geheimnisvollen Schauspieler den Kopf zerbrochen. Er war alleine ihm bekannte und auch unbekannte Schauspieler durchgegangen, doch keiner von ihnen schien für die Rolle in Frage zu kommen.

"Er ist hier und ich hoffe er findet deine Zustimmung. Du weißt gar nicht, wie schwer es war ersteinmal den richigen Schauspieler zu finden. Besonders einen dem du nicht an die Kehle gehen würdest, nach stundenlangem Dreh."

Das Model strich sich durch sein brünettes Haar. Der braune Wolf war wirklich bestens im Bilde was ihn und seine momentane Verfassung anbelangte.

"Hige...komm endlich zur Sache. Wer ist der Kerl und wo steckt er?"

"Also...sein Name ist Darcia. Du wirst den Namen sicher schon einmal gehört haben, oder?"

"Natürlich. Dieser Darcia soll angeblich aus einem alten Adelsgeschlecht abstammen- aber der ist doch kein Schauspieler. Ihm gehören die Banken in der Stadt und seine Geschäfte sind international."

"Stimmt. Und genau, das ist er. Er hat die Geschäfte seiner Eltern übernommen, aber vorher hat er als Schauspieler gearbeitet. Das war vor...ca. einer Ewigkeit. Egal, er war ziemlich berühmt und es hat mir einiges abverlangt ihn zum Herkommen zu überreden. Es steht noch nicht fest, dass er die Rolle bekommt, da er eigentlich aus der Branche ausgestiegen ist und ob du ihn überhaupt willst- aber stell dir bloß mal vor, was wir da verdienen würden! Er gilt immer noch als einer der besten Schauspieler der Welt!"

"Was soll das heißen vor einer Ewigkeit?", knurrte Kiba drohend, "Wehe das ist irgendso ein alter Knacker."

Higes braune, in orangenegehenden Augen funkelten frech auf.

"Davon kannst du sich ja gleich selbst überzeugen. Er kommt gerade auf uns zu."

"Was?!", fauchte der weiße Wolf und senkte sofort seine Stimme.

Der Andere zwinkerte ihm zu.

"Viel Spaß noch. Ich muss jetzt mit meiner Frau einen trinken!"

Mit hohem Tempo machte sich nun auch Hige aus dem Staub und strebte die Bar an.

Oh, dass würde er ihm noch büßen...

Kiba atmete tief ein, bemühte sich um ein Lächeln und drehte sich elegant um-

Und um im nächsten Moment iritirrt zu Blinzeln.

Ein attraktiver, hochgewachsener Mann kam auf ihn zu.

Er trug einen eleganten, schwarzen Smoking aus Blues letzter Abendkollektion. Schwarzes, im Licht bläulich schimmernde Haar umramte ein weißes, aristokratsiches Gesicht mit einem ausgeprägten Kinn und starken Wangenknochen.

Ein tiefblaues Auge fixierte ihn und schien ihn auf der Stelle zu fesseln.

Alleine die schwarze Augenbinde die sein linkes Auge bedeckte schien das Bild zu stören, verlieh ihm aber auch etwas hinterlistiges und verschwiegenes.

Das musste Darcia sein.

Kiba war es unmöglich sich zu bewegen, während dieser elegante Mann auf ihn zukam.

"Ah, Mister Kaszumi."

Der Bankenchef blieb vor ihm stehen und griff nach seiner Hand, um ihr einen Kuss aufzuhauchen.

"Es freut mich Sie endlich kennen zu lernen. Ich habe schon viel von ihnen gehört."

Der Herz des weißen Wolfes machte einen Sprung. Er kannte diese Leiher schon, doch bei diesem Mann war sie so natürlich und schmeichelhaft, dass ihm ganz komisch wurde.

Das Lächeln das sich auf seinem Gesicht aufbreitete war nicht mehr gezwungen, sondern gelöst und verführerisch.

Er spürte, dass er diesen Mann für sich gewinnen musste.

"Nennen Sie mich ruhig Kiba. Sie müssen Darcia sein. Hige hat mich gerade darüber informiert, dass Sie mein neuer Partner sein könnten."

Darcia erwiederte sein Lächeln und richtete sich auf.

"Ich bin mir selbst noch nicht sicher, ob ich das Angebot annehmen werde- schließlich muss ich mich um meine Firmen kümmern."

"Das ist mehr als verständlich. Mir selbst geht es nicht anders beim Moderln, doch das ist sicher nicht so anstrengend, wie für das Wohl von tausenden von Menschen zu ständig zu sein."

"Ich selbst habe früher auch das ein oder andere Mal gemodelt und es ist wirklich eine Knochenarbeit."

Darcia strich sich eine lange Haarsträhne zurück und musterte Kiba.

Diesem wurde plötzlich ganz warm, als er den durchdringenden Blick spürte. Ihm war fast so, als könnte dieser Mensch seine wahre Gestalt sehen. Sehen, dass er ein Wolf war.

"Wirklich? Sie müssen mir mehr davon erzählen."

"Gerne", der Bankchef trat an ihn heran und bot ihm seinen Arm an, "Was halten Sie davon, wenn wir und etwas zu trinken genehmigen? Bei etwas Wein lässt es sich besser reden."
 

Unruhig lief Tsume auf dem flachen Hausdach hin und her. Das durfte nicht wahr sein! Der Wolf, den er gestern Abend in seinem Revier gesehen hatte, war Kiba Kazumi! DER Kiba Kazumi!

Das berühmte Supermodel und Filmstar war ein Wolf...diese Information musste der Graue ersteinmal verdauen.

Das war doch unglaublich....wie war das möglich? Gut, der Wolf sah wirklich nicht schlecht in seiner menschlichen Gestalt aus, aber das ein Wolf zu solcher Berühmtheit kommen konnte...

Und er wohnte mit einer Meute von nichtsnutzenden Menschen in einem heruntergekommenen Haus. Und dieser Kiba schwomm wahrscheinlich nur so in Geld!

Tsume knurrte wütend.

Diesem aufgemotztem Köter würde er es zeigen.

Wie konnte sich ein Wolf nur an Menschen verkaufen?
 

"Sie sind wirklich eine beeindruckende Persönlichkeit, Kiba."

Die brünette Schönheit lächelte kokett und hob sein Glas an die Lippen. Der Rotwein war köstlich. Blue hatte wirklich Geschmack...aber vielleicht war es auch das Rot des Weins, welches ihn an Blut erinnerte. Selbst der Geschmack war süß und metallisch.

"Vielen Dank, aber Sie sind auch sehr fazinierend~"

Darcia ließ ein tiefes Lachen ertönen.

Dann beugte er sich leicht vor und sah Kiba erneut so durchdringend an. Und erneut spürte Kiba, wie sein Blut zu Kochen begann.

Seine Hand zitterte, als er das Glas wieder auf den Tresen abstellte.

Was war nur mit ihm los?

Er wusste nicht wie lange er schon hier zusammen mit Darcia saß und plauderte.

Der einäugige Mann fesselte ihn. Er verfügte über ein unglaubliches Vokabular und seine Ausdrucksweise war höflich und charmant.

"Nun, wissen Sie, Kiba. Ich glaube, ich werde Higes Angebot annehmen. Die Vorstellung wieder einmal vor der Kamera zu stehen, reitzt mich. Vor allem, wenn ich solch einen wunderschönen Filmpartner haben."

Kiba schluckte uns spürte wie sich eine leichte Röte auf seine Wangen schlich. Er war doch sonst nicht so empfindlich.

"Hat Ihnen Hige erzählt, was für eine Rolle Sie spielen? Und wie die Meine ist?"

Darcia legte seine Hand auf Kibas, welche immernoch das Weinglas hielt.

"Das hat er. Haben Sie ein Problem damit?"

Schnell schüttelte Kiba den Kopf.

"Nein, ich wollte Sie nur warnen."

"Keine Angst, es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu begehren und zu jagen, Kiba."

Der weiße Wolf erschauderte, als er die kalte Hand auf seiner Haut spürte.

Auf einmal war ihm gar nicht mehr so wohl in seiner Haut.

"Ist Ihnen nicht gut? Sie sehen blass aus."

"Ich...", er schüttelte benommen den Kopf und zog seine Hand zurück, " Mir geht es wirklich nicht gut. Es wird wohl das Beste sein, wenn ich nach Hause gehe."

Darcia stand auf.

"Soll ich Sie begleiten?", bot er freundlich an.

"Nein, danke...ich werde laufen. Es ist nicht weit und etwas frische Luft wird mir sicher gut tun."

Toboe würde er noch schnell bescheid geben und der Kleine konnte dann, wenn er müde wurde, sich heimbringen lassen. Blue würde sich gut auf ihn aufpassen.

Der ehemalige Schauspieler runzelte besorgt die Stirn.

"Ist das nicht zu gefährlich, wenn Sie alleine durch die dunklen Gassen gehen?"

Kiba lächelte geheimnisvoll.

"Sie brauchen keine Angst um mich zu haben. Ich kann auch sehr gut alleine auf mich aufpassen."
 

Der kalte Wind pfiff ihm um die Ohren, während er seine Hände in seinem Fellmantel vergrub und die Kälte seine Wangen rot färbte.

Eine Gänsehaut hatte sich auf seinem Körper ausgebreitet. Doch der Grund für sie war nicht die Kälte der Nacht oder der Wind, sondern die Worte Darcias;

"Keine Angst, es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu begehren und zu jagen, Kiba"

Er wusste das der Firmenleiter nur einen Spaß gemacht hatte...eine Anspielung auf ihre Rollen und doch war ihm bei den Worten des Mannes ganz komisch geworden. Plötzlich hatten seine Alamsirenen geklingelt.

Da war er einfach abgehauen...das war sonst gar nicht seine Art, aber er war auch nicht wie sonst. Sein Zustand war wirklich sehr labil und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er zusammen brechen würde.

Stumm schüttelte er den Kopf und setzte seinen Weg durch die sperlichbeleuchtenden Straßen der Stadt fort. Es brachte sich nichts sich den Kopf zu zerbrechen.

Das Beste wäre einfach, wenn er zu Hause sich etwas abreagieren würde und dannach ein entspannendes Bad nehmen würde. Das hatte noch immer geholfen.

Plötzlich spürte er, wie sich etwas um seinen Arm schloss.

Ehe er reagieren konnte zog man ihn in die Gasse hinein und presste ihn gegen die Hausmauer.

Ein empörtes Knurren entkam seiner Kehle, doch bevor er seinem Angreifer an die Kehle gehen konnte, stieg ihm der beißende Geruch eines Raubtieres in die Nase. Vor ihm stand der graue Wolf von gestern Abend.

"Du?!"

"Ja, ich!", knurrte dieser ihn an und beugte sich zu ihm herab.

Kiba bleckte wütend die Zähne.

Was viel diesem Straßenköter ein?!

"Lass mich los, du Flohzirkus", drohte Kiba ihm mit ruhiger Stimme, doch seine scharfen Zähne sprachen eine eigene Sprache.

Wie war gleich der Name von diesem Abschaum gewesen?

"Mein Name ist Tsume", antwortete besagter Abschaum zuvorkommen mit einem Knurren und verstärkte seinen Griff um Kibas Kragen, "Und nun hör mir mal gut zu, du aufgemotzter Köter. Bist du eigentlich noch ganz dicht?"

Verwundert hob Kiba eine Augenbraue.

"Wovon sprichst du? Ist dein Gehirn dir durch die vermoderten Gerüche in der Gosse verätzt?"

Der weißhaarige Mann knurrte ihn gereitzt an und drückte ihm die Luft ab.

Wenn, der Kerl ihn nicht gleich losließ, würde er sein blaues Wunder erleben.

"Du solltest mal nicht so das Maul aufreißen", zischte Tsume und beugte sich weiter zu ihm herab.

Kiba spürte des warmen Atem auf seiner Haut.

Er roch den animalischen Gerüch des anderen Wolfes.

Für einen Augenblick schloss er die Augen und die Berge tauchten von seinem Inneren Augen auf.

Der frische Geruch von Graß und Moos...das raschelnde Laub der Bäume...wie sich das Licht in ihren Blättern brach...ein einsamer Hirsch auf einer Lichtung...das Geruch von Wild...

"Penn´ hier nicht ein!"

Tsumes Stimme brachte ihn zurück in die Wirklichkeit.

Herrje, jetzt fing er auch noch an zu träumen...das war ja erbärmlich...

Er schnaubte verächtlich und funkelte den grauen Wolf wütend an.

"Lass. Mich. Los!"

Ein verächtlicher Ausdruck trat in die gelben Augen seinen Gegenübers.

"Vorher hörst du mir mal zu. Was fällt dir ein dich den Menschen so zu unterwerfen und hinzzugeben?! Hast du gar keinen Stolz?"

"Was?!"

EIn empörtes Knurren entkam.

"Was fällt dir ein! Wie kannst du es wagen meinen Stolz in Frage zu stellen! Du elender Straßenköter!"

"Was heißt hier in Frage stellen? Nichts anderes tust du doch! Du unterwirfst dich diesen Menschen und lässt dich ablichten und verhökern! Ich sehe keinen stolzen Wolf- nur einen verwöhnten Schoßhund!"

Das war genug!

Mit einem angriffslustigen Knurren stürtze Kiba vor und riss sich los.

Tsume taumelte verwundert nach hinten.

Gerade noch rechtzeitig wich er nach recht aus, ehe Kibas Schlag ihn traf.

Tsume lachte spöttisch auf.

"Du willst also Streit mit mir?"

Der graue Wolf sprang vor und holte zu einem Schlag gegen den Kopf des weißen Wolfes aus, doch Kiba duckte sich im letzten Augenblick.

Er ließ sich auf den Boden falle, stützte sich mit den Händen auf und riss das Bein hoch.

Der überraschende Tritt traf Tsume in den Bauch.

Wütend heulte dieser auf und wich zurück.

" Jetzt reicht es mir", zischte er und nahm seine wahre Gestalt an.

Kiba lachte auf.

Sein Kampfinstinkt war erwacht und wollte Blut!

Tsumes Blut!

Dieser heruntergekommene Köter würde es bereuen, es gewagt zu haben ihn zu beleidigen!

Nun nahm er ebenfalls seine Wolfsgestalt an und stürtzte sich erneut auf Tsume.

Ein wilder Kampf entbrannte zwischen ihnen.
 

Tsume konnte kaum glauben, was er da sah; Der verwöhnte Schoßhund bewegte sich schnell und elegant. Mit einer unglaublichen Geschicklichkeit wich er ihm aus, um dann im nächsten Moment selbst anzugreifen.

Und auch was seine Stärke an belangt, war er gut bedient.

Jeder Hieb der ihn traf, schmerzte...und die Zähne des weißen Wolfes waren messerscharf.

Doch auch Tsume war durch das Leben in der Gosse stark geworden.

Und er hatte einen bedeutenden Vorteil gegenüber diesem verhätschelten Wölfchen:

Erfahrung.

Schon bald merkte er, dass Kiba scheinbar kaum Kampferfahrungen mit einem Wolf hatte- was bei ihrer niedrigen Anzahl und dessen Lebenswandel wohl kaum verwunderlich war- und einige Fehler machte, die ihm schnell zum Verhängnis werden konnten.

Außerdem war im Tsume an Körperkraft überlegen, wie er bald feststellen musste, doch durch die Gewand- und Schnelligkeit des Anderen wurde dieser Vorteil fast bedeutungslos, denn was nutzte einem alle Stärke, wenn man seinen Gegener nicht einmal traf?

Tsume sprang zurück und wich einem Biss aus.

Die Schläge waren nicht das Problem, doch es war besser, wenn er nicht in die Reichweite des Gebiss kommen würde.

Der weiße Wolf fletschte herausfordernd die Zähne und ohne nach zu denken, kam er der stummen Herausforderung nach und griff nun wieder seiner Seits an.

Es war ein ständiger Schlagabtausch zwischen ihnen, doch im Gegensatz zu Kiba, blutete Tsume bereits aus lauter kleinen Wunden.

Dazukam, dass seine Bewegungsfreiheit durch die Enge der Gasse stark eingeschränkt war und der große graue Wolf, ständig gegen ein Hindernis mit seinem massigen Körper stieß.

Kiba dagegen wich fast schon tänzelnd aus und schien immer zu wissen, was sich hinter ihm abspiel, so dass er je nach Bedarf auswich.

Es war zum Verrückt werden!

Hatte der Kerl hinten AUgen oder was?!

Mochte Tsume am Anfang des Kampfes noch voller Siegessicherheit gewesen sein, war das nun vorbei. Er hatte den anderen unterschätzt und das kam ihn tauer zu stehen.

Er musste diesen Kampf schnell beenden, denn seine Ausdauer ging langsam zu Neige.

Und auch die kleinen Wunden wurden immer lästiger...es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ihn der weiße Wolf richtig traf.

Und das würde er nicht zu lassen!

Vorher musste er etwas unternehmen.

Er drängte Kiba zurück an die Mauer, doch der Weiße machte erneut einen Ausweichschritt.
 

Plötzlich taumelte Kiba.

Vor seinen Augen begann sich alles zu drehen.

Er wusste nicht mehr wo vorne und hinten war.

Ein scharfer Schmerz durchzuckte seine Hüfte. Er hörte sich selbst aufjaulen und spürte im nächsten Moment schon den harten Boden unter sich.

Er wollte aufspringen, doch etwas drückte ihn zu Boden.

Etwas Scharfes streifte seine Kehle und verharrte dort.

Kiba konzentrierte sich und versuchte die Schmerzen zu ignorieren, welche seine Seite durchzuckten.

Sein Blickfeld wurde wieder schärfer.

Und er sah direkt in zwei gelbe Raubtieraugen.

Der Straßenköter hatte ihn überumpelt und sein Maul verharrte vor seiner Kehle.

Tsume zögerte den letzten Schritt zu tun.

Er zögerte davor, seine Zähne in Kibas Kehle zu stoßen und dessen Leben im Hauch einer Sekunde zu Ende zu bringen.

Doch wieso?

Eine erneute Schmerzenwelle durchzuckte ihn und ohne nach zu denken, legte er seine Hand auf die Wunde.

Er spürte etwas feuchtes zwischen seinen Fingern hindurchsickern und roch den metalischen und leicht süßlichen Geruch seines eigenen Blutes.

Doch das war es nciht, was ihn verwunderte. Ihm war klar, dass der Straßenköter ihn erwischt hatte.

Aber wann hatte er sich zurück verwandelt?

Tsume schnaubte abfällig.

"Du..."

Er schüttelte den massigen Wolfsschädel und beugte sich zu Kibas Wunde hinab.

Im nächsten Moment hörte Kiba das Reißen von Stoff.

"Was hast du-"

Seine Worte wurden von einem kalten, feuchten Etwas auf seiner Haut gestoppt, welches zu seiner Wunde hinab fuhr.

Er erschauderte und keuchte leise auf, als Tsumes Zunge über sein offenes Fleisch leckte.

Erschrocken drückte er den Schädel weg und bleckte die Zähne, doch Tsume ließ sich davon nicht einschüchtern.

Er trat zurück und verzog sein Maul zu einem wölfischen Grinsen.

"Du schmeckst gut, Kleiner. Aber du solltest netter zu den Leuten sein, die dir helfen wollen."

Kiba blinzelte kurz verwirrt, dann wurde ihm klar, dass Tsume seine Wunde nur desinfinzieren wollte.

"Darum hat dich aber keiner gebeten!", stieß er wütend hervor und zog sich an der Hauswand hoch.

Vor diesem Straßenköter würde er keine Schwäche zeigen!

Nicht nachdem dieser es geschafft hatte, ihn zu verletzen!

Diese Genugtuung würde er ihm nicht auch noch geben...

Der graue Wolf musterte Kiba stumm, dann drehte er sich um.

"Nächstes Mal bist du lieber fit- nicht dass du wieder einfach umkippst. So hat der Sieg keinen Wert."

"Das war kein Sieg!", knurrte Kiba und sein Körper spannte seine Muskeln kampfbereit an.

Tsume blieb stehen und nahm seine menschliche Gestalt an.

"Vergiss es. Ich kämpfe nicht gegen jemanden, der sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Einigen wir uns doch auf ein Unentschieden...schließlich sind unsere Wunden in etwa gleichwertig."

Kiba stieß ein warnendes Knurren aus.

"Den Kampf setzten wir ein anderes Mal fort!"

Tsume warf einen Blick über die Schulter und auf seinem Gesicht erschien ein freches Grinsen.

"Wie du willst, Kiba Kazumi...wir sehen uns noch!"

Und damit verschwand der graue Wolf in der Nacht.
 

Kiba sah ihm finster nach und presste seine Hand auf seine Wunde.

Das würde ihm dieser Straßenköter noch büßen.

Ein leises Knurren vibrierte in seiner Kehle, als er sich ebenfalls umwandte, um seinen Heimweg fortzusetzen.

Es war ncoh nciht vorbei.

Er würde Tsume wieder sehen und sich dafür rechen, dass es dieser gewagt hatte, ihn zu verletzen und seine Ehre in Frage zu stellen.

Nächstes Mal würde er den Nacken des anderen mit seinen Zähnen zermalmen.

Als er aus der Gasse trat, fiel ein silberer Schein auf sein Gesicht.

Der junge Mann hob den Kopf und sah direkt in das runde Gesicht des Mondes.

Vollmond.

Seine Wunde würde schnell verheilen.

Für einen Augenblick schloss er die Augen und genoß das magische Kribbeln des Silberlichtes auf seiner Haut.

Zwei Gesichter erschienen vor seinen geschlossenen Liedern.

Darcia und Tsume.

So verschieden wie Tag und Nacht.

Und beide versprachen auf ihre Art und Weise Aufregung und Spaß.

Ein Schmunzeln legte sich auf Kibas volle Lippen.

Trotz Darcias Worten strahlte er noch immer eine unglaubliche Anziehungskraft auf ihn aus...er war ein interessanter Mann und der Filmdreh würde sicherlich noch einige angenehme Überraschungen für sie haben.

Und Tsume dieser verlauste Straßenköter hatte ihm trotz der Wunde einen überraschend guten Kampf geliefert. Und er musste zu geben, dass er es genossen hatte.

Tatsächlich fühlte er sich so ruhig und entspannt wie seit Tagen nicht mehr...er hatte seinen Wolfsinstinkten freie Bahn gelassen und sich ausgetobt.

Und es war wundervoll gewesen.

Kiba öffnete wieder seine Saphire, welche geheimnisvoll im Mondlicht leuchteten.

Zwei außergewöhnliche Begegnungen an einem Abend...

Der weiße Wolf spürte, dass das erst der Anfang war. Es kam etwas auf ihn zu und Darcia, sowie Tsume waren fest darin verstrickt.

Etwas Neues begann und würde sein Leben verändern



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2014-08-07T19:52:38+00:00 07.08.2014 21:52
Ein klasse Kapitel^^
Hige und Blue sind als Paar so ssssüüüüßßßßß^^^ *lächeln*
Mal gucken wie es weiter geht. =D
Von:  Vava
2010-04-17T20:23:33+00:00 17.04.2010 22:23
mhhh...
i-wie is mir darcia unheimlich *grusel*
kiba soll sich lieber von ihm fern halten und zu tsume gehen <3 ^^
vor allem der satz, es würde ihm spaß machen kiba zu jagen... uhhh
aber war wieder ein tolles kappi ^^
und hige is so knffig mit blue
freu mich wenn ein neus ok kommt ^^
byby weiter so :)


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