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Süßes Internatsleben, was bist du doch bitter

oder: Von der Ungerechtigkeit des Lebens
von

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Hexenkessel

Während an der Müritz ein wahrer Vulkanausbruch stattfand, genoss Cathy einen letzten Vormittag in Gesellschaft ihres Bruders und Maries. Bevor sie zum Internat zurückkehrten, statteten sie ihren Großeltern noch einen Besuch ab. Sie hatten sie nämlich mindestens so lange nicht gesehen, wie Philipp. Es gab den üblichen gedeckten Apfelkuchen mit frischer Schlagsahne und heißer Schokolade. Obwohl die drei Geschwister längst aus dem Alter raus waren, in welchem sie auf Kakao abfuhren, war es doch wie ein Ritual, weswegen sie es auch beibehielten. Ebenso wie sie bei ihren anderen Großeltern traditionell nur Zitronensprudel tranken, den es daheim bei ihrer Mutter nie gegeben hatte, weil sie sehr umwelt- und gesundheitsbewusst war und ihren Kindern selten bis nie Süßes erlaubt hatte. Natürlich waren die drei längst zu alt, um sich vorschreiben zu lassen, was sie essen durften und was nicht, doch irgendwie hatten sie die bewusste Ernährung, die ihre Mutter ihnen eingebläut hatte, verinnerlicht. Das war vor allem für die Mädchen von Vorteil, da sie sich so nicht übermäßig um ihr Gewicht zu scheren brauchten. Eine wahre Erleichterung, vor allem als Sportlerin.

Während die Geschwister also bei Kaffee und Kuchen im Wohnzimmer ihrer geliebten Großeltern väterlicherseits saßen, wurde selbstverständlich auch die Schule angeschnitten. Ein wichtiges Thema, wollten Oma und Opa doch informiert sein über die Fortschritte ihrer Enkel. Bei dieser Gelegenheit konnte Philipp gleich eine bedeutende Neuigkeit loswerden, die wie eine Bombe einschlug. Er verkündete nämlich, dass er schon zum neuen Halbjahr als Lehrer am St. Helena anfangen würde. Zunächst einmal starrten seine Schwestern ihn nur ungläubig an, dann brachen sie in lauten Jubel aus und umarmten ihn überschwänglich, um nicht zu sagen, so fest, dass Philipp Probleme hatte, zu atmen.

„Mädels, bitte!“, keuchte er, während er versuchte, die Liebesbezeugungen seiner Schwestern zu überleben und zumindest ein wenig zu erwidern.

Erschrocken ließen sie von ihm ab. Schließlich sollte Philipp ihnen noch mindestens 60 Jahre erhalten bleiben.

„Puh...“, machte der junge Mann, der sich erst einmal von dieser Knuddelorgie erholen musste, was einige Zeit in Anspruch nahm.

Gegen vier Uhr am Nachmittag hieß es dann aber Abschied nehmen von Oma und Opa, wenn man rechtzeitig zum Abendessen im Internat sein wollte. Es gab da ja auch noch die Ausgangssperre und weder Marie noch Cathy waren sonderlich erpicht darauf, erwischt zu werden, wie sie nach deren Beginn durch das Gebäude geisterten. Je nachdem welche Lehrkraft gerade Aufsicht führte konnte das ziemlich unangenehm werden. Man denke nur an Herrn Metzelder.
 

Besagter Herr war den ganzen Tag lang derart ungenießbar, dass nicht einmal Xabi Alonso sich in seine Nähe wagte. Stattdessen verbrachte Christoph den Tag allein in seinen Räumlichkeiten, wo er eine Strafe nach der anderen ausheckte. Angefangen beim bloßen Hintern versohlen, was er natürlich nicht machen konnte, schließlich durfte man als Lehrkraft keine Gewalt gegenüber Schülern anwenden, bis hin zu weniger netten Methoden, die er genausowenig durchziehen konnte, da er sich in diesem Falle wirklich strafbar machen würde. Und Cathy hatte ihn zwar mehr als wütend gemacht, aber er wusste sich dennoch zu beherrschen. Allerdings war er sich vor allem sicher, dass sie trotzdem würde büßen müssen. Er ließ sich doch nicht von einem halbwüchsigen Teenager zum Narren halten! Schon gar nicht, wen er an besagter Person ein reges, persönliches Interesse hatte.

'Du wirst dich noch umschauen, glaub mir!', dachte Christoph grimmig, dabei mit den Knöcheln knackend.

Er marschierte vor seinem Schreibtisch auf und ab, laute Rockmusik dröhnte in seine Ohren und das wenig sommerliche Wetter draußen machte ihn nur noch saurer.

'Vielleicht sollte ich trotzdem eine Runde Laufen gehen...', überlegte er.

In den meisten Fällen half ihm Joggen nämlich eine ganze Menge, wenn er sauer war. Laufen machte ihm den Kopf frei und das brauchte er gerade wirklich.

'Auch wenn das Wetter herzlich beschissen ist...', war sein nächster Gedanke.

Er raffte sich allerdings der widrigen Witterung zum Trotz auf, zog sich um und verließ nur in Begleitung seines MP3- Players das Schulgebäude. Eine große Runde durch den weitläufigen Park würde ihn wohl ein wenig abkühlen. Oder viel mehr seinen kochenden Zorn. Da kam der Regen doch gerade recht.
 

Im Viererzimmer hingegen herrschte mindestens so ein Aufruhr wie im Inneren von Herrn Metzelder. Lesly hatte sich überwunden und alles gestanden, nachdem Lynn und Jule vom Frühstück zurückkehrten und ihre Freundin wie ein Häufchen Elend über ihren Skizzenblock gebeugt vorfanden. Natürlich wollten sie wissen, was geschehen war und natürlich machte Leslys Beteuerung, dass es nichts von Interesse wäre, nur neugieriger. Sie bohrten schließlich so lange, bis die junge Halbengländerin nachgab.

„Bitte, ihr habt es ja nicht anders gewollt!“, schnaubte Lesly, bevor sie in einem wahren Redeschwall die ganze Begegnung mit dem arroganten Sack zum Besten gab, wohl wissend, dass sie nur den Zorn ihrer Freundinnen heraufbeschwor.

Und so war es auch. Vor allem Jule wurde sauer. Sie hatte schließlich nicht umsonst Kopf und Kragen riskiert, um Cathy aus dem Internat zu schmuggeln und zwar OHNE, dass irgendwer etwas davon mitbekam, außer den Eingeweihten natürlich. Wie konnte Lesly es wagen, herzugehen und sich zu erdreisten, ausgerechnet dem arroganten Sack alles zu erzählen?

„Ich fass es nicht!“, fauchte Jule die Ältere an.

Ihre Wangen hatten sich vor Wut gerötet und die blauen Augen blitzten nun gefährlich.

„Was bildest du dir eigentlich ein, hm? Wir haben so viel dafür getan, damit Cathy keinen Ärger bekommt!“

Auch Lynn, die sich momentan im Hintergrund hielt, musste zugeben, dass sie Leslys Benehmen absolut daneben fand. Nie hätte sie von ihrer Kameradin erwartet, dass sie zu solcher Niedertracht fähig wäre.

„Hallo? Ich weiß selbst, dass ich Mist gebaut hab!“, wehrte Lesly sich gegen die harten Vorwürfe ihrer Freundin, die aber durchaus berechtigt waren, wie sie gestehen musste. Sehr zu ihrer Schande zwar, doch sie tat es.

„Cathy wird nie wieder eine ruhige Minute haben!“, ereiferte Jule sich jetzt, die Angst hatte, dass nicht nur die Freundin, der sie doch nur hatte helfen wollen, Ärger bekommen würde. Schließlich hatten sich auch Lynn und Jule selbst gegen die Order eines Lehrers gestellt. Ungehorsam wurde im St. Helena traditionell hart abgestraft, zumal derjenige, dessen Gebot sie umgangen hatten, der arrogante Sack war und damit einer der strengsten und gemeinsten Lehrer überhaupt. Sie und Lynn konnten sich schon mal ihr Grab schaufeln lassen.

'Meine Mathenote kann ich abhaken...', dachte Jule grimmig, während sie Lesly unnachgiebig finstere Blicke zuwarf unter welchen sich die Kameradin auch sehr zu Jules Befriedigung wand.

„Ich sags nicht gern, aber Jule hat Recht!“, mischte Lynn sich ein, die bis dato geschwiegen hatte.

„Ach ja?“, schnappte Lesly, der bald die Tränen kamen, „Ihr zwei seid euch wohl immer einig, was?“

Mit diesen Worten griff Lesly sich ihren Skizzenblock, machte auf dem Absatz kehrt und verließ türeknallend den Raum. Sie ließ ein unangenehme Stille zurück, in der die beiden verbliebenen Mädchen sich unsicher ansahen.
 

Derweil kämpfte sich der schwarze Seat Leon von Philipp über die Autobahn in Richtung Müritz. Der Verkehr war stockend und zähflüssig, was vor allem Cathy gut fand. Zum ersten Mal seit der fünften Klasse wollte sie nicht zurück in die Schule. Tief in ihr war die Angst präsent, dass der arrogante Sack doch dahinter gekommen war, wohin Cathy verschwunden war bzw. dass sie sich nicht im Internat befand. Obwohl Lynn und Jule ihr so großspurig versichert hatten, dass dank Marcell und ihrem genialen Plan niemand Wind von ihrem Verschwinden bekommen würde, konnte Cathy sich dennoch nicht des unbestimmten Gefühls erwehren, dass sie nicht ungeschoren davonkommen würde.

'Oh mann...', ging es ihr durch den Kopf, 'Ich schaffe es echt immer wieder, einen genialen Tag im Desaster enden zu lassen.'

Philipp, der sich angeregt mit Marie unterhalten hatte, fiel bei einem Blick in den Rückspiegel auf, wie verloren und abwesend seine andere Schwester aussah. Er kam nicht umhin, sich zu fragen, was ihr wohl so die Laune verdorben hatte.

'Ob sie noch immer an diesen arroganten Sack denkt'?, überlegte er, beinahe die richtige Ausfahrt verpassend.

Es gefiel ihm nicht, dass ein Mann wie Metzelder so viel Macht über Cathy hatte.

'Heute morgen war sie doch noch fröhlich und munter.', bemerkte Philipp gedanklich und nicht minder besorgt, während er den Wagen über eine dunkle Bundesstraße manövrierte.

Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie Cathy sich benommen hatte, als sie Marcell zum Trainer bekommen hatte. Zunächst war sie scheu gewesen und nicht besonders begeistert, denn auch zwischen ihnen hatte es eine gewisse Anlaufzeit gebraucht. Doch seitdem waren sie dicke Freunde, vertrauten sich blind. Marcell war sogar Jahr für Jahr bei den Großeltern zum Weihnachtsfest gemeinsam mit dem Rest der Familie geladen und er hatte bisher keine Einladung ausgeschlagen oder verpasst. Man könnte fast schon sagen, dass er zur Familie gehörte. Auch zu Ostern war Marcell in der Familie Lahm ein präsenter und gern gesehener Gast, der vor allem die jüngeren Cousins und Cousinen von Cathy belustigte oder die Kinder der älteren. Er bekam ja sogar von Oma Lahm einen Schal gestrickt, wie ihre eigenen zahlreichen Enkel auch. Zu seinem Geburtstag konnte Marcell immer mit einem Päckchen rechnen, in dem auch ein paar Kleinigkeiten von Cathys Eltern lagen und Cathy selbst überreichte ihm natürlich immer in der Schule etwas. Schon längst hatte der Direx es aufgegeben, sich darüber aufzuregen oder gar ein Verbot aussprechen zu wollen. Gegen die geballte Kraft des Lahmschen Clans war selbst eine Jogi Löw machtlos.

'Ich glaube, ich sollte Cathy noch kurz dabehalten, wenn wir angekommen sind.', beschloss der besorgte ältere Bruder.

Sie kamen dem Internat nun immer näher und zeitgleich wurde auch Cathy auf ihrem Sitz kleiner, bis man sie kaum noch sehen konnte. Zugegeben, die nächtliche Dunkelheit, die mittlerweile hereingebrochen war, erschwerte einem die Sicht. Dennoch fiel es auf. Nicht nur Philipp hatte diese Veränderung bemerkt, auch Marie war stutzig geworden. Sie war vielleicht kein Fan von schwesterlichen Zärtlichkeiten, aber das hieß nicht, dass sie vollkommen gefühlskalt war. Mit wachsender Besorgnis hielt sie also ein Auge auf Cathy gerichtet, der völlig entging, wie still es plötzlich im Auto geworden war. Sie war zu beschäftigt damit, sich auszumalen, was der arrogante Sack mit ihr anstellen würde, sollte der Plan ihrer Freundinnen aufgeflogen sein.

„So, Endstation.“, verkündete Philipp nach fünf Minuten, die ihm und Marie wie eine Ewigkeit erschienen waren. Für Cathy jedoch machte es den Anschein, als sei kaum Zeit verstrichen. Mit einem widerwilligen Gesichtsausdruck schnallte sie sich ab, öffnet die Tür und entstieg dem Fond des Wagens.

Philipp hatte bereits den Kofferraum aufgeklappt und wuchtete die beiden Taschen seiner Schwestern ins Freie.

„Bitte sehr, die Damen.“, grinste er, obwohl er eigentlich alles andere als fröhlich war.

Zum einen mochte er nicht an den bevorstehenden Abschied denken und zum anderen fürchtete er, dass Cathy irgendetwas Dummes tun könnte, sobald er und Marie außer Sichtweite waren.

'Ich glaub, ich sollte auch Jule vorwarnen.', nahm er sich vor.

Seit dem Telefongespräch mit ihr hatte er ja ihre Nummer und konnte so mit ihr in Kontakt bleiben.

'So kann ich immer sicher gehen, dass mit Cathy alles okay ist.'

Der junge Mann war ja nicht dumm. Er wusste nur zu gut, dass seine Schwester ihm nur die halbe Wahrheit erzählte, wenn es um die Frage ging, ob mit ihr alles in Ordnung war. Cathy gab nur ungern zu, dass sie Probleme hatte, obwohl man ihr das meistens von der Stirn ablesen konnte, zumal sie ja zu einigen impulsiven Gefühlsausbrüchen neigte, die ihrer Umwelt einiges über die Verfassung der jungen Dame verrieten. Ob sie das nun wollte oder nicht.

„Also dann Mädels, macht's gut. Wir sehen uns spätestens an Weihnachten.“, läutete Philipp den Abschied ein.

Seine Schwestern drückten ihn herzlich, nahmen dann aber ihre Taschen und machten sich auf den Weg zum Schulgebäude, wo das Abendessen in vollem Gang sein musste. Natürlich verließen sie ihren Bruder nicht wortlos, doch wie immer waren es dieselben Abschiedsworte, die sie alle voneinander gewohnt waren und die daher nicht notwendigerweise erwähnt werden müssen. Viel interessanter gestaltete sich da die Begegnung Cathys mit ihrem immer noch äußerst verstimmten Coach, der so eben von seiner zweiten Laufrunde heimkehrte und sich auf eine heiße Dusche, sowie ein leckeres Abendessen freute.
 

Marie war längst im Inneren des Internats verschwunden, während Cathy dem Seat ihres Bruders noch ein paar Minuten stumm nach gestarrt hatte. Die Reisetasche lag zu ihren Füßen im Matsch. Sie wusste, dass sie das bereuen würde, ahnte aber noch nicht, wie sehr. Herr Metzelder nämlich, der in ebenjenem Moment den Vorplatz des Gebäudes erreichte, erkannte Cathy auf Anhieb, obwohl sie ihm den Rücken zuwandte. Er traute seinen Augen kaum, als er sie dort stehen sah und sofort kochte seine Wut wieder in ihm hoch. Jetzt konnte Fräulein Lahm sich wirklich auf etwas gefasst machen! Mit wenigen, dafür ausladenden Schritten war Christoph bei der jungen Frau. Er fasste sie grob an der Schulter, sie zu sich herum drehend. Noch während das geschah, erstarb der flapsige Kommentar, der Cathy auf der Zunge gelegen hatte. Ihre schlimmsten Alpträume wurde in diesem Augenblick wahr.

„Wo kommst du her?“, fauchte Christoph sie sogleich an, ließ ihr aber nicht die Chance, zu antworten. Stattdessen fuhr er gleich wütend fort: „Ich hatte es dir VERBOTEN! Welchen Teil von Nein hast du nicht verstanden?“

Cathy zuckte zusammen, stocksteif vor Angst. Ja, in diesem Augenblick hatte sie einfach nur nackte Angst. Ihr Mathelehrer sah derart bedrohlich aus, dass sie glaubte, ihr letztes Stündlein habe geschlagen.

„Los, antworte mir!“, verlangte er in barschem Ton.

Doch aus Cathy war nichts herauszubekommen. Sie spürte nur, wie sie drohte, in Tränen auszubrechen, was ihr so gar nicht in den Kram passte. Mit Christoph war in diesem Zustand allerdings nicht gut Kirschen essen, weswegen er Cathy heftig schüttelte, bis ihre Zähne aufeinander klapperten.

„Antworte mir!“, schrie er sie jetzt an.

„Lassen Sie mich los!“, brachte Cathy mit erstickter Stimme hervor.

Dass sie sich ihm erneut verweigerte, machte Christoph nur wütender. Er holte aus, um sie hart zu ohrfeigen. Schon duckte Cathy sich, um ihm, wenn sie schon nicht ausweichen konnte, weniger Angriffsfläche zu bieten. Doch der Schlag sollte nie sein Ziel finden. Wie aus dem Nichts tauchte ein blockender Unterarm auf, der Christoph stoppte. Gleichermaßen irritiert, wie wütend drehte er sich zu dem Eindringling um. Dieser stellte sich als Maarja heraus, die Zimmergenossin und Klassenkameradin von Marie.

„Wagen Sie es ja nicht!“, zischte Maarja böse.

Sie blitzte den Lehrer empört an.

„Und was geht dich das an?“, wollte Christoph sauer wissen.

„Wenn Sie Cathy schlagen, gehe ich zum Schulleiter!“, drohte die 16-jährige dem Lehrkörper dreist. In ihrer Stimme klang Entschlossenheit mit. Sie würde dieses Versprechen wahr machen, das konnte man ihr deutlich anmerken. Aber Christoph war nicht bereit, so leicht aufzugeben.

„Und wenn schon. Wem wird man wohl mehr glauben?“, höhnte er verächtlich.

„Sie hat Zeugen.“, ertönte es da aus dem Schatten.

Irritiert sah der Lehrer auf. Lesly trat in den Schein der Laternen, die den Vorplatz des Internats erhellten.

„Und was wollen zwei kleine Mädchen gegen mich ausrichten?“

„Wer hat gesagt, dass sie zu zweit sind?“

Das war Lynns Stimme. Auch sie zeigte sich jetzt und ihr folgte eine entschlossen dreinblickende Jule.

„Genau. Sie haben verloren.“, fügte sie Lynns Worten hinzu.

„Lassen Sie ja meine Schwester in Ruhe!“, erklang eine letzte Stimme.

Marie war nun auch mit von der Partie.

„Los, Pfoten weg!“, verlangte sich energisch von Herrn Metzelder, der seinen Augen kaum traute. Woher kamen die ganzen Mädchen? Warum traten sie für eine ungehorsame Göre ein?

Wieso konnten sie den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen?

„Ich hab gesagt, Sie sollen die Pfoten von meiner Schwester nehmen!“, fauchte Marie, die jetzt merklich wütender wurde.

Sofort ließ Christoph Cathy los, obwohl er alles andere als amüsiert war, ob der Tatsache, dass er gerade einen Befehl von einem halbwüchsigen, 16- jährigen Teenager angenommen hatte. Er stolperte ein paar Schritte zurück, dann machte er richtig kehrt und floh geradezu in das Schulgebäude. Sechs perplexe Mädchen sahen ihm nach.

„Wow...“, machte Jule andächtig.

Und das traf es ziemlich genau. Keine der fünf hätte gedacht, dass es so einfach würde, Cathy aus den Fängen des grimmigen Mathelehrers zu befreien. Aber siehe da: ihr entschlossenes Auftreten hatte eine Menge bewirkt. Nachdem alle Gemüter sich abgekühlt hatten konnte man sich wieder gut sein und Freundin nennen. Zumindest im Falle des Viererzimmers. Marie und Maarja hatten damit ja nicht allzu viel am Hut gehabt. Dennoch empfand jede der Anwesenden, dass sie einen großen Sieg errungen hatten.

„Danke!“, brach es aus Cathy heraus, die sich mit einer Umarmung bei den anderen bedankte. Lesly kam als Letzte an die Reihe, wurde dafür aber am längsten festgehalten.

„Es tut mir Leid...“, flüsterte sie in Cathys Haar, während sie die Freundin nah an sich drückte,

„Jetzt ist alles gut.“, erwiderte Cathy.

„Das ist es.“, bestätigte Lesly zuversichtlich.

Wenn es denn nur so gewesen wäre...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  MissMalfoy
2010-10-12T23:20:41+00:00 13.10.2010 01:20
Der wollte ihr eine runterhauen?! O_o Körperverletzung an Schutzbefohlenen, nette Strafe wäre das. Gott sei Dank hat sie ihre Mädels dabei die ihr halfen. :) Ich hoffe nur, dass er nicht noch mehr am Rad dreht! Der sollte mal zu Arzt gehen und sich untersuchen lassen! Aber es war mal wieder ein sehr gelungenes Kapitel!
Von: abgemeldet
2010-10-12T17:28:09+00:00 12.10.2010 19:28
das letzte war besser xDDD
aber trotzdem cooles kapitel, freu mich schon ,wenns weiter geht
Von: abgemeldet
2010-10-12T16:10:22+00:00 12.10.2010 18:10
waahhh du hörst schon wieder auf wenns spannend wird...
aber das kapitel gefällt mir, auch wenn ich nur einen mini-auftritt hab^^°
schreib schnell weiter ja??
Von:  Sakura-Jeanne
2010-10-12T11:18:22+00:00 12.10.2010 13:18
Hammer kapitel


#mann ich hoffe das er nicht zu streng mit ihr ist, bin ausjedenfall gespannt wie es weiter geht


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