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Headhunter

The Kitten And The Firedevil
von

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Mr Brightside

Mr Brightside
 

Meine Eltern haben mich immer mit einem kleinen Lied getröstet, wenn ich früher beispielsweise einmal hingefallen war und mir das Knie dabei aufgeschürft hatte. An den Text kann ich mich noch genau erinnern: ‚Heile, heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Sonnenschein und schon ist wieder alles vorbei.‘ Es half damals immer, vor allem verbunden mit dem Lächeln auf den Lippen meines Vaters, das zugleich irgendwie doch besorgt um sein kleines Prinzesschen war. Je älter ich wurde, desto weniger sollte dieses Lied helfen, wobei meine Eltern es mir mit der Zeit auch nicht mehr vorsangen. Ich versuchte mit meinen Problemen selbst fertig zu werden, das meiste frass ich in mich hinein, einen kleinen Teil davon erzählte ich John, welcher irgendwie immer die richtigen Worte fand, um die Wunden zu schliessen. Und doch war am Ende er es, der die grösste Wunde in mein Herz riss und es damit endgültig zum Tode verurteilte. Er hatte für noch grössere Schmerzen gesorgt als Bobby, wobei ich mir das gar nie wirklich bewusst war. Und was ich momentan auch nicht wusste, war, dass er für noch viel grösseren Schmerz gesorgt hatte…
 

Ich stellte den Koffer direkt vor ihm ab, sodass er weder mich, noch die vorhandenen Tatsachen ignorieren konnte. Er musterte den Koffer, brauchte einige Zeit. Dann sah er zu mir hoch. Ich hatte die Hände in die Seiten gestemmt und sah ihn ernst an. Die Sache war auch ernst. Er sollte aufhören, das ganze so herunterzuspielen. Für mich brauchte er nicht den Helden zu spielen. „Du willst nicht zum Krankenzimmer, also..“ John schob den Koffer von sich weg, bevor ich zu Ende hatte reden können und fuhr stattdessen fort damit, den Holztisch an zu kokeln. Nach Duncans Attacke hatte er sich wohl lieber schnellstmöglich irgendwo niedergelassen, aus Angst, sonst noch umzukippen. Vermutete ich. Hätte ich ihn gefragt, hätte er sicherlich etwas anderes behauptet. Aber es war doch eine ziemlich eindeutige Situation, er hatte noch nicht einmal versucht, das Blut irgendwie wegzuwischen. Ich hasste es Blut zu sehen, aber ich riss mich zusammen. Er sollte sich gefälligst auch zusammenreissen.
 

„Was ist denn nur los mit dir?! Soll ich vielleicht erst noch ne Krankenschwester aus nem Porno organisieren oder was?“ Nicht, dass ich damit sonderlich bewandert war. Nein, sicherlich nicht.. aber wenn man mit Julian Keller alias Helion befreundet war, dann bekam man so einiges zu sehen, was eigentlich nicht unbedingt für die Augen einer 14 Jährigen gedacht war. Und wie viele der pubertierenden Jungs stand auch Julian total auf Pornos, mal ganz abgesehen von seinen anderen, auch nicht unbedingt vorbildlichen Interessen… John sah mich an, zog eine Augenbraue hoch. Er traute wohl seinen Ohren nicht. Dann begann er lauthals zu lachen. Damit hatte ich eigentlich bei so einer Aussage eigentlich auch gerechnet.
 

Er verstummte langsam und drehte seinen Kopf dann langsam nach oben, um mir in die Augen sehen zu können. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war recht anzüglich, das einzige was störte war da vielleicht das Blut, das hie und da auf seiner Haut klebte. „Den Job darfst in dem Fall auch du übernehmen. Is zwar nich, was ich gewohnt bin, geht aber als Übergangslösung auch.“ Schulternzucken. Ich war eine Übergangslösung?! Hörte ich da gerade richtig…? Übergangslösung?!! Frechheit! Ich konnte nicht verhindern, empört auf zu schnauben, bewegte mich aber weder von ihm weg, noch zu ihm hin. John grinste breit und fügte erwartungsvoll hinzu: „Also?“
 

Ich verzog den Mund missmutig und schürzte die Lippen. Ich suchte geradezu fieberhaft nach einer schlagfertigen und noch dazu passenden Antwort. Und je länger ich brauchte um überhaupt etwas zu antworten, desto offensichtlicher musste das für ihn werden, weshalb ich eiligst meinte: „Wenn du nicht gleich den Mund hältst, dann kannst dus dir selbst machen!“ Sein Grinsen wurde wieder breiter und er lachte leise auf. Drehte den Kopf leicht weg. Ich sollte wohl nicht unbedingt sehen, dass er sich gerade wieder über etwas lustig machte. Was war an meinen Worten so witzig gewesen? Ich dachte nach. John war jedoch so freundlich, mir das rätseln abzunehmen:
 

„Ich lasses mir aber viel lieber machen.“ Er zog beide Augenbrauen mehrere Male hintereinander schnell nach oben und beugte sich währenddessen zu mir vor. Ich sah ihn genervt an. Man konnte aber auch alles zweideutig betrachten. So hatte ich das nun wirklich überhaupt nicht gemeint. Ich hätte blind sein müssen, um nicht zu sehen, wie John meinen Körper gerade von oben bis unten musterte. Der Typ hatte sie eindeutig nicht mehr alle. John strich sich über seine rechte Wange. Das Blut war schon weniger leicht zu verschmieren als zuvor, es hatte begonnen einzutrocknen und Krusten zu bilden. Er zog die Luft durch seine etwas angeschlagene Nase und sah dann wieder hoch zu mir. Ich rollte mit den Augen.
 

„Hahahaa… witzig! Wahrscheinlich hats dir genau deshalb noch niemals eine gemacht.“ Ich wollte das ganze eigentlich damit abschliessen, mit diesem letzten Kommentar. Hätte ich John damals schon besser gekannt, hätte ich gewusst, dass er so einen provozierenden Kommentar nicht einfach auf sich sitzen lassen würde, er war nun einmal eben nicht wie Bobby. Deswegen rechnete ich jetzt nicht mit einer Antwort, sondern vielmehr damit, dass John dazu schweigen würde und mir so zeigen würde, dass diese Unterhaltung irgendwie peinlich für ihn war. Aber John war nun einmal John, wie ich bald merken sollte. Er schwieg nur im Moment, während ich damit begonnen hatte, den Medikamentenkoffer zu öffnen. Ich wühlte darin und fand schliesslich Desinfektionsmittel, mit dem ich langsam begann, seine Wunden im Gesicht abzutupfen. Dabei nahm ich keinerlei Rücksicht darauf, dass ich das vielleicht Schmerzen bereiten könnte.
 

Seine braunen Augen lagen auf mir. Ich hatte vergessen, dass er zuvor höchst wahrscheinlich hatte mithören können, was Duncan aus meinem Tagebuch vorgelesen hatte. Blitzschnell packte er mein Handgelenk, als den Wattebauch mit dem Desinfektionsmittel erneut an seinen Wunden anlegte. Ich zuckte erschrocken über diese späte Reaktion zusammen und sah ihn an. Entschlossen zog er mich so näher zu sich heran. Das Grinsen lag immer noch auf seinem Gesicht. Nun war es aber eher ein schwarzer Schatten im Vergleich zum vorherigen Grinsen. „Schliesst du etwa grade von dir und deinem eisigen Freund auf andere?“ Meine Augen weiteten sich. Ich biss mir auf die Lippen. Er sollte bloss den Mund halten, denn jetzt wurde das ganze – zumindest für mich – recht persönlich. „Nicht alle sind so schwer dazu zu kriegen, wie du..“ John zwinkerte und liess mich endlich wieder los.
 

Na schön, ich muss zugeben, in diesem Moment sah ich ihn zum ersten Mal wirklich an. Mit den Augen von jemandem, der sich vielleicht für ihn interessieren könnte und ganz ehrlich, er war nicht hässlich, er sah gar nicht mal so schlecht aus um nicht zu sagen gut. Und er schien ganz genau zu wissen, was er tat und vor allem auch, wie er andere um den Finger wickeln konnte. Vielleicht hatte das bei mir gerade nur keine Wirkung, weil mich bereits ein anderer um den Finger gewickelt hatte. Oder vielleicht lag es auch nur daran dass ich seine Art und seinen Charakter einfach nur als verachtenswert empfand. Auch wenn er mir irgendwie eine ganz andere Seite von sich gezeigt hatte. Zuvor, als er sich zwischen Duncan und mich gestellt hatte. Aber nur schon der letzte Satz, den er eben gesagt hatte, erneuerte das Bild eines eher unangenehmen Zeitgenossen, das ich mir von ihm gemacht hatte. Diesmal kam meine Reaktion jedoch prompt. Mit aller Kraft drückte ich den Wattebausch auf eine seiner Wunden, damit es auch möglichst fest brannte. Dazu zischte ich: „Und nicht alle haben kein Gewissen, so wie du!“
 

Er verzog keine Miene, wie schon zuvor, als Duncan ihn geschlagen hatte. Jetzt lachte er nicht einmal mehr. Er zog mir den Wattebausch aus der Hand und warf ihn achtlos zu Boden. Dann erhob er sich und nun konnte ich deutlich sehen, dass ihm das ganze schwer fiel. Er beugte sich zu mir vor und lächelte mich an. Dieses Mal war es ein richtiges Lächeln, wenn es gerade auch merkwürdigerweise traurig angehaucht war. „War nicht immer so.. glaub mir.“ In diesem kurzen Moment, in dem ich ihn ansah und er mich und diese Worte in mein Ohr drangen. Genau in diesem Moment hatte ich das Gefühl, eine ganz andere Person vor mir stehen zu haben. Irgendwo habe ich einmal den Spruch: Augen sind das Tor zur Seele gehört. Unglaublich kitschig, aber gerade war eben dieser Spruch irgendwie passend. Doch im nächsten Moment war es auch schon wieder vorbei. Er hatte das traurige Lächeln durch ein hämisches Grinsen ersetzt, als er meinte: „Bis ich gemerkt habe, dass ein Gewissen haben für mich einfach viel zu teuer kommt.“ Er drehte sich von mir weg und begann wieder zu humpeln, als ob er mir auf keinen Fall noch einmal in die Augen sehen wollte. Jetzt wusste ich ganz klar, dass auch er gemerkt haben musste, dass er gerade mehr von sich preis gegeben hatte, als er eigentlich gewollt hatte.
 

Doch eines hatte John dabei vergessen… „Und was war dann das vorhin?“ Ich traf den Nagel auf den Kopf. Ein Mensch ohne gewissen hätte sich niemals zwischen mich und Duncan gestellt, im Gegenteil, so ein Mensch wäre einfach weitergegangen und hätte so getan, als hätte er nichts von alledem mitbekommen. John war stehen geblieben. Zwar drehte er sich nicht zu mir um, aber er war stehen geblieben. Ich verengte die Augen. Erwischt!
 

Es kam mir so vor, als ob ich in der Zwischenzeit bereits eine halbe Ewigkeit wartete. Er würde nicht mehr wieder kommen, so viel war sicher. Aber ich war müde. Mein Bein pochte vor Schmerz und obwohl es Sommer war und die Nacht eigentlich recht angenehm, hatte ich inzwischen bereits zu frösteln begonnen. Ich war viel zu müde und geschwächt, um mich jetzt aufzurappeln und an einen sicheren Ort zu schleppen. Alles was ich wollte, war schlafen. Schlafen, für immer vielleicht.. hörte sich gerade wirklich angenehm an. Sehr viel angenehmer als das hier. In meiner Benommenheit vergass ich, weshalb ich mir das hier eigentlich antat. Inzwischen war sämtliche Farbe aus meinem Gesicht gewichen, mir war schlecht und schwarz vor Augen. Deswegen hatte ich meine Augen auch geschlossen, in der Hoffnung, dass es dann vorbei war. Dass dann womöglich alles vorbei war. Dass die letzten zwei Wochen einfach nur ein Albtraum gewesen waren. Ach was, dass die letzten zwei Jahre einfach ein Albtraum gewesen waren.. oder wenn ich schon dabei waren, dass mein ganzes Leben, ab dem Punkt, ab dem ich ins Institut kam einfach nur ein Albtraum gewesen war.
 

Zu Beginn habe ich gesagt, dass die Zeit im Institut die schönste meines ganzen Lebens gewesen war. Das stimmt in gewisser Weise auch, aber nicht ganz. Es hatte alles seine Schattenseiten. Jede Medaille hatte zwei Seiten. Viele Dinge konnte ich zur guten Seite zählen, aber auch einen recht grossen Teil zur schlechten Seite. Bobby war der einzige, bei dem ich mich nicht traute, ihn einer Seite zuzuordnen und John war der einzige, den ich beiden Seiten zuordnen konnte.
 

Ich hörte, wie etwas direkt vor meiner Nase abgestellt wurde. Verdutzt blinzelte ich. Und ich blinzelte gleich noch einmal, als ich erkannte, was da gerade vor mir abgestellt worden war. Eine weisse Tüte, in der ich jedoch eindeutig Verbandszeug erkennen konnte. Er war zurückgekommen. Ich hob den Kopf leicht an und blickte ihn an. Irgendwie traute ich meinen Augen noch immer nicht ganz, aber da vor mir stand eindeutig John. „Mach dich mal nich so breit, Pryde.“ Meinte er und hob meine Beine – ja, ganz ohne Rücksicht auf den Streifschuss – an. Dann liess er sich auf der Bank nieder, meine Beine auf seinen Knien liegend. Ich lachte leise auf, aber Hauptgrund dafür war eigentlich, dass ich einen Schmerzensschrei verdecken wollte. Er schrie schliesslich auch niemals vor Schmerz.
 

John machte sich gerade daran, den Reissverschluss meiner Hose zu öffnen. Ich quickte erschrocken auf und packte seine Hände. Er wollte die Situation gerade doch nicht etwa ausnutzen. John sah von seiner ‚Arbeit‘ auf zu mir und grinste. „Ach komm schon, da gibt’s doch eh nichts, was ich nicht schonmal gesehen hätte. Ausserdem kann ich dich sonst nicht verbinden, verdammt!“ Er rollte mit den Augen. „Wieso denkst du eigentlich immer gleich, dass ich dir an die Wäsche will? So nötig hab ichs nun wirklich nicht.“ Er schmunzelte. Mein Widerstand war gebrochen. Ich hatte sowieso nur auf Nummer sicher gehen wollen.
 

„Hahaha.. wahnsinnig witzig. War auch schonmal anders.“ Brummte ich und liess mich auf die Bank zurückfallen. Hatte ich vorhin von schlechten Dingen gesprochen, die mir in meiner Jugend zugestossen waren…? Das Thema sollten wir nun wirklich lassen. Das hatte hier einfach nichts mehr zu suchen. Er streifte mir die Hose ab. Ich fröstelte nun noch mehr, na vielen Dank auch. Dann begann John damit, das Blut abzutupfen und die Wunde zu desinfizieren. Eines musste man ihm lassen, er schien das definitiv nicht zum ersten Mal zu machen. Ich biss mir auf die Lippen, denn es brannte doch ganz schön. Wenigstens steckte keine Kugel in der Wunde, das hätte das verarzten doch um einiges erschwert. „Sagtest du nicht mal, du hättest kein Gewissen..?“ Ich wusste nicht, warum ich meine Erinnerung von vorhin jetzt gerade mit ihm teilen wollte. Ich hoffte einfach, dass er jetzt nicht fragen würde, wie ich denn auf so etwas kommen würde.
 

„Hab ich auch nich.. aber was hat das jetzt mit dem hier zu tun?“ Er erinnerte sich nicht daran. Ich atmete auf und lächelte nur leicht. Ich lächelte darüber, dass er vielleicht in so vielen Dingen gut sein mochte, aber darin, über seine Gefühle, seine Empfindungen und den ganzen Rest zu reden, darin war er einfach nur grottenschlecht. Aber noch schlechter war er darin, diese Dinge vor mir zu verbergen. Ich sah einen Jungen vor mir, der genau gleich wie John aussah, nur dass sein Gesicht noch etwas Jungenhaftes an sich hatte. Auch wenn man ihn schon damals nicht als Jungen hatte bezeichnen können, denn all die Unschuld war auch schon damals weggewaschen gewesen, genauso wie alles Glück. Ich sah diesen Jungen vor mir, dessen Haut weicher war, als meine eigene. Dessen Körper genauso schlank und sportlich war, wie der des jungen Mannes, der mich gerade bis auf die Unterhosen ausgezogen hatte. Es war eindeutig derselbe Junge. Auch in der Art, nicht nur im Aussehen.
 

“Was soll das was vorhin gewesen sein?“ Ich wusste, dass er wiederum wusste, wovon ich redete. Er drehte sich jedoch nicht einmal zu mir um. Ich musste lächeln. Was für ein kleiner Dickkopf. Er konnte wirklich rein gar nichts eingestehen. Selbst wenn praktisch alles, was ihn menschlich gemacht hätte, durch seine Vergangenheit – was auch immer ihm zugestossen sein musste – weggewaschen worden war, so war da doch genügend übrig geblieben, um einem Mädchen, dass er nicht einmal leiden konnte – wie ich zumindest glaubte – zu helfen.
 

„Du weisst, was ich meine.“ Gab ich zurück und liess den Koffer erst einmal Koffer sein. Viel lieber ging ich ihm stattdessen langsam hinterher, sodass ich schlussendlich fast schon hinter ihm stand. Irgendwie hätte ich nun eben einfach ganz gerne sein Gesicht gesehen. Doch hinterhergehen wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, denn in diesem Moment drehte John sich zu mir um. Sein Gesicht war eiskalt, kälter als Bobbys Haut manchmal war – und das war kräftebedingt.
 

„Tu ich das?“ Sein Tonfall klang herausfordernd, aber zugleich auch lauernd, als würde er gerade lediglich die richtige Gelegenheit abpassen. Wie ein Tiger, der sich auf seinen samtigen Pfoten langsam an sein Opfer anschlich. Ich kam nicht umhin zu frösteln, bei dem Anblick. Eigentlich hatte ich etwas anderes erwartet. Einen ganz anderen Gesichtsausdruck. Einen sanfteren, vielleicht überraschten, vielleicht aber auch irgendwie erfreuten darüber, dass jemand doch bemerkte, dass er nicht das war, was alle von ihm glaubten. Aber in diesem Moment wurde mir schlagartig klar, dass das nicht ohne Grund von allen geglaubt wurde. John wollte, dass man ihn für das hielt, was er war. Er wollte nicht gut sein. Er wollte kein Retter in der Not sein. Er wollte genau das sein, was er gerade in den Augen aller war. Der ewig böse.
 

„Tust du!“ Ich musste mich zusammenreissen, dass ich stehen blieb und nicht zurückwich. Aber was wollte er schon tun? Er war gerade ja auch nicht in sonderlich guter Verfassung. „Jemand, der kein Gewissen hat, geht nicht hin und lässt sich für wen anderes verprügeln.“ Erklärte ich dem Feuerteufel das Ganze, damit er nicht mehr so tun konnte, als hätte er nicht verstanden.
 

John sah mich mit unbeweglicher Mine an. Er sah richtig an mir herab und blieb schliesslich an meinen Augen hängen. Ich konnte das ganz deutlich sehen, weil ich seinen Blick schlussendlich erwiderte. Das versuchte ich so ernst und geradlinig wie möglich zu machen. Vor ihm hatte ich keine Angst, würde ich niemals haben. Er musste sich inzwischen bewusst geworden sein, dass er mir zuvor eine Seite von sich gezeigt hatte, die er eigentlich lieber verborgen hielt. Darum sträubte er sich nun auch so dagegen, darüber zu reden. „Falsch.“ Meinte er schliesslich bestimmt. Ich runzelte die Stirn und legte meinen Kopf unbewusst schräg. Die Erklärung folgte soeben: „Ich würde mich niemals für jemanden verprügeln lassen. Dazu bin ich viel zu egoistisch veranlagt. Das hatte nicht gross was mit dir zu tun, war eigentlich reiner Zufall, dass du auch da warst.“ Er zuckte mit den Schultern und fügte trocken hinzu: „Ich mag Schlägereien und nächstes Mal.. denn ists Mann gegen Mann! Dann sehen wir mal, wie der blondhaarige Idiot sich alleine schlägt.“ Irgendwie fand ich, dass ganze klang so, als hätte er sich in aller Eile eine Erklärung für sein Verhalten ausgedacht. Und eine ziemlich billige noch dazu.
 

Ich lachte leise auf und meinte: „Sicher.“ Er musste einfach merken, dass ich ihm das ganze einfach nicht abkaufte. „Aber bitte.“ Ich zuckte ebenfalls mit den Schultern. „Spiel ruhig den harten Typen… ich werde n’Teufel tun, wem von der Sache zu erzählen.“ Nur schon, weil dann vielleicht rauskam, was Duncan aus meinem Tagebuch vorgelesen hatte. Etwas, worauf ich ganz gut verzichten konnte. „Aber ich weiss, dass du auch anders kannst… denk dran.“ Ich zwinkerte ihm zu. Eigentlich war es nett gemeint. Ja gar freundschaftlich. Aber ich hatte wie immer nicht damit gerechnet, dass John ganz anders reagieren würde als beispielsweise Bobby. John sah mich an. Diesmal war nicht einmal mehr der Hauch eines Lächelns zu sehen. Rein gar nichts freundliches war in seinem Gesicht zu lesen. Da war mir klar: John und ich würden keine Freunde werden. Ging nicht… Dass wir aber in recht kurzer Zeit sogar beste Freunde sein würden, das ahnte ich natürlich nicht und John hätte darüber sicherlich gelacht.
 

„Und ich weiss..“ Er äffte meinen Tonfall nach. Wenn ich nachgedacht hätte, hätte ich sicherlich schon vorhersehen können, was er jetzt erwidern würde. „Dass du dich bald von ihm ficken lassen wirst. Nur eine Frage der Zeit.“ Ich war gerade mal 14 Jahre alt. In diesem Alter errötete man normalerweise, wenn es um Beziehungen oder gar Sex geht. John war auch erst knappe 16 Jahre, aber diese Wörter hatten sich bereits fest in seinen Wortschatz eingeprägt. Er und Bobby waren gleichalt. Nur Bobby hatte im Winter vor John Geburtstag, welcher erst im darauffolgenden Sommer hatte. Mir blieb kurze Zeit wirklich die Spucke weg und ich sah ihn einfach nur an. Demonstrierte er mir gerade etwa, dass er mich in gewisser Weise in der Hand hatte? „Er wird schnell rauskriegen, wie er dich knacken kann.“ Fügte der Feuerteufel hinzu. „So wie ich ihn einschätze und so wie ich dich einschätze bist du eh Wachs in seinen Händen.“ Der Typ wusste mittlerweile wirklich viel zu viel über mein Liebesleben. Kaum zu glauben, dass ich ihn erst seit etwas mehr als einer Woche kannte. Was mich sowieso wunderte war, dass er es noch niemandem erzählt hatte. Das war seltsam.
 

„Das.. geht dich nichts an!“ Fauchte ich wütend. Das musste ich mir von ihm nun wirklich nicht bieten lassen. Ich bebte leicht, denn der Zorn stieg langsam in mir hoch. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich auf dem Absatz um. Ich biss mir auf die Lippen und wollte so schnell wie möglich davoneilen – aber natürlich so, dass es nicht rennen war. Ich knallte den Medikamentenkoffer zu. Dass John mich dabei immer noch beobachtete, fiel mir gar nicht auf, hatte ich ihm doch den Rücken zugekehrt. Plötzlich hörte ich seine Stimme. Diesmal eine ganz andere Tonlage. Eigentlich ganz anders.
 

„Wenn du mit einem Typen schläfst, gehört er dir für eine Nacht.“ Ich stockte und blieb stehen. „Aber wenn du einen Typen richtig kennen lernst, sodass du ihn besser kennst, als er sich selbst.. erst dann gehört er dir wirklich ganz und für immer.“ Ich war erstaunt darüber, dass plötzlich so scheinbar intelligente Worte über seine Lippen kamen. Fast schon leicht dichterische. Und trotzdem machte er mich damit nur noch wütender. Es ging ihn nichts an! Gar nichts!
 

Ihr fuhr herum und funkelte ihn wütend an: „Ich denke du kannst von allen am wenigsten beurteilen, wie gut ich und Bobby uns kennen. Halte einfach deinen Mund und ich halte meinen und wir leben perfekt aneinander vorbei!“ Was für ein riesengrosser Idiot. Ich konnte es nicht lassen, noch etwas nachzulegen: „Du stehst auf der Liste der erstgenannten Typen nämlich wie ich mir denken kann selbst ganz oben!“ Ich ging in raschen Schritten davon, nicht, dass er es schaffte, dass ich mich noch mehr aufregte. Bobby war anders. John konnte ihn noch gar nicht einschätzen. Er kannte ihn genauso wenig lange wie mich und auch wenn sie sich ein Zimmer teilten, so war der Feuerteufel trotzdem nicht ein sonderlich anhänglicher Mensch, weshalb es mich nicht gewundert hätte, wenn John und Bobby in der Zeit, in der sie sich beide im Zimmer aufhielten kein Wort gewechselt hatten. Bobby hatte es sicherlich versucht und John hatte abgeblockt, wie ich vermutete. Doch schon wieder lag ich ganz falsch. Die beiden hatten sehr wohl einige Worte gewechselt. Und – das würde mir wohl gänzlich missfallen – sie verstanden sich prächtig. Woran das wohl liegen mochte…?
 

In diesem Moment war ich in so einer Rage, dass mir gar nicht auffiel, dass ich etwas vergessen hatte… Mein Tagebuch.. Und es sollte mir auch noch nicht gleich auffallen. Auch wenn es Tagebuch hiess, so bildete ich mir trotzdem nicht ein, dass mein Leben so spannend war, dass ich jeden Tag etwas hinein schreiben musste. Eigentlich war mein Leben langweilig. Deswegen gab es alle drei Tage einen Eintrag. Und inzwischen Zeichnete sich etwas ab: Ich ärgerte mich alle drei Tage über Bobby, die nächsten drei Tage war ich Feuer und Flamme für ihn, dann wieder genervt von Rogues Anwesenheit. Es wiederholte sich, seit sie hier war. Immer wieder dazwischen gestreut waren natürlich auch normale Erlebnisse, die nichts mit meinem Liebesleben zu tun hatten, und Fluchwörter. Seit einer Woche meist in Verbindung mit einer einzigen Person – John. Dass selbiger mir noch nachrief, dass ich etwas vergessen hatte, hörte ich nicht mehr. Später sollte ich bedenken, dass es für ihn – doch recht angeschlagen – auch ziemlich schwer geworden wäre, mir nachzueilen.
 

„Könnte jetzt gleich n’bisschen weh tun.“ Bemerkte John und ein gar fieses Grinsen huschte über sein müde wirkendes Gesicht. Ich verengte Prüfend die Augen. Ich hatte vorhin davon gesprochen, ob er ein Gewissen hatte oder nicht und nun machte er einen auf Sadisten. Die Szene, die sich eben auch in meinem Kopf abgespielt hatte. Sie war ähnlich gegangen. Es schien fast so, als würde er sich daran erinnern. Ich hatte ihn damals mit Wattebäuschen behandelt und das nicht gerade sanft. Rache ist wohl doch süss, auch Jahre später und auch für so etwas kleines.
 

Ohje.. ich versuchte mein Bein noch rechtzeitig wegzuziehen, doch dazu fehlte mir die Kraft und ausserdem hielt es John bereits fest. Mal ganz abgesehen von dem lähmenden Schmerz, der nun von der Wunde ausging. Für jemanden wie mich, der Schmerzen eigentlich nicht gewohnt war, war das schier unerträglich. Ohne auch nur irgendwie Vorsicht walten zu lassen, presste er einen mit Desinfektionsmittel getränkten Lappen auf die Wunde. Ich biss mir die Lippen blutig um nicht aufzuschreien. Und doch verliess meine Lippen ein leiser, erstickter Schrei, man könnte es auch Wimmern nennen.
 

„Du kannst von Glück sagen, dass da keine Kugel drin steckt. Ohja, das wäre so richtig schmerzhaft.“ Er wer ein verdammter Sadist. Ich hätte ihm am liebsten in sein dreckig grinsendes Gesicht gespuckt. Dieser Mistkerl. Aber ich liess es, denn ich wollte auf keinen Fall, dass er den Druck auf mein Bein noch verstärkte. Stattdessen liess ich mich gebrochen von den äusserst schmerzhaften und schwächenden Einflüssen auf meinen Körper auf die Bank zurückfallen. Die Folge war ein nicht sonderlich weicher Aufprall. Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen und meine Nägel kratzten über das Holz.
 

„Machst du etwa schon schlapp?“ John schmunzelte, als er endlich von meinem Bein abliess, sich vornüber beugte und Verbandszeug aus der Plastiktüte zog. Erst legte er einige Basen über die Wunde, ehe er mein Bein etwas anwinkelte, um es leichter verbinden zu können. Ich hatte die Augen geschlossen und meinen Handrücken auf meiner Stirn platziert. Mein Atem ging rasselnd, als hätte ich gerade einen Sprint hinter mir. Wenn ich doch bloss nicht so müde wäre.
 

John zurrte den Druckverband fest. Auch der Verband war nicht gerade schmerzlindernd, wie schon sein Name sagte. Ich öffnete mühsam die Augen einen Spalt breit und sah zu ihm hoch: „Weisst du.. was.. du..“ Ich konnte nur in kleinen Stücken hintereinander reden: „Du.. kannst mich..“ Ich brach ab. Lieber nicht. Oh. Nein. Das sprach ich lieber nicht gänzlich aus. Genau den Gedanken, den ich soeben hegte, genau dieser brachte mich dazu, mich ruckartig aufzusetzen.
 

Ich sah ihn vor mir. Vor zwei Jahren. Ich musste hier weg. Sonst würde gleich alles über mich hereinbrechen. Nicht so in kleinen Schritten, wie bisher. Dann würde alles hochkommen. Ich würde in einer regelrechten Flut von Bildern ertrinken. Ich sah ihn vor mir. Sah sein Lächeln. Sah wie er mich zum Lachen brachte. Nein! Ich blinzelte. Ich wollte es nicht sehen. Ich hatte es verdrängt. Ich sah eine aufgeschnittene Zitrone, Salz, zwei leere Gläser.. und etwas davon entfernt eine praktisch schon leere Flasche. Ich musste hier weg. Sofort! Ich hörte mein Gekicher und spürte seine Fingerkuppen über die weiche Haut meiner Wangen streichen. Schluss damit! Ich stiess John fast schon aus einem Reflex heraus von mir weg und erhob mich. Viel zu schnell, wie mir sogleich klar werden sollte. Aber ich musste weg von John. So schnell wie möglich. Bobby finden. Weg von John. John vergessen.
 

„Was soll das werden?“ Fragte John belustigend, aber auch leicht verdutzt. Ich hatte wohl auch einiges gemurmelt, während ich beinahe in Gedanken versunken wäre. Kein Wunder war er verdutzt, hatte ich eben doch noch ziemlich geschwächelt. Als ob ich gerade ihm Rechenschaft schuldig gewesen wäre. Ich spürte, wie meine Beine zitterten, vor allem das verletzte, dass mich nun, da ich es belastete, nur noch mehr schmerzte. Der Schmerz wirkte einschläfernd auf meinen gesamten Körper, liess es mir wieder schwarz vor Augen werden. Ich zitterte.
 

„Wonach siehts denn deiner Meinung nach aus?!“ Blaffte ich ihn scharf an, ehe ich mich umdrehte. „Ich gehe!“ Ich machte einen ersten unsicheren Schritt. Dabei knickte ich fast ein. Das konnte John natürlich auf keinen Fall entgangen sein, aber dazu machte er keine Bemerkung. Sollte ich ihm dafür vielleicht sogar ein wenig dankbar sein? Stattdessen meinte er nur selenruhig:
 

„Auf widersehen, Kitten.“ Ich drehte den Kopf um und blickte direkt in sein lächelndes Gesicht. Ich funkelte ihn ein letztes Mal so wütend wie möglich an. Ich hatte ihn dieses Mal schon nicht widersehen wollen und ein nächstes Mal würde es – wenn es nach mir ginge – überhaupt nicht mehr geben. Widersehen zu sagen war also mehr als ironisch von ihm.
 

„Setz ein ‚Nimmer‘ davor und ich bin zufrieden.“ Meinte ich kühl und fügte hinzu: „Sind wir mal realistisch. Du und ich, wir werden in nächster Zeit sterben. Du bei einer eurer Aktionen und ich.. tja.. ich muss lediglich die verantwortlichen für den Tod meiner Eltern zur Strecke bringen. Danach können sie mir wenns ihnen Freude macht, eine Kugel durch den Kopf jagen.“ Ich zuckte mit den Schultern und meinte mit absolut gleichgültiger Stimme: „mir eigentlich egal. Solange zuvor alle anderen gebüsst haben und ihre gerechte Strafe erhalten haben.“ Ich war zu einer kaltblütigen Rächerin geworden und inzwischen war es mir wirklich egal geworden.
 

„Früher warst du eine absolute Optimistin.“ Warf John ein. Irgendwie klang er dabei sogar richtiggehend nachdenklich, wenn nicht sogar etwas melancholisch. Untypisch für ihn – zumindest für jene, die ihn nicht so gut kannten. Ich hatte diese Stimmung bei ihm schon einige Male gesehen. Es kam selten vor und auch wirklich nur dann, wenn ihn etwas sehr berührte. Er suchte es zwar immer es vor mir zu verbergen, wie er es vor allen anderen verbergen konnte, aber das gelang ihm nicht. Ich konnte sehr gut unterscheiden, wann sein Getue aufgesetzt war und wann nicht.
 

„Früher war ich aber auch in Naivität kaum zu überbieten.“ Gab ich schlagartig und mit Belustigung über mich selbst zurück. John nickte langsam und kaum merklich. Er schmunzelte. Es war verdammt ansteckend und ich ertappte mich dabei, ebenfalls leicht zu schmunzeln. Genauso hatte er auch damals geschmunzelt. Als ich beschwingt von ‚etwas‘ Tequilla... Nein, das Kapitel war abgeschlossen. Ich hatte mit allem abgeschlossen. Bald würde alles sowieso vorbei sein. Ich spürte, wie mir schwindlig wurde. Und drehte mich so schnell wie möglich um, damit er vielleicht nicht bemerkte, dass meine sowieso schon bleiche Haut nun wohl wirken mochte, die wie eines Geistes – wobei in gewisser Weise konnte man mich doch eigentlich auch als Geist bezeichnen? Er öffnete mein Haarband. Ich erhob mich – sehr wackelig – nur um in der gleichen Bewegung meinen Kopf samt Haar zurückzuwerfen und dann ihm, der immer noch am Boden hockte, einen fast schon verführerischen Blick zuwerfend. Ähnlich wie damals schüttelte ich auch jetzt den Kopf, aber als wolle ich die aufkommenden Bilder herausschütteln. Das war gemeinsam damit, dass ich nun zu gehen begonnen hatte einfach zu viel für meinen Körper. Mir wurde endgültig schwarz vor Augen, mein Bein gab nach. Ich knickte ein und stellte mich gedanklich bereits auf eine äusserst schmerzhafte Landung am Boden ein. Zwar würde ich in meinem benebelten Zustand davon wohl nicht mehr sonderlich viel mitbekommen.. Doch dann spürte ich, wie jemand mich packte – und das äusserst sanft – und hochhob. Fest im Arm hielt, als wäre ich so leicht wie eine Feder.
 

Ich hörte mich mit leicht lallender Stimme singen:

„I'm coming out of my cage

And I’ve been doing just fine

Gotta gotta be down

Because I want it all

It started out with a kiss

How did it end up like this

It was only a kiss, it was only a kiss

Now I’m falling asleep

And she’s calling a cab

While he’s having a smoke

And she’s taking a drag

Now they’re going to bed

And my stomach is sick

And it’s all in my head
 

But she’s touching his—chest

Now, he takes off her dress

Now, let me go“
 

Und in meinem immer noch benommenen Zustand hörte ich mich den Text mit meinem Ich in meiner Erinnerung mit summen:

“But she’s touching his—chest

Now, he takes off her dress

Now, let me go“

Gar nicht bemerkend, wer mir dabei zuhören konnte. Ich schloss die Augen und verlor endgültig das Bewusstsein. Hilflos in den Armen von John liegend und mich an seine Brust krallend. Ein Game Over, ohne überhaupt einen Schluck Alkohol getrunken zu haben. Was ich nicht mitbekam war, dass John bei meinen Worten irritiert inne gehalten und gelauscht hatte. Denn es war sein Lieblingslied. Er kannte es auswendig, ich deswegen auch. Und ich hatte seine Lieblingsstelle aufgesagt. Ich hatte früher nie verstanden, weshalb es sein Lieblingslied war. So besonders war es nun auch nicht. Und was den Text betraf, so war mir nichts eingefallen, auf dass es sich bei John hätte beziehen können. Rein gar nichts. Aber ich hatte ihn auch nie danach gefragt. Besser gesagt hatte ich mich mit der Erklärung zufriedengegeben, dass man nicht für alles einen Grund brauchte. Aber eigentlich hätte Mr. Brightside doch viel mehr auf mich gepasst.. von uns beiden war ich ja wohl früher die absolute Optimistin gewesen – oder hatte John mir vielleicht doch nicht ganz alles über sich erzählt? Konnte es sein, dass ich seinen Optimismus gänzlich übersehen hatte?
 

Was ich auch nicht mitbekam war, dass er mir behutsam einen Kuss auf mein seidiges – aber derzeit doch recht unordentliches – Haar gab und leise hauchte:
 

“Cause I just can’t look its killing me

And taking control

Jealousy, turning saints into the sea

Swimming through sick lullabies

Choking on your alibi

But it’s just the price I pay

Destiny is calling me

Open up my eager eyes

‘Cause I’m Mr Brightside
 

I never... I never... I never... …Gott.. wieso musst du ausgerechnet jetzt wieder zurückkehren..?!“
 

Hätte ich ihn gehört, hätte ich gewusst, es ihm mindestens genauso schwer fiel, mit der ganzen Situation klar zu kommen…
 

Chapter Five: Mr Brightside - End
 


 

und jaaaaa das lied passt sooo perfekt auf die situation.. auch vom text her :D

http://www.youtube.com/watch?v=MF4-yfkT55Q

http://www.youtube.com/watch?v=hGW1zcw5sKM



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kokoro-
2013-06-30T17:04:13+00:00 30.06.2013 19:04
DAS IST ZU GUT!
VIEL ZU GUT!

So großartig...! Ich liebe es! Von Wort zu Wort immer mehr! Und wie wunderbar du dieses geile Lied eingebaut hast >_< So schön Kyro! Awwww!
Wundertolles Kappi ♥

Ich finde ihre Flashbacks so super! Und dass sie sie nicht zulassen will... Lass sie zu und verliebt euch neu!
Und warum ist es gerade jetzt so unpassend, dass sie kommt?! AAH!!

Dass sie am Ende sagt, ich hab nicht mehr mitbekommen, dass er das und das gesagt hat ergibt irgendwie keinen Sinn. Wenn sie es nicht mitbekommen hat, dann kann sie es ja auch nicht erzählen? Oder bekommt sie das nachher irgendwann noch heraus?

Aah, ich muss weiter lesen! Viel zu spannend um aufzuhören ♥
Von:  kiks
2010-03-06T09:54:57+00:00 06.03.2010 10:54
Ich liebe Mr. Brightside ♥

„Wenn du mit einem Typen schläfst, gehört er dir für eine Nacht.“ Ich stockte und blieb stehen. „Aber wenn du einen Typen richtig kennen lernst, sodass du ihn besser kennst, als er sich selbst.. erst dann gehört er dir wirklich ganz und für immer.“

LIEBE.


Oh, man mach schnell weiter <3



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