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Dracos Alptraum

von

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Prüfungen

Als Draco einige Stunden später in seine Wohnung zurückkehrte, fühlte er sich seltsam erleichtert. Vor der Wohnungstür schüttelte er seinen nassen Mantel aus und hängte ihn anschliessend an die Garderobe. Auch die völlig durchnässten Schuhe liess er vor der Wohnungstür stehen. Er konnte sie später, wenn sie schon ein wenig getrocknet waren, immer noch hineinnehmen. Anschliessend ging er, nasse Fussspuren auf dem Boden hinterlassend, ins Badezimmer und stellte sich unter die heisse Dusche. Seine nassen Kleider hatte er einfach auf den Boden fallen lassen. Wegräumen konnte er sie später immer noch.
 

Als wenig später das heisse Wasser auf seine Schultern prasselte, fühlte er sich zum ersten Mal seit dem Seminarfest wieder einigermassen ruhig und ausgeglichen. Das Wasser wärmte langsam seinen durchfrorenen Körper wieder auf und als Draco eine halbe Stunde später, in einen warmen Bademantel gehüllt, das Bad wieder verliess, hatte er den Eindruck, dass er sich vielleicht jetzt endlich auf das Wesentliche, auf seine Prüfungen, würde konzentrieren können. Wenn er wirklich das verwirklichen wollte, was er sich vorgenommen hatte, als er am Fluss gestanden hatte, dann brauchte er gute Zensuren.
 

Schon beinahe gewohnheitsmässig ging er in die Küche, schaltete die Kaffeemaschine an und ging nur wenig später mit einer dampfenden Tasse in sein Arbeitszimmer, wo er sich an den Schreibtisch setzte und seine Bücher hervor nahm. Bis zur ersten Prüfung hatte er nur noch knapp anderthalb Wochen Zeit und auf diese erste Prüfung folgten die restlichen im Abstand weniger Tage. Durch die Sache mit Harry konnte er seinen gründlich durchdachten Lernplan vergessen und eigentlich nur noch hoffen, dass es ihm gelang, in der wenigen, verbleibenden Zeit, möglichst viel Stoff in seinen Kopf zu bekommen.
 

In Gedanken hatte er die Prüfungen bereits in anspruchsvollere und welche, für die er weniger lernen musste, unterteilt. Zu denen, für die er weniger lernen musste, gehörte ganz sicher die Prüfung in dem Kurs am Montagnachmittag, den er mit Harry zusammen besucht hatte. Als einzige Bewertung würde es ein Pass oder Fail geben und die Prüfung selber war mündlich und dauerte nur fünfzehn Minuten. Also nichts worüber er sich ernsthaft würde Sorgen machen müssen.
 

Auf diese Prüfung folgten noch zwei weitere, die keinen gewaltigen Arbeitsaufwand bedeuteten. Er musste eigentlich nur seine Notizen noch einmal durcharbeiten und die Vertiefungstexte lesen, um sie bestehen zu können und dann war da noch die Prüfung in Aussenwirtschaftstheorie. Von der Prüfung hatte er von den anderen Studenten bereits mehrfach gehört, dass sie schwierig sein sollte, anspruchsvoll und das Wissen um die vielen Modelle, die abgefragt werden konnten, machten es nicht gerade einfacher.
 

Nach kurzem Überlegen beschloss Draco mit dem Stoff für genau diese Prüfung anzufangen. Auch wenn es die letzte sein würde, die er schreiben musste, so war es doch die umfangreichste und rein vom Lernen her die anspruchsvollste. Nur wenig später war Draco in das erste Kapitel seines Lehrbuches vertieft. Langsam leerte sich die Kaffeetasse auf dem Tisch und neben dem Regen, der immer noch gegen das Fenster prasselte, war nur das gelegentliche Klacken der Computertastatur und das Kratzen des Kugelschreibers zu hören.
 

Jetzt, da es Draco endlich gelang, sich wirklich auf den Stoff, den er lernen sollte, zu konzentrieren, kam er erstaunlich gut voran. Draussen fing es langsam an zu dämmern. Draco streckte sich kurz, schaltete die Schreibtischlampe an und konzentrierte sich wieder auf seinen Text. Die Dämmerung ging langsam in Dunkelheit über. Jetzt, im Dezember, war doch deutlich zu spüren, wie kurz die Tage geworden waren. Vor allem, wenn es regnete, hatte man häufig den Eindruck, dass es den ganzen Tag nicht richtig hell werden wollte.
 

Zwei Stunden und zwei Kapitel später war es bereits fast acht Uhr. Das leise Pling eines eintreffenden Mails riss Draco aus seiner Konzentration. Gleichzeitig meldete ihm aber auch sein Magen, dass er die letzten Tage eigentlich viel zu wenig und viel zu unregelmässig gegessen hatte. Einen kurzen Moment schwankte Draco noch. Er hatte es zwar geschafft, den Nachmittag über fünf Kapitel durchzuarbeiten, aber es fehlten doch immer noch knapp fünfundzwanzig und dann waren sie nur durchgearbeitet, noch nicht gelernt.
 

Auf der anderen Seite umfasste das nächste Kapitel in seinem Buch deutlich über zwanzig Seiten und führte ein völlig neues Modell ein. Doch, eine Pause war angebracht. Er würde zuerst kurz das Mail lesen, das er bekommen hatte, sich anschliessend eine Kleinigkeit zu essen machen, dann noch einmal ein wenig lernen und es anschliessend endlich schaffen früh genug ins Bett zu gehen und den Schlaf nachzuholen, nach dem sein Körper verlangte.
 

Ein kleines, blaues Feld am unteren rechten Rand des Bildschirms verriet ihm, dass das Mail von Harry stammte und zum ersten Mal zögerte Draco nur kurz, bevor er das Mailprogramm öffnete. Ganz oben blinkte das ungelesene Mail. Die letzten Mails, die er von Harry bekommen hatte, hatte Draco ungelesen in den Papierkorb verschoben. Er hatte es zwar nicht über sich bringen, sie gleich komplett zu löschen, aber der Papierkorb war bereits halb gelöscht. Ganz kurz war die Versuchung da, auch dieses Mail ungelesen zu löschen, aber dann klickte er es doch an und öffnete es.
 

Draco
 

Hermine hat mir erzählt, dass sie dich besucht und mit dir geredet hat. Glaub mir bitte, dass ich sie nicht zu dir geschickt habe. Ich weiss, dass ich Mist gebaut habe und kann es gut verstehen, wenn du nun erst recht nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest. Es tut mir alles so wahnsinnig leid. Ich hätte doch damals, als ich mich dir im Hörsaal als James vorgestellt habe, niemals gedacht, dass sich das alles so entwickeln würde, dass ich mich in dich verlieben würde.
 

Obwohl ich weiss, dass du vermutlich nie wieder ein Wort mit mir wechseln willst, habe ich doch immer noch die kleine Hoffnung, dass du mir irgendwann verzeihen kannst und wir zumindest wieder so etwas wie Freunde werden können. Die Chance auf mehr habe ich wohl durch meine eigene Dummheit endgültig vertan.
 

Ich hoffe für dich, dass du, wenn du nach England zurückkehrst, einen Weg findest, um glücklich zu werden. Ich jedenfalls werde unsere gemeinsame Zeit hier niemals vergessen.
 

In Liebe, Harry
 

Fassungslos starrte Draco auf den Bildschirm. Das Mail entsprach so überhaupt nicht dem, was er von Harry erwartet hätte. Er hätte erwartet, dass ihn Harry versuchte zu überreden, sich mit ihm zu treffen, versuchte, ihn dazu zu bringen, ihm zu verzeihen. Doch nichts von alledem war in dem Mail zu lesen. Stattdessen erweckte es fast den Eindruck, als ob Harry nur zu gut verstehen konnte, wie sehr er Draco mit seinen Lügen verletzt hatte.
 

Plötzlich überkam Draco das Bedürfnis, auch die zahlreichen anderen Mails zu lesen, die Harry ihm geschrieben hatte. Seine Hand zitterte ein wenig, als er den Papierkorb anklickte und dort die vielen Mails sah, die er alle ungelesen dorthin verschoben hatte. Langsam scrollte er hinunter, bis er das allererste Mail erreicht hatte. Das Mail, das er am Abend, nachdem ihm Harry die Wahrheit gesagt hatte, erhalten hatte. Draco atmete noch einmal tief durch und öffnete es.
 

Eins nach dem anderen las er sämtliche Mails, die ihm Harry in der letzten Woche geschrieben hatte. Der Ton schwankte zwischen erklärend, verzweifelt und selbstanklagend und doch wurde aus jedem einzelnen Mail ersichtlich, wie sehr es Harry leid tun musste, wie sehr er es bereute, Draco derart getäuscht zu haben. Manchmal hatte Draco beim Lesen den Eindruck, dass Harry das Mail geschrieben hatte, kurz nachdem er sich mit Hermine unterhalten hatte. Diese Mails waren für gewöhnlich weniger selbstanklagend, erklärender und doch war Harrys wachsende Verzweiflung deutlich heraus zu spüren.
 

Es war einfach zu viel. Mit einem Ruck stand Draco auf und ging in die Küche. Er hätte nie gedacht, dass er Harry so wichtig sein könnte, dass dieser zu solchen Gefühlen ihm gegenüber überhaupt fähig war und doch blieb da die Unsicherheit. Das Gefühl, Harry nicht trauen zu können. Die Angst, dass er, wenn er schon nicht fähig war, über so etwas Wichtiges wie seine eigene Identität die Wahrheit zu sagen, auch über andere Sachen, die für Draco wichtig waren, schwieg. Selbst wenn es schlussendlich nur geschah, um diesen zu schützen. Draco konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er jemals wieder in der Lage sein würde, Harry wirklich zu vertrauen. Es war einfach zu viel passiert.
 

Nach dem Abendessen würde er Harry antworten, würde ihm schreiben, dass er Zeit brauchte. Zeit, um sich auf seine Prüfungen zu konzentrieren. Zeit, um die Probleme mit seinem Vater zu klären und Zeit, um herauszufinden, was er selber eigentlich wollte.
 

Draco hatte zwar schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was er für seine Zukunft wollte, aber noch war alles sehr unsicher und er musste erst die entsprechenden Stellen anschreiben und ein paar Angelegenheiten regeln, bevor er seine Zukunft in seine eigenen Hände nehmen konnte. Denn seine Idee von Zukunft entsprach nicht ganz derjenigen, die seine Eltern für ihn hatten und ganz sicher beinhaltete sie keine Hochzeit mit Astoria Greengrass.
 

Die anderthalb Wochen bis zur ersten Prüfung vergingen zügig, aber als Draco am Montagnachmittag das slawische Seminar betrat und kurz darauf mit einem Blatt, auf dem vier Fragen standen, von denen er drei für die Prüfung vorbereiten sollte, in einen kleinen Raum geschickt wurde, war er doch sehr optimistisch. Zu Recht, wie sich eine halbe Stunde später herausstellte. Die Prüfungsfragen waren nicht besonders schwierig gewesen und die Prüfung selber hatte mehr Gesprächscharakter gehabt, als dass sie wirklich an eine Prüfungssituation erinnert hatte.
 

Mit dem Wissen bestanden zu haben, verliess Draco das Seminar wieder und setzte sich zu Hause gleich wieder an seine Unterlagen. Auch die nächsten zwei Prüfungen stellten kein grosses Problem dar. Zumindest, was die Beantwortung der Fragen betraf. Bei der zweiten schriftlichen Prüfung, die Draco in dieser Woche schreiben musste, konnte er sich dann doch nur über die miserable Organisation der ganzen Angelegenheit wundern.
 

Statt in dem Hörsaal, in dem sie auch die Vorlesung gehabt hatten und in dem sämtliche Studenten gerade so Platz gefunden hatten, fand die Prüfung in einem deutlich kleineren Saal statt. Obwohl die Dozenten noch zusätzliche Tische hineintrugen und auch noch nach weiteren Stühlen suchten, liess es sich nicht verhindern, dass Draco zu den Studenten gehörte, welche die Prüfung halb auf der Treppe sitzend am Boden schreiben musste. Trotzdem gelang es ihm nach etwas mehr als einer Stunde eine Prüfung abzugeben, mit der er soweit zufrieden war.
 

Harry hatte er die ganze Woche nicht getroffen und auch Hermine hatte er nur ein einziges Mal kurz von weitem sehen. Trotzdem hatte er erkennen können, wie sie mit ihren Lippen ein ‚Viel Glück‘ geformt hatte. Auch bei der letzten Prüfung würde er Harry nicht treffen, da die Prüfung in verschiedenen, nach Nachnamen unterteilten Gruppen geschrieben wurden.
 

Am Abend vor der letzten Prüfung ging Draco sehr zeitig ins Bett. Er hatte seine Notizen noch ein letztes Mal durchgesehen und was er jetzt nicht im Kopf hatte, würde er sich auch nicht mehr merken können, selbst wenn er noch die ganze Nacht hindurch lernte. Seine Tasche war bereits gepackt und nachdem er zwei Mal kontrolliert hatte, ob er auch wirklich genug Stifte und seinen Studentenausweis dabeihatte, trank er noch ein wenig Wasser und ging anschliessend ins Bett.
 

Am nächsten Morgen wurde Draco von einem Geräusch geweckt, das er so schon sehr lange nicht mehr gehört hatte. Im ersten Moment hatte er Mühe es einzuordnen, fühlte sich nach Hogwarts oder in seine Kindheit zurückversetzt, als das Geräusch noch ganz selbstverständlich zum Alltag gehört hatte. Ein Alltag, der sich in den letzten Monaten derart rapide verändert hatte, dass er das Geräusch im ersten Augenblick überhaupt nicht richtig einordnen konnte. Es gehörte nicht hierher, nicht in diese Welt.
 

Draco brauchte einen kurzen Moment, bis er begriff, dass dieses seltsame Geräusch der Aufweckzauber war, den er am Anfang des Semesters über seinen Zauberstab gelegt hatte und der jetzt, aus irgendeinem seltsamen, nicht erklärbaren Grund, losgegangen war. Leise vor sich hin fluchend durchsuchte Draco die oberste Schublade seines Nachttischs, bis er endlich seinen summend vibrierenden Zauberstab gefunden hatte. Als er ihn berührte, hatte Draco das Gefühl von einem Stromschlag getroffen worden zu sein. Er spürte, wie die Magie in einem schier unglaublichen Übermass und in einer Stärke, an die er sich nicht erinnern konnte, dass er sie jemals gefühlt hatte, durch seinen Körper wanderte.
 

Die Verlockung war da. Am liebsten hätte er jetzt sofort seinen Zauberstab genommen und all die Zauber gesprochen, die ihm die letzten Monate über verwehrt geblieben waren. Doch gerade als er den Stab gehoben hatte, bereit, zum ersten Mal seit langem die Vorhänge vor dem Fenster wieder magisch zu öffnen, da begann der Wecker auf seinem Nachttisch durchdringend zu klingeln. Draco liess den Zauberstab sinken und stellte den Wecker aus.
 

Das war etwas, was er beinahe vergessen hatte. Auch wenn er seinen Zauberstab wieder nutzen konnte, auch wenn die Magie anscheinend zurückgekehrt war, er hatte immer noch eine Prüfung zu schreiben und das würde er genauso tun, wie er das ganze Semester gelebt hatte. Ohne Zauberstab und ohne Magie. Er konnte nur hoffen, dass er sich jetzt nicht plötzlich im magischen Teil der Universität wiederfand, so, wie er sich am Anfang des Semesters im Muggelteil gefunden hatte.
 

Nachdem Draco geduscht und beim Frühstücken ein letztes Mal seine Notizen überflogen hatte, machte er sich auf den Weg zum Hauptgebäude der Uni, wo seine Prüfung stattfinden würde. Als er den Platz vor der Uni betrat, konnte er zwar wieder die magischen Barrieren spüren, welche die Muggel daran hinderten in den magischen Teil zu gelangen, aber ganz offensichtlich konnte er trotzdem problemlos die Muggleuniversität betreten, wenn er das wollte.
 

Kurz bevor der Saal geöffnet wurde, traf Draco ein, nickte kurz ein paar Mitstudenten freundlich zu und betrat dann gemeinsam mit den anderen den grossen Saal. Vorne an der Wandtafel hatte jemand mit Kreide eine Art Schlangenlinie gezeichnet, diese am Anfang und am Ende mit jeweils einem Buchstaben versehen und noch darüber geschrieben, dass sich der Buchstabe ‚G‘ oben befand.
 

Ein Blick auf den nächsten aufliegenden Prüfungsbogen machte Draco klar, dass es sich hierbei um die Reihenfolge handeln musste, in welcher die Prüfungsbogen auslagen und so machte er sich daran, seinen Platz zu finden. Er fand ihn schlussendlich irgendwo ziemlich in der Mitte. Seine Tasche und Jacke legte er, nachdem er seine Stifte und den Studentenausweis hinausgenommen hatte, hinter sich auf den Boden. Kurz bevor es Zeit für den Prüfungsbeginn wurde, hatten alle Studenten ihren Platz gefunden und die beiden älteren Studenten, die Aufsicht führten, erklärten kurz, dass jeder Versuch von Betrug mit dem sofortigen Abbruch der Prüfung und einem Nichtbewerten der Leistung geahndet würde. Mit einem ‚Wir wünschen Ihnen viel Erfolg‘ begann die Prüfung und Draco öffnete den Bogen, der vor ihm auf dem Tisch lag.
 

Die Prüfung selber bestand aus etwa fünf Bögen, die mit verschiedenen Multiple Choice Aufgaben gefüllt waren. Nachdem Draco die Aufgaben einmal kurz überflogen und auf sämtliche Bögen seinen Namen und Matrikelnummer geschrieben hatte, begann er damit, die Prüfung zu lösen.
 

Nach gut anderthalb Stunden gab er doch mit seiner Leistung zufrieden die Bögen wieder ab. Bei der einen oder anderen Aufgabe hatte er zwar überlegen müssen, war nicht ganz sicher gewesen, ob das, was er angekreuzt hatte, wirklich die richtige Lösung gewesen war, aber alles in allem hatte er doch ein gutes Gefühl.
 

Als er die Uni wieder durch den Haupteingang verliess, konnte er sich gegen ein etwas beschwingtes Gefühl nicht wehren. Er hatte seine Prüfungen, trotz aller Schwierigkeiten geschrieben. Und er hatte sie nicht einfach nur geschrieben, sondern auch gut geschrieben. Die Magie war zurückgekommen und er wusste nun endlich, was er mit seiner Zukunft anfangen wollte und vor allem, wie er das anzupacken hatte. Das Leben war doch einfach schön.
 

Entgegen Harrys Vermutungen dachte Draco nicht einmal im Traum daran sofort wieder nach England zurückzukehren. Das Semester an der Muggeluni hatte ihm trotz aller Probleme und Widrigkeiten gefallen. Zudem liess sich der Nutzen, der ihm ein Studium, wie es bei den Muggeln üblich war, bringen würde, nicht verleugnen. Völlig unabhängig davon, ob er jemals im Imperium seines Vaters arbeiten würde oder nicht. Und vor allem war es an der Zeit, dass er seine eigenen Entscheidungen traf und sich diese nicht mehr von seinem Vater diktieren liess.
 

Nach einem gemütlichen Mittagessen, das er sich zur Feier des Tages ausnahmsweise in einem kleinen Restaurant gönnte, machte sich Draco zunächst auf den Weg zu der Bank, bei der das Zaubereiministerium ihm sein Konto eingerichtet hatte. Einen weiteren Besuch bei der magischen Bankfiliale der Stadt später, kehrte Draco mehr als zufrieden in seine Wohnung zurück.
 

Bei der Suche nach einer Möglichkeit, wie er eine Hochzeit mit Astoria verhindern konnte, waren er und Hermine auch auf das Angebot verschiedener Banken und vor allem auch der magischen Bank gestossen, Zauberern und Hexen, die nicht ganz soviel Geld hatten, zu günstigen Konditionen eine Ausbildung vorzufinanzieren. Damals hätte er nicht gedacht, dass er ein solches Angebot einmal in Betracht ziehen würde, aber wenn er sein Studium an der Muggeluniversität fortsetzen und vor allem beenden wollte, dann konnte er nicht davon ausgehen, dass seine Eltern es ihm finanzieren würden. Ganz im Gegenteil. Es war sogar sehr wahrscheinlich, dass sie ihn dafür enterben würden.
 

Im Vergleich, Astoria zu heiraten, war das dann allerdings ein eher kleiner Preis, den er würde zahlen müssen. Die Zusage für den Kredit hatte er so gut wie in der Hand und so konnte er sich jetzt an den schwierigsten Teil machen. Er musste seinen Eltern schreiben, dass er über Weihnachten nicht nach England zurückkehren würde.
 

Zu seinem grossen Erstaunen fand Draco seine Wohnung fast völlig unverändert vor. Alle elektronischen Geräte waren noch an ihrem Platz, allerdings waren seine Eulenstange und auch seine Eule zurückgekehrt. Das erleichterte es ihm, mit seinen Eltern Kontakt aufzunehmen. Bevor er sich aber an diesen Brief setzte, ging Draco in die Küche und stellte, wie so oft in den letzten Wochen, die Kaffeemaschine an. Während er darauf wartete, dass sie sich aufgeheizt hatte, ging ihm durch den Kopf, dass er nie gedacht hätte, dass er, der überzeugte Teetrinker, sich einmal in einen Kaffeetrinker wandeln würde. Genau so hätte er aber auch nie gedacht, dass er sich jemals in der Muggelwelt so gut zurechtfinden würde, dass er plante, vorübergehend dort zu bleiben oder dass er sich mit Hermine Granger anfreunden könnte. Sein Leben hatte sich in den letzten Wochen abrupt verändert und keine von diesen Veränderungen war wirklich zum Schlechteren gewesen.
 

Mit der dampfenden Kaffeetasse in der Hand ging Draco in sein Arbeitszimmer zurück und setzte sich an seinen Schreibtisch, um den Brief an seine Eltern zu schreiben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  leewes
2009-07-20T16:17:28+00:00 20.07.2009 18:17
ich bin echt froh das draco das alles doch so gut verkraftet hat... und ich hoffe doch das er sich noch mal mit harry von angesicht zu angesicht aussprechen wird... und das sein vater ihm nicht hinterher jagen wird... er sich durchsezten kann... ich hoffe es für ihn denn verdint hätte er es auch jeden fall... egal was er von harry gedacht hat ich hoffe für die beiden das es noch mit ihnen klapt... damit sie glücklich werrden können.... den ich glaube das keiner der beiden ohne den anderen jemals wirder glücklich werden könnte....*g*
ich freu mcih shcon auf das nächste kapi..:*G*
bis dann
lee


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