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Blutrausch

eine Vampir - Werwolf Kiste oder so
von

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02. Kapitel

Kapitel 2

Raqi betritt am nächsten Morgen ihren Klassenraum. Sofort verstummen alle Gespräche und die Schüler gucken sie an. Einige beginnen leise zu tuscheln. Ein Mädchen kommt auf sie zu. „Athanasia-chan hat mir aufgetragen dir folgendes mitzuteilen: „Du sollst wissen, das du dir mit deiner niederen Aktion gestern, den Hass der gesamten Elite – Clique dieser Schule zugezogen hast. Somit kannst du davon ausgehen, das kein Wesen an dieser Schule mit dir reden wird.“ Raqi schaut auf die Uhr. Danach schaut sie das Mädchen an.

„Sag mal hast du eigentlich mal auf die Uhr gesehen?“

„Was hat das hiermit zu tun?“

„Ganz einfach. Sprich mich nicht noch mal um die Uhrzeit an.“ Das Mädchen dreht sich um und geht zu den anderen der Klasse zurück. Raqi soll es recht sein. Sie hat sowieso keine Lust auf diese eingebildeten Schnepfen.
 

Der Lehrer betritt den Raum. Raqi steht noch immer vorn am Lehrerpult. „Guten Morgen, ich möchte euch Raqi-chan vorstellen. Sie kommt aus der Berliner Unterschicht.“

An Raqi gewandt: „Dort hinten in der Ecke ist noch ein Platz. Verhalte dich still und versuche nicht zu stören. Ich gehe nicht davon aus, das du irgendetwas weißt.“

Raqi begibt sich an den zugewiesenen Platz und macht Musik an. Der Unterricht interessiert sie nicht im Geringsten. Was der Lehrer labert, sowieso nicht.
 

„Raqi“, der Lehrer schaut sie wütend an. Sie setzt ihre Kopfhörer ab.

„Ja?“

„Es heißt Ja, Sensei.“

„Ja?“

Athanasia macht eine abwertende Handbewegung und schaut in die, Raqi entgegengesetzte Richtung.

„Unterschicht, was kann man da schon erwarten, werter Sensei?“

„Dezent am Arschlecken die Gute nicht wahr? Pass bloß auf das du nicht zu tief reinrutscht“. kommentiert Raqi daraufhin. Athanasia überhört es gekonnt.

„Hat hier jemand etwas gesagt? Oder kam das von draußen? Wie ich sehe, ist das Fenster geöffnet.“

Der Lehrer mischt sich in die Unterhaltung ein. „Raqi, verlasse sofort den Raum und melde dich beim Schulleiter.“

Übertrieben höflich antwortet Raqi: „Oui, zu Befehl, Monsieur.“ Sie erhebt sich, macht einen Knicks und verlässt Hüfte schwingend den Raum.
 

Die Sekretärin vor Raidons Büro zuckt erschrocken zusammen, als plötzlich dir Tür auffliegt und Raqi festen Schrittes in den Raum kommt.

Mit einem kurzen „Hi“, begrüßt sie die über dieses Verhalten schockierte alte Frau mit Haarknoten und marschiert gerade Wegs weiter zu dem Zimmer ihres Patenonkels.

„Warten Sie, Miss, ich muss sie doch erst ankündigen!“, ruft sie ihr noch entsetzt nach.

„Nicht nötig. Ich kann mich selbst ankündigen.“, entgegnet Raqi, eindeutig an diese Gänge gewöhnt und reißt die Tür zu dem Direktor auf.

„Jo, Atze-Peng, ich bin aus’m Unterricht geflogen!“, begrüßt sie ihn und hebt ihre rechte Hand zum Gruß.
 

Nicht im Geringsten beeindruckt wendet sich Raidon von seinem Computer ab.

„Schließ die Tür hinter dir und setz dich.“

Lautstark fällt die Tür ins Schloss und betont lässig lässt Raqi sich in einen der Sessel vor dem Tisch sinken. Auf die sich überall gleich anhörende Stammpauke wartend streckt sie ihre Beine aus und legt einen Arm über die Lehne.

„Findest du das in Ordnung?“, Stirn runzelnd betrachtet Raidon sie.

Mit einem gespielt nachdenklichen Gesicht schaut sie sich im Zimmer um.

„Ähm, ja?!“

„Ich nicht.“

„Ist mir klar.“

„Wieso tust du das? Erst rennst du wie eine besenkte Sau durchs Schulhaus, dann greifst du Kilian Sakuma an und jetzt störst du den Unterricht…“

„Besenkte Sau, das hätte ich nicht von dir gedacht.“

„Lass mich ausreden!“

„Nö!“

„Dein Verhalten muss sich ändern. Du bist hier nicht im Ghetto von Berlin oder sonst einer Großstadt. Hier weiß man sich zu benehmen.“

„Mein Liebster Onkel…,“

Raidon schaut verwundert auf, hat seine Arbeit schon Früchte getragen? „Du kannst mich vielleicht aus dem Ghetto nehmen, aber nicht das Ghetto aus mir.“
 

„Und wie ich das kann. Wir beginnen mit deiner Kleidung.“

„Nein ich werde keine Schulkleidung tragen. Sonst sehe ich nachher noch aus wie ein frisch durchgevögelter Bio-Pinguin.“

„Wir werden nicht die Schuluniform wegen dir umfärben lassen.“

„Ich weiß, das würde Greenpeace gar nicht freuen.“

„Halt…den…Mund.“, langsam wird er doch ungehalten. „Es tut mir leid für dich, dass deine Eltern tot sind, aber nur zu deiner Information: Sie lagen auch mir am Herzen und ich werde nicht zu lassen, dass ihr einziges Kind sich so gehen lässt wie du es tust.“

Er erhebt sich und geht hinüber zu seiner Tür. „Yori-san, die Uniform bitte.“

Wieder wendet er sich seiner Patentochter zu.

„Zusätzlich zu dieser Maßnahme werde ich Sakura-Sensei damit beauftragen sich deiner Anzunehmen. Jeden Tag wirst du nach der Schule einen Kurs für gute Erziehung bei ihr besuchen. Einzelunterricht natürlich.
 

Schockiert hört sie sich das alles an.

„Okay, Kompromiss ich werde zwar den Unterricht besuchen, aber die Uniform nicht tragen. Entscheide dich, was dir wichtiger ist.“

„Du gehst zu dem Unterricht. Dein Benehmen ist zurzeit wichtiger.“

„Schön, dann hätten wir das geklärt, oder?“

Sie steht auf und schnappt sich ihre Tasche.

„Und noch was: ich will keine weiteren Fehltritte von dir zu Ohren bekommen, sonst wirst du keinen Kompromiss mehr bekommen, ob du dich wehrst oder nicht.“

„Ja, Ja“

„Das heißt was anderes.“

„Ja, ich weiß. Aber genauso war es doch gemeint mein Lieber Onkel.“

„Und um dich gleich daran zu gewöhnen, es heißt: Ja, Herr Direktor.“

„Alles klar, Onkelchen darf ich jetzt rein hauen bitte?“

Er schaut sie verdutzt an.

„Wie bitte?“

„Darf ich mich jetzt in meine Gemächer zurückziehen, Herr Direktor?“

Der Mann zieht eine Augenbraue hoch und öffnet die Tür.

„Geh einfach“, flüstert er mit leicht bebendem Unterton.
 

Gelangweilt macht sie sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Es ist mittlerweile Mittagszeit und aus dem Speisesaal dringt bereits das fröhliche Plaudern der Schüler und das Geklapper des Besteckes. Es sollte heute Kalbsbraten geben, Lammkotelett, Salate und mehrere verschiedene Aufläufe. Zum Nachtisch Eis oder Pudding, je nach Wahl.

Wahrscheinlich wird das Essen das Einzige sein, was ihr hier wirklich gefällt und wenn es dreimal Bonsenfraß ist.
 

Eigentlich hat sie keine Lust, in einer Menge arroganter Bonsenkinder zu essen, zumal die Chancen relativ hoch stehen, diesem Kilian wieder über den Weg zu laufen. Allerdings hat sie auch großen Hunger und sie weiß, dass es Raidon nicht gefallen würde, wenn sie sich zu sehr abschotten würde. Es ist ihr zwar irgendwo egal, was er von ihr denkt, doch irgendwie macht sich ihre liebevolle Seite bemerkbar, und diese macht sich durchaus Sorgen darum, was ihrem Onkel geschehen würde, wenn jemand herausfindet, das sie sein Patenkind ist. Denn anscheinend weiß es ja nicht einmal das Kollegium dieser Schule.

Seufzend fasst sie sich ein Herz und betritt den Speisesaal.
 

Das Gemurmel im Saal verstummt, als sie den Raum betritt, alle schauen sie an. Irgendwie ist es ihr unangenehm. Kilian kommt auf sie zu. „Du arrogante Schnepfe, was hast du dir eigentlich bei deiner Aktion gestern gedacht? Nun, du weißt nicht, wer ich bin…“

„Doch weiß ich, stress mich nicht, ich will meine Ruhe haben. “

„Also wirklich…“

Raqi lässt ihn wutschnaubend stehen und begibt sich zur Essensausgabe, tut sich etwas Lasange auf, nimmt sich einen Pudding und schaut sich suchend um, wo noch ein freier Tisch ist. Doch alle sind besetzt. Gerade, als sie auf den nächst besten Tisch zugehen will, spricht sie ein Junge in etwa ihrem Alter an.

„Hallo, du bist Raqi nicht wahr?“

Verwirrt schaut Sie ihn an.

„Und wer will das wissen?“

„Ich.“

„Na und?“ Sie geht langsam auf einen Tisch zu.

„Warte doch mal. Wir sind in einer Klasse.“

Unwillig bleibt sie stehen.

„Und weiter?“

„Na ja, ich fand deine Aktion im Unterricht echt cool und wollte dich fragen, ob du dich zu uns setzten möchtest.“

„Dann frag doch.“

„Ehm, möchtest du dich zu uns an den Tisch setzten?“

„Wer bist du überhaupt?“

„Yukifumi.“

„Von mir aus.“

„Folge mir.“

Etwas unsicher geht sie ihm hinterher. Wer ist dieser Typ? Er sieht aus, wie einer dieser Typen, die zu den Yakuza gehören. Beziehungsweise zu den Söhnen von irgendwelchen hohen Tieren in dieser Mafia-Kopie.
 

An seinem Tisch, sitzen Typen wie er. Muskulös gebaut und grimmiger Gesichtsausdruck.

Fast ein wenig widerwillig setzt sie sich auf den freien Platz.

„Hey, Yukifumi, was hast du denn da angeschleppt?“

„Das ist die Neue, Raqi-chan. Ich fand ihre Aktion einfach nur geil. So etwas hat sich hier noch nie jemand getraut, sie wird ein wenig Schwung in diese verstaubte Schule bringen.“

„Und wer sagt, dass ich das überhaupt will?“

Unsicher sieht sie sich um.

„Ach komm, Raqi-chan, wir sind nicht so schlimm wie wir aussehen.“

„Na ja okay, aber wenn ihr mir auf die Nerven geht, mach ich mein eigenes Ding. Es geht mir nur um einen Sitzplatz, verstanden?“

„Ich denke, damit kommen wir erstmal klar. Lass es dir Schmecken.“

Raqi beginnt zu essen. Erst jetzt bemerkt sie, wie hungrig sie eigentlich ist. Bis auf eine Portion Blut, hatte sie heute noch nichts zu sich genommen und auch wenn sie ein Vampir ist, so muss sie doch regelmäßig Nahrung zu sich nehmen.

Da sie sich noch etwas ungeschickt mit den Stäbchen anstellt, ist sie die letzte am Tisch, die mit dem Essen fertig ist. Die Jungen warten geduldig, doch sie sieht ihnen an, dass sie ein Lachen unterdrücken müssen. Anscheinend wollen sie sie nicht in Verlegenheit bringen. Dafür ist sie ihnen im Moment irgendwie dankbar. Sie hat zwar geübt, mit Stäbchen zu essen, doch so etwas lernt man nicht von heut auf morgen.

Als sie fertig ist, erheben sich die Jungen, Yukifumi wendet sich ihr zu.

„Komm, die Pause ist gleich vorbei, wir haben jetzt Mathe, du kannst dich zu mir setzten, vielleicht fällt es dir dann leichter, dich im Unterricht einzufinden.“

„Okay.“

Gemeinsam verlassen sie den Speisesaal.
 

**
 

Im Matheunterricht folgt sie Yukifumi zu seinem Platz. Daneben ist zwar noch ein Platz frei, doch leider sitzt auch Athanasia hier in der Nähe. Nicht, das es Raqi interessiert wo diese arrogante Schlampe sitzt, doch so wirklich wohl fühlt sie sich bei dem Jungen mit den Pit-Bull-Gesicht dann doch nicht.

Das komische Mädchen, das sie heute Morgen schon angemacht hatte, kommt auf sie zu.

„Was machst du da? Dein Platz ist dort hinten in der Ecke!“

Noch bevor sie etwas entgegenbringen kann, mischt sich ihr neuer Kumpel ein.

„Ganz einfach, Raqi-chan wird von heute an hier sitzen. Ich werde ihr die Hausregeln erklären und versuchen ihr zu helfen sich hier einzufinden.“

„Weißt du denn gar nicht, was sie gestern mit Kilian-senpai getan hat? Es lohnt sich nicht, diesem Miststück zu helfen sich hier einzufinden. Sie wird eh bald wieder in dem Dreckloch sein wo sie herkam. Zudem hätte ich von jemandem wie dir mehr Ehrgefühl erwartet. Immerhin bist du nicht irgendwer.“

Nun wird es Raqi doch zu bunt.

„Miststück? So einen Ausdruck hätte ich von einer arroganten Hure wie dir echt nicht erwartet. Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du ne Hackfresse hast? Weißt du, ich hab nichts, aber auch wirklich gar nichts dagegen hier zu verschwinden. Und das Drecksloch wo ich herkomme nennt sich Berlin. Das sie die geilste Stadt ever. Also laber mich nicht voll, du weißt doch nicht mal wie man das Wort Großstadt schreibt, geschweige denn welche Bedeutung es hat. Du kannst einem ja echt leid tun, in solch einem Nichts wie Hitoyoshi gefangen zu sein. Und so etwas schimpft sich nun auch noch Stadt.“

Hochnäsig schaut das Mädchen sie an.

„Ich komme aus Tokyo, mein Vater besitzt dort eine Firma. Wenn ich meine Ausbildung abgeschlossen habe, werde ich seine Nachfolge antreten.“

„Es ist mir scheißegal wo du herkommst und wer dein Vater ist! Du bist trotzdem ein niemand.“

„Ruhe!“

Die Lehrerin betritt den Raum. Das Mädchen eilt zu ihrem Platz. Die Lehrerin schaut zu Raqi.

„Du bist also das Mädchen aus der Unterschicht? Komm bitte nach dem Unterricht zu mir. Nun wir beginnen mit dem Unterricht. Schau wie du mitkommst.“
 

Während die anderen dem Unterricht folgen, beginnt Yukifumi Raqi leise die Hausregeln und die Hierarchie zu erklären.

„Okay, also eigentlich ist es ganz einfach, tu auf möglichst arrogant um nicht aufzufallen, auch wenn du es nicht bist. Die meisten hier, einschließlich der Eliteclique sind eigentlich ganz okay, wenn man sich ihren Regeln unterordnet. Du solltest zusehen, dass du dich nicht zu sehr mit Athanasia, Kilian, Tsukune und seinem Bruder Suou anlegst. Diese bilden die Ranghöchsten unter den Schülern. Hast du Stress mit denen, kannst du eigentlich gleich wieder gehen. Danach kommen wir. Wir sind quasi die zweitmächtigste Gruppe an dieser Schule. Wobei wir noch daran arbeiten zu mächtigsten zu werden. Alle Schüler hier, werden eines Tages entweder die Geschäfte ihrer Eltern übernehmen oder eine wichtige Führungsposition, mitunter auch in der Politik, beziehen. Halte dir das immer vor Augen. Nun zum Direktor, er ist an sich ganz okay und eigentlich locker drauf. Trotzdem frage ich mich, wie es kommt, das er jemanden wie dich hier an der Schule angenommen hat, zumal du ja nicht einmal hierher wolltest.“

Raqi zieht eine Augenbraue hoch.

„Nun, ich denke nicht, dass es dich etwas angeht, wie ich hier an der Schule gelandet bin, du hast recht, ich wollte hier nie her. Doch private Gründe erlauben es mir nicht, an eine andere Schule zu gehen. Übrigens ist dein Ergebnis falsch. Schau.“

Raqi zeigt im Heft auf ein Ergebnis und erklärt ihm, was er falsch gemacht hat.
 

Verblüfft schaut er sie dabei an. Das hätte er nun wirklich nicht erwartet, dass Raqi das hier versteht, schließlich kommt sie aus einer einfachen Schule, für einfache Leute. Nun ja, die Kluft zwischen Arm und Reich sollte ja auch nicht zu weit auseinander gehen, oder? Oder zumindest den Schein von Normalität haben.

Intelligent und gleichzeitig draufgängerisch, um nicht zu sagen brutal, genau die richtige Mischung in seinen Augen. Dieses Mädchen wird gut in seine Clique passen und absolut perfekt zu ihm. Das hat er sofort gewusst, als er sie gestern gesehen hatte, wie sie mit dem Direktor hier angekommen war. Sie schert sich einen Dreck um Regeln und ist es gewohnt, dass alle nach ihrer Pfeife springen.

Perfekt, einfach nur Perfekt.

„Raqi, ich habe eine Fabelhafte Idee, wie wir die Eliteclique ausstechen können. Machst du mit?“

Verwundert über den plötzlichen Themenwechsel schaut sie ihn an.

Was sollte das denn jetzt wieder? Schön, er hatte zwar eben noch gesagt gehabt, dass er und seine Leute Athanasia und ihre Kerle stürzen wollen, aber dass er jetzt auf einmal gleich damit anfängt…und noch dazu sie fragt…
 

„Wieso fragst du mich?“

„Ganz einfach: du bist perfekt. Du passt absolut spitze in meine Clique, ich will dass du dabei bist.“

Eines muss sie ihm lassen, er ist direkt und kommt ohne Umschweife auf den Punkt. Gut, vielleicht sind diese Mafiabengel nicht unbedingt der Richtige Umgang’ meldet sich wieder ihre gute Seite, aber ich will hier auch nicht völlig alleine dastehen.

Automatisch schaut sie zur Uhr.

„Die Stunde ist gleich zu Ende. Ich muss erst noch zu der Ollen da vorn, wo Treffen wir uns?“

„Dritte Etage, Raum 03-88, dort treffen wir uns meistens. Wir warten auf dich.“

Sie nickt nur noch und widmet sich dann erstmal ihrem eigenen Heft. Eigenartiger Weise verspürt sie den Drang jetzt doch noch etwas zu notieren und dem Unterricht zu folgen, anstatt sich weiter mit ihm zu unterhalten.

Gott, die Schule macht sie eindeutig krank.
 

Kaum dass es geläutet hat schnappen sich alle ihre Sachen und verlassen so zivilisiert, wie sie es seit der Grundschule nicht mehr kennt, den Raum.

„Wir warten, beeil dich.“, ermahnt sie Yukifumi noch einmal, dann ist sie alleine mit der Lehrerin. Freundlich kommt sie auf sie zu.

„Guten Tag, Raqi.“, sie verneigt sich, ganz nach den Traditionen einmal vor ihr. „Ich bin Sakura, deine Benimmlehrerin. Direktor Raidon-sama hat dir ja schon bescheid gesagt.“

Erwartungsvoll schaut sie sie an. Eindeutig möchte sie eine Antwort haben.

„Aha.“, bringt Raqi hervor. „Und weiter?“

„Ich sehe schon, wir haben eine Menge zu tun. Gib mir bitte deinen Stundenplan, damit ich weiß, wann wir die Stunden ansetzen können.“

Wortlos reicht Raqi ihr einen zerknüllten und teilweise leicht zerrissenen Zettel.

Sakura verzieht keine Miene, nimmt sich nur das Blatt und versucht die zum Teil abgekratzte Schrift zu lesen. Dann nimmt sie einen Stift aus ihrer Brusttasche und kritzelt etwas unter einigen Tagen drunter. Wir treffen uns Montags, Mittwochs und Freitags, jeweils nach dem Unterricht.“
 

Schockiert schaut sie ihre Lehrerin an.

„Das ist nicht Ihr ernst, oder?“

„Das ist mein voller Ernst. Du hast gesagt wir sollen uns zwischen Uniform und Benehmen entscheiden, also haben wir das Benehmen gewählt, dafür musst du allerdings zwei Stunden mehr Unterricht bei mir machen, als eigentlich nötig.“, erklärt sie Freude strahlend.

„Okay…Ich…Geh…Dann…Jetzt…“, sie schnappt sich ihre Sachen und will gerade gehen, als ihre Lehrerin wieder das Wort erhebt.

„Wo wir gerade dabei sind, hier die erste Lektion: wenn man den Raum verlässt sagt man: „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“ und verneigt sich.“

„Passt schon.“, sie geht einfach weiter.

„Raqi, Strafarbeiten. Sie schreiben mir bis zu unserer nächsten Stunde diesen Mittwoch fünfzig Seiten über Allgemeine Benimmregeln, die Höflichkeitsformeln von Japan und die der Schule.“ Sie lächelt freundlich.

„Nicht ihr ernst, oder?“

„Mein Voller ernst.“

„Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, keift sie nun doch los und macht einen abrupten, viel zu tiefen Knicks.

„Daran arbeiten wir noch. Fünfundzwanzig Seiten. Nicht eine weniger. Einen schönen Nachmittag, Raqi-chan.“

Wut schnaubend stapft sie davon.
 

Was fällt dieser Frau eigentlich ein? Wie kann sie es wagen ihr einfach so Strafarbeiten auf zu brummen?

Zähne knirschend steigt sie die Treppe hoch.

Schön, soll sie ihren Mist bekommen, sie hat nicht gesagt ob Handschriftlich, welche Schriftart und -größe und ganz wichtig: welche Sprache.

Sauer stößt sie die Tür zu ihrem Treffpunkt auf und wirft ihre Tasche in die nächst beste Ecke, bevor sie sich zu dem Jungen gesellt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hisoka_Hebi
2009-05-09T12:57:58+00:00 09.05.2009 14:57
Nun denn, ich mus zugeben das mit das 2. Kapitel schon wesentlich besser gefällt und nicht viel zu meckern *grins*.
Das einzige was mich stört sind die Namen, der Umliegenden Personen, die in euren Bisherigen geschichten schon aufgetaucht sind.^^
ansonsten finde ich das eure Ideen und Dialoge im Jagong-Stil schon um einiges an klasse zugenommen haben^^
Auch die Sache mit den Benimmunterricht und den Magia-Yakusa finde ich gut.
Macht weiter so^^

Gruß Hisoka
Von:  StarlitStorm
2009-05-07T13:34:38+00:00 07.05.2009 15:34
So! Endlich kam ich zum lesen ûu
also ich finde dieses kapitel ist sehr gelungen! es hat richtig spaß gemacht =D
jetzt bin ich nur noch mehr gespannt, wie es denn weiter gehen wird, wenn sie in der clique von dem typen is lol
die überarbeitete version hatte ich auch schon durch...nur ist es schon so lange her, sehr große unterschiede un so konnte ich da nicht feststellen...^^°
hat mir gefallen, ich hoffe es kommen schnell neue kapitel!

LG Zehra


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