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Memory Fragments

von

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Kapitel 9

Ja, was soll ich sagen?
 

Dieses Mal bin ich wirklich krass spät dran. Nun ja, bei mir ist in letzter Zeit viel passiert. Inzwischen kann ich zwei Leute im Krankenhaus besuchen, aber zum Glück kommt mein Vater morgen wieder raus. Na ja. Das ist nur zum Teil der Grund für diese heftige Verspätung. Dazu kommt noch das Abi, massig viele Hausaufgaben, und so weiter. Einfach keine Zeit. Und keine Muse. Zwischendurch habe ich mich beim Schreiben wie bei meiner FF 'Follower' gefühlt, in der es zeitweise einfach nicht vorangehen wollte. Deswegen habe ich mich in diesem Kapitel für einen Fortschritt Sasukes entschieden. Am Ende des Kapitels werdet ihr überrascht und enttäuscht sein, glaube ich (jaa ... da ging meine fiese Ader wieder mit mir durch. Dabei habt ihr, die ihr das vielleicht noch lest, das echt nicht verdient. Ich entschuldige mich also schonmal im Voraus).
 

Übrigens kommt mir das Kapitel etwas komisch vor. Es wirkt irgendwie zerstückelt, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich in sehr weiten Abständen immer mal wieder dran geschrieben habe. Wenn ihr einen Kommi hinterlasst, wäre es nett, wenn ihr mir eure Meinung dazu sagen könntet.
 

*Kekse und Milch als Entschuldigung hinstell*
 

Kapitel 9
 

Ich wachte ziemlich spät am nächsten Morgen auf, denn als ich mich aus meiner Decke entknotet hatte, war das Bett neben mir leer. Sakura war wohl schon aufgestanden. Also hievte ich mich auch hoch, müde, wie ich immer noch war, und streckte mich ausgiebig, bevor ich die Treppe zur Küche hinunter ging. Sakura war gerade dabei, den Tisch einzudecken.
 

„Guten Morgen.“, gähnte ich und sie blickte auf.
 

„Na, endlich aufgewacht?“ Sie lächelte mich an, wandte sich dann jedoch wieder dem Frühstückmachen zu. „Magst du Eier, Sasuke?“
 

„Ähm ... keine Ahnung, hab noch nie eins gegessen.“
 

„Dann probier eins.“ Sie deutete mir an, dass ich mich schonmal setzen sollte, während sie uns Tee eingoss.
 

Wir frühstückten gemeinsam, aber größtenteils schweigend. Ich stellte fest, dass ich auch Eier nicht sonderlich mochte – irgendwie waren sie glibberig und als Sakura mir erklärt hatte, was genau Eier waren, fand ich es auch moralisch bedenklich, etwas zu essen, aus dem mal ein Huhn geworden wäre.
 

Schließlich räumte sie den Tisch wieder ab. Als sie mir den Rücken zugewandt hatte, weil sie die gespülten Tassen wieder in den Schrank räumen wollte, stellte ich mich hinter sie.
 

„Danke, Sakura.“
 

Verblüfft drehte sie sich um.
 

„Wofür?“
 

„Na ... für gestern. Mir ist jetzt einiges klar geworden. Jetzt kann ich, na ja, ich kann endlich mit meiner Vergangenheit abschließen. Also ... danke.“
 

Sakuras verblüffender Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein Lächeln.
 

„Keine Ursache. Außerdem ...“, sie sah zu Seite, „glaube ich, auch endlich mit etwas abgeschlossen zu haben.“
 

~~~~~*~~~~~
 

Die Straße zu Narutos Wohnung war vom Regen letzte Nacht noch nass, aber obwohl es ziemlich windig war, schien am Himmel die Sonne. Sakura hatte mich mit einem aufmunternden Lächeln aus dem Haus gelassen, dennoch war mir ein wenig mulmig zumute, als ich schließlich vor seiner Haustür stand und zögerlich anklopfte. Als nichts passierte, traute ich mich doch und öffnete die Tür zaghaft. Doch ein kurzer Blick genügte, um mir das zu bestätigen, was ich ohnehin schon angenommen hatte:
 

Naruto war nicht da.
 

Etwas bedröppelt stand ich noch eine Weile in der Tür, unschlüssig, ob ich reingehen und auf ihn warten oder ob ich ihn suchen sollte. Ich entschied mich schließlich für Letzteres, ich wollte die Sache so schnell wie möglich hinter mich bringen. Außerdem – und so gut kannte ich Naruto schon – gab es nur zwei Orte, an denen er sich aufhalten konnte.
 

~~~~~*~~~~~
 

Selbst für einen Nudelsuppensüchtigen wie Naruto war es noch etwas früh für Ichiraku, trotzdem schaute ich kurz vorbei, nur um mich zu vergewissern. Der Laden hatte jedoch noch zu, also ging ich zum letzten verbliebenen Ort: Dem Trainingsplatz.
 

Der kräftige Wind zog wellenförmige Spuren durch das hohe Gras und es dauerte einen Moment, bis ich Naruto darin ausmachen konnte. Anscheinend trainierte er gerade: blaue Lichtblitze formten sich in seiner Hand zu einer Kugel, ähnlich der, mit der Sakura mich geheilt hatte, und doch sagte mir etwas, dass diese etwas anderes war. Ich wagte es nicht, näher zu kommen, bis er die Kugel gegen einen Baum schleuderte, an dem er eine kohlende Stelle hinterließ. Ich wollte gerade näherkommen, als er sich umdrehte. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass er schon die ganze Zeit gewusst hatte, dass ich ihm zusah.
 

Er kam auf mich zu.
 

Seine Augen waren starr auf die meinen gerichtet, bis er knapp einen Meter vor mir zu stehen kam. Er sagte kein Wort.
 

„Es tut mir Leid.“
 

Naruto sah mich fragend an, als wüsste er nicht, wofür ich mich entschuldigte.
 

„Dass ich gegangen bin, meine ich. Das tut mir Leid.“
 

Ich sah, wie er mit sich kämpfte. Schon als er auf mich zugegangen war, war es mir nicht so vorgekommen, als wäre er noch wütend auf mich. Eher – eher als ob er nicht wüsste, wie er mit mir umgehen sollte, obwohl er das doch bis jetzt gut gemeistert hatte. Vielleicht hatte er begriffen, dass ich nicht mehr der war, den er gekannt hatte. Dieses Ich war durch den Verlust meiner Erinnerungen definitiv ausgelöscht worden, doch es gab mir eine Chance, noch einmal von vorne anzufangen.
 

„Ist schon gut.“ Er legte mir eine Hand auf die Schulter. „Du brauchst dich nicht für etwas zu entschuldigen, das du nicht getan hast.“ Er blickte mir geradewegs in die Augen und ich sah, dass er es ernst meinte.
 

Es begann wie am Tag zuvor: Ohne noch weiter darüber zu reden, fingen wir an zu trainieren. Wie zuvor hatte ich keine Probleme damit, mich an das, was Naruto mir erklärte, zu erinnern – es war, als bräuchte ich diese Erinnerungen bloß bewusst in mir abzurufen. Als sei das Ich, das ich verloren geglaubt hatte, noch irgendwo in mir verborgen, aber gefangen. Manchmal fühlte ich mich schlecht in der Rolle des Gefängniswärters, wusste aber, dass es müßig war, sich darüber Gedanken zu machen.
 

Er sagte nichts dazu. Tat so, als sei er der Lehrer und ich der Schüler und als würde ich all das zum ersten Mal lernen, doch meine schnellen Fortschritte erzählten eine andere Geschichte. Irgendwann, als wir erschöpft waren, setzten wir uns nebeneinander ins Gras und er begann mir die verschiedensten Begriffe zu erklären und schließlich, als ihm auch dann nichts mehr einfiel, verstummte er.
 

~~~~~*~~~~~
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Jeden Tag gingen wir zum Trainingsplatz und wenn ich abends schlafen ging, fiel ich meistens auf das Sofa.
 

Einmal spürte ich, wie er mich zudeckte. Ich war noch im Halbschlaf, das Gesicht halb in den muffeligen Stoff gedrückt, und hatte weder genug Kraft noch Willen, irgendwie darauf zu reagieren. Er sagte nichts, doch ich spürte ihn noch eine ganze Weile im Dunkeln neben mir stehen.
 

~~~~~*~~~~~
 

Es war ein ganz normaler Tag, als ich das Geheimnis erfuhr.
 

Er brachte mir etwas bei, das ich nicht auf Anhieb verstand. Was das hieß, verstand ich erst, als ich beim dritten Anlauf immer noch nicht den Hauch eines Erfolges verzeichnen konnte.
 

„Das habe ich damals auch nicht gekonnt, oder?“
 

Keuchend blickte ich zu Naruto hoch, die schweißnassen Hände auf die Knie gestützt. Er nickte.
 

„Nein, das ist eine spezielle Technik, die außer mir kaum einer kann. Sie heißt Rasengan.“
 

„Aber wieso bringst du mir die bei?“
 

„Wieso nicht? Ich bring dir einfach alles bei, was ich kann und weiß.“ Nicht das, was Sasuke gekonnt und gewusst hatte. Ich sah ihm noch einen Moment in die Augen, in dieses klare, ehrliche Blau, dann richtete ich mich wieder auf.
 

„Dann lass uns weitermachen.“
 

Naruto stellte sich, wie die vielen Male zuvor, neben mich und formte mit seinen Händen diese blaue Kugel, die er schon benutzt hatte, als ich dazugekommen war.
 

„So, und jetzt du.“
 

Erschrocken sah ich auf, ich hatte nicht aufgepasst. Ich kannte die Theorie zwar, doch irgendwie gelang es mir nie, die Unmengen an Chakra, die dabei aus mir herausströmten, so zu kontrollieren, dass sie eine Kugel bildeten, geschweige denn, dass sie überhaupt innerhalb meiner Handflächen blieben.
 

Wie zuvor konzentrierte ich mich auf meine Hände und versuchte, mein Chakra dorthin zu lenken. Soweit, so gut. Naruto starrte, den Lehrerblick aufgesetzt, auf meine Hände, dass ich auch alles richtig machte. Für ihn war das natürlich einfach, ich hatte ihn bereits mit seinen Doppelgängern üben sehen. Wenn es mich in tausendfacher Ausführung gäbe, dann -
 

Schon wieder nicht aufgepasst – ein bisschen Chakra rutschte mir zwischen den Fingern durch und weil ich mich deswegen erschreckte, zuckte ich so zusammen, dass auch der Rest außer Kontrolle geriet. Naruto sprang zur Seite, um sich vor dem in alle Richtungen schießenden Chakra zu schützen, doch ich sah, wie ihn ein Strahl an der Seite traf, während ein Teil der anderen in die umliegenden Bäume krachte und überall schwelenden Rauch hinterließ, der uns beide einhüllte. Der Rauch brannte in meinen Augen und ich kniff sie fest zusammen und versuchte wieder Luft in meine Lungen zu bekommen.
 

Als ich die Augen hustend wieder öffnete, erschrak ich heftig.
 

Ich hatte erwartet, Naruto verletzt zu haben und hatte eigentlich zu ihm hinrennen und mich entschuldigen wollen. Ich war voller Panik gewesen, ihm ernsthaft etwas angetan zu haben.
 

Stattdessen bot sich mir ein Anblick, der mich gleich mehrere Schritte zurückweichen ließ: Narutos Körper war von einer roten, feuerähnlichen Schicht überzogen, von denen sich glühende Fäden wegschlängelten und in der Luft verschwanden. Die seltsamen Streifen auf seinem Gesicht waren wie schon einmal, als er wütend auf mich gewesen war, dunkler und breiter geworden und – was mich vielleicht am meisten schockierte – seine Augen waren nicht mehr blau, sondern rot und glänzten gefährlich.
 

Ich wich noch einen Schritt zurück, verharrte dann aber auf der Stelle. Das war es also. Das, was weder er noch Sakura mir anvertrauen wollte. Das war der Grund dafür, dass er sich selbst als Monster bezeichnet hatte.
 

Und dennoch schien er nicht wütend zu sein. Sein Gesicht glich einer blanken Scheibe, glatt, ohne jeglichen Schutz, der hätte verbergen können, was er in diesem Moment wirklich fühlte:
 

Dass er sich so vor mir gezeigt hatte, zeigen musste, entsetzte ihn am meisten.
 

Langsam verschwand der rote Schleier um ihn herum und nach wenigen Minuten sah man nichts mehr von dem, was passiert war. Jeder von uns stand still. Naruto brauchte eine Weile, bis er sprach.
 

„Und?“ Er sah mich ohne Umschweife an. „Hast du jetzt Angst?“
 

Erwartete er darauf wirklich eine Antwort?
 

Ich hatte keine Ahnung, was gerade passiert war, wusste nicht, was er war und dementsprechend zuerst auch nicht, was ich davon halten sollte. War er ein Monster? Alles in mir sträubte sich bei dieser Frage, Naruto war ein Mensch, nicht mehr und nicht weniger, als ich es war. Und selbst wenn nicht – er war nicht mein Feind. Und das reichte mir.
 

„Lass uns weitermachen.“
 

Ich ging auf Naruto zu, der mich überrascht ansah. Wahrscheinlich war das nicht die Reaktion, der er normalerweise begegnete. Und dann sagte er etwas, dass die angespannte Stimmung mit einem Schlag auflöste.
 

„Hä?“
 

Meine Mundwinkel zuckten und kurz darauf brach erst ich, dann auch er in schallendes Gelächter aus, einfach so. Die kleine Lücke, die wir immer zwischen uns bewahrt hatten, konnte sich endlich schließen.
 

~~~~~*~~~~~
 

Ich sollte es an diesem Tag nicht schaffen. Frustriert darüber, dass meine bisherigen schnellen Erfolge wirklich nur auf die Tatsache zurückzuführen waren, dass ich nur altes Wissen abrief und nicht einfach talentiert war, lehnte ich mich zum wiederholten Male erschöpft an einen Baumstamm. Naruto kam zu mir.
 

„Du bist müde, oder? Lass uns für heute aufhören.“
 

Ich nickte, dann ließ ich mich am Baum herunterrutschen. Naruto setzte sich neben mich.
 

„Keine Sorge, so schlecht bist du nun auch wieder nicht.“ Er schien meine Gedanken gelesen zu haben. Dann grinste er breit. „Kann ja nicht jeder so toll sein wie ich!“
 

Ich lächelte schwach.
 

„Da hast du Recht.“
 

„Hm?“ Naruto schien nun doch darüber überrascht zu sein. „Wieso?“
 

„Na ja, ich mein nur, du bist wirklich ... ach, du weißt schon.“
 

Perplex blinzelte Naruto mich an.
 

„Jetzt echt?“
 

„Hättest du nicht gedacht, was?“, feixte ich.
 

„Pah!“ Er stieß mich spielerisch in die Seite. Ich lachte und schubste ihn zurück, da stürzte er sich praktisch auf mich und verpasste mir eine Kopfnuss, sodass ich, immer noch lachend, umfiel. Er hielt mich fest und bohrte mir seine Finger abwechselnd in die linke, dann in die rechte Seite. Es war gar nicht so einfach, sich zu wehren, doch schließlich schaffte ich es mich umzudrehen und sah ihm direkt in die Augen, nur wenige Zentimeter von meinen entfernt.
 

Seine Finger an meiner Seite stoppten abrupt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kristallika
2010-05-18T13:57:05+00:00 18.05.2010 15:57
ein schönes kapitel.
na,was jetzt wohl passiert?;)
schreib schnell weiter
lg jules


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