Zum Inhalt der Seite

Digimon Armor

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Training und dessen Folgen

Die Felswand gab nach und zerbröckelte in kleine Teile. Das Geräusch des fallenden und rollenden Gesteins erfüllte die Luft. Tsubaki keuchte schwer. Seid Tagen waren sie, Hiroshi und Wizardmon am trainieren. Nachdem sie von Minetown zurückgekehrt waren und Agunimon alles erzählt hatten, hatte Hiroshi sie mit in die Berge genommen. Er meinte, dort habe er öfters trainiert. Tatsachlich war Tsubaki nun in der Lage wesendlich länger ihre Digimonformen anzunehmen und sogar wenn sie schwerere Treffer abbekam blieb sie in ihrer Kampfform. Auch ihre Angriffe und Beweglichkeit hatten zugenommen. Und sie glaubte auch sonst etwas abgenommen zu haben. Zumindest rutschte ihr Rock hin und wieder etwas hinab. Jetzt aber brauchte sie eine Pause. Sie setzte sich an einen großen Felsen und lehnte sich seufzend an. Etwas Schweiß lief ihr über die Stirn und sogar ihren Hals hinunter. Ihr war nach einem Bad.

„Machst du auch eine Pause, Nee-san?“, fragte Candlemon, welches neben ihr stand und sie nickte. „Ich auch. Aber nur kurz, danach geht es weiter.“ Beide sahen dann auf. Einiges von ihnen entfernt konnten sie Flamedramon sehen. Es feuerte seine neue Attacke Megabrenner um Felsen zu schmelzen. Zumindest versucht er das. Tatsache war leider, dass seine Attacken etwas an Kraft verloren hatten, seitdem er die neue Attacke übernommen hatte. Agunimon hatte gemeint, dass die Stärke der Uploadattacken nach der dritten Attacke langsam sinken würde. Durch Training könnte man dieses aber ausgleichen. Außerdem arbeitete Flamedramon an einem Weg seine Megaflamme etwas umgänglicher zu gestalten. Doch wie konnte man aus einem Riesenfeuerball einen kleineren mit gleicher Sprengkraft erzeugen?

„Sag mal Nee-san, stimmt das? Hat Angemon etwas hier gelassen für dich?“, fragte das Kerzendigimon und Tsubaki nickte erneut als sie ihren DDNA-Scanner hervorzog.

„Ja, hier. Eine Uploadattacke. Gottesturm, toll oder? Agunimon meinte, die Attacke lag auf dem Tisch mit diesem Brief. Ich lese ihn mal vor.“ Sie kramte ein Blatt Papier hervor und las ihn vor: „An Tsubaki. Ich bedauere es wirklich, dass wir leider nicht soviel Zeit hatten uns zu unterhalten. Wie ich aber gehört und gesehen habe, scheint Hiroshi etwas von seiner Aggressivität verloren zu haben und folgt wieder seinem Weg. Ich persönlich versuche meinen eigenen Weg zu finden. In dich setze ich nun mein Vertrauen. Ich hinterlasse dir dies. Bitte sage Hiroshi nichts von meinen Bedenken. Mein Gefühl sagt mir, dass wir uns bald wieder begegnen. Bis dahin alles Gute, Angemon.“ Als sie fertig gelesen hatte, verstaute sie den Zettel wieder dezent in ihrem Dekollete.

„Komischer Brief. Heißt das jetzt er ist auf unserer Seite?“, fragte Candlemon und machte Anstalten wieder zu gehen. Das Mädchen zuckte mit den Schultern und sagte ehrlich: „Ich weiß nicht, aber das wäre doch toll oder?“

„Ich weiß nicht. Wird sich ja noch zeigen, ich gehe mal wieder, bis später“, sagte das Kerzendigimon und hüpfte davon. Langsam stand Tsubaki auf, klopfte sich den Dreck von ihren Sachen und ging in Richtung Flamedramon.
 

„Wie wär’s mit einer Pause?“ Flamedramon wandte sich um. Tsubaki stand nur wenige Schritte hinter ihm, hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt und lächelte. Er holte hastig Luft. Seine Methode war sehr anstrengend, aber effektiv. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: „Mir geht es gut, danke. Nur noch ein bisschen, dann hör ich auf.“ Dann wandte er sich sofort wieder um und schlug einige Male auf das Massivgestein ein.

„Du bist echt ein Sturkopf“, sagte Tsubaki nach einer Weile. „Fang bloß nicht an zu meckern, wenn du zusammen brichst.“ Ein lautes Knurren durchzog die Situation. Langsam drehte sich das Mädchen um und Flamedramon, der in seiner Bewegung erstarrt war, lief knallrot an. Langsam huschte ein fieses Grinsen über Tsubakis Gesicht und sie fragte spöttisch: „Hat da etwa jemand Hunger? Kein Wunder, seid wir in der Digiwelt sind hast du kaum was gegessen.“

„Man muss hier auch nicht viel essen. Aber… ja okay, ich mach Futterpause, aber danach geht es sofort weiter.“ Mit den Worten digitierte er wieder zurück und wandte sich gehen. Als wäre das ein Startzeichen gewesen wurde ihm plötzlich schwarz vor Augen. Er begann zu taumeln und hörte Tsubaki etwas sagen, doch es klang seltsam verzerrt. Dann konnte er fühlen, wie er nach vorne fiel.

„Vorsicht!“, rief das Mädchen nun laut und der Junge fühlte wie er gegen sie stieß. Sie fing die Wucht auf und bewegte sich komischer Weise keinen Schritt zurück.

„Wow bin ich stark geworden. Alles okay Hiroshi?“ Tatsächlich ging es ihm langsam besser. Er nickte und murmelte: „Ja, wahrscheinlich nur ein kleiner Kreislaufkollaps. Geht schon wieder, entschuldige.“

„Aber nicht doch…“, hauchte sie leise und ihr Klammergriff festigte sich etwas. „Schon gut, wirklich. Ich warte schon länger darauf. Endlich sind wir Zwei mal etwas alleine.“ Erst lief Hiroshi rot an und ihm kamen seltsame Gedanken. Dann traf ihn die Realität wie ein Hieb mit einem Vorschlaghammer. So was hatte er in letzter Zeit oft erlebt und geträumt und in den meisten Fällen war es Traum. Da er diesmal aber alles genau spüren konnte, vom Griff bis hin zu Tsubakis leises Atmen, gab es nur eine Erklärung. Sofort reagierte und stieß das Mädchen weg.

„Nicht du schon wieder, hau ab!“ Das Mädchen fing schrill an zu lachen und fing den Sturz ab. Als sie sich aufrichtete sagte sie: „Aber mein Liebster. Ich bin es doch. Ich bin das, was du willst, was ich bin. Deine feste Freundin, deine Seelenverwandte, deine Geliebte!“ Sie sprang auf ihn zu und ihm Flug wurde sie zu dem bösen Hiroshi.

„Vee-Kopfnuss!“ Doch der Böse war diesmal vorbereitet. Mit den Worten: „Überlege dir mal was neues, Blauschimmel!“ drehte er sich um, packte Veemon im Ansturm am Kopf und warf es in eine andere Richtung. Hiroshi reagierte nun auch und trat zu. Tatsächlich traf seine böse Seite im Rücken und rannte dann zu dem kleinen Drachendigimon herüber.

„Alles okay?“, fragte er, als er Veemon auf die Beine half und das Digimon nickte.

„Ja, alles okay. Aber aus irgendeinem Grund wird er immer stärker. Ich weiß noch nicht warum, aber er ist gerade ausgebrochen, als du zusammengebrochen bist.“ Der böse Hiroshi lachte wieder auf. Veemon sprang vor und sagte ernst: „Das klären wir später. Erstmal müssen wir ihn loswerden. Komm Hiroshi, wir digitieren.“

„Und wie?“, fragte der Junge interessiert.

„Fass mich an den Schultern“, sagte das blaue Drachendigimon und als der Junge es tat geschah es tatsächlich.

„Veemon digitiert zu Flamedramon!“ Flamedramon sah auf seine Krallen. In seinem eigenen Unterbewusstsein war Hiroshi tatsächlich zu Flamedramon digitiert. Das Lachen erstarb und ein böses, fast diabolisches Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht des bösen Hiroshi.

„Ihr Pfeifen. Eure Digitation ist auch meine Digitation.“

„Was?“, fragte das Drachendigimon entsetzt und schon geschah es.

„Hiroshi, Armordigitation zu BlackFlamedramon!“ Da stand er. Es war Flamedramon und doch wieder nicht. Statt einer roten Rüstung, war sie pechschwarz. Das gelbe und orangene Flammenmuster war weiß bis grau gefärbt und seine Augen waren giftgrün. Das Grinsen war geblieben. BlackFlamedramon leckte sich genüsslich über eine seiner Krallen und ein wahnsinniger Ausdruck lag in seinen Augen.

„Diese Kraft ist unglaublich. Ja, die Macht eines waren Kriegers. Kämpfen wir los! Kämpfen nur um des Kämpfens Willen, ohne Regeln, bis zum Ende!“, rief er und rannte los. Flamedramon tat es ihm gleich.

„Kämpfen und Verletzen aus Spaß? Niemals wieder, diese Zeit ist längst vorbei! Ich werde dich ausschalten! Ein für alle mal!“ Er sprang und holte aus.

„Brennende Faust!“, rief er und schlug zu. BlackFlamedramon lachte, sprang zur Seite und zielte auf sein gutes Gegenstück.

„Schwarzfeuerrakete!“, rief er und schoss. Die Krallengeschosse verfehlten nur knapp, da das gute Drachendigimon seinen Kopf nach hinten wegzog, zwei Saltos schlug und erneut angriff.

„Megabrenner!“, rief er und das Laserfeuer schoss auf den Feind zu. Dieser sprang und wich somit erneut aus.

„Gib auf Hirolein! Wir haben beide einen Heimvorteil und sind gleichstark! Das könnte ewig so weitergehen!“ Beide landeten mit einem weiten Abstand von einander auf dem Boden und sahen sich an.

„Was willst du eigentlich?“, fragte Flamedramon ernst.

„Das sein, was du nicht sein kannst“, antwortete der andere.

„Wie meinst du das?“

„Kaltherzig, rau, ernst und Besitzt ergreifend.“

„Wieso sollte ich das sein wollen?“

„Du willst kaltherzig sein um deine Feinde zu erledigen. Du willst rau sein um der Welt zu trotzen und du willst, dass dir das gehört, was du als ein Eigentum ansiehst.“

„Das wollte ich damals alles sein, ja. Aber was sollte ich schon besitzen wollen? Sprichst du von Tsubaki?“

„Ja.“

„Wir sind nur Freunde!“

„Wer es glaubt. Du siehst doch schon seid damals zu ihr auf. Du kannst mir nichts vormachen. Ich bin du und wiederum ganz anders. Ich bin das, was du werden wolltest, ich hatte den Mut so zu sein, wie du sein wolltest und ich werde es auch sein, der dich ablösen wird! Als erstes, wird die Kleine leiden!“

„Lass Tsubaki aus dem Spiel, sie hat nichts damit zu tun!“, rief Flamedramon aufgebracht und ballte bedrohlich die Faust.

„Ich befürchte seid dem sie hier ist, schon. Sie hat eine seltene Gabe weißt du? Solange sie um dich ist und ihr beiden euch gegenseitig Zuneigung zeigt, kann ich unter Kontrolle bleiben. Bei so Dingen wie Ohnmacht oder Wutanfällen, wo dein Verstand also nicht mehr klar funktioniert kann ich frei kommen. Doch solange euer rumgeturtelt andauert bin ich machtlos gegen dein dummes Gefühl! Weißt du noch bei Okuwamon, wo sie sagte, dass sie dich hassen würde? Das war der Auslöser für meine erste Gefangennahme. Du hast wieder angefangen… zu lieben!“ Flamedramon wurde rot, doch dann fing er an zu grinsen und sagte: „Wenn das so ist, weiß ich was zu tun ist. Du sagst also mein dummes Gefühl sperrt dich weg, ja? Das hier ist MEINE Welt! Und ich werde dich verscheuchen!“ Er hob einen Arm und zielte.

„Feuerrakete!“ Das Geschoss flog und Schlangenlinien auf BlackFlamedramon zu. Dieser lachte und holte aus als er rief: „Ich sagte doch schon, es hat keinen Sinn!“ Er schlug zu um die Rakete wohl umzulenken, doch stattdessen explodierte sie und die Druckwelle riss den Getroffenen von den Füßen.

„Was zum…?“ Zum ersten Mal seid er denken konnte, sah Flamedramon in dem Gesicht seines Gegners etwas, was er noch nie bei ihm gesehen hatte. Panik, ja gar Furcht. Er grinste. Es war herrlich ihn so zu sehen.

„Wie hast du…“, begann BlackFlamedramon doch beendete seinen Satz nicht.

„Ist doch ganz klar“, sagte das gute Drachendigimon und lächelte besserwisserisch. „Wenn dich meine Gefühle in Ketten legen, dann sollte ich diese Gefühle mal öfters walten lassen. Und wenn es sein muss, dass ich es zugeben muss Tsubaki zu mögen…“ Langsam hob er seine beiden Armen und zielte genau. „Dann soll es so sein! Jawohl, ich mag sie, mag sie, mag sie, mag sie, mag sie, mag sie…“ Bei jedem Ruf schoss er eine weitere Rakete. Die Sprengkraft war enorm. Die böse Seite wich am Anfang zwar aus, doch irgendwann war es einfach unmöglich. Die Schockwellen ließen ihn irgendwann taumeln und schließlich wurde er von den folgenden Explosionen erfasst. Schwer atmend sank Hiroshi auf die Knie. Veemon strahlte und hüpfte vor Freude als er rief: „Das war toll Hiroshi! Er ist weg. Zumindest fürs erste. Aber keine Sorge, wir finden einen Weg ihn zu vertreiben.“ Der Junge holte ein letztes Mal tief Luft, dann ging es ihm wieder gut. Er nickte bei der letzten Aussage und stand auf.
 

Langsam öffnete er blinzelnd die Augen. Das Gefühl, dass ihm jemand die Wange tätscheln würde hatte ihn zurück in die Realität geholt. Schon traten die Kopfschmerzen ein.

„Au… mein Kopf…“, keuchte er und verzog das Gesicht.

„Ich hatte ja gesagt, du bist ein Sturkopf. Die Pause kam viel zu spät, hier trink das“, sagte Tsubaki und hielt ihm einen Tonbecher hin. Der Junge richtete sich etwas auf und trank den Becher sofort leer. Es war normales Wasser. Offenbar befanden sie sich in Candlemons Haus und er lag im Bett.

„Danke…“, sagte er und stellte den Becher ab. „Kreislauf?“, fügte er trocken hinzu und sie verschränkte nach einem Nicken die Arme vor ihrer Brust.

„Klar, was sonst? Du hast zwei Schritte getan und schon wurde ich unter dir begraben“, erzählte sie leicht ärgerlich und Hiroshi konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.

„Und du hast ihm Schlaf geredet.“ Er horchte auf und schluckte schwer.

„U-und über was?“, fragte er und seine Stimme wurde leicht zittrig. Tsubaki sah erst weg, dann wandte sie sich mit leicht geröteten Wangen wieder zu ihm um. Hiroshis Gesicht entgleiste dafür bevor die Röte einsetzte. Ihr Gesicht blieb zwar ernst, doch es lag noch etwas anderes darin. Schämte sie sich?

„Du meintest mehrmals hintereinander… dass du…nein, besser du sagstest…“ Innerlich machte sich der Junge auf ein Gewitter gefasst, doch dann: „Ich will mich ausziehen.“

„Hah?“ Er brauchte einige Sekunden, bis er den Satz in einen logischen Zusammenhang bringen konnte. Aus seinem „Ich mag sie.“ hatte sie ein: „Ich will mich ausziehen.“ herausgehört? Oder wollte sie ihn bloß veralbern?

„Wieso wolltest du das? Was… träumst du denn so?“, fragte sie und klang sogar wirklich interessiert. Es verwunderte ihn auch nicht wirklich, dass sie sich etwas näher zu ihm setzte, denn das ganze war wirklich einfach zu lächerlich. Immerhin war er gerettet.

„Ähm… also… ich träumte… ich… sei… an… einem… FKK-Strand“, schloss er knapp und sah plötzlich sehr am Himmel interessiert nach draußen. Dieser schöne blaue Farbton war ihm nie zuvor aufgefallen. Tsubaki harkte aber weiter nach: „So? Und was willst du an einem FKK-Strand?“

„Ich äh… bin gerne… manchmal… also hin und wieder muss es einfach sein… dass ich… die Hüllen fallen lasse. Und da ich das Meer liebe…“ Weiter redete er nicht. Flog da grade ein Vogeldigimon am Himmel?

„Aha. Ist ja interessant. Wenn das so ist, sollten wir in Zukunft etwas Abstand halten“, sagte sie und wollte aufstehen, doch aus Reflex hielt er sie am Handgelenk fest.

„Ist noch was?“, fragte sie und blinzelte ihn an.

„Das war doch alles nur Quatsch. Ich habe nur geträumt dass Hochsommer ist und ich konnte mich ned abkühlen.“ Ja, diese Geschichte war um einiges Jugendfreier und wesendlich erträglicher. Das Mädchen lächelte und sagte: „Ach so? Gut zu wissen, ich hatte schon kurz den Verdacht, du seiest seltsam veranlagt… wie andere komische Menschen. Aber ich lasse dich trotzdem kurz alleine, ich müsste mal dringend wohin. Natürlich nur, wenn du mich freundlicher Weise loslassen würdest.“ Sofort lies er sie los und sie verlies den Raum. Kaum, dass die Tür sich geschlossen hatte, schoss ihm der kurze Kampf mit seiner bösen Seite in den Kopf. Hatte der böse Hiroshi nicht gesagt, nur mit Tsubaki in seiner Nähe könnte er der sein, der er schon immer war? Nur durch ihr auftauchen könnte er sich selbst unter Kontrolle halten? Plötzlich ergab Angemons Satz von damals Sinn.

„Das wirst du schon noch sehen. Nun ist jemand da, der dich aufhalten kann.“ Das hatte er damals gesagt. Wusste er das etwa schon, nachdem er Tsubaki nur einmal gesehen hatte? Immerhin hatte Hiroshi damals niemals ihren Namen genannt oder auch nur erwähnt, welche Freunde er in der realen Welt hatte. Oder konnte Angemon seine Gefühle besser spüren als Hiroshi selbst? Und wohin war der Engel verschwunden? Nach Agunimons Schilderung hörte es sich nicht so an, als wäre er zu den Virus Busters zurückgekehrt. Wo war Angemon jetzt wohl?

„Huhu. Hiroshi, hallo?“ Er blinzelte und zuckte überrascht zusammen. Tsubaki stand nicht neben ihm winkte, sondern hockte auf seinen Beinen und winkte mit einer Hand vor seinem Gesicht rum.

„Tschuldige, ich habe bloß… wieso sitzt du auf meinen Beinen?“

„Darf ich nicht? Du hast mich ja ignoriert. Stimmt was nicht?“

„Nein, alles okay.“ Sie stieg wieder vom Bett runter und fing an zu gähnen und sich zu strecken.

„Man bin ich müde, ich glaube, ich lege mich für eine Stunde hin“, sagte sie und mit einem Winken verlies sie sein Zimmer erneut. Der Junge sah aus dem Fenster und dachte: „Angemon… was ist deine Rolle in diesem Spiel? Auch wenn ich dir niemals vergeben kann, welche Position hast du wirklich? Feind oder Freund?“
 

„Und du bist sicher, dass du das machen willst?“, fragte das Feendigimon und sah Angemon besorgt von der Seite an. Dieser nickte knapp und sah von dem Berg herab auf die Digiwelt hinunter. Er hatte einen Entschluss gefasst.

„Ja, es muss sein. Meisterin Ophanimon sagte mir einmal, dass man immer seinem Herzen folgen soll. Ich bin zwar ein Virus Buster und somit Seraphimon verpflichtet, aber ich bin auch ein Wing Guardian und somit auch Ophanimon unterstellt. Ich habe mich entschieden Lillymon und gehe zu euch Wing Guardians. Und dann werde ich Nachforschungen anstellen. Irgendetwas stimmt seid längerer Zeit nicht mehr.“ Lillymon rieb sich den linken Oberarm und sah das Engeldigimon etwas besorgt an. Zwar würde er keinen Ärger bekommen, weil er weiterhin im Dienst eines Engels stand, doch sie war sich sicher, dass Seraphimon misstrauisch werden würde.

„Das bleibt letztlich deine Entscheidung. Aber was machst du jetzt wegen den Kindern?“, fragte sie, trat neben ihn und deutete auf das nicht sehr weit entfernte Warmcity. Angemon schüttelte als Antwort nur den Kopf und wandte sich um zum gehen. Das Feendigimon folgte ihm dicht und lächelte ein wenig.
 

„Entschuldigt bitte die Störung“, begann Agunimon, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Aber wir haben ein Problem.“ Nach seinem letzten Satz, legte er einem kleinen Digimon neben sich eine Hand auf die Schulter.

„Das hier ist Tentomon. Es stammt aus dem Buglands und scheinbar gibt es dort einige Schwierigkeiten. Erzähl es nochmal, ja?“ Das Insektendigimon nickte knapp. Obwohl es sprach, konnte man keiner leih Anzeichen dafür erkennen, da es keinen Mund besaß: „Vor wenigen Stunden sind zwei seltsame Digimon bei uns aufgetaucht, die scheinbar grundlos in unserem Land wüten. Ich konnte zwar entkommen, doch viele meiner Freunde hatten weniger Glück…“

„Wer greift euer Land an?“, fragte Hiroshi sofort, da ihn die genannte Zahl Nummer zwei schon ein dumpfes Gefühl im Magen verschaffte.

„Das sind zwei Engel. Eines hieß Piddomon und…“ Doch ehe Tentomon weiter reden konnte war Hiroshi bereits vorgesprungen und wollte die Tür aufreißen, doch Agunimon hielt ihn zurück.

„Warte Hiroshi, du kannst nicht wieder einfach ohne Vorbereitungen in den Kampf ziehen.“

„Los lassen! Diesmal haue ich sie endgültig weg!“ Ein lautes klatschen folgte. Alle verstummten und sowohl Hiroshi, als auch Agunimon erstarrten in ihrer Bewegung. Tsubaki sah ihn mit rötlichen Wangen an und ließ die Hand sinken, mit der sie ihm soeben eine Ohrfeige verpasst hatte.

„Reiß dich zusammen man!“, rief sie schrill und Hiroshi wurde losgelassen, da er sich tatsächlich beruhigt hatte. Langsam sah er auf und sah sie an. Sein Gesichtsausdruck war zur ihrer Verwunderung sehr nachdenklich.

„Was ist?“, fragte sie jetzt etwas beschämt. Irgendwie war es ihr ein wenig unangenehm von ihm so angeschaut zu werden. Dann sagte er langsam: „Du… hast… echt… Muskeln.“ Die Stille wurde nochmal um einigen ruhiger. Tsubaki verarbeitete den Satz noch, als Agunimon langsam und in weiser Voraussicht zwei Schritte zurück trat. Das nächste, was Hiroshi spürte, war ein leichtes Ziehen an seiner Schläfe, doch er konnte nicht erkennen wer oder was es war, denn schon wurde ihm schwarz vor Augen.
 

„Gut, dann ist das geklärt“, sagte das Feuerdigimon schließlich und zusammen mit Tentomon begab er sich zur Tür. „Ihr reist morgen zusammen ab. Und ihr seid sehr vorsichtig, ja?“

„Sind wir“, antwortete das Mädchen zustimmend und schloss die Tür, nachdem die zwei Digimon das Haus verlassen hatten. Hiroshi wachte auf. Er lag zu seiner Verwunderung am Boden und hatte Kopfschmerzen. Langsam setzte er sich auf und rieb sich den Hinterkopf.

„Was war los?“, fragte er verwirrt. Candlemon sah demonstrativ weg, als hätte er Angst vor irgendetwas. Tsubaki, die sich nicht umdrehte, wandte sich einem Fenster zu und öffnete es ein wenig.

„Du bist ausgerutscht“, antwortete sie knapp.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-06-17T13:11:12+00:00 17.06.2009 15:11
Juhu, es geht weiter.
*dich knuffel*
X3
Ich mag BlackFlamedramon.
*_*
Der is so schön brutal.
XDDD
ABer Hiroshis erste Ausrede war auch genial.
FKK-Strand.
Ja, ne is klar.
XDDDDDDDDD
Und dann Tsubakis Kommentar später.
"Du bist ausgerutscht."
Klar, glaub ich sofort.
XDDDD

Hoffentlich dauert das nächste Kapitel net wieder so lang.
X3


Zurück