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Digimon Armor

von

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Abreise mit Hindernissen

Ein leises Geräusch, wie Schritte, die sich leise entfernten, ließ Hiroshi langsam die Augen öffnen. Doch nicht dieses Geräusch hatte ihn geweckt, es war etwas anderes gewesen. Nur wusste er gerade nicht was. Er merkte langsam, dass sein Hintern eingeschlafen war, da er etwas unbequem auf dem Holzstuhl saß, auf dem erst am Vorabend eingeschlafen war. Mit einem leisen Seufzer wechselte er die Sitzposition und streckte die Arme aus, deren Knochen dabei leise knackten.

„Schon wach?“, fragte eine leise und bekannte Stimme vom Fenster her und er sah auf. Tsubaki lehnte leicht vorgebeugt vor dem glaslosen Fenster, hatte ihre Arme auf die Fensterbank gelehnt und sah lächelnd zu ihm, wobei sie über ihre Schulter sah.

„Ja, morgen“, sagte der Junge und klang, ohne dass er dies wollte, noch etwas müde. Das Mädchen kicherte kurz und meinte leise, während sie wieder hinaus sah: „Es scheint eh noch etwas früh zu sein, die Sonne ist grade mal ein wenig zu sehen.“ Sie hatte Recht. Wirklich hell, war es nicht. Offenbar konnte sie nicht wirklich schlafen. Genau so war es ihm auch ergangen. Ihr Kopf war offenbar zu aufgewühlt um sich erholen zu wollen. Sein Blick blieb an ihrer Hose hängen. Er musste kurz überlegen, wieso sie seine Sachen trug, bis ihm einfiel, dass er sie ihr selbst gegeben hatte. Zugleich musste er zugeben, dass sie ihr sehr gut standen und sogar ihre Figur betonten. Er hielt sich den Kopf. Was war das eben? Was hatte er eben gedacht? An ihre Figur? Offenbar war er wirklich noch sehr müde oder er wurde verrückt. Über so ein Thema, hatte er noch nie zuvor nachgedacht, vor allem war das nicht die richtige Zeit. Schließlich hatte er besseres zu tun, als sich um seine Kindheitsfreundin zu kümmern. Sein Hintern, der wieder normal durchblutet wurde, fing an unangenehm zu kribbeln. Da er nicht richtig sitzen konnte, wurde er etwas hibbelig und rückte leicht und her.

„Hast du Hummeln im Hintern?“, fragte Tsubaki die sich umgedreht hatte und sich mit dem Rücken an die Wand neben dem Fenster gelehnt hatte.

„Po eingeschlafen“, meinte er knapp und winkte unbetroffen ab.

„Soll ich ihn massieren um die Durchblutung zu fördern?“, fragte sie, lächelte und als er verwirrt die Stirn runzelte fügte sie hinzu: „War nur Spaß.“ Hiroshi lächelte nicht. Seltsam, obwohl er es witzig fand, konnte sich sein Gesicht nicht zu einem Lächeln überwinden. Jetzt fiel ihm auch ein wieso er aufgewacht war. Etwas hatte ihn leicht an der linken Wange berührt. Sofort tastete er sie ab.

„Was hast du…“, fragte er und beäugte seine Fingerspitzen, als hoffte er irgendwelche Spuren darauf sehen zu können. Sie kratzte sich kurz verlegen am Kinn und sagte dann etwas beschämt: „Das war die Entschuldigung wegen meiner Ohrfeige. Jetzt wo ich weiß, was passiert ist, kann ich das schon irgendwie verstehen. Trotzdem, gutheißen kann ich es nicht. Aber immerhin bin ich daran auch nicht beteiligt. Keine Sorge, ich hatte keinen Lippenstift drauf, man sieht keine Spuren.“ Als er zusammenzuckte fing sie an zu lachen.

„Du hast doch nicht…“, begann er, sah sie geradezu entsetzt und mit roten Wangen an und sie streckte die Zunge frech raus.

„Denk was du willst, ich sage nichts. Das bleibt mein Geheimnis.“ Dann sah sie ihn geradezu lieblich an. Er wusste nicht warum, doch dieser Blick ließ ihn leicht erschaudern. Er bekam eine leichte Gänsehaut und wurde nervös. Wie kam es, dass sie plötzlich eine solche Wirkung auf ihm hatte?

„W-Was soll dieser Blick?“, fragte er und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Tsubaki ging auf ihm zu und ging nur zwei Schritte vor ihm in die Hocke.

„Im Schlaf hast du ein fröhliches Gesicht gemacht. Du sahst so sorglos aus und genauso hast du früher immer geschaut. Wenn ich dich wecken kam, habe ich immer dieses süße, schlafende Gesicht gesehen, was fast wie das eines Babys aussieht.“ Hiroshi zuckte heftig zusammen, als sie ihren letzten Satz beendet hatte.

„H-Hör auf, ich bin nicht süß. Und ein Baby erst recht nicht, ich schlafe halt so, dafür kann ich nichts.“, sagte er demonstrierend. Das Mädchen kicherte und meinte leise, so dass er es kaum hören konnte: „Genau wie früher. Wir haben früher immer soviel Spaß gehabt. Bevor du weg warst. Danach war es vorbei. Kann es nicht wieder so sein wie früher? Kannst du nicht wieder so wie früher werden? Ich lie… ich mochte dein altes ´Ich´.“ Hiroshi sah betroffen zur Seite. Er hatte keine Ansatzpunkte und keine Ahnung was er darauf antworten sollte. Kurz bekam er sogar Schuldgefühle, da er das Mädchen offenbar traurig gemacht hatte. Dann hieß ihn eine innere Stimme zur Ordnung. Selbst wenn, er hatte daran keine Schuld. Es war diese Welt und vor allem die Virus Busters, die ihn abgehärtet und anschließend enttäuscht hatten. Trotzdem sagte seine eigene, innere Stimme, dass er etwas tun musste. Wie früher, um ihr zu zeigen dass er immer noch er selbst war, legte er seine rechte Hand auf ihren Kopf und bewegt sie zu einer leichten Streichelbewegung hin und her. Tsubaki sah auf. Diesmal lächelte er tatsächlich. Nicht viel, aber man erkannte es und flüsterte: „Ist okay. Alles ist okay. Sobald das alles vorbei ist, wird es wie früher sein. Versprochen.“
 

Sonnenstrahlen kitzelten Tsubakis Nase und blinzelt öffnete sie die Augen. Sie hob die Hand schützend vor ihr Gesicht, dass sie genau in das grelle Sonnenlicht gesehen und nun bunte Punkte vor den Augen hatte. Als sie ihren Kopf drehte, bemerkte sie, dass sie ihn weich gebettet hatte. Dabei war sie doch gar nicht in ein Bett gegangen. Sie blinzelte erneut und sah auf. Hiroshi saß immer noch auf seinem Stuhl und hockte leicht vorgebeugt darauf, während sie ihren Kopf auf seinen Oberschenkeln und einen kleinen teil ihres Brustkorbs auf seinen Knien gelegt hatte. Nun war sie es, die scharlachrot anlief und so energisch zusammenzuckte und zurückwich, dass auch der Junge aufwachte und sich ruckartig aufsetzte.

„Ist was?“, fragte er sofort und griff instinktiv nach seinem DDNA-Scanner.

„Nein, nein, alles okay! Ich habe mich nur… erschreckt“, sagte sie schnell, denn sie wollte nicht, dass er seine Energie für eine unnütze Digitation verschwendete. Er seufzte erleichtert und fragte dann: „Und was war los?“ Doch Tsubaki legte ihre Arme auf den Rücken und wandte sich von ihm ab, während sie teilnahmslos meinte: „Och nichts Wichtiges. Mädchenkram halt.“ Hiroshi zog kurz eine Schnute, dann schraken beide bei einem schrillen Aufschrei zusammen: „Guten Morgen Aniki und Nee-san!“, brüllte Candlemon, welches soeben den Raum betreten hatte laut aus und sah beide breit lächelnd an.

„Guten Morgen, Candlemon“, sagte Tsubaki lächelnd und winkte leicht.

„Morgen“, sagte Hiroshi und tätschelte dem Digimon kurz den Kopf. Das Mädchen stutzte erst, dann fragte es: „Tut die Flamme nicht weh?“ Der Junge schüttelte den Kopf und antwortete: „Nur wenn der Kleine die Person nicht mag. Wenn er dich aber gern hat wirst du dich nicht verbrennen.“

„Ach so?“ Sie trat näher und hielt ihre Hand über das Feuer. Tatsächlich fühlte sie außer einer angenehmen Wärme nichts.

„Alles klar, dann wollen wir mal“, sagte Hiroshi und stand leicht stöhnend auf. „Wir sollten uns auf den Weg machen.“

„Ohne vorher etwas einzupacken?“: fragte das Mädchen und sowohl der Junge, als auch das Digimon nickten.

„Glaub mir, man braucht hier nicht viel zu essen. Und wenn man muss, findet man immer was. Das wirst du schon noch sehen“, erklärte er und hielt Tsubaki und Candlemon die Tür auf, durch die dann auch traten und Hiroshi folgte. Als ob er Gedanken lesen könnte, stand Agunimon schon auf der Straße und hatte offenbar auf sie gewartet.

„Guten Morgen zusammen. Bevor ihr geht, könnte ich noch mal kurz mit dir reden Tsubaki?“, fragte er und nach einem leicht nervösen Blick zu Hiroshi ging sie zu dem Digimon und beide entfernten sich einige Schritte von den anderen beiden.

„Okay pass jetzt gut auf Tsubaki. Es geht um deinen DDNA-Scanner. Wenn du Hiroshi nicht behindern willst, solltest du auch digitieren können. Um dich selbst zu schützen, weißt du? Deshalb sage ich dir eines: Er weiß es selbst nicht, aber Digitationen werden durch Gefühle ausgelöst.“ Sofort musste sie eine Zwischenfrage stellen: „Welche Gefühle?“ Agunimon schien kurz überlegen zu müssen. Dann sagte er: „Das ist bei jedem Unterschiedlich. Ich weiß nicht einmal ob es vom Geschlecht abhängt. Bei Hiroshi zum Beispiel waren es Emotionen wie Entschlossenheit, Tapferkeit und anderes. Also eher so Sachen, die ihr Menschen eher mit Jungs verbindet. Das heißt natürlich nicht, dass ihr Mädchen das nicht auch sein könnt, tut mir Leid.“ Den letzten Satz fügte er noch schnell hinzu, denn das Mädchen hatte bedrohlich die Augenbrauen gehoben.

„Der Punkt ist einfach, dass diese Gefühle ehrlich gemeint sein müssen. Sonst hilft das alles nichts. Den Rest musst du selber herausfinden.“, endete er und das Mädchen sah grübelnd auf das Gerät in ihrer Hand hinunter. Dieses tat keinen Mucks.

„Okay, danke. Ich sehe zu was ich machen kann“, sagte das Mädchen und zusammen mit Agunimon ging sie zu der Gruppe zurück.

„Gut, damit wäre alles geklärt. Wir sehen uns in ein paar Tagen. Viel Glück und kommt gesund wieder!“, rief das Digimon ihnen nach winkte.
 

„Was meinte er mit ein paar Tagen?“, fragte Tsubaki. Hiroshi sah sie irritiert an fragte: „Weil wir etwa zwei Tage zu Fuß brauchen um anzukommen. Hatte ich das nicht erwähnt?“

„Nein hast du nicht!“, schrie das Mädchen und ruderte mit den Armen. Er fing an zu lachen.

„Keine Bange, das ist nicht so schlimm.“ Doch Tsubakis Gesicht zeigte, dass sie es sehr wohl schlimm fand.

„Wie kannst du ein Mädchen bloß zwei Tage durch diese Landschaft führen wollen? Meine Füße werden sich bei mir beschweren.“, meinte sie meckernd und verschränkte die Arme.

„Moment mal, du wolltest doch unbedingt mit. Ich wollte dich ja erst da lassen“, sagte der Junge und ehe ein schlimmerer Streit entstehen konnte, meldente sich nun Candlemon zu Wort: „Aniki, wieso trägst du sie nicht einfach? Wozu kannst du denn zu einem Vierbeiner werden?“ Der Junge blieb stehen und grinste.

„Auch eine Möglichkeit“, meinte er und nahm seine DDNA-Scanner.

„DigiDNA-Code scannen, Upload! Hiroshi, Armordigitation zu Raidramon!“ Das Mädchen staunte nicht schlecht. Mit seinen Zacken auf den Rücken war Raidramon sogar etwas größer als sie. Das Drachendigimon ging leicht in die Hocke.

„Aufsitzen und gut festhalten“, sagte er und Tsubaki hob sich hoch und setzte sich breitbeinig hinter seine Zacken, an denen sie sich festhielt. Candlemon machte einen Satz und setzte sich vor den mittleren Zacken. Dann stand Raidramon auf, zögerte noch mal kurz und spurtete los. Er hielt sich extra zurück, schließlich wollte er seine Passagiere nicht unterwegs verlieren. Tsubaki empfand es zwar als etwas zu holprig und spürte sogar schon wie ihr Hintern sich beklagte, doch konnte sie es sich nicht verkneifen zu brüllen: „Wuhu! Das ist toll!“ Raidramon schnaufte.

„Dass ausgerechnet du mich mal reiten würdest hätte ich echt nie gedacht. Peinlich“, meinte er und sprang elegant über einen kleinen Tümpel. Tsubaki grinste und meinte laut: „Das wird aber auch das letzte Mal sein, mein Po bringt mich um.“

„Tut mir ja wirklich leid, Madam“, antwortete Raidramon grinsend und gab noch etwas mehr Gas.
 

Doch schon wenig später musste Tsubaki absitzen. Sie verschwand hinter einen Buschwerk und blieb kurze Zeit verschwunden, dann kam sich mit geröteten Wangen wieder raus.

„Er ist wund“, meinte sie knapp. Raidramon und Candlemon runzelten die Stirn und fragten synchron: „Wer? Was?“ Mit nun ganz roten Wangen haute sie Raidramon leicht auf den Kopf.

„Na mein Po! Ich hatte dir doch gesagt, dass es so enden wird, vielen Dank auch!“, rief sie und wandte sich ab.

„Dann müssen wir wohl wieder laufen“, meinte Candlemon überlegend und Hiroshi wurde demonstrativ wieder zum Menschen.

„Ist mir eh viel lieber. Außerdem ist es gesund“, sagte er und zuckte mit den Schultern. Das Mädchen ließ ein Lachen hören, bohrte einen ihrer Zeigefinger in seine Brust und sagte trocken: „Aber sollten mir die Füße weh tun, kenne ich jemanden der sie dann die ganze Nacht massieren darf.“

„Was? Kommt nicht in Frage, das mache ich nicht! Deine Treter fasse ich nicht an!“, rief er sofort doch Tsubaki hörte nicht hin, packte ihn hinten am Kragen und von Candlemon geführt ging sie weiter. Schließlich hatten sie es noch weit. Hiroshi riss sich los und sah genervt zu Boden, während er den zweien folgte. Nach einiger Zeit blieb das Kerzendigimon jedoch ruckartig stehen. Das Mädchen kam nur wenige Millimeter hinter dem kleinen Kerlchen zum stehen. Doch Hiroshi sah es zu spät und rammte geradezu das Mädchen vor ihm und Rücken an Brust blieben sie stehen.

„Aua, das tat weh Hiroshi… ach nebenbei, du hast den Jackpot. Meine Füße tun weh“, meinte sie und grinste hämisch, doch der Junge überhörte sie absichtlich und fragte stattdessen: „Was ist los Candlemon?“ Auch das Mädchen sah wieder zu dem Digimon. Dieses starrte nach vorne. Nur wenige Schritte vor ihnen war ein Abgrund. Hiroshi kannte ihn, er hatte ihn schon mal auf derselben Strecke überquert. Damals war er über eine Holzbrücke gegangen, doch diesmal war keine zu sehen.

„Die Brücke wurde zerstört“, meinte das Digimon knapp. Die Menschen ließen den Blick wandern. Tatsächlich konnte man die Überreste der Brücke noch erkennen. Doch sie sah aus, als wäre sie nicht einfach eingestürzt, sondern zerstört worden.

„Wer würde denn…“, begann Hiroshi, doch ein Geräusch ließ ihn inne halten und er wandte sich um. Etwas kam näher. Stampfende Schritte verhießen ihnen nichts Gutes. Dann sahen sie es. Das Digimon wirkte wie ein wandelnder Fels, mit dem Körperbau eines Affen. Sein grollendes Brüllen klang wie Gestein, das einen Abhang hinunter rollte.

„Sieht gefährlich aus, wird es uns angreifen?“, fragte Tsubaki und klang ängstlich. Der Junge zog sofort seinen DDNA-Scanner und Candlemon sagte: „Ist zu erwarten. Das ist Rockmon und es ist schon seid Ewigkeiten als Dieb unterwegs.“ Rockmon blieb stehen und sah zu ihnen. Lange Zeit tat es nichts, dann rannte es mit einem lauten Aufschrei auf sie zu.

„Blas dich nicht so auf! DigiDNA-Code scannen, Upload! Hiroshi, Armordigitation zu Flamedramon!“ Nun rannte auch Flamedramon los. Die Flammen, die ihn umhüllt hatten, waren noch nicht ganz verschwunden, da war er schon losgespurtet und rief: „Jetzt zeige ich dir mal, wer hier der Stärkere ist!“ Die zwei Kämpfer krachten in einander und versuchten sich gegenseitig an Kraft zu übertreffen. Das Armstemmen hätte ewig so weitergehen können, doch Flamedramon hatte andere Pläne. Er gab nach, mit Absicht. Mit einem Satz und einen eleganten Salto schlagend sprang er über Rockmon und dieses taumelte völlig überrumpelt vor. Mit dem Gesicht voran fiel es in den Sand und rutschte eine stolze Strecke. Tsubaki und Candlemon brachten sich in Sicherheit.

„Ist es stark?“, fragte das Mädchen verunsichert und das Digimon zuckte knapp mit den Achseln. Sie sahen wieder zu den Kämpfenden. Flamedramon hatte sich auf den Gegner gestürzt. Er drückte ihn zu Boden und holte mit seiner rechten Faust aus, um der sich Flammen züngelten und rief: „Uploadattacke, die brennende Faust!“ Das Drachendigimon schlug zu. Rockmon schrie schmerzerfüllt auf, doch der Drache drückte sein Gesicht wieder in den Satz und hielt seine andere Hand dann an den Kopf seines Gegners.

„Feuerrakete!“ Die Explosion ließ den Sand in der näheren Umgebung aufwirbeln.

„Ich sehe nichts mehr“, sagte Tsubaki und versuchte durch den ganzen Staub und Dreck die Umrisse von Flamedramon zu erkennen. Auch Candlemon zuckte mit dem Kopf hin und her. Dann hörten sie wieder Schritte. Rockmon trat aus der Wolke.

„Oh weh, sein steinharter Körper hat die Attacke überstanden“, sagte das kleine Kerzendigimon fassungslos und als Rockmon dessen Stimme hörte, sah es zu ihnen und rannte los. Candlemon brachte sich mit einem Sprung aus der Gefahrenzone, doch das Mädchen schien vor Angst Bewegungsunfähig.

„Vorsicht Nee-san!“, rief das Kerzendigimon panisch doch es half nichts. Flamedramon spurtete aus dem Staub, sprang und versuchte von hinten in den Rücken des Gegners zu springen, doch er würde es nicht rechtzeitig schaffen. Viel zu spät tat Tsubaki nun den Schritt, doch in die falsche Richtung. Ihr Fuß rutschte hinter ihr ab und wie in Zeitlupe fiel sie rücklings.

„Nein!“, schrie Flamedramon holte mit dem rechten Fuß aus, dieser begann förmlich zu brennen und er rammte ihn mit solcher Wucht in Rockmons rechte Seite, dass er geradezu spürte wie der Steinkörper nachgab und der Gegner zur Seite geschleudert wurde.

„Salamandakick!“ Das Drachendigimon verlor keine Zeit. So schnell er konnte rannte er zum Abhang und sprang kopfüber hinab. Er erreichte Tsubaki sogar noch recht schnell, sie klammerte sich offenbar aus Reflex an seinen linken Arm und die rechten Krallen rammte er in den Felswand und mit den Klauen an seinen Füßen Stoppte er den Fall. Nun hangen sie, nur etwa ein bis zwei Meter vom Hang entfernt.

„Alles okay? Geht es dir gut?“, fragte Flamedramon und drückte das Mädchen leicht an sich. Sie antwortete nicht, sondern zitterte nur und klammerte sich wie ein junger Affe an seinen Arm. „Keine Sorge, ich bring dich hoch.“ Er begann zu klettern, schwerfällig, da ihm nur drei Gliedmaßen zur Verfügung standen, doch er kam immer näher ans Ziel. Tsubaki schämte sich. Sie war echt dumm. Er hätte sicher längst gewonnen, wenn er sie hätte beschützen müssen. Sie war ihm wirklich nur ein nutzloser Klotz am Bein. In diesem Moment wünschte sie sich nichts mehr, als ihm irgendwie behilflich sein zu können. Dann stutzte sie. Hatte etwas in ihrer Hosentasche vibriert? War das ein Piepen? Flamedramon bemerkte nichts. Die letzten Zentimeter nahm er gerade in Angriff, da vernahmen sie das Grölen. Er sah auf. Rockmon stand genau über ihm ab Abgrund mit erhobenem Arm, bereits zum Schlag. Das Drachendigimon hatte keine Chance. Ein geradezu Gedankenvernebelnder Schmerz durchzuckte seinen gesamten Schädel. Seine Kraft versagte von der einen auf die andere Sekunde und er spürte wie die Luft immer schneller an ihm vorbei sauste. Er war sich sicher wieder zurück verwandelt zu haben. Denn als Tsubaki ihre Arme um ihn legte, hatte sie keine Probleme ihn zu umfassenden. Mit einem schwärzlichen Schleier vor den Augen und einem dunklen Raunen im Hinterkopf sah er sie an. Sie lächelte.

„Alles okay“, hauchte sie fast und durch das Summen der Luft war es kaum zu verstehen. Er glaubte in ihrer linken Handfläche einen komischen Ring sehen zu können. Sie führte ihre Rechte fast mit gespenstischer Ruhe zu ihrer Linken und hielt dabei ein Gerät in den Händen.

„Alles ist okay“, fügte sie hinzu. Dann wurde alles Schwarz.
 

„Hey, aufwachen!“, rief eine bekannte Stimme und eine weitere zischte dazwischen: „Lass ihn, vielleicht hat er eine Gehirnerschütterung.“ Hiroshi machte die Augen auf.

„Er ist wach!“, schrie Candlemon glücklich. Er lag offenbar im Sand, doch sein Kopf war weich gebettet. Er setzte sich auf, doch da ihm schwindelig wurde sank er wieder zurück. Eine Hand fuhr ihm etwas durch die Haare.

„Ganz ruhig, Rockmon ist weg. Ich habe alles erledigt“, sagte Tsubaki mit einer glücklichen Stimme.

„Hm?“, machte der Junge, öffnete ein Auge und sah zu ihr auf. Das Mädchen hielt grinsend ihren DDNA-Scanner hoch.

„Tja, nun bin ich kein unnützes Anhängsel mehr. Du hast echt was verpasst. Aber das erzähl ich dir später.“ Der Junge seufzte. Das konnte ja noch was werden. Aber immerhin ist es noch mal gut gegangen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Heruvim
2009-03-20T21:34:20+00:00 20.03.2009 22:34
Also die erste Szene ist fuer zwei Dreizehnjaehrige wirklich etwas zu dick! Ich finde, du koenntest da etwas entschaerfen, sonst wirkt das schon ziemlich kuenstlich, ich meine das mit dem "Po massieren" ^^"
Aber die Szene an sich ist gut geschrieben: Gefuehle und Gedanken werden gut Erklaert auch Handlung ist nachvollziehbar, bis eben an einigen Stellen.
Wieder mal sauber, genau wie das letzte Kapitel was die RS und Grammatikfehler angeht.
Auch der Kampf gegen Rockmon ist viel realistischer gescrieben, als der gegen Okuwamon. Besonders Feuer und Stein, da ist wohl ein Kaempfer im Vorteil ;)
Eine Frage: Wo gehen sie ueberhaupt hin ^^"
Muss ich wohl vergessen haben, stand glaub ich im 2. Kapitel xD

Super Kapitel, mach weiter ^-^
LG~
Heruvim
Von: abgemeldet
2009-03-20T13:46:13+00:00 20.03.2009 14:46
Super, diesmal bin ich erste.
X3
Ich fand den Anfang des Kapitels schon genial.
XDD
Hiroshi is ja sowasvon in Tsubaki verknallt.
Achja, wie niedlich.
Und dann der Satz hier:
"Dass ausgerechnet du mich mal reiten würdest hätte ich echt nie gedacht."
*hust*
Mehr sag ich nicht.
XD

Aber zu was is den Tsubaki digitiert?
oO
Das wüsst ich gerne.
Kommt hoffentlich im nächsten Kapitel.
Mach bitte schnell weiter.


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