Guten Abend
Vampire. Wesen der Nacht, die das Blut der Menschen brauchten um zu überleben. Es waren Märchen, einfach nur Geschichten. Zumindest war es das bis zum Jahr 2000. Ein Virus entkam aus einem Labor und infizierte einige Menschen. Sie wurden schneller, stärker, bekamen schärfere Sinne und Fänge. Ja....sie brauchten sogar das Blut von Menschen, den roten Lebenssaft. Es waren keine Geschichten mehr, es war Wirklichkeit. Doch mit jedem Biss, den sie einem Menschen zu fügten, würde er infiziert und zu einem dieser Art. Und die Menschen reagierten, wie sie es immer taten. Mit Angst und Furcht, bevor diese Gefühle sich in Hass und Zorn wandelten und dann griffen sie ihre eigenen Freunde und verwandte an, wenn sie zu den Vampiren gehörten. So fing die Jagd, nach den Infizierten an. Es war ein grausames Schauspiel.
So flohen die infizierten in den Untergrund und bildeten eine eigene kleine Organisation. Sie beschützten sich gegenseitig und kämpften Seite an Seite und bauten sich überall kleine Verstecke und lebten so unerkannte von den Menschen. Es war nicht immer einfach, aber sie überlebten, das erste Jahr in dem sie schwach und angreifbar waren. Doch dann als sich endlich die Wogen geglättet hatten, begannen die Vampire unter sich auf einander los zu gehen. Es gab einige Vampire, die wieder Menschen werden wollten und diese so in Schutz nahmen, auch wenn sie verraten und schwer verletzt wurden. Sie liebten die Menschen noch immer und taten alles für sich. Die andere Gruppe dagegen wollte nie mehr ein Mensch werden. Im Gegenteil sie wollten Rache. Blut und Tod für die Menschen. So trennten sich die beiden Gruppen und bekämpfen sich nun gegenseitig und die Menschen. Während die Gruppe für die Menschen sich Blutkonserven besorgte oder sie eben Ausgewählte Partner unter den Vampiren bissen und so niemanden infizierten, nährte sich die andere Gruppe zwar auch unter einander, aber nahmen sie auch Menschen, die sie danach töteten, damit sie keine Vampire wurden oder sie verwandelten Auserwählte Menschen.
So vergingen neun lange Jahre ohne Erfolg. Keine Seite gewann die Oberhand, nicht einmal die Menschen, die noch immer in Angst vor den Vampiren lebten, da die „Böse“ Gruppe immer wieder Anschläge verübte. Viele glauben gar nicht mehr an Rettung oder gar Frieden. Die Menschheit war auf immer zerissen und niemand konnte daran etwas ändern. Niemand...
Doch dann kamen neue Nachrichten an die Ohren der Vampire. Es war etwas, dass sich wie ein Lauffeuer verbreitete. Ein Mensch entwickelte ein Gegenmittel und war beinahe fertig. Es gab Hoffnung für die, die Rettung wollten. Allerdings erfuhren davon auch die Menschenhasser. Sie dachten, das Mittel könnte als Waffe eingesetzt werden. Natürlich wollten sie das nicht und so schickten sie zwei ihrer besten Männer los mit nur einem Befehl. »Zerstört das Heilmittel mit dem Labor und tötet den Menschen« Ein ganz einfacher Auftrag, dem die beiden nach kommen wollte oder mussten. Wenn sie keine Strafe erhalten wollten. So brachen sie auf und machten sich auf den Weg zum Labor.
Allerdings reagierten sie nicht als einzigste. Auch die Menschenfreunde erfuhren davon und wollten den Menschen retten, wie das Mittel. So schickten sie ihren treusten und besten Mann los, der sich sofort auf den Weg machte. Ihm blieb nur wenig Zeit, wenn er als erster dort ankommen und den Menschen wie das Mittel retten wollte. Ihm lief die Zeit durch die Finger, wie der Sand einer Sanduhr. Die Zeit lief wie immer gegen ihn...
Die Stadt Moskau lag in dieser Nacht in Dunkelheit. Die Sterne waren alle hinter den dichten Wolken, während der Mond nicht zu sehen war, obwohl er nicht verdeckt war. Es war Neumond. Der Wind war kühl und leicht. Nicht mehr als eine Brise. Aber nicht so für den schwarzgekleideten Motorradfahrer, der mit über 200 durch die unbelebten Straßen fuhr und nicht eine einzige Verkehrsregel oder Ampel beachtete. Dafür hatte er nun wirklich keine Zeit. Im Gegenteil, er gab noch mehr Gas und fuhr eine Zeitlang sogar fast 300 km/h. Doch dann endlich erblickte er das Haus, dass sein Ziel war und er drosselte die Geschwindigkeit und wurde immer langsamer, bevor er einfach vor dem Eingang anhielt. Das Haus war ein steinernes Gebäude aus hellen Steinen. Es brannte nur an vereinzelten Fenstern Licht, aber das interessierte den jungen Mann nicht. Mit einer fließenden Bewegung glitt er vom Motorrad und stellte es ordentlich ab, bevor er nach seinem schwarzen Helm griff auf dem ein silberner Wolf zu sehen war. Er streifte sich den Schutz ab und legte ihn auf seine Maschine, wobei die feuerroten Haare offen auf seine Schultern fielen und die blauen Augen strahlen beinahe in der Dunkelheit, wobei sie aber perfekt zu dem blassen Gesicht passten. Musternd sah Yuriy die Wachen vor sich an, die ihn misstrauisch ansahen und schließlich ihre Waffen hoben. Sie dachten doch nicht wirklich, dass der Rotschopf und bewaffnet kommen würde.
Die Vampire hatten dank ihrer höheren Intelligenz eine neue Art Waffen entwickelt. Man konnte sich drei Waffen aussuchen. Sei es eine Schusswaffe, ein Dolch und ein Schwert oder eine andere Mischung. Sie konnten dematerialisiert werden und auf einem Chip gespeichert, der kaum größer als eine Briefmarke. Wenn man diesen zusammen drückte kam die Wunschwaffe nach Wahl zum Vorschein. Einfach praktisch solche Erfindungen. Yuriy lächelte kalt und ließ einen Dolch erscheinen, bevor er auf die Wachen zu stürmte. Noch bevor die drei Männer auch nur einen Schuss abfeuerten oder registrierten, was geschehen war, schlitzte ihnen Yuriy die Kehlen auf. Dünne schnitte zeichneten sich auf der blassen Haut ab, bevor Blut hervor trat und die Männer tot zusammen sanken. Ohne viel Gefühl zu zeigen oder gar die Miene zu verziehen, stieg der blauäugige über die Leblosen Körper und betrat endlich das Haus. Kurz warf er einen Blick auf die Uhr. Er musste sich wirklich beeilen. Damit setzte er sich in Bewegung und rannte los. Noch im laufen setzte er sich eine schwarze Sonnenbrille auf, immerhin hatte er empfindliche Augen und hier war das Licht mehr als grell. Da er es vermied laut zu sein, bewegte er sich beinahe lautlos durch die langen, weißen Gänge und wurde so nicht entdeckt. Zum Glück kannte er das Gebäude und so fand schnell die Laborräume. Allerdings standen zwei Wachen vor dem Raum und hielten ihre Waffen fest umschlossen. Bisher hatte wohl noch niemand die Wachen am Eingang gefunden. Sehr gut...so hatte er wenigstens etwas Schonzeit. Mit einer fließenden Bewegung war er bei den beiden Wachen und schlug sie hart KO. Die beiden sanken bewusstlos zu Boden. Doch Yuriy nahm das gar nicht mehr, da er das Labor aufstieß und entrat. Der Raum war ausnahmslos weiß gehalten. Weiße Wände, weiße Möbel und weiße Maschinen, wie auch die Kleidung. Es war eben alles steril und so bot Yuriy einen Anblick mit seiner schwarzen Kleidung im Labor. Zum Glück hatte er ein Foto der Zielperson und auch ihren Namen erfahren, sonst wäre er recht verloren gewesen. Aber nun erkannte er den Jungen.
„Guten Abend“ begrüßte er den jungen Mann, der am Tisch stand und konzentriert in ein Mikroskop sah. Doch zuckte er erschrocken zusammen und sah auf. Unsicher blitzten die Roten Augen auf, wobei die blau-graue Haare zu einem kleinen Zopf gebunden war, damit sie Kai nicht im Weg waren. Er drückte sich leicht an den Tisch, wobei seine Augen sein Gegenüber nicht eine Sekunde aus den Augen ließen. „Ich weiß nicht wer sie sind, aber sie haben keine Befugnis hier zu sein. verschwinde sie, oder ich rufe den Sicherheitsdienst!" fauchte Kai wütend und seine Hand glitt suchend über den Tisch. Er brauchte etwas um sich zu verteidigen. Aber leider hatte er hier nichts und dafür hasste er sich selbst. Doch Yuriy lächelte unschuldig, wobei seine perlweißen Fänge aufblitzen. „Der Sicherheitsdienst kann nicht kommen. Der ist KO“ meinte er trocken und kam langsam auf Kai zu. „Sie müssen sofort mit mir mit kommen“ seufzte der rothaarige. Überrascht weiteten sich die roten Augen als er die Fänge sah. //Er ist ein Infizierter.....ein Vampir// schoss es dem Menschen durch den Kopf und er hatte Gerüchte gehört, dass einige nicht gerade Glücklich darüber waren, was er hier tat. Doch blieb Kai stur. „Ich wüsste nicht warum, ich das tun sollte!“ Doch kam der Rotschopf unaufhörlich näher „Und bleiben sie mir vom Leib!“ „Sie müssen mit mir kommen. Es ist wichtig. Auch in ihrem Interesse“ erwiderte Yuriy ruhig.
Doch auf einmal erklangen Schritte und die zwei sahen zur Tür, doch hatten sie völlig verschiedene Emotionen dabei. Sie rechneten beide damit, dass es doch noch eine Wache war. Kai freute sich über die Rettung, während Yuriy innerlich fluchte. Er hatte für die Wachen keine Zeit und würde lieber nun jemand anderem umlegen. Doch wurden beide Enttäuscht und der Rotschopf revidierte seine Meinung. Er wünschte sich nun, dass es Wachen wären, aber waren es zwei stattliche junge Männer, deren Augen leicht rot glühten als sie Yuriy sahen, der sich vor Kai schob. „Wo ist der Mensch?!“ zischten sie und bleckten die Fänge. Doch als sie genauer hinsahen erkannten sie Yuriy wieder und knurrten. „Verräter! Stehst du etwa immer noch zu den Menschen?!“ Kai verstand nicht was los war, aber sah er zu den anderen beiden und dann zu dem Mann vor sich und schnaubte, bevor er anfing zu reden:“ "Ich weiß nicht, was sie von mir wollen, doch werde ich nicht von hier weggehen. Ich bin nahe dran ein heilmittel zu Entwickeln für all jene ,die nicht länger von diesem Virus befallen sein wollen." Fluchend fuhr Yuriy herum und hielt Kai den Mund zu. Er konnte nicht fassen, was der Mensch da sagte. Er redete einfach drauf los und brachte sich dabei um Kopf und Kragen. Einfach naiv und dumm, oder aber Lebensmüde. „DU hast die schlechtesten Worte gewählt die möglich waren Hiwatari“ murrte Yuriy leise und ließ Kai los und stellte sich schützend vor jenen. „Gibt es einen Hinterausgang? Wenn ja, dann lauf“ wies Yuriy den kleineren leise an, während die beiden bösartigen Vampire näher kamen.. Er würde ihn schützen, er musste es tun. Er musste...
Kai verstand nicht was das sollte. Und anstatt auf Yuriy zu hören fing er erneut an zu reden. "Warum? Ich zwinge niemanden dieses Mittel zu nehmen. Jeder kann selbst entscheiden, ob er als Vampir oder Mensch leben will. Und nein, es gibt kein Hinterausgang" versicherte er Yuriy und sah dessen Rücken an. Innerlich schnaubte Yuriy, aber nun wusste er bescheid. Der Typ hegte keinen Todeswunsch, nein. Er war naiv und dumm. Der kleine hatte keine Ahnung, wie es wirklich unter den Vampiren und den Menschen zu ging. Als sich die beiden Vampire auf sie stürzten, fluchte der blauäugige auf. Mit einer Handbewegung ergriff er Kai und warf den kleinen einfach über seine Schulter und war mit einer schnellen Bewegung an den beiden feindlichen Vampiren vorbei und eilte aus dem Raum. Nur kurz registrierte er, dass die beiden Männer, die er nur KO geschlagen hatte nun tot und voller Blut waren. //Wow....das haben die echt schnell hinbekommen....// Fluchend wandte er sich an Kai. „Seien sie ganz ruhig sonst erwischen sie uns" Kai hämmerte wütend auf dem Rücken des Vampires herum, der davon wohl keine Notiz nahm und aus dem Raum eilte, so erstarrte er bei dem Blutigen Bild der Leichen. Er konnte kaum glauben, was da vor sich ging. Doch bei den Worten des Rotschopfes, aber blieb er brav ruhig. Immerhin wollte er ja weiter leben, während er einfach immer weiter getragen wurde. Auch wenn er sich langsam sorgen machte, wie das enden sollte. Als er hoch sah, er kannte er, dass die beiden anderen Vampire ihnen folgten. Nach vorne konnte er leider oder auch zum Glück nichts sehen.
Auf einmal erklangen Schüsse und Kai zuckte zusammen, doch Yuriy war das egal. Er hatte keine Angst vor den Kugeln. So wurde der Vampir noch schneller und sprang dann einfach über die Menschen hinweg, die auf ihn geschossen hatte, bevor er scharf um die Ecke bog und nach draußen rannte. Mit einer schnellen und geschickten Bewegung ließ er Kai auf seine Maschine und drückte ihm den Helm auf den Kopf, bevor er dahinter platz nahm und Gas gab. Nur wenige Augenblicke Später raste Yuriy durch die Straßen, wobei er dank seiner scharfen Sinne das Grölen zwei weiterer Maschinen vernahm. //Verdammt...sie folgen uns...nicht gut..// Kai fauchte auf. „Was soll das?!“ „Wir müssen weg. Ich erkläre ihnen alles, wenn wir in Sicherheit sind“ „Warum sollte ich ihnen vertrauen?“ „Weil ich dir den süßen Hintern rette“ grinst der Rotschopf, während er noch immer seine schwarze Sonnenbrille trug. Deutlich konnte Yuriy durch die Spiegel und die Geräusche erkenne, dass ihre Verfolger aufholten. //Dann eben anders.// „Festhalten, kleiner!“ wies er Kai an, welcher sich sofort an der Maschine festkrallte. Mit einem Ruck bremste Yuriy von 180 auf Null und die Maschine kam zum stehen, während ein Ruck durch die Beiden sitzenden ging, allerdings blieben sie beide unversehrt sitzen, während ihre Verfolger zu spät reagierten und einfach vorbei fuhren. Kurz huschte ein siegessicheres Grinsen über seine Lippen, während er kehrt machte.
Er beschleunigte erneut auf knapp 250 und fuhr Zielsicher durch die Straßen, während der Wind an seinen Haaren und der Kleidung zerrte. Aber ihm als Vampir war das reichlich egal. Er konnte sich nicht erkälten. Dann endlich kam das Versteck in Sichtweite. Er bog scharf rechts ab und fuhr geradewegs auf eine Häuserwand zu. Doch anstatt dagegen zu fahren glitten sie einfach hin durch und kamen in einer Garage zu stehen. Auch das war ein Trick der Vampire, den die Menschen bisher nicht durch schaut hatten. Zum Glück für sie. Seufzend stieg Yuriy ab und ließ Kai auch von der Maschine klettern, der den Helm abnahm und sich neugierig umsah. Doch fragte er sich innerlich wo er war. „Kommen sie mit. Ich werde ihnen alles erklären“ Damit packte der blauäugige den jüngern und zog ihn durch eine weitere Wand in einen breiten und dunklen Gang. „Ich vertraue ihnen nicht“ fauchte Kai und wand sich. Allerdings kam er nicht gegen den Eisernen Griff an. „Ja ja ja....aber glauben sie mir ich werde ihnen nichts tun“ damit schob Yuriy Kai in ein Zimmer und schloss hinter beiden die Türe, so dass Kai von Dunkelheit in einem Fremden Zimmer umfangen wurde.
