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You left me alone

You left me alone
von

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Kapitel 1

Titel: You left me alone

Genre: Drama, Love

Hauptpersonen: Strify, Kiro, Yu, Romeo, Shin, Mark, Karsten

Bands: Cinema Bizarre
 

You left me alone
 

Kapitel 1
 

Komasaufen, der neuste Trend. Wer denkt an die Konsequenzen? Keiner. Hauptsache man hat Spaß und macht mit. Bloß nicht zurückhalten bevor man als Loser da steht. Je mehr um so besser. Mit schwachen Alkohol wird erst gar nicht angefangen, das ist was für Anfänger und Kinder. Aber was passiert, wenn man über die Grenzen geht? Wer steht dir bei? Wer sind dann deine wahren Freunde? Werden sie dich verstehen oder lassen sie dich einfach fallen, weil man eingesehen hat so kann es nicht weiter gehen? Warum muss man erst so tief fallen und leiden bis man erkennt, dass es so nicht weitergehen kann. Wird man die Kraft haben davon loszukommen? Viele Fragen, doch der Weg zur Antwort ist nicht immer leicht...
 

„Kiro willst du nicht mal so langsam aufhören?“ überrascht sah dieser Strify an. „Aufhören? Jetzt? Wir fangen doch erst an!“ grinsend widmete er sich wieder seinen anderen Freunden zu, die mit ihm auf eine neue Runde Wodka anstießen. Kiro und Strify waren auf einer Party von einem Freund eingeladen worden. Strify wollte zuerst nicht mit, da er sich schon denken konnte wie das ganze verlaufen würde. Und er hatte Recht.

Er hatte das Gefühl er wäre der Einzigste der noch nicht betrunken war. Egal wo er hinsah, wurde feucht fröhlich getrunken. Man musste schon aufpassen wo man hinlief, denn es lagen schon die ersten Leute am Boden. Zu dicht um noch zu merken was um sie geschah. So lange der Alkohol in Reichweite war, war ihnen eh alles egal.

Strify fragte sich zum hundertsten Mal an diesem Abend warum er bloß mitgegangen war. Er bereute es jedes mal. Aber wenn er alleine in ihrer Wohnung säße und wüsste, dass Kiro auf einer Party wäre und sich die Kannte gab, fand er keine Ruhe. Die Sorge um seinen Freund war einfach zu groß. Wenn er mit ihm mit ging, konnte er wenigstens sehen wie viel er trank.

Er fand dass es in letzter Zeit immer extremer wurde. Es war schon lange nicht mehr so wie früher auf den Partys. Gut, da wurde auch viel Alkohol getrunken, aber nie in solchen Mengen, dass man kurz vor dem Koma war. Kiro lies sich da mittreiben.

„Das ist der neue Partytrend. Mach dir keine Sorgen, ich pass schon auf, dass ich nicht zu weit gehe.“ Das waren jedes Mal Kiro´s Worte. Am Anfang hielt er sich daran, aber mit der Zeit lies es nach. Strify merkte, dass Kiro so langsam aber sicher die Kontrolle über das Ganze verlor. Sein Konsum an Alkohol stieg von Party zur Party.

Strify konnte nur hilflos mit ansehen, wie sein Freund immer mehr der Droge verfiel.

„Kiro, bitte! Es reicht.“ Immer wieder versuchte er es. Aber ohne Erfolg. Er bekam nur dumme Antworten zu hören.

„Kiro...“ wollte Strify wieder anfangen.

„Was?“ fuhr ihn Kiro an.

„Siehst du nicht dass ich gerade mit meinen Freunden rede? Dein ständiges „Kiro du trinkst zu viel! Kiro pass auf was du trinkst und sonst noch was, geht mir auf die Nerven. Bleib locker, alle haben Spaß außer dir. Trink mal was anderes als Wasser, dann wirste sehen wie viel Spaß es macht! Aber wenn nicht, lass mich einfach in Ruhe oder geh! Ich finde schon alleine nach Hause!“ Kiro lallte mehr, als dass er sprach. Die Worte verletzen Strify. Aber er hatte mit keiner anderen Reaktion gerechnet.

Er holte noch mal tief Luft bevor er sagte:

„Ist das alles was du mir zu sagen hast?“

„Ja! Oder was sollte ich dir noch sagen? Gute Nacht vielleicht?“ Kiro schaute ihn noch kurz an, bevor seine Freunde wieder nach seiner Aufmerksamkeit verlangten.

„Wie wäre es mit, ich liebe dich Schatz!“ dachte sich Strify.

Lange blieb er nicht mehr. Der Zigarettenrauch, die laute Musik und die leicht aggressive Stimmung, hielt er einfach nicht mehr aus. Er hatte das Gefühl, als ob die Wände immer näher rückten. Sein Einzigster Gedanke war nur noch „raus“ und zwar schnell! Kiro war ihm in dem Moment egal. Er schnappte sich seine Jacke und verließ das Haus. Selbst als er draußen war, konnte man noch die laute Musik hören. Er holte ein paar mal tief Luft um sich wieder zu beruhigen und um seine Gedanken wieder zu ordnen.

Langsam machte er sich auf den Weg zur seiner und Kiro´s Wohnung. Wie Kiro nach Hause käme, war ihm egal. Er fühlte sich gerade selber kaum noch in der Lage den Weg zu schaffen. Seine Beine fühlten sich so wackelig und schlaff an.

„Scheiß Kreislauf....“ Die letzten Wochen waren einfach zu viel und sein Körper rebellierte jetzt. Er merkte noch wie sich alles drehte und ihn dann Dunkelheit umgab, aber wie zwei starke Arme ihn vor dem Aufprall auf den harten Boden bewahrten, bekam er nicht mehr mit.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ein großes Dankeschön am meine Beta!^^

Kapitel 2

Weiter gehts! ;) Danke an meine Beta!^^
 

Kapitel 2
 

Es war spät am Nachmittag als Strify langsam und mit leichten Kopfschmerzen die Augen aufschlug. Langsam setzte er sich auf und realisierte erst Augenblicke später, dass er in einem fremden Bett lag und nicht in seinem. Verwundert blickte er sich um.

„Na, ausgeschlafen?“

Erschrocken drehte sich Strify um und sah zur Türe, wo ein schlanker junger Mann mit wild abstehenden Haaren, die schwarz und rot waren, stand.

„Sorry, wollte dich nicht erschrecken. Ich bin Yu. Ich hab dich gestern aufgefangen, als dein Kreislauf versagt hat. Siehst immer noch leicht blass aus.“

„Was?“ War erst mal alles was Strify rausbrachte.

„Ich konnte dich ja schlecht auf der Straße liegen lassen und da ich in der nähe wohne, dachte ich, ich nehme dich mit zu mir.“

„Ich hab dich hier noch nie gesehen. Und ich wohne hier schon sehr lange.“ skeptisch Blickte Strify seinen Gegenüber an.

„Bin neu hier eingezogen.“

„Ah ja. Gefällt es dir hier?“

„Joah schon...“ weiter kam er nicht, denn plötzlich sprang Strify wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett und suchte seine Sache zusammen.

„Was ist denn jetzt?“ fragte Yu perplex.

„Ich bin so blöd! Ich frag dich hier, ob es dir hier gefällt, dabei sollte ich schon längst wieder zu Hause sein. Oh mann, Kiro macht sich bestimmt schon sorgen.“ gehetzt fuhr er sich eine Strähne aus dem Gesicht.

„Du meinst doch nicht deinen Freund, der gestern Abend so freundlich mit dir umgegangen ist, oder?“ Die Ironie war kaum zu überhören.

„Er ist nicht immer so. Er ist sehr nett und lieb, aber er hatte ja Recht, ich hätte ihn nicht so nerven sollen. Da bin ich selber schuld, aber was geht dich das eigentlich an?“ kam es leicht gereizt von Strify.

„Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten.“

Yu trat beiseite als Strify aus dem Schlafzimmer stürmte.

„Aber hast du dich gerade eben reden gehört? Ich war auch auf der Party und hab das eine Weile beobachtet. Du scheinst nicht sehr glücklich mit ihm zu sein, oder?“

Wütend drehte sich Strify zu Yu um, die Türklinke schon in der Hand.

„Wir sind glücklich, sehr sogar.“

„Klar! Das kannste dir vormachen, aber nicht mir. Er ist süchtig nach Alkohol. Hab ich recht?“

„Und selbst wenn. Es ist unser Problem und nicht deins. Kümmere dich um deinen Kram.“

Nur noch mit Mühe konnte er die Tränen zurückhalten. Von jemand Fremden zu hören zu bekommen, wie es um seinen Freund stand, war nicht schön und es war die nackte Wahrheit. Er schämte sich für Kiro. Zu gern hätte er Yu den Kiro gezeigt, der er mal war. Lebenslustig, lieb, zuverlässig.... nicht so wie jetzt, aggressiv, genervt....

„Scheiße....“ wütend wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. Yu wollte ihn in den Arm nehmen und ihm ein bisschen Halt zu geben, aber Strify wich ihm aus und ging.
 

Vor ihrer Wohnung angekommen, holte Strify noch mal tief Luft und entfernte noch die Tränenspuren, bevor er die Türe aufschloss und leise den Flur betrat.

Stille herrschte in der Wohnung. Kiro schien wohl noch zu schlafen. Leise ging Strify in Richtung Schlafzimmer und als er die Türe öffnete, sah er das Kiro auf dem Bett lag, mit den ganzen Klamotten und auf dem Boden eine leere Bierflasche. Schnell schloss er die Türe.

Er konnte den Anblick nicht ertragen. Was war bloß aus seinem Freund geworden? Was war aus ihm geworden? Und wo war der starke Strify hin, den nichts so schnell aus der Bahn warf. Wo war der Strify hin, der kämpfte und nicht alles hin nahm wie es war?

Seufzend zog er sich seine Jacke aus und beschloss erstmal duschen zu gehen.

Im Bad angekommen war sein erster Blick in den Spiegel.

„Oh mann, du sahst auch schon mal besser aus...“ sagte er zu seinem Spiegelbild und wendete den Blick ab.

Man sah ihm die Strapazen der letzten Wochen an. Die Wangen waren eingefallen, die Haut blass, tiefe Augenringe zierten seine Augen und er hatte abgenommen. Wann hatte er das letzte Mal richtig gegessen oder mal ausgeschlafen? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern.

Langsam zog er sich aus und stellte sich unter die Dusche.

Er genoss das warme Wasser, dass seinen Körper entlang lief.

Für wenige Minuten vergaß er alles um sich herum. Aber die Ruhe weilte nur kurz und er wurde wieder zurück in die Realität geholt. Kiro stürmte ins Bad und schaffte es gerade noch bis zur Toilette, bevor er sich übergab. Schnell stieg Strify aus der Dusche und hielt Kiro die Haare zurück. Kurz schaute dieser erschöpft zu ihm, um gleich darauf einen weiteren Schwall von Alkohol zu übergeben. Es kam Strify wie eine Ewigkeit vor, bis Kiro sich wieder beruhigte. Erschöpft und am Ende seiner Kräfte, lehnte sich Kiro an Strify an. Seine Augen waren geschlossen. Er sah nicht viel besser aus als Strify.

Langsam öffnete er seine Augen. Wo waren der Glanz und die Lebensfreude hin, die sich in seinen Augen immer gespiegelt hatten und die er so sehr an ihm geliebt hatte?

„Geht’s wieder?“ voller Sorge sah er ihn an.

„Ja, Danke.“ vorsichtig erhob sich Kiro, musste sich aber gleich wieder von Strify stützen lassen. Alles drehte sich um ihn und sein Kopf fühlte sich an, als ob er gleich explodieren würde.

„Leg dich noch etwas hin. Ich mach dir derweil einen Tee.“

„Hmmm....“ war alles was er als Antwort zu hören bekam.

Mehr schwankend als gehend, ging Kiro wieder ins Schlafzimmer.

Es war jedes Mal das Gleiche. Kiro soff sich zu und er pflegte ihn wieder gesund. Wenn ihn jemand fragen würde warum er eigentlich noch mit ihm zusammenlebte und sich das antat und dabei selber zu Grunde ging... was würde er darauf antworten?

Er würde sagen: „Weil ich ihn liebe und er mich braucht. So wie ich ihn.“

Doch ist ihre Liebe stark genug diese schwere Prüfung zu meistern? Oder werden sie darunter zerbrechen? Wann ist der Punkt erreicht an dem man nicht mehr kann? Vielleicht hat Strify diesen Punkt schon längst überschritten und funktioniert nur noch.

Kapitel 3

Kiitos an meine tolle Beta! *flausch*
 

Den Teil Widme ich an meinem Schul~Emo *knuff*
 

Kapitel 3
 

Stumme Hilfeschreie von Beiden... wer kann sie hören? Wer schließt nicht die Augen und Ohren vor der Wahrheit? Wer ist stark genug um ihnen zu helfen? Die Zeit ist gegen sie, bald wird der Tag ihres Untergangs kommen.... er ist schon ganz nah....
 

Müde zog sich Strify wieder an und ging in die Küche um einen Tee zu kochen. Während das Wasser kochte, ging er kurz ins Schlafzimmer um nach Kiro zusehen. Dieser hatte es geschafft sich auszuziehen und lag jetzt mit einer Shorts und einem T-Shirt im Bett. Vorsichtig setzte sich Strify an die Bettkante. Er wollte seinen Freund nicht aufwecken. Eine Strähne viel Kiro ins Gesicht, Strify strich sie weg.

„Wo warst du heute Nacht?“ erschrocken zuckte Strify zusammen.

„Ich... ich war spazieren!“ kam es stockend zurück. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet, hatte er doch gedacht, dass er schlief.

„Du warst noch nie gut im Lügen.“ langsam setzte sich Kiro auf.

„Und wenn schon, was interessiert es dich wo ich war?“

„Du musst nicht gleich zickig werden!“

„Das sagt gerade der Richtige. Wer hat mich denn gestern die meiste Zeit nur angezickt?“

„Es tut mir leid. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Du weißt ja... der Alkohol...“

„Dann hör doch auf!“

„Ich kann nicht!“

„Du kannst oder willst nicht?“ wütend sah Strify ihn an.

„Was soll das denn nun heißen? Denkst du ich wäre süchtig oder was?“

„Ja, das glaube ich nicht nur, das weiß ich!“ er stand vom Bett auf.

„Du unterstellst mir ich sei ein Alkoholiker? Ich fass es nicht.“

„Kiro siehst du denn nicht, dass es so nicht weitergehen kann? Du gehst von einer Party zur Nächsten. Kommst betrunken nach Hause, bist aggressiv. Merkst du das denn nicht? Ich kann einfach nicht mehr. Ich geh noch zu Grunde. Wir gehen zur Grunde.“

Erste Tränen der Verzweiflung liefen Strify die Wangen entlang. Sprachlos saß Kiro noch auf dem Bett.

„Strify ich... ich wusste nicht, dass es dich so sehr mitnimmt. Ich verspreche ich werde mich bessern.“ langsam stand er vom Bett auf und ging zu Strify. Dieser ging aber ein paar Schritte zurück. Wie oft hatte er das schon gehört. Alles nur Gerede und leere Worte. Aber es waren genau diese leeren Worte, die er doch immer wieder hören und daran glauben wollte.

„Ok...“ war alles was Strify dazu zu sagen hatte. Sanft wurde er von Kiro in die Arme gezogen.

„Lass uns noch ein bisschen schlafen.“

Er zog Strify mit sich auf´s Bett. Während Kiro gleich wieder einschlief, blieb Strify wach. Er konnte nicht schlafen, zu viele Gedanken schwirrten in seinen Kopf. Doch nach einiger Zeit siegte der Schlaf.
 

Ist es wirklich Einsicht oder die Ruhe vor dem Sturm?
 

Es war spät am Abend als Strify wieder aufwachte. Er fühlte sich alles andere als gut. Starke Kopfschmerzen plagten ihn. Kiro schien weiterhin seinen Rausch auszuschlafen. Leise verließ Strify das Schlafzimmer und ging in die Küche, wo er zum zweiten Mal an diesem Tag das Wasser für den Tee kochte. Während er wartete bis das Wasser zum Kochen anfing, setzte er sich an den Küchentisch. Er war immer noch müde und fühlte sich kein bisschen erholter und so kam es, als er wieder aufstand, dass er nicht richtig aufpasste, als er das heiße Wasser in die Kanne schüttete und sich seine linke Hand verbrühte.

„Verfluchte Scheiße...“ Schnell hielt er die Hand unter kaltes Wasser und verhinderte so das Schlimmste.

Durch den Krach wach geworden, kam Kiro in die Küche. Als er Strifys Hand sah, war er mit einem Schlag wach.

„Oh Gott, was hast du denn gemacht?“

Besorgt sah er sich die Hand an, die mehr als rot war. Er hatte Glück im Unglück gehabt dass er keine Brandblase bekommen hatte.

„Ich hab nicht aufgepasst. Das tut vielleicht mal weh.“

„Komm mit ins Bad. Irgendwo müssten wir noch eine Brandsalbe haben.“

Kiro kramte in einer Schublade und wurde fündig, währenddessen setzte sich Strify auf den Badewannenrand.

„Gib mir mal deine Hand.“

Vorsichtig um Strify nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, strich er eine dünne Schicht drauf. Strify musste die Zähne zusammenbeißen, als Kiro noch einen Verband um die Hand legte.

„Das hätte echt böse ausgehen können. Du hattest Glück.“

Er schaute Strify an, doch dieser starrte nur auf den Boden.

„Was ist los?“

„Nichts, ich bin heute bloß sehr müde.“

Als er Kiro anblickte, zwang er sich zu einem Lächeln. Er wollte nicht, dass sich Kiro Sorgen machte.

Skeptisch blickte Kiro ihn an, ging aber nicht weiter darauf ein, worüber Strify froh war.

„Geh wieder ins Bett, der Tag ist eh schon rum, da können wir gleich weiter kuscheln. Ich mach den Tee dann fertig, ok?“

“Ok.“

Als Strify aufstand, hauchte ihm Kiro noch einen Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich Strify.“

Und dann ging er in die Küche. Strify musste mit sich kämpfen um nicht gleich in Tränen auszubrechen.

„Reis dich zusammen.“ mahnte er sich selbst.

Müde ging er wieder ins Schlafzimmer und kuschelte sich sogleich wieder in die Bettdecke. Er musste nicht lange auf Kiro warten. Dieser reichte ihm eine Tasse mit Tee. Vorsichtig nippte er daran und stellte sie dann aufs Nachtschränkchen.

Kaum dass Kiro neben ihn lag, schlang er seine Arme um ihn.

„Heute kuschelbedürftig?“ kam es sanft von Kiro, der ebenfalls einen Arm um seinen Freund schlang.

„Hmm...“ war alles was er von sich gab.

„Schlaf gut.“ Er hauchte ihm noch eine Kuss auf die Stirn und schlief dann gleich darauf ein.
 

Im Schlaf ist jeder gleich....Sie schlafen den Schlaf der Unschuldigen...

Kapitel 4

Sorry, hat diesmal etwas länger gedauert -.-"

Aber jetzt das neue Kapitel. Viel Spaß^^
 

Kapitel 4
 

Nur noch einmal, dann höre ich auf.... und nach dem, kommt dann wieder nur noch einmal... aber irgendwann gibt es kein, nur noch einmal...
 

Das Klingeln eines Handy´s weckte Kiro am nächsten Morgen. Schnell nahm er ab, damit Strify nicht aufwachte. Es war eine unruhige Nacht. Ständig hatte sich Strify umgedreht und war unruhig. Kiro war froh, dass er jetzt ruhig weiter schlief.

„Ja, was gibt’s?“ fragte er Karsten.

„Hey, ich wollte fragen ob du mit zur Party von Joey kommst?“

„Wann soll die denn sein?“

„Am Samstag, also in zwei Tagen.“

„Ich weiß nicht...“ unruhig nagte er an seiner Lippe.

„Komm schon. Seit wann zögerst du denn? Hat dir dein Freund etwa verboten zu Partys zu gehen?“ kam es lachend von Karsten.

„So in etwa... wart mal kurz...“

Er vergewisserte sich dass Strify noch schlief, verließ dann das Schlafzimmer und ging rüber ins Wohnzimmer, wo er dann ungestört war.

„Am Samstag sagtest du?“

„Jep! Und kommste?“

„Ich hab ihm aber versprochen, dass ich mich bessere.“

„Du willst mir doch nicht sagen, dass du aufhören willst? Das ist DIE Party am Samstag.“

„Ja schon...“

Kiro war hin und her gerissen.

„Du kannst uns doch nicht hängen lassen, ohne dich würde es nicht so viel Spaß machen.

Vergiss doch mal deinen Freund und hab Spaß!“

„Ok, aber das wird das letzte Mal sein.“

„Super! Du wirst es nicht bereuen. Also man sieht sich.“

„Ja, bis dann.“
 

Kiro legte auf. Ein leichtes schlechtes Gewissen meldete sich, aber er verdrängte es. Es war doch sein Leben und keiner hatte ihm vorzuschreiben, ob er auf eine Party durfte oder nicht.

Strify muss ja nicht mit, dachte sich Kiro.

„Das wird eh die letzte Party sein und dann höre ich auf.“ murmelte er vor sich hin.

„Was wird die letzte Party sein?“

Erschrocken drehte sich Kiro zu Strify um, der am Türrahmen lehnte.

„Was für eine Party? Du musst dich verhört haben?“

Er versuchte sich rauszureden, aber ohne Erfolg. Strify kannte ihn einfach zu gut.

„Warum sagst du mir nicht einfach die Wahrheit? Denkst du ich könnte sie nicht verkraften?“

Kiro konnte die Enttäuschung raushören. Es tat ihm weh, dass sein Freund so darunter litt, aber er konnte nicht einfach seine anderen Freunde vernachlässigen.

„Strify, es wird die letzte Party sein.“

„Wann?“

„Bitte was?“

„Ich will wissen wann die Party ist, damit ich mich darauf einstellen kann.“ kam es zynisch von Strify.

„Ach Strify...“

„Nichts ach Strify. Du weißt ja nicht wie du immer drauf bist, wenn du von den Partys kommst. ICH muss dich dann ertragen und ICH bring dich dann ins Bett. ICH bin es doch, der dann noch dazu deine Launen ertragen muss...“

„Strify...“ er wollte auf ihn zugehen, aber diesmal lies er ihn nicht an sich ran.

„Bleib stehen. Wie stellst du dir das eigentlich vor? Erst versprichst du mir du wirst aufhören und jetzt? Waren es wieder nur leere Versprechungen? Weißt du was? Geh doch auf diese verdammte Party, aber diesmal wird keiner da sein, wenn du nach Hause kommst. Denn so lange du dich nicht besserst bin ich hier weg.“

Strify drehte sich um und wollte zurück ins Schlafzimmer, als er seinen Freund hinter sich lachen hörte.

„Oh mann, Strify. Das war gut.“ er wischte sich dich die Lachtränen weg.

„Du wirst mich nicht verlassen, das kannst du nicht.“

„Und warum nicht?“ er hatte ihm noch immer den Rücken zugekehrt.

„Ganz einfach, weil du mich liebst!“

Die Worte hallten Strify im Kopf.... Ganz einfach, weil du mich liebst.... weil du mich liebst...

„Ich liebe dich zwar, aber wenn du mich lieben würdest, würdest du mir nicht so was antun.“

Er lies Kiro im Flur stehen und ging ins Schlafzimmer, wo er sich sogleich umzog und ein paar Klamotten zusammenpackte.

Als er wieder rauskam, stand sein Freund immer noch an der gleichen Stelle. Er konnte es immer noch nicht glauben dass Strify nun ernst machte.

„Das ist ein Scherz, oder? Sag mir dass das ein Scherz ist?“

„Das ist kein Scherz oder sieht es für dich so aus?“

Er schaute ihm noch einmal in die Augen und ging.
 

Kiro starrte noch lange die Türe an. Er hoffte Strify würde kehrt machen, aber die Türe blieb geschlossen. Strify hatte ihn verlassen.
 

Warum kapiert man erst dann, was man an der Person hat, wenn sie einen verlassen hat? Aber lernt man auch aus den Fehlern oder wird man sie wieder begehen?
 

So richtig konnte es Strify noch nicht fassen. Wie oft hatte er ihm schon gedroht er würde gehen, wenn er nicht bald aufhören würde.

„Ich bin doch auch nicht besser wie er!“ dachte sich Strify, als er auf dem Weg zu seinem Freund war.

Dort angekommen, wurde er sogleich herzlich von Shin empfangen.

Shin konnte sich schon denken was passiert war. Oft hatte sich Strify bei ihm ausgeheult, weil er einfach nicht mehr konnte. Und so oft hatte Shin ihm geraten, ihn zu verlassen. Aber Strify hatte es nie übers Herz gebracht.

„Setzt dich schon mal auf die Couch. Die Tasche kannst du mir geben. Ich mach uns noch schnell einen Tee und dann erzählst du mir was vorgefallen ist.“

Strify konnte nur nicken. Er setzte sich auf die Couch und wartete auf Shin. Seine Gedanken und Gefühle fuhren Achterbahn. Er war kaum eine Stunde weg und am liebsten würde er seinen Entschluss, ihn zu verlassen, rückgängig machen.

Er wollte schon aufstehen, als Shin mit zwei Tassen warmen Tee kam und sich neben ihn setzte.

„Also, was ist geschehen?“

„Vergiss es. Ich geh am Besten wieder. Es war ein Fehler ihn verlassen zu haben.“

„Nun aber mal langsam.“ meinte Shin verwirrt.

„Du hast ihn doch gerade verlassen, damit er mal kapiert was er an dir hat und jetzt willst du ihm wieder in den Arsch kriechen?“

„Ich krieche ihm nicht in den Arsch.“

„Ach nein? Und wie sollte ich es sonst sagen? Mensch Strify, halte ein paar Tage aus. Du wirst sehen, er wird kommen. Denn dann merkt er, was er an dir hat.“

„Ja ich weiß. Aber du hättest ihn mal sehen müssen, wie er so alleine im Flur stand. Er hat richtig geschockt ausgesehen.“

“Gut so!“ Shin nahm einen kleinen Schluck vom Tee, bevor er weiter redete.

„Wie geht’s dir gerade?“

„Nicht gut, gar nicht gut.“

„Komm mal her.“

Er zog Strify zu sich, der sich sogleich dankbar an ihn lehnte.

„Was mach ich wenn er kommt?“

„Das werden wir dann sehen, wenn er da ist. Du bist nicht alleine, ok?“

„Ja, danke dass ich bei dir bleiben kann.“

„Ist doch klar.“

„Shin?“

„Hm?“

„Am Samstag ist wieder eine Party, er wird hingehen. Er meinte es wäre seine Letzte und er würde danach aufhören und sich bessern....“

„Wie oft hat er das schon gesagt? Oft oder?“

“Ja, sehr oft. Aber was ist wenn er sich wirklich bessert?“

Ein Seufzen seitens Shin.

„Ich hoffe es für dich. Von ganzen Herzen...“

Kapitel 5

Weiter gehts!^^
 

Kapitel 5
 

Es war Samstagabend und heute war die Party. Doch Kiro war es egal. Die Wohnung war plötzlich so leer ohne ihn. Es fehlte was.

Ständig versuchte er Strify auf dem Handy zu erreichen, aber ohne Erfolg. Das Handy war aus.

Langsam aber sicher merkte Kiro was er für einen Mist gebaut hatte. Er fehlte ihm, aber über seinen Schatten springen und sich persönlich bei ihm zu entschuldigen, das konnte er noch nicht. Es war wie eine Sperre in seinem Kopf. Er wollte ihn einerseits wieder zurück haben, aber den ersten Schritt wagen...

Ehe er sich weiter Gedanken machen konnte, klingelte es an der Türe. Sofort stürmte er hin und riss die Türe auf, in der Hoffnung Strify würde davor stehen. Die Enttäuschung war groß, als er Karsten davor stehen sah.

„Na das nenn ich mal eine Begrüßung.“

Er schob sich an Kiro vorbei, der niedergeschlagen die Türe schloss.

„Du willst doch nicht etwa so gehen, oder?“

Er schaute Kiro von oben bis unten an, der im Schlabberlook vor ihm stand.

„Ich werde nicht mitgehen.“

Karstens Gesichtszüge entgleisten förmlich.

„Nicht dein Ernst?“

„Doch, mein voller Ernst.“

„Lass mich raten... deine kleine Blondine hat dich verlassen?“ kam es gehässig von Karsten.

„Nein!“

„Ach, wo ist er dann?“ Sein Blick ging suchend durch die Wohnung.

„Bei Freunden.“

“So nennt man das, ah ja.“

Kiro merkte wie die Wut in ihm stieg.

„Ich fühl mich nicht wohl. Feiert ohne mich.“

„Jetzt kneif doch nicht. Du wirst die Party deines Lebens verpassen.“

„Dann werde ich sie halt verpassen und wenn schon?“ kam es kalt zurück.

„Deine letzte Chance.“

„Geh.“

„Ok, kann man nichts machen. Aber du bist trotzdem jederzeit willkommen, falls du deine Meinung noch ändern solltest.“

„Werde ich nicht.“

Er hielt ihm die Türe auf. Als Karsten gegangen war, lehnte er sich an die Türe und rutschte daran runter. Er umschlang seine Knie und legte den Kopf darauf. Die Versuchung war so groß und verlockend. Wird er durchhalten?
 

Währenddessen bei Shin:
 

Er war stolz auf seinem Freund. Er wusste das es ihm schwer viel nicht zurückzugehen. Damit er sich etwas ablenken konnte, hatte er heute zwei Freunde eingeladen.

„Wollte dein Besuch nicht vor einer Stunde kommen?“ fragte Strify ihn

Er saß, wie so oft, auf der Couch in einer Decke eingemummelt.

„Das ist ganz normal. Sie brauchen immer etwas länger.“

Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, klingelte es schon an der Türe.

„Hey, da seit ihr ja endlich. Kommt rein.“

Er nahm ihre Jacken entgegen und hängte sie an die Garderobe. Mit den beiden Gästen ging er zurück ins Wohnzimmer, wo er ihnen Strify vorstellen wollte. Doch wie es schien, kannten sie sich schon, zumindest einer von Beiden.

„Hey, da sieht man mal wie klein doch die Welt ist.“ kam es fröhlich von Yu.

„Ihr kennt euch schon?“ fragte Shin perplex.

„Ja, wir haben uns vor ein paar Tagen auf einer Party kennengelernt.“

Ein dankender Blick von Strify.

„Aber Romeo hast du noch nicht kennengelernt. Mein Freund.“ Er zog ihn zu sich und gab ihm einen kleinen Kuss. Glücklich sahen sie sich an. Den wehmütigen Blick von Strify sah nur Shin.

„Setzt euch doch. Ich hol uns noch was zu trinken.“

Strify rutschte etwas, damit die Beiden auch noch Platz hatten. Shin nahm im Sessel Platz, als er die Getränke verteilt hatte.

„Und wie geht’s dir und deinem Freund?“ Yu wollte ein Gespräch anfangen, wurde aber sogleich von Shin unterbrochen.

„Nicht.“

Yu verstand.

„Habt ihr euch gut eingelebt?“ Shin wechselte schnell das Thema.

„Ja, gefällt uns gut hier.“

...
 

Es wurde eine recht lange Nacht. Es war schon spät in der Nacht als Yu und Romeo gingen. Aber noch viel später kam ein betrunkener Kiro nach Hause. Aber diesmal war keiner da. Die Wohnung war genauso leer und trostlos wie er sie verlassen hatte.

Schwankend fand er gerade noch so das Bett und lies sich darauf fallen.

Er hatte versagt und die Sucht gesiegt.

Kapitel 6

Kapitel 6:
 

Stunden später, es war noch früh am Morgen, wachte Kiro mit höllischen Kopfschmerzen auf.

„Scheiße, mein Kopf. Strify bringst du mir eine Aspirin?“

Kaum waren die Worte ausgesprochen, da viel es ihm wieder ein.

Er war alleine.

Keiner war da um ihm zu helfen, keiner der ihm bei seinem Elend beistand. Erst jetzt merkte er was er an Strify hatte, aber zu spät.

„Was hab ich bloß getan....“

Er vergrub seinen Kopf ins Kissen. Am liebsten würde er für immer im Bett liegen bleiben und im Selbstmitleid baden. Er blieb auch lange liegen und dachte über vieles nach.

Es war Mittag als er einen Entschluss fasste. Langsam quälte er sich aus dem Bett und ging erstmal ins Bad um zu duschen. Seine Kopfschmerzen waren erträglicher als Stunden zuvor und während er sich ein wenig stylte, damit man ihm die Müdigkeit nicht ansah, ging er noch einmal alles Durch, wie er vorgehen wollte.

„Tief durchatmen, ich schaff das.“

Noch ein kurzer Blick in den Spiegel zeigte ihm, dass man ihm den Schlafmangel nicht ansah, aber er wusste dass er Strify nichts vormachen konnte.

Mit klopfendem Herzen machte er sich auf den Weg zu Shin.
 

Strify und Shin waren gerade dabei ihr benutztes Geschirr vom Mittagessen wegzuräumen, als es an der Türe klingelte.

„Erwartest du jemanden?“ fragte Strify Shin.

„Nein, eigentlich nicht.“

Keiner von Beiden rechnete mit Kiro, umso überraschter war Shin, als dieser vor seiner Türe stand.

„Was willst du?“ Shin sah ihm an dass er eine sehr kurze Nacht hinter sich hatte, da half das ganze Make up auch nicht weiter.

„Ist Strify hier?“ nervös nagte er an seiner Lippe.

„Ja, er ist hier.“ kam es kühl zurück.

„Kann ich reinkommen?“

„Nein, du hast viel Mist gebaut in letzter Zeit und so wie du aussiehst hast du wohl kaum daraus gelernt.“

„Ich weiß selber, dass ich Mist gebaut habe, sehr großen sogar, aber ich will es wieder gutmachen. Wirklich!“

„Und das soll ich dir glauben? So ganz plötzlich kommt die Einsicht oder was? Und wie lange wirst du dich daran halten? Ein paar Stunden? Einen Tag oder gar zwei? Bis zur nächsten Party? So einfach ist das nicht wie du dir das vorstellst. Du kannst nicht einfach hier auftauchen und....“

„Shin ist schon ok. Lass ihn rein.“

Seufzend lies er ihn in seine Wohnung.

„Ihr könnt ins Wohnzimmer, ich räume derweil die Küche auf.“

„Danke!“

„Hm...“
 

Shin ging in die Küche und Kiro und Strify ins Wohnzimmer. Strify setzte sich in den Sessel, ihm gegenüber Kiro auf der Couch. Es war wie eine Kluft zwischen ihnen. Diese zu schließen würde sicherlich nicht leicht werden.

„Du warst auf der Party oder?“ Fragte Strify sogleich, noch ehe Kiro Anfangen konnte.

„Ja, war ich.“ Er senkte den Blick auf den Boden, er konnte seinen Freund einfach nicht in die Augen sehen.

„Ok.“ War alles was Strify dazu sagte. Er war es Leid ihm wieder zu sagen, wie weh es ihm tat und wie sehr es ihn mitnahm.

„Strify, ich...“

„Lass es gut sein. Ich weiß was du sagen willst. Genauso gut weiß ich wie Leid es dir doch tut. Alles nur Gerede, nichts weiter.“ Seine Worte kamen mühsam über seine Lippen, er war müde.

„Ich werde mich bessern, wirklich.“ Er schaute Strify an, doch keine Reaktion kam zurück. Sein Blick war wie leer und das versetzte Kiro einen Stich im Inneren. Was habe ich getan? Fragte er sich.

„Als du die Tage nicht da warst, es war so still und leer. Es hat was gefehlt. Du hast gefehlt. Die Wohnung ist so kalt ohne dich. Ich weiß es ist nicht leicht mit mir zusammen zu sein, aber die Tage haben mir gezeigt wie sehr ich dich brauche.“

Flehend sah er ihn an.

„Du brauchst mich doch nur, damit ich dich wieder pflege und damit du wieder auf Partys gehen kannst.“ Kein Gefühl war in seiner Stimme zu hören....

„Strify, bitte glaub mir. Gib mir noch eine Chance, bitte.“

„Du machst es dir wirklich leicht. Wärst du gestern nicht auf die Party gegangen, hätte ich dir eine Chance gegeben. Aber so zeigst du nur dass die Sucht doch stärker ist.

Es hat doch ehrlich gesagt keinen Sinn so weiterzumachen.“

„Was willst du damit sagen?“ kam es geschockt von Kiro. So hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt.

„Kiro, geh jetzt.“

„Aber du kannst doch nicht...“

„Geh, bitte.“

„Strify, ich liebe dich doch.“

„Nein, du liebst den Alkohol.“ Er sah ihm in die Augen und Kiro erkannte, dass es jetzt keinen Sinn machte weiterzureden. Mit hängenden Schultern und gesenkten Kopf, ging er an Strify vorbei und verließ die Wohnung. Ohne Strify.

Sogleich kam Shin aus der Küche und ging zu Strify.

„Was hab ich getan?“ schluchzend klammerte er sich an Shin.

„Du hast das Richtige getan. Lass ihn ein Weile zappeln. Er muss kapieren was er wirklich an dir hat, sonst wird er es nie lernen.“

„Es tut so weh!“

„Ich weiß...“
 

Kiro lag auf der Couch und hatte sich in eine Decke eingemummelt. Er war immernoch so geschockt darüber was Strify gesagt hatte, dass er es noch gar nicht richtig realisiert hatte.

Die Versuchung jetzt seinen Schmerz in Alkohol zu ertränken war groß, aber er riss sich zusammen. Er wollte somit Strify und sich selbst beweisen, dass er auch ohne das Zeug konnte. Es war aber alles andere als leicht für ihn. Um sich abzulenken nahm er die Fernbedienung für den Fernseher und zappte durch sämtliche Kanäle. Als er alle Sender mindestens 5 mal durchgegangen war, schaltete er den Fernseher aus.

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es erst acht Uhr abends war. Die Nacht fing für die meisten Partys erst an.

„Oh man... denk an was anderes...“

Ehe er aber an was anderes denken konnte, klingelte es an der Türe. Verwundert stand er auf.

„Wer ist denn das um diese Uhrzeit? Ich will niemanden sehen.“

Aber er schleppte sich dennoch zur Türe.

„Du? Aber ich dachte...“

„Lass mich erstmal rein.“

Strify schob einen mehr als verwirrten Kiro zur Seite und stellte seine Tasche ins Schlafzimmer.

„Bleibst du hier?“ fragte Kiro verunsichert.

„Ja, aber es wird wohl nicht mehr so wie früher sein.“

„Ja, ich weiß. Ich hab wohl einiges gut zumachen.“

„Ja, das hast du. Lass uns jetzt nicht weiter darauf eingehen. Wenn du dich nicht besserst bin ich weg und das endgültig. Ich werde heute Nacht auf der Couch schlafen. Gute Nacht.“

„Nacht.“ War alles was er noch raus brachte.
 

Es wird nie mehr so sein wie am Anfang... aber man kann neu anfangen...

Kapitel 7

Kapitel 7
 

Es heißt die Zeit heilt die Wunden, doch es bleiben meist Narben zurück....
 

1 Monat später...
 

Ein Monat war nun vergangen, seit Kiro zuletzt auf einer Party war. Es fiel ihm nicht leicht, aber er versuchte alles, um Strify nicht wieder zu enttäuschen. Die Stimmung zwischen ihnen war zwar nicht mehr angespannt, aber auch nicht mehr so ausgelassen wie früher.
 

„Gehst du wohin?“, fragte Kiro Strify, als dieser am Nachmittag seine Schuhe anzog.

„Ja, ich geh zu Yu und Romeo. Danach wollte ich noch einkaufen gehen, wir haben kaum noch was da.“ Er zog seine Jacke an und ging.

Etwas traurig, dass sein Freund schon wieder weg war, versuchte er, etwas aufzuräumen. Es gelang ihm nicht, nicht ständig an Strify und sein Verhalten zu denken. Sie waren zwar wieder zusammen, aber er merkte, dass Strify immer noch Abstand hielt und oft bei Yu und dessen Freund war. Es war nicht schön, so oft alleine gelassen zu werden, denn meistens ging Strify am Nachmittag und kam erst spät abends zurück. Jedes Mal nahm er sich vor, mit ihm darüber zu reden, aber wenn er ihn dann in seine müden Augen sah, brachte er es nicht über sich.

Sie entfernten sich immer weiter voneinander.

Es wurde dunkel, als Strify zurück kam.

„Hey, gib mir die Einkaufstüten.“

„Danke.“ Ein müdes Lächeln von Strify.

Kiro ging damit in die Küche, um die Lebensmittel wegzuräumen. Er stellte keine Fragen, warum er immer so spät zurückkam, er nahm es hin als seine Strafe für das, was er ihm angetan hatte. Aber er merkte, dass er bald nicht mehr konnte. Sie zerbrachen noch an ihrem Schweigen und stillen Kummer.

Als Kiro alles weggeräumt hatte, ging er ins Schlafzimmer und sah Strify am Fenster stehen. Er schien ihn nicht bemerkt zu haben, denn er zeigte keine Reaktion.

Langsam ging er auf ihn zu und schlang seine Arme von hinten um ihn. Er konnte spüren, wie sich Strify unter seiner Berührung anspannte.

„Was ist los? Geht’s dir nicht gut?“, fragte Kiro leise.

„Es ist nichts...“

„Das glaube ich dir nicht.“

„Wir entfernen uns immer mehr voneinander...“

„Nein, du entfernst dich von mir.“

Strify drehte sich in Kiros Armen, sodass er ihm in die Augen sehen konnte.

„Ich kann einfach nicht mit ansehen, wie du jeden Tag darum kämpfst, dass du der Sucht nicht unterliegst. Ich weiß, ich sollte dir helfen, aber ich kann es nicht, ich hab die Kraft nicht mehr. Ich fühle mich wie ausgebrannt.“

„Was sagst du da? Es ist meine Sucht, es ist meine Schuld, wenn ich damit nicht klarkomme. Ich habe alles zerstört und uns kaputt gemacht. Ich versuche es wirklich, nicht weiter zu trinken, aber es ist nicht leicht, obwohl es schon einen Monat her ist.“

„Was ist bloß schief gegangen? Wann haben wir die Kontrolle über das Ganze verloren?“

Sie schauten sich lange in die Augen, während die Stille sie wie ein Mantel umgab.

„Ich weiß es nicht“, sagte Kiro nach einiger Zeit.

„Aber so wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Ich sehe doch, dass du nicht mehr kannst. Du hättest damals nicht mehr zu mir zurückkehren sollen. Vielleicht wäre alles anders verlaufen.“

„Ja, vielleicht.“

Strify beugte sich zu Kiro und küsste ihn kurz, um sich dann aus seiner Umarmung zu befreien und sich ins Bett zu legen. Kiro beobachtete ihn eine Weile. Er liebte seinen Freund und er konnte nicht länger mit ansehen, wie er darunter litt.

Er fasste einen Entschluss, den nur die Sterne sehen konnten. Was dieser aber für Folgen haben würde, wusste zu diesem Zeitpunkt noch keiner.

Lange schlief Strify nicht, denn ein ungutes Gefühl weckte ihn. Er wusste zuerst nicht, warum er so unruhig war, aber als er neben sich blickte und einen Brief dort, wo Kiro hätte liegen sollen, sah, wusste er, wieso. Mit zitternden Fingern öffnete er den Brief.
 

Lieber Strify.
 

Ich kann es nicht länger mit ansehen, wie du darunter leidest. Ich weiß, dass du alles getan hast, um diese Beziehung zu retten. Aber ich stürze dich nur weiter ins Unglück. Bloß weil ich mein Leben nicht im Griff habe, sollst du nicht weiter darunter leiden. Behalte mich so in Erinnerung, wie du mich kennen gelernt hast. Ich liebe dich, vergiss das nie.
 

Kiro
 

Fassungslos starrte Strify den Brief an. Es war ein Abschiedsbrief. Schnell griff er nach seinem Handy, um Shin anzurufen, dabei zog er sich gleich nebenher an.

„Hm… jaaa, wer stört?“, kam es verschlafen aus dem Hörer.

„Shin? Du musst mir helfen, Kiro will sich was antun. Ruf alle an, die Kiro kennen. Mach schnell.“

Ohne eine weitere Erklärung legte er auf. Warum hast du das getan? Immer wieder stellte er sich diese Frage, während er die Treppen runter raste. Draußen in der Kälte angekommen, wusste er nicht wohin. Wo sollte er mit Suchen anfangen? Er könnte weiß Gott wo sein.

„Verdammte Scheiße.“ Er zitterte am ganzen Körper. Gerade als er los laufen wollte, klingelte sein Handy.

„Ja?“

„Hey, ich bin‘s, Yu. Shin rief gerade an. Er sagte, du würdest Kiro suchen. Was ist denn los?“

„Was los ist? Kiro will sich das Leben nehmen, das ist los.“

„Wo bist du?“

„Noch vor dem Eingang unserer Wohnung.“

„Warte, wir kommen. Shin ist gerade auf dem Weg zu mir.“

„Ok, beeilt euch.“

Damit sie nicht den ganzen Weg zu ihm laufen mussten, lief bzw. rannte er ihnen entgegen.

Als sie alle beisammen waren, klärte sie Strify auf die Schnelle auf und erzählte, was geschehen war.

„Oh Mann, das ist überhaupt nicht Kiros Art. Ich hab ein paar Leute erreicht, aber keiner hat ihn gesehen“, meinte Shin.

„Könnte er vielleicht bei diesem Karsten sein?“, fragte Romeo.

„Ich hab ihn vorhin versucht, ihn auf seinem Handy zu erreichen, aber er ging nicht ran. Der ist bestimmt wieder auf einer Party und hat das Klingeln nicht gehört.“

Party... das war doch was. Krampfhaft überlegte Strify, aber es fiel ihm einfach nicht ein.

„Yu, du sagtest doch mal was von einer Party, die doch heute wäre. Bei wem?“

„Du meinst die bei Mark? Du glaubst doch nicht, dass er dort hingeht?“ Perplex sah er Strify nach, der schon losrannte.

„Hinterher!“

Außer Atem kamen sie bei Mark an. Die Straße war voller Leute, irgendwas stimmte hier nicht.

Strify fand ihn zum Glück schnell.

„Strify, Mann, bin ich froh dich zu sehen.“

„Hast du Kiro gesehen?“, fragte Strify gehetzt.

„Es tut mir echt leid. Der Krankenwagen war gerade hier, sie haben ihn mitgenommen. Es sieht nicht gut aus.“

Strify hatte das Gefühl, als ob jemand ihm den Boden unter den Füßen wegziehen würde. Yu musste ihn stützen.

„Ich fahr euch ins Krankenhaus, mein Auto steht da vorne.“

Sie folgten Mark und kurz darauf fuhren sie los, dabei erzählte er, was passiert war.

„Kiro war so wie immer, fröhlich und gut gelaunt. Hätte ich gewusst, dass er sich zulaufen lassen wollte, ich hätte es nicht zugelassen, das müsst ihr mir glauben. Er hing die meiste Zeit mit Karsten rum. Sie tranken viel und plötzlich brach Kiro zusammen. Ich rief sofort den Notarzt an. Sie vermuten eine Alkoholvergiftung. Er verträgt doch sonst immer so viel.“

„Er hat meinetwegen versucht aufzuhören. Seit einem Monat hat er nichts mehr getrunken. Es ist alles meine Schuld! Ich hätte ihn mehr unterstützen sollen...“

„Strify, jetzt rede dir doch nicht so einen Mist ein. Ich hab dir schon so oft gesagt, ihr braucht Hilfe. Er braucht vor allem professionelle Hilfe. Es war nur eine Frage der Zeit bis das passierte. Er braucht dich jetzt, lass ihn nicht im Stich.“

Die Worte von Yu saßen. Strify wusste, dass sie es nicht alleine schaffen würden, aber er hatte immer gehofft, es würde doch noch alles gut ausgehen und dann hatte er versagt. Wenn er Kiro verlieren würde, könnt er sich das nie verzeihen.
 

Es ist nicht immer gut ,die Probleme vor sich hin zu schieben, denn irgendwann ist der Tag gekommen, an dem man nichts mehr verschieben kann, weil alles zu spät ist…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~

Danach sind es nur noch zwei Kapitel! *_*

Kapitel 8

Das Vorletzte Kapitel... O///O
 

Kapitel 8
 

Kaum auf der Station, wo Kiro lag, wurden sie von einem Arzt empfangen, der sie besorgt ansah. Strify wurde noch übler zu Mute als eh schon.

„Sind sie Freunde von ihm?“

„Ja, ich bin sein Freund. Wie geht es ihm?“, fragte Strify mit zitternder Stimme.

„Nun, wir mussten seinen Magen auspumpen, um den vielen Alkohol aus seinem Körper zu bekommen. Er hat eine schwere Alkoholvergiftung erlitten. Die nächsten Stunden sind sehr kritisch, wir können nur hoffen, dass er die Augen wieder öffnet. Sie können kurz zu ihm rein, ich komme später noch mal zu ihnen.“

Er ließ sie nach dieser Nachricht alleine in dem kalten Krankenhausflur zurück. Keiner von ihnen hatte damit gerechnet, dass es so schlimm um ihn stand.

Langsam ging Strify auf die Tür zu, hinter der sein Freund lag und um sein Leben kämpfte. Ständig hatte er Angst, dass Kiro mal die Kontrolle über all das verlor und im Koma liegen würde, aber all die Zeit war es gut ausgegangen und nun war sein Alptraum wahr geworden. Aber Kiro hat es mit dem Wissen getan, dass es ihn, wenn er zu viel auf einmal trank, sein Leben kosten könnte.
 

Zu viele unterschätzten diese Gefahr und lernten erst dann daraus, wenn es meist zu spät war. Nicht jeder bekam die Chance, daraus zu lernen. Würde Kiro diese Chance bekommen oder war er zu weit gegangen?
 

Leise betrat Strify das Zimmer, während die anderen draußen blieben. Er wollte alleine sein.

Tränen der Verzweiflung und Wut liefen seine blassen Wangen entlang. Er war wütend auf sich, wie konnte er es nur so weit kommen lassen?

Es tat ihm unendlich weh, zu sehen, wie sein Freund um sein Leben kämpfte. Aber kämpfte er auch?

Vorsichtig setzte er sich auf das Bett von Kiro. Er sah so blass aus und seine Hand, die er hielt, war schrecklich kalt, als ob kein Leben darin wäre.

„Hey, ich bin hier. Ich lass dich nicht alleine, hörst du? Kämpfe, bitte! Kämpfe für uns. Wir haben so vieles durchgemacht, dann werden wir auch das schaffen. Verlass mich nicht...“ Zum Ende hin versagte ihm die Stimme.
 

Draußen warteten die anderen. Sie alle machten sich große Sorgen um Kiro, aber auch um Strify. Er sah nicht gut aus. Die Wochen hatten viel von ihm abverlangt. Was die zwei brauchten, war Ruhe. Aber die würden sie nur bekommen, wenn sie wieder richtig miteinander redeten.

„So kann es mit den beiden nicht weiter gehen“, fing Shin an.

„Ich weiß, Strify war sehr oft in letzter Zeit bei mir. Er wusste nicht weiter. Verlassen wollte er ihn ja nicht, aber mit ansehen, wie Kiro unter dem Alkoholentzug leidet, konnte er auch nicht.“

„Kiro hätte eine Therapie machen sollen“, meinte Romeo.

„Ja, darauf hab ich ihn oft angesprochen, aber davon will er nichts wissen.“

Ein Räuspern ließ die vier zusammen zucken. Sie hatten nicht bemerkt, dass der Arzt neben ihnen stand.

„Entschuldigung, wenn ich sie erschreckt habe, aber ich habe ihr Gespräch gehört und habe einige Frage an sie, wenn das in Ordnung wäre.“

„Ja, ok.“

„Wie lange trinkt ihr Freund schon?“

„Hm... er hat nicht immer so viel getrunken. Das ganze fing vor einem halben Jahr an. Er trank immer mehr.“

„Ja, der neue Trend gerade, Komasaufen. Wir bekommen leider viele solcher Fälle zu sehen. Haben sie schon versucht mit ihm darüber zu reden?“

„Ja, oft. Strify, sein Freund, hatte es oft versucht.“

„Hatte?“

„Kiro wollte davon nichts hören und Strify lie0 es sein. Er ging deshalb oft mit auf die Partys, um zu sehen, wie viel er trank. Er hatte Angst, dass so was wie jetzt passieren könnte. Könnten sie uns vielleicht weiterhelfen? Wir wissen einfach nicht mehr weiter. Ich hab das Gefühl, mir wären die Hände gebunden und muss zusehen, wie sie zugrunde gehen.“ Shin musste mit den Tränen kämpfen.

„Wenn ihr Freund wieder aufwacht, werde ich mit ihm darüber reden. Ich kann ihm anbieten, ihn in einer Klinik, die auf Fälle wie ihn spezialisiert ist, anzumelden. Aber das liegt ganz alleine an ihm, wenn er nicht will, kann man ihm nicht zwingen. Es würde auch nichts bringen. Die Leute müssen von sich aus kommen.“

„Dann können wir wohl nichts anderes machen als warten.“

„So leid es mir tut, ja. Aber sie können für ihren Freund da sein. Er braucht sie jetzt. Ist er gerade bei ihm?“

„Ja.“

Der Arzt klopfte an die Tür, bevor er aufmachte und eintrat. Mark, Shin, Yu und Romeo folgten ihm. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Shins Lippen, als er Strify schlafend und halb auf Kiro liegen sah, ihre Hände waren miteinander verschlungen.

„Am liebsten würde ich ihn dort liegen lassen. Er sieht so friedlich aus“, sagte Shin leise.

„Aber ich glaube, das können wir ja nicht.“ Er wollte ihn gerade aufwecken, als der Arzt ihn zurückhielt.

„Die Gegenwart von ihrem Freund scheint ihm gut zu tun. Seine Werte sind besser geworden. Ich werde eine Schwester schicken, die ihm eine Decke bringt.“

„Dankeschön.“

„Keine Ursache. Sie sollten sich auch etwas hinlegen.“
 

Keiner von ihnen ging. Sie machten es sich, so gut es ging, auf den Stühlen bequem.

„Hey Mark, wer kümmert sich eigentlich um deine Wohnung?“, fragte Yu schon halb im Schlaf.

„Mein Bruder...“

„Aha...“

Dann kehrte Stille im Flur ein.

Kapitel 9

Das letzte Kapitel! O///O
 

Ein großes Dankeschön an shaiaaa!^^ *knuff*
 

Kapitel 9
 

Am Morgen weckte eine Berührung an der Hand Strify. Es dauerte eine Weile, bis er richtig wach wurde. Die Stunden waren lang und die Angst, ihn zu verlieren, groß. Immer wieder war er aufgewacht und hat gehofft, auch Kiro wäre wach. Aber es war nicht so. Jetzt dachte er im ersten Moment, einer seiner Freunde hätte ihn geweckt, aber dem war nicht so.

„Na, du Morgenmuffel“, hörte er eine kraftlose Stimme.

Erschrocken und mit einem Mal richtig wach, hob er den Kopf und sah in Kiros Augen.

Er sah noch sehr müde und mitgenommen aus, aber er hatte es geschafft.

„Kiro, du bist wach.“ Er fiel ihm sogleich um den Hals. Diesmal verließen Tränen der Erleichterung seine Augen.

Die Tür wurde aufgerissen und vier Personen stürmten ins Zimmer.

„Ist was passiert?“, fragte Shin panisch, beruhigte sich aber gleich, als er sah, dass Kiro wach war und Strify in seinen Armen lag.

„Mensch, jag uns doch nicht so einen Schrecken ein“, sagte Yu erleichtert.

„Mach so was nie wieder“, meinte nun Mark.

„Tut mir echt leid.“

„Ich dachte, ich verliere dich!“, konnten sie Strify sagen hören. Langsam löste er sich von Kiro.

„Ich hatte solche Angst um dich.“ Er strich Kiro eine Strähne aus dem Gesicht.

Ein Klopfen an der Tür holte sie aus ihrer Freude zurück in die Realität.

„Schön, dass sie es geschafft haben, aber nun muss ich sie alle bitten, kurz raus zu gehen. Sie könne bleiben, denn es ist wichtig das sie jetzt da sind“, sagte der Arzt zu Strify.

Strify konnte sich schon denken, was nun kam. Kiro bemerkte die Unruhe und griff nach Strifys Hand.

Als die Tür geschlossen wurde, setzte sich der Arzt auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.

„Ich werde erst gar nicht lange rum reden und gleich zur Sache kommen. Sie hatten sehr viel Glück. Wir mussten ihnen den Magen auspumpen, deswegen die Übelkeit, die sie sicherlich noch haben.“

Ein Nicken von Kiro.

„Sie haben ein Alkoholproblem. Ich kenne eine gute Klinik, die auf so was spezialisiert ist. Ich kann ihnen das nur empfehlen, denn alleine werden sie es nicht schaffen. Sie brauchen Hilfe. Es wird sicherlich nicht leicht werden, aber...“

Er wurde von Kiro unterbrochen.

„Ich weiß, dass ich ein Alkoholproblem habe. Mein Freund und andere mussten darunter leiden. Ich hab es versucht, aber ich hab es nicht geschafft. Ich wollte mit all dem aufhören, ich konnte nicht mehr mit ansehen, wie mein Freund darunter litt. Zu lange habe ich es ignoriert und dann konnte ich einfach nicht mehr. Ich glaube, wir hatten einen Punkt erreicht, wo es einfach nicht mehr ging. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe, als ich mich für diesen Weg entschied. Oft habe ich die Hilfe ausgeschlagen. Ich wollte so was nicht hören, mit einer Lüge lässt es sich einfach leichter leben. Ich wusste, es würde der Tag kommen, an dem nichts mehr gehen würde. Ich fühle mich so ausgebrannt, so leer und unendlich müde.“

Er schaute Strify an und holte noch einmal tief Luft, bevor er weiter redete.

„Können sie mich dort anmelden?“

„Ja, ich werde mich gleich darum kümmern.“

Sie beredeten noch einiges und dann ließ er sie alleine.
 

„Strify, ich hab Angst.“

„Das brauchst du nicht. Ich und die anderen werden dich unterstützen. Ich verspreche es dir.“

„Ich hoffe, ich schaffe es auch.“

„Du wirst es schaffen.“

Strify beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss. Lange schauten sie sich in die Augen. Sie wussten, sie hatten noch einen langen und schweren Weg vor sich.

Kiro blieb noch 3 weitere Tage im Krankenhaus, bevor er entlassen wurde und gleich zur Klinik ging.

Die ersten Tage kamen ihm dort wie die Hölle vor. Oft wollte er abbrechen, aber er riss sich dann doch noch zusammen. Gespräche wurden geführt, was ihm sehr unangenehm war. Auch gab es Gespräche gemeinsam mit Strify. Sie redeten endlich über die Dinge, die sie belasteten, aber über die sie nie miteinander gesprochen hatten. Ihnen wurden ihre Fehler gezeigt und wie sie diese vermeiden konnten. Kiro blieb lange dort, umso größer war dann die Freude, als der Tag der Entlassung kam.

Strify kam ihn morgens abholen. Als er wieder in ihrer Wohnung war, kam es ihm gar nicht so vor, dass er schon seit fast 2 Monaten nicht mehr hier war. Aber er fühlte sich auch etwas unsicher. Er war jetzt wieder auf sich alleine gestellt.
 

Würden sie es diesmal schaffen? Und hatten sie aus ihren Fehlern gelernt?
 

Eine Woche war nun vergangen. Kiro hatte sich wieder gut eingelebt und gemeinsam mit Strify hatte er den ganzen Alkohol, den sie in der Wohnung hatten, entsorgt. Aber um wirklich richtig neu durchzustarten, fehlte noch was. Von Strify wusste er, das Karsten öfters versucht hatte, ihn zu erreichen, aber seit zwei Wochen hatte er nichts mehr von ihm gehört. Keiner störte sich daran.

Am Abend waren sie bei Yu eingeladen. Als sie ankamen, wurden sie herzlich empfangen.

„Hey, kommt rein. Shin wird später kommen. Wollt ihr was trinken?“

„Ja, irgendwas Kühles.“

„Kommt sofort.“

Strify und Kiro setzten sich neben Romeo auf die Couch. Gleich darauf kam Yu mit den Getränken. Er reichte jedem eine kalte Limo. Keiner trank mehr Alkohol in Kiros Gegenwart, sie nahmen Rücksicht und Kiro war sehr dankbar darüber.

Kurze Zeit später klingelte es an der Türe. Es war Shin. Als er das Wohnzimmer mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck betrat, ahnten alle schon, dass was nicht stimmte.

„Was ist los?“, fragte Romeo sogleich.

„Karsten ist tot. Mark rief mich gerade an. Er hat es von einem anderem Freund erfahren.“

„Was ist passiert?“, fragte Kiro mit belegter Stimme.

„Er hat zu schnell zu viel Hochprozentiges getrunken. Die Ärzte konnten nichts mehr tun.“

Keiner wusste, was sie dazu sagen sollten.

„Ehrlich gesagt überrascht mich das nicht“, sagte Kiro plötzlich.

„Vielleicht ist es ganz gut so, auch wenn es hart klingen mag. Er liebte dafür viel zu sehr den Alkohol. Er sagte mal zu mir: Lieber würde ich sterben, als dass man mir den Alkohol verbieten würde. Ich lebe allein dafür. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe und das nur dank euch. Vielen Dank, dass ihr es mit mir so lange ausgehalten habt.“

„Haben wir doch gerne gemacht. Lassen wir die Vergangenheit ruhen und in die Zukunft schauen“, sagte Shin.

„Und wie sieht deine Zukunft aus?“ fragte Romeo Kiro.

„Meine Zukunft sitzt direkt neben mir.“

Er schaute Strify an, der vor Rührung kein Wort rausbrachte. Er musste auch nichts sagen, denn ihre Blicke sagten mehr als tausend Worte.
 

Ende



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  Artanaro
2009-07-17T20:31:59+00:00 17.07.2009 22:31
wooooooooooow so ne tolle ff... >.<
irgendwie schade... das sie zu ende is..
Von: abgemeldet
2009-03-23T13:18:33+00:00 23.03.2009 14:18
oh süüß, danke <333
das ende is knuffig, kirolein und strify = wieder eins *hehe*
och manno. und jetzt?? jetzt isses aus *schmoll*
aber die ff war toll...^^
Von: abgemeldet
2009-03-19T22:30:14+00:00 19.03.2009 23:30
WoW. das is sooo traurig.... kirolein darf nicht sterben. okay?
wehe es gibt kein happy end... *liebgucks*
weiteer~~
Von: abgemeldet
2009-03-16T18:45:06+00:00 16.03.2009 19:45
och MANNNNN. das is sooo toll und du willst nur noch 2 kapitell machen?? das ist mehr als unfair *schmoll*
und kiroooooo.... armer schatz....
manno. diese ff gefällt mir ZU gut. strify tut mir voll leid. der kleine versteht die welt nicht mehr..
tipp schnell weiter und stells on^^
ich freu mich schon *.*
Von: abgemeldet
2009-03-08T22:27:23+00:00 08.03.2009 23:27
och is dsa süüüß, aber strify hätte kiro auf jedenfall noch zappeln lassen müssen. der kleine lernt nie....
bin mal gespannt, wie du das ganze hier nochmal rumreißen wirst und natürlich freue ich mich schon drauf ^^
Von: abgemeldet
2009-03-01T00:52:00+00:00 01.03.2009 01:52
och strify ist soo süüßß~~
aber kiro...*grrr*. der kleine packt es einfach nicht, was?
manno. die beiden müssen nochmal zusammen kommen.
schreib schnell weiter. ich freu mich schon aufs weiterlesen ~~
Von: abgemeldet
2009-02-21T22:01:29+00:00 21.02.2009 23:01
Nya, jetzt komme ich endlich mal dazu, ein Kommi zu hinterlassen ^^
Kiro ist in deiner Fic echt ein totaler Arsch, aber gerade das macht eben die Spannung und Atmosphäre aus =3
Bis jetzt finde ich die Fic wirklich sehr gut, mach weiter so ^__~

Glg dat Sasu


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