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Engel aus Leidenschaft

Für die Liebe! - Und vielleicht auch mit ihr!
von

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Schokolade

"Unglaublich!", murmelte Mimi leise, als sie morgens schon wach war. Nun war schon der zweite Engel in ihr Leben getreten. Obwohl es doch schon drei waren. Oder eher noch mehr, denn Joy hatte erzählt, das Schutzengel Schichtdienst betrieben.

Mimi stand langsam auf und machte sich für die Schule fertig.
 

Vor der Tür traf sie wie immer auf Joy. Diesmal mit Vio im Schlepptau.

"Er darf mit uns zur Schule kommen!", rief Joy Mimi erfreut entgegen. Mimi musste schmunzeln. "Er darf mitkommen!", klang fast so, als wäre er ein Hund.

Gemeinsam gingen sie also zur Schule.

Bereits am Schultor trafen sie schon auf Felix, der zum Gruß die Hand hob. Mimi und Joy entgegneten diesen Gruß, während Vio Felix eingehend musterte. Aber viel Zeit blieb ihm dafür nicht, denn schon kam Maritta auf sie zu.

"Hi Mimi! Hi Joy! Wer ist denn das?", fragte sie und betrachtete Vio.

"Das ist Vio! Er ist ein alter Freund von mir!", gab Joy als Antwort.

"Sag bloß! Ist das etwa unser Neuer? Und du kennst ihn? Das ist ja echt cool!"

Während Mimi sich noch fragte, wieso es keinen wunderte, dass sie schon wieder einen neuen Schüler hatten, reichte Maritta Vio die Hand.

"Hi! Ich bin Maritta!"

"Vio", antworte Vio nur knapp und ging auch nicht auf Marittas Flirtversuche ein.

Da klingelte es aber auch schon, und sie machten sich auf zum Klassenraum. Das heißt, Mimi und Maritta gingen hoch. Vio hielt Joy am Arm zurück.

"Vio! Was ist? Wir müssen zum Unterricht!"

"Was ist los, Joy? Wieso verhältst du dich diesem Felix gegenüber so eigenartig? Bloß weil er der Auserwählte ist?" Vio starrte Joy mit einem ernsten Gesicht an.

Joy kannte diesen Ausdruck. Er würde nicht locker lassen, bis sie ihm Rede und Antwort geleistet hatte. Aber sie konnte ihm unmöglich sagen, dass sie das Gefühl hatte, sich selbst in ihn zu verlieben.

"Es ist gar nichts! Ich benehme mich doch ganz normal!", versuchte Joy es.

Vio schaute sie nur durchdringend an.

"Vio wir sollten wirklich gehen! Wenn wir zu spät kommen gibt es nur Ärger!"

Vio ließ Joy los, und machte sich langsam mit ihr auf den Weg.

"Hast du damals viel Ärger bekommen?", fragte Vio plötzlich.

"Was meinst du?", gab Joy verwirrt zurück.

"Damals, als du dich noch von mir verabschiedet hast. Als ich zu meiner Prüfung losgeflogen bin."

"Ach das", fiel es Joy wieder ein. "Eigentlich ging es. Ich musste nur eine Stunde nachsitzen."

"Tut mir Leid", meinte Vio.

Joy traute sich nicht, ihm in die Augen zu schauen.
 

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"Und was wirst du tun, wenn er ihr hilft?", hakte Scarlet neugierig nach.

Aphrodite schüttelte mit einem Blick ins Wasserbecken den Kopf. "Das wird er nicht!"

"Was macht dich da so sicher?"

Der Haarschmuck klimperte als Aphrodite den Kopf hob und Scarlet anlächelte: "Er will das Joy besteht. Er wünscht es sich bei ihr mehr, als bei sich selbst damals. Und er weiß, wenn er ihr hilft, wird sie disqualifiziert. Ihm wird also nichts anderes übrig bleiben. Darum bin ich mir so sicher!"

"Von der Seite hab ich es noch gar nicht betrachtet", gestand Scarlet.

"Wie viel Vertrauen hast du in sie? Wird sie es schaffen?"

"Natürlich!", nickte Scarlet eifrig, "Sie hat schon als Mensch immer alles geschafft! Ich war damals so glücklich als sie laufen konnte! Es war zwar nichts mehr vor ihr sicher, aber daran denken wir Mütter wohl immer erst zum Schluss!"

"Du hast wohl Recht ...", gab Aphrodite nachdenklich hin. "Aber nun zurück zum Geschäft. Ich habe dich rufen lassen, weil ich einen Auftrag für dich habe!"

Scarlet nickte. "Ich höre!"
 

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Vio achtete nicht auf den Unterricht, sondern er betrachtete Joy, die schräg vor ihm saß. War es das, was Aphrodite gemeint hatte? Normalerweise rief Joy jedem den sie kannte, ein freudiges "Hallo!" entgegen und fuchtelte mit den Armen. So hatte sie es auch an diesem Morgen bei Mimi gemacht. Ein Zeichen für Vio, das sie zwischen Himmel und Erde keinen Unterschied machte. Aber wieso nicht bei diesem Felix? Selbst wenn sie Leute nur flüchtig kannte, reichte ihr oft nur der Name für eine solche Begrüßung, also wieso? Vio bekam ein ganz mieses Gefühl. Was wenn Joy sich ...? Aber nein! Er schüttelte den Kopf. Oder doch? Vio zwang sich den Gedanken zu Ende zu denken. Was wenn Joy sich selbst in Felix verliebt hatte? Eine ungezügelte Wut stieg in ihm empor. Das Letzte was er wollte war, dass Joy sich in einen Menschen verliebte.

Vio stützte seine Hand gegen die Stirn und wandte seinen Blick noch immer nicht von Joys Rücken ab. Seine Gedanken kreisten so schnell, das er ihnen selbst kaum noch folgen konnte. Ihm wurde schwindelig. Er schloss die Augen.

Plötzlich gab es ein lautes Krachen. Bevor Vio registrierte, woher dieses Geräusch gekommen war, spürte er einen Stich in der Stirn. Er hob den Kopf von der Tischplatte, auf die er eben so unsanft gekracht war und rieb sich die Stirn. Schon stand die Lehrerin neben ihm.

"Vio, ist dir nicht gut? Möchtest du kurz raus gehen? Soll dich jemand begleiten? Joy! Du kennst ihn doch schon länger! Bitte begleite Vio für eine Weile nach draußen."

Joy nickte und lief neben Vio nach draußen. Erst als sie vor dem Schulgebäude standen, fragte Joy: "Was ist los Vio? Liegt es an der Verwandlung? Aber du warst doch so gut darin und ich habe auch keine Pro-"

Vio hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. Als er sie zum ersten Mal, seit sie das Klassenzimmer verlassen hatten anschaute, trafen ihn sorgenerfüllte Augen.

Doch Vio ließ sich nicht beirren als er sagte: "Du liebst einen Menschen."

Das Sorgenvolle wich aus ihrem Gesicht und Entsetzen machte sich darin breit.

"Was? Wie kommst du darauf?"

"Gib mir einfach Recht, wenn es stimmt."

"Ich weiß nicht was du ..."

"Joy!"

Vio wurde ungehalten. Er griff nach Joys Arm, doch sie schüttelte ihn ab. Vio betrachte sie einen Augenblick, mit seinem durchdringenden Blick, dann sagte er: "Lass uns wieder reingehen."

"Vio, ich ...", fing Joy verzweifelt an. Vio drehte sich zu ihr um. Er sagte nichts, aber das brauchte er nicht, denn Joy verstand seinen Blick auch so. Sie schluckte schwer, um nicht loszuheulen.

"Die Stunde geht noch zwanzig Minuten. Offiziell ist mir nicht gut." Vio lächelte Joy leicht zu und diese nickte dankbar.

Während Joy sich über die tränenden Augen wischte und versuchte sich zu beruhigen, stieg in Vio wieder die Wut hoch.
 

In der Pause hatten sich beide schon wieder erholt. Sie standen mit Mimi und Maritta zusammen, genossen die Pause und tratschten ein bisschen. Da trat Felix zu ihnen. Er bot allen Schokolade an.

"Ich mag Schokolade! Die macht glücklich!", lachte er und gab den Mädchen je einen Riegel. Vio lehnte dankend ab. Mimi und Maritta unterhielten sich mit Felix (obwohl ein Großteil des Gespräches auf Marittas Konto ging) und Joy stand etwas abseits.

Sie brach ein Stück ab und steckte es sich leicht geistesabwesend in den Mund. Vio stand hinter ihr, griff nach der Hand mit der Schokolade und biss ein Stück ab. Joy starrte ihn einen Augenblick verwirrt an, dann gab sie, ohne ihm noch mal in die Augen zu sehen, die restliche Schokolade. Als sie gehen wollte hielt Vio sie am Arm.

"Joy, ich mache mir wirklich Sorgen um dich, verstehst du nicht?", flüsterte er ihr ins Ohr. Joy lächelte ihn gequält an. Vio brach die letzten zwei Stücke auseinander und schob Joy eins in den Mund.
 

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Aphrodite betrachtete gedankenversunken den Aufgabenstapel. Sie ging eine Akte nach der anderen durch und ordnete den Fällen immer einem Engel zu. Doch bei einer Akte stockte sie. Aufmerksam las sie alles durch, um es dann noch ein zweites Mal zu lesen. Schließlich schmunzelte sie, stand auf und ging zum Wasserbecken. Mit einer Handbewegung strich sie darüber und ein Bild erschien.

Joy, Mimi und Vio waren gerade auf dem Rückweg von der Schule.

"Dieser Fall wird noch etwas warten müssen", murmelte Aphrodite, "Aber nicht allzu lange ..."
 

~~ Es hat lange gedauert, aber das vierte Kapitel ist jetzt da! Tadaa! Oh, wie mysteriös Aphrodite dieses Kapitel doch beendet! *lach* Wir freuen uns wie immer sehr auf Kommentare! ~~



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