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Es ist, was es ist, sagt die Liebe

Zacharias Sicht
von

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Für immer da? posts 61-80

„Jaaa, lass uns hier echt am Besten Rast machen.“
 

Es war ein enormer Vorteil, das Eris magische Begabung hatte. Der kleine Feuerball, den sie erschuf erleichtere es einem durch die Dunkelheit zu blicken, was gerade auf diesen Weg von großer Bedeutung werden konnte. Kurz huschte sein Blick umher, bis Eris den ersten Schritt machte, um sie voran zu bringen. “Ahhh...Wir sollten schauen, dass wir irgendwo einen Platz finden, wo wir uns ein provisorisches Lager machen können...“

Sie wirkte etwas abwesend als sie nun den weg weiter ging und Zacharias hinter sich her zog. Ihm war es recht und eigentlich fand er es auch immer recht niedlich wenn sie die Führung übernahm, doch wandelten sich seine Gedankengänge schlagartig als Eris ausrutschte und drohte über den Rand der unbefestigten Straße zu stürzen. Zwar hielt Zacharias ihre Hand, doch kam das alles zu Plötzlich. Als Eris auch noch seine andere Hand ergriff war es zu spät zu reagieren und beide stürzten über den steilen Abhang hinunter. Zacharias wurde kräftig herum gewirbelt, spürte regelrecht, wie das Unterholz seine Haut zerfetzte und als sie unten angekommen war landete er -wie ein Käfer- auf den Rücken, wo er liegen blieb und hastig ein und aus atmete.

Doch was war mit Eris!?

Stöhnend richtete er sich auf und da kam sie schon auf ihn zu gekrabbelt. In seinen Gedanken dankte er allen Göttern, das ihr anscheinend nichts zugestoßen war.

„Ohweh, Zacharias, das tut mir so Leid. Hast du dich verletzt? Soll ich dich heilen? Zacharias?“

Leicht überfordert nahm Zacharias erst nur wahr, das Eris wieder einen kleinen Feuerball erscheinen ließ, der ihre Umgebung nun in schwaches Licht tauchte. Zacharias wollte sich gerade umsehen, als Eris weiche Hände sein Gesicht berührte. Von ihrer Berührung wieder mal in eine Art starre versetzt, ließ er zu das sie über seine Haut strich, wobei sie immer wiederholte wie Leid es ihr doch tat. Gerade diese Worte, waren jedes mal wie ein Stich ins Herz.

„Eris!“ unter brauch er sie in ihrem tun und nahm behutsam ihre Hände, die -wie er jetzt erst bemerkte- blutig waren.

„Verschwende deine Kraft nicht an mir...ich bin nicht verletzt!“ mit einer schnellen Bewegung setzte er sich nun aufrecht hin. „Aber du bist verletzt...“ fing er schuldbewusst an und musterte erst ihre Hände und dann ihr Gesicht, das ebenfalls einige Schrammen aufweiste. Wie automatisch strichen seine Fingerspitzen über ihre Wange. „...ich muss mich bei dir entschuldigen! Schließlich habe ich dich diesen Weg entlang gezogen, verzeih mir bitte...“ bevor Eris noch etwas entgegensetzen konnte, zog Zacharias seine Beine an und stand mit einer schwungvollen, fließenden Bewegung auf und half Eris nun wortlos auf, wobei er sie kurz ganz nah an sich heran zog. Er wollte sie ganz nah bei sich haben, da er eine gewisse Panik hatte, das noch mal so etwas passieren konnte.

Durch das schwache glimmen des Feuerballs blickte er sich schnell zu allen Seiten um und entdeckte ein Stück weit die Wiese abwärts -auf der sie gelandet waren- eine kleine Hütte.

Ohne ein weiteres Wort legte Zacharias seinen Arm beschützend über ihre Schulter, wobei seine Hand sich auf ihren Oberarm legte und brachte sie so dazu zusammen mit ihm in Richtung der Hütte zu gehen. Normalerweise hätte er sich niemals so viel raus genommen, doch nun war sein Beschützer Instinkt geweckt, der jedes andere Gefühl der Scham oder Zurückhaltung unterdrückte.

Vor der Hütte klopfte Zacharias direkt an die Eingangstür, allerdings wurde er überrascht. Die Tür öffnete sich durch den Schwung des klopfens und nun stand der Eingang halb offen. Misstrauisch blickte Zacharias in die Dunkelheit, bevor er von Eris ab ließ. „bleib hier...“ flüsterte er und ging nun in die Hütte. Kurz schaute er sich um und überprüfte ob wirklich niemand anwesend war. Als er sicher war, ging er zurück und holte Eris an der Hand hinterher, wobei die Unterkunft plötzlich erhellt wurde, was an Eris Feuerball lag.

Es wirkte nicht wie ein normales Wohnhaus, eher wie eine große Küche mit unsagbar vielen Kräutern, die zum trocknen aufgehängt worden waren, Töpfen Fläschchen und Backformen. Zudem fiel ihm nun ein leicht süßlicher Geruch in der Luft auf.

Hier war nur ein großer Tisch, wo gerade mal zwei Stühle platziert waren, die Fenster waren teilweise mit Brettern verriegelt. Zacharias war skeptisch und wurde es noch mehr, als er einen Korb mit grünen Beeren und einen mit relativ frisch gepflückten roten Blüten bemerkte. Hier waren erst vor kurzen Leute gewesen...

Mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend zog er Eris in Richtung des Tisches, wo er sie nun auf einen der Stühle setze.

„Ich hohl was, womit man deine Wunden etwas versorgen kann...“ erklärte er, wand sich um und öffnete hier und da einige Schubläden, bis er ein relativ sauberes Tuch gefunden hatte, sowie eine Flasche Alkohol. Zacharias wunderte sich nicht, das er hier eine Flasche Hochprozentigen gefunden hatte, irgendwie passte das hier her.

Zwar hätte Eris sich auch ohne weiteres selbst heilen können, doch war es erstens Nacht und somit die Sonne als Energiequelle verwehrt und zweitens wollte ER ihr irgendwie helfen. Das war ihm ein starkes Bedürfnis, nachdem er daran Schuld war, das sie diesen Weg gegangen waren.

Er zog sich den zweiten Stuhl näher zu Eris, tunke das Tuch mit Alkohol und nahm ihre Hand vorsichtig in seine freie. Kurz verharrte er so und schaute ihr in die Augen. „Ist dir das recht? Es könnte etwas weh tun...“
 

Als er anfing Eris Schrammen zu versorgen, bauten sich jedes mal wenn er sie mit dem Alkohol getränkten Tuch berührte, Schuldgefühle auf. Zum Schluss konnte er ihr nicht mal mehr ins Gesicht schauen. Etwas deprimiert legte er das Tuch auf den Tisch, währenddessen Eris sich nun ihrerseits umsah.

„Ich habe Hunger.“

Sagte sie und beendete so, die entstandene Stille und Zacharias gar nicht anders konnte, als ihr einen flüchtigen, aber immer noch leicht beschämten Blick zu zuwerfen.

„Meinst du, die Besitzer wären uns böse, wenn wir ein paar Beeren essen? Sie haben so viele, ein paar werden sie schon nicht vermissen, oder?“

Zwar hatte Zacharias ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Sache, doch was sollte der Bewohner, dieser seltsamen Hütte schon dagegen haben, wenn sie ein paar Beeren nahmen. Wenn er sich aufregen würde, dann würden sie halt bezahlen. Es war ja nicht so, das sie Mittellose waren, die sich hier durch schnorren wollten.

Als Eris sich nun eine Hand voll Beeren nahm und diese kostete, mustere sie Zacharias vom Tisch aus neugierig.

„Mhhh, die sind lecker!“ erklärte Eris nun begeistert, ging auf ihn zu und hielt Zacharias schließlich ein paar Beeren hin. Ihr süßes und freudiges Grinsen, brachte nun auch ihn zum strahlen, als er sich aus ihrer Hand ein paar der grünen Früchte nahm und sie in den Mund nahm und zu kauen begann.

„Die sind wirklich lecker...“ bestätigte Zacharias verschwörerisch grinsend, stand auf und griff sich eine kleine Schüssel aus den Regalen, die er kurzerhand mit den grünen Beeren füllte.

„Wir lassen den Besitzer halt ein paar Silberstücke da, für die unfreiwillige Bewirtung...“ machte er noch schnell klar, bevor er die Schüssel an den Tisch stellte.

Beide setzen sich wieder und griffen wie bei einer Schüssel Knabberreien immer wieder in den Behälter, bis dieser fast leer war.

Zwar war die ganze Situation eigentlich nicht sonderlich positiv, doch Zacharias überkam ein so gigantischer, aber doch seltsamen Freudenrausch, das ihm das alles nichts mehr aus machte. Seine Finger griffen nach einer der letzten Beeren und mit einen schelmischen grinsen warf er diese auf Eris, als ihm Plötzlich eine Idee in den Kopf schoss. „Eris... lass uns tanzen...“ sagte er mit etwas in der Stimme, das zeigte, das ein Nein nicht in frage kam. Sein Unterbewusstsein brüllte noch die altbekannte frage „WAS tust du da?!“ doch wurde diese frage total überhört. Sein gesamter Geist schien langsam zu verschwimmen, ein leichter, aber durchaus angenehmer Schwindel durchflutete Zacharias, während er aufstand und Eris sachte vom Stuhl zu sich zog.

Er wusste nicht was er da tat, doch der Moment, wo er seine eine Hand in ihre Taille legte und mit der anderen, ihre Hand ergriff erschien ihm vollkommen richtig. Als er dann auch noch ihren unsagbar berauschenden Geruch in die Nase bekam, gepaart mit dem süßen, schweren Duft, der sie schon die ganze Zeit hier in der Hütte begleitet hatte, war alles zu spät und er schmiegte sich ganz eng an sie.

„Ich mag wie du riechst...“ hauchte er, ohne sich keinen einzigen Gedanken darum zu machen, was das für folgen haben könnte und fing an sie beim tanzen zu führen. Diesmal war keinerlei Spur von Zurückhaltung in ihren Tanz, bis auf die Tatsache, dass die Bewegungen langsam wirkten.
 

„Und ich liebe deinen warmen, sonnigen Geruch.“ erwiderte sie und löste mit diesen Worten in Zacharias eine Reihe an unglaublich intensiven Emotionen aus.

Wieder mal wurde ihm so deutlich dargelegt, wie sehr er Eris liebte, was es für ein Schwachsinn doch eigentlich war sich zurückzuhalten, wenn da nicht diese Unsicherheit wäre. Wollte sie den vielleicht auch mehr? Mehr als einen treuen Diener und guten, lieben Freund?

Wie oft hatte er sich diese Frage in letzter Zeit gestellt und wurde dann wieder dazu gebracht NUR Eris Diener zu sein? Es war einfach zu oft! Es wäre doch so einfach alles klar zustellen und das endgültig.

Seine Gedanken schwammen regelrecht, kamen und gingen, wobei sich nur ein kleiner Teil davon festhalten konnte. Bunte Farben tanzten vor seinen Augen, bevor eine so unsagbar süße Stimme wieder aus dieser seltsamen Trance erweckte und er mit der Tatsache konfrontiert wurde, das sie gar nicht mehr tanzten.

“Oh, Zacharias!” Sie schmiegte sich noch enger an ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust, wo schlagartig sein Herz zu rasen begann. „Ich will nie wieder mit Marlo tanzen!“ kurz durch fuhr ihn ein gehöriger Schreck. Dieser Name...genau so verhasst wie Eros, oder der so oft vernommene Name, Noel, lösten eine gewisse Abscheu in ihm aus, warum es Zacharias auch nicht wirklich störte, das Eris die Umarmung löste. Doch konnte er ihren Blick nicht ausweichen, wollte es auch nicht, denn der Anblick der Bernsteine brachte ihn wieder ein unglaubliches Glücksgefühl. „Und wenn ich daran denke, dass dieser Kerl mich mehrfach fast geküsst hätte! Ich... Ich...“ ohne das es Zacharias wollte, wurde sein Blick kälter. Wenn Marlo hier gewesen wäre, hätte er ihn wohl in Stücke zerrissen.

„Ich will, dass du der erste Mann bist, der mich küsst! Und nicht Marlo, dieser Schleimbolzen...“ Nun war Zacharias irritiert, starrte Eris einen Moment lang etwas perplex an. Doch bevor seine Gedanken über ihre Worte sinnieren konnten, war sein Körper schneller, ergab sich der so lang ersehnten Lust.

Zacharias´ Finger der rechten Hand strich ihr über die Wange, während die linke Hand ihren Weg an ihre Taille fand und Eris mit scheinbarer Leichtigkeit wieder an ihn zog. Mit halb geschlossenen Augen schaute er ihr mit weichen Blick in die ihren, spürte kurz den warmen Atem, der auf seinen brennenden Lippen traf und die Hitze nur noch mehr anfachte. Nur langsam beugte er sich ihr hinab, bis ihre Lippen sich einmal kurz berührten. Sofort löste er seine Lippen wieder. Kurz wurden einige Zweifel wieder aufgewühlt, doch wurden von dem rauschartigem Gefühl in ihm verschluckt, warum er seine Lippen wieder zärtlich auf die ihren legten. Diesmal länger und ein kleines bisschen fordernder. Wieder lösten sich seine Lippen, diesmal nicht aus Zweifel, sondern weil er ihr in die Augen sehen wollte. Als er sah, das sie keinerlei Einwände zu haben schien, fuhren seine Finger vorsichtig zu ihren Hinterkopf, wo sie sich in ihren Haaren vergruben, drückte seinen Körper eng an ihren und wieder küsste er sie. Allerdings war dieser Kuss noch etwas inniger wie der letzte und als Eris auch noch erwiderte, hielt sich Zacharias nicht mehr zurück. Immer wieder lösten sich ihre Lippen für kurze Momente, in denen er jedes mal ein leises, wohliges stöhnen von sich geben musste.
 

Es war unbeschreiblich. Jede Bewegung, jede Berührung löste regelrechte Explosionen aus. Tief in seinen Gedanken war Zacharias durchaus klar, das er zu weit ging. Dass das was er mit Eris hier tat unrecht war, aber er konnte nicht aufhören. Zu schön waren die küsse, die Eris tatsächlich erwiderte und zu sehr sehnte er sich nach mehr.

Unerwartet wich Eris ein Stück nach unten, was ihre Lippen grob voneinander trennte. Schwer atmend erkannte Zacharias erst jetzt das sie weg geknickt war und er konnte nicht anders als leise zu lachen. Es war mehr eine vom Rausch ausgelöste Reaktion, als er seine Hände auf ihre Hüfte legte und sie so auf den Tisch setze. Ohne ein weiteres Wort legte er seine Stirn auf ihre Schulter, während seine Hände weiterhin auf ihrer Hüfte ruhte. “Ich liebe dich so sehr, Eris...” hauchte er ehrlich in den weißen Stoff ihres Kleides, bevor sich sein Gesicht ihren Hals zu wand und seine Lippen sich vorsichtig auf selbigen drückten. Wieder überraschte Eris ihn mit einer unvorhersehbaren Bewegung.

Sie legte ihre Arme mit so viel Schwung um ihn und lehnte ihr Gewicht zeitgleich gegen Zacharias, das nun er derjenige war, der weg knickte und nach hinten fiel. Doch war er nicht der einzige der auf dem Boden landete. Eris war direkt auf ihn gelandet und als sie sich wieder in die Augen schauten, fing Zacharias wieder an zu lachen. Grinste Eris liebevoll an und strich ihr -mit beiden Händen- die Strähnen aus dem Gesicht.
 

Er hätte sie die ganze Nacht so betrachten können. Vorsichtig wanderten seine Hände wieder auf ihren Rücken, wo sie unmerklich wanderten. “I-Ich...” begann sie leise und beide schauten sich weiterhin tief in die Augen, wobei Eris plötzlich etwas verkrampft wirkte, was wiederum Zacharias etwas irritierte.

“Ich...dich auch...”

Kurz musste Zacharias überlegen, was sie damit meinte, als ihm durch den Kopf schoss, was er zuvor gesagt hatte. “Ich liebe dich so sehr, Eris...” wiederholte eine Gedankenstimme, die Worte und schlagartig schoss ihm eine tiefe Röte ins Gesicht. “Eris...” hauchte er nun ungläubig, als sie ihn mit einen flüchtigen Kuss unterbrach und sich schließlich auf ihn legte. Ihr Kopf lag auf seiner Brust und ihm war klar, das sein Herz in diesem Moment extrem schnell schlug. Seine Arme schlangen sich um ihren zarten Körper, bevor er sich zusammen mit ihr auf die Seite drehte. So wie sie nun da lagen, erinnerte es ihn an den Vormittag auf den Gipfel nur das er ihr Gesicht nun sachte mit Küsschen übersäte. Noch einmal trafen sich ihre Lippen und Zacharias schmiegte sich noch etwas an Eris, doch irgendwas stimmte nun nicht mehr wirklich. Ihm war duselig und eine extreme Müdigkeit hatte ihn ergriffen. Egal wie sehr er versuchte wach zu bleiben, seine Augen schlossen sich vollkommen automatisch und er schlief -etwas auf Eris gelehnt- ein.
 

Es war weder der klägliche Versuch von Eris ihn weg zu rücken, der ihn aufweckte oder der kleine erschrockene Aufschrei, sondern das durchringende Gebrüll einer alten, krächzenden Stimme.

Er verstand erst nicht was los war, schreckte auf und stütze sich schnell auf, um den Ausgangspunkt des brüllens ausfindig zu machen. Mit verschlafenen, sowie leicht verpeilten Blick, schaute er rüber zur Tür, wo eine alte runzlige Benua stand, die wild schimpfend wieder von dannen zog.

„Buhuuuuu....“

Eris seltsamer Aufschrei ließ ihn ruckartig auf den Boden unter sich blicken, wo er erst realisierte auf was er sich da abstützte. Seine Hand lag direkt auf ihrer Brust und wie ein harter schlag gegen den Kopf, prasselten Erinnerungen der vergangenen Nacht auf ihn ein. Trotz der Tatsache, was letzte Nacht zwischen ihnen passiert war sprang er wie von der Tarantel gestochen ins nächste Eck. "TUT MIR LEID!" rief er und sein Kopf lief vollkommen rot an. In diesem Augenblick hatte er nicht einmal Überrissen, das eine alte Frau vorhin in der Hütte gestanden hatte und merkte nicht einmal mehr, wie ein großer Benua ihn grob aus der vorübergehenden Behausung zog. Sein Geist wirkte immer noch so unsagbar benommen, als hätte er die ganze Nacht schweren Alkohol getrunken.

Mit einen unwahrscheinlich verwirrenden Wirbel von Gedanken, nahm er nur schemenhaft mit wie sie nun schließlich in der nähe einer breiten Straße "ausgesetzt" wurden. Ein kurzer Blick auf Eris ließ ihn wieder klarer werden.

Was war letzte Nacht nur los gewesen? Wie war er nur darauf gekommen ihr seine Liebe zu gestehen und was mindestens genau so schlimm -wenn nicht noch schlimmer- war die Tatsache, dass er sie SO angegangen hatte. Sie geküsst und umschlungen, wo doch sein gesamter Verstand gegen so eine "Dummheit" rebellieren würden- im Normalfall...

Er war regelrecht Fassungslos, warum er sich auch nicht in der Lage sah, Eris anzusprechen, oder sie anzusehen. Was würde ihn wohl jetzt erwarten!? Zumal er sich einbildete das Eris sein Liebesgeständnis erwidert hatte. Hatte sie, Oder war es nur Wunschdenken? Schlapp setze sich Zacharias an den Straßenrand, schielte dabei öfter, unauffällig zu Eris, die sich gerade heilte.

"Ähm...hast du noch irgendwo Schrammen, die ich heilen soll?“

Zacharias zuckte unwillkürlich zusammen, schaute aus dem Augenwinkel zu ihr hinüber und wurde rot.

"ähm...nein, aber was machen wir jetzt?" fragte er und rutschte auf seinen Platz leicht hin und her. "Es wäre wohl besser erst mal weiter zu gehen..." erklärte er um die peinliche Stille zu umgehen, schließlich war es leichter peinlich berührt herum zu rennen, als peinlich berührt herum zu sitzen und darauf zu warten was der andere tat.
 

Ihre Schritte waren langsam und dienten nicht wirklich der Fortbewegung, als vielmehr dem Zweck der Ablenkung. Zacharias ließ seinen Blick kein einziges mal zu Eris hinüber wandern, denn er spürte ihren dann und wann auf sich ruhen, weshalb er es verhindern wollte in die wunderschönen Bernsteinaugen zu blicken und vor Scham im Boden zu versinken. Ihm wurde langsam immer klarer im Kopf, verstand immer mehr was da vor sich gegangen war und jeder verschwommene Schleier -die er jetzt gerne behalten hätte- verzogen sich.

Innerlich schrie er auf, gab sich die Schuld an dem ganzen und seine gesamte Gedankenwelt drehte sich um die innigen Küsse mit Eris. Nicht nur wegen der Schuldgefühle, sondern auch weil der angenehme Schauder so unsagbar durchdringend war. Wie gerne er sie doch noch einmal...und noch einmal und noch einmal küssen würde.

„Ahhh...Duuuhuu, sag mal, ich hab da eine Frage...“

Durch diese Frage, die ihn zwang, sozusagen in das Auge des Sturms -Eris Augen- zu blicken, blickte er vorsichtig hinüber. Auch wenn es schier nicht möglich war, seine eigene Scham und Hilflosigkeit zu verbergen, versuchte er nicht weg zusehen und ihre kommende Frage nach besten Gewissen zu beantworten (selbst wenn es unangenehm würde).

„Die Besitzerin von dem Schönheitssalon hat mich irgendwie so abschätzig gefragt, ob du mein Geliebter bist. Aber was ist das ei-“

Kurz versuchte Zacharias dieses Wort wirklich zu erfassen. Geliebter... Natürlich wusste er was das war, doch warum fragte sie ihn gerade DAS!? Doch weiter kam Er sowie Eris nicht mit ihrer neu aufgenommenen Unterhaltung.

Mit einer überraschenden Geschwindigkeit wurde Eris zur Seite gerissen. Zusammen mit einer anderen fremden Frau kugelte sie über den Abhang hinunter, wobei Zacharias mit weit aufgerissenen Augen hinterher stürmte. Er war bereits bei ihnen, als Eris leicht verwirrt fragte, ob sie dem Blauschopf heilen sollte, doch Zacharias hatte keine Augen für die Fremde. Er kniete sich sofort zu Eris, faste sie sanft an ihren Schultern und suchte Augenkontakt. "Gehts dir gut?!" man merkte an seiner hektischen und besorgten Stimme, das es diesmal -anders wie am gestiegen Sturz- Panik schob, was vielleicht daran lag, das er heute gesehen hatte, wie ihr Körper mit roher Gewalt über Büsche stürzte.

Erst jetzt merkte er, wie sich eine größere Gruppe näherte, die anscheinend zu der Blauhaarigen gehörte.
 

Zacharias war den Fremden ein klein wenig Misstrauisch, was er aber nicht in seinen Blick -den er ihnen zugeworfen hatte- erkennen ließ. Er zuckte unmerklich zusammen, als Eris ihre Stirn auf seine Schulter legte und klar stellte, das es ihr gut ging. Erleichtert beobachtete er wie sie die Fremde heilte, hatte aber die anderen immer im Augenwinkel. In dieser Situation überkam ihn wieder einmal sein Beschützer Instinkt, was er aber so gut wie möglich unterdrückte.

Als Eris es vollbracht hatte und nun aufstand, merkte Zacharias ihre aufkeimende Schwäche, hielt sich allerdings zurück solange sie nicht ernsthaft gefährdet war, um sie -als Göttin- nicht zu blamieren. Eris war zwar körperlich Schwach, doch ihre Magie war gigantisch, weshalb es einfach nicht angebracht war sie zu stützen, wenn Fremde anwesend waren.

„Moment, bist du Eris? DIE Eris Nuwee?“

Schlagartig wurden seine Gedanken, durch diesen Satz wieder auf Eris und die Blauhaarige unterbrochen. Natürlich hatte er damit gerechnet, das mindestens die zwei Nu-Frauen Eris erkennen würden, doch das die Tumathil dies übernahm, war leicht überraschend für Zacharias. Wie erwartet bestätigte Eris, die Worte der Fremden gekonnt, schließlich war sie derlei raunende Fragen gewöhnt und fragte nun übergehend, wer SIE waren. Zacharias fühlte sich vollkommen fehl am Platz und begnügte sich ausschließlich damit zu beobachten.

Als die Gruppe sich durch den Halbling - namens Aides - vorgestellt hatte, der wohl auch scheinbar der Anführer zu sein schien, konnte Zacharias sein Misstrauen zum größten Teil ablegen, auch wenn er es nicht ganz aufgeben wollte, was auch scheinbar für Lyse, die Mond Nu Priesterin galt, die ihn, sowie Eris skeptisch musterte.

Noch immer stillschweigend lauschte er Eirs, die Vorschlug zusammen zu rasten. An sich keine Schlechte Idee. In großen Gruppen konnte einen Einzelnen nicht gerade viel passieren, aber doch missfiel Zacharias zuerst diese Idee ein wenig. Immerhin war er nun nicht mehr mit Eris allein, wobei das gerade in der Situation in der sie zuvor gewesen waren auch seine Vorteile hatte.

Etwas hin und her gerissen von Vor- und Nachteilen dieser gemeinsamen Rast, half er -leicht abwesend wirkend- beim Lagerfeuer machen. Danach unterhielt er sich recht nett mit Ayse. Bei ihr merkte man sofort, das sie eine Priesterin, der Sonnennu war. Ihre Art über das Leben zu reden, selbst wenn es nur um schlichte Blumen ging, ließ daran keinen Zweifel offen. Zacharias mochte diese Lebensliebende Art, warum es ihn nicht schwer fiel Ayse ins Herz zu schließen. Vertieft in das Gespräch mit der Priesterin, bemerkte er nicht das Eris sich entfernte und sich weit weg von ihnen in die Wiese legte.

Erst als Aides, Lyse und Flori beschlossen auf die jagt zu gehen (wobei Lyse wohl eher beschloss sich langweiligen Gesprächen zu entziehen) und Chait sagte das er nach Eris sehen wollte, wurde er wieder hellhörig und blickte sich verwundert um.

Mit einen verwunderten und überaus irritierten Blick hatte er erst jetzt verstanden, das Eris nicht hier war. Zwar hatte er sich gewundert, das sie kein einziges mal etwas gesagt hatte, aber seine Vermutung war, das sie zu erschöpft gewesen war. Nun schielte Zacharias in die Richtung in der Chait verschwand und konnte nicht anders, als seinen blick immer wieder zu ihnen schweifen zu lassen, selbst wenn er eigentlich noch mitten im Gespräch mit Ayse war. Doch scheinbar interessierte auch Ayse was da vor sich ging und schlagartig waren beide nur noch mit ihren Augen bei den beiden, die nun nebeneinander in der Wiese lagen und sich Unterhielten. Als beide sich angrinsten versetze das Zacharias einen Stich ins Herz. Selbst jetzt spürte er eine unangenehm brennende Eifersucht und das obwohl Eris nur mit Chait redete und lachte... So wie sonnst mit ihm...

War dass das Problem? JA, definitiv!

Auch wenn es überaus kindisch war, wollte Zacharias das sie nur mit ihm so lachen konnte. Natürlich... egoistisch, dumm und vor allem unmöglich, doch trotz der Tatsache, das er um die Torheit dieses Gedankens wusste, konnte er die Eifersucht nicht abstellen. Erst jetzt merkte er das Ayse einzelne Tränen über die Wangen liefen. Erstaunt und besorgt rückte er näher zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. Bevor er fragen konnte, was los war, zog sie panisch die Luft in die Lungen und wand ihren Blick komplett von Chait und Eris ab, die auch für Zacharias ein überaus schmerzhaftes Bild boten. Als Zacharias verstand, das auch Ayse durch den Anblick schmerz bereitet wurde, tat er es ihr gleich und zog die Luft scharf ein, wobei er die Panik unterdrückte.

“Lass uns wo anders hingehen...” bat er schließlich, wobei leichte Wut in seinem Ton mit schwang. Zacharias konnte nicht sagen, ob Ayse bemerkt hatte, das auch er dieses Bild nicht weiterhin betrachten konnte, ohne emotional zusammen zu klappen, doch kam sie mit ihm, ohne weitere fragen. Auf den Weg, weiter den Berg hinauf, begegneten ihnen die drei Jäger, oder besser gesagt der Jäger -Aides- und sein Anhang -Lyse und Flori. Zacharias winkte nur wortlos, wo Ayse sie doch recht überschwänglich zurück begrüßte, wobei es noch recht zurückhaltend wirkte. Zwar kannte Zacharias Ayse gerade mal ein paar Stunden, doch ihre Gefühle, die sie so offen nach außen zeigte, hatte Zacharias gleich erkennen lassen wie sie in etwa war.

Sie waren beide verletzt, was sie in diesen Moment verband und als sie auf einer der oberen Blumenwiesen angekommen waren, ließ sich Zacharias einfach auf den Rücken fallen, wobei einige Polen in den Himmel schossen. Zacharias beobachtete den stürmischen Tanz, des gelben Staubs in der Luft, bevor sich die Pollenwolke wieder verzogen hatte und nun Sicht auf den strahlenden Himmel gewährte.

“Hier in Do-Shi ist es unsagbar schön. Du und Lyse habt wirklich Glück ausgerechnet hier Priesterinnen zu sein...” er richtete sich ein Stück auf und beobachtete Ayse die gerade Blumen pflückte und ihn nur zustimmend angrinste. Zacharias ließ sich wieder in die Blumenwiese fallen, bevor er einfach drauf los redete.

“Was meinst du haben Eris und Chait geredet?” fragte er, wobei er diese Worte sogleich wieder bereute. Er kam sich wie ein Kind vor, das seine Neugierde nicht unterdrücken konnte

"Mhhh, das würde ich auch gerne wissen"

Antwortete Ayse nun bedrückt und Zacharias richtete sich wieder auf und setze sich im Schneidersitz hin. Ihm war klar das sie mehr für Chait empfand, aber sie schien schlicht verletzt, wo er vor Eifersucht fast überging.

“Ich bin Eifersüchtig...” stieß Zacharias hinaus und rupfte einige Grashalme ab, wobei er Ayse aber nicht aus den Augen ließ. Ayse schaute ihn bestürzt an, als ob er gerade etwas schreckliches gesagt hätte und wieder kam er sich wie ein kleines Kind vor, das etwas schlimmes gesagt hatte, da Ayse mit verständnislosen Blick fragte “Warum!?”

“Weil ich für Eris sehr viel empfinde und es mich schmerzt, wenn ich sie mit jemanden anderen sehe...” erklärte er mit einer Selbstverständlichkeit, die er von sich -in dieser Hinsicht- gar nicht gewöhnt war.

Als Ayse ihn freudig Lachend durchs Haar wuschelte und dabei ein “Wie süüüß!” von sich gab, wurde er leicht rot und wieder hatte er das Gefühl ein Kleinkind zu sein, was aber sofort verflog als er Ayse weiter die Situation erklärte.

“...aber zwischen mir und Eris kann es leider nie etwas werden...” Leicht traurig blickte Ayse ihn nun an “ Bei mir und meiner Liebe ist es genauso...”

Kurz waren beide Still versunken in ihre deprimierende Situation, bevor Ayse ihm aufheiternd eröffnete das sie Lust auf etwas süßes hatte und ein Frustfressen vorschlug.

Zacharias konnte ein lautes Lachen nicht zurückhalten und nickte übertrieben zustimmend. Als beide aufstanden zuckelte Ayse bereits wieder hinunter zum Lager und er Wortlos hinterher. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder beim Lager angekommen waren und Zacharias mit leichten entsetzen beobachte wie Eris neben Chait saß und ihm beim Tiere ausnehmen beobachtete. Irritiert blieb er leicht abseits stehen, während Ayse die gesammelten Blumen Lyse präsentierte, die sich dafür kein Stück interessierte.

Plötzlich stand Eris neben ihm, strahlte so bezaubernd wie eh und je und sagte in einer so unglaublich niedlichen Tonlage das sie ihn vermisst hatte, das ihm kurz der Atem weg blieb.

Ohne groß zu überlegen grinste er sie an und erwiderte ihre Worte “Ich dich auch...”

Schlagartig fielen ihm wieder die Worte der vergangen Nacht ein.

”Ich liebe dich so sehr, Eris...”

“Ich dich auch...”

Mit einen nachdenklichen, aber glücklichen Lächeln schaute er ihr in die Augen und bemerkte das sie immer noch etwas erschöpft wirkte.

“Bist du müde?”
 

Müde blinzelte Eris ihn an, bevor sie seine Frage murmelnd beantwortete. „Das schon ein bisschen, aber nur ein bisschen halt.“ Zacharias musste grinsen als sie noch etwas lachend hinzufügte. „Also schlafen muss ich jetzt nicht, es ist ja sowieso schon bald Abend. V-Vielleicht sollte ich mich umziehen, mein Kleid hat die ganzen Stürze nicht so gut überstanden.“

Verlegen blickte Zacharias ihr nach und beobachtete wie der Schrank wieder zu wachsen begann und sie schließlich darin verschwand. In seinen inneren kribbelte es.

Es war nicht das übliche kribbeln, wenn er an Eris dachte, sondern ein überaus warmes und zufriedenes. Bildete er sich es nur ein das er wieder relativ normal mit Eris umgehen konnte, selbst nachdem er ihr gesagt hatte, das er sie liebte? Es erleichterte ihn ungemein, das dieses Geständnis keinen Keil zwischen sie trieb, wie er immer gedacht hatte, aber zugleich machte es ihn unsicher...

Wie hatte es Eris gemeint?

Liebte sie ihn auch, oder war es nur eine Freundschaftliche Liebe und Eris hatte gar nicht verstanden was er mit seinen Worten gemeint hatte? Immerhin war Eris das zuzutrauen...

In Gedanken starrte er weiter in die heller werdende Flamme, deren Hitze nun die ausgenommenen Tiere brutzelte. Es fing gleich an nach Essen zu riechen, was Zacharias eigentlich nur nebenbei bemerkte. Viel aufdringlicher war das knacken des Holzes, das im Feuer langsam verfiel, oder die Stimmen von Ayse, Aides und Chait, die übers kochen debattierten. Kurz huschte sein Blick zu den anderen, wobei er Blickkontakt mit Lyse herstellte. Wie automatisch grinste er sie an, sie hingegen wirkte etwas überrascht und brachte nur ein schiefes Lächeln zustande. Zacharias grinste daraufhin nur noch breiter, Lyse konterte mit einem Schulter zuckten, als wollte sie sagen “jetzt hast du mich aber erwischt,... is mir trotzdem egal“ und blickte wieder zurück in die leuchtende Flamme. Irgendwie fand Zacharias es schade, das sich die Gruppe morgen schon wieder trennen musste, da er jeden von ihnen für sympathisch erklärt hatte, selbst wenn er eine wahnsinnige Eifersucht auf Chait schob, die allerdings - nachdem Eris ihn so lieb empfangen hatte- schon um einiges zurück gegangen war.

“Hey.”

Überrascht blickte Zacharias auf und bemerkte erst jetzt Eris, die sich nun neben ihn setzte. Sie hatte sich wie erwartet umgezogen und hatte nun einen weiten Rollkragenpullover an, unter dem sie ein knielanges Kleid trug. Zacharias Augen betrachteten sie kurz im Schein des Feuers. Sie war so wunderschön, es war schwachsinnig zu glauben, dass sie ihn wirklich lieben würde, wie er sie. Trotzdem konnte er nicht anders als sie lächelnd anzusehen. Grade mit dieser Kleidung sah sie so niedlich aus, das er sie am liebsten umarmt hätte, zudem kam ihr Haar das völlig durcheinander war. Der Dutt war knapp davor auf zugehen und Zacharias war kurz davor einfach ihre Haare zu öffnen und sie zu flechten, bevor Eris Stimme noch mal erklang.

„Do-Shi ist so schön, oder? Hier haben die Wolken so ein sauberes weiß und die ganzen verschiedenen Blumen... Der ganze Kontinent hier scheint zu leben und zu atmen. Ich find das toll.“

Zuerst etwas perplex, da er aus seiner Konzentration gerissen worden war, antwortete Zacharias etwas stockend. “j-ja...hier ist es wahrhaftig schön, zumal die Energie hier so etwas reines und unverbrauchtes hat, als wäre noch niemals jemand hier gewesen. Es ist fast bedauerlich das wir bald wieder zurück nach Terra Salubris müssen...” nun stockte er schlagartig. Zacharias hatte diese Worte doppeldeutig gemeint, aber unbedacht ausgesprochen. Immerhin mussten sie zurück, weil Eris heiraten würde. Er wollte seine Worte mithilfe von Taten ungeschehen machen, setze sich etwas hinter Eris und öffnete wie zuvor schon geplant ihre Haare. Vorsichtig strich er ihr ein paar mal mit den Fingern durch das seidige Gold und fing dann an zu flechten. Normalerweise hätte er so etwas niemals getan, wenn andere dabei waren, doch irgendwas sagte ihm, das er sich hier nicht zurückhalten musste, selbst wenn Lyse und Ayse Priesterinnen ihres Volkes waren und damit wussten das sein Verhalten gegenüber Eris nicht das eines Dieners war. Als er endlich fertig war, legte er Eris den Zopf neckend über die Schulter und legte seine Stirn auf die andere. Kurz hielt er inne, bis er sich lösen konnte und wieder auf seinen alten Platz zurück rutschte.

Inzwischen war der Steppenhase gut durch und jeder bekam einen Stock in die Hand gedrückt an dem die armen Viecher aufgespießt worden waren. Zacharias schmeckte es recht gut, sowie Aides und Chait, die kräftig zulangten. Die Mädchen hingegen hielten sich etwas dezenter zurück.

Nach dem essen dauerte es nicht mehr lange bis sich alle schlafen legten und wieder lächelte Zacharias breit und glücklich, als Eris sich zu ihm legte. Es war nicht schwer so ein zu schlafen, was er auch schließlich ohne Probleme tat.
 

Wieder erwachte Zacharias durch lautes Geschrei, der sich als lautstarker guten Morgen Gruß von Ayse herausstellte. Noch immer etwas verpennt sah er sich fragend um und bemerkte nun auch das Eris nicht mehr neben ihm lag. Sein Blick wanderte weiter bis er die Quelle der Lautstärke -Ayse- ausgemacht hatte, wo auch Lyse und seine Eris saßen. Mit etwas steifen Bewegungen richtete er sich nun auf und fuhr sich übers Gesicht, wobei er merkte wie lang er sich nicht rasiert hatte, da die Stoppeln unangenehm an den Händen kratzen.

Noch immer extrem dösig ging er zum Fluss, krempelte während des gehens seine Hosenbeine bis zu den Knien hoch, bevor er bei den drei Mädchen stehen blieb, sein Hemd mit Mühe aufknöpfte und es achtlos neben ihnen fallen ließ.

“guten Morgen” murmelte er noch ziemlich schläfrig, rieb sich die Augen und ging dann mit einem Schauder ins Wasser. Es war eiskalt, geradezu perfekt zum wach werden. Der Fluss war an dieser Stelle recht seicht, weshalb Zacharias ohne Probleme in die Mitte waten konnte, ohne das seine Kleidung nass wurde. Die runden Kieselsteine am Boden fühlten sich sogar recht angenehm an, obgleich die Kälte wie kleine spitze Nadeln brannte. Noch einmal wanderte sein verschlafender Blick zu den drei Damen am Ufer, die ihn aufmerksam beobachteten, was wiederum etwas unangenehm war... irgendwie.

Die aufsteigende Röte in seinem Gesicht ließ er verschwinden, indem er sich einen Schwall Wasser ins Gesicht klatschte und nun wirklich vollkommen wach war.

“Eris...ich kann dich gut verstehen...” sagte Lyse und als Zach sie fragend musterte, entgegnete sie ihm nur ein schiefes Grinsen. Mit einer schier unerträglichen Neugierde, blieb sein Blick an Eris hängen, während Lyse aufstand und Ayse mit sich weg zog.

“Was versteht Lyse?” fragte er Eris mit zögern in der Stimme und näherte sich ein paar Schritte, der rot werdenden Nu- Göttin.

Sie antwortete nicht, wurde nur noch röter im Gesicht und blickte verlegen auf den Boden neben sich, warum Zacharias sie nur leicht anlächelte und nicht mehr auf das Thema einging. Um sich abzulenken und Eris zu zeigen, das sie nichts sagen musste, zog er sein Schwert und nahm dieses Vorsichtig am vorderen Teil der Klinge. Er bückte sich leicht nach vorne, um sein Spiegelbild im Wasser zu sehen und begann seinen Bartansatz so gut es ging mit der Schwertklinge zu rasieren. Zwar war das nicht gerade die handlichste Methode, doch sein Koffer mit dem notwendigen Utensilien war noch immer auf der Kutsche, die ihn und Eris vergessen hatte.

Er war fast fertig, als ein durchdringender Schrei von Flori - die anscheinend gerade aufgewacht war und so alle freudig begrüßte- ihn zusammen zucken ließ und somit die zuvor ruhig gehaltene Klinge in die Wange schnitt. Es war nur ein kleines ziepen was er spürte, doch das Blut das über seine Wange ins Wasser tropfte und von der schwachen Strömung fortgezogen wurde, ließ ihn stocken.

“Mist...” hauchte er leicht genervt, von seinem eigenem Ungeschick und starrte weiter in das leicht verschwommene Spiegelbild im Wasser, während er das Schwert kurz ins Wasser hielt, die Klinge an seiner Hose trocknete und sie schließlich wieder zurück in die Scheide schob.



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