Zum Inhalt der Seite

Chocolate Strawberries

Wichtel-FF für HajiNoKomori
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

One and only

Title: Chocolate strawberries

Fandom: Vampire Knight

Pairing: Kaname x Zero

Disclaimer: nix mir, nix Geld :)

Für: HajiNoKomori
 

Author´s Note: Liebe HajiNoKomori, hier ist also deine Wichtel-FF. Ich habe mir lange überlegt, wie ich an die FF rangehen soll, und dann ist mir endlich etwas eingefallen. Ich werde dir aber nichts weiter verraten, also lies selber und sei gespannt J Ich hoffe du fällst nicht um wegen dem vielen Zucker und es gefällt dir in irgendeiner Weise! Einen Dank möchte ich dir aber noch aussprechen: mit den Schoko-Erdbeeren hast du genau meinen Geschmack getroffen- ich hatte an manchen Stellen echt Hunger! :(

Rose_of_Dawn
 

Chocolate Strawberries
 

“Und wie soll das gehen, Rektor Kurosu?”, fragte Zero aufgebracht, während der ältere Mann ihn nur ruhig lächelnd ansah. “Dafür sind meine Guardians da. Ihr- Kurosu deutete auf Zero und Yuuki- werdet auf der Neujahrsfeier für Ruhe und Ordnung sorgen.”, erklärte er dann. Zero zog eine beleidigte Schnute. “Dafür geht unser Neujahr drauf, weil wir nicht mitfeiern dürfen, sondern auf diese…” Es klopfte, die Tür ging auf. Herein kam Kuran Kaname, der Schülervertreter der Night Class. Zeros Gesicht verfinsterte sich abermals, dann drehte er sch hastig auf dem Absatz um und verließ das Büro des Rektors. Yuuki eilte ihm besorgt nach, während Kaname am Tisch des Rektors Platz nahm und sich einige unordentliche Haarsträhnen aus der Stirn strich. Dann verschränkte er seine Arme vor der Brust und setzte ein freundliches Lächeln auf. “Glauben Sie, dass er es sich noch einmal überlegt?”, fragte der Brünette leise. “Ich bin mir sicher, dass Yuuki-chan Zero von meiner Idee überzeugen kann. Es gibt doch nichts Schöneres, als die Day- sowie die Night Class vereint zu sehen.” Rektor Kurosu strahlte Kaname an. “Sie wissen aber so gut wie ich, dass ein Unterfangen wie dieses auch Gefahren birgt.”, entgegnete der Reinblüter ernst. Ein ernster Ausdruck schlich sich auch auf Rektor Kurosus Gesicht, aber kurz darauf strahlte sein Lächeln wieder in altem Glanz. “Dafür sind meine Guardians doch da. Und auch du, Kaname-kun, kannst ein paar deiner Klassenkameraden anweisen, die Feier zu überwachen.”, beruhigte er den Jüngeren. “Ja, das werde ich tun. Aber auch ich selbst werde darüber wachen, wie sich meine Klassenkameraden verhalten.” Kaname stand langsam auf und verbeugte sich dann höflich, bevor er das Büro verließ.
 

Es war der dreißigste Dezember, die Vorbereitungen für die Feier liefen schon seit Tagen auf Hochtouren. In der Aula wurde der Boden geputzt, bis er glänzte wie neu, es wurden bunte Girlanden aufgehängt. Im Speisesaal wurden schon große Tische für das Buffet aufgestellt, auch hier wurde alles geschmückt und geputzt. Mitten in dem emsigen Gewirr von Schülern stand mit eisiger Miene Zero, der das Geschehen misstrauisch beobachtete. Yuuki war gerade dabei, mit einigen anderen Mädchen ein paar bunt glitzernde Stoffbahnen an einer Stange zu befestigen. Als die mit Stoff bespannte Stange schließlich hoch oben über den Köpfen der Mädchen befestigt worden war, kam Yuuki fröhlich zu Zero gerannt. “Schau doch mal! Sieht das nicht toll aus?”, wollte sie begeistert wissen. “Ja, sehr schön.”, murmelte er missmutig. “Ich wette, wir haben an Neujahr selber nicht einmal Zeit, die Dekoration zu bewundern.” Yuuki schmollte. “Komm´ schon. Sieh das Ganze nicht so pessimistisch! Das wird bestimmt ein Riesenspaß!”, versuchte sie, den Silberblonden aufzuheitern, doch es schlug fehl. “Ja, ein Riesenspaß- aber nicht für uns.”, schnaubte er verächtlich und wollte gerade gehen, als er frontal mit Kaname zusammenstieß, der gerade in die Aula kam. Beide küssten den Boden und funkelten einander böse an. “Kannst du nicht aufpassen?!”, fauchte Zero aggressiv. “Das wollte ich gerade dich fragen, Kiryuu-kun.”, konterte Kaname und klopfte sich den Staub aus den Kleidern. Doch bevor die beiden sich weiter streiten konnten, warf sich Yuuki todesmutig zwischen sie und rief: “Wir vertragen uns!” Die beiden Streithähne warfen sich also nur noch verärgerte Blicke zu und machten sich jeweils an ihre Arbeit.
 

Kaname war bei seiner Arbeit meistens von einer beträchtlich großen Traube überaus hilfsbereiter Day Class- Schülerinnen umgeben, während Zero die meiste Arbeit alleine erledigen musste. Diese Erkenntnis reizte ihn zu einem abfälligen Schnauben. So ein dummer Schnösel, dachte der Silberblonde, als er an Kanames Tisch vorbeilief und den restlichen Staub auf dem Boden wegfegte. Zur großen Freude der Schüler hatten die Lehrer in der Woche vor Neujahr den Unterricht ausfallen lassen, damit die Neujahrsfeier auch einigermaßen gut vorbereitet wurde. Der Eifer der Schüler und Schülerinnen- selbst der der Night Class- war unglaublich groß. Man konnte die Luft in der Cross Academy sogar fast vor Vorfreude knistern hören. Es kursierten die wildesten Spekulationen über das Ausmaß der Feier, niemand wusste Genaues, wie die Feier ablaufen würde. “Es wird ein Feuerwerk geben!”, munkelten einige. “Es wird ein Sechs- Gänge- Menü geben!”, vermuteten andere. Die, die Bescheid wussten, waren Yuuki, Zero und Kaname- sie aber hatten das Versprechen abgelegt, zu schweigen. Als die Night Class am Abend die Day Class mit der Festvorbereitung ablöste, waren Yuuki und Zero völlig erschöpft. Während Yuuki sich sofort mit ihrer besten Freundin Yori-chan auf ihr Zimmer verzog, beschloss Zero, ein Bad zu nehmen.
 

Er lag in der Badewanne und dachte über den vergangenen Tag nach. Im Großen und Ganzen mochte er Neujahr ja, aber hatte der Rektor unbedingt auf die Idee einer gemeinsamen Feier kommen müssen? “Das bedeutet nur noch mehr Arbeit für mich und Yuuki…”, sagte der Silberblonde zu sich selbst, als er es Leid wurde, an die weiße Badezimmerdecke zu starren. Irgendwann stand er aus dem warmen Wasser auf, trocknete sich ab, wickelte sich in ein großes Badetuch ein und ging in sein Zimmer. Dort saß er noch etwas an seinem Schreibtisch, bevor er todmüde ins Bett fiel und erst am nächsten Morgen durch den durchdringenden Ton seines Weckers wieder wach wurde. Unwillig murrend zog er sich an und ging zum Frühstück in den kleineren Speisesaal, der extra frei geräumt worden war, damit man den großen Speisesaal besser vorbereiten konnte. Nach dem Frühstück hatten die Guardians eine letzte Besprechung mit Rektor Kurosu, wie sie sich am Abend zu verhalten hatten. Inzwischen waren es nur noch einige Stunden bis zur großen Feier, die Spannung stieg mit jeder Minute. Die Tische im großen Speisesaal wurden mit neuen, weißen Tüchern bezogen, es wurden kleine, bunte Gestecke auf den Tischen verteilt, Kerzen aufgestellt. Zero begutachtete das Durcheinander von Schülern, die bei den letzten Vorbereitungen halfen und den Küchenangestellten, die mit dem Kochen für das große Buffet kaum noch nachkamen. “Zero, du glaubst nicht, was es heute als Dessert gibt! Drei Mal darfst du raten!”, jubilierte Yuuki, der Silberblonde schreckte aus seiner Tagträumerei hoch. “Zitronensorbet?”, meinte er dann. “Nein! Nochmal!” Zero verdrehte die Augen und überlegte einen Moment lang, bevor er: “Erdbeeren mit Schokoladenglasur?” antwortete.
 

Die Augen seiner Partnerin wurden immer größer. “Wie hast du das denn erraten?”, fragte sie ungläubig. Er hingegen zuckte gelangweilt die Schultern. “Woher soll ich denn das wissen, Yuuki-chan. Das war reiner Zufall.” Dann ließ er die Braunhaarige einfach stehen und verzog sich in sein Zimmer, um sich umzuziehen. Die Jungen waren für diesen Abend aufgefordert worden, Anzüge zu tragen, während die Mädchen in Abendkleidern erscheinen sollten. Zero stand unschlüssig vor seinem Schrank und fühlte sich überfordert von der Situation. Welchen Anzug sollte er denn bloß nehmen? Nach einigen Überlegungen schließlich entschied der Silberblonde sich, seinen einfachen schwarzen Anzug anzuziehen. Auf den Fluren herrschte reges Treiben, aufgeregte Mädchen und Jungen liefen umher, probierten ihre Kleider und Schuhe aus, wollten schon einmal einen Blick in den Festsaal werfen, doch dieser war verschlossen worden, nachdem alle Vorbereitungen getroffen worden waren. Eine gute halbe Stunde vor Beginn der Feier hatten sich viele Schüler vor den verschlossenen Türen Aula versammelt- dort sollte die Neujahrsfeier von Vertretern der Day- und Night Class eröffnet werden. Zum Essen würde die Feier in den großen Speisesaal verlegt, der obligatorische Neujahrstanz hingegen würde wieder in der Aula stattfinden. Yuuki und Zero sollten zusammen mit Kaname und Ichijou mit einer gemeinsamen Einführungsrede die Feier eröffnen. Zero hatte bei dieser Rede nicht viel zu sagen, es machte ihm auch keinen großen Spaß, vor vielen Leuten zu sprechen. Dementsprechend war er relativ erleichtert als Kaname die versammelte Schülerschaft dazu aufforderte, sich in den Speisesaal zu begeben.
 

Die vielen Kleider rauschten sanft auf dem Boden, als die Schüler in den Speisesaal strömten und sich zu ihren Plätzen begaben. Das Buffet war in kürzester Zeit von ihnen belagert, auch die Schüler der Night Class langten kräftig zu, was das Essen anging. Zero hingegen schmollte. Kaname saß am Ende des langen Tisches, Zero links, Ichijo rechts von ihm. Na toll. Wer hat diese Sitzordnung eigentlich veranlasst, fragte der Silberblonde sich verärgert, während er auf seinen Salatteller starrte. Also begann er lustlos in seinem Salat herumzustochern. “Ist irgendetwas?”, fragte Kanames Stimme plötzlich aus dem Nichts heraus und ließ Zero aufschrecken. “Eh? N- nein…”, stotterte er dann verwirrt und senkte den Kopf. Super gemacht, jetzt hast du dich auch noch vor dem Idioten blamiert, schalt er sich selbst. Jetzt schmeckte ihm der Salat noch weniger. Als alle schließlich ihren Salat verspeist hatten, wurde der nächste Gang, die Suppe, angekündigt. Zero erhaschte einige Minuten wohltuender Freiheit, als er am Buffet wartete, bis er endlich an die großen Suppentöpfe kam. Endlich kein Kaname, der ihn mit seiner bloßen Präsenz auf den Senkel ging, endlich auch kein Ichijou, der versuchte, die düstere Stimmung durch dämliche Witze aufzuhellen. Zero befand seinen Abend für ruiniert- schon ab dem Moment, als er herausgefunden hatte, dass er am selben Tisch mit den Vampiren sitzen musste. Und es war noch schlimmer gekommen, als er hatte neben Kaname sitzen müssen. Wo war Yuuki wenn man sie brauchte?, dachte der Guardian verärgert, als er wieder zu seinem Tisch herüberschielte. Die hätte doch liebend gerne neben diesen sprichwörtlichen Blutsaugern gehockt.
 

Aber im Großen und Ganzen war Zero mit dem Verlauf des Abends zufrieden. Niemand war bis jetzt negativ aufgefallen, die Stimmung war unter den Schülern beider Klassen sehr gut, es wurden angeregte Gespräche geführt. Als der silberblonde Guardian seinen Teller mit Suppe gefüllt hatte, ging er langsamer als nötig an seinen Tisch zurück. Er wollte jede Sekunde genießen, die er nicht bei Kaname und seinen Klassenkameraden verbringen musste. Er stellte langsam und vorsichtig seinen vollen Suppenteller auf dem Tisch ab, dann setzte er sich ebenso langsam hin. Zero sah verwundert auf sein Glas und stellte dann beruhigt fest, dass in der Zwischenzeit auch der teure Sekt nachgeschenkt worden war. Er war also doch länger weg gewesen als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Aber immerhin- ein paar Minuten weniger ohne die Schnösel aus der Night Class. Doch die schienen auch ohne ihn so ihren Spaß zu haben. Moment mal, hatte Kaname da eben gelacht? Zero schlackerte ordentlich mit den Ohren und kam dann zu dem einleuchtenden Schluss: Der ist besoffen. So schien es tatsächlich zu sein, denn der Brünette flirtete heftig mit Ichijou, der ihn lachend abwehrte. “Lass das! Du bist betrunken!”, fauchte Ichijou und setzte ein gespielt böses Gesicht auf, was Kaname aber nicht zu beeindrucken schien. “Ich bin doch nicht betrunken…”, verteidigte er sich, seine Stimme klang zur Überraschung aller, die die Szene mitbekommen hatten, sehr klar und deutlich. “Wäre ja auch zu schön gewesen.”, rutschte es Zero in diesem Moment heraus, er bereute seinen Sarkasmus aber gleich wieder. Kaname wandte sich abrupt von Ichijou ab und war plötzlich ganz Ohr, was Zero da hatte verlauten lassen.
 

(Zeros POV)

Oh Mist… was habe ich denn da schon wieder gesagt? Ich wusste doch, dass das nicht gut ausgehen kann. “Na, was haben wir denn gesagt, Zero-chan?”, fragte Kaname schnippisch und beugte sich zu mir vor, ich wurde reflexartig etwas kleiner und rutschte ein Stück mit meinem Stuhl zurück. “N- nichts. Nichts, Kaname-sama.”, stammelte ich dann verunsichert und ohrfeigte mich innerlich. Ging das auch mal ohne das dämliche Stottern? Das war ja peinlich. Seine verdammte Aura nahm mich völlig ein, ich vergaß alles andere um mich herum. Kaname kam meinem Gesicht immer näher und wiederholte seine Frage noch einmal, diesmal aber etwas sanfter: “Was hast du denn eben gesagt? War es so schlimm?” Ich schauderte. Diese Stimme- diese tiefen, unergründlichen Augen, in denen man zu versinken drohte… Stopp, Zero! Das war schon genug des Guten gewesen! Ich bremste meine voreiligen Gedanken so gut es ging ab und senkte beschämt den Kopf, die Suppe dampfte mir ins Gesicht. “Ich hatte angenommen, Kaname-sama sei betrunken.”, antwortete ich dann wahrheitsgemäß. “Ach so.” Er zog sich zurück und widmete sich ebenfalls seiner dampfenden Suppe. Während ich meinen Teller auslöffelte, bemühte ich mich sehr, Kaname nicht anzusehen. Zu sehr hatte mich dieser Vorfall eben verwirrt und ich befürchtete Schlimmeres, wenn ich ihn weiter beobachten würde. “Ach so.” - warum hatte er mich mit so einer simplen Bemerkung einfach gehen lassen? Das war doch nicht seine Art. Normalerweise war er wirklich nicht so… aber warum wusste ich, wie Kuran sich normalerweise verhielt?
 

Ich wurde erlöst als der dritte Gang des Menü aufgetragen wurde. Schnell erhob ich mich von meinem Platz um zum Buffet zu gelangen. Wieder einige Minuten Stille, Ruhe- ohne diese Vampire um mich herum. Im Augenwinkel nahm ich Yuuki wahr und ging zu ihr herüber. Sie lächelte mich freundlich an. “Na, wie läuft es bei dir, Zero-chan?”, wollte sie fröhlich wissen. Ich nickte beruhigend. “Alles in bester Ordnung, und bei dir?” Sie nahm sich noch etwas von dem Gemüse, was als Beilage serviert worden war, bevor sie sich wieder mir zuwandte. “Ja, auch bei mir ist alles in Ordnung. Ich bin so erleichtert- letzten Endes können wir auch noch richtig feiern.”, seufzte sie. “Das Essen ist auch wirklich gut, aber ich befürchte, dass ich heute Nacht ins Bett rollen kann, bei dem, was ich jetzt schon verdrückt habe.”. fügte sie belustigt hinzu. “Also dann, noch einen schönen Abend und guten Appetit erst mal!”, meinte die Braunhaarige und verschwand wieder mit ihrem Teller. Ich war gerade dabei, mir Beilagen auf den Teller zu laden, als mich Kaname von hinten überraschte. “Und, wie läuft es bei Yuuki-chan?”, wollte er wissen. “Ganz gut. Sie hat bis jetzt noch keine Probleme gehabt.”, antwortete ich, diesmal etwas sicherer. “Das ist gut. Ich behalte Hanabusa und Akatsuki im Auge.”, meinte der Reinblüter ruhig, ich grinste. “Es wundert mich, dass Kaname-sama so direkt ist.”, murmelte ich, doch er schien es gehört zu haben. “Na ja, man soll die Probleme ja direkt angehen.”, flachste er, ich kicherte verschämt. Mein Gott… jetzt benahm ich mich ja schon so wie der Kuran- Fanclub persönlich.
 

Kaname begleitete mich also wieder zu unserem Tisch, es war noch einmal nachgeschenkt worden. Ich hingegen beschloss, keinen Alkohol mehr zu mir zu nehmen, sondern mich auf Wasser zu beschränken. Am Ende war ich dann noch sternhagelvoll, und das als Guardian der Cross Academy. Das würde bestimmt keinen guten Eindruck hinterlassen. Ich wollte gerade vom Tisch aufstehen um mir ein Glas Wasser aus der Küche zu holen, da hielt Kaname mich sanft am Ärmel meines Jacketts fest. “Könntest du mir bitte auch ein Glas Wasser holen? Ich will heute Nacht nicht als Alkoholleiche unter dem Tisch enden.”, wisperte er mir ins Ohr, ich nickte. “Okay, mach´ ich.”, bot ich mich an und verschwand in Richtung Küche. Kaum hatte ich den Festsaal verlassen, herrschte geisterhafte Stille um mich. Der Flur war wie ausgestorben, man konnte nur das Brummen der Stimmen aus dem Festsaal hören- es klang unwirklich und doch irgendwie beruhigend. Ich kam in die Küche, ließ mir zwei Gläser mit Wasser auffüllen und ging wieder in den Saal zurück. Die dort herrschende Gesprächslautstärke haute mich fast von den Socken, war es im Flur doch noch so herrlich still gewesen. “Vielen Dank, Zero-kun.”, bedankte Kaname sich höflich, als ich ihm das Wasserglas an seinen Platz stellte. “Schon okay, nichts zu danken.”, murmelte ich verlegen in meinen nicht vorhanden Bart hinein und setzte mich wieder hin, um mich über das Hauptgericht des Menüs herzumachen. Der Braten war unheimlich lecker, das Gemüse dazu war ebenfalls gut gewählt. So gut und so viel hatte ich lange nicht mehr gegessen- wahrscheinlich hatten die “Kochkünste” von Rektor Kurosu mir das Essen verleidet.
 

Ich war schon ziemlich satt, also legte ich zwischendurch Pausen beim Essen ein, dass es mir nicht übel wurde. Kaname hingegen wirkte wie ein ausgehungerter Wolf- er hatte sein Essen schon längst vor mir fertig, obwohl er viel mehr auf dem Teller gehabt hatte als ich. Und wenn ich mich nicht täuschte, linste er sogar manchmal gierig auf meinen Teller herüber. “Ich gebe auf…”, keuchte ich schließlich einige Minuten später. “Ich will ja auch noch etwas vom Dessert essen.” Ichijou Takuma gegenüber von mir legte ebenfalls das Besteck nieder. “Zero-kun hat Recht. Ich kann nicht weiter essen, sonst platze ich noch!” Kaname sah abermals auf meinen Teller, ich sah ihm direkt in die Augen. “Hast du noch Hunger?”, fragte ich dann. “Ja, schon.”, meinte der Brünette etwas verlegen. “Aber…?”, hakte ich nach. “Ich finde es unhöflich, dir dein Essen wegzuessen.”, erläuterte er schließlich. “Na ja, ich weiß ja, dass du das nicht absichtlich machst, um mich zu ärgern.”, lenkte ich ein und schob meinen Teller zu ihm hinüber. Ichijous Teller hatte derweil in Aidou Hanabusa einen neuen Besitzer gefunden. Kaname schaufelte dankbar mein verbliebenes Essen in sich hinein, ich hingegen begann mir ernsthaft Sorgen zu machen, wann er zum letzten Mal etwas Vernünftiges gegessen hatte. Die verbleibende Zeit bis zum Dessert verbrachte ich damit, Kaname zu beobachten. Zum ersten Mal in meinem Leben fielen mir nicht nur negative Aspekte an dieser Person auf, nein, ganz im Gegenteil.
 

Kaname war unglaublich hübsch und freundlich noch dazu- gar nicht dieser kaltschnäuzige Schnösel, den man sonst so kannte, nein. Er unterhielt sich gelöst und fröhlich mit seinen Klassenkameraden, manchmal lachte er sogar für einen kurzen Moment. Und doch waren diese Momente kaum fassbar- sein ganzes Gesicht strahlte eine unglaubliche Wärme aus, wenn er lachte. Das musste der Alkohol sein, den ich intus hatte! Sonst, in nüchternem Zustand, hätte ich mich nie dazu hinreißen lassen, so etwas zu denken. Oder? “Ihr könnt euch jetzt das Dessert holen- der letzte Gang ist eröffnet!”, hallte plötzlich eine Stimme durch meine Gedanken. Ich wollte gerade aufstehen, als Kaname mich abermals beiseite nahm. “Es ist mir etwas zu laut hier, Zero. Ist es auf dem Gang ruhiger?”, wollte er leicht gestresst wissen. “Ja, es ist sehr ruhig auf dem Gang.”, bestätigte ich, er nickte mir zu. “Sehr gut. Könntest du uns ein Schälchen vom Dessert holen und dann auf den Gang kommen? Da können wir in aller Ruhe essen.”, schlug der Brünette vor, ich wurde schlagartig rot. “Ähm… ja. Gerne.”, stimmte ich trotz aller Bedenken zu und ging ans Buffet. Die Erdbeeren mit Schokoladenglasur lagen in einer großen Schale, ich nahm so viel ich mitnehmen konnte, dazu noch etwas Schokoladensauce. Niemand bemerkte, wie ich den großen Saal verließ und auf den Gang schlich. Ich suchte einige Minuten nach Kaname und fand ihn in der Nähe eines Fensters, von dem aus er den Mond betrachtete. Als er mich erblickte, lächelte er sanft. “Komm, wir setzen uns auf die Fensterbank.”
 

Ich nickte abermals und gehorchte. Vorsichtig gab ich dem Reinblüter das Schälchen mit den Erdbeeren, sehr bemüht, nichts zu verschütten. Schließlich saß ich sicher auf der Fensterbank, Kaname neben mir. Die Fensterbank war so lang und so breit, dass neben uns noch locker drei Leute mehr Platz gehabt hätten. Ich steckte vorsichtig eine der Erdbeeren in den Mund, sie schmeckte köstlich. Die Schokolade zerfloss in meinem Mund, ich schloss genüsslich die Augen. “Gibst du mir bitte auch eine Erdbeere?” Kanames Stimme klang so eigenartig sanft und verführerisch, ich gehorchte ohne nachzudenken. Ich spießte mit der Gabel eine Erdbeere auf und hielt diese dann dem Brünetten hin, der mich die ganze Zeit mit unergründlichem Blick fixierte. Selbst während er die Erdbeere von der Gabel herunter verspeiste, hafteten seine Augen auf meinem Gesicht, ich konnte vor lauter Verwirrung nicht einmal den Kopf senken, um diesen Augen zu entkommen. “Was ist, Zero? Möchtest du noch eine Erdbeere haben?”, fragte Kaname leise, ich nickte. Er fischte mit spitzen Fingern in der Schale und zog nach einigen Sekunden eine Erdbeere an ihrem Stiel heraus. “Mund auf.”, befahl er mir leise, ich öffnete den Mund. Der Brünette schob die Erdbeere zwischen meine Zähne, ich biss vorsichtig ab. Ich hatte gerade den letzten Bissen getan, da kam Kaname meinem Gesicht immer näher und küsste mich auf den Mund.
 

(Kanames POV)

Ich hatte es einfach tun müssen. So lange schon hatte ich mich nach diesem Moment gesehnt. Die ganzen Monate hatte ich seinen Hass ohne Worte ertragen, obwohl es mir fast das Herz zerrissen hatte. Doch jetzt hatte ich endlich den richtigen Zeitpunkt gefunden, ihm meine Liebe kund zu tun. Zu meinem größten Erstaunen jedoch wehrte sich Zero nicht gegen mich, er erwiderte meinen Kuss sogar. Seine Lippen waren samtweich und schmeckten süß nach Schokolade und Erdbeeren. “Möchtest du mich weiter füttern?”, hauchte ich in den Kuss hinein, er nickte bekräftigend und küsste mich ebenfalls.
 

~Owari~

Den Rest kannst du dir bestimmt denken :P



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sin_Angel
2009-01-25T22:27:58+00:00 25.01.2009 23:27
denken ja^^ aber darüber lesen wär schöner *gg*
das pairing is das geilste das es gibt!!!^^
Von: abgemeldet
2009-01-06T21:11:41+00:00 06.01.2009 22:11
Vieeelen Lieben dank ^/////^
Die geschichte war echt süß. Gefällt mir^^
Ich hab schon überlegt ob ich die story zeichnen werde, wenns dir nichts ausmacht natürlich ^^
Von:  cira87
2009-01-01T10:52:31+00:00 01.01.2009 11:52
das war echt süß
tolles kapi ,man ich liebe kaname und zero FF´s


Zurück