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Bad Guys Always Die

Wer früher stirbt, ist länger tot
von

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Ride Eleven: You ride 'til there ain't no place to hide

Sanji hatte es schließlich doch noch geschafft, ein wenig Schlaf zu finden. Nun weckten ihn die hellen Strahlen der Morgensonne. Dabei war er noch so müde. »Ach verdammt«, gähnte er, setzte sich auf und rieb sich den Sand aus den Augen. Noch ein Tag in der Wüste. Er erhob sich gequält und streckte seinen Rücken. Er hatte sich ganz steif gelegen in der Nacht. Er wusste schon, warum er Zelten hasste. »Hey Marimo!«, rief er dem Schwertkämpfer zu und trat wieder gegen dessen Bein, »Aufstehen!«

Zoro rollte sich auf die andere Seite, gähnte und grummelte: »… Noch fünf Minuten…«

»Aufstehen! Du Vollidiot!«

»Willst du Stress?«, Zoro saß kerzengerade auf seinem Platz und blickte Sanji böse und fordernd an.

Sanji verdrehte leicht die Augen und wühlte in ihrem Proviant: »Reg dich nicht so künstlich auf.«

»Hey! Ich reg' mich auf, wie ich will«, auch Zoro war aufgestanden, bereit sich mit Sanji zu prügeln. Versprach zumindest ein bisschen Spaß in dieser Einöde.

»Dann mach's später, wenn ich dir nicht zusehen muss«, erklärte Sanji ungerührt und hielt dem Schwertkämpfer sein Frühstück unter die Nase. »Hier. Und jetzt sei still.«

Schweigend aßen sie ihr Frühstück und räumten anschließend ihr Lager zusammen, dann schwangen sie sich wieder auf ihre Pferde und führten ihren Weg fort, ritten durch die Wüste. Noch immer. Es ging ihnen beiden bereits tierisch auf die Nerven. Die ganze Zeit nur Sand und Staub so weit das Auge reichte, den ewig gleichen Trott der Pferde und ihr schweres Schweigen, das langsam aber sicher ihre Nerven zermürbte. Aber deswegen kämen sie auch nicht eher in die nächste Stadt. Manchmal sahen sie vereinzelt ein paar Häuser, höchstens drei oder vier an einem Ort. Von weiten Feldern und Weiden umgeben, das Vieh blökte und muhte, wenn sie vorbei kamen. Die Menschen schauten ihnen misstrauisch nach, würden ihnen sicher kein Bett für die Nacht geben. So waren Landeier eben zu Fremden. Außerdem glaubte keiner der beiden, dass sie besonders vertrauenerweckend aussähen. Besonders nicht Zoro mit seinen drei Schwertern an der Hüfte. Das war wirklich kein Zeichen von Zutraulichkeit. Nicht, dass es Zoro stören würde. Er war eigentlich immer ganz froh, wenn ihn andere in Ruhe ließen. Bloß nicht zu viele Menschen in seiner Nähe.

Sanji störte das hingegen sehr. Zumindest so nett und freundlich, dass sie nicht Nacht für Nacht in der Wüste in irgendwelchen Sandlöchern schlafen müssten, könnten sie schon wirken. Er hätte sich gefreut – und sein Rücken auch. Aber hier ging es ja nicht nach seinen Wünschen. Und wenn sie sich beeilten, hätte er diese elendige, staubverseuchte Reise auch bald hinter sich. Er konnte es kaum mehr erwarten.
 

Aber die Tage vergingen und Stunde um Stunde schien ihnen die Sonne erbarmungsloser auf ihre erschöpften Körper und in den kühlen und unbequemen Nächten fanden sie nur wenig Schlaf und noch weniger Erholung. Weit und breit war nichts zu sehen außer Einöde und leeres Land. Nichts, was ihnen die Reise erleichtern oder erfreulicher machen könnte; aber was erwartete man schon mitten in der Wüste? Hier war eben nichts außer Sand.

Zunehmend verdammte Sanji dieses Wort in seinen Gedanken und verbat sich selbst darüber nachzudenken. Sand. Wüste. Nichts. Wer dachte sich solche unglücklichen Wörter überhaupt aus? Zeitweise suchte er sogar euphemistische Bezeichnungen, wollte sich ablenken. Wirklich etwas bringen tat es erwartbar nicht, aber immerhin hatte er etwas zu tun. Durch die Wüste reiten konnte extreme Langweile verursachen, von der hätte Sanji sein Lebtag nicht geträumt; nur erleben musste er sie jetzt. Es verstand sich von selbst, dass er auf diese Erfahrung hätte verzichten können. Aber ihn fragte man ja nicht. Warum auch? Er war ja hier eh der Dumme.

Kurz schielte er zu dem Schwertkämpfer und glaubte zu sehen, wie dieser in seinem Sattel vor sich hin döste. Das war doch nicht wahr! Sanji sah es aber nicht ein, ihn zu wecken. Wenn er herunterfiele, geschähe ihm das nur recht.

Und Zoro döste tatsächlich, zumindest ein wenig. Nicht, dass er nachts nicht genug Schlaf bekommen würde. Er schlief nur gerne und lange, und mit diesem Wirt an seiner Seite war beides nicht wirklich gut auszuleben. Erinnerte ihn ein bisschen an Nami, die meckerte auch immer an ihm herum, er würde nur schlafen und nie etwas Ordentliches tun. Reiten war jetzt nur nicht so spannend, als dass ihn das am Tag vollkommen ausfüllen würde und wenn es nichts Besseres gab, schlief er eben ein wenig. Besser, als sich die Stimmen seiner Freunde einzubilden oder darüber nachzudenken, dass sie einem fehlten. Er war ein Krieger! Trotzdem fügte er sich seinem Schicksal und folgte Sanji Schritt für Schritt durch die Wüste, an den wenigen Farmen und Ranches vorbei. Es wunderte ihn sogar, dass in dieser sandverpesteten Einsamkeit überhaupt Menschen lebten. Anscheinend sahen diese aber auch nicht allzu häufig andere Menschen. Überraschte ihn nicht. Er würde hier niemanden freiwillig oder unfreiwillig besuchen.
 

Irgendwann, Zoro hatte aufgehört die Tage zu zählen, fragte er Sanji: »Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?« Hätten sie nicht schon längst irgendwo ankommen müssen? Ihm war so.

»Mecker' nicht, wir sind hier schon richtig.«

Zoro sah ihn zweifelnd an und blickte sich um. Seit gefühlten Tausenden von Jahren hatte sich ihre Umgebung kaum verändert: Sand, Wüste, Dünen und ein bisschen Steppengras soweit das Auge reichte. »Na, ich weiß ja nicht…«

»Dann geh doch woanders«, murrte Sanji. Er war gereizt. Die Strapazen dieser Reise nagten an ihm und seinem Nervenkostüm, von dem sich immer mehr verringerndem Zigarettenvorrat ganz zu schweigen.

»Mach mich nicht an«, brummte Zoro zurück. Er war mit seinen Freunden vielleicht solch langen Wüstenaufenthalte gewohnt, aber überdrüssig war er jene dann auch.
 

Aber Zoro und Sanji sollten erst nach fast vier Wochen die nächste Stadt erreichen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  pbxa_539
2010-06-15T19:10:37+00:00 15.06.2010 21:10
die Armen...

noch vier Wochen durch die Wüste, plus die Tage, die keiner mehr mitgezählt hat??

Zoro pennt aufm Pferd *kicher* Hätt ihn ja zu gern runterfallen sehen, wär bestimmt ein Lacher gewesen, vor allem für Sanji XD

Du spannst mich aber echt auf die Folter, wie das alles weitergehen soll.
Bitte schreib schnell weiter ^^
Ich freu mich schon aufs nächste Kap
LG


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