Zum Inhalt der Seite

Leben in der WG

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

… und lässt sie auch wahr werden

Sora saß in der Küche und dachte nach. Die Beine angezogen, die Arme da rumgeschlungen. Er war nicht nur einer kleineren Schwärmerei verfallen, nein. Er hatte sich über beide Ohren in seinen besten Freund verliebt. Es war ihm richtig ernst. Die Nacht war schon schlimm gewesen. Riku hatte ein paar SMS mit Cloud getauscht und er wäre fast ausgeflippt. Mit etwas Glück hatte Riku nicht gemerkt, was mit ihm abging. Wär ja auch noch schöner gewesen. Dann wäre er aber am Arsch gewesen, um es auf den Punkt zu treffen. Aber zum Glück war Samstag und er konnte Riku aus dem Weg gehen. Nur zu blöd: Cloud sollte zur Kaffeezeit kommen und naja… Sie würden alle zusammen gemütlich sitzen und reden und er, Sora, würde sicher einen Riesenanfall kriegen, sobald Cloud auch nur eine falsche Bewegung machte. Am besten einen Vorwand suchen, um nicht dabei zu sein. Das würde schwierig werden. Dieses Kaffeetrinken war einmal die Woche und war von Naminé ins Leben gerufen worden. Damit sie nicht aneinander vorbei lebten und mitbekamen, was so los war. Grob übersetzt hatte Axel das mal mit ´Treffen der Anonymen WG-Mitglieder´ genannt. War ja auch in einer Weise richtig. Sie tranken Kaffee und meistens wurden Probleme bequatscht. Naja, seine jedenfalls nie. Er fraß sowas in sich hinein und war nach außen immer fröhlich. Noch nicht einmal Riku nannte er diese, um ihn oder andere nicht damit zu belasten. Doch dann war ihm dieser dumme Gefühlsausbruch vor Kairi und Naminé. Das hätte nicht sein müssen. Aber Reden tat auch mal ganz gut. Doch natürlich wusste nun auch Roxas davon. Axel bestimmt auch. Roxas musste ja alles erzählen, wenn er im Krankenhaus war.

Er sah auf gen Decke. Er seufzte. Okay, er konnte es Naminé nicht antun, ihr Kaffeetrinken ausfallen zu lassen, also Augen zu und durch. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Naminé schon alles deckte im Wohnzimmer. Sie sahen sich an, als sie fertig war und sich zu ihm an den Küchentisch setzte.

„Du machst dir wegen gleich sorgen?“, fragte sie direkt.

Sora nickte. Lügen würde eh nichts bringen.

Nun seufzte Naminé. „Das wird schon werden.“

Es klingelte an der Haustür und Naminé öffnete. „Hallo.“, sagte sie freundlich in ihrer Art. Sora sah kurz zur Haustür. Dort standen Riku, Kairi und Cloud. Roxas und Axel saßen schon gemütlich in einem Sessel. Roxas natürlich auf Axels Schoß, wie sollte es auch anders sein. Sora setzte sich in einen der beiden verbliebenen. Kairi setze sich aufs Sofa. Cloud und Riku kamen mit einem fröhlichen Hallo ebenfalls ins Wohnzimmer uns setzen sich zu Kairi aufs Sofa.

>Na toll, Sora. <, dachte sich der Braunhaarigen und hielt sich seine Schläfen mit Mittelfinger und Daumen. Jetzt hatte er sich auch noch unbewusst einen richtig tollen Platz ausgesucht. Genau gegenüber von seinem ´Rivalen´. Ja, Cloud war in den letzen 24 Stunden von Rikus Freund und Bekannter zu Rivale aufgestiegen. Es war ziemlich viel ernster als er gedacht hatte. Naminé setzte sich in den letzten verbliebenen Sessel. Cloud wusste, dass nun eigentlich ein paar Probleme angesprochen wurden, doch keiner sagte etwas. Somit stand Sora auf.

„Ich geh den Kaffee holen.“

Cloud erhob sich ebenfalls. „Ich helf dir.“

Doch der große Blonde konnte nicht weg ohne noch einmal von Riku in den Arm gezogen zu werden. Sora wusste nicht, was ihn trieb. Er packte Cloud fest und grob am Kragen und zog in ziemlich unsanft von Riku weg. Das Paar starrte ihn verständnislos an. Die anderen eher traurig und mitleidig.

„Jetzt glotzt nicht so blöd!“, zischte Sora.

Er ging die Kaffeekanne holen und stellte sie auf den Tisch. Er würde immer noch von allen Seiten angestarrt.

„Was?!“, fragte er gereizt.

Riku sah ihn ziemlich verdattert an. „Was ist denn mit dir los?“

„Gar – nichts. Rein – gar – nichts.“, sagte Sora abgehackt.

Er ballte die Hände zu Fäusten und versuchte sich unter Kontrolle zu haben. Okay, allerspätestens jetzt glaubte er ihm nicht mehr.

„Ich geh besser.“, sagte Sora und ging am Sofa vorbei. Als er halb neben, halb vor Cloud stand, fragte dieser leise unschuldig: „Bist du eifersüchtig?“

Das war eindeutig zu viel. Sora schlug Cloud ins Gesicht, so dass dieser zu Boden ging. Sora sprang gleich hinterher und drosch auf ihn ein. Tränen liefen sein Gesicht hinab. Er schluchzte und schlug weiter. Roxas war aufgesprungen und zog den Braunhaarigen im Schwitzkasten weg. Riku war ebenfalls aufgesprungen, doch er besah sich erst einmal Cloud. Sora fing an zu schreien.

„JA, KÜMMER DICH UM DEINEN CLOUD! IMMER HABT IHR ALLE GLÜCK! UND ICH GUCK IMMER IN DIE RÖHRE! STÄNDIG MUSS ICH MIR DEIN GEHEULE REINZIEHEN, RIKU! JEDE NACHT WEINST DU IM SCHLAF UND ICH STEH AUF UND PASS AUF! AUCH WENN DU DAS NICHT MITBEKOMMST! WO IST IN SOLCHEN MOMENTEN DEIN ACH SO TOLLER CLOUD!?!? NA, SAG ES MIR! WO IST ER DA? IMMER WAR UND BIN ICH FÜR DICH DA UND INTERESSIERST DU DICH MAL FÜR MEINE PROBLEME? HAST DU EINMAL GEFRAGT, WIE ES MIR GEHT? ICH SAG ES DIR! NEIN, HAST DU NICHT!“

Roxas ließ ihn los. Riku starrte ihn an. Fassungslos. So wie wohl alle im Raum. Noch nie hatte Sora auf jemanden eingeprügelt, wenn man das mit Roxas nicht mitzählte. Und einen solchen Ausbruch hatte er auch noch nie.

Sora wischte sich die Tränen von den Wangen, auch wenn es nicht sonderlich viel brachte. Er weinte weiter.

„Interessierst du dich überhaupt für unsere Freundschaft?“, schluchzte er, „Und um deine Frage zu beantworten, Cloud, ja, dass bin ich. Ziemlich.“

Damit stürmte er aus der Wohnung. Riku wollte hinterher, doch er wurde von Axel, der aufgestanden war und mühsam zu ihnen gehumpelt war, zurückgehalten.

„Glaub mir, dich möchte er jetzt am allerwenigsten sehen. Lasst ihn einfach laufen. Wenn er sich beruhigt hat, kommt er wieder. Aber vielleicht wäre es besser, wenn du auf der Couch schläfst. In einem Zimmer ist wohl nicht so gut.“

Riku verstand. Cloud verabschiedete sich leise und ging. Er passte nicht in diesen Bund. Er fühlte sich gerade wie ein Eindringling. Nach einer Pause fragte Riku: „Warum hab ich das nicht gemerkt?“

Naminé traf hart den Nagel auf den Kopf. „Du hast wirklich nie gefragt, wie es Sora geht. Du hast diese Freundschaft als selbstverständlich genommen.“

„Und ihr habt das alle gewusst?“

„Von seinen Gefühlen?“

„Ja.“

„Ja, haben wir. Aber er wollte nicht, dass du es erfährst.“

„Aha.“

Damit ging Riku ins Bad und schloss ab. Sora war also heute nicht der einzige, der weinte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück