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Leben in der WG

von

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Hilfe von guten Freunden

Axel nahm einen großen Umweg nach Hause. Er wusste selber nicht, warum. Vielleicht um allen ein bisschen fern zu sein. Roxas hatte ihn nicht einmal angesehen. Nur geweint. Kein Wort, kein Ton war über seine Lippen gedrungen. Er war einfach gegangen. Ohne ein Wort. Er verstand es nicht. Die ganzen Sommerferien waren sie glücklich. Es war perfekte Harmonie gewesen. Und nun. Ja, und nun? Das war die Frage. Was war passiert? Was war mit Roxas passiert? Axel sah auf. Er stand in einer Sackgasse. Er hatte nicht darauf geachtet, wohin er gelaufen war. Doch es war nicht irgendeine Sackgasse und auch nicht irgendein weißes Haus vor dem er stand. Es war das Haus von Demyx. Und nicht nur das von ihm. Auch das von Saix und Zexion. Sie lebten ebenfalls in einer WG zusammen. Es war ein großes Haus, größer als sein eigenes, obwohl sie nur drei waren, die dort wohnten. Sie hatten noch einen Extraraum für ihre Computer und zwei Gästezimmer, sowie zwei Bäder. Axel dachte nach. Demyx und seine anderen Freunde waren jetzt genau die Richtigen. Sie waren unbefangen, hatten eigentlich nichts mit Roxas zu tun, also auch keine besondere Meinung über ihn. Bei ihnen würde er bestimmt Ruhe finden. Na gut, vielleicht nicht unbedingt bei Demyx, der war sowieso immer gut drauf und hüpfte herum, aber Zexion würde ihm bestimmt einen Rat geben. Kurz entschlossen betrat er das Grundstück und betätigte die Klingel.

Axel trat einen Schritt zurück und kurz darauf wurde die Tür geöffnet. Saix stand in der Tür und sah ihn ungläubig. Er sagte nicht „Hallo“ oder irgendein freundliches Wort. Wär ja auch ein Wunder gewesen. Saix war das genaue Gegenteil von Demyx. Immer schlecht drauf und selten war ein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Er trat einen Schritt zurück und Axel trat ein. Saix sagte: „Die Aktion in der Mensa hättest du dir wirklich sparen können.“

Axel hörte nicht auf ihn, sondern schmiss seine Tasche und Jacke auf den Boden im Flur und setzte sich ins Wohnzimmer. Saix ging in sein Zimmer zurück, klopfte aber zuvor noch einmal bei Zexion und Demyx an. Die beiden steckten die Köpfe aus den Türrahmen und sahen Axel wie ein Häufchen Elend in ihrem Wohnzimmer sitzen. Zexion setzte sich neben ihn und Demyx ihm gegenüber. Nach einer Weile des Schweigens fragte Zexion schließlich: „Was verschafft uns denn die Ehre deiner Gesellschaft?“

Axel sah auf. Seine Augen zeigten eine Traurigkeit, die den Schelm und Glanz vertrieben hatte. Er schluckte und erzählte: „Nach dem Nachmittagsunterricht lief Roxas über den Schulhof. Mit Kapuze auf dem Kopf und starren Blick auf dem Boden. Er ist in mich rein gerannt und fuhr mich an: ´Kannst du nicht aufpassen?´ Er wollte an mir vorbeigehen ohne mich anzusehen und da hab ich mich in den Weg gestellt und er hat dann zu mir aufgesehen. In seinen Augen lag etwas kaltes, das kenn ich gar nicht von ihm.“

Demyx unterbrach ihn: „Aber das ist doch nicht schlimm. Jeder hat mal einen schlechten Tag.“

Zexion sah ihn böse an. „Das musst gerade DU sagen.“

Axel fuhr fort: „Das ist es ja auch nicht. Wir sind dann ein Stück gegangen und ich hab ihn dann, als wir alleine waren, am Oberarm gepackt , doch er hat mich einfach weiter ignoriert und ich hab ihn dann an den Oberarmen gepackt und gegen eine Wand gedrückt und gefragt, was denn los sei. Er hat einfach zur Seite gesehen und da hab ich ihn geschüttelt. Doch da hat er angefangen zu weinen und ich hab ihn losgelassen. Ich hab mich zu ihm hinter gebeugt, doch er hatte einfach den Kopf geschüttelt und hat sich die Kapuze über den Kopf gezogen und ist einfach gegangen. Naja, und dann bin ich durch die Straßen und stand irgendwann hier.“

Inzwischen liefen Tränen über sein Gesicht. Zexion nahm ihn in den Arm und Demyx dachte scharf nach. Nach einer weiteren Minute sagte er: „Du, ich hatte heute ja mit Roxas zusammen den Nachmittagskurs. Da hab ich ihm gesagt, dass du mir von deinem Plan mit dem Kuss erzählt hast um einen Skandal auszulösen. Da hat er gesagt, dass du das mit mir besprichst und ihn nicht einweihst. Ich hab mit dem Kopf genickt und er hatte genervt geschnaubt, so wie ein Stier.“

„Aber man muss seinen Freund doch auch nicht immer um Erlaubnis fragen, wenn man ihn küssen will?“, sagte Axel.

Demyx schüttelte den Kopf und fügte noch hinzu: „Naja, aber die haben ihn während des ganzen Unterrichts angestarrt. Das war schon richtig Körperbelästigung. Und naja,…“

Axel sah ihn fragend an.

„Zwischen euch ist das ja auch anders. Ich mein, klar das die ganzen Mädchen sauer sind, weil du vergeben bist, aber das an einen Jungen verkraften selbst die nicht. Und das denen auch noch mit einem Kuss zu sagen. Naja, nich ganz auf Roxas Wellenlinie würd ich mal sagen. Er hatte das bestimmt nicht einfach.“

Darüber hatte Axel noch gar nicht nachgedacht. Er war es ja gewohnt von Leuten angestarrt zu werden, aber Roxas nicht. Es war ja auch Roxas erste Beziehung mit einem Jungen, na gut seine auch, aber Roxas hatte vorher noch nie eine Beziehung. Und sie hatten sich auch noch nie in der Öffentlichkeit geküsst. Das muss wohl alles sehr schnell aufeinander gewesen sein. Er hatte noch gar nicht an die Gefühlswelt von Roxas gedacht. So hatte sich Roxas seine erste Bindung sicher nicht vorgestellt. Roxas hatte ihm ja erzählt, dass er keinerlei sexuelle Erfahrungen hatte und er deswegen langsam angehen lassen wollte und er hatte zugestimmt und nun hatte er ihn so übertölpelt. Das hatte der Kleine sicher nicht so einfach weggesteckt. Auch er selbst wurde von überall mit bösen Blicken bedacht, doch er kannte das. Früher in der Grundschule hatte ihn keiner gemocht und er wurde von allem und jedem böse angeguckt. Inzwischen konnte er das ganz gut ignorieren, doch Roxas… Der sicher nicht.

Er stand auf. Seine Freunde brachten ihn doch immer wieder in die richtige Bahn. Er bedankte sich noch schnell und holte seine Sachen. Damit rannte er nach Hause. Er wusste nun was zu tun war.



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