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Eine Nacht kann alles ändern

von

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Des Wiesels Plan

Ich weiß, ich hab euch verdammt lange warten lassen, aber dieses Kapitel war echt ein Kampf. Man könnte es als Kapitel 6, Version 7 bezeichnen. Japp, ich hab das Kapitel ganze sieben Mal angefangen zu schreiben und immer wieder überarbeitet. Dafür bin ich doch recht zufrieden mit dem Ergebnis.

Mein Dank an dieser Stelle gilt wie immer dannysahne für ihren lieben Kommentar sowie Soni, dem neusten Mitglied in meiner Favoritenliste.

Lange will es euch auch nicht mehr vorenthalten, also dann, viel Spaß ^.^

~~~
 

Unablässig flogen die Shuriken auf eine der drei Zielscheiben zu, trafen immer wieder ins Schwarze. Jeder Wurfstern wurde härter geworfen als der Vorherige. Und jeder stand für eine Frage, die Sasuke nicht mehr aus dem Kopf ging.
 

Wieso hatte Itachi seinen ganzen Clan vernichtet?

Um das Dorf und seinen kleinen Bruder- ihn- zu beschützen.

Wieso hatte es soweit kommen müssen?

Weil sein Clan eine Rebellion gegen Konoha geplant hatte.

Wieso hatten sie etwas derartiges geplant?

Aus Rache für die Verachtung ihrer Fähigkeiten.

Wieso ausgerechnet Itachi?

Ihm bedeutete das Dorf und der Frieden mehr als seine eigene Familie.

Wieso hatte er es ihm nie erzählt?

WIESO?
 

Der Dunkelhaarige warf die kleine, schwarze Waffe mit solch einer Wucht, dass sie bis zur Hälfte in die Zielscheibe eindrang. Schwer atmend starrte er mit blutroten Augen auf das Ergebnis seines Trainings, seines Versuchs, seine Gedanken zu ordnen. Immer, wenn er sich mit einer Situation überfordert fühlte, steigerte er sich in seine Übungen, versuchte so Herr über seine Gedanken zu werden. Nur dieses Mal wollte es ihm einfach nicht gelingen.

Eine Präsenz hinter ihm lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich und reflexartig, wie er es bei Orochimaru gelernt hatte, wirbelte er herum und warf in derselben Bewegung einen Ninjastern, den er noch in der Hand gehalten hatte.
 

Noch bevor Itachi dem Shuriken auswich, indem er seinen Kopf ein Stück zur Seite neigte, bemerkte Sasuke, wer sein Gegner war. In diesem Moment spürte er eine Welle des Hasses in sich aufsteigen, die alle Zweifel, alle Verunsicherungen überkam. Dieses Gefühl hatte ihm die Kraft gegeben Orochimarus Training durchzustehen, hatte ihn dazu bewogen, Konoha zu verlassen. Alles nur, um endlich mit seinem Bruder abrechnen zu können.

Ohne weiter nachzudenken, stürmte er auf den Älteren zu und zog in der Bewegung sein Schwert. Gerade, als er die Klinge zum Schlag erhoben hatte, wurde sein Angriff von Seiten seines Opfers unterbrochen. Mühelos war es Itachi gelungen, den rechten Arm festzuhalten, mit dem der Genin seine Waffe führte. Die Attacke war nicht anders verlaufen als beim letzten Mal, als er Chidori eingesetzt hatte. Genau das war sein Plan gewesen.

Ohne viel Zeit für mögliche Reaktionen zu lassen, setzte der 15-Jährige mit Chidori Nagashi nach, eine Technik, die selbst der Stolz des Uchiha-Clans nicht kennen konnte und von der sich somit einen Vorteil versprach. Von dem Raiton getroffen und abgelenkt, schaffte es Sasuke ihn mit einem Tritt von sich zu schleudern.

Das überlegene Lächeln, welches sich auf seine Lippen schleichen wollte, wurde im Ansatz erstickt, als der Akatsuki zwar zu Boden stürzte, sich beim Aufprall jedoch in einen Schwarm Raben verwandelte. Diese nutzten den Moment der Verwirrung und flogen auf den Jungen zu, der sie dank seines Sharingan genau verfolgen und rechtzeitig ausweichen konnte.

Wann hatte Itachi dieses Genjutsu erzeugt?

Die Frage beschäftigte den Dunkelhaarigen nicht lange, denn noch in seinem Versuch, den Vögeln zu entkommen, spürte er dünne, kaum sichtbare Drahtseile, die ihn fesselten. Er hatte sich so von den Krähen ablenken lassen, dass er nicht bemerkt hatte, dass der echte Nukenin die ganze Zeit hinter ihm war und nun Shuriken geworfen hatte, an denen die Drähte befestigt waren. Die Flugtiere waren mittlerweile verschwunden, sodass er sich ganz auf seinen Kontrahenten konzentrieren konnte. Und was er aus den Augenwinkeln sah, denn mehr ließ seine Position nicht zu, gefiel ihm gar nicht.

Der andere Erbe des Sharingan hatte das Fingerzeichen Tora gebildet, das typische Fingerzeichen für ein Katon. Obwohl er wusste, dass alle Anzeichen auf Katon: Ryuuka no Jutsu deuteten, blieb der Uchiha-Sprössling ruhig.
 

»Du unternimmst nicht einmal den Versuch, dich zu verteidigen«, stellte der 20-Jährige fest und man konnte einen enttäuschten Klang vernehmen.
 

»Wieso sollte ich? Das ist nichts weiter als ein billiges Genjutsu.«
 

Ein leichtes Lächeln zierte die Lippen des Überlegenen, als er die Fesseln löste, die seinen jüngeren Bruder umgaben. Aber wieso schien es bedauernd?
 

»Ein Ninja muss eine Täuschung erkennen kennen, das lernt man früh in der Akademie und trotzdem fallen die meisten leicht auf sie hinein. Du dachtest durch mein Karasu Bushin no Jutsu, dass ich ein Genjutsu angewandt hätte. Tatsächlich war es nichts anderes als ein Doppelgänger, ein Ninjutsu.«
 

Von Sasuke kam nur ein verächtliches Schnauben. Er war auf die Illusion reingefallen, egal, ob man es Genjutsu oder Täuschung nannte. Jetzt verstand er auch die mitleidige Mimik, er hätte es durchschauen müssen. Itachi bevorzugte Genjutsu, das war kein Geheimnis und er war so überzeugt gewesen, dass er auch diesmal auf diese Kunst zurückgegriffen hatte, dass es ihn fast das Leben gekostet hätte. Vielleicht noch nicht das Drachenflammengeschoss, aber ab da hätte 20-Jährige die Oberhand gehabt. Dabei war es schon nahezu unmöglich ihn zu besiegen, wenn man selbst die Oberhand hatte.

Unter anderem Umständen hätte der Dunkelhaarige den Kampf wieder aufgenommen, hätte um jeden Preis gewinnen wollen oder wenigstens zornentbrannt eine Antwort verlangt, wieso er ihn am Leben ließe. Weil er immer noch zu schwach war? Stattdessen hatte Itachis Reaktion nur die Unsicherheit wieder hervorgerufen, die sein Training begleitet hatte. Es sprach dafür, dass Ryus Geschichte tatsächlich der Wahrheit entsprach, dass sein älterer Bruder ihren Clan nur ausgelöscht hatte, weil es dem Schutz des Dorfes gedient hatte. Und um ihn vor den Anschuldigungen zu schützen, dass er von einer Familie abstammte, die das Konoha verraten hatte.

Aber was brachte ihm das?

Er selbst hatte seiner Heimat den Rücken zugewendet und sich für ein Leben der Rache entschieden. Sie war sein einziger Lebensinhalt geworden, nichts anderes hatte ihn mehr interessiert. Keine Freundschaft, die er als Genin aufgebaut hatte und keine Ehre, die mit dem Ninja-Leben einherging. Und was war aus seinem Wunsch geworden, den Clan wieder aufzubauen?

Nein, er hatte sich völlig in seinen Hass hineingesteigert und nun war sie ihm genommen worden. Binnen weniger Stunden hatte er alles verloren, was für ihn Bedeutung gehabt hatte.
 

Dunkel tauchte die Erinnerung in ihm auf, wie sein Sensei Kakashi Hatake ihm damals davon abgeraten hatte, den Weg der Vergeltung einzuschlagen. Er hatte ihn gewarnt, dass es zu nichts führen und er im Endeffekt nur eine Leere in sich verspüren würde.

Vielleicht hätte er sich anders entschieden, wenn das Oto-Quartett kurz darauf nicht aufgetaucht wäre und ihn ohne Probleme fertiggemacht hätte. Wenn sie ihn nicht daran erinnert hätten, dass er nie die Kraft haben würde, seinem Bruder ebenbürtig gegenüberzustehen, wenn er weiter in dem Dorf bliebe.

Es war schon immer sein Ziel gewesen besser als die anderen zu sein und mit seinem Bruder mithalten zu können, schon als er auf die Akademie kam. Er hatte immer um Anerkennung seitens seines Vaters und des Clans gekämpft. Außerdem war es nicht zu übersehen gewesen, dass er den Vorsprung auf seine Mitschüler langsam aber sicher verlor, allem voran auf Naruto Uzumaki...

Wenn er auch nicht viele Freunde ,und obwohl er nie Interesse gezeigt hatte, war er bei den Mädchen sehr beliebt gewesen. Sakura Haruno war schließlich diejenige gewesen, die Team 7 vervollständigt hatte und sie war mit seine größte Anhängerin gewesen. Anfangs aufdringlich, oberflächlich und nervig, hatte er sie irgendwann als Teammitglied respektiert. Eine große Kämpferin war sie nicht gewesen, aber eine wichtige Unterstützung und ein Bindeglied zwischen den beiden Rivalen. Und sie hatte ihn geliebt. Das hatte sie ihm in der Nacht gestanden, als er das Dorf verlassen hatte und hätte der Schatten seines Bruders nicht auf ihn gelastet, hätte er sich vielleicht zurückhalten lassen.

Doch im Endeffekt war es keinem gelungen, ihn zum Bleiben zu bewegen. Dazu waren Orochimarus Verlockungen zu süß gewesen und die Argumente seiner Untergebenen zu schlagkräftig.
 

»Sasuke.« Die ruhige Stimme des Chunin riss den Angesprochenen aus seinen Gedanken. Er war so in seine Überlegungen vertieft gewesen, dass er alles andere um sich herum vergessen hatte.
 

Trotz besseren Wissens wandte Sasuke dem Verräter ihres Clans den Rücken zu und zog die Wurfsterne aus den Zielscheiben. Währenddessen erkundigte er sich, ob der Fischmensch auch in der Nähe war. Dessen Partner verneinte und meinte, dass er alleine hergekommen sei.
 

Schweigsam beobachtete Itachi, wie sein jüngerer Bruder die Wurfgeschosse an sich nahm und schließlich an ihm vorbei in das hohe Gebäude zurück ging. Nicht ein weiterer Blick war in seine Richtung geschweift. Dennoch war für ihn nicht schwer, die quälenden Fragen zu lesen, die sich in jeder Bewegung widerspiegelten.

Es hatte Zeiten gegeben, in denen der Kleinere mit jeder Frage, mit jedem Problem zu ihm gekommen war und ihn um Rat gefragt hatte. Nicht das er erwartet hätte, dass es diesmal genauso sein würde.

Dazu hatte sich zu viel geändert.

Seine schwarzen Augen folgten dem Jungen, der so viel Ähnlichkeit mit ihm hatte, charakterlich noch mehr als vom Aussehen her. Und deutlich konnte er das Mal des Fluches auf seiner linken Schulter erkennen.
 

»Wieso hast du Ryu davon erzählt?« erkundigte sich der Schwarzhaarige mit leiser, bemüht gleichmütiger Stimme.
 

»Das solltest du lieber seine Schwester fragen.«
 

Wie viel würde es bringen, wenn er die Geschichte erzählen würde? Ryu würde er eher glauben schenken als ihm, der ihre Familie ausgelöscht hatte. Und der 15-Jährige schien zufrieden mit der Antwort zu sein, denn er verschwand entgültig in dem Gebäude.

Lautlos seufzte Itachi. Es war abzusehen gewesen, dass die Wahrheit den jüngeren Uchiha-Nachkommen verwirren würde und es war schwer vorherzusagen, was er jetzt vorhatte. Am besten wäre es, wenn er sich wirklich an Ryu wenden würde, abgesehen von einem Tapetenwechsel, der ihm gut täte, hätte er selbst Zeit einen neuen Plan auszuarbeiten. Seine ursprüngliche Idee war zu nichte gemacht worden.

Aber was hatte er erwartet?

Acht Jahre waren eine lange Zeit und man konnte nie wissen, was währenddessen geschah.

Der Träger des Mangekyo Sharingan war niemand, der lange der Vergangenheit nachtrauerte, es gab zu viel, um das er sich zu kümmern hatte. Zu allererst musste er sich um das Juin und den Sannin kümmern, der seinem Bruder damit belegt hatte.

Und er wusste, was er dagegen tun konnte.

Auf diese Weise konnte er nicht nur zwei Probleme aus dem Weg räumen, sondern Sasuke ein neues Ziel geben und so sicher gehen, dass er seinen Hass nicht auf etwas anderes richtete.

Die meisten vermieden es, sich ein Uchiha zum Feind zu machen, Orochimaru würde lernen, was es hieß, wenn man zwei gegen sich hatte.

~~~
 

So ihr Lieben, das wars. Nicht nur mit dem Kapitel, sondern auch mit der Fanfiction. Ja, ihr habt richtig gehört, die Geschichte ist (vorläufig) abgeschlossen. Vielleicht schreib ich später noch ein paar Kapitel, aber erst Mal, an und für sich, ist sie fertig.

Und bevor ihr euch aufregt: Ich will mich erst Mal um die Hauptgeschichte "Flammen der Sonne" kümmern. Ihr erinnert euch: Das hier war ein Prequel und der Beginn der eigentlich Geschichte ist auch schon fertig.

Kommis sind immer noch gerne gesehen, immer hin muss ich ja wissen, ob ich weiter arbeiten soll oder nicht

*lach*

Ansonsten lesen wir uns hoffentlich bei "Flammen der Sonne".

Eure Sachie ^.^
 

P.S.: Ich versuche es für gewöhnlich zu vermeiden, zwei verschiedene Points of Viewzu benutzen, aber ich hoffe, ihr verzeiht es mir diesmal. Aber ich wollte Itachis Standpunkt unbedingt noch einmal mit reinbringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dannysahne
2009-01-29T12:33:14+00:00 29.01.2009 13:33
Ok, doch kein richtiger Kampf... Hast du aber toll gelöst!
Auch Sasukes Verwirrung hast du echt gut rübergebracht!
Schade, dass es schon vorbei ist - freu mich auf jeden Fall auf deine andere FF u. eine Fortsetzung wäre auch nicht schlecht!
WEiter so!

VLG


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