Stranger's helping?
„Und … wohin soll die Reise gehen, Kleiner?“
Die neugierigen Augen des rothaarigen Mannes sahen Cloud forschend an. Nachdem er dem Jungen noch ein freundliches Lächeln schenkte, fing dieser auch endlich an zu sprechen:
„Ich bin auf dem Weg nach Midgar...“
murmelte der Blondschopf leise vor sich hin. Ob es ihm jemals leicht fallen würde mit Fremden zu reden?
Besagter Fremder legte den Kopf schief und lachte kurz auf.
„Das ist ja auch der Zug nach Midgar! Wo solltest du auch sonst hin?“
stellte er grinsend fest.
„Mich interessiert viel mehr, was du so in Midgar vorhast.“
Cloud wandte den Blick ab und bemerkte, wie im langsam die Röte ins Gesicht stieg. Warum fragte der Typ auch nur solche Sachen? Es ging ihn doch überhaupt nichts an, was Cloud so machte.
Plötzlich schoss dem Blondschopf ein Gedanke durch den Kopf...War er etwa vom Jugendamt?! Clouds Augen weiteten sich, als seine Fantasie mit ihm durchging. So wie die beiden aussahen, war die Annahme, dass sie vom Jugendamt oder Ähnlichem waren, seiner Meinung nach gar nicht so unwahrscheinlich. Was wäre, wenn sie herausfänden, dass er ganz alleine war und schon seit Wochen nicht mehr zu Hause gewesen war und ihn infolgedessen genau dorthin zurückbringen würden? Er müsste zu seiner Familie … zu den Leuten, die er eigentlich nie wieder sehen wollte. Und er könnte nicht zu … Zack. Der Junge blickte auf. Es gab nur eine Möglichkeit … Lügen. Etwas, das er so hasste, aber in letzter Zeit viel zu oft getan hatte.
„Ich will meinen Bruder besuchen.“
war das Erste, das Cloud einfiel.
„Er arbeitet bei ShinRa und wird bald ein Soldat!“
Der Blondschopf lächelte und es schwang irgendwie Stolz in seiner Stimme mit. Er war wirklich felsenfest davon überzeugt, dass Zack es schaffen würde und eines Tages ein berühmter Soldat wird. Doch warum bezeichnete er ihn immer als seinen Bruder? Seine eigentliche Familie konnte er absolut nicht ausstehen. Er verspürte so gut wie keine positiven Gefühle ihnen gegenüber. Ganz im Gegensatz zu Zack... Erdachte er sich durch ihn etwa eine neue, eine bessere Familie? Aber das, was er für den Schwarzhaarigen empfand, war mehr als nur geschwisterliche Zuneigung… Wahrscheinlich benutzte er nur immer die Bruder-Ausrede, weil es dadurch keiner weiteren umständlichen Erklärungen bedurfte.
„Oh Mann...“
Ein genervtes Stöhnen holte Cloud aus seinen Gedanken und er sah zum Rothaarigen auf, der den Kopf schief legte.
„Und du glaubst echt, dass dein Bruder das schafft, was? Weißt du eigentlich, wie oft ich mir von irgendwelchen Träumern anhören darf wie gerne sie doch Soldat werden wollen und wie sicher sie sich dabei alle sind? Sie meinen, sie könnten alles und würden berühmt werden, sodass jeder von ihnen spricht und kleine Jungs wie du zu ihnen aufblicken und natürlich würden dann auch alle Frauen auf sie stehen. Aber von denen, die ich bisher kennenlernen musste, hat es keiner geschafft. Nicht ein Einziger … und...ähh...“
Der Mann hielt inne, als er in die großen blauen Augen eines Kindes blickte, die ihn mit einer Mischung aus Vorwurf und Entsetzen ansahen, als wäre für den Jungen soeben eine Welt zusammengebrochen und er allein war daran schuld.
„Aber ähm...“
setzte er stotternd fort.
„Dein Bruder schafft es bestimmt!“
Er hob die Hand und kratzte sich am Kopf, während er einige Momente verzweifelt vor sich hin lachte, bis sich der Gesichtsausdruck des Blondschopfes wieder normalisiert hatte. Dann seufzte er erleichtert.
„Wie heißt er denn? Vielleicht kenne ich ihn ja...Oh! Ich heiße übrigens Reno.“
„Zack Fair“
war Clouds prompte Antwort. Er hatte die Arme verschränkt und seine Unterlippe ein wenig vorgeschoben. Er konnte nicht verstehen, wieso sich dieser unverschämte Typ einfach so raus nahm etwas Derartiges zu sagen.
„Hmm...sorry, noch nie was von ihm gehört.“
Reno zuckte mit den Achseln, dann begann er zu lachen:
„Scheint es ja nicht weit gebracht zu haben, was?“
Doch sein Lachen verstummte wieder als er erneut den vorwurfsvollen Blick des Jungen wahrnahm.
„Och komm schon...“
schmollte er.
„Du mit deinen viel zu großen Augen bist echt unfair...“
Der Blondschopf drehte seinen Kopf in Richtung Fenster und sah nach draußen.
„Ich bin müde...“
begann er.
„Wir können weiter reden, wenn wir da sind...“
Reno seufzte und sah an die Decke.
„Jetzt sei nicht beleidigt...War nicht so gemeint.“
versuchte er Cloud aufzumuntern. Doch hatte er damit offensichtlich wenig Erfolg, denn der Junge war immer noch dabei die vorbeifliegende Landschaft zu beobachten und würdigte Reno keines Blickes, woraufhin dieser erneut seufzte.
Nach einigen Momenten des Schweigens, in denen in Cloud die Hoffnung auf eine nun ruhige Fahrt heranwuchs, setzte sich Reno aufrecht hin und sah den Jungen nachdenklich an. Aus dem Augenwinkel nahm dieser die Bewegung des anderen wahr und drehte sich zögernd zu ihm um.
„Du siehst traurig aus…“
in Renos Stimme lag Besorgnis.
„Kann ich dir einen Gefallen tun? Vielleicht kann ich dich zum ShinRa Hauptquartier bringen. Midgar ist eine gefährliche Stadt, da sollte ein kleiner Junge nicht alleine draußen herumlaufen. Oder holt dein Bruder dich ab?“
Cloud schüttelte den Kopf und sah dann wieder nach draußen. Die Fahrt würde noch einige Stunden in Anspruch nehmen und bis sie ankamen, würde es schon dunkel sein. Außerdem wusste er gar nicht, wie er alleine dorthin finden sollte, da er den Weg nicht kannte...
Plötzlich drehte Cloud den Kopf wieder in Renos Richtung und setzte sein schönstes Lächeln auf.
„Danke, das wäre unheimlich lieb.“
sagte er nickend und sorgte somit dafür, dass sich auch in Renos Gesicht ein zufriedenes Grinsen breitmachte.
„Kein Problem. Ich muss ja eh dahin.“
erklärte der Rothaarige und hob gleichgültig die Schultern. Cloud sah ihn eine Weile an, bevor er sprach
„Was...machst du denn da?“
fragte er vorsichtig, woraufhin Renos Grinsen breiter wurde. Er lehnte sich vor und legte sich den Zeigefinger auf die Lippen.
„Ist streng geheim“
begann er leise
„Wenn ich dir meinen Auftrag verrate, müsste ich dich umbringen...“
Stille.
Reno blickte enttäuscht drein, als der Junge auch nach einiger Zeit immer noch nicht beeindruckte schien. Er sah ihn nur mit einem Ja-ja-erzähl-du-mal-Blick an und wartete auf weitere Erklärungen.
„Das ist mein Ernst!“
beharrte der Rothaarige und seufzte anschließend.
„Na ja...ist egal...anscheinend willst du gar nicht wissen, was ich mache...“
Er klang irgendwie beleidigt.
Sonst hätte ich doch nicht gefragt, dachte Cloud und verdrehte die Augen. Für ihn war die Sache damit erledigt und da Reno vor sich hin schmollte, konnte er endlich die Augen schließen und ein wenig träumen...
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Hey ... XD
Wollte mich hier kurz fassen und mich nur bei Schmetterlingsgirl für die Motivation bedanken ^^ hihi :3
So langsam frage ich mich, ob das sonst noch jemand liest XD Die Zeitabstände zwischen den Kapiteln werden ja doch immer größer .___.