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Wenn man tot ist...

...heißt das nicht, dass man nicht mehr lebt [KaRe]
von

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Wenn man tot ist...

Wenn man tot ist...

...heißt das nicht, dass man nicht mehr lebt.
 

Buh!
 

Ein erschrockener Schrei durchschnitt die angenehme Ruhe des frühen Morgens, ehe dieser durch ein lautes Plumpsen und einem darauf folgenden amüsiertem Kichern unterbrochen wurde.
 

„Verdammt, Rei! Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, dass du aufhören sollst, mich so zu wecken!“, erklang es verärgert von dem anderen, wobei die aufgebrachte Stimme ihre Wirkung verlor, da sie doch noch recht verschlafen klang.
 

„Aber Kai, du hast verschlafen und anders bekomme ich dich doch nicht wach“, erklärte der Angesprochene noch immer vergnügt, bevor er mit Wohlwollen dabei zusah, wie der andere nun hellwach auf den Wecker blickte und erschrockenen Fußes aufsprang. „Warum hast du mich nicht eher geweckt?!“, murmelte Rei daraufhin zu sich selbst, ohne dass sein Freund den Satz hörte.
 

Einen kurzen Moment später erklangen schon die gleichen Worte von jenem, bevor er in das Badezimmer hechtete. „Warum hast du mich nicht eher geweckt?!“ Rei musste grinsen, rollte jedoch gleichzeitig auch mit den Augen, ehe er Kai ins Bad folgte und ihm dabei zusah, wie er sich das Gesicht wusch und sich schnell das graublaue Haar kämmte.
 

„Du verschläfst jedes Mal, wenn du einen frühen Termin hast. Irgendwann habe ich einfach keine Lust mehr, dich immer aus der Misere zu holen“, erwiderte Rei leicht einen Flunsch ziehend, indessen er die Arme vor der Brust verschränkte und sich auf den Wannenrand setzte. Einen Moment später spielte er mit den Spitzen seines schwarzen Haares, während er den anderen musterte.
 

Hiwatari Kai, geborener Russe, ehemaliger Beyblade-Meister, wenn auch nur – wie er es immer so schön betonte – mit seinem einstigen Team zusammen. Er war ein sturer Kopf, schon immer gewesen, würde es wohl auch immer sein. Es war einfach sein Wesen, das, was Rei an ihm am meisten schätzte. Er wusste sich durchzusetzen, war nicht umsonst damals der Leader ihres Teams gewesen. Mit einem Lächeln dachte der Schwarzhaarige an ihre gemeinsame Zeit zurück – es war mit die schönste in seinem Leben gewesen...
 

Das Klacken der Tür holte ihn mit einem Schlag aus seinen Gedanken und er konnte gerade noch sehen, wie Kai das Schlafzimmer verließ und in Richtung Küche schritt. Ohne einen Laut folgte Rei ihm.
 

„Wann wolltet ihr euch genau treffen?“
 

„In einer halben Stunde“, antwortete der Russe nach einem kurzen Blick auf die Uhr, als er zwei Scheiben Toast in den Röster schob und den Wasserkocher aufsetzte. Mit zugekniffenen Augen rieb er sich die Schläfen, die Nacht war wohl doch ein wenig zu kurz gewesen, so dass er nun mit Müdigkeit und leichten Kopfschmerzen zu kämpfen hatte.
 

„Du wirst zu spät kommen.“
 

Der Blick, den Kai dem anderen zuwarf, sagte deutlich, dass er dies auch selbst wusste, doch zu ändern war es dennoch nicht. „Er wird schon auf mich warten“, meinte der Russe nur und goss das nun heiße Wasser über das Kaffeepulver in einer Tasse.
 

„Dein Toast ist fertig.“
 

Stöhnend wandte Kai sich dem Schwarzhaarigen zu und sah ihn leicht genervt an. „Rei...“ Doch jener hob nur beschwichtigend die Hände und lächelte schief, setzte sich an den Küchentisch.
 

„Ich weiß, ich höre ja schon damit auf. Aber ich...bin einfach so nervös. Ihr macht jedes Mal so eine große Sache daraus“, erwiderte der Angesprochene leise, schaute dabei auf den Boden, als würde er den Blickkontakt mit seinem Freund meiden wollen.
 

Jener seufzte auf die Worte hin auf und ging auf Rei zu. Schweigend blieb er vor ihm stehen und hob die rechte Hand, um dem Schwarzhaarigen sanft über die Wange zu streicheln, doch Millimeter von der Haut entfernt hielt Kai auf einmal inne, bevor er seine Hand wieder sinken ließ und den anderen einen weiteren Moment einfach nur anstarrte. „Es ist auch eine große Sache“, meinte er daraufhin leise. „Sie haben einfach nicht das...Glück dich jeden Tag sehen zu können.“
 

„Ich weiß ja.“ Noch immer schief lächelnd und mit einem Hauch von Trauer in den Augen hob Rei seinen Blick. „Aber trotzdem... Mir wäre es lieber, sie würden eben nicht jedes Mal solch ein Trara daraus machen“, fügte er noch murmelnd hinzu, ehe auch er aufseufzte und einen Augenblick später allerdings schon wieder über das ganze Gesicht strahlte. „Egal, du solltest dich beeilen, sonst ist er noch sauer.“ Damit sprang er von seinem Platz auf und ging auf die Haustür zu, wohl um dort auf Kai zu warten.
 

Der Graublauhaarige blieb noch einen Moment so vor dem Stuhl stehen, ehe er sich setzte, wandte dann seinen Kopf in die Richtung, in die sein Freund verschwunden war. Tief einatmend nahm er einen Schluck von seinem Kaffee, goss den Rest einfach den Abfluss hinunter, und belegte mit einer schnellen Handbewegung sein nun schon abgekühltes Toast. Mit wenigen großen Bissen verschlang er dieses, wobei er sich dabei fast verschluckte.
 

„Du sollst doch nicht so schlingen“, kicherte Rei amüsiert, als er seinen Kopf in die Küche steckte, um zu sehen, wo sein Freund blieb, wurde zur Antwort mit einem bitterbösen Blick gestraft. Abermals ein Glucksen von sich gebend, verschwand der Kopf schnell wieder.
 

Den Kopf schüttelnd stand Kai auf, nahm den Schlüssel von der Kommode und ging an dem Schwarzhaarigen vorbei aus der Wohnung. Während er die Tür von außen abschloss, sah er aus dem Augenwinkel zu Rei und murmelte: „Ich werde wegen der Sache mit den anderen reden.“
 

Angesprochener nickte nur dankbar.
 

*OoO*
 

„Du kommst zu spät“, wurde Kai sofort begrüßt, als er sich setzte. Näselnd kamen diese Worte über die Lippen des anderen, was den Graublauhaarigen fragend die Augenbrauen heben ließ. „Hab mich beim Besuch bei Hiro erkältet“, kam auch sogleich die Antwort auf die unausgesprochene Frage.
 

Kai grinste und nahm wohlwollend wahr, dass auch Rei neben ihm sich ein amüsiertes Kichern verkneifen musste – dessen Laune schien sich wieder gebessert zu haben. „Habt ihr etwa wieder einen Mitternachtsausflug im Meer veranstaltet? Es ist zwar schon sehr heiß, aber das Wasser ist doch noch recht kalt.“ Wenigstens erklärte dies, warum sein Gegenüber bei diesem Wetter einen heißen Tee trank...
 

Jenem glitt ein seliger Ausdruck über das Gesicht, während er sich in alter Manier durch das orangefarbene Haar strich und einfach schwieg. Dies war Kai Antwort genug, so dass er nur den Kopf schütteln konnte. „Ihr lernt auch nichts aus euren Fehlern, dabei sollte man von Hiro etwas anderes erwarten“, meinte er belustigt, wurde dann jedoch einen Moment später wieder ernst. „Brooklyn, hast du-“ Der Graublauhaarige wurde in seinem Satz unterbrochen, als eine Kellnerin vor ihrem Tisch stehen blieb und sie freundlich ansah.
 

„Kann ich Ihnen irgendetwas bringen?“
 

Mit einem kurzen Blick zu dem noch dampfenden Tee seines Gegenübers antwortete Kai nur kurz und knapp: „Eine Tasse Kaffee, bitte.“ Nachdem die Kellnerin bestätigend genickt und ihr Blick noch einmal Brooklyn gestreift hatte, ging sie dann auch wieder. Der Russe sah leicht schmunzelnd zu Rei, der ihm gleichermaßen entgegenblickte, ehe er sich wieder sein Gegenüber zuwandte. „Hast du in den letzten Tagen mit Takao oder einem der anderen gesprochen?“
 

Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Max wollte mich wegen morgen eigentlich noch anrufen, aber bis jetzt habe ich nichts von ihm gehört. Warum fragst du?“
 

„Rei würde es morgen gerne etwas ruhiger angehen lassen, ohne das ganze Drumherum, was die Kindsköpfe sonst immer veranstalten“, erklärte Kai, beobachtete, wie der andere daraufhin in Richtung des Schwarzhaarigen blickte, ihn aber nicht wirklich fokussierte. „Und wenn sie sich noch nicht bei dir oder Hiro gemeldet haben“, fuhr er fort, „dann besteht ja die Chance, dass sie noch nicht viel geplant haben.“
 

Brooklyn nickte, wusste er, worauf sein inzwischen langjähriger Freund hinauswollte. Hiroshi und er, sie waren neben Kais besten Freunden Yuriy und Boris außerhalb des ehemaligen Bladebreaker-Teams die Einzigen, die in die ganze Sache eingeweiht waren, wenn auch nur durch einen dummen Zufall einige Wochen zuvor. Selbst die BaiFuZu hatten keine Ahnung von all dem. ‚Was sicher auch besser so ist’, dachte Brooklyn bei sich, als er an die Reaktionen dachte, als Reis altes Team von der schrecklichen Nachricht erfahren hatte. ‚Wenn sie alles wüssten, würde es im Chaos enden, jetzt, wo sie damit abgeschlossen haben...’ Letztendlich waren sie neun – die Bladebreakers, Yuriy, Boris, Hiro und er – es, die Bescheid wussten, für alle anderen war-
 

„Brook?“, wurde Brooklyn in seinen Gedanken unterbrochen. „Hast du mir zugehört?“
 

Angesprochener grinste entschuldigend. „Tut mir Leid, ich war in Gedanken.“
 

„Das habe ich bemerkt“, erwiderte Kai mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Ich sagte, ich würde dann nachher gleich Takao anrufen und ihm alles erklären. Für dich wäre es in Ordnung, dass wir es morgen nicht so ausschweifen lassen?“
 

Ein Lächeln zierte Brooklyns Gesicht, während er seinen Kopf auf einer Hand abstützte und antwortete: „Natürlich. Ich kann es auch verstehen, wobei ich mir auch sicher bin, dass ihr ein wenig Zeit für euch haben wollt.“
 

Nach der Aussage hin musste Rei schmunzeln, sah mit keckem Blick zu dem Graublauhaarigen, der in dem Moment seinen Kaffee von der soeben bei ihnen wieder angekommenen Kellnerin gereicht bekam und einen vorsichtigen Schluck nahm. Mit einem kurzen Wink in Richtung seines Freundes zeigte Kai deutlich, dass er an das Gleiche dachte wie jener.
 

„Danke“, meinte er daraufhin zu Brooklyn gewandt. „Ich hoffe nur, Takao und die anderen verstehen es auch.“ ‚Wobei ich denke, dass das kein Problem sein sollte’, fügte er in Gedanken noch hinzu.
 

„Das wird schon“, meinte Brooklyn bestätigend. Mit einem Blick auf seine Armbanduhr trank er seinen Tee mit einem Zug aus und erhob sich daraufhin von seinem Platz. „Ich muss los, die Arbeit ruft. Sage einfach Bescheid, wann wir morgen da sein sollen, Hiro und ich sind flexibel, da wir uns eh frei genommen haben“, sagte er, indessen er ein paar Geldscheine auf den Tisch legte. Auf Kais Nicken hin schlug er diesem freundschaftlich auf die Schulter und streifte kurz den Blick Reis. „Bis dann, ihr beiden. Und genießt die Zeit zu zweit, bevor wir alle antanzen.“ Mit diesen Worten und einem eindeutigen Grinsen wandte er sich ab und verließ mit federnden Schritten und den Händen in den Hosentaschen das Eiscafé. Kopfschüttelnd sah der Russe noch, wie Brooklyn der Kellnerin flirtend zuwinkte, ehe er den jungen Mann aus den Augen verlor.
 

„Wann willst du Takao anrufen?“, wurde Kais Aufmerksamkeit wieder auf den Schwarzhaarigen neben sich gelenkt. Jener hatte seine Arme auf dem Tisch überkreuz gelegt und den Kopf auf sie gebettet, als er mit einem Finger hauchzart über den Unterarm seines Freundes strich. Mit einem kaum merklichen Lächeln nahm Kai wahr, dass er diese Berührung ganz leicht spüren konnte.
 

„Zu Hause. Ich denke, das könnte vielleicht ein längeres Gespräch werden, und das möchte ich meiner Handyrechnung nicht antun.“ Mit Freuden vernahm er das leise Lachen Reis auf diese Antwort hin, bevor er mit einem großen Schluck seinen schon leicht abgekühlten Kaffee austrank und einen Moment später auch schon die Kellnerin von zuvor heraneilen sah.
 

Fast schon verführerisch dreinblickend blieb sie vor Kai stehen. „Haben Sie noch einen Wunsch? Wir führen wirklich leckeren Milchkaffee oder wie wäre es mit einem kleinen Eisbecher mit hausgemachtem Eis und frischen Früchten zur Abkühlung?“, fragte sie, während sie die beiden leeren Tassen auf ihr Tablett stellte. Doch zu ihrer Enttäuschung schüttelte Kai den Kopf.
 

„Danke, aber ich werde nun gehen.“ Damit zückte er seine Geldbörse und hielt ihr einen Schein hin, wartend, dass sie diesen an sich nahm. „Stimmt so.“
 

Den anderen noch immer freundlich ansehend, gleichzeitig aber auch sichtbar traurig, dass der Russe schon gehen wollte, nahm die junge Frau das Geld dankend an sich und verschwand mit einem „Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag“ zum nächsten Tisch, der bedient werden wollte, nicht jedoch, ohne sich noch einmal nach Kai umzusehen.
 

Jener hingegen achtete nicht auf sie und verließ schnellen Schrittes das Lokal.
 


 

„Entweder schien sie dich zu erkennen oder sie fand dich einfach nur attraktiv“, stellte Rei nach einer kurzen Zeit fest, in der sie beide schweigend in Richtung Heimat gelaufen waren.
 

„Was, wenn beides der Fall war?“, fragte der Graublauhaarige mit einem Grinsen nach, ignorierte dabei schon aus Gewohnheit die verwunderten Blicke, die ihm immer wieder von den anderen Passanten zugeworfen wurden.
 

„Dann muss ich sie wohl mal besuchen gehen und ihr ein paar schmutzige Details aus deinem Leben verraten“, erwiderte Rei daraufhin ebenfalls grinsend und versteckte sich im nächsten Augenblick vor dem wie zufällig aussehenden Seitenhieb des anderen, auch wenn ihm dieser gar nichts getan hätte – es war die Macht der Gewohnheit.
 

Kichernd verschwand der Schwarzhaarige von allen anderen unbemerkt in der Menschenmenge auf dem Bürgersteig, erahnte nur noch, wie Kai ihm kopfschüttelnd und gleichzeitig auch feixend hinterher sah.
 

Als jener sich ein paar Minuten später an die Haltestelle der Straßenbahn stellte und auf die nächste Mitfahrgelegenheit wartete – wollte er bei dieser Hitze ungern weiter laufen –, schweiften seine Gedanken in die Zeit vor ein paar Monaten ab. Damals hatte er sich in einer doch recht depressiven Stimmung befunden, die er sich vorher nie zugetraut hatte. Das war die Zeit gewesen, in der er sich sehr lange bei niemandem hatte blicken lassen, in der er den Kontakt zu den meisten vorerst abgebrochen und sich an den Ort zurückgezogen hatte, den er sich vor einer Weile mit Rei ausgesucht hatte, um ungestört sein zu können.
 

Er hatte einfach Ruhe benötigt.
 

Nun war es zwar nicht das Gleiche wie zuvor, aber es war eine Möglichkeit, damit fertig zu werden, eine Art zweiter Chance, auch wenn ihn im Inneren immer wieder die Angst plagte, diese könnte mit jedem neuen Tag vorbei sein. Doch er genoss es auch, ließ sich seine Zweifel nicht ansehen, obwohl er sich auch sicher war, Rei wusste von diesen.
 

Dennoch, immerhin hatte er als Einziger den großen Vorteil, den Schwarzhaarigen jeden Tag sehen zu können – etwas, wofür er Max, Takao, Kyoujyu und die anderen auch etwas bemitleidete. Aber zum Glück der anderen und auch zu seiner Freude gab es zwei Tage im Monat, an denen dies anders war, an denen eigentlich alles anders, eher wie zuvor war, wobei sie alle vor allem der Presse gegenüber deswegen schon oftmals in Erklärungsnot geraten waren. Sie alle freuten sich immer auf den ersten Tag der zunehmenden und den ersten Tag der abnehmenden Mondphase – und letzterer würde diese Nacht beginnen.
 


 

Unsanft wurde Kai aus seinen Gedanken gerissen, als ihm ein Ellenbogen schmerzvoll in die Seite gerammt wurde. Verärgert wollte er die Person neben sich schon anfahren, doch er hielt sich zurück, als er in die entschuldigend dreinblickenden Augen eines kleinen Mädchens sah. Zudem fuhr in dem Moment auch die Bahn in die Haltestelle ein, so dass er genervt die Augen rollte – es wurde schon wieder von hinten geschubst und gedrängelt.
 

Trotz der Masse, die sich in das öffentliche Verkehrsmittel gequetscht hatte – Kai wusste schon, warum er eigentlich nicht gern mit diesem fuhr –, konnte er noch einen Sitzplatz ergattern, ganz hinten im Waggon. Und keinen Augenblick später, nachdem er sich auf diesem niedergelassen hatte, tauchte Rei wieder vor ihm auf und setzte sich einfach auf seinen Schoß.
 

„Wo warst du?“, wisperte der Graublauhaarige so gut es bei dem Lärmpegel möglich war.
 

„Ich habe nachgesehen, was die Konditorei derzeit im Angebot hat“, antwortete der andere mit einem Blick, das Kai deutlich zeigte, dass er am nächsten Tag wohl einen kleinen Abstecher in dieses Geschäft machen würde. Er hoffte nur, er würde etwas finden, das bei dieser sengenden Hitze nicht sofort wegschmolz...
 

Mit einem Stöhnen öffnete der Russe den obersten Knopf seines Hemdes und krempelte die Ärmel dessen nach oben. Er wusste nicht, was ihn am Morgen dazu geritten hatte, etwas fast schon Langärmeliges anzuziehen – war wohl einfach die Hektik gewesen, redete er sich ein.
 

Als er das leise Lachen Reis vernahm, ignorierte er dieses einfach und fieberte der Haltestelle entgegen, bei der sie aussteigen mussten. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, auf das Laufen zu verzichten...
 

*OoO*
 


 

„Und es ist wirklich kein Problem für euch?“ Mehr schon rhetorisch stellte Kai diese Frage, als dass sie wirklich noch ernst gemeint war. Ein Lächeln überflog seine Lippen bei der folgenden Antwort. „Rei hat bestimmt nichts dagegen, wenn wir es das nächste Mal wieder so wie sonst machen. Aber er will es eben nicht alle zwei Wochen so.“ Eine bestätigende Erwiderung suchend, fing er den Blick des Schwarzhaarigen ein, und als jener nickte, verfestigte sich sein Lächeln noch ein wenig.
 

„Sicher“, sprach Kai weiter, „ihr könnt morgen gerne vorbei kommen. ... So am späten Nachmittag?“ – Fragend sah er wieder zu Rei. – „Kommt dann einfach, Hiro und Brooklyn sage ich noch Bescheid.“ Der Russe musste sich ein Grinsen verkneifen, als er mitten im Gespräch den hauchzarten und kaum spürbaren Kuss seines Freundes auf seinem rechten Mundwinkel fühlte. „Danke, Takao, das bedeutet ihm viel. ... Ja, ich weiß. Bis morgen.“ Mit diesen Worten legte Kai den Hörer auf die Gabel und schaute den Schwarzhaarigen vor sich einfach nur an, der währenddessen über das ganze Gesicht strahlte.
 

„Danke, danke, danke!“, freute Rei sich immer wieder, indes er weitere federleichte Küsse auf dem Gesicht des anderen verteilte. Jener grinste nun schon nahezu bei dieser Reaktion und hob ohne nachzudenken die Hand, um seinem Freund durch das Haar fahren zu können, doch er hielt wie schon am Morgen dann mit einem Mal inne und starrte mit undefinierbarem Blick auf seine Finger.
 

„Nur noch ein paar Stunden“, wisperte Rei daraufhin glücklich, so dass Kai erst einmal nur nicken konnte. Er konnte es kaum noch erwarten, dass dieser Zeitpunkt kam...
 

Der Russe wollte gerade etwas erwidern, als auf einmal das Telefon anfing zu klingeln und er nach einem Blick auf das Display lautlos stöhnte. ‚Die Arbeit ruft’, wiederholte er in Gedanken die Worte Brooklyns, ehe er mit einem „Hiwatari Kai“ den Hörer abnahm.
 

*OoO*
 

Er musste eingeschlafen sein, denn als er ein sanftes Streicheln auf seiner Wange spürte und davon nach und nach aus seinen Träumen entführt wurde, war es bereits stockdunkel. Nur das einsame Licht der Straßenlaterne vor seinem Fenster erhellte das Zimmer.
 

Blinzelnd hob Kai die Lider und sah augenblicklich in zwei vom fahlen Licht erhellte Opale, die ihm liebevoll und gleichermaßen freudig entgegenblickten.
 

Wortlos zog Kai den anderen zu sich heran und in eine feste Umarmung. Die Augen schließend und den Moment einfach genießend drückte er Rei immer näher an sich, so dass dieser auf seinem Schoß zum Sitzen kam und ebenfalls seine Arme um seinen Freund schlang, eine Hand dabei in das graublaue Haar vergrub.
 

Lange saßen sie einfach nur so da, ließen sich weder vom Lärm von draußen stören, der in diesem Augenblick ungewohnt laut schien, noch achteten sie auf den Wecker, der schon seit Minuten im Nebenzimmer klingelte – Kai hatte ihn wie jedes Mal auf den richtigen Zeitpunkt gestellt, damit er diesen nicht durch einen dummen Umstand verpasste oder ihn – wie in diesem Fall – verschlief.
 

Auf den jeweils anderen fixiert, blendeten beide jungen Männer einfach alles um sie herum aus.
 

Kai lauschte mit stummer Erleichterung der leisen Atmung des Schwarzhaarigen, dessen Herzschlag, spürte das Heben und Senken der Brust beim Atmen. Er sog das Gefühl in sich auf, den anderen berühren zu können, dessen warme, wenn auch gleichzeitig kühle Haut, dessen Körperwärme spüren zu können, die Struktur von Reis Kleidung, das weiche Haar, durch das er immer wieder seine Finger gleiten ließ.
 

Mit tiefen Atemzügen sog er den Geruch des Schwarzhaarigen ein, der sich selbst über die Zeit der letzten Wochen nicht verändert hatte und noch immer so angenehm und beruhigend roch.
 

Endlich konnte er wieder so intensiv die Verbundenheit zwischen ihnen spüren, die zwar auch sonst immer da war, bei der jedoch auch immer etwas fehlte...gefehlt hatte. Sie erst hatte es möglich gemacht, dass die beiden Freunde eine zweite Chance erhalten hatten – daran glaubten sowohl Rei als auch Kai fest –, auch wenn diese sicherlich nicht so ausgefallen war, wie man es sich erhoffte...
 

All diese Gefühle und Empfindungen durchströmten den Russen wie jedes Mal mit einem Schlag und er wusste, ihm ging es nicht alleine so.
 


 

Weiterhin schweigend lösten sie sich ein wenig voneinander, Reis Hand wanderte dabei vom Hinterkopf seines Freundes zu dessen Gesicht und er strich mit der Kuppe des Zeigefingers sanft über Kais Wangen, hin zu den Lippen. Ein leicht melancholisches Lächeln umspielte diese, während der Graublauhaarige die Berührung nachahmte und ähnliche Reaktionen bekam.
 

Im stillen Einverständnis fanden sich ihre Lippen einen Augenblick später zu einem sanften Kuss, der nach kurzer Annäherungsphase und Auskostung immer leidenschaftlicher wurde, gleichermaßen aber auch zärtlich blieb.
 

Ein gedämpftes Seufzen erklang aus Kais Kehle, als seine Hände den Weg unter das Oberteil des anderen fanden und dieses Stück für Stück nach oben schoben, immer mehr nackte Haut frei gaben.
 

Nach und nach verloren sich beide jungen Männer in dem zärtlichen Ritual ihres „Wiedersehens“.
 

*OoO*
 

Seufzend erwachte Kai aus seinem Dämmerschlaf und streckte sich, versuchte, die sich nicht sofort vertreiben lassen wollende Müdigkeit aus seinen Gliedern zu schütteln. Gleichzeitig tastete er mit der linken Hand den Platz neben sich im Bett ab – und griff ins Leere. Blinzelnd öffnete er die Augen und hob den Kopf, um sich umsehen zu können, doch sein schwarzhaariger Freund war nirgends zu sehen.
 

Ein Blick auf die Uhr sagte Kai, dass es noch lange keine Zeit war aufzustehen, sie hatten noch genug Zeit, bis die anderen kommen würden. So erhob er sich gähnend aus seiner liegenden Position und fuhr sich fahrig durch die Haare, strich sie sich aus der Stirn und versuchte, sie gleichzeitig auch ein wenig zu entwirren, mehr oder minder erfolgreich.
 

Kopfschüttelnd sah der Russe, dass durch den Türspalt Licht aus seinem Arbeitszimmer schien. ‚Da ist er also’, dachte er daraufhin, ehe er seine Beine über den Bettrand schwang und nackten Fußes zum angrenzenden Raum ging, langsam die Tür zu diesem öffnete.
 

Das Bild, welches sich ihm bot, brachte Kai zum Lächeln.
 


 

Rei war, trotzdessen er nicht viel geschlafen hatte, schon sehr früh mit den ersten Sonnenstrahlen wach geworden. Lange hatte er den anderen einfach beim Schlafen beobachtet, hatte unsichtbare Linien auf dessen Haut gezeichnet und den Reaktionen auf diese Zärtlichkeit mit einem kecken Grinsen gelauscht.
 

Dann jedoch musste er aufstehen, als sein natürliches Verlangen ihn ins Badezimmer trieb. Als er wieder aus diesem trat, zog ihn es nicht direkt ins Schlafzimmer zurück, sondern in das Arbeitszimmer Kais, in dem er es sich auf dem komfortablen Chefsessel bequem machte. Lächelnd saß er eine Weile einfach in diesem, schaute derweil aus dem Fenster und beobachtete ein Amselpaar, das sich im Flug immer wieder zu necken schien, bis sein Blick auf die eine Schublade des Schreibtisches fiel.
 

Rei zögerte, als er seine Hand ausstreckte, um das Schubfach zu öffnen, doch dann gewann sein innerer Wunsch doch und er schloss die Lade ohne weiteres Stocken auf. Einen Moment später hielt er ein Paar weiße Lederhandschuhe in den Händen, strich vorsichtig, nahezu sanft über die Oberfläche.
 

Seufzend und leicht wehmütig erinnerte er sich, wann er diese Handschuhe von Kai damals geschenkt bekommen hatte – es war Winter und eine ihrer ersten richtigen Verabredungen gewesen, als Rei spät abends zu frieren begonnen hatte. Kurzerhand hatte Kai ihm diese Handschuhe gekauft. Es war das erste Geschenk, das er von dem Russen bekommen hatte, dementsprechend wichtig war es ihm auch.
 

Und nicht nur ihm, wie Kai ihn immer wieder erinnerte, indem er die Lederhandschuhe weiterhin in seinem Schreibtischschubfach aufbewahrte. Es war eine gemeinsame Erinnerung, gleichermaßen wie das erste Date an sich, das erste Mal, dass sie in einem Bett geschlafen, miteinander geschlafen hatten, das erste Mal, dass sie Streit und sich danach wieder versöhnt hatten. Der erste gemeinsame Urlaub als Paar und so weiter.

Solche Erinnerungen waren es, die ihnen in dem Moment, in der derzeitigen Situation immer wieder aufhalfen, Halt und Hoffnung gaben, auch wenn sie wussten, dass diese wohl nie erfüllt werden würde...
 

Die Gedanken abschüttelnd zog Rei die Handschuhe an und hielt die Hände mit ausgestreckten Armen vor seinem Gesicht, betrachtete jede einzelne Naht, als würden diese ihm Geschichten erzählen, vergaß dabei vollkommen die Zeit. – Und genau so fand Kai ihn später.
 

„Kommst du zurück ins Bett? Wir haben noch ein wenig Zeit, bis die anderen kommen.“
 

Vor Schreck zusammenzuckend schnellte der Schwarzhaarige herum und starrte seinen Freund zuerst ertappt an, bis seine Gesichtszüge wieder weicher wurden und er nickte. „Ja...“, wisperte er nur leise, wandte seinen Blick wieder zu den Handschuhen, ehe er diese abstreifte und in die Lade zurücklegte.
 

Langsam stand er auf und ging auf Kai zu, blieb vor diesem stehen und umarmte ihn einfach, schloss dabei die Augen. Seufzend vergrub er seine Nase in der samtigweichen Stelle zwischen Schulter und Hals des anderen, sog den Geruch tief ein.
 

Ebenso seufzend erwiderte Kai die Umarmung, indem er seine Arme um den anderen legte und den Kopf gegen dessen lehnte.
 

*OoO*
 

„Und danach hat er doch tatsächlich zu mir gesagt, ich wäre ein Feigling, dass ich nicht gegen ihn kämpfen möchte. Ich begreife einfach nicht, wie manche nicht verstehen können, dass wir aufgehört haben. Ich meine, Beyblade ist zwar mein Leben, aber ich kann mich doch nicht pausenlos damit beschäftigen!“
 

Mit einem Grinsen hörte Rei seinem japanischen Freund zu, wie er wild gestikulierend erzählte, was er in den letzten zwei Wochen so erlebt hatte. Er freute sich schon das Gesicht Takaos zu sehen, wenn er ihm am Ende seiner Geschichte erzählen würde, dass er das Meiste schon längst wusste, immerhin hatte er ihn das eine oder andere Mal besucht und war bei ihm gewesen. Eigentlich sollte der andere dies wissen – und Rei war sich sicher, er war sich dessen auch bewusst –, dennoch erzählte er alles jedes Mal. Es war schon zu einer Art Spiel zwischen ihnen geworden.
 

„Möchtest du noch etwas trinken?“ Max neben ihm hatte gerade die Sektflasche in der Hand und sah ihn fragend an. Mit einem kurzen Nicken antwortete der Schwarzhaarige und beobachtete, wie Max sich daraufhin seinem Freund zuwandte, der ihm nur stumm sein Glas hinhielt, sichtbar genervt von den Ausschweifungen seines ehemaligen Teammitgliedes war – manche Dinge würden sich eben nie ändern.
 

Rei fühlte sich wohl und er vermisste schon jetzt das Gefühl, wieder da sein zu können. Es war schon etwas anderes, sich mit seinen Freunden richtig zu unterhalten und nicht nur beobachten zu können, auch wenn er dankbar dafür war, dass es wenigstens bezüglich Kai anders war. Aber dennoch... Es war einfach etwas anderes.
 

„Was hast du denn die ganzen Tage gemacht?“, wurde Rei mit einem Mal von Brooklyn gefragt, der ihm gegenüber lächelnd an Hiroshi gelehnt saß und an seinem Glas nippte.
 

„Euch beobachtet“, grinste der Schwarzhaarige als Antwort, sah, wie Hiro leise kicherte und einen Blick zu seinem kleinen Bruder warf. „Also an sich nichts anderes als sonst auch.“ Schulterzuckend nahm er einen Bissen von dem Kuchen, den Kai zuvor noch bei der Konditorei in ihrer Nähe gekauft hatte, ließ sich den süßen Geschmack dessen auf der Zunge zergehen.
 

„Ich stelle es mir interessant vor“, meinte Max auf einmal. „Andere Leute beobachten, ohne dass sie es mitbekommen. Man kann dabei so vieles herausfinden, was man sonst wahrscheinlich nie erfahren würde...“
 

„Max!“ Empört schrie Kyoujyu auf diese Worte hin auf, wäre es ihm nie in den Sinn gekommen, so eine Situation so auszunutzen, auch wenn er sicherlich auch schon daran gedachte hatte...
 

Rei lachte kurz auf. „Glaube mir, Maxi, das ist auf Dauer sehr langweilig... Ich-“
 

„Rei?“, wurde der Angesprochene unterbrochen, was jenen fragend in Richtung Takao blicken ließ. „Du...“ Dieser stockte, biss sich mit unangenehmem Gefühl auf die Lippen, ehe er langsam und leise weitersprach. „Du...verschwindest...“
 

Mit undefinierbarem Blick sah Rei an sich herunter, jedoch konnte er selbst keinen Unterschied sehen. Mit einem Lächeln auf den Lippen, das deutlich zeigte, dass dies nicht ernst gemeint war, griff er nach seinem Glas, doch seine Hand langte mitten durch dieses hindurch, auch wenn er es gleichzeitig noch spürte. „Tja... Dann war es das dann wohl...“ Schief grinsend schaute er wieder auf, musterte jeden Einzelnen von seinen Freunden. „Bis in zwei Wochen dann, würde ich sagen“, sagte er leise.
 

Max sah ihn darauf nur sanft an, auch wenn ihm danach im Moment nicht gerade zu mute war, zu groß war der aufkommende Schmerz, den er jedes Mal verspürte, wenn er dies sah. In solchen Augenblicken wünschte er sich manchmal, er würde von all dem nichts wissen und lieber mit dem Gewissen leben, dass für Rei nun alles vorbei war...
 

Takao dagegen grinste über beide Ohren. „Bis dann“, meinte er fast schon ausgelassen, während Kyoujyu, Hitoshi und Brooklyn einfach nur nickten.
 

Traurig sah Rei den jungen Mann neben sich an, der seinen Blick auf die Hände des Schwarzhaarigen gerichtet hatte. Seufzend hob er eine Hand und legte sie auf die rechte Wange Kais, so dass dieser nun hochschaute und ihn bekümmert ansah. Ohne ein Wort beugte Rei sich nach vorne und legte seine Lippen auf die seines Freundes.
 

Der Kuss war hauchzart, kaum zu bemerken, aber sinnlich zugleich. Jedoch spürten sie beiden ihn mit jeder Sekunde immer weniger, bis er gar nicht mehr zu fühlen war und Kai die zuvor geschlossenen Augen wieder öffnete.
 

Eine Leere begann sich in dem Russen auszubreiten, eine Leere, bei der er froh war, dass er in diesem Moment nicht alleine war, dass die anderen noch immer zugegen waren und ihn ein wenig ablenken konnten. ... Eigentlich lenkten sie sich alle in diesem Augenblick immer gegenseitig ab, ließ dieser niemanden kalt.
 

Letztendlich schaute Kai seinen Freund, der sich gerade gegen ihn lehnte und seine Lider noch immer geschlossen hatte, mit einer tiefen Trauer in den Augen an. Mehr instinktiv als alles andere legte der Graublauhaarige seinen Arm auf die Lehne der Couch, auf der sie saßen, somit teils auch um den anderen, ohne dass sie beide etwas davon spüren konnten, als er sich wieder seinen Freunden zuwandte und sie in einen kleinen Plausch fielen.
 


 

Zwei Wochen.

Zwei Wochen, bis es wieder so wie früher sein konnte.

Sie wussten alle, diese zwei Wochen würden schneller vergehen.

Schneller, als sie es wohl erwarten würden.
 

So war es immer.
 

Ende
 


 


 

Auf die Tatsache, wie Rei umgekommen ist, wurde übrigens mit vollster Absicht nicht weiter eingegangen.
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen x3

Über Kommentare würde ich mich wie immer freuen ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  esperanza
2009-03-11T18:22:55+00:00 11.03.2009 19:22
wow, eine wirklich schöne und ungewöhnliche geschichte, die besser garnicht hätte erzählt werden können^^
ich bin froh, sie gelesen zu haben :)
Von: abgemeldet
2009-02-22T13:59:40+00:00 22.02.2009 14:59
OMG….damit habe ich wirklich nicht gerechnet…>.<…ich muss zugeben, dass sich sogar ein paar Tränchen in meinen Augenwinkeln gebildet haben *schnief*
Aber obwohl es an sich irgendwie eine traurige Geschichte ist, spüre ich dennoch eine fröhliche Stimmung. Das mehr oder weniger zarte Wecken von Kai, brachte mir schon ein Schmunzeln und dann ihre sanften Zärtlichkeiten….

Überrascht hatte mich dann die Wendung in dieser FF…oO
Rei als Geist…>.<…jetzt kann ich aber auch den Titel nachvollziehen. Vorher machte mich wirklich der Titel sehr neugierig und erst in der Ende der FF wird einem bewusst, dass Rei hier als Geist umherwandelt…^^

Ich persönliche liebe Death und Dark sehr gerne und habe mich demnach über diese Thematik erst recht gefreut…

Ich kann kaum was zu diesem OS sagen, außer dass ich ihn sehr gelungen finde und er mich sprachlos gemacht hat…und wieder einmal bestätigt, er dass ich deine FFs immer wieder gerne ausdrucke,…die Idee dieser OS hat mich wirklich sehr fasziniert und beeindruckt…

^__^

Von:  Lunatik
2008-12-14T21:36:38+00:00 14.12.2008 22:36
Traurig. _Wirklich_ traurig. Aber auch schön, irgendwie sogar sanft.
Diese Geschichte, die nur diesen kurzen Abschnitt zeigt, beinhaltet doch so viel. Man hat deutlich gesprührt die starke Bindung zwischen Rei und Kai und ihre Gefühle zu einander.
Ganz am Anfang, wo man es als Leser noch nicht wusste, sah alles fast aus wie eine heile glückliche kleine Welt. Zwar irritierte einen die Weckmethode, jedoch ist es nur so ein kleines Gefühl, dass man es nicht wirklich wahrnimmt. Aber wenn die Befürchtung sich dann langsam anschleicht und dann auf einmal mit voller Wucht auf den unvorbereiteten Leser trifft, hat es einen sehr sitzenden Effekt. Es berührt einen.
Man erfährt nicht alles in dieser Geschichte, jedoch finde ich es so genau richtig, denn so kommt wirklich die Atmosphäre eines Ausschnittes rüber.
Das ganze ist nur ein Mal von vielen. Eine Tatsache, die ich mir am Ende vor Augen führen musste. Diese Tatsache zerstreut nämlich die leise Angst, es könnte Reis letztes Auftauchen sein...
Die Idee ist nicht ganz neu, aber unglaublich originell und einzigartig. Sie hat eine spezifische Atmosphäre, die wohl nur du erschaffen und bendigen kannst. Wobei "bendigen" nicht ganz das richtige Wort ist, da diese Atmosphäre sehr ruhig und sanftmütig ist. Sie treibt die Geschichte in einem ruhigen Fluß voran, manchmal mit kaum merkbaren Stößen.

Eine wirklich gelungene Ff, die mir sehr gefallen hat und die ich gerne wieder und wieder lesen kann.

lg,
Luna
Von:  Takara_Phoenix
2008-11-30T13:01:35+00:00 30.11.2008 14:01
Wah, Schande über mich, meine Familie und meine Kuh. v__V° Dass ich sie erst jetzt kommentiere. Dabei wollte ich das schon so lange getan haben. ^^°

A~also, erstmal nochmal ein dickes Dankeschön, Ka-chan, ich sagte ja bereits, dass ich die Geschichte total mag. ^o^

Wobei mich trotzdem der Anfang irgendwie anfangs immer etwas verwirrt, da stehe ich als auf dem Schlauch. xD"
Ich liebe die Art, wie sich Kai und Rei zueinander verhalten, einfach wie sie sind. Das ist irgendwie einfach süß.
Vor allem, wie sie sind, als sie sich auch endlich wieder berühren können. >____< *freudig rumhüpfz*
Das Treffen der kleinen Gruppe finde ich einfach wunderschön, das hat sowas fröhliches und doch mit dieser Melanchonie. Und am Ende muss ich jedes, verdammte Mal heulen. ;^;

Eine einzige Sache, die mir an der Geschichte allerdings nicht gefällt ist, dass sie es vor den White Tigers geheim halten - davon abgesehen, dass ich ein großer WT-Fan bin - sie sind immerhin Reis älteste Freunde. Ich halte es für etwas unrealistisch, dass Rei wirklich so einfach den Kontakt zu ihnen dann aufgeben würde. ^^°

An sonsten... Die Idee ist genial, ich liebe alles, was mit Geistern zu tun hat (liegt auch daran, dass ich an Geister glaube xD). Das ist ein unglaublich umfangreiches Thema, aus dem man viel herausholen kann, wenn man es richtig angeht und die Art, wie du es angegangen hast/bist (ich bin mir grad in meinem Deutsch unsicher ôô°) finde ich sehr toll. Dass nur Kai ihn sehen kann, als wäre ihre Liebe noch stärker als jedes irdische Gesetzt, als seien sie für immer aneinander gebunden, das ist unglaublich romantisch und zwar nicht auf diese schnulzige Art, die ich nicht so mag, sondern einfach... aww... Das ist das richtige Wort dafür! Es ist einfach aw! (<- Taka-chan'scher Ausdruck purer Freude, mit dem auch schon Michael Mittermeier angequietscht wurde ^^°)

Zai jian, Taka-chan
Von:  Pfefferminze
2008-11-23T15:15:57+00:00 23.11.2008 16:15
Ich war am Anfang, um ehrlich zu sein, komplett überfordert.
Vergangenheitsformen wo keine hätten sein sollen, Kais Zurückhaltung, fast schon Furcht davor, wenn er Rei berühren wollte, ohne, dass es große Auswirkungen auf sein oder Reis Verhalten hatte, und dann Brooklyns Ignorieren, ebenso die Kellnerin, von Rei.
Es stimmte etwas nicht und dann im zweiten Teil, wurde es plötzlich klarer. Obwohl es bis zum dritten oder vierten Lesen gebraucht hat, bis ich es vollkommen gefasst hatte.
Nichtsdestotrotz, vielleicht aber auch gerade deswegen, finde ich den OS so genial. Er verursacht diese Gänsehaut und bringt einen zum Überlegen, wie man selbst handeln würde, in dem, zugegebenen unwahrscheinlichen, hier gegebenen Fall.
Neugierig lässt mich werden, dass nicht mit einem Wort erwähnt wurde, -was- Rei passiert ist oder wann. Sie sind alle offensichtlich älter, um einiges tippe ich, aber es sind diese kleinen offenen Sachen, die zusätzlich wirken und den OS so schön machen.
Alles in allem wundervoll geschrieben und umgesetzt, vor allem ist es bewundernswert, wie du auf die Geschichte gekommen bist, die Worte passen immerhin ganz klar in den Geschichtsfluss, aber ausschlaggebend sind sie ja wohl eher nicht, oder? <3
lg, Ming

Von:  Atem
2008-11-23T14:51:27+00:00 23.11.2008 15:51
Woher nimmst du solche Ideen? o.ô *fragend dir löcher in den bauch stier*
Schon zu Beginn hab ich mich über den Titel gewundert, bevor ich überhaupt reingeklickt hab. Das hat bei mir schon einen unangenehmen Beigeschmack entwickelt... *doch keine death ffs mag* ;_;. Noch viel verwunderter war ich dann über den Anfang... bis mir deine Kleinigkeiten aufgefallen sind, die so reingestreut hast. Und ich kann es mir nicht erklären... irgendwie die Art, wie Rei Kai geweckt hat, ist mir schon seltsam vorgekommen... anders kann er ihn nicht wachbekommen? XD Das war mir dann so ungewöhnlich, dass ich mir schon etwas gedacht habe... Wie sie dann im Kaffee gesessen sind und sich etwa nur Kai etwas bestellt hat bzw. Rei von der Kellnerin nicht wahrgenommen wurde, war es für mich klar...
nur was das ganze Gerede dann sollte, hab ich anfangs nicht kapiert XD. Ich war viel zu sehr geschockt darüber, dass Rei tot ist T_T. Angenehm überrascht war ich dann über die "Wende" XD.
Und Tränen hatte ich in den Augen als Rei dann inmitten von seinen Freunden verschwunden ist... der Kuss von Rei und Kai war am Schlimmsten... boah, ich mag Happy Ends lieber... auch wenn ich weiß, sie "sehen" sich in wenigen Wochen wieder... aber... OI~ es ist einfach traurig *schnief*.

Zu deinem Schreibstil brauch ich eigentlich nichts sagen... es ist doch ohnehin immer das gleiche, was ich dir sag XD~. Also sparen wir uns das einfach und ich sage einfach, deine FF ist genial, so wie sie ist XD (trotz des Deathanteils *schnief*).

*plüsch* Rei~
Von:  Chichi
2008-11-20T21:55:30+00:00 20.11.2008 22:55
Oh Anne, dein Ideentopf scheint nie ausgeschöpft hmm?

Da ich ja nicht wusste, dass Rei hier ein Geist ist (und den Titel auch bis zum Punkt wo das ganze nur mit der Geisttheorie Sinn macht, ausgeblendet hatte), war das schon ne Überraschung für mich. Bei mir war der Punkt wo ich das wusste, an dem Punkt wo Rei sich an so was kleinem wie geschenkte Handschuhe erfreute, das war so überromantisiert, dass da was net stimmen konnte und ein Blick auf den Titel hatte dann gereicht ^^;

Ich bin so ein bisschen zerissen mit der Story. Im Prinzip mag ich so Ghoststorys, es ist immer romantisch und bittersüß aber leider ist der Plot mit ein paar kleinen Änderungen immer soziemlich derselbe und ich bin ja kein fan von diesen "nicht wirklich Sad, aber irgendwie doch Sad"-Endings :/ wobei ich diese 2x Im Monat Treffen interessant finde. Und wieso gerade da?

Aber wenn Rei sowieso die ganze Zeit bei Kai rumhängt, bedeutet das doch, dass Rei sich bis zu Kais Tod nicht von dem Leben trennen kann also findet sein Geist "keine Ruhe". Es ist doch schon ziemlich seltsam, den jungen Rei Geist am ende beim alten Kai-Greis zu haben.. ehhh... das wäre interessant zu wissen xD

Außerdem verstehe ich net so ganz, je öfter er sich manifestiert, desto kürzer wird die Zeit darin? Er hatte sich ja mitten im Gespräch aufgelöst, es war also mitten am Tag? also keine 24h?

Das schöne an der FF fand ich, dass man sich gedanklich gut Bilder machen konnte, Rei hatte bestimmt die ganze Zeit einen leicht mlancholischen Blick...

Manchmal waren mir deine Absätze zu abstrakt geschrieben oder zu ineinander verflochten, sodass ich mehrmals drüber lesen musste.
Mein Lieblingsteil war übrigens der mit der Kellnerin, irgendwie is Kai da sehr natürlich rübergekommen, ich meine seine gleichgültigkeit die er ja sehr gut drauf hat *g*

~Chi²
Von: abgemeldet
2008-11-16T15:14:33+00:00 16.11.2008 16:14
Und ich hatte mir noch überlegt, dich am Anfang des Kommentars damit aufzuziehen, wie schlecht die Geschichte doch ist – aber wie immer hast du mir einen Strich durch die Rechnung gezogen. Das war der absolute WAHNSINN! Mädel, woher nimmst du nur immer diese Ideen? Kannst du dir vorstellen, wie ich am Bildschirm geklebt habe und völlig fasziniert gelesen habe? Ich hab dir schon den ein oder anderen Altar samt Kirche gebaut, heute kommt ein Dom dazu.

Wirklich, die Geschichte ist perfekt!

Ich habe mich am Anfang schon über das Intro gewundern, vor allem dieses „Wenn man tot ist“, darauf habe ich mir absolut keinen Reim gemacht. Hätte ja alles sein können, vom Kater nach der durchzechten Nacht bis zum völligen Burn-Out. Wortwörtlich wollte ich es nicht nehmen, schließlich hat der schon allein der Anfang der Geschichte so frei und ausgelassen geklungen. Dass Rei und Kai sich kaum berührt haben, war mir gar nicht richtig bewusst geworden, irgendwie war die Frage nach dem Wen-trifft-Kai-wohl wichtiger gewesen. Deshalb war ich auch sehr erstaunt gewesen, dass Brooklyn Rei irgendwie nie direkt angesprochen hat, aber selbst da war ich noch nicht sehr aufmerksam. Erst als die Kellnerin dann mit Kai geflirtet hat, hat es mich wie ein Schlag getroffen. Ich habe dann sofort noch einmal an den Anfang der Geschichte gescrollt und hab erneut den ersten Teil gelesen.

Ich liebe solche Mystery-Geschichten, auch wenn ich kein Fan von toten Hauptcharakteren bin. Aber nachdem Reis Tod in der ganzen Geschichte nie wirklich erwähnt worden ist und auch unter den vorkommenden Charakteren keine offensichtliche Trauerstimmung herrschte, war es so einfach darüber hinweg zu sehen. Stattdessen hast du sehr schön Kais und Reis „neues“ Zusammenleben in den Mittelpunkt gerückt, beispielsweise diese zweiwöchentlichen Rituale und wie alltäglich das für alle Beteiligten geworden ist. Ich hatte das Gefühl, als hätten sie sich mit der Situation abgefunden.

Zu deinem Schreibstil sage ich rein gar nichts mehr, dass ich davon begeistert bin, wirst du inzwischen wissen. Und auch wenn ich noch nicht alle Geschichten ganz gelesen habe, behaupte ich jetzt einfach mal, dass dies diejenige unter den Wichtel-FFs ist, die mir am besten gefallen hat.

*plüsch*

Von:  X66
2008-11-12T22:53:46+00:00 12.11.2008 23:53
Yay, die brain connection-Story >DD

Ich hatte schon im skype einige Dinge erwähnt, dabei unter anderem gesagt, dass ich seltener Fan von Ghostsachen bin, weil da eben meist kein Happy End möglich ist und jemand im Regelfall gestorben sein muss, damit dieser Plot zustande kommen kann. Deswegen war ich sehr froh, dass es dann doch immer wieder diese Lichtblicke gibt, wenn Rei für so kurze Zeit Gestalt annehmen kann. So ist klar, dass die Beziehung von Kai und Rei auf jeden Fall noch weiter Bestand haben wird und dass Kai wohl nicht irgendwann über Reis Tod wegkommt und mit seinem Leben weitermacht (wie ich das in den meisten anderen Geisterstorys erwarten würde) – das hätte ich so traurig gefunden ;_; Ich meine, die Story hat ja auch so schon traurige Elemente, da Rei ja nur alle paar Wochen Gestalt annehmen und Kai und seine Freunde treffen und berühren kann… So etwas ist eben doch was anderes als ein richtiges Leben.

♥ übrigens dafür, dass du den Spitznamen Brook verwendest hast. Hatte ich auch machen wollen, hatte es auch anfangs im Text drin, aber es passte einfach an der Stelle nicht, weshalb ich es wieder gestrichen habe. Aber ich mag das so gern, deswegen habe ich mich gefreut, dass dann in einer der anderen Wichtelfanfics entdecken zu können <3

Noch immer finde ich die Vorstellung eines Geldbörse zückenden Kais herrlich, musste wieder (oder erst recht, nachdem ich das Bild gemalt habe? xDD) lachen, als ich jetzt noch mal gelesen habe. Bei diesem Lesen habe ich auch noch mal auf das Vorkommen des Wortes ‚lächeln’ geachtet – du hast dir echt einige schöne Alternativen einfallen lassen, so dass es sich nun gar nicht mehr häuft <3

Mich hätte schon auch interessiert, was mit Rei passiert ist, dass er ein Geist geworden ist, der zudem auch noch Gestalt annehmen kann (Raitos Erklärung bezüglich der Bindung zwischen den beiden und der besonderen Sehnsucht finde ich da nicht schlecht <3), aber gefehlt hat mir diese Information beim Lesen nicht. Ich hatte das Gefühl, du hast den Fokus eher darauf gelegt, was dies für Kai, Rei, ihre Beziehung und die Menschen in ihrer Umgebung bedeutet, und weniger darauf, wie das eigentlich alles sein kann oder welche Erklärung es für so etwas geben könnte.

Insgesamt eine wirklich schöne Story, die ich sehr gern gelesen habe und dabei gespannt war, wie sich alles entwickeln würde <3
*flausch*
Von: abgemeldet
2008-10-23T12:42:28+00:00 23.10.2008 14:42

Ich habe Tränen in den Augen, wirklich ;____;
Das ist sooo schön und gleichzeitig doch auch sehr traurig *schnief*

Da ich beim Lesen immer schon einen Tap für Notizen fürs spätere Kommi mache, habe ich durch Zufall auch in Raitos Kommi von der Geist-Sache erfahren (obwohl ja auch die Überschrift darauf hinweißt) ~ Also keine Ahnung, wie sich das Ganze ohne dieses Wissen gelesen hätte, aber ich denke es wurde recht schnell klar.

Wunderschöne Idee! Hat mich teils an den Film "Nachricht von Sam" erinnert (falls du den kennst?). Es waren wirklich sehr schöne Szenen eingefügt und auch Melancholische~ Zwischendurch kamen bei mir den Fragen auf wie ~ Altert Rei überhaupt? Wie lange hält ihre Liebe diesem Umstand aus? T.T Ich glaube darüber darf man nicht all zu lange nachdenken >.< Sehr, sehr toll *absolut begeistert ist*



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