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Pein

von

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One-Shot

Um mich herum war alles still und dunkel.

Leise, irgendwo links von mir tropften Wassertropfen im Sekundentakt und bildeten eine Pfütze, in der sich, wenn sich selten ein Lichtstrahl in mein sonst so dunkles Verlies stahl, mein karottenfarbiges Haar und das metallische Glänzen meiner Piercings, die einen großen Teil meines Gesichts ausmachten, wiederspiegelten. Doch dieses Geräusch, was ich früher als nervig empfunden hätte, störte mich schon lange nicht mehr. Obwohl ich schon sehr bald nach dem Beginn meines Aufenthaltes hier jegliches Zeitgefühl verloren hatte, wusste ich dank der Gespräche der Wachen, die sie führten, wenn sie sich nach einer langen und langweiligen Zeit ablösten, dass zweimal am Tag uns Gefangenen das Essen gebracht wurde, was in meinem Fall aber in der anderen Ecke des Verlieses lag, abgelehnt von meinem Magen. Es ist zwar noch nicht allzu lange her, dass man mich hierher gebracht hatte, aber man sah es mir bestimmt schon an. Ich stellte mir mein Gesicht vor, zuerst normal, so wie es früher mir entgegenblickte, wenn ich in Wasser oder in einen Spiegel schaute,ein normales Allerweltsgesicht, nur halt mit meinen leuchtend orangenen Haaren und den vielen Piercings. Doch jetzt dürften meine Wangen eingefallen sein, ein bisschen wie bei einem alten Mann, und unter meinen Augen dürften sich Augenringe wie bei diesem Kazekage, in dem vor langer Zeit einmal Shukaku versiegelt gewesen war und dessen Tod wir einst herbeigeführt hatten, gebildet haben, was von meinem Schlafmangel kommen dürfte, der mich seit dem Tag, der eigentlich hätte unser seien sollen, der unser Leben hätte von Grund auf hätte verändern sollen, verfolgte...
 

Nein! Denk bloß nicht wieder an diesen Tag!!!, schoss es mir durch den Kopf, den ich mir nun hielt, als ob ich so die schmerzlichen Gedanken vertreiben könnte, was natürlich nicht funktionierte, und schloss instinktiv die Augen, aber das Bild von ihr trat nur noch deutlicher in meinem inneren Auge hervor, wie sie so vor mir lag, aus unzählbaren Wunden blutend, ihre Blume, die sie sonst immer im Haar getragen hatte, lag nun neben ihr, mit Blut besudelt. Ihr Haarknoten hatte sich gelöst und ihre Haare umfluteten ihr wunderschönes Gesicht, ihre geschwungenen Lippen, die sich das letzte Mal öffneten und krampfhaft meinen Namen hervorstießen. Erstaunt über mich selbst, spürte ich, wie etwas salziges Nasses sich den Weg über meine Wangen hinunter zu meinem Kinn bahnte. Wie lange war es nur her, seit ich das letzte Mal geweint hatte? Oder hatte ich überhaupt schon einmal geweint? Ich, der schon so viel Schmerz erlitten hatte, ich, der die Menschen kommen und gehen sah? Der, den die Tode anderer immer kalt gelassen hatte? Doch, einmal hatte ich schon geweint, damals, als der, der uns trainiert hatte, der mit uns gelacht und gescherzt hatte, der für uns wie ein Vater gewesen war, uns gesagt hatte, dass wir nun unseren eigenen Weg gehen müssten, einen Weg ohne ihn. Als er uns das gesagt hatte, hatten wir uns stark gegeben und die Wangen blieben trocken, aber später, als wir in jener Nacht unter dem unendlich weitem Sternenhimmel lagen, eingehüllt in unsere warmen Decken, lagen wir da und ließen unsere Tränen gewähren. Komisch war nur, dass damals, als er dann vor mir lag, durch meine eigene Hand tödlich verwundet, es mich völlig kalt gelassen hatte. Wann war ich nur so gefühllos geworden?So besessen von unserem Ziel, Konoha zu zerstören, die Ninjawelt grundlegend zu verändern? Was war passiert, dass mich die Tode derer, die mir vertraut hatten, völlig kalt gelassen hatten? Was waren wohl ihre Gedanken gewesen? Was hatte wohl gerade SIE damals über mich gedacht? Was hatte sie alle dazu bewegt, mir in diesen furchtbaren Krieg zu folgen? Bei diesen Gedanken krampfte sich mein Magen vor Trauer und Wut auf mich selbst fürchterlich zusammen und hätte ich heute morgen etwas gegessen, würde sich der eklige Brei den Platz im hinteren Eck mit dem anderen Erbrochenen teilen müssen. Fast schon automatisch bewegte sich meine Hand zu der Stelle, wo sich einst meine Kunaitasche befunden hatte, um mir eines von ihnen in den Hals zu rammen, um meinem sinnlos gewordenen Leben ein Ende zu bereiten, doch sie griff natürlich ins Leere, da sie mir all meine Waffen bei der Einweisung in das Kriegsgefangenengefängnis abgenommen hatten...
 

Nach einiger Zeit schreckte ich hoch und mein Kopf krachte unsanft gegen den Felsen. Ich musste wohl nach schier endlos langer Zeit dann doch noch einmal eingeschlafen sein. Es war lauter Lärm, der mich aus dem unruhigen und traumlosen Schlaf gerissen haben musste, doch anfangs verstand ich nicht allzu viele Wörter von dem, was laut durch die dunklen Gänge geschrien wurde, doch dann schnappte ich endlich vereinzelte Sätze auf.

„Der Krieg ist vorbei! Der Frieden ist in die Ninjawelt zurückgekehrt! Endlich haben die Friedensverhandlungen begonnen!!!“ Mein Magen wuchs nun zu einem beträchtlichen Klumpen an. Wie viele Tote hatte es wohl bei diesem Ninjaweltkrieg gegeben? Wie hatte ich nur so schwachsinnig sein können, die Welt erneut in so ein Unglück zu stürzen? Wie hatte ich es nur den anderen antun können, den wenigen, die ihm vertraut hatten, die wahrscheinlich gerade in eines der vielen Massengräber geschaufelt wurden? Ganz besonders IHR? Den ganzen Unschuldigen? Wie hatte er nur so schwachsinnig, so dumm und durch und durch böse sein können?
 

Ich wehrte mich nicht einmal, als sie meine Zellentür aufschlossen und mich nach draußen zogen. Als wir draußen ankamen, musste ich meine Augen, die so lange schon kein Tageslicht mehr erblickt hatten, zusammenkneifen, doch nach einer Weile öffnete ich sie und erblickte das Ausmaß des Krieges, doch ich wandte mich rasch ab und ging weiter. Ich verspürte keine Angst, in der Aussicht, was nun mit mir passieren würde, und so genoss ich die letzten Sonnenstrahlen, die mein ausgemergeltes Gesicht erwärmten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-10-11T16:01:16+00:00 11.10.2008 18:01
Hey^^

Ich weiß zwar nicht, wie ich hier her fand, aber was soll's. xD

Also, insgesamt schöner OS.
Richtige Stimmung,... also da passte alles.^^

Allerdings sind deine Sätze teilweise zu lang, zu viele Kommas. V_v
Du musst öfters mal einen Punkt setzen. xD Gott, was rede ich hier? O_ô
Also, was ich damit sagen will, ist, dass du aus einem langen Satz besser zwei kurze gemacht hättest, da man so leichter lesen und verstehen konnte.^^

Okay, bis denne mal.^^
Peach. <3


Von: abgemeldet
2008-10-07T17:14:08+00:00 07.10.2008 19:14
Hey Hey!^^

Also ich fand die OS klasse. ^^
Es ist echt total schön.
Traurig und schön.

Konan hat ihm wirklich alles bedeutet.
Sein Leben bedeutet ihm nichts mehr, jetzt wo sie tot ist.

Mir gefällt die Idee von dir.
Vielleicht schreibst du noch etwas anderes zu dem Pairing. ^^
*dir nen Kuchen dalass*

glg Xen

P.S. ERSTE!


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