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Noch eine Liebesgeschichte

von

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Teil 3 Kapitel 9

„Guten Morgen, Ruri-Chan. Wie geht es dir heute? Hast du auch nichts Anstrengendes getan?“

Dr. Allan lächelte sie an und sie antwortete grimmig:

„Haben Sie eine Ahnung, wie vorsichtig Kisuke geworden ist? Er lässt mich nicht mehr ohne Begleitung aus dem Haus. Immer sind er, Kiichi, Takanari, Chiaki, Ryouichi, Makoto oder Kakeru dabei. Wenn ich etwas mit meinen Freunden unternehme ist es ja nicht schlimm, aber ich darf ja nicht einmal alleine einkaufen gehen. Können Sie sich auch nur annähernd vorstellen, wie das ist?“ Dr. Allan lachte.

„Ganz ruhig, Ruri-Chan, wenn du diesen Test mit einem guten Ergebnis hinter dich bringst, dann hast du nichts mehr zu befürchten. Dass du keine großen sportlichen Tätigkeiten ausführen sollst, versteht sich von selbst. Hast du das verstanden? Du bist schon zweimal knapp dem Tod entkommen. Wer weiß, ob das auch noch ein drittes Mal klappt. Aber ich bin ehrlich gesagt nicht scharf darauf es heraus zu finden.“

Er sah sie ernst an und sie nickte.

„Schon klar… Können wir dann anfangen?“

Dass sie keine Lust hatte sich ständig untersuchen zu lassen, war offensichtlich. Nach der Untersuchung lächelte Dr. Allan sie an und sagte:

„Laut den Testergebnissen bist du den Umständen entsprechend wieder gesund. Wobei dein Herz noch nicht ganz okay ist. Es ist wieder auf dem Stand, den es vor dem Vorfall hatte. Das heißt, dass du nächste Woche wieder in die Schule gehen kannst. Ach und übrigens Herzlichen Glückwunsch zu deinen bestandenen Prüfungen. Hast du nicht sogar überall die volle Punktzahl?“

Er grinste und Ruri lächelte ihn endlich an.

„Ich dachte mir das wäre das Mindeste, was ich für Kisuke tun konnte. Ich denke mal, dass der Sportunterricht auch unter die Kategorie „Keine sportlichen Aktivitäten“ fällt.“

Er nickte.

„So leid es mir tut, aber das kann ich nicht erlauben. Du könntest allerdings anfangen jeden Morgen kurze Strecken langsam zu joggen. Das würde dein Herz trainieren. Aber sobald dir das Atmen schwer fällt oder du einen leichten Schmerz in der Brust spürst, hörst du auf. Verstanden?“

Sie salutierte und fiel ihm anschließend um den Hals.

„Das werde ich tun. Hauptsache ich kann mich auf irgendeine Weise bewegen. Dann habe ich eine Beschäftigung während des Sportunterrichts.“

Sie ließ ihn los und strahlte ihn an. Er seufzte und sagte:

„Ich habe noch niemanden gesehen, der einen solchen Bewegungsdrang hatte wie du. Lauf in der ersten Zeit nicht alleine. Sollten irgendwelche Probleme auftauchen, dann komm sofort hier her. Ansonsten sind wir hier fertig.“

Er stand auf.

„Noch ein Jahr, dann musst du dich nicht mehr als Junge ausgeben. So wie ich das sehe, könntest du dein wahres Geschlecht eh nicht mehr viel länger verbergen.“ Sie lachte, nahm ihre Sachen und ging zur Tür.

„Auf Wiedersehen, Dr. Allan, ich hoffe, dass wir uns so schnell nicht mehr sehen müssen.“

Er lächelte und gab ein „ich auch“ zurück. Ruri ging hinaus und fühlte sich erleichtert. Endlich war sie wieder mehr oder weniger gesund. Nach ihrer Herzattacke musste sie bis eine Woche vor Schulbeginn im Krankenhaus liegen. In dieser einen Ferienwoche hatte sie alle Prüfungen geschrieben und bestanden. Mittlerweile waren schon fast wieder drei Wochen Schule. Ruri hatte Schulverbot bekommen und musste zu Hause bleiben. Chiaki, Makoto und Ryouichi hatte sie erklärt, dass Kisuke ein sehr guter Freund ihrer Eltern sei und dass es zu umständlich sein würde nach Hause zu fahren. Ihre Freunde waren jeden Tag gekommen, um sie zu besuchen und hatten ihr den Stoff erklärt, sodass sie jederzeit wieder kommen konnte. Im Krankenhaus hatten sie alle Besuchsverbot. Entweder sie hatten telefoniert, oder sie haben Nachrichten über Kisuke ausgetauscht. Chiharu war ebenfalls ein paar Mal vorbeigekommen, um nach ihr zu sehen und ihr Rezepte aus dem Koch-Club mitzubringen. Diese Woche musste sie noch zu Hause bleiben, aber nächste Woche würde sie wieder in ihr gewohntes 2er-Zimmer mit Kakeru im Wohnheim ziehen. Die Jungs von der Schule, gegen die sie angetreten waren, hatten angekündigt, dass sie sich persönlich bei „Yuki“ entschuldigen wollten, sobald „er“ wieder in der Schule war. Als sie aus dem Krankenhaus kam, wartete Takanari auf sie. Ruri lächelte ihm zu und er erwiderte das Lächeln.

„Wie war deine Untersuchung? Irgendwelche Probleme?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, alles in Ordnung. Er meint, dass mein Herz wieder wie vor dem Vorfall ist und dass ich ab nächster Woche wieder in die Schule gehen darf. Kisuke darfst du das natürlich erzählen, aber den anderen nicht.“

Sie grinste und er zwinkerte ihr zu.

„Klar, kann ich machen. Wollen wir etwas zusammen unternehmen oder willst du lieber alleine losziehen?“

Ruri überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf und sagte:

„Es wäre unhöflich dich jetzt einfach wieder nach Hause zu schicken, wo du doch extra wegen mir gekommen bist. Ich kann ja noch die nächsten Tage etwas machen. Also, wo wollen wir zuerst hin?“

Takanari überlegte.

„Wie wäre es, wenn wir erst einmal frühstücken? Es ist schließlich gerade mal kurz nach Neun.“

Ruri nahm den Vorschlag an und sie gingen in ein nahe liegendes Cafe, wo sie frühstückten und sich unterhielten. Takanari erzählte ihr, wie erstaunt er gewesen war, als er erfahren hatte, dass „Yuki“ in Wirklichkeit ein Mädchen war. „Ich habe es echt nicht gemerkt. Du hast deine Rolle wirklich perfekt gespielt. Hättet ihr es mir nicht gesagt, dann hätte ich es nie erfahren. Deine Freunde, bis auf Kakeru, wissen aber nicht Bescheid, oder?“

Ruri lachte.

„Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass Chiaki mir auf die Schliche gekommen ist. Sag das aber nicht Kisuke, sonst muss ich die Schule verlassen. Makoto und Ryouichi haben allerdings keine Ahnung. Ich werde es ihnen aber sofort sagen, wenn ich meinen Abschluss in den Händen halte. Hoffen wir, dass sie es genauso akzeptieren, wie du und die anderen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn sie mich hassen würden. Besonders, wenn Ryouichi mich hassen und meiden würde. Das wäre für mich der Weltuntergang.“

Takanari strich ihr durch die Haare, da sie einen traurigen Eindruck machte.

„Du musst ihn wirklich lieben, wenn du darunter so sehr leiden würdest. Mal doch

nicht gleich den Teufel an die Wand. Ich bin mir sicher, dass sie es akzeptieren werden. Vielleicht nicht sofort, aber mit Sicherheit nach einiger Zeit.“

Er lächelte sie aufmunternd an und sie lächelte mehr oder weniger fröhlich zurück.

„Danke, Takanari, du bist echt in Ordnung. Ich bin froh, dass du jetzt zu meiner Familie gehörst. Wollen wir weiter gehen? Wir könnten ins Kino gehen oder shoppen.“

Er überlegte und antwortete schließlich:

„Ich bin fürs Kino. Ich war einmal mit meiner Schwester shoppen und das hat mir gereicht.“

Ruri sah ihn erstaunt und interessiert an.

„Ich wusste gar nicht, dass du eine Schwester hast. Wie alt ist sie? Wie heißt sie? Wie ist sie so? Hast du noch andere Geschwister? Wie ist deine Familie so?“ Takanari nutzte den Moment in dem sie Luft holte, um ihr den Mund zuzuhalten. „Ganz ruhig, Ruri. Eines nach dem anderen. Wir sollten uns an einen anderen Ort setzen. Ich denke, der Park ist wie immer am Besten dafür geeignet.“

Ruri nickte. Er bezahlte für sie mit und sie standen auf. Sie setzten sich im Park auf eine Bank und Takanari begann zu erzählen:

„Sie ist jetzt gerade mal 27 Jahre jung und heißt Chloe. Sie ist meine einzige Schwester. Außer ihr habe ich noch einen Bruder. Chloe ist die einzige aus meiner Familie, die noch mit mir spricht. Die anderen haben mich völlig aus ihren Gedanken gelöscht. Es würde mich nicht wundern, wenn sie nicht einmal mehr wüssten, wie ich heiße.“

Als er Ruris traurigen Blick sah, blickte er zum Himmel und fuhr fort:

„Am Anfang war es echt hart. Ich war so froh, dass wenigstens Chloe auf meiner Seite war und mich verteidigte. Ich wollte ihnen lieber sagen, dass ich schwul bin, bevor sie es von alleine herausfanden. Ich hätte nie gedacht, dass sie mich deswegen verstoßen würden. Mein Bruder ist sofort mit einem angewiderten Blick aus dem Zimmer gegangen. Chloe hatte meine Eltern überredet, dass ich wenigstens noch eine Woche dort bleiben durfte. Sie hat mir außerdem geholfen eine Wohnung zu finden. Ich war damals gerade mal 20 Jahre alt. Chloe hat sich so sehr gefreut, als ich ihr von Kisuke erzählt habe, dass sie geweint hat. Du hast mich damals sehr an sie erinnert, als es Probleme mit Kiichi gab. Ihr würdet euch sicher gut verstehen. Ruri?“

Ruri hatte sich in seinen Ärmel gekrallt, vergrub ihr Gesicht darin und schluchzte:

„Warum? Warum tut man euch das an? Ihr habt doch nichts falsch gemacht. Ihr verliebt euch doch nur ganz normal. Auch wenn die Person das gleiche Geschlecht hat, dann ändert das doch nichts an dem Gefühl, das ihr für diese Person empfindet. Es ist doch eine ganz normale Liebe. Warum dürft ihr nicht zu euren Gefühlen stehen? Warum müsst ihr euch verstecken? Das ist nicht fair.“

Er lächelte und nahm sie in den Arm, dann meinte er so ruhig und gelassen wie möglich:

„Es gibt ja nicht nur Menschen, die gegen uns sind. Es gibt auch noch gutherzige Menschen, wie dich und Chloe, die uns nicht als widerwärtig oder schmutzig bezeichnen. Ihr akzeptiert uns einfach als das, was wir sind. Das Ganze wird zwar dadurch abgeschwächt, dass ihr Frauen seid, aber ihr seid uns trotzdem eine so große Stütze. Ich habe gehört, dass du Ryouichi dazu gebracht hast Kakeru zu akzeptieren. Heute sind die Beiden die Besten Freunde. Ryouichi schreckt nicht einmal zurück, wenn Kakeru ihm mal den Arm um die Schulter legt. Bei Chiaki und Makoto ist es das Gleiche. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr wir uns gefreut haben, dass sie zu unserer Hochzeit gekommen sind. Das ist alles dir zu verdanken, deswegen bist du, zusammen mit Kisuke und Chloe, die wichtigste Person für mich. Das klingt jetzt vielleicht kitschig, aber das ist mein voller Ernst.“

Er ließ sie los und sie sah ihn lächelnd an. „Ich weiß, dass du das ernst meinst. Es freut mich, dass ich behilflich sein kann. Triffst du dich eigentlich ab und zu mit Chloe?“

Sie wischte sich die letzten Tränen aus den Augen und er antwortete kleinlaut:

„Nein, wir schreiben uns, aber mehr nicht. Sie wohnt zwei, drei Städte weiter in meinem Heimatort. Sie ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Ihr Mann hasst mich, deswegen will ich sie nicht besuchen.“

Ruri überlegte, wie sie ihn wieder aufmuntern konnte. Sie holte ihr Handy heraus und sah, dass sie seine Handynummer gar nicht hatte. Sie fragte ihn nach seinem Handy und fand dort tatsächlich Chloes Nummer.

„Warum ruft er sie nicht einfach auf dem Handy an? Das würde ihr Mann doch nie merken“,

dachte sie sich, während sie unauffällig auch Chloes Nummer speicherte.

„Wollen wir langsam zurück gehen? Kisuke kommt bald nach Hause. Ich freue mich, dass du mir etwas aus deiner Vergangenheit erzählt hast. Vielleicht finden wir ja mal wieder Zeit, um uns zu unterhalten.“

Sie stand auf, gab ihm sein Handy zurück und streckte sich. Er sah sie an und meinte:

„Wenn ich nicht mit Kisuke zusammen wäre, dann hätte ich mit Sicherheit sich gewählt.“

Ruri musste grinsen und antwortete:

„Das hat mir Kakeru auch schon gesagt. Warum kann mir das nicht mal jemand sagen, der auch etwas mit Frauen anfangen kann?“

Sie lachten und gingen Richtung Zuhause.
 

Als Ruri am nächsten Tag aufwachte, war sie alleine im Haus. Nur Marielle lag auf ihrer Decke und schnurrte zufrieden. Sie stand auf, vergewisserte sich, dass wirklich niemand im Haus war und holte ihr Handy. Es war bereits nach 11.00 Uhr, weswegen Ruri davon ausging, dass Chloe wach war. Sie atmete tief durch und wählte die Nummer, die sie gestern gespeichert hatte. Als es begann zu verbinden schwand ihr anfänglicher Mut und sie wurde unsicher. Plötzlich wurde abgenommen. „Chloe Takashima!“

„Was für eine nette Stimme sie hat“,

dachte sich Ruri.

„Hallo? Ist da jemand? Ich lege wieder auf!“

Ruri riss sich endlich zusammen und sagte:

„Nein, bitte nicht auflegen. Mein Name ist Ruri Aoi. Entschuldigung, dass ich Sie belästige.“

Am anderen Ende der Leitung hörte sie ein leises Kichern.

„Sie stören nicht, Aoi-san. Warum rufen Sie mich an und woher haben Sie meine Handynummer?“

Ruri war erleichtert, dass Chloe tatsächlich so nett war, wie Takanari erzählt hatte. Sie wollte kein Risiko eingehen, deswegen fragte sie vorsichtig:

„Ist ihr Mann zuhause?“

Als sie dies verneinte, fuhr sie fort:

„Ich… bin eine Freundin ihres Bruders Takanari.“

Am anderen Ende war es still. Schließlich sagte Chloe:

„Ist das wahr? Wie schön. Wie geht es ihm? Wo ist er gerade? Ich habe nichts mehr von ihm gehört, seit er mir von seiner Hochzeit erzählt hat. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Ich würde ihn so gerne mal wieder sehen.“

Ruri lächelte.

„Keine Sorge, ihm geht es gut. Er ist, wie sie ja schon wissen, mit meinem Adoptivvater Kisuke verheiratet und er hat hier viele Freunde. Er hat sich nicht gemeldet, weil er Ihnen keinen Ärger bereiten wollte. Ich habe Ihre Nummer auch nur ohne sein Wissen. Nehmen Sie es ihm nicht übel.“

Chloe lachte.

„Wie könnte ich ihm etwas übel nehmen? Ich würde alles dafür geben, um ihn mal wieder zu sehen und mit ihm zu sprechen.“

Nach kurzem Schweigen fuhr sie fort:

„Mein Mann ist ein paar Tage mit unserer Tochter weggefahren. Würden Sie mir Takanaris Adresse geben?“

Das tat Ruri ohne zu zögern und mit Freude.

„Vielen, vielen Dank. Ich mache mich sofort auf den Weg. Ich werde ungefähr 1 ½ Stunden brauchen.“

„Da wird er wahrscheinlich noch nicht zuhause sein. Dafür könnten Sie sich mit meinem Adoptivvater unterhalten. Er würde Sie bestimmt auch gerne kennen lernen. Ich will Sie auch nicht länger aufhalten. Bis dann.“

Ruri legte auf und fühlte sich großartig. Sie hatte es geschafft und dann auch noch zu einem so günstigen Zeitpunkt. Dafür war sie ihrem Herz ausnahmsweise mal dankbar. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Chloe war auf dem Weg hier her. Ruri lief in ihr Zimmer, zog sich im Bruchteil einer Sekunde um und begann das Haus aufzuräumen. Sie konnte sich Takanaris erschrockenen und erstaunten Blick lebhaft vorstellen. Um kurz nach zwölf kam Kisuke nach Hause und machte sich ans Mittagessen. Ruri deckte den Tisch für drei Personen, weswegen Kisuke sie fragte, ob noch jemand kommen würde, aber Ruri lächelte nur und schwieg. Als um zwanzig vor eins die Türklingel erklang, blieb ihr fast das Herz stehen und sie wackelte mehr zu Tür, als dass sie lief. Als sie die Tür öffnete, stand eine wirklich gut aussehende Frau vor ihr. Sie hatte die gleichen haselnussbraunen Augen, wie Takanari und schulterlange, schwarze Haare. Sie hatte eine schmale Figur und war ungefähr genauso groß, wie Ruri. Als Ruri ihre Stimme wieder gefunden hatte, fragte sie schüchtern:

„Chloe-san?“

Die Frau lächelte und antwortete:

„Dann gehe ich mal davon aus, dass Sie Aoi-san sind. Darf ich dich duzen und Ruri nennen?“

Sie nickte und lächelte. Von hinten rief Kisuke:

„Wer war es denn Ruri?“

Sie ließ Chloe herein und führte sie in die Küche. Kisuke drehte sich zu ihnen um und sah Chloe fragend an. Ruri holte tief Luft und sagte:

„Chloe-san, das ist Kisuke Aoi, mein Adoptivvater und Takanaris… Ehepartner. Papa, das ist Chloe Takashima, Takanaris jüngere Schwester.“

Für einen Moment schwiegen beide und Ruri machte sich Sorgen, ob sie einen Fehler gemacht hatte. Doch dann kam Kisuke lächelnd, aber ein wenig unsicher zu ihnen und hielt Chloe seine Hand hin.

„Freut mich Sie kennen zu lernen, Takashima-san.“

Chloe lachte und nahm seine Hand.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Sie können mich ruhig duzen. Ich bin so frei und tu das einfach. Du kannst mich übrigens auch duzen, Ruri. Ich bin euch so dankbar, dass ihr so freundlich zu Takanari seid. Er war immer so traurig und apathisch, nachdem er zuhause ausziehen musste. Selbst, wenn er lachte, wirkte es irgendwie unglücklich.“

Ein paar Tränen flossen ihr über das Gesicht. Kisuke führte sie zu einem Stuhl und Ruri holte Taschentücher.

„Würdest du noch für zwei weitere Personen decken, Ruri? Takanari und Kiichi kommen heute früher nach Hause.“

Sie nickte und holte die Sachen. Als sie wenig später anfangen wollten, klingelte es. Ein kurzer Blick auf das kleine Regal in der Küche genügte Ruri, um zu wissen, dass sowohl Takanari als auch Kiichi ihren Schlüssel vergessen hatten. Kisuke stand auf, um die Tür zu öffnen, aber Ruri kam ihm zuvor. Kiichi sah leicht zerrupft aus, weswegen sie ihn fragte, was denn passiert sei und er antwortete:

„Kakeru kam vorbei, während er frei hatte. Einer der Jungs hat sich über uns lustig gemacht und da habe ich zugeschlagen. Takanari hat uns wieder auseinander gebracht. Wir haben Kakeru an der Schule abgesetzt und sind gleich nach Hause, deswegen sind wir auch schon so früh.“

„Er muss vor Wut kochen“,

dachte sie sich, als er mit geballten Fäusten und knirschenden Zähnen an ihr vorbei ging. Takanari kam etwas besser gelaunt hinter ihm her. Ruri packte ihn am Arm und zog ihn in Richtung Küche.

„Was ist denn los mit dir? Ich bin nicht am Verhungern.“

Ruri lächelte, denn Chloe hatte sich in den Türrahmen gestellt. Takanari sah zu Ruri, deswegen sah er sie nicht gleich. Erst, als sie stehen blieb, sah er in Richtung Küche und erstarrte. Er wollte einen Schritt zurück, aber hielt ihn fest. Chloe traten wieder Tränen in die Augen, aber sie lächelte, als sie sprach:

„Wir haben uns lange nicht gesehen, Takanari.“

Er nickte stumm, dann sah er wieder zu Ruri.

„Das geht doch bestimmt auf dein Konto, hab ich Recht?“

Sie sah ihn unschuldig an und er seufzte. Kisuke kam aus der Küche und begrüßte ihn mit einem Kuss. Anschließend packte er Ruri und Kiichi am Arm und zog sie in die Küche. Nachdem er die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, atmete er durch. „Scheint so, als würde es klappen. Er hat sie bisher nicht rausgeworfen und wütend scheint er auch nicht zu sein. Ich denke du hast das Richtige getan, meine Kleine.“

Er wuschelte ihr durch die Haare und grinste. Kiichi stand nur dahinter und fragte verwirrt:

„Kann mich jemand mal aufklären? Wer ist die Frau?“

Ruri lachte.

„Entschuldige, Kiichi, du kannst es ja noch nicht wissen. Papa hat auch erst heute davon erfahren. Die Frau heißt Chloe Takashima und ist Takanaris jüngere Schwester. Die Beiden haben sich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Ich habe mir heimlich ihre Handynummer gespeichert und dieses Treffen arrangiert. Das war eine spontane Entscheidung.“

Kiichi nickte und begann sich ein Brot zu schmieren, obwohl das Mittagessen auf dem Tisch stand.

„Nur, damit ich es richtig verstanden habe. Du hast gegen seinen Willen eine Person eingeladen, die er seit langem nicht gesehen hat und vielleicht auch nicht sehen wollte.“

Ruri seufzte.

„Wenn du es so ausdrückst, dann klingt es do negativ. Ich wollte doch nur helfen.“ Nun war es Kiichi, der seufzte.

„Entschuldige, ich wollte dich damit nicht runter ziehen. Du musst allerdings zugeben, dass man es auch so sehen könnte.“

Ruri nickte stumm und sah zur Wand. Plötzlich ging die Tür auf und Takanari kam mit Chloe herein. Er kam auf Ruri zu und wuschelte ihr, wie Kisuke, durch die Haare, bis sie endgültig in alle Richtungen standen.

„Du bist mir Eine! Warum habe ich mir nur gedacht, dass es darauf hinausläuft, als ich dir von ihr erzählt habe?“

Er grinste und sie antwortete mit einem unschuldigen Blick:

„Vielleicht, weil ich so ein gutmütiges, engelsgleiches Wesen bin.“

Sie lachten und Ruri war froh, dass alles gut gegangen war. Kiichis Worte hatten sie doch sehr verunsichert. Sie setzten sich an den Tisch und aßen zu Mittag. Später kamen noch Kakeru, Chiharu und Sayori vorbei und sie hatten viel Spaß. Aus diesem Grund wollte Chloe auch über Nacht bleiben. Nach einigem hin und her, stimmte schließlich auch Takanari zu. Nach dem Essen gingen sie in die Stadt. Der Tag verging viel zu schnell und ehe sie sich versahen, war es Abend. Kakeru, Chiharu und Sayori verabschiedeten sich und gingen heim. Auch sie machten sich auf den Weg zurück. Sie redeten noch bis spät in die Nacht und fielen anschließend wie tot in die Betten.
 

(Hey ho, da bin ich mal wieder^^ Ich wollte nur Bescheid sagen, dass es etwas dauern könnte, bis ich Kapitel 11 und 12 (Die letzten beiden^^) hochlade. Ich habe sie nämlich noch nicht vorgeschrieben >__< Ich gebe mein Bestes, dass sie in den nächsten 2 Wochen auch noch da sind^^ Kapitel 10 kommt noch im Laufe dieser Woche ;) Entweder am Samstag oder sogar schon am Freitag^^ Liebe Grüße Kitty_St_Heaven)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Black
2008-10-23T23:41:58+00:00 24.10.2008 01:41
hi,

ich mag deine geschichte wirklich sehr ~^,^~ ... habe jetzt die letzten kapitel gelesen, hatte aber keine lust um zu allen kapiteln kommis zu schreiben, hoffe du nimmst mir das nicht übel -^,^-

blöd dass die andern ruri vergessen/ignoriert haben :(, toll dass das später wieder geklappt hat :D

das mit der operation von ruri fand ich wirklich traurig T.T!!!

kiichi ist eigentlich wirklich negativ XD fällt mir eigentlich jetzt erst richtig auf XD (gemein)


LG Annet


(tschuldige wenn es zuviele rechtschreibefehler gibt, ich bin niederländisch XD und es ist recht spät jetzt XD)


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