Zerbrechlichkeit (leicht zensiert)
Mein Herz rast, jeder Schlag tut in meiner Brust weh, meine Kehle schnürt so
voller Schmerz zu.
Ich hatte Angst verletzt zu werden, und nun weiß ich warum. Es ist kaum zu
ertragen.
Diese Sehnsucht die ich in mir trage, schreit lauter als sonst, alles in mir,
will ihn, braucht ihn!
"Bitte", nochmals flüstere ich, und sehe ihn bittend an, zugleich aber auch
leicht verzweifelt. Erneut kullern mir kleine Tränen über die Wange.
Angsttränen, der Abweisung von ihm.
"Yugi", ein letzter Hauch, ein letzter verzweifelter Blick, ehe er mir meinen
Atem raubt.
Es passiert so schnell, mit einem schlag liegt er auf mir, hat beider meiner
Hände gepackt, und drückt sie zum Sofa.
Ehe ich schon diese weichen warmen Lippen auf meinen Fühle.
Mir entweicht ein völlig perplexes keuschen, ehe ich auch schon meine Lippen
teile und auf seine antworte.
In diesem Augenblick, ist jeglicher Schmerz von mir gespült, ich fühle nur
noch solch eine riesengroße Erleichterung in mir. So ein wundervolles
befreiendes Gefühl.
Mein Kopf schwirrt, und summt.
Schmetterlinge toben durch all meine Venen.
Gar über meine Haut, laufen tausende von Ameisen.
Er führt den Kuss, welcher so bestimmend, und feste ist.
Er lässt es mich spüren, wie sehr auch ich ihm gefehlt habe.
Ich fühle es, durch diesen Kuss.
Meine Augen schließen sich sachte, eine letzte Träne kullert über meine
Wange, und mein Körper schmiegt sich wärme suchend an den seinen.
Durch seine bestimmende Art, schmelze ich unter ihm zusammen, wie eine Eiskugel,
ausgesetzt von Sonnenstrahlen.
Seine Hände lassen mich los, nur um seine Finger mit meinen zu verharken. Fest
umschließt er sie. So als wolle er mich nie mehr los lassen.
"Mh", zärtlich stöhne ich in den Kuss, da er mir über die Lippen leckt.
Ich öffne meinen Mund und komme herzlich gerne, seiner Zunge entgegen.
Ich habe schon fast vergessen wie er schmeckt… so gut, kaum zu beschreiben. Er
schmeckt einfach nur nach ihm selbst, eben nach Atemu.
Dieser Kuss aber erwärmt meinen ganzen Körper von Kopf bis Fuß, gar meine
Wangen werden heiß.
Ich hatte auch ganz vergessen, wie leidenschaftlich dieser Mann doch küssen
kann.
Ungewollt presst sich mein ganzer Körper an seinen, und er tut es mir gleich.
Mir ist so, als wollen wir uns erdrücken, als wollen wir nichts zwischen uns
lassen, nicht einmal Luft.
Diese nähe, ist wie Balsam für meine Seele, sie lässt mein Herz wieder
zusammenflicken, lässt mich wundervolle Dinge fühlen.
Mein Magen kribbelt wie verrückt, und als er meine Lippen verlässt, und mit
diesen über meine Wange streift, bis hin zu meinem Ohr, kann ich nur seufzen.
Das tut so unbeschreiblich gut.
"Yugi", haucht er so sehnsüchtig in mein Ohr, das es mir die Wirbelsäule
hinunter rinnt.
"Mh", erneut stöhne ich zärtlich auf, wegen seinen zähnen, welche so sanft
über mein Ohrläppchen streifen.
Anschließend wandern seine Lippen zu meinem Hals, ich wende sofort meinen Kopf
seitlich, nur um ihm platz zu bieten.
Ich brauch das jetzt… diese liebe von ihm. Kann und will gar nicht ohne sie
sein, nicht jetzt!
Ich kann auch gar nicht genug davon bekommen.
"Atemu", ich stöhne erschocken auf, er beißt mir in den Hals, ehe er feste
daran saugt.
Ein wohltuender Schmerz breitet sich in meinem Körper aus. Meine Venen fangen
Feuer. Ich löse eine Hand von ihm, lege sie in seinen Nacken, und drücke ihn
feste mit dem Kopf an meinen Hals.
Meine Wangen werden furchtbar heiß, gar mein ganzer Körper.
Alles in mir tobt, gar mein Unterleib beginnt wundervoll zu kribbeln.
Das saugen stoppt, ein zärtlicher Kuss bleibt, ehe seine Lippen wieder zu
meinen streicheln, und mich küssen. So voller Leidenschaft, und Sehnsucht.
Seine küsse sind feste, und zeigen mir, wie sehr er doch nach mir giert.
Einer seiner Hände streichelt dabei über meine Schulter hinunter, an meinen
Seiten entlang, bis hin zu meinen Oberschenkel, ganz langsam, und sanft.
Doch dann packt er meinen Schenkel, drückt ihn leicht nach oben zu seiner
Hüfte, und sein Becken komplett an das meine.
"Mh", tief stöhnen wir beide in den Kuss.
Meine eh schon leichte ...., wird mit einem Schlag, noch angeregter. Ein
Gewaltiger Blitz erfasst meinen Körper, und stellt all meine kleinen Härchen
auf. Mir ist auf einmal so schrecklich heiß und dazu macht sich in mir ein
unglaublicher Drang breit, ihm noch näher sein zu wollen. Ich verhungere an der
Liebe, und nun scheint mir, dass ich alles auf einmal will.
Zudem, hatte ich auch vergessen, wie zärtlich er in einem Moment sein kann, und
auf den anderen Moment, wiederum so aggressiv.
Er tut kaum was, und doch macht es mich so bestialisch an.
Ich bin wie Wachs in seinen Händen, so schwach, aber ich liebe es, genau das zu
sein.
Er löst den Kuss, und richtet sich leicht auf, dabei packt er meine Hüfte und
zieht mich etwas zurück aufs Sofa.
Mit verschleiertem Blick sehe ich ihn an.
Sein Blick aber raubt mir jeglichen verstand. Er ist so verdammt tief.
Seine roten Augen schimmern nun viel dunkler, und intensiver, voll gepackt mit
Gefühlen und Sehnsucht - nach mir.
Er beugt sich leicht zu mir herunter, greift nach einer meiner Hand, und küsst
die Innenfläche.
Ich lächle sachte deswegen auf.
Mein Herzschlag ist kaum zu kontrollieren, und als er seine Lippen, über meinen
Unterarm streift, schließe ich erneut meine Augen und genieße ihn einfach nur,
genieße alles um mich herum. Alles bleibt stehen, es gibt nur er und ich und
das ist ein wundervolles Gefühl, was mir nichts und niemand ersetzten könnte.
Seine Lippen streifen weiter, bleiben erst an meiner Schulter stehen, und
hauchen einen zarten Kuss darauf.
Wieder seufze ich zufrieden auf.
Seine Lippen gleiten zu meiner Brust, werden von seiner weichen feuchten Zunge
ersetzt.
Meine Haut beginnt deswegen zu brennen, doch dann kichere ich leicht auf, wegen
seiner Hände, die zärtlich an meinen Seiten entlang streicheln.
Beschämt sehe ich zu ihm herunter, doch er lächelt nur gegen meine Haut, und
streichelt mich absichtlich nochmals an dieser Stelle.
"Nicht", kichere ich auf, und schon streicheln seine Hände zu meinen Bauch,
doch ich halte die Luft an, spanne mich im gesamten auch etwas an, da seine
Zunge nun hinunter zu meinem Bauchnabel führt. Ich bin ab diesen Augenblick,
innerlich total aufgewühlt und nervös.
Was tun wir hier?
Er küsst diesen anschließend, und schon wandert seine Zunge wieder zärtlich
hinauf, zu meinen Hals, streift über meinen Kehlkopf, bis hin zu meinen Lippen,
ehe er mich dann erneut küsst, aber so bestimmend und fest. Ich bin
erleichtert, das er mit seiner Zunge nicht mehr dort unten verweilt, doch so wie
er mich küsst, schwindet mein Atem erneut, und ich habe einfach nur das
Gefühl, an ihm zu verbrennen.
Erneut drückt er sein ganzes Becken gegen das meine.
Ich schnaupe in den Kuss. Erneut erfasst mich eine Hitzewelle.
"Atemu", ich stöhne auf, breche den Kuss ab, wegen seiner Finger, welche über
meine "brust" streichelt.
Ein elektrischer Schlag durchzieht meinen Körper, erregt mich nur noch mehr.
Mein Becken drückt sich automatisch zu seinem.
Seine Finger streicheln mich weiter, seine Lippen wandern zu meinem Ohr.
"Gefällt dir das?", fragt er mich flüsternd, seine Stimme klingt so
ungewöhnlich tief, und diese Stimme, mit diesem verrauchten erotischen Touch,
regt mich noch mehr an.
"Ja", antworte ich schwach, zugegeben ist es mir aber auch etwas peinlich so was
zu zugeben, doch ihm anscheinend nicht, denn schon verlässt er mein Ohr, um
seine Lippen auf meiner "brust" abzusetzen.
Er küsst sie, ehe er mich anschließend dort verwöhnt.
Ich beiße mir auf die Lippen. Das ist so eine süße angenehme Qual.
Es ist der Himmel, und zu gleich auch die Hölle, nicht anders zu beschreiben.
Zärtlich wandern meine Finger durch sein Samtes Haar.
Erneut streichelt einer seiner Hände über meinen Bauch, zu meinen Seiten
hinunter, bis hin zu meinen Oberschenkel, doch dann wechselt er die Seiten.
Seine Hand wandert zu meiner Oberschenkelinnenseite.
Ich halte die Luft an.
Auf einmal zieht mein Unterleib so bestialisch, das ich kaum noch denken kann.
Alles konzentriert sich nur noch an mir, auf diese Stelle, wo seine Hand ist.
Meine .... beginnt zu pochen, und zugleich, beginnt er auch noch noch mehr meine Brust zu verwöhnen.
„Atemu“, stöhne ich schwach und ich weiß nicht recht, ob ich erleichtert
sein soll, oder doch eher frustriert, als seine Hand doch geschickt an meiner
.... vorbei schleicht, und sich wieder an meinem Hals ablegt.
Seine Lippen wandern erneut auf meine, und schon macht er meine Lippen, gar
meinen Mund zu seinem Eigentum, sein kompletter Körper legt sich dabei auf
meinen.
Ich gehe zu gerne auf seine Zunge ein. Sie tanzen mit einander, lernen sich
widerneu kennen.
Ich kann gar nicht genug davon bekommen, von all dem hier. Es macht so süchtig,
und ich will ihm auch etwas geben, nicht nur hier untätig herum liegen.
Ich will ihm auch liebe schenken.
Meine Hände umgreifen ihn, leicht drücke ich mich nach rechts, und er versteht
es auf Anhieb.
Keine zwei Sekunden später, liege ich oben, und er unten. Doch er lässt dabei
meine Lippen nicht los, drückt mich sogar noch fester am Genick zu sich
herunter.
Mir fehlt jeglicher Atem, und doch schlägt mein Herz so rasend schnell.
Meine Haut verbrennt auf eine wundervolle Art und Weise, wie ich es noch nie
erlebt habe.
Das ist alles so neue, und interessant für mich.
Mein Körper macht eh schon was er will, ich kann es kaum noch Kontrollieren.
Einer seiner Hände streichelt genau an meiner Wirbelsäule
hinunter, bis hin zu meinem Hintern.
Meine Wangen erröten, als ich seine Hand genau auf ihm spüre.
Anschließend aber stöhne ich in den Kuss, drücke mein Becken an das seine, da
seine Hand, auf einmal so zugepackt hat.
Mein Körper scheint auf einmal so unkontrolliert, mein Becken hört dann
einfach nicht mehr auf, sich an ihn zu drängen. Dieser Drang in mir, mehr zu
wollen, ist einfach viel zu groß, zudem bin ich einfach viel zu sehr erregt.
Ich weiß nicht, was ich tue, lasse es einfach geschehen, weil ich weiß, das
dieser Mann hier unter mir, mein ganzes vertrauen besitzt.
„Yugi“, er stöhnt tief in den Kuss, er drückt sich mir leicht
entgegen. Ich kann einfach nicht damit aufhören, es tut so gut. Dieser drang in
mir wird dadurch aber viel größer.
Zumal wenn er meinen Namen stöhnt, ich einfach durchdrehen könnte.
Es gefällt ihm was ich tue, ich merke, es, spüre es.
Er erwidert meine Bewegungen, drückt sich mir immer wieder entgegen. Gar die
andere Hand, legt sich leicht an meine Hüfte, und drückt mich zu ihm herunter.
„Mh“, ich seufze, als seine Finger leicht an meiner Shorts entlangfahren.
Soll er es doch tun, ich verlange danach.
Und er tut es, etwas vorsichtig wie meine, aber er tut es. Langsam gleiten seine
Finger unter meine Shorts, berühren so meinen Hintern, streicheln ihn sachte,
aber auch das erregt mich nur noch mehr.
Meine Hüfte hält einfach nicht still. Das ist alles so neu für mich, ich kann
nicht aufhören, ich muss mich einfach an ihn drängen, das fühlt sich einfach
so verdammt erlösend gut an.
„Yugi…hör auf“, Atemu bricht den Kuss ab, seine Stimme klingt so schwach.
„Was?“, frage ich hauchend nach.
Unsere beider Atem sind so verdammt heiß, welchen wir uns gegenseitig
zuhauchen. Erst Jetzt merke ich, wie sehr er und ich doch eigentlich schwitzen.
„Ich komme gleich wenn du so weiter auf mir rumjuckelst“, meint er dann,
aber so leicht amüsiert, und doch, so verdammt erotisch.
Beschämt sehe ich ihn an.
„Tschuldige“, nuschle ich, er aber lächelt sachte, und streift mit seiner
Hand über meine Wange.
Ich kann nicht anders, als meine Augen zu schließen und meine Lippen auf seine
zu legen. Ihn zu Schmecken, ihm zu zeigen wie lieb ich ihn doch habe. Doch
erneut beginne ich mit diesem Kuss, der so voller Zuneigung zu mir ist, mich an ihn zu drängen.
Mein Körper tut einfach was er will, was ihm gefällt… ich kann mich und will
mich gar nicht dagegen währen. Bin viel zu schwach dafür… so lange muss ich
an diesem Mann schon verhungern.
Doch Atemu versucht es, er umgreift meine Hüfte, und versucht sie still zu
halten, doch ich will das nicht. Bin viel zu schwach Dafür.
Ich wäre mich gegen seine Hände, drücke mich leidenschaftlich an ihn heran,
schlänge mich schon fast an ihn, presse mein Unterkörper gegen den seinen, ein
herrliches verrücktes Gefühl, was mir so verdammt gut gefällt.
„Yugi“, er stöhnt auf, beider seiner Hände packen an meiner Hüfte zu, er
übernimmt meine Lippen ruckartig, verschlingt sie fast.
Mein ganzes Becken wird feste an ihn gepresst.
Ein gewaltiger Schlag durchzieht meinen Körper.
Meine .... pocht wie verrückt, schreit schon regelrecht nach Erlösung,
doch Atemu ist auf einmal ganz still, gar sein Atem scheint weg.
Er küsst mich auch nicht mehr, hält nur seine beiden Lippen geöffnet, und
seine Hände halten meine Hüfte fast schon schmerzhaft fest an sich gedrückt.
Ein tiefes ausatmen ist nach einer kleinen weile zu hören, seine Lippen zittern
leicht, ich fühle es.
Und dann werden meine Wangen verdammt heiß, ich weiß in diesem Augenblick, wie
tief rot ich vor mich her leuchten muss.
„Zu...spät“, ganz leise flüstert er es. Ich weiß was er meint, ich fühle
es.
Seine eben noch spürende ...., an welcher ich einen Heiden befriedigenden Spaß
hatte mich zu ...., ist fort. Zurück bleibt eine merkwürdige Feuchte.
„Uhm… das wollte ich nicht“, nuschle ich peinlich berührt vor mich her.
Oh gott ist mir das peinlich…. Er hatte doch noch gesagt und...und ich?!
Fast schon entschuldigend sehe ich ihm in die Augen, doch er schaut mich nur so
schwach lächelnd an.
Seine Augenlieder sind nur halbgeöffnet. Ab und an blinzelt er. Aber so langsam
und schwach.
Zärtlich wandert seinen Finger über meinen Hintern.
„Schon ok“, flüstert er, er hört sich so befriedigt an, und doch auch so
müde.
Wieder ein blinzeln, ganz schwach und langsam. So langsam wie seine Finger
welche nun über meinen Rücken ziehen.
Kurz bleiben seine Augen einen kleinen Moment zu, ehe er sie doch wieder
öffnet.
Ich bin irgendwie unschlüssig, und total verunsichert, was ich denn nun machen
kann, oder soll.
Doch Atemus Augen, bleiben auf einmal zu.
Seine Hand legt sich ganz ruhig auf meinem Rücken ab.
Nun bin ich es der blinzelt, aber so ungläubig.
„Atemu?“, frage ich nun doch mal nach.
Doch es folgt gar keine Reaktion.
„Atemu“, ein empörter maulen, zugleich aber total eingeschnappt, entflieht
es meinen Lippen.
Das glaub ich ja jetzt nicht… der pennt doch jetzt nicht?!
Doch das was ich sehe, sind Tatsachen.
Da liegt er, auf seinen Lippen ein schwaches lächeln, bekleidet mit T-Shirt,
wie Short und pennt.
Ich muss sagen, ich fühle mich total gekränkt im ersten Augenblick, ehe ich
doch eher vor mich her schmolle. Das kann doch jetzt nicht war sein. Meine
ersten Sexuellen Annährungen, wie auch kleinen Erfahrungen und der, der pennt.
Tief atme ich aus, will meinen Körper beruhigen, doch ganz so einfach ist das
dann doch nicht wie ich meine.
„Mh“, macht Atemu auf einmal, und schon drückt er sich einfach so an mich.
„Atemu?“, frage ich nochmals nach, doch wieder keine Reaktion. Dennoch
lächle ich leicht, wenn auch eher Schwach.
Ok, wie kann ich ihm böse sein, wenn er mich so niedlich an mich kuschelt. Und
dabei noch so zufrieden lächelt, dennoch, irgendwie bin ich ja schon
frustriert.
Kurz blicke ich zur Uhr. Oh Himmel, wir haben schon 3 Uhr durch.
Wie lange du wohl schon wieder auf den Beinen bist?
Sorgenvoll sehe ich ihn an, streichle ihm durch sein Gesicht.
„Hast wohl die ganze Nacht gelernt…was?“, frage ich ihn leise, doch
Antwort bekomme ich keine.
Ich seufze tief auf, ehe ich mich doch einfach an ihn kuschle. Ich schließe die
Augen, und genieße einfach seine nähe.
Seit langen schlafen ich endlich mal wieder friedvoll ein, aber zum ersten mal
in meinem leben, total unbefriedigt, und doch ist dieses neue Gefühl, auch
irgendwie schön.
Zumal er ja, wegen mir so lächelt… auch wenn die Art und Weise wie er kam,
doch etwas merkwürdig war. Dennoch, ich konnte einfach nicht aufhören mich an
ihm zu reiben, es war schon fast wie sucht.
*
Ruckartig schrecke ich auf, zeitgleich aber auch Atemu, da auf einmal durch das
ganze Wohnzimmer ein schreien erklingt. Genau gesagt, kommt es vom Babyphon was
auf dem Tisch verweilt.
Draußen ist es schon hell.
„Uhm… die Kleine“, höre ich Atemu nuscheln.
In Bruchteilen von Sekunden fällt mir wieder ein, was gestern Nacht geschehen
ist.
Ich bin aber noch so müde.
Kurz blicke ich auf die Uhr. – Wir haben halb Sieben.
Boar, viel zu früh.
Doch Atemu steht auf, und geht zur Küchentür, doch dann dreht er sich zu mir
herum.
Sein blick ist auf einmal so kritisch. Er kneift ganz merkwürdig die Augen
zusammen, und sieht mich dabei an.
Was hat der denn jetzt?
Dennoch, erscheint mir sein aussehen, leicht zerzaust, und so total verpeilt
müde, mehr als nur niedlich.
„Ich bin doch nicht etwa eingeschlafen?“
Seine Frage klingt so, nun ja, so voller Unglauben.
Als wüsste er es selbst nicht mal mehr so genau.
„Ähm… nun ja, irgendwie schon.“
Auf einmal reißt er die Augen auf, und dreht sich sofort herum.
Mit raschen schritten haut er auf einmal ab.
„Das ist doch jetzt nicht war“, höre ich ihn noch total frustriert durch
seine Wohnung fluchen.
Ich schmunzle leicht- wenn er sich so dafür schämt, da kann ich ihm wirklich
nicht mehr böse sein. Es scheint ihn ja irgendwie schon mehr als mich zu
stören, das er eingeschlafen ist.
Tief atme ich durch, und entscheide mich einfach aufzustehen.
Ich drücke die Kaffeemaschine an- er wird sich sicher freuen… hoffe ich doch.
Aber er scheint ja noch keine Anzeichen gemacht, das ich ihm nun unerwünscht
bin, oder sonst was in der Art, was mir das Gefühl geben würde, das ich
schlechte Karten bei ihm habe.
Dennoch, bin ich innerlich total unsicher.
Doch als er mit der kleinen auf dem arm die Küche betritt, sehe ich nur noch
einen verlegenen blick, der er vor mir zu verstecken versucht.
Er redet auch nicht mit mir, kein bisschen.
Ich lächle darüber- so schlimm war das jetzt aber auch nicht, zumal ich für
meinen überforderten, und Dauerarbeitenden Atemu, doch sogar noch Verständnis
dafür aufbringen kann, das er eben eingeschlafen ist.
„Könntest du mal bitte auf die Kleine aufpassen… ich müsste mal“, kurz
deutet er auf seine Shorts.
Ich nicke nur, verkeife mir jegliches grinsen, gar jeden Kommentar.
Ich weiß wie unangenehm sich so was anfühlen kann, wenn man damit einschläft.
Er haut auch gleich ab, das furchtbar süße daran sind seine roten Wangen.
Doch als er wieder kommt, scheint er irgendwie verschämt, aber dazu noch sauer.
Er knallt schon fast die Tür zu vom Badezimmer zu.
Als er dann noch so ruppig nach einem Löffel aus der Schublade zieht, und diese
auch noch zuknallt, mache ich nun doch mal meinen Mund auf.
„Atemu… so schlimm war das jetzt gestern Nacht auch mal wieder nicht“,
gebe ich von mir.
Atemu aber atmet tief durch, er stemmt beider seiner Hände auf der
Arbeitsplatte der Küche ab, und schaut mir einfach nicht in die Augen.
„Nicht schlimm?… Ich finde das mehr als schlimm! … Es ist frustrierend,
kränken... es ist verdammt noch mal das, was ich gewusst hatte!“, seine
Stimme ist schroff, und mit jedem Wort wird sie lauter.
„Ich penn sogar beim Vorspiel ein… ich glaub es nicht!“, flucht er vor
sich her, doch er klingt dabei so frustriert.
„Verstehst du es jetzt?“, mit diesen Worten dreht er sich zu mir herum.
„Ich meine...was…“, er bricht ab, auf einmal klingt er wieder so
verzweifelt.
Irgendwie habe ich mich an seine überdimensionalen Stimmungen schon gewöhnt.
„Was wäre das für eine Beziehung? Du hättest so was nicht verdient Yugi“,
sagt er leise, und wendet seinen Blick zu Boden.
Ich lächle schwach.
„Es wäre genau das was ich wollte, auch wenn du tausende mal einschlafen
würdest“, gebe ich ehrlich von mir.
Doch er schüttelt nur mit seinem Kopf.
„Du redest so einen Schwachsinn Yugi“, mit einem schlag erhebt sich seine
Stimme.
„Setzt verdammt noch mal deine rosa Brille ab und sie mich an… verdammt sie
dir das hier an“, mit lauter Stimme zeigt er kurz auf sich, ehe er um sich
zeigt.
Ich schlucke kurz, zucke unter seiner lauten Stimme zusammen.
„Ich bin nicht in der Lage eine Beziehung zu führen… versteh das
doch…“, seine Worte sind fest.
„Du würdest weinen, weil ich kaum Zeit für dich hätte. Ich würde so oft
einschlafen, wie gestern, und komm mir nicht das es genau das wäre, was du
wolltest. Willst du das? … Mich, jeden Tag total überfordert, gestresst,
jemand der kaum Zeit hat, und fast überall einpennt, gar in einem so schönen
Augenblick? Willst du wirklich mein Freund sein, und somit eine art Vater für
Kiara… jetzt sie mich an und sag mir die Wahrheit… setzt doch nur mal deine
dumme Brille ab“, er schreit mich klagen an.
So sehr, dass ich schlucken muss.
Vielleicht hat er recht, ja vielleicht. Aber auf der anderen Seite, wäre es
viel schlimmer für mich, ohne ihn.
„Ich will aber nicht ohne dich sein“, flüstere ich ihm zu, fast schon
traurig. Mein blick senkt sich leicht dem Boden.
„Yugi bitte“, fratzt er mich an, doch er bricht ab, da Kiara auf einmal
beginnt zu schreien und das lauter den je. Sie hatte eh schon die ganze zeit
geknatscht, doch ich wie auch er, haben sie eher ignoriert.
„Und du…. Sei doch verdammt noch mal ruhig!“
Ich reiße die Augen auf, so habe ich ihn noch nie erlebt. Er schreit gerade
seine Tochter an, welche nun auch zusammen zuckt.
Atemu ist auf einmal selbst ganz still.
„Ah gott“, auf einmal rennt er zu seiner Tochter, nimmt das weinende kleine
Mädchen auf seine Arme, und drückt es feste an sich.
„Das tut mir leid, das wollte ich nicht“, flüstert er voller reue auf.
„Ich hab dich doch lieb“, er schließt seine Augen, streichelt seine Tochter
am Rücken, welche sich dann auch allmählich wieder beruhigt.
Ich schlucke, ihn jetzt so zu sehen ist wiederum was anderes.
Er trägt so viel Frust in sich, so viel leid- erst jetzt erkenne ich es.
Er schreit förmlich nach Hilfe. Er kann nicht mehr… es ist ihm kaum
anzusehen, aber ich weiß es.
Er würde nie seine Tochter so anschreien, wenn er nicht so überfordert
wäre… mit mir, mit allem.
„Yugi bitte geh“, höre ich seine Stimme, er schaut mich dabei nicht an,
aber er klingt verzweifelt.
Ich aber bleibe sitzen… er braucht doch Luft. Jetzt, in diesem Augenblick. Er
lässt sein Kind gar nicht mehr los. Hält es, wie ein wärmendes Kisschen an
sich, als suche er nach Liebe, oder als wolle er damit seinem Kind alle Liebe
schenken, die er hat.
„Bitte Yugi, geh“, seine Stimme wird lauter, und auffordernder.
„Sie doch was hier mit mir passiert… bitte geh“, meint er erneut, da ich
mich immer noch nicht bewege.
Seine Tochter hört aber nicht auf zu wimmern, er wippt sie zärtlich in seinen
Armen, legt seine Lippen an seine Stirn, und entschuldigt sich die ganze zeit
für seinen Ton.
Irgendwann hört Kiara dann doch auf zu weinen.
Ich war die ganze Zeit ruhig, doch das was mich stört, ist das er nichts sagt,
und das er mir nicht seine Augen zeigt.
„Yugi, ich bitte dich geh… wenn du da bist, bin ich frustriert, und das
macht mich wütend, ich will nicht wütend sein“, meint er leise, doch seine
Stimme, ist dabei so leise, so zerbrochen. Noch nie habe ich ihn so sprechen
gehört.
Betrübt sehe ich ihn an, aber auch verletzt, weil er sagt, ich würde ihn
frustrieren.
Dennoch, bleibe ich ruhig, und stelle meine Frage.
„Warum bist du frustriert?“
„Weil ach…“, er wendet seinen Kopf komplett zur Seite, jetzt sehe ich gar
nichts mehr von seinem Gesicht, und er klingt dabei wieder leicht sauer.
„Yugi… das ist jetzt kein passender Augenblick, über so etwas zu reden“,
meint er dann, seine stimme klingt auf einmal wieder total neutral, zeitgleich
setzt er seine Tochter auf den Hochstuhl ab, ehe er zum Kühlschrank geht. Dabei
meldet sich Kiara überdeutlich, das sie nun Hunger hat.
Tief seufze ich in mich hinein, ich verstehe es ja, dennoch, ich würde es gerne
klären.
„Du könntest es mir doch erklären, in einem ruhigen Ton…oder?“, frage
ich nun zögernd leise nach.
Immer noch nicht habe ich seine Augen erblicken können.
„Yugi bitte, nimm dir Sachen aus meinen Schrank und geh!“, ich zucke
zusammen, er ist verdammt laut, dabei drückt er seine Hände am Kühlschrank
zusammen.
Kurz schlucke ich.
Was macht dich so wütend Atemu? Was nur? Und warum zeigst du mir dein Gesicht
nicht?
Ich nicke einfach nur, es ist wirklich das Beste wenn ich gehe.
Er regt sich nur auf, und vor seiner Tochter, ist das wirklich nicht gut. Er hat
recht damit, aber ich möchte dennoch mit ihm darüber sprechen.
Aber auf der einen Seite, denke ich, dass er wirklich mal Luft bräuchte, gerade
jetzt.
Ich habe doch heute frei, ich könnte die kleine doch nehmen.
„Ok, aber ich möchte noch darüber sprechen, wenn du zeit hast…Ok?“
Fragend sehe ich ihn an, er nickt nur, zu mich wenden, tut er sich nicht.
„Soll ich Kiara vielleicht mitnehmen….-„
„Nein!“
Ich zucke erneut zusammen, ich schlucke hart, warum ist er nur so laut, warum so
böse, warum so aggressiv zu mir?
Ich sage nichts mehr, drehe mich herum, und gehe einfach in sein Zimmer, um mir
etwas anzuziehen.
Als ich rauskomme, hält er erneut seine Tochter im arm, um sie zu trösten, da
sie sich gerade den Finger gequetscht hat, wie ich es gehört habe.
Traurig sehe ich ihn an.
„Ich wolle dir nur helfen“, meine ich zu ihm, eher traurig, und verbittert.
Ich weiß gar nicht wie ich mich fühlen soll.
Ich weiß nichts.
Ich fühle mich verletzt, fühle mich traurig, aber auch so hilflos ihm
gegenüber.
Ich senke den Kopf, ehe ich zur Haustür gehe, und seine Wohnung verlasse.
Doch als ich die ersten paar Schritte hinunter gehe, gehe ich doch wieder
zurück.
Da ich mir doch tatsächlich vergessen habe, meine Schuhe anzuziehen. Da ich den
Schlüssel eh schon in der Hand halte, sperre ich einfach auf, doch als ich die
Tür aufmache, und in die Küche sehe, zerbricht mir das Herz.
Verzweifelt, und berührt, sehe ich zu Atemu hinab.
Er sitzt auf dem Boden. An seiner Schulter lehnt sein Kind, welches er tröstet,
doch er ist es, der Trost bräuchte.
Er ist ganz ruhig, seine Augenlieder sind geschlossen, und doch laufen ihm
Tränen über die Wange.
Du wolltest nicht, dass ich deine Tränen sehe, nicht war!
Deshalb hast du mir dein Gesicht nicht zeigen wollen.
Der Kopf seiner Tochter, lehnt an seiner Schulter, Atemus Hände, drücken sie
feste zu sich, während er leicht hin und her mit seinem Körper schwankt, um
seiner Tochter Trost zu geben.
Die Kleine hört auf zu weinen, und schaut ihrem Vater anschließend ins
Gesicht, doch er öffnet nicht die Augen.
„Papa traurig?“, fragt sie, worauf seine Lippen stark an anfangen zu zittern
und er einfach kräftig nickt. Ehe auch schon ein halbherziges verkommenes
schluchzen über seine Lippen gleitet, und er dennoch versucht, sich mit aller
Kraft dagegen zu wären.
„Wegen …ich?“
Kräftigt schüttelt er den Kopf. Ehe er doch seine Augen öffnet, und Kiara
zärtlich durch Gesicht streichelt. Er Atmet tief durch, versucht sich zu
sammeln.
Seine Augen, die er eben vor mir verborgne haben, sind voller Traurigkeit, und
voller leid.
„Nein… Papa hat aua“, sagt er, und versucht mit diesen Worten einfach das
zu erklären, was eben ein eineinhalb jähriges Kind verstehen kann.
Rasch steht Kiara auf, zieht an einer Schublade, und nimmt Pflaster heraus, ehe
sie sich vor Atemu stellt, und es ihm präsentiert.
„hier…“, lächelnd steht sie da, Atemus blick ist eher ein verzweifeltes,
halbherziges, gespieltes Lächeln.
Er zieht die Kleine auf seinen Schoß, seine tränen versiegeln in diesem
Augenblick.
Ich frage mich, woher dieser Mann noch diese Kraft nimmt, und dich in diesem
Moment so zusammenreißen kann.
„Wo?“, fragt die kleine Kiara, Atemu seufzt auf, ehe er seinen Arm hinhält,
und einfach auf eine x beliebige Stelle deutet, worauf Kiara einfach ein
Pflaster klebt.
Ich schlucke hart, erwache aus meiner Starre über sein Bild. War total
gefangen, aber zu gleich auch entsetzt über diese Traurigkeit in ihm.
Über diese Hilflosigkeit, und diese stärke, ohne Trost leben zu können.
Trüb sehe ich auf die Beiden.
Ich will nicht hier stehen, ich will helfen, ihm, will ich helfen, egal wie.
Ich will nur nicht, das er so traurig ist.
„Hunger“, mit diesen Worten, meldet sich die Kleine, worauf Atemu nickt,
sich die Tränen rasch aus den Augen wischt, und er eben seinen Pflichten
nachgehen muss, doch was ist mit ihm.
Was ist mit seinen Gefühlen- muss er sie immer so wie in diesem Augenblick
zurückstecken.
Er ist frustriert, er ist wütend, und er ist traurig.
Atemu steht auf und deckt eher kraftlos den Tisch, ich kann das alles nicht
sehen, kurz schüttle ich den Kopf, ehe ich den Flur Endlangstreite.
Doch rasch gehe ich zurück, genau zur Haustür. Öffne sie ganz leise, und
warte einen kleinen Augenblick.
Er würde nicht wollen, und nie wissen, das ich ihn so gesehen habe.
Er hatte das nicht alles umsonst vor mir so gut versteckt.
Ich denke auch nicht, das es ihn begeistern würde, wenn er wüsste, das ich ihn
so gesehen habe.
Ich öffne die Tür erneut, mache mich zugleich auch lautstark bemerkbar.
„Sorry, hatte meine Schuhe vergessen anzuziehen!“, rufe ich ihm zu, als ich
die Tür wieder öffne.
Er zuckt total zusammen, erschreckt sich als er mich sieht, doch ich sage
nichts, gehe einfach auf ihn zu, da ich sehe und merke, das er allein schon mit
dem Brot Kämpfen muss, es überhaupt belegt zu bekommen nehme mir einfach
seinen Teller, und mache das Brot für die kleine selbst. Er selbst schaut zu
Boden, regt sich kein stück, und versucht rasch und heimlich, die letzten
Spuren seiner Tränen zu vertuschen.
Ich selbst tue so, als würde ich es nicht sehen, mache auch den Kakao, nach
welchen die Kleine verlangt.
„So, guten Hunger, meine kleine“, lächle ich sie an, ehe sie auch schon,
wortwörtlich reinhaut und lächelnd vor sich her mampft.
„Danke“, ein leises flüstern ist zu hören.
Schwach lächelnd sehe ich zu ihm hinüber.
Er hat den blick gesenkt, und seine Finger spielen leicht an der Tisch kante.
Nur ein Idiot würde nicht sehen, das er eben geweint hatte. Er könnte sich gar
nicht heraus reden, oder Schauspielern, wie er es bei meiner Mutter getan hatte.
„Bitte“, erwidere ich.
„Tut mir leid, ich hätte dich nicht so anschreien dürfen, es ist
nur…ach“, er scheint wieder leicht frustriert.
„Ist ok Atemu… willst du vielleicht reden?“, frage ich ihn nun, und halte
meine Hand auf seine, will ihm wenigstens etwas Trost schenken, will etwas für
ihn da sein.
So oft, war er schon für mich da, so oft hat er mir Trost gespendet, und ich,
ich habe ihm noch immer mit meinen Problemen belagert, dabei hat er doch selbst
genug.
Mein schlechtes Gewissen nimmt mich komplett sein.
Habe ich je gefragt, wie es ihm geht, bin ich je darauf eingegangne, wenn er mir
sagte, das es ihm so na ja geht?
Eher habe ich meine Probleme in den Vordergrund gestellt, aber er hatte immer so
zugehört.
Nie fing er von seinen Gefühlen, oder Problemen an zu sprechen.
„Ich denke, ich bin dir das schuldig….aber“, meint er, aber so leise,
über den Satz sehe ich ihn dennoch verwundert an. Er ist es mir schuldig?
„Aber nicht jetzt“, sachte schüttelt er mit dem Kopf.
„Mh? Soll ich die Kleine nicht doch etwas mitnehmen, dann kannst du mal Luft
holen, und vielleicht etwas nachdenken“, biete ich ihm erneut an, und drücke
zaghaft seine Hand.
Er aber öffnet seine Hand, und erwidert kurz den Druck, ehe er leicht nickt.
Doch sein blick bleibt mir verborgen.
Willst du mir deine Gefühle nicht zeigen, oder schämst du dich, weil ich dich
so verletzt und zerbrechlich sehe?
Ich will gar nicht wissen, wie er sich verhalten hätte, wenn ich ihn in der von
mir eben gesehenen Situationen, zu ihm gegangen wäre.
Ich streichle über seine Hand und ganz ehrlich, bin ich sehr stolz auf ihn.
Da er mir auf einmal so entgegen kommt, da er sonst solche Gefühle total
versteckt.
Denn auch wenn er mir seine Augen nicht zeigt, nimmt er meine Hilfe an, und wenn
er meine Hilfe annimmt, dann nur weil er sie wirklich braucht.
„Darf … darf ich mich hinlegen?“, fragt er leise, seine Stimme ist wieder
so zerbrechlich.
Ich lächle, weil er mich das eben doch Tatsächlich gefragt hat.
„Natürlich“, ich lächle ihn sachte an, er aber nickt nur, sagt nichts, und
löst seine Hand von mir.
Kurz darauf steht er auf, und gibt seiner Tochter einen Kuss, ehe er aus der
Küche streitet, doch an seiner Zimmertür bleibt er stehen.
Er sieht mich an.
„Danke“, flüstert er leise, seine Augen aber sind einfach nur matt und
traurig.
*
„Kiara…nein… nein“, wütend sehe ich die Kleine an, welche gerade zum
hundertsten Male, immer wieder Kieselsteine vom Boden aufhebt, und diese in
Richtung eines Autos wirfst.
Doch die kleine Kiara grinst mich verlegen an, ehe sie es noch mal tut.
„Ich hab nein gesagt“, meine Stimme erhebt sich total, ich habe mich noch
nie so erlebt wenn ich ehrlich bin, aber dieses Kind bringt mich total aus der
Fassung. Wie kann man nur so stur sein?
„So jetzt reicht es“, ich hebe die Kleine auf den Arm, setzte sie in den
Kinderwagen, da ich das eben schon ein paar mal angekündigt habe, und
verschwinde von diesem Spielplatz.
„Du bist genauso stur wie dein Vater“, murre ich beleidigt über meine
Lippen, doch die Kleine, schreit mir fast schon die Ohren zu, weil sie
natürlich wieder auf den Spielplatz will.
Ich atme tief durch, versuche weitgehend, dieses Geschrei zu ignorieren, und
diese fast schon angreifende Blicke, von anderen Personen, gekonnt zu
übersehen.
Total gestresst von dieser Aktion, kehre ich wieder zu Atemus Wohnung zurück.
Ich bin ehrlich gesagt, heil froh, als die Kleine dabei endlich mal aufhört zu
schrieen, und anschließend einschläft.
Man hat die eine Kraft und eine Ausdauer, das strapaziert meine Nerven, wie
nichts anderes.
Woher sie das hat, ist kaum zu übersehen, auch wenn ich die Mutter nicht kenne.
Mit der kleinen in Arm, oben angekommen, kommt mir überraschender weise Mikosch
entgegen, der kein Wort sagt, da die kleine Schläft, dennoch nimmt er mir sie
ab, legt sie gleich ins Bett, und kommt dann zu mir in den Flur.
Er lächelt lieb.
„Na du… wie geht’s dir?“, fragt er mich gleich.
„Ich denke ganz gut … schläft Atemu noch?“, frage ich nun nach, doch
Mikosch schüttelt nur mit dem Kopf, ehe er zur Küche schreitet.
„Nein, er muss doch Arbeiten. Er hatte mir vor einer stunde gesagt, das du mit
Kiara unterwegs bist, also hab ich hier auf dich gewartet“, er grinst mich auf
einmal so bedeutend an.
„War was zwischen euch?“
Ich seufze aber nur auf- jetzt ist er schon wieder arbeiten, ich dachte
eigentlich, wir könnten reden. Das ist so ätzend, diese Warterei.
„Yugi, ich rede mit dir“, meint Mikosch dann, kurz sehe ich verwirrt zu ihm
auf, da ich wieder am nachdenken war.
„Ach so…. nun, irgendwie schon…. Hat er dir denn nichts gesagt?“, frage
ich jetzt nun doch mal nach.
„Gesagt nicht, aber“, auf einmal greift er hinter sich und legt einen
verschlossenen Brief auf dem Tisch ab.
„Das soll ich dir geben… was war? Ich habe Atemu noch nie so“, kurz
scheint Mikosch zu überlegen, was er wohl sagen könnte.
„So, irgendwie so niedergeschlagen gesehen.“
„Niedergeschlagen?“, frage ich nun doch nach, worauf er nickt.
„Ja, niedergeschlagen eben, er war so … als hätte man ihn überfahren, ich
kann es nicht wirklich beschreiben… und er wirkte total unzufrieden, als ich
ihn fragte was los sei, meinte er nur, das sein Leben eben scheiße wäre und
weiter wollte er sich dazu auch nicht äußern.“
„Uhm“, meine Augen gleiten nach unten auf den Tisch, worauf dieser Umschlag
liegt.
„Na los, mach ihn auf“, höre ich Mikoschs Stimme, worauf ich auch schon
gleich nicke.
Doch meine Gefühle fahren Achterbahn.
Ich habe einen unbändigen freudigen Drang in mir, diesen Brief zu öffnen, zu
gleich aber auch total panische Angst ihn zu öffnen, da er ja auch etwas
schreiben könnte, was mir nicht gefallen würde.
Doch meine Neugierde überwiegt nach einem kurzen Zögern.
Ich nehme ihn zur Hand, ehe ich ihn eher langsam öffne.
~
Hallo Yugi,
Du wunderst dich sicher, dass ich dir schreibe, aber realistisch gesehen, komme
ich eh nicht wirklich dazu, dir meine Gefühlswelt zu erklären, gar zu zeigen.
Ich wollte dir einfach eine kleine Antwort da lassen, bevor wir uns wieder
sehen, wird es sicher dauern.
Ich verstehe mich selbst momentan kaum.
Es ist alles so kompliziert und schwer.
Ich bin so glücklich wenn ich in deiner nähe bin, aber dann, wenn ich kurz
auch nur einen Augenblick realistisch über dich und mich nachdenke, dann bin
ich so frustriert.
So sehr, dass ich dich am liebsten von mir wegschubsen würde, mich umdrehen
will und von dir weg laufen möchte nur um dieses gefrustete Gefühl nicht
ertragen zu müssen.
Es hat nicht mit deiner Person zu tun, es sind einfach nur die Tatsachen, die
mir klar und deutlich vor Augen gehalten werden.
Ich könnte dir nicht die Zeit widmen, die du verdient hättest, du bist so ein
wundervoller Mensch, so voller leben, und voller Ehrlichkeit, so sensibel und so
verdammt zerbrechlich.
Du brauchst so viel nähe, und so viel liebe und weiß das ich dir das niemals
bieten könnte.
Und das ist es, was mich frustriert.
Und weil ich weiß, das ich es nicht kann, bin ich so wütend, auf mich, auf
mein leben, den meine Gefühle zu dir, sind so unerträglich viel, das ich es
nicht schaffen werde, von dir fortzulaufen.
Von daher, hatte ich dir auch die Kette Geschenkt.
Ich wollte keine Nähe zu dir, und doch habe ich dir damit wieder Hoffnung
gemacht.
Ich wollte dir einfach nur etwas schenken, etwas von mir, etwas, was dir etwas
bedeuten könnte.
Ich möchte dir wichtig sein, ich möchte, dass du etwas von mir an dir trägst.
Und doch möchte ich nicht mit dir zusammen sein.
Wenn du mit mir zusammen wärst, wäre ich der traurigste Mensch, weil ich immer
weiß, das du es irgendwo viel besser haben könntest, als bei mir, weil ich
weiß, das du viel Besseres verdient hättest.
Aber auf der anderen Seite, wäre ich auch verdammt traurig, weil ich nicht mit
dir zusammen wäre.
Ich bin so hin und her gerissen.
Yugi, ich habe dich verdammt gerne, und ich bitte dich, mir zeit zu geben, um
mich selbst zu verstehen.
Ich bin total verwirrt, ich weiß nicht mal mehr wo oben oder unten ist.
Und zurzeit belasten mich noch so viele andere Dinge, die mir einfach die Luft
zum atmen nehmen.
Ich verspreche dir, ich werde mit dir reden, aber erst, wenn ich mich verstehe.
Denn wenn ich mich selbst verstehe, dann kann ich dir erklären, warum ich so
bin, warum ich dir lieber weh tue, als dir gutes zu tun.
Es tut mir nochmals leid, wie ich mit dir umgegangne bin, gar, wie laut ich zu
dir war.
Ich danke dir auch, für die ruhe die du mir heute geschenkt hast.
Das war mir verdammt viel wert.
Ich weiß wie unzufriedenstellend dieser Brief für dich sein muss, aber wie
kann ich dir erklären, was ich selbst kaum verstehe?
Lg
Atemu
~
Tief amte ich aus, muss dann aber doch lächeln, wenn auch schwach.
Ich lasse ihm alle zeit der Welt.
Das ist doch schon mal ein schritt voran.
Er wird die Zeit zum nachdenken bekommen, und wenn ich es bin, der ihm die Zeit
schenken muss.
Er wird sie bekommen, und ich werde warten.
Aber was er sich da in seinem Kopf zusammen spinnt.
Ich hätte besseres verdient. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln.
„Oh gott, das hat doch nicht unser Ati geschrieben“, quietscht auf einmal
Mikosch neben mir auf.
Ich zucke total zusammen, erschrecke mich total.
„Du hast doch nicht etwa mitgelesen?“, fauche ich ihn wütend an, zugleich
werden meine Wangen aber so verdammt heiß.
„Natürlich…. Oh was muss der dich lieben, das hätte ich unserm Ati gar
nicht zugetraut“, lächelt mich Mikosch auf einmal an.
Verwundert, und mit verdammt roten Wangen, sehe ich ihn an.
„Was meinst du?“
„Wenn du in mein alter kommst, wirst du mich verstehen“, er grinst breit und
stupst mit seinem Zeigefinger auf meine Nase, ich aber sehe ihn beleidigt an.
„Was soll das denn heißen?“
Irgendwie fühle ich mich gerade beleidigt, weil er so was sagt, und zudem
fühle ich mich nun noch verdammt jung.
„Na Atemu war oft verknallt, aber verliebt, so richtig… also so bis über
beide Ohren…“, er schüttelt kurz mit dem Kopf.
„Eher nicht… Atemu war ein kleiner Spieler. Er sehnte sich oft nach liebe,
ja sicher, wer tut das nicht… aber Atemu hatte genau deswegen eine Beziehung,
sicher war da auch eine art Verliebtheit im spielt, aber… liebe“, endsetzt
sehe ich Mikosch an.
Das kann ich kaum glauben was er da über seine Lippen gibt.
„Oftmals hatte ich bei Atemu das Gefühl, er weiß gar nicht was das Wort
liebe bedeutet… aber nun“, Mikosch lächelt und tippt auf den Brief den ich
immer noch in meinen Händen halte.
„Ist er verleibt, und das mehr als ihm lieb ist…und das erschlägt ihn
wahrscheinlich, und dann noch sein ganzer stress drum herum“, ein seufzen
gleitet über Mikosch Lippen.
Ich denke aber nicht, das dass was Mikosch sagte, oder eher über Atemu
behauptet war ist.
Er denkt nur falsch von ihm.
Atemu kann einfach nur nicht gut mit Gefühlen umgehen. Er spricht ja auch nie
darüber.
Ich denke einfach nur, seine Freunde denken so, weil er nie ein Wort darüber
verliert.
Er sagt nie was, er schreibt nie was, und doch hatte er mir immer gezeigt, wie
gern er mich doch hat.
Er ist eben kein Mann der Worte, sondern ein Mann von Taten.
„Atemu ist ein starker Mann, er hat viel Last zu tragen, und er trägt es
alles noch mit stolz. Ab und an, aber denke ich, er zerbricht daran, doch ich
kann ihm nicht helfen, wenn er mir nichts sagt.“
Ich nicke, und sehe auf den Brief.
„Egal wie stark ein Mann zu sein scheint, die Liebe hatte noch jeden auf den
Boden gezwungen.“
Überrascht sehe ich zu Mikosch.
Es passt so verdammt gut was er sagt.
„Aber ich denke, bei Atemu geht es nicht nur um die Liebe“, füge ich nun
hinzu, ich meine, das es noch viel mehr ist, was er ja auch in diesem Brief
angedeutet hat.
„Wahrscheinlich, aber er ist viel zu stur und zu stolz, als auch nur einmal
den Mund aufzumachen…“, Mikosch schaut kurz mürrisch zu mir herüber.
„Weißt du, er fragt immer nur, ob ich auf die Kleine aufpassen könnte, wenn
er arbeiten muss. Er bezahlt mich sogar dafür… ihm das Geld zurück geben,
das habe ich schon längst aufgegeben - Aber meinst du der hätte mich einmal,
oder die anderen gefragt, ob wir die Kleine mal nehmen könnten, nur damit er
was weiß ich mal machen könnte, sei es ausgehen, zum Frisör oder sonst
was“, er schüttelt den Kopf.
„Sicher, ich hätte jetzt sicher keine Lust, jeden Tag die Kleine zunehmen,
auch wenn ich sie gerne habe, aber ab und an, gerade wenn er so gestresst ist,
dann könnte er doch fragen, aber er tut es nicht, ihm so was anzubieten, das
haben wir alle aufgegeben… er ist echt ein stolzer Sturkopf.“
Ich nicke, die Erfahrung hatte ich ja heute Morgen auch schon gemacht.
Und doch, hatte er heute zugesagt, aber erst, als er wortwörtlich am Boden lag.
Ich falte den Brief zusammen und stecke ihn ein.
Ich lächle verlegen auf, ehe ich mir einen Stift nehme, ein kleines Papier
nehme, und einfach darauf schreibe was ich denke:
~Ich werde dir alle zeit geben, die du brauchst Atemu, und falls du Hilfe
benötigst, bin ich jederzeit für dich da. Hab dich lieb, Yugi~
Ich lege den Zettel auf den Tisch ehe ich anschließend ins Bad gehe.
Dort liegt auch das was ich suche, eben meine Hose von gestern, in welcher noch
mein Handy steckt.
Ich seufze tief auf, als ich die Anrufe, und die paar Mails von meinen Eltern
sehe.
Ich denke, ich sollte mich mal wieder daheim blicken lassen, ehe die noch
ausrasten.
„Mikosch, ich muss dann mal heim…sonst bekomme ich ärger.“
Er nickt kurz.
„Warum warst du überhaupt hier?“
Ich senke den Kopf, unschöne Bilder, von meinen Eltern treiben in meinem Kopf
herum.
„Meine Eltern wollen sich scheiden lassen, ich brauchte Trost!“
„Hast du ihn gefunden?“
Schwach lächelnd sehe ich zu ihm auf, und nicke.
Ja das habe ich. Doch was konnte ich ihm an Trost geben. Er gab mir mehr Trost
als es mir eigentlich lieb war. Viel mehr, als ich gebraucht hätte.
Und doch, auch wenn es schön war, gestern Nacht, wurmt es mich ja schon ein
bisschen, das Atemu eingeschlafen war.
Ich hätte so gerne, so viel mehr, von ihm in dieser Nacht gehabt.
Ich wollte mir so viel mehr geben lassen, und ihm so verdammt viel mehr geben.
Denn dieser Mann braucht so viel mehr liebe, als er verdient, und er braucht so
viel mehr Trost, als er verlangt.
Dieser Mann, sollte alles bekommen, denn er hätte es verdient, in meinen Augen
hätte er das.
Nur müsste ich ihm das eben noch irgendwie begreiflich machen, dennoch warte
ich auf ihn, auf diesen Tag, an dem er bereit ist, sich mit mir auszutauschen,
an dem Tag, auf den ich aufs sehnlichste warten werde.
Ein eher sehnsüchtiges Seufzen gleitet über meine Lippen.
Wie lange ich wohl warten muss, nur um ein einziges ehrliches Wort über seine
Gefühle von seinen Lippen zu vernehmen?
*
Meine nerven stehen blank, ich bin gerade durch die Praktische Prüfung meines
Führerscheins gerasselt.
Nicht nur das ich gerade eben einfach über einen Zebrastreifen gefahren bin,
nein, ich bin noch halb über den Brodstein gerast, und dann noch viel zu
langsam auf einer Autobahn gefahren.
Der Prüfer hatte mich nun gebeten anzuhalten, und mich zu beruhigen.
Ich kann mich aber nicht beruhigen, ich so was von nervös gewesen und jetzt
einfach nur noch mehr nervös, zudem auch total gefrustet.
Ich hatte Prüfungsangst, und nun, war genau diese Angst mein Untergang.
Ich seufze auf, traue mich nicht mal mehr, zum Tüv zu fahren, aber ich muss.
Als ich aussteige, werden mir die eher unschönen nachrichten überbracht, dass
ich doch noch etwas üben sollte.
Ich seufze tief auf, und sehe meine Mutter in die Augen, die eben beim Tüv auf
mich gewartet hat.
Sie sieht es mir schon an, also lächelt sie schwach, legt einen Arm um mich,
und meinz, dann eben beim nächsten mal.
Vater ist wieder ausgezogen, er hat auch seinen halben, oder eher seinen ganzen
Haustand mitgenommen.
Großvater spricht viel mit mir darüber, da ich mit meinen Eltern gar nicht
mehr darüber reden will. Zudem beide sich eh nur noch darüber aufregen, und
Atemu möchte ich nun auch nicht mit meinen Problemen belasten.
Ich habe ihn in ruhe gelassen.
Ich habe nun Sommerferien, viel zu viel Zeit, aber auf der anderen Seite, bin
ich doch froh, das der ganze Abi stress nun vorbei ist.
Das lernen selbst fällt mir nie schwer, es ist immer nur die Angst, und
Nervosität in mir, zu versagen, was das ganze wie eben beim Führerschein, fast
unerträglich macht.
Und morgen, ja morgen hat Atemu Prüfung.
Innerlich drücke ich ihm alle Daumen, ich werde ich auch och einen SmS
schreiben, ich möchte ja schon, das er weiß, das ich an ihn denke. Gerade in
solch einem wichtigen Augenblick in seinem Leben.
Hoffentlich stellt er sich nicht so an wie ich heute.
Durch Mikosch habe ich erfahren, das er seinen Theoretischen Teil, richtig gut
Bestanden hat.
Worüber ich mich natürlich total gefreut habe.
Doch nun fehlt eben noch das praktische, wie bei meinem Führerschein auch. Doch
bei ihm hängt viel mehr daran, als bei mir.
Als ich am morgen erwache, schreibe ich ihm auch gleich meine SmS
~Ich wünsche dir viel glück bei deiner Prüfung ^^b HDL Yugi~
Mehr hatte ich nicht geschrieben, doch dann beginnt mein Herz zu rasen, total an
auszuflippen, gar mein Atme hält an, mein Brustkorb drückt sich voller
Nervosität zusammen, wegen dem klingelnden Ton, und das blinken seines Namens,
auf meinem Display.
Rasch halte ich mein Handy an mein Ohr, ehe ich auch schon ein totales
gestochenes „Yugi?“, über die Lippen bringe.
„Yugi“, er seufzt meinen Namen total erleichtert aus.
Ich runzle die Stirn, doch mein Herz hört nicht auf gegen meine Brust zu
hämmern.
„Danke… für SmS“, beginnt er auf einmal, dennoch, in seiner Stimme ist
stress.
„Ich… du… nun ja“, er stockt auf einmal, etwas, ich frage mich aber nur
was er hat, kann aber nicht mal wirklich fragen, zu sehr bringt mich seine
Stimme, gar sein anrufen, in Wallung.
„Du hattest mir mal gesagt, dass ich jeder Zeit nach deiner Hilfe verlangen
kann, wenn ich sie bräuchte“, sagt er, doch dabei druckst er so herum, als
wäre es ihm nicht ganz angenehm nach Hilfe zu fragen.
Ich nicke, ehe ich doch über mich selbst den Kopf schüttle.
Der kann mich doch gar nicht sehen!
„Ja natürlich“, antworte ich dann doch, aber meine Stimme kratzt dabei
leicht, also räuspere ich mich.
„Nun…ich bräuchte Hilfe, und zwar jetzt“, sagt er, aber so leise, als
schäme er sich dafür.
„Wie jetzt?“, frage ich nun doch mal nach und richte mich in meinem Bett
auf.
„Ja jetzt“, auf einmal wird seine Stimme total aufgebracht.
„Kiaras Mutter sollte die Kleine heute nehmen, aber sie kommt ja mal wieder
nicht….sie will mir eh wieder nur einen reindrücken, das wäre mal wieder so
typisch für sie“, mault er am Telefon, ich aber reiße meine Augen auf.
Sag mal, hat die sie nicht mehr alle, der hat doch heute Prüfung.
„Und ich erreiche gerade keinen, und da du mir gerade geschrieben hast dachte
ich, also das du vielleicht?“
„Natürlich Atemu“, ich lächle sachte ins Handy. Man hört es regelrecht
aus seiner Stimme, wie schwer es ihm fällt, mich nach Hilfe zu bitten.
„Ich würde wirklich nicht fragen, wenn ich eine andere Möglichkeit
hätte.“
„Atemu, es ist ok… soll ich vorbeikommen?“
„Ja also, das wäre nett… tut mir nochmals leid, das ich dich um diese
Uhrzeit störe.“
Ich rolle mit den Augen, jetzt übertreibt er es aber.
„Ich mach das auch wieder gut… also-„
Ich leg einfach auf, der spinnt doch.
Es ist doch selbstverständlich das ich ihm helfe, hallo, wo komme ich denn da
hin. Wie der sich anstellt.
Rasch springe ich aus dem Bett.
Innerlich aber bin ich arg sauer auf Kiaras Mutter. Wie kann sie ihn nur an so
einem wichtigen Tag hängen lassen?
Der reißt sich wortwörtlich den Hintern für sein Kind auf, und sie…?
Der wird doch eh schon wegen der Prüfung nervös sein und dann noch so ein
stress.
Ich kann darüber nur den Kopf schütteln.
Ich sage meinem Großvater bescheid, und erzähle ihm, das ich ihm nachher
jemand nettes vorstelle, worüber er sich gleich total freut.
Und dann laufe ich los, zu ihm.
Das ist das erste mal das ich klingle, wie mir auffällt und als ich die erste
Tür öffne, bin ich mehr als nur nervös, doch das ist nun Zweitrangig.
Oben angekommen, ist Atemu aber schon wieder weg, unterwegs mit Kiara im Arm,
und packt irgendwelche Sachen zusammen, wie ich es merke.
„Danke Yugi, wirklich, ich weiß gar nicht wie ich das gut machen kann“,
höre ich ihn sprechen.
Ich schüttle sachte mit den Kopf, und verdrehe die Augen.
„Ich muss aber jetzt gleich los, sonst komme ich zu spät“, erzählt er
weiter.
„Also“, mit diesen Worten bleibt er vor mir stehen.
Seine Augen betrachten mich unsicher. Mein blick ist seinem So ähnlich.
„Tschüss meine kleine“, er lächelt kurz Kiara an, gibt ihr einen Kuss, und
setzt sie auf dem Boden ab, dann schaut er mich an.
„Du kennst dich ja aus… gegessen hat sie schon, der Rest, kennt du ja von
Mikosch“, meint er, ich nicke nur.
Würde ihm aber am liebsten in den Arm nehmen, nur so, nur um ihm nah zu sein.
Mein Herz schreit regelrecht danach, alles in mir kämpft und doch, bleibe ich
genau vor ihm stehen.
„Danke“, er lächelt mich aufrichtig an, ich erwidere es einfach nur, kann
auch nichts weiter dazu sagen. Denn für mich ist es immer noch
selbstverständlich.
Er nickt kurz, ehe er an mir vorbeigeht, doch als ich ihn so gehen sehe, würde
ich am liebsten nach ihm greifen.
In anfassen, ihm glückwünschen, ihn küssen. Ihm zeigen, dass ich alles für
ihn tun würde, ihm sagen wie sehr ich ihn doch vermisst habe.
„Atemu“, ich rufe nach ihm, worauf er sich gleich vor der Haustür umdreht,
in seiner Hand hält er seinen Schlüssel, in der anderen, seine Tasche.
Ich zögere, und doch ist da dieser Drang in mir, alles in mir schreit, nach
nähe zu ihm.
Diese Distanz zwischen uns bringt mich fast um. Sie lässt mein Herz bitter
verkümmern.
Ich will das nicht. Ich will einfach nur hier, bei ihm sein.
Ein Schauer rinnt mir über die Haut, stellt jedes Haar auf meiner Haut auf.
Mein erster Fuß bewegt sich, ehe sich der Zweite dazugesellt und ich, mit
raschen schnellen Schritten auf ihn zu gehe, meine Arme öffne, und meine Hände
direkt darauf, zu seinem Nacken greifen.
Meine Augen schließen sich, doch mein Herz öffnet sich und schlägt voller
leben in meine Seele.
Und dann geschieht es, meine Lippen berühren die seine.
„Mh“, Atemu keucht so niedlich erschocken auf, das mir Schmetterlinge durch
den Magen sausen.
Ich teile meine Lippen, und das nur in diesen Augenblick mit ihm.
Mein Kuss aber ist so alleine, und so zärtlich. Ich bitte fast schon sehnlichst
mit meinen Lippen nach Erwiderung, und ich bekomme sie, nach kurzem zögern.
Die Tasche, gar der Schlüssel welche er in seinen Händen gehalten hatte, höre
ich zu Boden fallen, kurz darauf, spüre ich beider seiner Hände an meiner
Hüfte, ehe er mich mit seinem ganzen Gewischt an die Tür dirigiert, ehe auch
schon seine Lippen an meinen haften und er damit einen völlig anderen Takt
einschlägt als der meinige.
Wider diese leidenschaftliche bestimmende art meine Lippen zu frühren. Ich
schmelze an dieser Tür zusammen, und ich liebe es, wenn ich das Gefühl habe,
vor mich her zu schmelzen.
Ich weiß nicht immer, was er tut, und vor allem wie er es tut, aber was er
immer mit mir macht, das ist zum durchdrehen. Bringt jedes Mal meinen ganzen
Körper in Wallung.
Und vor allem, lässt mich genau solch ein Kuss spüren, wie gern er mich doch
hat, und vor allem, wie sehr er doch nach mir giert.
Doch dann löst er den Kuss, nicht einmal schmecken durfte ich ihn, doch seine
Zunge streift kurz über meine Lippen, was mir einen gewaltigen Blitz die
Wirbelsäule hinunter jagt.
Sachte öffne ich meine Augen, fühle mich noch so trunken, von diesem Kuss.
Doch als ich seine Augen erblicke, lächle ich sachte auf.
Sein blick ist so glücklich, und vor allem so warm, aber doch sind seine Augen
so müde.
„Yugi verdammt ich muss los“, mault er auf einmal, doch seine Stimme klingt
amüsiert.
„Jetzt bist du gleich schuld das ich zu spät komme“, gibt er dann von sich
und bückt sich zu seinen Sachen, die er fallen gelassen hat.
„Ich bin doch nicht schuld“, gebe ich nun doch zurück, kann aber mein
lächeln nicht unterdrücken.
„Doch und gnade dir Gott, wenn ich wegen zu spät kommen und nicht zur
Prüfung zugelassen werde“, gibt er dann ganz böse von sich, doch sein Blick
dabei!
Verwirrt sehe ich ihn an.
Doch sein grinsen, ist das, was mir anschließend die Röte ins Gesicht treibt.
„Atemu“, gebe ich nun doch empört von mir.
Er grinst nur, breiter denn je, ehe er mir einfach noch ganz frech auf den
Hintern haut, und dann zur Tür raus geht.
Mit roten Wangen, total empörten Blick, sehe ich ihm einfach nur verstört
nach.
Was soll das denn jetzt- dieses Verhalten?
„Pff, du pennst doch eh wieder ein“, gebe ich nun gekonnt zurück, weil ich
mich nicht von ihm ärgern lassen will.
Damit aber bleibt Atemu auf der Treppe stehen.
„Lag daran, das du so schlecht warst…. War ermüdend“, meint er ganz
trocken, doch ich kann ein unterdrückendes lachen hören.
„Pff… warum sollte ich mir bei dir auch mühe geben“, pfeife ich amüsiert
zurück, und lächle einfach breit vor mich her.
Er dreht sich herum, sein blick ist so, so wie damals, vor einem Jahr als wir
zusammen waren, so frech, so gezielt.
Ein eher dreckiges Grinsen haftet auf seinen Lippen.
„Du hast dir mühe zu geben!“
Mit diesen Worten, dreht er sich herum, und verschwindet aus diesem Haus.
Ich schmunzle, ehe ich den Kopf schüttle, und die Tür schließe.
Fast schön überglücklich aber doch etwas verwirrt über Atemus Verhalten,
nehme ich Kirara auf den Arm, drehe mich kurz mit ihr im Kreis und halte sie
anschließend in die Luft.
„Dein Papa macht mich noch total verrückt“, lächle ich sie an, meine es
aber so wie ich es sage.
„Papa verrückt ist“, lächelt sie, worauf ich lache, sie abstelle und ihr
durchs Haar wusle.
„Ja, dein Papa ist mehr als verrückt!“, ich lache auf, und fühle mich seit
längeren irgendwie total glücklich.
„Na kleines, willst du mal meine Opa kennen lernen?“, frage ich sie, worauf
sie nickt.
Was mich sehr erfreut.
Mein Großvater liebt Kinder, und er freut sich über jede Gesellschaft, zumal
ich das auf eine eher negative art und weise in den Sommerferien zu spüren
bekomme.
*
Zugegeben, nach dem ich die kleine meinem Großvatervorgestellt habe, hatte ich
ehrlich gesagt kaum noch was zu tun.
Mein Opa hatte sie sich wortwörtlich gegriffen und zu seinem Eigentum gemacht.
Ich stehe wohl eher dumm neben den beiden herum. Muss dennoch lächeln, da die
kleine Kiara, irgendwie nur am lachen ist, und Großvater auch.
Aber als ich angefangen hatte, das Mittagessen zu kochen, hatte ich doch die
Aufmerksamkeit von Kiara bekommen, Großvater nutzte sie Zeit, um sich etwas
auszuruhen.
Die kleine scheint sich jetzt schon arg fürs kochen zu interessieren.
Sie ist zwar noch so jung, und doch merkt man, für was sie sich mehr und für
was weniger interessiert.
Doch als mein Großvater am Nachmittag mit der kleinen noch spazieren gehen
will, sage ich dankend ab, denn erstens, gönne ich meinem Großvater die Zeit
mit der kleinen, die ihm mehr als gut tut, und zweitens, habe ich vor Atemu bei
der Prüfstelle abzuholen, zu welcher ich gerade mit dem Buß fahre.
Zugegeben, denke ich schon den ganzen Tag an ihn.
Ob er es wirklich schaffen wird?
Und da mir das eben keine Ruhe lässt, und dieses Verhalten von heute morgen,
eigentlich nur antworten verlangt, stehe ich nun hier, und warte auf ihn.
Ab und an, kommen ein paar Leute aus dem Gebäude heraus.
An der Kleidung erkenne ich, das es alles Restaurantfachlaute sind, doch ich
warte eben geduldig auf Atemu.
Als ich ihn sehe, erstrahlt sofort mein ganzes Herz.
Er kommt mit ein paar anderen Leuten heraus, mit welchen er ein paar Worte
wechselt, je näher er kommt, desto mehr verstehe ich.
Am liebsten würde ich zu ihm laufen und ihn fragen, wie den die Prüfung war,
aber anhand, seines Gesichts, denke ich eh, das es mehr als zufrieden stellend
für ihn war.
„Atemu, gehst du auch och mit was trinken… unsere ganze Klasse kommt?“,
fragt auf einmal eine Frau, die ich aber nicht kenne.
„Nein, ich würde gerne, aber meine Tochter wartet“, er sagt dankend ab.
„Du kannst sie doch mitnehmen!“
„Du, die ist bei ihrer Oma, ich muss erst mal in die nächste Stadt fahren,
bis ich zurück bin, ist es mitten in der Nacht.“
„Oh ach so… na dann… wir sehen uns“, lächelt sie, ich aber sehe
verwundert auf Atemu.
Warum lügt der so?
Oder wollte er einfach nur nicht mit seinen Klassenkameraden mit?
Er wartet, bis alle seine Leute in die Autos steigen.
Und ich warte einfach ab, bis ich ihn für mich alleine habe.
Doch als alle seine Kameraden fort sind, geht er einfach in eine andere
Richtung, ich will schon nach ihm rufen, doch was ich dann sehe, lässt mich
verstummen.
Er lässt sich auf eine Bank fallen, knallt seine Tasche einfach dabei zu Boden,
hält sich die Hand an die Brust und verzieht schmerzhaft sein Gesicht.
Sofort laufe ich zu ihm hin, mein blick ist voller Sorge und Kummer über ihn.
„Atemu… was hast du… ist was?“, frage ich gleich nach, bücke mich zu
ihm herunter, und lege gleich sachte meine Hand auf seinen Rücken.
„Yugi“, eine zu gleich überraschte, aber auch arg verschmerzte Stimmlage
ist zu hören.
„Nein… geht schon“, meint er dann, er atmet tief durch, und lässt die
hand von seiner Brust verschwinden.
„Ich hab nur Herzstechen, das kommt und geht“, sagt er dann, ich aber sehe
ihn entsetzt an.
Er spielt das gerade auch noch so herunter.
Himmel, der ist 19 Jahre und hat Herzstechen…? Wie soll ich das denn jetzt
verstehen.
Er blickt zu mir herüber, und lächelt schwach, er versucht mir gerade sein
Schauspiel aufzutischen, wie ich es merke.
Septisch sehe ich ihn an.
„Herzstechen?“, frage ich nun doch mal nach.
Mir kann der nichts mehr vormachen, dafür kenne ich ihn mittlerweile doch viel
zu gut.
Mich kann er nicht so verarschen wie seine Klassenkameraden und ich denke, das
er dass genau weiß.
Er nickt sachte, und setzt sich wieder Aufrecht hin, tut so, als würde es ihm
gut gehen.
Doch wenn man ihn genau betrachtet, dann würde man seine Finger sehen, welche
er gegen seine Oberschenkel drückt.
„Ja, das kommt und geht…“, meint er seine Stimme klingt dabei wieder so
neutral, wie keine andere.
Ich bin innerlich total erstaunt, von seiner Schauspielerei. Diesen Beruf hätte
er doch eher wählen sollen, wie ich finde. Aber in dieser Situation, sollte er
so was doch nicht tun.
Wäre es so schlimm mir zu sagen, das er Schmerzen hat, wäre es so schlimm mir
zu sagen, wie schlecht es ihm gerade geht.
„Und woher rührt das?“, frag eich nun nach. Meine Hand streichelt dabei
sachte über seinen Rücken.
An Hand meines Blickes müsste er wissen, wie viel sorgen ich mir gerade über
ihn mache.
„Stress…. Keine ruhe…. Mein Körper rebelliert gegen mich auf“, er
belächelt das ganze auch noch. Doch ich finde das nicht um belächeln, eher
traurig.
„Aber jetzt fällt die dumme Lernerei aus meinem Leben. Damit habe ich es auch
einfacher“, meint er.
Ich sage nichts dazu. Ich kann ihn nur voller Skepsis ansehen.
„mach dir bitte keine Sorgen Yugi… mir geht’s gut… wirklich“, meint er
auf einmal, da mein Blick anscheinend noch skeptischer und sorgenvoller ist als
vor ein paar Sekunden.
„Ich habe jetzt mehr zeit und komme etwas mehr zur Ruhe… wirklich“, meint
er, wobei er das wirklich noch extra betont.
Ich blicke leicht zu Boden.
Vielleicht hat er mehr ruhe… doch ob das reicht, das glaube ich weniger.
„Wo hast du eigentlich Kiara gelassen?“, mit dieser Frage wechselt er
Komplett das Thema, ich sehe wieder zu ihm hinauf.
„sie ist bei meinem Großvater“, ich lächle leicht.
„Die zwei sind ganz dicke zusammen.“
Er schmunzelt über meinen Spruch, nickt und legt seine Hand auf der Banklehne
ab, um sich aufzurichten.
Ich richte mich mit ihm auf. „Und wie war die Prüfung?“
„Ich kann nicht klagen… ein paar dumme Fehler, aber die Ergebnisse bekommen
wir eh erst später. Aber bestanden habe ich auf jeden-„
sein Satz bleibt in der Luft hängen, doch Atemu ist es, der zu Boden fällt.
Erschocken schrecke ich auf, und bücke mich zu ihm herunter.
Leicht richte ich ihn auf, er schaut mir in dem Moment eher schwach in die
Augen.
Ich hätte es mir denken können.
„Ist es so schwer mir zu sagen, das es dir nicht gut geht?“, frage ich leise
nach, und umgreife seinen Oberkörper, damit er mich ansehen kann.
Seine Arme hängen dabei Kraftlos zu Boden.
Sachte nickt er, ehe er nach kleinem zögern, ein total verkümmertes und
schwaches „ja“ über seine Lippen gleiten lässt.
Seine Augen werden Dabei glasig, kurz schließt er sie, und schon rinnt ihm eine
Träne über die Wange.
Ich lächle ihn an, weil ich einfach stolz auf ihn bin, das er es endlich mal
zugibt.
„Und warum… ich beiß dich doch nicht“, schmunzle ich ihn leicht, aber
auch total schwach an.
„Ich weiß nicht… ich bin halt so“, meint er, und ehrlich gesagt, glaube
ich ihm diese Antwort auch.
Es gehört zu ihm, wie so vieles andere eben auch.
Er hat so viele Gesichter, und das ist eben eines von ihm.
Eben sein falscher Stolz, zuzugeben, das er schwach ist. Oder das es ihm nicht
gut geht.
„Ja so bist du“, antworte ich leise. Ich lächle ihn ein letztes Mal an, ehe
mein Blick doch wieder betrübt wird.
„und jetzt mal ganz ehrlich! Wie geht’s dir?“
„sieht man das nicht“, gibt er schwach zurück. Innerlich schmunzle ich.
Selbstjetzt würde er es nicht über seine Lippen gleiten lassen.
„Ich rufe meine Mutter an, dann fahren wir zum Arzt…ok?“
„Ja ich denke auch“, meint er und schaut mich nun mit seinem matten Augen so
Traurig an.
Ich sage nichts mehr, lege ihn einfach mit dem Rücken zu Boden, damit sein
Kreislauf wieder etwas besser arbeiten kann. Und rufe meine Mutter an.
Nach dem ich ihr die Situation erklärt habe, fährt sie auch gleich los.
„Yugi?“
Ich sehe zu ihm herab, sein blick ist trauriger den je.
„Es tut mir leid, das ich dir so oft wehgetan habe… das wollte ich
nicht.“
Ich schüttle den Kopf und setzte mich zu ihm auf den Boden.
„Schon ok, ich war ja auch nicht gerade ganz unschuldig“, meine ich nur.
Ich will auch gerade eine Frage stellen, doch als ich merke, das er sein Gesicht
schmerzhaft verzieht, belasse ich es dabei.
Das kann jetzt warten. Sicher, mich würde es brennend interessieren, warum er
heute Morgen so war, wie als wir uns kennen lernten. Warum dieses Verhalten?
Doch es ist einfach kein passender Augenblick dafür.
Zudem bin ich mir gerade auch nicht mehr sicher, ob wir ihn nicht lieber ins
Krankenhaus bringen sollten.
„yugi…ich… ich muss dir was sagen!“, meint Amteu dann, seine stimme ist
unsicher, und schwach.
Verwundert sehe ich ihn an.
Es klingt so ernst, so verdammt ernst.
„das kann warten Atemu… zuerst fahren wir zum Arzt“, spricht nun doch die
Stimme der Vernunft aus mir.
„Nein… Yugi, ich will es dir sag-„
„Oh Atemu was machst du denn für Sachen“, mit diesen Worten begrüßt meine
Mutter uns, sieh kniet sich gleich zu uns herunter.
„Ich habe mir das nicht ausgesucht“, gibt er einfach nur mürrisch zurück.
Meine Mutter sagt nichts dazu, packt ihm leicht an Arm, und hilft ihm sich
aufzurichten.
„Geht’s?“, fragt meine Mutter, und Atemu nickt nur, worauf meine Mutter
ihn langsam aufstellt.
Ich aber betrachte das ganze Skeptisch.
Im Auto angekommen, fahren wir auch gleich zu Atemus Arzt. Welcher auch mein
Hausarzt ist. Wir wohnen eben in einer Kleinstadt. An solchen Dingen wird mir
das immer wieder bewusst.
Die Treppen die Atemu hinauf gehen muss, fallen ihm mehr als Schwer, seine
Atmung ist unregelmäßig und so tief, als hätte er gerade einen hohen Berg
bestiegen.
Ich kann ihn nur voller sorge ansehen, und er, nun ja, kaum das wir sitzen macht
er sich gleich sorgen um seine Tochter.
„Kommt dein Opa denn auch klar mit der kleinen… ist das überhaupt ok für
euch?“
„Mein Vater hat mich groß gezogen, und Yugi auch, ich denke das packt er“,
antwortet meine Mutter, ehe sie aufsteht und Atemu erst einmal anmeldet.
Ich aber atme tief durch und sehe den Mann an, an den ich mein ganzes Herz
verloren habe.
Er sieht mehr als nur Miserabel schlecht aus.
„Du solltest dir mal lieber sorgen um dich machen, Atemu“, sage ich ihm
leise.
Er sagt nichts dazu, gibt mir auch keine Antwort darauf.
„yugi, ich bräuchte die Krankenkarte von Ihm“, meint meine Mutter.
„in meiner Tasche“, sagt Atemu, und ich nicke, öffne die Tasche, die ich eh
schon die ganze Zeit mit mir herumschleppe.
Zuerst ziehe ich einen Ordner heraus, dann einen Block, was zu trinken, ehe ich
auch seinen Geldbeutel ganz am Boden Finde.
Ich öffne ihn, und gebe meiner Mutter gleich die Karte.
Neugierig wie ich bin, öffne ich einfach den Ordner, welcher gerade auf meinem
Schoß liegt.
„oh darf ich mal lesen?“, frage ich gleich interessiert nach, und deute auf
das Papier, in der Hülle
Er schaut kurz zu mir herüber, sein blick ist total müde und Schwach, dann
aber nickt er.
Und ich lese es zu gerne, sein Arbeitszeugnis.
In welchen überhaus betont wird, wie belastbar und zuverlässig er wäre. Wie
selbständig und vor allem eigenständig er handeln könnte.
Es muss für ihn ein zufrieden stellendes Zeugnis sein.
Er kann sich bestimmt nicht beklagen, und verdient hat er es alle male, wie ich
finde.
„Das ist ein Tolles Zeugnis“, gebe ich nun von mir, Atemu schielt eher
mürrisch zu mir herüber.
„Ich hätte denen auch die Hölle heiß gemacht, wenn nicht.“
Ich schmunzle nur, und klappe die Mappe zu, da meine Mutter sich wieder zu uns
setzt.
„Wir kommen gleich dran, sagte mir die Frau“, ich nicke nur, doch Atemu ist
so furchtbar still. Seine Gesichtzüge sind zwar nicht mehr schmerzverzehrt,
aber so mürrisch und unzufrieden, wie ich finde.
Ob es daran liegt, das er mir etwas sagen wollte?
Was wolltest du mir denn sagen, was nur?
Ist es dir so wichtig, wichtiger als deine Gesundheit.
Wir haben doch so lange einander gewartet, dann können wir doch nun auch noch
ein paar Minuten länger warten, oder nicht?
„So der nächste bi-„, mit diesen Worten kommt Herr Nastanschek ins
Wartezimmer doch er bricht ab, und schaut genau auf uns.
„Atemu“, meint er nur, aber so verwundert.
Und ich, kann meinen Hausarzt nun auch nur verwundert ansehen- kennen die sich
etwa?
„Mensch du bist ja ganz blass“, mit diesen Worten bückt er sich zu ihm
herunter, und fühlt gleich seinen Puls.
Und ja, jetzt wo dieser Arzt das sagt, fällt es mir auch auf.
Es ist nur so schwer zu erkennen, weil er eben von Natur aus, solch eine Braune
haut hat.
„Ich weiß“, seufzt Atemu auf.
Doch Herr Nastenschek lässt die Finger von seinem Handgelenk und schaut ihn
verärgert an.
„Ich hatte dich doch gewarnt!“, meckert der Arzt herum, ehe er Atemu
aufstehen hilft und mit ihm aus dem Raum verschwindet.
Ich seufze auf, und öffne erneut die Mappe.
Meine Mutter reißt sich dann auch gleich das Zeugnis von Atemu unter en Nagel,
über ihre Neugierde, und Frechheit kann ich nur mit den Augen rollen. Ich kenne
es nicht anders von ihr.
Ich lächle dann aber, da mir Atemus Gesamten Schulzeugnisse in die Arme gelegt
werden.
Von der Grundschule an.
Doch als ich weiter blättere, verfliegt mein lächeln, wegen den
Bewerbungsschreiben, die ich gerade lese.
Es ist nicht das schreiben an sich selbst, es ist einfach die Tatsache, das hier
auch schon einige Zusagen dabei liegen, und der Wohnort dafür mehr oder weniger
ziemlich weit weg wäre.
Etwas panisch blättere ich weiter.
Er wird doch nicht… nein, das will ich nicht!
Hier muss doch irgendwo eine Bewerbung, für unseren Kreis dabei liegen, doch
als ich keine einzige Finde, fällt mir der ganze Ordner zu Boden.
Mein herz sticht bestialisch zu.
„Yugi alles Ok?“, meine Mutter hebt den Ordner auf, doch ich kann einfach
nur entsetzt ins nichts schauen.
War es das was du mir sagen wolltest… war es das?!
Wolltest du mir sagen, das du wo anders Arbeiten wirst, ganz weit weg, fort von
mir?
Ich bin zutiefst verletzt, zu gleich aber auch total verwirrt und wütend.
Ich irre mich… ja ich irre mich, rede ich mir ständig ein. Es muss ein
Missverständnis sein, mehr nicht. Doch ich kann mir einreden was ich will. Die
Tatsachen halte ich in meinen Händen.
„Yugi?“, erneut fragt meine Mutter mich, ich kann sie nur traurig, fast
schon verzweifelt ansehen.
„Ich glaub er zieht weg Mama“, gebe ich flüsternd leise über mein eLippen,
und deute auf ein zusagen, eines Restaurants, worauf er sich beworben hat.
Meine Mutter schaut kurz darauf.
„Oh, das ist doch toll, von dem Restaurant habe ich schon gelesen, soll klasse
sein.“
Meine Gesichtzüge entgleisen, wie kann sie jetzt so was sagen… diese…!
„Oh entschuldige“, meint meine Mutter dann, als sie meinen Blick sieht.
„Aber ich meine so weit ist das auch mal wieder nicht… nur 9 Stunden mit dem
Zug, ihr könntet doch eine Fernbeziehung führen…“
„Und du wunderst dich das Papa dir fremdgegangne ist… du…du bist so…so
unsensible und…“, wütend springe ich vom Stuhl auf, das alle Leute mich
gerade blöd ansehen, prallt regelrecht an mir ab.
Wie kann meine Mutter nur so sein. Immer so… ach, ich finde gar keine Worte
dafür.
Beleidigt packe ich Atemus Tasche und verschwinde in den Flur der Praxis, bevor
mir noch weiter unschöne Worte über meine Mutter entgleisen.
Wütend, und zu gleich frustriert lasse ich mich auf den nächsten Stuhl
plumpsen, und warte einfach ab.
Ich habe ja sonst nichts Besseres zu tun.
Ich renne ja auch schon einen Mann knapp ein Jahr hinterher und warte…
warte…und warte… um am ende gesagt zu bekommen, das er weg zieht.
Meine Finger drücken sich wütend wie noch nie, in die Tasche von Atemu.
Warum hatte er mich dann überhaupt heute morgen so geküsst… mir damit
Hoffnungen gemacht um sie gleich wieder zu zerstören.
Warum spielt er so mit mir?
dachtet ihr echt, ich schreib solch ein kurzes Pitel O.O ???
XD
neko,
hdl
kuss
wink