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Endlich frei!!

von

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Hi Leute!!

Bevor einer was sagt, ich weiß dass ich noch ne Story am laufen habe, aber ich steck Momentan in ner Schreibflaute. das heißt, ich hab zwar die Idee im Kopf, aber ich kann sie nicht in Worte fassen. Drum hab ich mal ne andere Story versucht.
 

Also vielleicht kennen einige von euch die Serie Dark Angel. Ich hab mir erlaubt Gundam Wing ein bisschen mit dieser Serie zu kreuzen. Allerdings hab ich nur die Hintergründe benutzt, nicht die Personen die in Dark Angel vorkommen. Ach ja, ich kenne werden den Manga noch sonst was von GW. Alles was ich weiß, hab ich aus dem Netz. Als bitte ich für etwaige Inhaltliche Fehler um Entschuldigung. Ich schaff es auch nicht Heero so unglaublich still sein zu lassen. Er redet ein bisschen viel finde ich. Aber auch egal
 

Jegliche Kommentare, Kritik, Morddrohungen etc. entweder hier abgeben oder an

Kilya1205@hotmail.com

schicken.

Jegliche Beschwerden von wegen Rechtschreib- und Grammatikfehler gehen an meine Deutschlehrerin (die ist so was von bescheuert und wer was anderes behauptet den weise ich höchst persönlich in die Klapse ein)
 

Ach ja, GW und Dark Angel gehören nicht mir und ich mach auch kein Geld damit.
 

Okay genug gelabert Viel Spaß mit der Story!!

Kilya
 

Prolog

Überall heulten Sirenen auf. "Haltet sie auf! Die X5 dürfen das Gelände auf keinen Fall verlassen!" rief einer der Soldaten aufgebracht. Die fünf Kinder rannten über das Gelände. Sie bewegten sich geschickt und schnell ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen. Sie verständigten sich durch Handzeichen, trennten sich schon nach wenigen Metern und verschwanden im Wald, der zu der militärischen Anlage gehörte. Ein Mädchen und ein Junge waren immer noch zusammen und rannten gemeinsam auf den, fünf Meter hohen Zaun zu, der das Gelände abgrenzte. Ohne Mühe sprangen die beiden darüber und liefen weiter in den dunklen Wald hinein. Beide trugen nur graue Trainingsanzüge und Turnschuhe. Gleichzeitig brachen sie aus dem Dickicht heraus und gelangten auf die Straße. "Leb wohl, Schwester. Pass auf dich auf." rief der Junge und rannte in die eine Richtung davon. "Du auch!" rief ihm das Mädchen nach und verschwand lautlos wie ein Schatten in der Dunkelheit. Es war das letzte Mal, dass sie den Jungen gesehen hatte. Aber das war nun schon über fünf Jahre her.
 

Es war ein ganz normaler Morgen in einem von Quatres Häusern. Es herrschte eine friedliche Ruhe. Quatre, Trowa und Wufei schliefen noch und wahrscheinlich hätten sie noch länger geschlafen, wenn nicht ...

"DUO!!!!" brüllte ein ziemlich aufgebrachter Heero Yuy durch das gesamte Anwesen. Wobei ziemlich aufgebracht noch weit untertrieben war. Heero war beinahe am Ausrasten. "Wa- ...Was ist denn, Heero?" fragte Duo mit einem Gesichtsausdruck, von dem er glaubte, dass er unschuldig aussah. "Wie oft hab ich dir gesagt, dass du nicht an meinen Laptop gehen sollst?" "War ich doch gar nicht." verteidigte sich der Amerikaner empört. "So? Dann verrat mir mal, wieso die Hälfte des Speicherplatzes auf der Festplatt jetzt mit irgendwelchen Bildern verbraucht ist und alle meine Dateien total durcheinander sind?" knurrte Heero. "Äh ... Weißt du, ich hab keine Ahnung. Vielleicht waren es ja die anderen. Wieso muss immer ich Schuld sein?" fragte Duo und der letzte Satz klang ziemlich aufgebracht. "Quatre tut so was nicht, Trowa hat selbst einen Laptop und ich bezweifle ernsthaft, dass Wufei sich Comics und Bilder von irgendwelchen Frauen herunterladen würde. Abgesehen davon, bist du der Einzige, der in unserem Zimmer war." erklärte Heero und starrte sein Gegenüber immer noch mehr als nur wütend an. "Was brüllst du denn so?" fragte in diesem Moment Trowa, der gerade die Treppe herunter kam und noch ziemlich verschlafen aussah. Hinter ihm standen Wufei und Quatre, die auch nicht so aussahen, als wären sie ausgeschlafen. "Vielleicht hast du ja einen Virus." versuchte Duo es noch mal. Genervt verdrehte Heero die Augen. "Was Blöderes fällt dir nicht ein?" gab er bissig zurück. "Äh ... Doch natü-" "Das war jetzt sarkastisch gemeint, also verkneif dir die Antwort, Maxwell. Wenn ich noch einmal merke, dass du an meine Laptop warst, dann ..." Heero drehte sich um und stapfte zurück in sein und Duos Zimmer.
 

Sie hatten nun schon seit mehreren Wochen keine Mission mehr gehabt und langsam wurde Duo langweilig. Und wenn das der Fall war, dann konnte so ziemlich alles passieren. Meist aber, verlegte sich Duo dann darauf, seine Freunde zu nerven. "Morgen Leute!" Na, wie habt ihr geschlafen?" fragte der bezopfte Junge gutgelaunt. "Gut, bis ihr angefangen habt so rum zu schreien." erwiderte Wufei und setzte sich auf einen Stuhl. "Wollt ihr auch was frühstücken?" fragte Duo und ignorierte Wufeis Kommentar ganz einfach. Er hatte auf dem Tisch schon die verschiedensten Sachen aufgetischt. Das Essen hätte vermutlich locker für zehn Personen gereicht, aber dennoch schafften es die vier Jungen alles aufzuessen. Okay, den größten Teil verschlang Duo, wobei er auch nicht ernst nahm, dass Quatre ihm immer wieder riet, nicht so zu schlingen, weil es nicht gut für den Magen sei. "Kein Sorge. Mein Magen ist abgehärtet!" beruhigte er seine Freund und futterte munter weiter.
 

Oben im Zimmer war Heero gerade fertig geworden seine Festplatte zu entmüllen und die Dateien wieder zu ordnen. Wie hatte es Duo nur geschafft, in den zwei Stunden, die er weg gewesen war, so eine Unordnung zu machen. Und eins war klar, die nächste Internetrechnung konnte Duo bezahlen. Dann rief Heero seine Mails ab. Sie hatten einen neuen Auftrag. "Wurde auch langsam Zeit. Duo wird langsam unerträglich." murmelte er vor sich hin, während er sich die Mission durchlas. Als er fertig war, schaltete er den Laptop aus und ging hinunter zu seinen Kollegen. Schon auf der Treppe konnte er genau sagen, wo sie waren. Duo war einfach nicht zu überhören und mit Heeros guten Ohren schon gar nicht.
 

"Der war gut." Duo lachte sich immer noch halb tot. Quatre hatte gerade einen Witz erzählt und Duo konnte sich kaum noch einkriegen. Deshalb merkte er auch nicht, wie Heero den Raum betrat und blickte zunächst verständnislos in die Gesichter seiner drei Freunde, die den Jungen mit den kobaltblauen Augen sehr wohl bemerkt hatten. "Was?" fragte er schließlich und wandte dann den Kopf um. "He- ... Heero. Schön dich zu sehen, wie geht's deinem Laptop?" fragte Duo stotternd. Über Heeros ausdrucksloses Gesicht huschte ein Schatten. "Hn." war alles, was er sagte. "Schön. Gibt's was Neues?" fragte Duo und grinste unschuldig in die Gegend. "Wir haben eine neue Mission. Allerdings habe ich noch keine weiteren Informationen erhalten. Morgen früh holt man uns ab. Wir müssen nach Amerika." erklärte der Junge knapp. "Alles weiter erfahren wir dort." "Amerika? Cool!" rief Duo aufgeregt und begann auf seinem Stuhl auf und ab zu hüpfen. "Da kenn ich mich aus. Ich werd euch alles zeigen. Ich bin ja schließlich Amerikaner und ..." "Halt die Klappe, du Baka." rief ein müder und deswegen genervter Wufei dazwischen. Duo brach ab und schmollte. "Macht euch fertig. Um fünf Uhr morgens müssen wir am Flughafen sein." sagte Heero noch, bevor er das Zimmer wieder verließ. Den schmollenden Duo übersah er einfach. "Aber, ich kenn mich in Amerika immerhin besser aus, als ihr." meinte Duo noch, bevor er aufstand und Heero folgte.
 

Oben im Zimmer ließ er sich aufs Bett fallen. "Ich freu mich auf diesen Auftrag. Du auch Heero?" fragte Duo, er erwartete keine Antwort und war deshalb umso überraschter, als sein stiller Freund ihm doch tatsächlich antwortete. "Nein, ich mag Amerika nicht. Vor allem nicht die Gegend um Seattle und genau da müssen wir hin." "Hey Heero, wir machen Fortschritte. Du hast mir gerade geantwortet." freute sich Duo "Hn." Duo stöhnte "Und wieder ein Rückschritt." meinte er betrübt. Er wollte aufstehen und zum Schrank gehen, aber seine Haare machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Er verhedderte sich mit dem Zopf und fiel rücklings vom Bett. "Shit!" stieß er hervor. Dann blickte er zu seinem Zimmergenossen. Dieser saß immer noch reglos auf seinem Stuhl. Er schien es nicht bemerkt zu haben. Aber auf Heeros Gesicht zeigte sich, wenn auch nur kurz, ein Lächeln. Natürlich hatte Duo das nicht gesehen, denn Heero hatte ihm den Rücken zugewandt und starrte auf dem Bildschirm seines Laptops. Duo war manchmal wirklich zu komisch. Wie konnte ein Mensch nur so tollpatschig sein? "Wieso magst du denn Amerika nicht?" fragte Duo weiter, als er sich wieder auf sein Bett gesetzt hatte. "So eben." kam die Antwort. "Heute bist du ja richtig gesprächig." stellte Duo grinsend fest. "Auch übrigens Duo, wir dürfen wieder in die Schule gehen." meinte Heero, ohne auf den Kommentar Duos einzugehen. "Was!!" schrie Duo entsetzt auf. Beinahe wäre er schon wieder vom Bett gefallen. "Das ist nicht dein Ernst. Du machst Witze." "Siehst du mich lachen?" fragte Heero. "Wieso tun sie uns das an?" jammerte Duo und setzte eine Miene auf, wie sieben Tage Regenwetter.
 

Derweil ging im Internat etwas außerhalb von Seattle, wo die Jungs hinkommen sollten, die Nachricht um, dass fünf Neue ankommen sollten. "Kommen Jungs oder Mädchen?" "Woher kommen sie?" "Wie alt sind sie?" "Wieso kommen sie an unsere Schule?" Fragen über Fragen waren aufgeworfen, seit die Informationsbeschafferin vom Dienst diese Nachricht veröffentlicht hatte. Kira zuckte nur die Schultern. "Ich weiß es selbst nicht. Ich hab nur gehört, dass fünf Neue komme sollen. Mehr konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Es soll aber noch geheim bleiben, fragt mich nicht wieso. Also, ihr wisst von nichts, klar?" Es war keine Frage, sondern ein Befehl. Das Mädchen mit den schwarzen Haaren und den dunklen Augen bahnte sich ihren Weg durch die Traube von Schülern, die um sie herum standen. "Lasst mich durch. Die Cryer kriegt einen Anfall, wenn wir zu spät zum Unterricht kommen." meinte sie und rannte schließlich den Flur entlang Richtung Umkleidekabinen. Ihre Klassenkollegen waren schon dort und die Meisten schon umgezogen. "Beeil dich!" riefen ihre Freundinnen und gingen in Richtung Turnhalle den Gang entlang. Kira folgte ihnen keine zwei Minuten später.
 

"Duo, wir warten!" rief Heero genervt die Treppe hinauf. Alle warteten schon beim Wagen, nur der bezopfte Junge war immer noch in seinem Zimmer und suchte seinen Kram zusammen. "Nicht mehr lange!" fügte Wufei hinzu. "Calm down, ich komm ja schon." rief Duo, während er beinah die Stiege hinuntergestolpert wäre. "Fuck!" fluchte er leise vor sich hin, als er versuchte den schmerzenden Fuß zu entlasten und gleichzeitig die Tasche ins Auto zu wuchten. Das musste natürlich in einer Katastrophe enden. Auf einem Fuß herumhüpfend, schwenkte er die Tasche durch die Luft und versuchte sein Gleichgewicht wieder zu finden. Schließlich riss der Henkel der Tasche und diese knallte natürlich genau auf Wufeis Fuß. Mit einem Schmerzensschrei stürzte sich dieser nun auf den Amerikaner und verfolgte den Jungen über den halben Parkplatz. "Wir verpassen garantiert das Flugzeug, wenn sie nicht bald aufhören hier wie die Bekloppten herumzurennen." meinte Quatre, der bereits im Wagen saß und das Schauspiel besorgt beobachtet. Heero streckte den Kopf aus dem Fenster "Wenn ihr zwei nicht in drei Sekunden im Auto sitzt, dann könnt ihr von mir aus hinterher rennen." rief er zu den Beiden hinüber, die daraufhin auch sofort kehrt machten und auf das Auto zuhetzten. Sie stiegen ein und das Fahrzeug setzte sich in Bewegung.

Die Fahrt gestaltete sich nicht gerade ruhig. "Wufei, hör auf mich zu zwicken." "Nein!" "Heero, Wufei zwickt mich dauernd." "Hn." "Danke, soviel Hilfe hätte ich nicht erwartet. Wufei, hör auf. Das tun nur Onnas." "Hmpf! Sag das noch mal und du kannst was erleben." "Beruhigt euch doch. Wir sollten nicht streiten." "Genau Wufei, hör Quatre." So ging's die ganze Fahrt und am Schluss war nicht nur der Fahrer einem Nervenzusammenbruch nahe, nein, Heero erwog auch ernsthaft seine Drohung, Duo umzubringen, endlich in die Tat umzusetzen.
 

Endlich am Flughafen angekommen hasteten die Jungen zum Abflugschalter. Sie gaben ihr Gepäck auf und holten ihr Flugtickets. "Wann fliegen wir denn los?" Duo war kaum noch zu halten. Quatre lächelte ihm zu, während die anderen nur stöhnten. "Duo, halt einmal deine Klappe." "Nö, wieso denn. Dann ist es so still und das ist langweilig." erwiderte der bezopfte Pilot und setzte sein typisches Grinsen auf. Wufei war wirklich langsam nahe daran, dem Jungen an die Gurgel zu springen.

Sie schafften es dann aber doch das Flugzeug zu erwischen und ließen sich auf die Sitze fallen. Duo hopste auf seinem Sitz herum und deutete immer wieder auf irgendwelche Dinge oder aus dem Fenster. "Duo, sitz still. Wenn du so rumhampelst stürzt noch das Flugzeug ab." murrte Heero und starrte den Jungen, als dieser immer noch nicht aufhörte, finster an. Duo blieb auf der Stelle ruhig sitzen. In der Zeit, die er Heero nun kannte, hatte er gelernt, dass, wenn Heero so schaute, es gesünder war, zu tun was der Junge verlangte. Wieder einmal dachte sich Duo, wie gut es doch war, dass Blicke nicht töten konnten. Andernfalls wäre er vermutlich schon mindestens hundert Mal gestorben. Aber Duo war auch aufgefallen, dass Heero, seit er von der Mission erfahren hatte, angespannt und irgendwie nervös zu sein schien. Er benahm sich zwar wie immer, aber Duo konnte es irgendwie spüren. Was war nur mit dem schweigsamen Wing Piloten los. Er hörte auf zu grübeln, als eine Stewardess durch den Gang ging und ihn fragte, was er trinken wolle. "Hm ... Gute Frage. Was haben sie denn?" Die Frau zählte einige Getränke auf. "Ich hätte gern einen gespritzten Apfelsaft." meinte er schließlich. Die Stewardess gab ihm das Gewünschte. "Und Sie?" fragte sie Heero höflich. Keine Antwort. "Entschuldigung, möchten Sie auch etwas zu trinken?" versuchte sie es noch mal. Wieder gab der Junge keine Antwort. "Er redet nicht viel. Er wird sich schon melden, wenn er etwas braucht. Danke!" sagte Duo schließlich. Die Frau lächelte und ging weiter.

Der Flug verging recht ruhig. Nach dem Blick von Heero zog es Duo vor leiser zu sein, so schwer es ihm auch fallen mochte. Er zog einen Comic hervor und begann darin zu lesen. Aber bald fielen ihm die Augen zu, da er nicht viel geschlafen hatte. Er hatte unbedingt noch den Film zu ende schauen wollen und der hatte nun mal bis kurz vor zwölf gedauert. Heero war dafür sehr dankbar. Er war zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, als dass er Duos Gequatsche länger als zehn Minuten ertragen hätte. Wieso musste es unbedingt Seattle sein? Er mochte diese Stadt nicht. Um genau zu sein, er konnte sie nicht ausstehen. Obwohl er irgendwie auch hoffte die anderen wieder zu sehen. Seine Hand fuhr über die Tätowierung an seinem Nacken. Es war ein Strichcode, wie bei einer Ware. Er hatte mehr als einmal versucht, ihn zu entfernen, aber es funktionierte nicht. Völlig in Gedanken versunken schlief auch er schließlich ein.
 

Als das Flugzeug schließlich gelandet war, die Jungs ausgestiegen und die Taschen geholt waren, traten sie auf den Parkplatz und sahen sich um. "Da!" rief Duo und deutete auf einen Mann, der vor einem Kleinbus stand und ihnen zuwinkte. Die Fünf packten ihre Taschen und gingen zu dem Mann hinüber. "Hi! Ihr seid als unsere Neuen. Ich bin Jason! Eigentlich bin ich ja Koch, aber heute wurde ich zum Chauffeur abkommandiert. Hattet ihr einen schönen Flug? Ich hoffe schon. Die Mädchen werden sich freuen, wenn sie sehen, dass lauter Jungs kommen. Ob die schon wissen, dass Neue kommen? Vermutlich schon. " Die Fünf waren zu erstaunt um zu antworten. Der Mann hatte alle diese Dinge herausgebracht, ohne auch nur einmal Luft zu holen. Da konnte nicht mal Duo mithalten. Sie konnten nur noch nicken und stiegen schließlich in den Wagen. ,Hilfe, wenn alle Amerikaner so sind. Ich will gar nicht daran denken, was dann ist.' Wufei war schockiert. Jason redete ohne Punkt und Komma und Duo machte natürlich eifrig mit. Auch Quatre unterhielt sich angeregt mit dem Fahrer. Kurzum, die Fahrt war für die drei andern nicht unbedingt ein Vergnügen. Wufei atmete jedenfalls hörbar auf, als Jason schließlich vor einem großen, alten Haus hielt und verkündete. "So, da wären wir. Ich muss gleich los, sonst gibt es heute kein Mittagessen. Ich glaub die Schüler würden mich meucheln." und schon war er verschwunden. "Duo, bitte sag mir, dass nicht alle Amerikaner so viel reden wie du und dieser Typ." Ein fast schon flehender Ton schwang in Wufeis Stimme mit. "Ähm ... Tja, weißt du, ich hab ehrlich gesagt nicht die geringste Ahnung." gab der immer noch verblüffte Amerikaner zurück. Trowa, Heero und Quatre waren in der Zwischenzeit schon in Richtung Eingangstür gegangen. "Kommt ihr?" rief Quatre und winkte sie heran. Die Beiden packten ihre Taschen, was bei Duos abgerissenem Henkel gar nicht so leicht war und rannten ihren Freunden hinterher.
 

Sie folgten den Schildern, die ihnen sagten, wo sie hin mussten und standen kurze Zeit später vor einer Tür mit der Aufschrift "Sekretariat". "Hier sind wir richtig." stellte Quatre fest und klopfte an. "Wieso müssen wir eigentlich in die Schule? Das macht doch eh keinen Sinn." maulte Duo. "Was meckerst du denn immer. Immerhin ist Englisch doch deine Muttersprache. Für dich ist die Schule doch viel leichter." motzte Wufei zurück. Von drinnen war bereits eine Antwort gekommen und die drei andren waren bereits eingetreten. "Kommt endlich rein!" wieder war es Quatre, der seine Freunde darauf aufmerksam machte, dass man nur noch auf sie wartete. Schnell traten sie ein und schlossen die Tür hinter sich. Sie hatten nicht bemerkt, wie dunkle Augen sie genau beobachtet hatten.
 

Kaum betrat Kira den Gemeinschaftsraum, da wurde sie auch schon mit Fragen überhäuft. "Haltet doch mal die Klappe!" rief sie schließlich und ließ sich auf einen Sessel fallen. "Also, es sind soweit ich sehen konnte vier Jungs und ein Mädchen." Ein paar Mädchen quietschte vergnügt auf. "Sie scheinen so um die 15-16 Jahre alt zu sein. Mehr weiß ich noch nicht. Sorry." erzählte das Mädchen.
 

"Es freut mich, dass ihr hier seid." begrüßte in der Zwischenzeit der Direktor die Fünf. "Also mich freut es ganz und gar nicht." gab Duo leise von sich. Heero trat ihm gegen das Schienbein. "AU!" "Was ist denn?" fragte der Direktor und sah Duo fragend an. "Nichts." gab dieser knapp die Antwort. Der Direktor begann, sie über den Tagesablauf, Hausordnung und Ähnliches aufzuklären. Zum Schluss gab er ihnen zwei Zimmer Schlüssel. "Duo und Heero werden sich ein Zimmer teilen, Quatre und Trowa ebenfalls und Wufei wird sich bei Toni Buster einquartieren. Ich werde jemanden schicken, der euch die Zimmer zeigt." Mit diesen Worten verabschiedete er sich und die Jungs verließen das Büro.
 

"Help! So viele Regeln. Und so viel Unterricht. Also, ich hab gerade beschlossen, den Direktor nicht zu mögen. Und die Schule auch nicht." meinte Duo, als sie wieder auf dem Gang standen, und auf den Typen warteten, der ihnen die Zimmer zeigen sollte. "Wieso? Der Direktor war doch nett. Und die Schule ist wunderschön. Da lernt man was." sagte Quatre. Er blickte sich um und rief schließlich erfreut aus. "He, das ist ja ein Teeautomat." Die anderen stöhnten, als er hinüber rannte und sich einen Tee holte. "Jetzt nenn mir einen Direktor oder Lehrer oder eine Schule, die du gemocht hast, Duo." wandte sich Wufei wieder an den Amerikaner. Aber Duo kam nicht dazu, zu Antworten. "Hi! Ihr müsst die Neuen sein. Ich bin Toni. Ich glaub, einer von euch teilt sich ein Zimmer mit mir. Freut mich, euch kennen zu lernen. Wie heißt ihr denn? Und wie alt seid ihr? Wisst ihr schon in welche Klasse ihr kommt?" Der Junge, der das alles mit unglaublicher Geschwindigkeit von sich gegeben hatte, lächelte die fünf Freunde an. Auf Wufeis Gesicht machte sich ein Ausdruck puren Entsetzens breit. Mit dieser Quasselstrippe sollte er in einem Zimmer wohnen? Das würde er nicht überleben. "Was ist Wu-man? Hast du einen Geist gesehen?" fragte Duo und boxte dem Chinesen in die Rippen. Dann wandte er sich an Toni. "Hi, ich bin Duo Maxwell. Amerikaner. Freut mich auch." "Ich bin Quatre Raberba Winner." "Trowa Barton." "Chang Wufei." stellten sich auch die anderen vor. "Und wer ist das?" fragte Toni. "Ist der vielleicht stumm?" "Das Gefühl hab ich manchmal, aber Heero redet nie viel. Daran gewöhnt man sich mit der Zeit. Also, das ist Heero Yuy." erklärte Duo und schon waren die beiden Jungen in ein Gespräch vertieft. "Sag mal Heero, was hältst du davon, wenn ich mit Duo das Zimmer tausche?" fragte Wufei hoffnungsvoll. "Hn!" Wufei verdrehte genervt die Augen. Konnte man von diesem Jungen nicht einmal eine normale Antwort bekommen? "Kommst du, Wufei?" rief Trowa und der Junge folgte den anderen. Nach endlosen Gängen hielt Toni vor einer, der links und rechts angeordneten Türen. "So und hier ist mein Zimmer. Wer wohnt bei mir?" er sah fragend in die Runde. Wufei knurrte etwas. "Wie schön!" Toni öffnete die Tür und deutete Wufei einzutreten. Den anderen zeigte er die Türen zu ihren Zimmern. Quatre und Trowa bezogen das Zimmer drei Türen weiter und Duo und Heeros Zimmer lag noch ein Stück weiter den Gang runter auf der gegenüberliegenden Seite.
 

Kaum waren die Fünf auf ihren Zimmern verschwunden, da rannte Toni auch schon in den Gemeinschaftsraum zurück. "Kira, du hast dich geirrt!" rief er triumphierend. Alle sahen fragend von ihren Arbeiten auf. Und Kira blitzte ihn an. "Es sind fünf Jungs." sagte Toni nach einer kleinen Pause. "Was? Dieser Typ mit dem Zopf ist ein Junge? Sieht man aber auch nicht von hinten. Auch gut. Mir soll's Recht sein." gab sie schließlich zurück und wandte sich wieder ihrer Hausaufgabe zu. Toni war etwas enttäuscht, hatte er doch erwartet, dass man ihn ausfragen würde und endlich er mal derjenige sein könnte, der die Informationen besaß.
 

Duo ließ sich auf das Bett neben dem Fenster fallen. "Hier ist es nicht mal so schlecht. Schöne große Zimmer haben sie." stellte er fest. Das Zimmer war in der Tat ziemlich groß für ein Internatzimmer. An der Wand stand ein großer Kleiderschrank, der in zwei Abschnitte unterteilt war. Eines der Betten stand am Fenster, das andere im Rechten Winkel zu diesem an der Wand. Zwei Schreibtische standen an der gegenüberliegenden Wand. dazwischen war viel Platz. Es war wirklich gemütlich, wenn man das so nennen konnte. "Kommst du mit, das Gelände erkunden?" fragte Duo hoffnungsvoll. Ein Nicken. "Super! Komm, beeil dich." Er zog Heero einfach hinter sich her, damit der nicht die Möglichkeit hatte, es sich anders zu überlegen.
 

Draußen auf dem Gang sah er kurz in beide Richtungen und entschied sich dann für den Weg nach rechts. Sie liefen einfach quer durch das ganze Gebäude und sahen sich alles an, an dem sie vorbei kamen. Klassenzimmer, Speisesaal ("Wow. Der ist ja riesig!") und schließlich landeten sie vor der Tür zum Gemeinschaftsraum. Von drinnen hörten sie Stimmen und so traten sie ein. Alle Köpfe im Raum flogen herum und starrten die Neuen an. "Toni hatte Recht! Der ist ja echt ein Junge!" platzte schließlich eines der Mädchen heraus. Überall ging das Geflüster los "Oh man, sind die süß." "Coole Augenfarbe." "Der schaut aber nicht grad nett aus." Schließlich trat ein älterer Junge auf die Beiden zu. "Hi, Ich bin Richard! Ich bin Schulsprecher. Und wer seit ihr?" fragte er freundlich und streckte den beiden Piloten die Hand hin. "Ich bin Duo!" Der bezopfte Junge ergriff die dargebotene Hand und schüttelte sie. "Heero." Auch er ergriff die Hand und drückte sie kurz. Nun sprangen die anderen Jungen und Mädchen im Raum, die bisher geschwiegen hatten, auf und schüttelten alle den Beiden die Hände. Kira blieb ein Stück entfernt stehen und sah sich die Beiden noch mal aufmerksam an. Wieso kam ihr dieser Heero so bekannt vor. Sie musterte ihn noch einmal und genau in diesem Moment blickte er auf. Sie sah direkt in seine kobaltblauen Augen. Ein eisiger Schauer durchfuhr sie. Diese Augen, kalt wie Stahl und irgendwie so ausdruckslos, aber doch, etwas an ihnen kam ihr bekannt vor. Etwas aus ihrer Vergangenheit, die sie schon längst verdrängt hatte. Sie fuhr sich mit der Hand über den Nacken. Plötzlich hatte sah sie wieder diese Augen vor sich. Sie gehörten aber zu einem Jungen von etwa zehn Jahren. Er wandte sich gerade von ihr ab. "Leb wohl, Schwester!" sagte er noch, bevor er in der Dunkelheit verschwand.
 

Kira sah ihn sich noch mal genau an. Konnte es wirklich derselbe sein? Er sah so anders aus. Viele kälter und so unnahbar. Es gab für sie nur einen Weg sicher zu sein. Sie trat auf die Beiden zu, die noch immer von einer Menge von Schülern, überwiegend Mädchen, umgeben waren. Sie umrundete die Traube und stand schließlich hinter den Jungen. Auch hinter ihnen standen eine Menge Schüler. Kira stellte sich auf die Zehenspitzen und schaute sich Heero genau von hinten an. Ihre Pupillen wurden größer und es war, als würde sie durch ein Fernglas schauen. Sie konnte unter Heeros verstrubelten Haaren einen Strichcode erkennen. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich nun Freude und Überraschung zugleich auf. Sie hatte nicht erwartet, jemals einen von ihnen wieder zu sehen.
 

Heero spürte, wie ihn jemand genau von hinten musterte. Er mochte dieses Gefühl nicht und drehte sich ruckartig um, um zu sehen, wer es war. Er starrte direkt in die Augen eines schwarzhaarigen Mädchens, welches ihn eingehen gemustert hatte. Sein Blick verfinsterte sich.
 

Kira erschrak, als Heero sich so plötzlich umdrehte, aber sie konnte nicht einfach wegschauen. Diese Augen hielten sie wie gefangen. Nach endlosen Sekunden, in denen sie sich nur angestarrt hatten, drehte sich Kira um und verließ eilig den Raum.
 

"Heero, du hast sie verjagt. Dass du aber auch immer so finster schauen musst." grinste Duo, der die Szene beobachtet hatte und knuffte seinen Freund in die Seite. Heero starrte immer noch auf die Stelle, an der sich vor kurzem noch die Augen des Mädchens befunden hatten. Plötzlich fuchtelte eine Hand vor seinem Gesicht herum. "Heero? Erde an Heero! Heero, bitte melden!" Duo stellte sich direkt vor seinen Freund. "Omae o korosu." zischte er und bahnte sich dann einen Weg durch die Schülermasse. "Was hat er gesagt?" fragte eines der Mädchen. "Es klang ja nicht gerade freundlich." stellte ein Junge fest. Duo starrte seinem Freund kurz nach bevor er meinte. "Ach, halb so wild. Das hat er schon so oft gesagt, aber noch nie wirklich getan." "Und was hat er gesagt?" fragte Richard neugierig. Duo grinste fies "Das er mich umbringen will. Seine Art der Problembeseitigung." Einige der Umstehenden wurden kreidebleich. "Stimmt das auch?" fragte die andern misstrauisch. "Aber klar stimmt das. Seid also lieber vorsichtig und nervt ihn nicht. Er ist nicht bei jedem so nachsichtig, wie bei mir." Damit verschwand auch er grinsend und ließ eine, Teils verängstigte und Teils misstrauische Schülergruppe zurück.
 

Wieder im Zimmer saß Heero an seinem Laptop und las den genauen Arbeitsauftrag durch. Plötzlich hielt er inne. Das konnte doch nicht wahr sein. Er las sich den Satz ein zweites, ein drittes und schließlich ein viertes Mal durch. Dummerweise stand da immer noch dasselbe. Das war eine Mission, die ihn, falls man ihn erwischte, entweder sein Leben oder seine Freiheit kosten konnte. Wobei ihm Letzteres vermutlich mehr bedeutete als alles andere. Er schluckte schwer. Für einen kurzen Moment stieg ein Gefühl der Angst in ihm hoch und dieses Gefühl war deutlich in seinem Gesicht zu lesen, aber gleich darauf hatte er sich wieder gefasst. Man würde ihn nicht erwischen. Er würde nicht wieder dahin zurückkehren. In diesem Moment kam Duo ins Zimmer gestürmt. "Hey Heero, was war denn eben los?" fraget er und warf sich aufs Bett. Allerdings hatte er nicht mit dessen guter Federung gerechnet, er wurde wieder in die Luft geworfen und fiel auf der andern Seite zu Boden. "Damn." fluchte er. "Du solltest nicht immer fluchen, Duo!" sagte Trowa, der in diesem Moment mit Quatre und Wufei das Zimmer betreten hatte. Duo hatte vergessen die Tür zu schließen und deshalb waren die Drei einfach eingetreten. "Ach, lass mich doch." Duo stand wieder auf. "Habt ihr noch nie was von anklopfen gehört?" fragte er dann, während er sich das schmerzende Hinterteil rieb. "Wieso sollten wir? Die Tür stand doch offen." gab Wufei zurück. Duo knirschte mit den Zähnen. Er schloss die Tür und wandte sich dann wieder an Heero. "Und? Was müssen wir machen?" Keine Antwort. Heero konnte immer noch nicht glauben, was er eben gelesen hatte. "Heero!" langsam wurde es Duo zu blöd und er sagte es lauter, als eigentlich beabsichtigt. Heute passte der Junge auch gar nicht auf. Auf Fragen zu einer Mission antwortete er doch normalerweise immer. "Was?" Heero blickte auf und sah Duo ins Gesicht. "Ich will wissen, was wir diesmal machen müssen." wiederholte der Amerikaner seine Frage. "Wir sollen Informationen über ein Projekt namens "Manticore" beschaffen." war seine knappe Antwort. "Aha, und was ist das für ein Projekt?" fragte Wufei neugierig. "Wenn wir das wüssten, wären wir nicht hier." Quatre wandte sich nach dieser Antwort flüsternd an Duo. "Kann es sein, dass er heute irgendwie nicht gut drauf ist?" Duo zuckte mit den Schultern. Heero hatte diese Frage sehr wohl gehört, aber er zog es vor, sie einfach zu ignorieren.
 

Kira saß in ihrem Zimmer und starrte aus dem Fenster. Er war es also tatsächlich. Ihr "Bruder". Natürlich war er nicht ihr leiblicher Bruder, aber sie hatten sich immer so bezeichnet. "Möchte mal wissen, was er hier macht. Sie haben doch alle gesagt, dass sie um keinen Preis wieder hier her kommen würden." murmelte sie vor sich hin. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie aus Manticore geflohen waren. Sie und vier ihrer "Geschwister". Sie hatten endlich frei sein wollen und waren deshalb eines Nachts ausgebrochen. Seit dieser Zeit hatte sie nie wieder einen von ihnen gesehen. Irgendetwas musste passiert sein. "Und seine Augen. Wieso sind sie so hart?" Sie konnte es sich nicht erklären. Was war nur mit Heero passiert, seit sie draußen waren.

Draußen war es schon dunkel. Sie erhob sich und schlich durch die leeren Gänge der Schule. Sie erreichte ein kleines Fenster und öffnete es. Vorsichtig ließ sie sich an der Regenrinne hinunter. Sie merkte nicht, wie aufmerksame blaue Augen sie beobachteten. Lautlos kam sie auf dem Boden auf und lief in Richtung Wald davon.
 

Heero lag in seinem Bett. Neben ihm war Duo schon längst eingeschlafen. Plötzlich hörte er draußen jemanden vorbei schleichen. Die Person bewegte sich fast lautlos, aber dennoch konnte Heero sie hören. Er erhob sich leise und schlich zur Tür. Er lauschte, dann zog er sich schnell etwas an und schlüpfte hinaus auf den Gang und sah gerade noch, wie jemand um die Ecke bog. Er folgte der Gestalt leise und sah, wie sie aus einem Fenster stieg und die Regenrinne hinunter glitt. Er trat ans Fenster und sah die Person im Wald verschwinden. Sie lief schnell und geschmeidig wie eine Katze. Er fasste sie genau ins Auge und sah sie so deutlich, als würde er sie durch ein Fernglas beobachten. Es war das Mädchen von heute Nachmittag. Nach kurzem Überlegen schwang er sich aufs Fensterbrett, packte die Regenrinne und ließ sich ebenfalls daran zu Boden gleiten. Er folgte ihr, hielt sich aber im Schatten und achtete darauf kein Geräusch zu machen. Schließlich tauchte er in die Dunkelheit des Waldes ein. Er kam aber nicht weit. "Wieso folgst du mir?" flüsterte Kira und trat hinter einem Baumstamm hervor. "Wieso schleichst du hier nachts herum?" fragte er zurück. "Eine Frage beantwortet man nicht mit einer Gegenfrage." antwortete das Mädchen. "Ich wollte wissen, wieso du nachts herumschleichst. Wo willst du hin?" "Das geht dich nichts an, Heero. Und was machst du hier?" Heero starrte sie an. Wer war dieses Mädchen? Und wieso hatte sie ihn bemerkt? "Das geht dich auch nichts an." gab er schließlich zur Antwort "Und wenn du irgendjemandem erzählst, dass du mich hier gesehen hast, dann bring ich dich um." Er verzichtete auf seine normale Drohung, dass er nicht glaubte, dass das Mädchen sie verstanden hätte. "Das schaffst du nicht so leicht, aber ich werde nichts sagen, wenn du auch nichts sagst." Das Mädchen streckte ihm die Hand hin und wartete darauf, dass er einschlug. Er tat es. "Wer bist du? Und wieso hast du mich heute so angestarrt?" Diese Frage plagte ihn schon seit dem Nachmittag. "Ich bin Kira. Und ich habe dich nicht angestarrt, ich habe dich lediglich gemustert." "Du hast mich angestarrt." beharrte Heero "Du mich doch auch!" konterte Kira. Heero wollte gerade etwas erwidern, als sie hinter sich Hundegebell hörten. "Die Wachhunde!" entfuhr es Kira. Sie blickte kurz auf die Uhr. Um diese Zeit wurden sie immer raus gelassen, aber normalerweise, war sie dann schon weit weg. Sie zeigte Heero kurz die Hand mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger, dann die geschlossene Faust und dann zog sie einen horizontalen Strich in die Luft. Gleich darauf war sie verschwunden. Heero verschwand ebenfalls. Er hatte verstanden. Noch während er rannte, grübelte er nach, woher das Mädchen diese Zeichensprache konnte. Diese drei Zeichen bedeuteten soviel wie: "Wir trennen uns und treffen uns an der Straße wieder." Er hatte diese Zeichen in Manticore gelernt und nie wieder vergessen. War sie etwa eins von den vier Kindern, die mit ihm geflohen waren?
 

Kira rannte durch den dunklen Wald und sprang immer wieder über Steine und umgefallene Bäume. Sie hoffte, dass Heero wusste, was sie ihm gesagt hatte. Sie erreichte die Straße und sah sich um. Keine drei Sekunden später rannte eine dunkle Gestalt aus dem Wald, sah sich um und rannte dann auf sie zu. Heero kam kurz vor ihr zum stehen, aber bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, hatte sie ihn gepackt und mitgezogen. Sie liefen eine ganze Weile schweigend die Straße entlang. Schließlich trafen sie auf einen Wagen, der am Rand der Straße geparkt hatte. Kira verlangsamte ihr Tempo und kam neben dem Wagen zum stehen. Im Inneren des Wagens konnte Heero einen jungen Mann erkennen. "Steig ein, Heero." sagte Kira und öffnete die Tür. Heero stieg ein und der junge Mann fuhr los.
 

"Wer ist das denn?" fragte der junge Mann nach einiger Zeit. "Dein neuer Freund?" "Nein, du Schwachkopf. Wie kommst du auf so dämliche Ideen, Alec?" gab Kira zurück. Heero wusste nicht recht, was er davon halten sollte. "Und wer ist er dann?" "Heero. Er ist neu in die Hölle gekommen." "Heero? Der Name sagt mir nichts." "Sagt dir dann vielleicht X5734 was?" fragt Kira. Auf Heeros Gesicht war pures Entsetzen zu lesen, auf Alecs hingegen ein überraschter Ausdruck. "Auch ein X5? Wo kommt der denn so plötzlich her? Einfach so aus dem Boden gewachsen?" Kira schnitt ihm eine Grimasse. Dann wandte sie sich an Heero. "Was schaust du denn so? Überrascht? Hast du mich etwa schon vergessen?" Keine Antwort. "Ich deute das als Ja. Aber gut, ich hab mich auch ziemlich verändert. Aber du erinnerst dich doch sicher an deine "Schwester" X5452 oder?" Jetzt ging Heero ein Licht auf. Er hatte sich gleich gedacht, dass er das Mädchen schon mal gesehen hatte, hatte aber weder ihr Gesicht, noch ihren Namen auf die Schnelle irgendwo einordnen können. "Klar, wie könnte, oder besser wie KONNTE ich dich nur vergessen. Ich hab mir gleich gedacht, ich kenn dich von irgendwoher." Zum ersten Mal nach langer Zeit legte Heero seine Maske der Gleichgültigkeit ab. Er grinste. "Wieso hast du ihn eigentlich mitgenommen?" ließ sich Alec vernehmen. "Er ist mir gefolgt, ich war wohl nicht leise genug. Ach ja Heero, das ist Alec oder X3849. Aber nenn ihn nie so, wenn dir dein Leben lieb ist." Heero nickte. "Wo fahren wir eigentlich hin?" fragte er dann und sah neugierig aus dem Fenster. "In die Stadt. Ich musste endlich wieder mal aus dieser Hölle raus. Es ist wirklich zum durchdrehen. Aber erzähl mal, wo warst du und wieso bist du wieder hier?" Heero schluckte. "Ich war auf L1. Dort bin ich an Dr. J geraten. Im Prinzip war es dasselbe wie in Manticore. Er hat mich zum Gundam Piloten ausgebildet. Und Hier bin ich wegen einer Mission, die ich nicht machen will." erklärte er. "Dann tu es nicht. Sag ihm, dass du nicht willst." Heero schüttelte traurig den Kopf "Das geht nicht. Alle die mich kennen, sind der Meinung, ich wäre der Perfekte Soldat. Ich habe bisher jede Mission angenommen. Wenn ich diese ohne guten Grund absage, dann könnten sie dahinter kommen, wieso ich so "perfekt" bin." erklärte er. "Was ist denn das für eine Mission?" fragte Alec und drehte sich kurz um. "Das ist ja das Problem. Wir sollen Informationen über Manticore beschaffen." gab Heero kleinlaut zu. "Wir?" "Ich und meine Kollegen." erklärte Heero Alec, der natürlich nichts von Duo und den anderen wusste. "Sag mal, bist du verrückt? Wenn sie dich erwischen, dann bist du entweder tot oder, was noch schlimmer ist, wieder drin." entrüstete sich Kira. "Das weiß ich auch verdammt." gab Heero gereizt zurück.
 

"Wir sind da!" erklärte Alec kurz darauf und hielt auf einem Parkplatz. Sie sprangen aus dem Wagen und Heero sah sich neugierig um. "Wo sind wir hier?" "Das ist so ne Art Club. Wir treffen uns hier öfter mal. Komm schon." Sie zog den Jungen mit. "Wer ist wir?" fragte Heero, während er hinter ihr herging. "Die paar von uns, die noch hier in der Gegend sind. Also ich und Alec und dann sind da noch Lisa, Josh, Mel, Nicki und Conor. Die anderen die irgendwann mal geflohen sind, sind wie du so weit wie möglich weg von hier." erklärte sie. "Wir versuchen ein normales Leben zu führen. So normal es eben geht. Ist manchmal gar nicht so leicht. Vor einiger Zeit waren noch mehr von uns da, aber die sind dann auch gegangen. Es war zu gefährlich, da die Leute von Manticore ihre Gesichter gesehen haben. Sie hätten zu leicht gefasst werden können." fuhr Alec fort, als er die Tür öffnete und die Drei eintraten. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menschenmenge und steuerten auf einen Tisch in einer Nische zu, an dem schon vier andere Personen saßen. "Hi Leute! Da seid ihr ja. haben schon gedacht ihr kommt nicht mehr." Begrüßte eine junge Frau mit hüftlangen, blonden Haaren die kleine Gruppe. "Wer ist das denn?" fragte dann ein Junge von etwa 17 Jahren und deutete auf Heero. Kira ließ sich neben dem Jungen nieder und deutete Heero sich ebenfalls zu setzen. "Das ist Heero. Ein "Bruder" von mir." erklärte sie. Der Junge nickte Heero zu. Dieser erwiderte den Gruß. Sie kamen nicht dazu noch weiter zu sprechen, denn in diesem Moment kam ein junger Mann an den Tisch und stellte einen Krug Bier und ein paar Gläser ab. "Hi Conor!" begrüßte Kira ihn. Er nickte nur und wollte sich setzen. Das Problem war, dass zu wenige Stühle am Tisch standen. "He, wer ist das denn?" er deutet auf Heero, der anscheinend auf seinem Platz saß. Also stellte ihn Kira noch mal vor. Conor nickte und angelte sich vom Nebentisch einen Stuhl. "Ich bin Conor." stellte er sich dann vor und reichte Heero die Hand. Nach der Reihe stellten sich alle vor. Die blonde Frau hieß Lisa. der 17-jährige Junge war Josh. Ein Mädchen von etwa 17 Jahren stellte sich ihm als Nicki vor und eine Frau mit kurzen roten Haaren nannte ihm den Namen Mel. "Und was treibt dich hierher zurück?" fragte Conor und sah Heero erwartungsvoll an. Dieser seufzte und erzählt ihnen, wieso er hier war. Alle schauten betroffen aus. Sie wussten selbst, dass sie hier nur eine Chance hätten, wenn man sie nie entdeckte. Das war auch er Grund gewesen, warum die anderen alle gegangen waren. Schließlich wurde es Kira zu dumm. Sie wollte endlich das Thema wechseln, deshalb sagte sie "Conor, hast du mir nichts mitgebracht?" "Wieso, da steht doch ein Glas." "Du weißt, dass ich kein Bier mag. Na gut, hohl ich mir eben selbst was." "Genau, selbst ist die Frau!" meine Josh grinsend und hob sein Glas zum Mund. Kira versetzte dem Glas einen Stoß und der halbe Inhalt ergoss sich über Joshs Hose. Sie verschwand schnell in der Menge und hörte noch wie er fluchend hinter ihr her schrie. Sie kam kurze Zeit später mit einem Glas in der Hand zurück. "Du blöde Kuh!" rief ihr Josh entgegen. Sie grinste. "Sag mal Heero, was heißt Idiot auf Japanisch?" fragte Kira. "Baka!" antwortete er. "Baka!" riefen sich Josh und Kira gleichzeitig zu. Die ganze Gruppe lachte.
 

Sie hatten an diesem Abend viel Spaß und viel zu lachen. Gegen drei Uhr stand Alec auf. "Kommt ihr Zwei, wir müssen los." Kira und Heero standen auf und verabschiedeten sich. Dann verließen sie den Club, fuhren zurück und stiegen wieder an derselben Stelle aus, an der sie eingestiegen waren. "Bis nächstes Mal. Ruf mich an." sagte Alec und fuhr davon. Die Beiden machten sich auf den Weg durch den Wald. Diesmal gingen sie langsam und unterhielten sich. Sie erzählten sich, was sie seit ihrer Flucht schon alles erlebt hatten. Kurz bevor sie aus dem Wald traten blieb Kira stehen. "Du Heero, falls du mich brauchen solltest. Du kannst jederzeit auf mich zählen." Heero nickte. "Danke!" Dann rannten sie zur Regenrinne zurück und kletterten flink daran empor. Sie stiegen wieder durch das Fenster ein und machten sich auf den Weg zu ihren Zimmern.
 

Heero betrat leise sein Zimmer. "Wo bist du gewesen?" frage Duo und schaltete das Licht an. Er saß im Bett und sah Heero fragend an. "Hn." "Heero, wo bist du gewesen? Gib mir eine Antwort!" "Geht dich nichts an!" "Eine anständige Antwort." Heero seufzte. Er blickte Duo an und konnte in seinen Augen sehen, dass dieser sich Sorgen gemacht hatte. "Ich hab draußen was gehört. Ich bin raus und der Person gefolgt. Mehr kann und werde ich dir nicht sagen. Gute Nacht!" er zog sich um und legte sich ins Bett. Duo schaltete das Licht aus und legte sich ebenfalls wieder hin. Aber sie konnten Beide nicht einschlafen. Heero nicht, weil er gerade die andern getroffen hatte und Duo nicht, weil er wissen wollte, wo Heero gewesen war und weil es ihn irgendwie verletzte, dass Heero es ihm nicht erzählt. Nach langem Grübeln schlief Duo dann aber schließlich doch ein.
 

"AUFSTEHEN!!!!!" schallte es am nächsten Morgen durch die Gänge im Jungentrackt. Unwillig murrte Duo und drehte sich wieder um. Er rechnete jeden Moment damit, von Heero aus dem Bett geworfen zu werden, aber nichts geschah. Das kam dem bezopften Piloten dann doch etwas seltsam vor. "Heero?" Keine Antwort. "Heero, bist du wach?" Wieder keine Antwort. Duo stand auf und ging zum Bett seines Freundes hinüber. Heero lag im Bett und schlief seelenruhig. "Da gibt's ja wohl nicht! Erst die halbe Nacht unterwegs sein und dann verschlafen. Mir würde man den Kopf abhacken." entrüstete Duo sich ziemlich laut. Davon wachte Heero auf. "Was ist denn?" fragte er verschlafen. "Aufstehen, sonst werf' ich dir einen nassen, kalten Waschlappen ins Gesicht." drohte Duo seinem, sonst so verantwortungsbewussten Kollegen. "Duo, das ist meine Drohung. Wie spät ist es?" "Gleich Viertel nach Sieben." antwortete Duo. "Was?" Heero war mit einem Schlag hellwach. Er hatte noch nie verschlafen. Duo kicherte. "Tja, das kommt davon, wenn man sich nachts so lange herumtreibt." grinste er. "Du musst es ja wissen." konterte Heero und zog sich an. "Und wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich endlich anziehen. Oder willst du so frühstücken gehen." setzte er dann mit einem Blick auf Duos Boxershorts hinzu. Der begann nun auch, sich hektisch anzuziehen und etwa eine Viertelstunde später verließen die Beiden eiligst das Zimmer und schlossen sich den vorbeilaufenden Schülern an.
 

Im Speisesaal setzten sie sich zu Quatre und den anderen. "Morgen! Habt ihr gut geschlafen?" fragte dieser fröhlich. Duo platzte natürlich gleich heraus. "Heero hat sogar "verschlafen!" rief er schadenfroh und bemerkte Heeros Hand zu spät, die ihm auf den Hinterkopf schlug, sodass er in seinem Müsli landete. Spucken kam er wieder zum Vorschein. "Das wirst du noch bereuen." zischte er und wischte sich mit einer Serviette das Müsli aus dem Gesicht. Die ganze Runde kicherte und auch die Jungs und Mädchen, die um sie herum saßen konnten sich das Lachen bei Duos Anblick nicht oder wenn, dann nur mit Mühe verkneifen. "Ja ja, lacht mich nur alle aus. Immer auf den armen, kleinen Duo. Immer schön drauf, wenn einer schon am Boden liegt." zischte er wütend und zog es dann vor, das Frühstück ausfallen zu lassen. Er bahnte sich mit hochrotem Kopf seinen Weg durch die lachenden und grinsenden Schüler. Heero sah ihm nach. "Ich hätte nicht gedacht, dass er so übertrieben reagieren würde."

Fluchend ging Duo den Gang entlang. Er merkte nicht, wie vor ihm eine Tür aufging und rannte direkt in die Person rein, die aus dem Raum trat. "Hey hey. Nicht so stürmisch." "'tschuldigung." murmelte er und sah auf. Vor ihm stand das Mädchen, das gestern Heero so angestarrt hatte. "Was ist denn mit dir passiert?" fragte sie und deutete auf sein Gesicht. "Ich hab in Müsli gebadet." gab er bissig zurück. "War ja nur ne Frage. Brauchst nicht gleich so zickig zu werden. Sag mal, du bist doch Duo nicht war?" Er nickte. "Ich bin Kira. Und ich glaub, wir sind in derselben Klasse. Sag mal, willst du dich nicht schnell waschen? Komm mit." Sie wartete nicht die Antwort ab, sondern zog den Jungen einfach hinter sich her. "Und wie gefällt es dir in der Hölle?" fragte sie durch die Tür. Sie hatte Duo zum Badezimmer befördert und wartete nun, bis er wieder heraus kam. Als sich nach einigen Minuten die Tür öffnete, sah Duo wieder sauber aus. "Na also. Und jetzt müssen wir uns beeilen. Wir haben Sport. Und meine Lehrerin kriegt jedes Mal einen halben Herzkasper, wenn wir zu spät kommen." Wieder zog ihn das Mädchen mit. Dieses Mal Richtung Sportplatz.
 

Sie zogen sich um und trafen sich dann draußen auf dem Platz wieder. Da es heute ein schöner Tag war, hatten die Lehrer beschlossen erstens gemeinsam und zweitens draußen zu unterrichten. "Als erstes machen wir einen Konditionstest. Ihr rennt zwölf Minuten durch." ordnete der Sportlehrer Herr Krunsig an. Er war ein wahrer Berg von einem Mann. Mindestens zwei Meter groß und mindestens halb so Breit. Murrend fingen die Mädchen und Jungen an zu laufen. Die Lehrerin, Frau Cryer, stand neben Herrn Krunsig und machte sich wichtig indem sie Tipps durch die Gegend schrie. Die Piloten hatten das schnellste Tempo und sie liefen an der Spitze bzw. überrundeten einige der anderen. Nur Kira schaffte es mit ihnen mitzuhalten, was Wufei ganz ungemein störte. "Was will denn diese Onna hier?" fragte er mit einem abschätzenden Ausdruck in den Augen. "Ich laufe, sieht man das nicht?" konterte Kira. "Ach, und warum läufst du nicht wie alle anderen Onnas hinten mit?" "Weil ich nicht will." So ging es eine ganze Weile weiter, bis es Kira schließlich zu blöd wurde. Sie beschleunigte ihre Schritte und hängte die Jungs ganz leicht ab. Das ließ sich Wufei natürlich nicht gefallen und auch er zog an, bis er wieder mit ihr gleichauf war. "Was machst du denn hier, du Baka?" fragte Kira schnippisch. "Nenn mich noch einmal Baka, Weib und du kannst was erleben." zischte er. "Nenn mich noch einmal Weib, du Trottel und ich ... hol meinen großen Bruder, der verdrischt dich." Ursprünglich hätte sie ja sagen wollen, "Ich prügle dich Krankenhausreif." aber das wäre doch etwas auffällig. Sie ließ sich wieder zurückfallen, bis sie neben Duo und Heero lief. "Sagt mal, ist der immer so?" "Wie?" fragte Duo. "So frauenfeindlich." "Jup, aber mach dir keine Sorgen, er würde nie ein Mädchen schlagen." erwiderte Duo. "Na, da bin ich aber froh." Sie grinste.

Schließlich pfiff Herr Krunsig und die Schüler hörten auf zu laufen. "Wir haben beschlossen, dass wir heute mal Basketball spielen. Gemischte Mannschaften. Teilt euch in vier Gruppen auf." Gehorsam teilten sich die Schüler in vier Gruppen und stellten sich auf den zwei Feldern auf ihre Plätze. Wufei machte natürlich wieder ein Theater, weil er mit Frauen zusammenspielen musste, aber als auch das geklärt war, ging es los. Heero und Duo waren in einer Gruppe zusammen. Auch Kira war in dieser Gruppe. Duo war mit Feuereifer dabei. Er liebte dieses Spiel. Bald lag ihre Mannschaft in Führung. Sie spielten gut im Team, im Gegensatz zu den anderen. Dort wollten alle auf einmal den Ball haben und sie standen sich dauernd gegenseitig im Weg.
 

Schließlich pfiff der Lehrer das Spiel ab. Duo und seine Mannschaft hatten haushoch gewonnen. "Geht euch umziehen. Die Stunde ist für heute beendet." rief Frau Cryer und kam sich dabei unheimlich wichtig vor.

Die Jungs verzogen sich in die Umkleidekabine. "Klasse Spiel. Könnten wir wieder mal machen." rief einer der Jungen. "Hey Heero, Duo! Ihr spielt super zusammen. Wo habt ihr das gelernt?" fragte einer der Jungen und machte sich mit ihnen auf den Weg zu den Duschen. "Tja, Training!" grinste Duo.
 

Etwa eine halbe Stunde später trafen sie sich im Klassenzimmer. Bio stand auf dem Stundenplan. Es war eine mehr oder weniger langweilige Stunde. Sie behandelten gerade das Thema "Die Zelle". Und nicht nur Duo fielen fast die Augen zu. "Es ist bisher nicht gelungen einen Menschen mit irgendwelchen anderen Lebewesen zu kreuzen. Aber dennoch ist es bereits gelungen Tiere zu klonen." Kira schaute zu Heero hinüber und sah, dass er sie ebenfalls ansah. Sie Beide konnten sich das Lachen kaum verkneifen, wobei man das bei Kira sah, während Heero wie immer ausdruckslos und kalt schien. "Was bitteschön ist denn so witzig, Kira?" fragte der Lehrer, als sie schließlich anfing zu kichern. "Nichts, ich hab mir nur gerade vorgestellt, wie das aussehen müsste, wenn man einen Menschen mit einer Kuh kreuzt." erwiderte sie unschuldig. Die Klasse fing an zu lachen. "So war das nicht gemeint. Ich meinte damit, dass man nicht die Zelle eines Tieres in den Organismus eines Menschen einpflanzen kann." gab der Lehrer ziemlich ungehalten zurück. "Woher wissen sie, dass das nicht möglich ist?" fragte Duo. "Es wurde schon versucht, ist aber immer wieder gescheitert. Es wurde versucht einem Menschen ein Hunde-Gen einzupflanzen. Der Versuch ist fehlgeschlagen, da der Körper das Gen nicht angenommen hat." erklärte der Lehrer mit mühsam aufgebrachter Geduld. "Also, wenn man einem Menschen das Gen eines Schnabeltieres einsetzt, dann fängt er an Eier zu legen?" frage ein Junge grinsend. Der Lehrer brachte ihn mit einer ungehaltenen Geste zum Schweigen. Er wollte gerade weiter erzählen, da läutete es zur Pause.
 

"Hast du gehört, Heero? Wir dürften gar nicht existieren." Kira grinste. Heero nickte. Sie trennten sich und gingen auf ihre Zimmer.
 

Kurz nachdem sich Duo und Heero in ihr Zimmer verzogen hatten klopfte es und Quatre, Trowa und Wufei traten ein. "Wann fangen wir an? Ich will das hier möglichst schnell hinter mir haben, damit wir hier verschwinden können. Ich dreh noch durch, wenn dieser Toni so weiter macht." sagte Wufei, kaum dass er den Raum betreten und die Tür geschlossen hatte. "Wir gehen morgen Nacht. Ich weiß wo das Lager liegt. Morgen Nacht und fünf nach Neun treffen wir uns am Waldrand. Klar?" Sie nickten. Danach besprachen sie noch den genauen Plan und trennten sich dann wieder.
 

Kira saß im Computerraum der Schule und surfte ein wenig im Internet. Sie öffnete einige Programme und schließlich erschien ein Fenster mit einer Nachricht. //Wann kommst du das nächste Mal? Wir treffen uns Übermorgen. Ist das okay?// Kira las die Nachricht und schickte eine Antwort //Passt. Holst du mich wieder ab wie immer?// Sie drückte auf Senden. //Klar. Same Time, Same Station! Schönen Tag noch// Kira stieg aus und verließ den Computerraum. Sie begegnete Duo auf dem Flur. "Hi Duo! Wie geht's?" fragte sie gut gelaunt. Duo, immer noch Happy wegen dem gewonnenen Basketballspiel, antwortete. "Alles Bestens. Und bei dir? Kommst du mit was Essen? Ich bin am verhungern." Kira nickte und sie machten sich gemeinsam auf den Weg in den Speisesaal.
 

"Man Duo, wie kannst du nur so viel in die reinstopfen ohne zu platzen?" fragte Kira amüsiert, während sie an ihrem Kakao nippte. "Ach, wer weiß, wann ich das nächste Mal Gelegenheit dazu habe." er hielt inne. Hatte er jetzt etwas Falsches gesagt? Aber Kira antwortete nur "Vermutlich heute bei Abendessen." Deshalb redete er weiter. Er plapperte ohne Unterbrechung und freute sich sichtlich mal jemanden gefunden zu haben, der ihm zuhörte. Aber Kira hatte aus dieser Bemerkung ihre eigenen Schlüsse gezogen. Sie würden also bald ihren Auftrag erfüllen. Ob Duo und die Anderen wussten, in welche Gefahr sich Heero damit brachte? Vermutlich nicht. "Sag mal Kira, was machst du morgen noch so?" fragte Duo. "Ich weiß noch nicht und du?" fragte sie zurück. "Hm ... Weiß auch noch nicht so genau. Mal sehen." er druckste herum. Sie werden als morgen Nacht gehen, dachte sie sich. Sie würde auf jeden Fall mitgehen. "Duo, ich muss noch schnell was erledigen. Wir sehen uns dann beim Abendessen! Wenn du bis dahin nicht geplatzt bist." sagte sie grinsend und stand auf. Sie lief schnell die Treppen hinauf auf ihr Zimmer.
 

Heero ging in Gedanken noch mal de Plan durch. Er war nervös. Nervös wie noch nie vor einer Mission. Aber für ihn ging es nicht nur um eine Mission. Für ihn ging es um eine persönliche Angelegenheit.
 

Der nächste Tag verging wie im Flug. Alle hingen ihren eigenen Gedanken nach. Heero hatte das Gefühl, dass er gerade erst aufgestanden war, als es auch schon wieder Zeit fürs Abendessen war. Die Fünf Gundam Piloten saßen an einem der Tische und benahmen sich eigentlich wie immer. Heero und Trowa sagten so gut wie gar nichts, Wufei und Duo waren am Streiten und Quatre versuchte vergeblich, sie zu beruhigen. "Hi Jungs! Wie geht's!" Kira stand hinter Wufei und beugte sich vor. Der bekam erst mal einen gehörigen Schrecken. "Wieso schleichst du dich so an mich ran?" fragte er misstrauisch. "Mach ich doch gar nicht." Sie ließ sich neben Duo nieder. "Was macht ihr heute noch?" fragte sie, nachdem sie ihr Tablett abgestellt hatte. "Keine Ahnung! Und du?" "Weiß noch nicht." Sie unterhielten sich noch ein Weilchen, bis sich die Jungs verabschiedeten. Es waren noch zwei Stunden, bis es dunkel wurde, und sie wollte sich noch etwas ausruhen.
 

"Duo, bist du fertig? Komm, wir müssen los." Heero stand an der Tür und wartete auf seinen Kollegen. "Komme!" Sie schlichen leise aus dem Zimmer. Heero hatte beschlossen das Fenster zu benutzen aus dem er schon mal geklettert war. Sie klopften leise an die Tür von Trowa und die Drei traten auf den Flur. Wufei hatte bei ihnen gewartete, damit sie Toni nicht weckten. Sie schlichen beinahe lautlos durch die Gänge und Heero führte seine Freunde zu dem kleinen Fenster neben der Regenrinne. Er öffnete es und ließ sich hinunter gleiten. Die anderen folgten ihm. Unten angekommen, machten sie sich auf den Weg und hielten auf den Wald zu. Sie hatten ihn gerade betreten, da trat Kira aus dem Schatten eines Baumes heraus. "Wo wollt ihr denn hin?" fragte sie flüsternd und die Jungs fuhren erschrocken herum. "Was machst du denn hier?" fragte Duo und auch auf den Gesichtern von Torwa, Quatre und Wufei zeigte sich ein fragender Ausdruck. "Ich will wissen wohin ihr geht. Kann ich mitkommen?" "Das wäre ja noch schöner!" Wufei natürlich. "Wufei hat Recht. Es ist zu gefährlich für dich. Geh zurück und bleib da." sagte Heero und sah sie eindringlich an. "Glaubst du etwa, ich kann das nicht? Ich bin zu blöd dafür?" giftete sie und sah die Jungs der Reihe nach böse an. "Nein, glaub ich nicht, aber wenn sie uns kriegen, dann haben wir ein ernstzunehmendes Problem. Und du kennst die anderen. Weißt wo sie sind." antwortete Heero. Seine vier Freunde hatten natürlich keine Ahnung, wovon die Beiden sprachen. "Sie erwischen uns schon nicht. Ich- ..." Sie wurde von Heero unterbrochen. "Du bleibst hier, keine Widerrede, X5452! Kommt, wir müssen uns beeilen." fügte er an die anderen gewandt hinzu und verschwand lautlos in der Dunkelheit. Kira starrte ihm wütend nach. Wie konnte er es wagen, sie so zu nennen und sie dann einfach zurück zu lassen, wie ein kleines Kind. Für einen kurzen Moment wünschte sie sich, er würde erwischt werden, aber gleich darauf tat ihr dieser Gedanke schon wieder Leid. "Viel Glück, Bruder." Sie drehte sich um und schlich zurück ins Internat.
 

Die Jungs hatten in der Zwischenzeit die Straße erreicht und waren in ein Auto gestiegen, welches sie auf der anderen Seite geparkt hatten. Sie fuhren mit einem höllischen Tempo die leere Straße entlang. "Was war denn das für ein seltsames Gespräch?" wandte sich Duo, nach endlosem Gegrübel schließlich an Heero. "Hn." Duo fragte ihn noch mehrere Male, aber er gab keine Antwort. Schließlich hielten sie in einem kleinen Wald. Heero stellte den Wagen ab und sie schlichen durch den Wald. "Seid vorsichtig. Ihr wisst was ihr zu tun habt?" Alle nickten auf Heeros Frage. "Unterschätzt die Typen hier nicht. Wir wissen nicht, wer sie sind." ,Und welche Gene sie in sich tragen.' fügte er in Gedanken hinzu. Damit trennten sie sich.
 

Duo schlich durch das hohe Gras. ,Hier könnten sie auch mal wieder mähen.' dachte er amüsiert. Plötzlich hörte er ein Gespräch. Er duckte sich schnell hinter einen der Büsche und sah, wie zwei Kinder vorbei gingen. Beide in Militärsklamotten und mit Gewehren. Die Beiden Jungen waren vermutlich höchstens elf Jahre alt. Duo folgte ihnen mit den Augen und wartete, bis er ihr leises Gespräch nicht mehr hören konnte. Dann schlich er weiter in Richtung Gebäude.
 

Auch die anderen schlichen leise durch das Gebüsch. Während Quatre und Trowa sich von der nördlichen Seite anschlichen, hatte Wufei den südlichen, Duo den westlichen und Heero den östlichen Teil übernommen. Die Mission an sich war einfach. Sie sollen eindringen und versuchen so viele Informationen wie möglich zu beschaffen. Sie hatten abgemacht, dass sie sich um Punkt Zwei Uhr wieder am Ausgangspunkt treffen wollten. Sie drangen unbemerkt in das Gebäude ein und machten sich gleich an ihren Auftrag. Trowa und Quatre schlichen durch einen der Gänge. Links und Rechts waren viele Zellen eingelassen. "Heb mich hoch Trowa, ich will wissen, was oder wer da drin ist." flüsterte Quatre und Trowa tat, was er verlangte. Quatre schaute in eine der Zellen. Drinnen lag ein junges Mädchen. sie schlief. Sie inspizierten noch einige andere Zellen. In allen waren Kinder im Alter von etwa 12-13 Jahren und schliefen. "Was hat das zu bedeuten?" fragte Trowa leise als sie den Track verlassen hatten. Quatre zuckte mit den Schultern. Schließlich fanden die Beiden eine Art Büro mit einem PC und sie machten sich daran zu schaffen.
 

Ähnlich erging es auch Heero und Wufei, nur dass sie nicht an den Zellen vorbei mussten. Anders war es bei Duo. Er fand keinen geeigneten Weg um in das Gebäude zu gelangen. Als versuchte er es übers Dach. Er kletterte an einer Feuerleiter empor und schlich oben über das Dach. Er fand ein Dachfenster und schaute hinunter. Was er sah ließ sein Herz für eine Sekunde stillstehen. Er blickte auf einen Kontrollraum hinunter. Dort waren drei Menschen. Eine Frau und zwei Soldaten. Sie beobachteten angestrengt die Bildschirme vor ihnen. Diese zeigten die anderen Vier, wie sie sich an den Computern zu schaffen machten. Die Frau deutete auf den Bildschirm auf dem Heero zu sehen war und sagte etwas zu den Soldaten. Diese nickten und verließen eilig den Raum. Duo stolperte zurück. Was hatten diese Soldaten für einen Auftrag erhalten. Wenn er doch nur hätte verstehen können, was die Frau gesagt hatte. Duo rannte über das Dach und wollte gerade hinunterklettern, um die andern zu warnen, als er die Kinder unten erblickte. Sie waren alle bewaffnet, wie die Beiden, die er schon gesehen hatte. Sie verständigten sich kurz durch Handzeichen und trennten sich dann wieder. Duo wartete kurz und kletterte dann in aller Hast hinunter. Er sah kurz auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits kurz nach Eins war. Er hastete an den Außenwänden des Gebäudes entlang, bis er mehr durch Zufall an einem Fenster vorbei kam. Im Raum standen Trowa und Quatre. Duo klopfte kurz an die Scheibe und deutete ihnen, dass sie sofort raus kommen sollten. Sie nickten und verließen eilig den Raum. Auch das Zimmer in dem Wufei sich aufhielt fand Duo schnell und auch ihm deutete er, sich sofort aus dem Staub zu machen. Er rannte weiter, immer aufpassend nicht einem dieser Kinder über den Weg zu laufen. Er umrundete das Gebäude, konnte aber Heero nicht finden. Dieser musste sich in einem der oberen Stockwerke befinden. Schließlich gab Duo es auf und hoffte, dass Heero noch rechtzeitig entkommen könnte. Er machte sich auf den Weg um das Gelände zu verlassen und rannte vorsichtig über das Gelände. Er hatte kaum den Waldrand erreicht, als er auch schon drei Gestalten auf sich zu rennen sah. Plötzlich heulten die Sirenen auf und aus allen Türen strömten Männer und Frauen und durchkämmten das Gelände. "Findet sie und bringt sie zurück." Gerade in diesem Moment erreichten die Quatre, Trowa und Wufei den Waldrand. "Wo ist Heero?" fragte Trowa. Duo wollte gerade mit den Schultern zucken, als er seinen Freund über das Gelände rennen sah. Hinter ihm waren etwa ein Dutzend Soldaten. "Lauft!" Trowa drehe sich um und zog die anderen mit. "Aber was ist mit Heero?" fragte Duo, als er von dem größeren Jungen mitgezerrt wurde. "Der kommt uns schon nach." meinte Trowa und suchte sich den Weg durch den Wald.
 

Heero hatte gerade die Diskette aus dem Laufwerk gezogen, als er draußen vor der Tür Schritte hörte. Er sprang in die Höhe und hielt sich an einem der Rohre fest, die sich unter der Decke befanden. Keine Sekunde später ging die Tür auf und zwei Soldaten traten ein. Sie bemerkten Heero nicht und gingen weiter in den Raum hinein. Leise ließ sich Heero zu Boden fallen und rannte aus der Tür und den Gang entlang. Die Soldaten schienen ihn bemerkt zu haben. Heero drehte sich um und sah sie hinter sich her rennen. Er beschleunigte seine Schritte und hetzte durch die Gänge auf einen Ausgang zu. Kaum hatte er diesen erreicht, als überall auf dem Gelände Sirenen aufheulten. Heero rannte in Richtung Wald, aber da wimmelte es auf dem Gelände schon von den hier "gezüchteten" Soldaten. Sie entdeckten ihn und zwölf von ihnen setzten ihm nach. Heero änderte schlagartig die Richtung. Er durfte seine Freunde nicht verraten. Er wusste, dass er es vermutlich nicht schaffen würde. Es waren zu viele. Bald hatten sie ihn eingekreist und er blieb stehen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und zum Kampf erhoben, aber er wusste, dass dieser Kampf hoffnungslos war. Die Soldaten, die ihn umzingelt hatten stürzten sich gemeinsam auf ihn. Heero versuchte sich so gut wie möglich zu verteidigen, aber er hatte nicht die geringste Chance. Wenn es nur ein oder Zwei gewesen wären, dann hätte er vielleicht standhalten können, aber bei so viele hatte selbst er kein Chance. Nach einem harten Kampf gab er schließlich auf. Er hoffte, dass wenigstens seine Freunde entkommen waren. Einer der Soldaten setzte eine Spritze an seine Armbeuge und spritzte ihm ein Betäubungsmittel. Um ihn herum wurde es schwarz.
 

Trowa bretterte mit 150 Sachen die menschenleere Straße entlang. "Wir hätten Heero nicht allein lassen dürfen!" sagte Duo zu zwanzigsten Mal seit sie im Auto saßen. "Heero wird schon auf sich aufpassen. Hast du nicht gesehen, dass er die Richtung gewechselt hat? Er wollte, dass wir verschwinden können." antwortete Wufei, aber auch ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie ihren Freund allein gelassen hatten. Und Quatre durfte gar nicht an die Zellen denken. Was, wenn sie Heero auch in eine Solche stecken würden? Aber diesen Gedanken sprach er nicht laut aus, um Duo nicht noch mehr zu beunruhigen. Plötzlich geriet der Wangen ins schleudern. Einer der Reifen war geplatzt. Als er schließlich zum Stillstand kam, stiegen die, nun reichlich durchgeschüttelten Jungen aus dem Wagen. "Na toll, jetzt können wir nach Hause laufen." murrte Wufei. Aber es war nicht mehr weit. Sie befanden sich nur etwa fünf Kilometer vom Internat entfernt. Sie joggten los und hatten den Waldrand auch kurze Zeit später erreicht. Sie schlichen zurück, kletterten die Regenrinne hinauf und ging zu ihren Zimmer.
 

Duo öffnete leise die Tür. er erwartete fast, dass Heero auf seinem Stuhl vor dem Laptop sitzen würde und ihn fragen, wo sie denn so lange gewesen waren. Aber da war kein Heero und der Laptop war ausgeschaltet. Stattdessen saß auf Heeros Bett ein Mädchen. "Kira? Was machst du denn hier?" fragte Duo erstaunt, als er die Tür geschlossen hatte und das Mädchen erkannte. "Ich habe auf euch gewartet. Wo ist Heero?" antwortete das Mädchen. Duo blickte zu Boden "Äh ..." Er kam nicht dazu weiter zu sprechen. Auf Kiras Gesicht breitete sich pures Entsetzen aus. "Haben sie ihn erwischt?" fragte sie ängstlich. Duo nickte. "Vermutlich." sagte er. Als er bemerkte, dass das Mädchen in geschockt ansah fügte er rasch hinzu. "Aber wir sind nicht sicher, vielleicht ist er entkommen. Heero ist nicht blöd und außerdem sehr geschickt." Er ließ sich neben dem Mädchen nieder. Er wollte sie in den Arm nehmen, aber sie stieß ihn weg. "Du hast doch keine Ahnung. Du weißt nicht was sie mit ihm machen werden, wenn sie ihn erwischen. Du hast keine Ahnung, was Manticore ist." schrie sie wütend und fing an zu schluchzen. Sie weinte normalerweise nie, aber sie hatte gehört, was sie mit Geflohenen anstellten, wenn sie sie erwischten. "Was meinst du damit?" fragte Duo und blickte das Mädchen fragend an. Sie tat ihm Leid, aber jetzt hatte sie seine Neugier geweckt. Sie schluchzte immer noch, aber dann fasste sie sich wieder und fragte "Was weißt du eigentlich über Heeros Vergangenheit?" Duo war etwas verwirrt über diese Frage, beantwortete sie aber dennoch. "Ich weiß nur, dass er seine Eltern so gut wie nicht kannte. Er hat gesagt, dass er bei Dr. J aufgewachsen ist. Er hat ihn ausgebildet und zu einem Gundam Piloten gemacht." "Aber was vor diesem J war, weißt du nicht?" fragte Kira weiter. "Vor J? Ich hatte angenommen, dass da nicht mehr viel davor war. Es hat immer so geklungen, als wäre er seit seiner Kindheit dort gewesen." sagte Duo nun zunehmend verwirrter. "Wieso?" Kira sah zum Fenster hinaus, als würde sie in der rabenschwarzen Dunkelheit dahinter etwas suchen. "Du weißt also Nichts über seine Zeit in Manticore?" "Was? Er war da?" rief Duo überrascht. Kira nickte und blickte ihm dann direkt in die indigofarbenen Augen. "Was weißt du über Manticore?" fragte sie weiter. "Nichts, könnte man sagen. Ich war ja nicht drin. Ich hab keinen Weg rein gefunden." gestand Duo. "Also gut, ich werde dir erzählen, was da Drinnen vor sich geht. Aber, du musst mir versprechen, nie auch nur ein Wort darüber jemandem zu erzählen, hast du mich verstanden?" Duo nickte. Also begann das Mädchen zu erzählen. "In Manticore werden genetisch veränderte Menschen geboren. Das Ziel dieses Projekts war es, den perfekten Soldaten zu erschaffen. Sie haben Embryos genommen, sie mit Tier-Genen verändert und dann den Müttern wieder eingepflanzt. Die Kinde die daraus geboren wurden, hatten die Fähigkeiten dieser Tiere übernommen. Einige von ihnen hatten zum Beispiel Katzen-Gene in sich. Sie konnten bei Nacht sehen und aus dem Stand etwa fünf Meter hoch springen. Andere hatten andere Gene, aber die meisten hatten einen richtigen Gencocktail in sich. Heero war einer von diesen Kindern. Die Kinder bezeichneten sie mit Nummern, die sie ihnen auch als Strichcode auf den Nacken eintätowierten. Dieser Code sagte den Leitern des Projekts so ziemlich alles über den betreffenden Soldaten. Sie züchteten verschiedene Arte dieser Soldaten und gaben ihnen ihre Nummern je nachdem, welche Gene sie in sich trugen. Sie unterzogen die Kinder einem harten, fast schon unmenschlichen Training. Eines Nachts gelang es Fünf dieser Kinder zu fliehen. Sie tauchten unter und schworen sich, nie wieder in diese Hölle zurück zu kehren. Vier haben sogar Amerika verlassen. Aber Heero ist zurückgekommen, Wegen dieser Mission. Er wusste, was passieren würde, wenn sie ihn erwischen." Duo hatte das Mädchen nicht einmal unterbrochen, während sie die Geschichte erzählt hatte und obwohl diese so fantastisch klang, zweifelte er nicht einen Moment dran, dass sie wahr war. Als Kira geendet hatte, meinte er "Aber, wenn Heero einer von diesen Typen ist, dann dürfte es doch für ihn kein Problem sein zu entkommen." Kira schüttelte betrübt den Kopf. "Das denkst du, aber weißt du wie viel dieser Soldaten noch in Manticore sind? Er hat keine Chance gegen sie alle." meinte sie betrübt. "Sag mal, woher weißt du das alles?" fragte Duo schließlich, aber er glaubte die Antwort schon zu kennen. Statt einer Antwort drehte ihm Kira den Rücken zu und hielt ihre Haare hoch. Auf ihrem Nacken war ein Strichcode eintätowiert. Duo schluckte "Du bist auch eine von denen die entkommen sind, hab ich Recht?" Kira nickte. "Wir waren nicht die einzigen. Es sind noch andere entkommen. Viele haben das Land verlassen oder sind auf eine der Kolonien geflüchtet." erzählte sie, nachdem sie sich wieder zu ihm umgedreht hatte. "Wir müssen Heero unbedingt befreien. Kann ich euch vertrauen? Ihr werdet sicher nichts verraten?" vergewisserte sie sich noch mal. Duo schüttelte energisch den Kopf. "Natürlich nicht, darauf kannst du dich verlassen." "Gut dann komm mit." Sie standen auf und schlüpfte aus der Tür auf den dunklen Gang. Duo folgte ihr und schlich mit ihr in den Computerraum. "Was hast du vor?" fragte er, als sich Kira an einen der PCs setzte und anfing auf den Tasten herum zu hämmern. "Sag mal, wie meintest du das, ihr habt Nummern?" fragte Duo nach einigen Augenblicken. Kira sah kurz auf und antwortete dann, während sie ihren Kopf wieder auf den Monitor richtete. Nun ja, sie hatten zum Beispiel eine Testreihe, die sie mit X3 bezeichneten, oder, wie in Heeros und meinem Fall X5. Und jedem Soldat wurde eine Nummer zugeteilt. X5452 ist meine. X5734 ist Heeros Nummer. Aber wir untereinander haben uns Namen gegeben." "Ich dachte immer, Heero hätte seinen Namen von J bekommen." meine Duo nachdenklich, während er auf den Bildschirm starrte. "Tja, so ist es aber nicht." erwiderte Kira "Da haben wir es ja. Das ist das Gelände um Manticore. Wir müssen vorsichtig sein. Vermutlich würden sie uns ohne zu zögern erschießen, wenn sie uns erwischten. Euch auf jeden Fall. Wir müssen ihn so schnell wie möglich rausholen. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken müssen."
 

Heero erwachte. Um ihn herum war es dunkel, dennoch konnte er erkennen, dass er in einer Zelle lag. Er erhob sich von dem Klappbett auf dem er gelegen hatte und ging zur Tür. So weit er konnte zwängte er seinen Kopf durch die Gitterstäbe des kleinen Fensters, das in die eiserne Tür eingelassen war. Er befand sich in einer Zelle, die etwa in der Mitte eines langen Ganges lag. Links, Rechts und gegenüber von ihm waren unzählige weiter Zellen. Jede von ihnen war besetzt. Heero zog seinen Kopf wieder zurück, als er jemanden den Gang entlang kommen hörte. Er setzte sich auf den Boden der Zelle und starrte gerade aus. Er blickte nicht auf, als sich die Tür zu seiner Zelle öffnete. "Du, mitkommen!" befahl der Soldat barsch. Heero rührte sich nicht. "Mitkommen hab ich gesagt!" wiederholte er seinen Befehl. Als sich Heero wieder nicht rührte packte der Soldat ihn grob am Arm und zog ihn hoch. Er verdrehte ihm den Arm auf dem Rücken noch bevor Heero sich wehren konnte. Er zerrte den Jungen mit und führte ihn durch die kalten, grauen Gänge des Gebäudes. Grob stieß er ihn in einen Raum hinein und schloss die Tür hinter ihnen. Heeros Gesicht war wieder völlig ausdruckslos. Eine Frau stand am Fenster und drehte sich nun zu ihm um. Der Soldat hinter ihm salutierte. Die Frau beachtete ihn nicht. Sie winkte Heero zu sich, aber er rührte sich nicht. Erst als ihn der Soldat vor stieß, stolperte er einige Schritte vorwärts. Die Frau betrachtete ihn eingehend. "Wie ist dein Name?" fragte sie ihn schließlich. "Heero Yuy!" Der Soldat schlug ihm hart ins Gesicht. "Wie ist dein Name?" fragte die Frau noch mal. "Heero Yuy! " Diesmal schlug ihm der Soldat mit aller Kraft in den Magen. Heero rührte sich nicht. Er starrte der Frau direkt in die Augen. "Wie ist dein Name?" fragte die Frau ihn wieder. "Heero Yuy!" ,Himmel, der ist vielleicht stur.' dachte die Frau. "Bringt ihn in seine Zelle zurück." ordnete sie dann an. "Er bekommt solange nichts zu essen, bis er spurt." Der Soldat salutierte wieder und führte Heero zurück in seine Zelle. "Er wird schon noch nachgeben." murmelte die Frau leise. Dann drückte sie den Knopf der Gegensprechanlage. "Ich habe einen Auftrag für dich. Zelle 536!" sagte sie.
 

Heero saß wieder in seiner Zelle. Er hatte sich in einer der hinteren Ecken niedergelassen und versuchte die Stimmen der anderen zu überhören, die um ihn herum scherzten und redeten. Er verstand nicht, wie sie so fröhlich sein konnten. Plötzlich veränderten sich die Stimmen. Einige der Jüngeren, die im unteren Teil des Ganges untergebracht waren, fingen an zu schreien oder sogar zu weinen. Die Älteren schimpften und fluchten. Schritte hallten von den Wänden wieder. Dann ging wieder die Tür zu seiner Zelle auf. Vor Heero stand wieder ein Soldat. Ohne etwas zu sagen, packte er den Jungen und schleifte ihn mit. Die Kinder und Jungendlichen, die in den Zellen waren drängten sich neugierig an die Gitterstäbe um hinaus schauen zu können. Sie flüsterten sich etwas zu, aber Heero überhörte es. Er achtete nicht darauf wo er hingezogen wurde. Schließlich wurde es wieder still. Sie hatten die Gänge mit den Zellen hinter sich gelassen und gingen nun einen leeren Gang entlang. Am Ende des Ganges öffnete er eine Tür und stieß Heero hinein. Er betrat den Raum aber nicht, sondern schloss die Tür hinter dem Jungen.

Heero verschlug es beinahe den Atem. Der Gestank in dem Raum in dem er sich befand war unerträglich. Es stank nach einer Mischung aus Schweiß, Blut und Erbrochenem. Zumindest beim Letzten konnte sich Heero denken, woher es kam, denn auch in ihm stieg Übelkeit auf. Er unterdrückte den Drang sich zu erbrechen und sah sich in dem Raum um. Er erriet schon nach kurzer Zeit, wo er sich befand. Dies musste die Folterkammer sein, von der die Älteren früher immer erzählt hatten. An der Wand standen einige Geräte herum, bei denen sich Heero aber gar nicht vorstellen wollte, wozu sie gebraucht wurden. Er kam nicht dazu, sich weiter umzusehen, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür ein zweites Mal. Ein bulliger Mann betrat den Raum. Auch er stank nach Schweiß und abermals stieg in Heero ein Gefühl der Übelkeit auf. Der Mann trat auf Heero zu und packte ihn grob am Arm. Er schleuderte den Jungen gegen die rückwärtige Wand. Hart schlug Heero dagegen. Der Mann trat auf ihn zu und schloss um seine Arm- und Fußgelenke eiserne Fesseln. Er machte es so flink, dass Heero nicht die Zeit hatte sich zu wehren. Verzweifelt riss Heero an den Fesseln, aber diese gaben nicht nach. Der Mann drehte sich von ihm weg. Er kramte etwas aus einem Aktenschrank heraus und drehte sich schließlich wieder um. Was er da in der Hand hielt, ließ Heero innerlich aufschreien. Äußerlich jedoch sah man ihm nicht die geringste Gefühlsregung an. "Jetzt geht's dir an den Kragen, Kleiner!" Der Mann lachte grausam.
 

"Und du meinst, das klappt?" fragte Duo skeptisch. "Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Und wenn ihr mir nicht helft, dann versuch ich es allein." erwiderte das Mädchen und wandte sich um. Duo starrte auf den Bildschirm, auf dem schon seit einiger Zeit einen Plan zeigte. Dieser zeigte, wie Kira erzählt hatte, den Block mit den Zellen und die Nummer, die darin saß. "Wo ist Heero?" fragte Duo. Kira deutete auf einen Teil des Plans. In einer von diesen Zellen müsste er sein." sagte sie. "Und woher weißt du das?" Duo konnte beim besten Willen nicht Heeros Nummer finden. "Ganz einfach. Heeros Nummer ist noch nicht eingetragen, er muss also in einer der leeren Zellen sitzen. Und bevor du was sagst, ich weiß, dass es noch viele leere Zellen gibt, aber in diesem Teil der Anlage sind die X5. Kapiert?" Duo nickte. Kira wandte sich wieder dem Plan zu und hämmerte auf die Tasten ein. Schließlich fand sie einen anderen Plan und begutachtete ihn. "Das ist nicht gut." murmelte sie. Duo sah das Mädchen fragend an. "Siehst du die Punkte mit den Nummern?" Duo nickte. "Sie bewegen sich, das bedeutet, dass die Soldaten Sender tragen, die den Leuten sagen, wo sie sich gerade befinden." Sie tippte schnell eine Nummer in das Suchfeld ein und drückte "Enter". //Nummer existiert nicht!// zeigte sich auf dem Bildschirm. "Gut, sie haben also noch keinen dieser Sender für Heero programmiert." murmelte Kira. Dann wandte sie sich an Duo. "Geh und erzähl den anderen was wir vorhaben, aber bitte nur das Allernötigste." Ein kurzes Nicken, dann verließ Duo den Raum und machte sich auf den Weg zu den anderen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass sie vermutlich bis zur nächsten Nacht warten müssten, denn es dämmerte bereits. Und bei Tag war es zu gefährlich, sich nach Manticore zu wagen. Er machte sich also auf den Weg zu den anderen, um ihnen die Situation zu erklären.
 

Der Mann kam auf Heero zu. Er hatte ein fieses Grinsen im Gesicht und spielte mit der Peitsche, die er in der Hand hielt. "Du willst also nicht gehorchen? Dir werd ich schon Manieren beibringen." er gab ein seltsames Geräusch von sich, welches Heero als Lachen identifizierte. Der Mann holte aus und ließ dann die Peitsche auf Heero niedersausen. Der Junge gab keinen Mucks von sich, aber sein Gesicht verzog sich. "Noch nicht fest genug?" fragte der Mann gehässig. Wieder holte er aus und ließ die Peitsch knallen. Wieder schaffte es Heero keinen Ton von sich zu geben, aber er wusste, dass er das nicht mehr lange durch halten würde. Der Mann drehte sich wieder um und holte noch einige Utensilien aus dem Aktenschrank, der offensichtlich als Aufbewahrungsort für die Folterinstrumente gebraucht wurde. Er drehte sich wieder um. er hatte eine zweite Peitsch herausgeholt, die allerdings mit spitz aussehenden, eisernen Stacheln bestückt war. Es dauerte nicht lange und Heero musste erkennen, dass die Stacheln nicht nur spitz aussahen, sondern es auch waren. Schon beim ersten Schlag, zerfetzte es seine Kleidung und ein blutiger Striemen zog sich Quer über seine Brust. Ein leiser Schmerzenslaut drang aus seiner Kehle. "Ah, schon besser." Der Mann grinste dreckig. "Wie ist denn dein Name?" fragte er. Heero presste die Lippen aufeinander. "Ach so ist dass, du bist wohl einer von denen, die ausgekommen sind?" Wieder erhob er seine Peitsche und ließ sie auf den Jungen niedersausen. Heero schrie leise auf. Er würde sich nicht so einfach geschlagen geben, das schwor er sich. "Wie ist dein Name?" fragte der Mann noch mal. Dieses Mal antwortete Heero. Allerdings, war es nicht die Antwort, die der Mann hören wollte. "Heero Yuy." Erbost hob der Mann abermals die Peitsche. Heero biss die Zähne zusammen, aber dennoch konnte er auch dieses Mal einen Schrei nicht unterdrücken. Ein weiterer Kratzer zog sich über seinen Körper. "Wie heißt du?" in den Augen des Mannes erschien ein wahnsinniges Glimmen. Er genoss es, dass der Junge sich nicht wehren konnte. "Heero Yuy." erwiderte er stur. Der Mann zog aus seinem Gürtel ein Messer und hielt es dem Jungen an den Hals. Er ritzte ihm langsam, seitlich des Halses hinab. Über seine Schulter, die Brust, bis hinunter zur Hüfte. Der Schnitt brannte wie Feuer. Wieder presste der Junge die Lippen fest aufeinander. Der Folterknecht nahm wieder seine Peitsche zur Hand, aber er drehte sich nicht zu Heero um, sondern von ihm weg. Er schien etwas am Ende des Lederriemens zu befestigen. Als er sich wieder umdrehte, weiteten sich Heeros Augen vor Schreck. Er hatte Angst. Auch wenn er sich schämte es zugeben zu müssen, aber er hatte wirklich Angst.
 

Mittlerweile hatten sich Kira und die vier Piloten einen Plan ausgedacht. Wufei, Quatre und Trowa waren genauso geschockt über die Wahrheit, wie Duo es gewesen war. "Wenn wir das gewusst hätten, dann- ..." "Ihr habt es aber nicht gewusst. Es bringt nichts, jetzt darüber nachzudenken." unterbrach Kira den blonden Jungen ungeduldig. Sie saßen in Duos Zimmer und berieten, wie sie am Besten vorgehen sollten. "Mal ne Frage, wie sollen wir überhaupt dahin kommen? Unser Wagen hat soweit ich das gesehen hab einen Platten." meinte Trowa. "Das ist schon geregelt. Ein Freund von mir wird uns hinfahren und uns den Wagen da lassen." erklärte Kira. Sie hatte Alec gebeten sie hinzufahren. Nach einem kurzen Streit, hatte er sich dazu bereiterklärt, die Freunde hinzubringen, aber er würde ihnen nicht helfen. Er wollte nicht erwischt werden. "Also, heute Nacht um Zehn treffen wir uns am Waldrand." Damit stand das Mädchen auf und wandte sich zur Tür.
 

Heero hing nun mehr oder weniger nur noch in den Fesseln. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, aber dennoch hatte er beharrlich geschwiegen. Auch wenn es in dem Moment etwas abwegig klang. Er war stolz darauf. Immer noch bearbeitete "Bully", wie ihn die Soldaten getauft hatten, ihn mit den Folterinstrumenten. Mittlerweile waren eine Art Baseballschläger, eine Eisenstange, ein Ledergürtel, eine Zange, einige Geräte die Elektroschocks verteilten und noch so einiges hinzugekommen. Der dunkelhaarige Junge war nahe daran sein Bewusstsein zu verlieren. Aber auch Bully schien langsam aber sicher die Geduld zu verlieren. Immer wieder hatte er den Jungen vor sich nach seiner Nummer gefragt, immer mit derselben Antwort. Wie konnte der Junge nur so stur sein? fragte er sich zum wiederholten Male, als er die, nun nur mehr geflüsterte Antwort erhielt. Schließlich piepste sein Funkgerät. "Ja?" meldete er sich knurrend. "Und?" fragte die weibliche Stimme am anderen Ende der Verbindung. "Nichts! Der Junge ist stur wie ein Esel." "Gut, dann lassen sie es für heute, wir machen morgen weiter. Lassen sie ihn einfach da." befahl die Frau. Heero hatte das Gespräch mitbekommen und atmete innerlich auf. Allerdings wurde er nicht in seine Zelle zurückgebracht, sondern einfach an Ort und Stelle stehen bzw. hängen gelassen. Mit einem Stöhnen fiel seine Maske von ihm ab, als Bully die Tür geschlossen hatte. Er hätte vermutlich nicht mehr lange durchgehalten. Er versuchte noch ein letztes Mal verzweifelt seine Fesseln los zu bekommen, wie er es die letzten paar Stunden immer wieder versucht hatte. Mit demselben Erfolg. Die Eisenringe um seine Hand- und Fußgelenke schnitten ihm in seine Haut. Er gab schließlich auf und versuchte sich so bequem wie möglich hinzustellen. Schlussendlich fiel er in einen unruhigen Halbschlaf.
 

Draußen war es dunkel und leise erhob sich Kira von ihrem Bett und schlich zur Tür. Die Kontrolle war bereits durch und sie konnte ungesehen zum Fenster gelangen. Wie immer wenn sie das Internat nachts verließ glitt sie die Regenrinne hinunter und kam lautlos auf dem weichen Gras auf. Sie verharrte kurz und horchte, als sie kein ungewöhnliches Geräusch hörte, lief sie schnell in Richtung Wald. Hinter einigen großen Stämmen ging sie in Deckung und wartete. Es dauerte nicht lange und sie hörte die gedämpften Schritte der vier Jungen. Sie trat hinter den Bäumen hervor, als die Vier ins Dunkel des Waldes eindrangen. "Seid ihr soweit?" fragte sie flüsternd. Allgemeines Nicken. "Dann folgt mir." Sie schlich durch den Wald in Richtung Straße. Dort angekommen wandte sie sich in Richtung Stadt. "He, wir müssen in die andere Richtung!" protestierte Wufei leise. "Willst du hinlaufen?" fragte Kira ebenso leise zurück. "Kommt schon." damit lief sie weiter durch die dunkle Nacht. Schulterzuckend folgten ihr die vier Piloten. Sie liefen etwa eine Minuten am Straßenrand entlang, bis hinter einer Kurve ein Wagen auftauchte. Kira lief direkt darauf zu und öffnete die Beifahrertür. "Steigt ein!" befahl sie und tat so gleich, was sie eben selbst befohlen hatte. Die Jungs folgten dem Mädchen und setzten sich auf die Rückbank des Wagens. "Beeil dich Alec. Wir müssen schnell handeln." wandte sich das Mädchen an den Fahrer, der sogleich den Motor startete, und losfuhr. Er beschleunigte und fuhr mit quietschenden Reifen die verlassen Straße entlang. "Okay, ihr wisst, was ihr zu tun habt?" fragte das Mädchen noch mal. Ein Nicken. "Gut, wir werden nicht mehr viele Möglichkeiten haben, uns zu verständigen, wenn wir erst mal drin sind." Alec schwieg den ganzen Weg über. Es gefiel ihm gar nicht, dass sich seine "kleine Schwester" in solche Gefahr brachte. Als er schließlich den Wagen anhielt, und die Fünf anstallten machten, auszusteigen, hielt er Kira kurz zurück. "Pass auf dich auf, kleine Schwester." meinte er leise. Das Mädchen schenkte ihm ein Lächeln. "Mach dir bloß um uns keine Sorgen Alec. Wir werden das Kind schon schaukeln. Und wenn alles glatt geht, haben wir von Manticore bald nichts mehr zu befürchten." Dann setzte sie den anderen nach in den angrenzenden Wald. Alec stieg aus und machte sich auf den Rückweg. Er hatte mit Kira bereits besprochen, dass sie das Auto als Fluchtfahrzeug nehmen würden. Noch einmal blickte er in die Richtung in der die Fünf verschwunden waren, dann machte er sich lautlos wie ein Schatten auf den Weg nach Hause.
 

Kira hatte die Jungs inzwischen eingeholt und deutete ihnen, mittels Handzeichen, wo die Wachen waren. Sie robbten an eine kleine Gruppe von Soldaten heran, die in etwa ihre Größe hatten und überfielen sie aus dem Hinterhalt. Mit einigen gekonnten Schlägen setzte Kira das Mädchen vor ihr, außer Gefecht und zog sie hinter einen Busch. Die Jungs hatten mit ihren Opfern zwar etwas länger, aber auch sie hatten keine wesentlich großen Schwierigkeiten. Schnell entledigten sie die Kinder ihrer Kleidung und fesselten sie. Vermutlich würden sie bald entkommen sein, sie hatten nicht lange Zeit. Schnell zogen sie die gestohlenen Kleider über und schnappten sich die Gewehre und Funkgeräte. "Stellt Kanal 34 ein. Wir bleiben in Verbindung." sagte Kira. Dann machten sie sich auf den Weg zum Gebäude. Kira deutete ihnen wo sie hinzugehen hatte und kurze Zeit später waren die Fünf unbehelligt in die Basis eingedrungen. Drinnen verteilten sie sich und während Kira und Duo versuchten Heero zu finden, suchten die anderen Drei einen PC um den zweiten Teil des Plans durchzuführen.
 

Langsam schlug er die Augen auf. Wo war er? Wie kam er hier her? Und warum zum Henker tat ihm jeder Knochen im Leib weh? Heero schüttelte den Kopf um die Benommenheit los zu werden. Gleich darauf wünschte er sich, es nicht getan zu haben. Ein schmerzhafter Stich fuhr durch seinen Hinterkopf. "Aaah" entfuhr es ihm. Er versuchte sich zu erinnern. Aber auch dagegen wehrte sich sein Kopf mit stechenden Kopfschmerzen. Aber dennoch tauchten in seinem Kopf einige Bilder auf. Erst nur verschwommene Umrisse und Fetzen von Gedanken aber dann, als hätte ihm jemand einen Schlag auf den Kopf verpasst drangen alle Erinnerungen der letzten Stunden wieder auf ihn ein. Die Mission, die Festnahme, das Verhör im Büro und schließlich die Folterung. Wieder stöhnte der Junge und wollte die Erinnerung wieder verdrängen. Aber jetzt wo er wieder klar denken konnte, nahm er auch alles um ihn herum wieder wahr. Er befand sich immer noch in der Kammer. Wieder spürte er einen Brechreiz im Hals und er musste schwer schlucken. Verzweifelt riss er noch mal an seinen Fesseln. Aber diese gaben immer noch nicht nach. Wenn er gewusst hätte, dass unweit von ihm entfernt seine Freunde ihn suchten, wäre ihm vermutlich leichter zu Mute gewesen, doch davon hatte der Wing-Pilot keine Ahnung. Er spürte nun immer deutlicher, was die "Behandlung" ihm angetan hatte. Sein Körper brannte von den vielen Schnittwunden und Peitschenhieben und das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer.
 

"Duo? Melde dich!" ertönte Kiras verzerrte Stimme aus dem Funkgerät. "Was ist? Schon was gefunden?" fragte er. "Nein. Bei dir?" "Nein." "Beeil dich. Ich weiß nicht, wie lange wir noch Zeit haben." damit verstummte das Rauschen des Funkgeräts. Duo schlich nun schon seit einiger Zeit durch die Gänge und sah sich nach einem Anzeichen von Heero um. Er hatte mittlerweile einen der Gänge erreicht, in dem die Soldaten untergebracht waren. Er hörte das Rufen und Scherzen der Kinder, die in den Zellen untergebracht waren. Plötzlich streckte sich eine Hand aus dem Gitter und packte ihn an der Schulter. "Wer bist du?" fragte die Stimme. Sie schien weiblich zu sein und als Duo sich umdrehte erblickte er ein Mädchen von etwa 17 Jahren. Sie hatte rote Haare und grüne Augen. "Äh ..." Duo wusste nicht, was er antworten sollte. "Du bist nicht von hier, was willst du also?" fragte das Mädchen noch mal und verstärkte den Druck auf Duos Schulter. ,Verdammt, wieso immer ich? Was sag ich jetzt?' dachte Duo. "Krieg ich jetzt ne Antwort, oder darf ich noch bis Morgen warten?" Hätte Wufei diese Frage gestellt, hätte Duo sicher einen blöden Spruch erwidert, aber bei dem Mädchen traute er sich das nicht. Mittlerweile steckten den ganzen Gang entlang die Jungendlichen die Köpfe durch die Gitter um zu sehen, was los war. Duo schluckte, entschied sich aber schließlich für die Wahrheit. Oder zumindest die Halbe. "Ich suche einen Freund von mir." Das Mädchen blickte ihn skeptisch an. "Wie heißt er?" fragte sie dann. "He ..." Duo brach ab. Das Mädchen wollte sicher die Nummer wissen. "Äh ..." Wie war doch gleich Heeros Nummer? "X5 äh ..." Das Mädchen unterbrach ihn. "X5? Dann bist du hier aber ganz falsch. In diesem Trakt sind nur X4. Du musst schon in den B7-Trakt, wenn du zu deinem ,Freund' willst." sagte die X4. "Und wie komm ich da hin?" Duo witterte seine Chance und nutzte sie auch gleich. "Also bitte. Hast du denn Null Orientierungssinn?" fragte das Mädchen und fügte dann skeptisch hinzu. "Oder ist dein ,Freund' am Ende, der Ausreißer, den sie erst gestern gebracht haben?" "Äh ..." "Also Ja!" meinte der Junge in der Zelle daneben. "Das heißt aber doch, dass du von draußen kommen musst? Oder nicht?" Wieder das Mädchen. "Der kommt ganz sicher von draußen." Duo wirbelte herum. Der Junge, der gesprochen hatte stand in der Zelle hinter Duo. "Wie kommst du darauf, X4788?" Das Mädchen wandte sich nun an ihren ,Bruder'. "Ganz einfach, er hat keinen Code." Duo fuhr sich mit der Hand über den Nacken. "Willst du ihn rausholen?" Duo nickte. "Nimm uns mit, und wir helfen dir." forderte das Mädchen, offenbar die Anführerin. "Also?" Duo sah sich um. Was sollte er nun antworten. Der Zufall kam ihm zu Hilfe. "Duo? Melde dich!" tönte es aus dem Funkgerät. Langsam hob er das Gerät zum Mund und drückte den Sprachknopf. "Äh ... Kira, ich hab hier ein kleines Problem. Hier sind ein paar Kinder und die wollen mit. Was mach ich jetzt?" fragte er. Es rauschte kurz, Kira schien zu überlegen. "Was für ,Kinder'?" fragte sie schließlich. "Äh ... X4 glaub ich." antwortete er zögernd. Er war sich bewusst, dass die Soldaten um ihn herum ihn peinlichst genau beobachteten. "Das sind doch keine Kinder mehr Duo. Die sind schon Älter als wir." Das Mädchen in der Zelle machte eine fordernde Geste um Duo zu zeigen, dass sie selbst mit Kira sprechen wollte. Duo gab ihr nach kurzem Zögern das Funkgerät. "Hey du, ich hab's deinem Freund schon gesagt. Holt uns raus und wir zeigen euch, wo euer Freund ist." forderte sie.
 

Die verzerrte Stimme eines Mädchens kam aus dem Funkgerät. Kira überlegte kurz. Es sprach nichts dagegen. Sie hatte ohnehin vorgehabt, Manticore ein für alle Mal auszuschalten. "Na gut. Wo ist er?" fragte sie. "Öffne die Türen und wir führen deinen kleinen Freund hin." Kira überlegte. In ihrem Kopf jagte ein Gedanke den anderen. Was wenn es eine Falle war? Aber anders würden sie Heero nicht finden. Jede Minute zählte. "Sagt uns, wo Heero ist. Wir werden euch auf jeden Fall rausholen, aber dazu muss ich erst einen PC finden. Und soviel Zeit hab ich nicht. Ich geb' dir mein Wort, dass ich euch befreien werde." Stille. Am anderen Ende herrschte Schweigen. Kira traten die Schweißperlen auf die Stirn. Würden die Soldaten auf das Angebot eingehen? "Na gut. Aber wenn du dein Wort nicht hältst, dann wirst du das bitter bereuen. Bist du von hier?" willigte das Mädchen ein. "Ja!" "Gut! Wo befindest du dich?" Schnell erklärte Kira wie sie herein gekommen war. "Dann bist du ja fast am anderen Ende. Im E1-Trakt, wenn ich mich nicht irre. Weißt du, wie du in die Traktaufsicht kommst?" "Klar." "Gut öffne Zelle 457 im C4-Trakt." ordnete das Mädchen an. "Wessen Zelle ist das?" "Meine, ich führe deinen Freund dann hin." "Okay. Bin schon unterwegs." Kira unterbrach die Verbindung und rannte leise und schnell in Richtung des Aufsichtsbüros. Kaum dort angekommen saß sie auch schon am Computer. Zu ihrem Glück war der E1-Trakt im Moment verlassen. Schnell hatte sie die Zelle gefunden und öffnete die Tür. "Alles klar. Jetzt beeilt euch! Meldet euch, wenn ihr ihn habt." sagte sie.
 

"Machen wir." Duo hatte wieder das Funkgerät übernommen. Er rannte dem Mädchen hinterher. "Wir müssen aufpassen, dass uns die Wachen nicht erwischen. Also sei leise." befahl das Mädchen flüsternd. Bald hatten sie einen Gang erreicht, der offensichtlich in einen der anderen Trakte führte. Immer darauf bedacht so wenig Geräusche zu machen wie möglich. Schließlich erreichten sie einen weiteren Gang mit Zellen. "Das hier ist Trakt B7. Wollen doch mal sehen, wo dein Freund wohnt. Sie klopfte an die Tür einer Zelle und ein 15-jähriger Junge kam zum Gitter. "Ja?" "Wo ist euer Anführer?" "Drei Zellen weiter." Also schlichen sie weiter und das Mädchen klopfte an die angegebene Zellentür. "Was wollt ihr hier?" fragte der Junge der diese Zelle bewohnt. "Der kleine Kerl hier sucht seinen Freund. Der Ausreißer, den sie gestern gebracht haben. Wo ist der?" fragte das X4-Mädchen. "Der wurde schon gestern zu Bully gebracht und ist nicht mehr zurückgekommen." antwortete der Junge. Duos Begleiterin wurde blass. Sie wirbelte herum und zog Duo einfach hinter sich her. "Was ist denn?" fragte dieser als er verwirrt hinter dem Mädchen herstolperte. "Er ist bei Bully." flüsterte sie hastig. "Wer ist das?" "Der Folterknecht." "Was?" Duo schrie schon fast. Was sollte das denn nun schon wieder. "Ich erkläre es dir später, aber jetzt ist dazu keine Zeit." Sie riss Duo das Funkgerät aus der Hand. "Hey Du, euer Freund ist bei Bully. Beeil dich besser."
 

Beinahe wäre Kira das Funkgerät aus der Hand gefallen, als sie die verzerrte Stimme hörte. Bei Bully? Dann musste sie sich wirklich beeilen. Sie orientierte sich kurz. Sie war immer noch im E1-Trakt. Sie musste also nach links. Soweit sie sich erinnern konnte, war die Folterkammer im F3-Trakt. Sie rannte so schnell sie nur irgendwie konnte in Richtung der Kammer.
 

Wufei, Quatre und Trowa waren in der Zwischenzeit damit beschäftigt, sämtliche Aufzeichnungen zu löschen und die Sprengköpfe im ganzen Gebäude anzubringen. Kira hatten erklärt, dass sie Manticore zerstören mussten, wenn sie und die anderen jemals ein normales leben führen wollten. "Okay, ich hab die Fernbedienung. Auch die um die Türen zu öffnen." Trowa griff zum Funkgerät. "Kira? Wir sind soweit. Wie steht's bei euch?" "Wir wissen wo er ist, haben ihn aber noch nicht erreicht. Wir gehen weiter nach Plan vor. Wartete draußen auf uns. Passt auf, dass ihr nicht erwischt werdet und geht zum Auto. Es muss startklar sein, wenn wir kommen." kam die Antwort. "Okay, gehen wir." Sie wandten sich zur Tür und verschwanden.
 

Immer noch war es in der Kammer dunkel. Heero fragte sich wahrscheinlich zum hundertsten Mal, ob seine Freunde es geschafft hatten. Er hoffte es wirklich. Wenn sie zurück ins Internat gekommen waren, dann wären sie wenigstens in Sicherheit. "Wann kommen die denn endlich wieder? Wollen die mich ewig hier hängen lassen?" fragte er laut in die Dunkelheit. Keine Antwort. Wer hätte ihm auch antworten sollen, es war ja niemand da. "Verdammt noch mal! Was soll das?" schrie er. Aber alles blieb still. Seufzend ließ er den Kopf hängen.
 

"Wo hin bringst du mich?" Immer noch rannte Duo hinter dem Mädchen her. Er bekam keine Antwort. ,Verdammt, ich hab keine Ahnung wo ich bin.' dachte er und sah hinter sich. Sie waren schon mehrere Treppen rauf und runter gerannt, waren Gänge entlang gehastet und hatten Hallen durchquert. Duo schwirrte schon der Kopf von den ganzen Zahlen und Buchstaben, mit welchen die verschiedenen Abschnitte bezeichnet waren. "Wir holen deinen Freund." sagte sie schließlich knapp. Na das war doch was. Wenigstens wusste er jetzt, wo sie hinwollte.
 

Kira hatte mittlerweile den Trakt erreicht und schlich nun leise die Gänge entlang. Sie wollte gerade um eine Ecke biegen, als aus einer Tür im Gang ein Mann trat. Blitzschnell drückte sie sich an die Wand und hielt den Atem an. Sie hörte wie sich die Schritte langsam entfernten. Kira hörte das Rauschen eines Funkgeräts, dann machten die Schritte kehrt, und kamen nun auf das Mädchen zu. ,Oh, shit!' fluchte Kira in Gedanken. Sie sah sich kurz um und sprang schließlich hoch und hielt sich an einem Rohr fest. Keine Sekunde später bog der Mann um die Ecke. Er lief unter ihr hindurch und verschwand in einem der Seitengänge. Katzengleich ließ sich das Mädchen zu Boden fallen. Sie blickte noch mal kurz in die Richtung in der der Mann verschwunden war, dann wandte sie sich in die Entgegengesetzte Richtung. Am Ende des Ganges war eine Tür auf die sie nun zu schlich. Wenn sie nicht alles täuschte war das die Tür zur Folterkammer. Sie begann am Türschloss herumzufummeln. "Geh schon auf verdammt." flüsterte sie leise. Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich. erschrocken fuhr das Mädchen herum. "He, was machst du da?" hallte auch schon die laute Männerstimme durch den Gang. Schnell sprang das Mädchen auf und verschwand um die Ecke. Der Mann rannte ihr nach. "Na gut, kleine Planänderung." murmelte das Mädchen zu sich selbst und verlangsamte das Tempo, sodass der Mann ihr nachkam. "Duo?" "Ja?" "Hör zu, ihr müsst Heero rausholen, ich lenk derweil Bully ab. Beeilt euch aber. Bringt ihn so schnell wie möglich zum Auto." "Okay!" Sie steckte das Funkgerät in den Gürtel und blickte sich um. Bully war ihr schon ziemlich nahe gekommen. Sie beschleunigte ihre Schritte und brachte noch ein paar Meter zwischen sich und ihren Verfolger.
 

"Da vorn! Kannst du Schlösser knacken?" fragte das Mädchen und deutete auf eine Tür. Duo nickte nur und rannte dann auf die Tür zu. Er zog einen Dietrich aus der Tasche. ,Komisch, alles hier ist so modern, aber diese Tür sieht aus, als wäre sie aus dem Mittelalter.' Tatsächlich war es eine schwere eisenbeschlagene Tür mit einem altmodischen Schloss. Es dauerte nicht lange da klickte es auch schon, zum Zeichen, dass die Tür offen war. Vorsichtig zogen die Beiden die schwere Tür auf. "Heero?" fragte Duo leise flüsternd in die Dunkelheit.
 

Hatte ihn da jemand gerufen? Langsam öffnete Heero die Augen und hob den Kopf. Durch einen schmalen Spalt fiel Licht in die Kammer. Die Tür war offen. "Heero, bist du da drin?" fragte wieder eine leise Stimme. War das etwa Duo? Was machte der Baka hier? Die Tür wurde ganz geöffnet. Geblendet schloss Heero die Augen. "Ist er das?" fragte eine weibliche Stimme. "Mhm." machte Duo nur. "Er ist gefesselt." stellte die Stimme fest. Zwei Hände packten ihn fest und eine Dritte zog an den Fesseln. Heero stöhnte. "Vorsichtig." Langsam öffnete er die Augen und erblickte ein Mädchen vor sich. Sie schien etwa 17 Jahre alt zu sein und hatte seine Körper hochgehoben, damit er nicht so in den Fesseln hing. In dem Moment klickte es und sein linker Arm fiel kraftlos nach unten. Wenige Sekunden später fiel auch der rechte schlaff hinunter und hätte das Mädchen ihn nicht gehalten, Heero wäre vermutlich zusammengebrochen. "Heero? Sag was?" Duo flehte schon fast. "Hn." war alles, was er im Moment herausbrachte. Allerdings war es diesmal nicht böse gemeint. "Gesprächig wie eh und je." Ein leises Lachen war zu hören. In dem Moment hörten sie eine verzerrte Stimme. "Habt ihr ihn?" Duo zog das Funkgerät aus dem Gürtel. "Jup, alles klar." Links und Rechts stützend schleppten die beiden den Jungen aus der Kammer. "Wo lang?" "Nach Rechts!" Heero merkte, wie er nach Rechts gewandt wurde. Er versuchte zu laufen, aber irgendwie gehorchten seine Beinen nicht. Sie erreichten ohne Schwierigkeiten den Ausgang und traten in die kühle Nacht hinaus.
 

Immer noch wurde Kira von dem bulligen Mann verfolgte. Sie wandte sich um und sah, dass ihr Vorsprung wieder beträchtlich geschmolzen war. Aber jetzt, da Heero so gut wie in Sicherheit war, konnte sie ja aufhören Katz-und-Maus zu spielen. Sie beschleunigte ihre Schritte und hängte den Mann mühelos ab. "Kira, wir sind draußen!" hörte sie dann Duos Stimme. "Okay!" antwortete sie keuchend. "Trowa, es kann losgehen!" Kaum hatte sie diese durchsage gemacht, als plötzlich überall Warnleuchten aufleuchteten. Sie beschleunigte noch weiter und stürmte auf einen der Wachtürme zu. So schnell sie konnte erklomm sie die Sprossen und schnappte sich das Funkgerät. "ACHTUNG!!! IN 30 SEKUNDEN FLIEGT DAS GEBÄUDE IN DIE LUFT!!! VERSCHWINDET SO SCHNELL IHR KÖNNT ODER BLEIBT WO IHR SEID!!! ICH WIEDERHOLE: IN 30 SEKUNDEN FLIEGT DAS GESAMTE GEBÄUDE IN DIE LUFT!! DAS IST KEINE ÜBUNG!!!!" schallte ihre Stimme über das Gelände. Sie hörte wie Bully keuchend die Leiter empor kletterte. Sie schwang sich auf die Brüstung und sprang in die Tiefe. Geschmeidig landete sie im Gras und erstarrte.
 

"Was soll das?" zischte das Mädchen aufgeregt. "Die Türen sind alle offen, sie können alle raus, keine Sorge!" beruhigte Duo sie. Sie hatten soeben Kiras Ansage gehört und bemühten sich nun, Heero so schnell wie möglich vom Gelände zu schaffe. In diesem Moment stürmten die Soldaten aus der Tür. Ein paar der X4, die Duo bereits gesehen hatte, rannten auf die drei zu. "Wohin jetzt?" fragte einer der Jungen atemlos. "In den Wald, nehmt ihn mit." kommandierte das Mädchen und deutete auf Heero. Zwei Jungen packten ihn und rannten mit ihm in Richtung Wald. Duo und das Mädchen wollten ihnen gerade folgen, als Duo sich noch mal umdrehte und ihm beinahe das Herz stehen blieb.
 

Sie war umzingelt. Um sie herum standen mehrere Soldaten, die entsicherten Waffen auf das Mädchen gerichtet. "Da haben wir ja die Unruhestifterin!" Mit einem gehässigen Grinsen im Gesicht trat die Frau auf Kira zu, die mittlerweile von drei Soldaten festgehalten wurde. "Nehmt sie mit." kommandierte sie. So wurde das Mädchen mitgezerrt. Sie stellten sich mitten ins Licht eines Scheinwerfers. Die Frau hob ein Megafon an die Lippen. "WENN IHR DAS LEBEN EURER SCHWESTER HIER SCHÜTZEN WOLLT, DANN KOMMT ALLE HER! SOFORT!!!" brüllte sie. Kira sah, wie einige ihrer Leute unsicher stehen blieben. Ihr blickt glitt über ihre Geschwister und blieb schließlich bei einem Jungen hängen. Duo stand immer noch wie angewurzelt da und starrte auf das Mädchen. Etwas weiter hinten stand eine Gruppe X4 die Heero stützten. Auch er hatte seinen Blick starr auf das Mädchen gerichtet. Die paar Soldaten, die noch immer mit der Frau zusammenarbeiteten, hatten ebenfalls ein Grinsen im Gesicht. Sie würden nachdem der Schlamassel vorbei war, sehr gut dastehen. In diesem Moment erschütterte eine Explosion das Gelände. Die Erde bebte und das Gebäude ging in Flammen auf. Von der Druckwelle wurden Kira, die Frau und die Soldaten, die das Mädchen gefangen hatten, nach vorne geworfen und fielen zu Boden. Kira kam sofort wieder auf die Füße und rannte was sie konnte.
 

Heero sah wie Kira losrannte. Blitzschnell zog er die Waffe des Soldaten neben ihm, zielte, drückte ab und traf die Frau, welche gerade aufgestanden war. Er tötete sie mit einem sauberen Kopfschuss, dann brach er endgültig zusammen. Alle Soldaten erwachten beim Knall der Waffe aus ihrer Erstarrung. Sie wandten sich um und hetzten in den Wald.
 

Sie schleppten den verletzten Jungen durch den Wald zum Auto. "Trowa, ihr fahrt zurück. Ich zeige den anderen, wo sie heute hin können, danach müssen sie selber weiterkommen." kommandierte Kira und war auch schon wieder verschwunden. Trowa startete den Motor, während Duo und Quatre den Japaner ins Auto luden. Dann fuhren sie los.
 

Kira führte die Soldaten durch den Wald zu einer großen Höhle. "Hier könnt ihr heute Nacht bleiben. Danach müsst ihr selber sehen, wie ihr weiterkommt. Ich wünsche euch viel Glück. Von Manticore habt ihr nichts mehr zu befürchten. Es wurde vollständig zerstört." Dann wandte sie sich um und verschwand in der Dunkelheit. Sie wusste, dass ihre Geschwister schon zu Recht kommen würden. Sie würden sich schon einleben. Und irgendwann würden sie ein normales Leben führen können. So normal es eben ging, wenn man ein genetisch veränderter Mensch war.
 

Flink kletterte sie die Dachrinne empor. Durchs Fenster, den Gang entlang und zu Heeros Zimmer. Leise stieß sie die Tür auf. Erschrocken fuhren die fünf Jungen herum. "Ich bin's." flüsterte sie. Sie schloss die Tür. Heero richtete sich auf. Er lag auf seinem Bett und wurde gerade von den anderen verarztet. "Hab ich nicht gesagt, du sollst hier bleiben?" fragte er. Kira wollte gerade wieder von dem Stuhl auffahren, auf dem sie sich gerade niedergelassen hatte und etwas erwiderten, als Heero weiter sprach. "Danke für deine Hilfe Schwesterchen." Kira ließ sich wieder nach hinten sinken. "Kein Problem. Konnte dich doch nicht da versauern lassen." sie grinste und er grinste zurück. Das war zu viel für Duo. Ungläubig schaute er zwischen Heero und Kira hin und her. "Das darf doch wohl nicht war sein. Mit mir redet er nie so. Und grinsen tut er schon grad gar nicht. Das ist nicht fair." Schmollend verschränkte er die Arme vor der Brust. Die anderen lachten. "Kommt vielleicht daher, dass du mir nie Zeit lässt zu antworten." sagte Heero immer noch lachend. Wieder starrte Duo ihn ungläubig an und auch die drei andern staunten nicht schlecht. "Was habt ihr denn?" fragte Kira neugierig. "Das war eben das erste Mal, dass ich Heero habe lachen hören." stellte Quatre fest.
 

Sie schliefen diese Nacht bald ein. Kira war in ihrem Zimmer und war, kaum dass sie sich hingelegt hatte, schon im Reich der Träume. Ihrer Meinung nach viel zu führ ging am nächsten Morgen der Wecker ab. Murrend stellte sie ihn ab und blinzelte verschlafen um sich. Schließlich überwand sie sich dann doch aufzustehen.

Ähnlich ging es in Trowa und Quatres Zimmer zu und Auch Toni schaffte es, Wufei wach zu kriegen. Nur im Zimmer von Heero und Duo war es noch still. Die beiden schliefen noch seelenruhig in ihren Betten. Heero würde heute sowieso nicht zum Unterricht kommen. In seinem Zustand hätte das nur unangenehme Fragen aufgeworfen. Duo hingegen hatte einfach keine Lust aufzustehen. Aber natürlich musste er noch zu Unterricht. "AUFSTEHEN!!" schallte in dem Moment der morgendliche Weckruf durch die Gänge. "Omae o korosu." murrte der dunkelhaarige Junge und drehte sich dann um. "Klasse Idee, Hee-chan." "Wenn ich nicht zu faul wäre, würde ich dich jetzt umbringen Maxwell und jetzt steh endlich auf." Grummelnd erhob sich Duo. Sein einziger Trost war, dass er diese Schule noch heute verlassen würde.
 

So kam es, dass die Jungen heute ihren letzten Tag im Internat verbringen würden. Bei Mittagessen teilten sie diesen Entschluss auch Kira mit. Sie nickte nur, aber sie schien traurig zu sein. "Wann fliegt ihr?" fragte sie. "Um vier geht der Flieger." antwortete Duo. Kira stand auf, murmelte eine Verabschiedung und verließ den Speisesaal.
 

Es klopfte leise an Heeros Zimmertür. "Hn." Kira öffnete die Tür. "Hey! Wie geht's dir?" fragte das Mädchen, als sie die Tür wieder geschlossen hatte. "Es geht." "Ihr fliegt als noch heute?" Heero nickte. "Es ist zu gefährlich, wenn ich in dem Zustand hier bleibe." erklärte er. Kira nickte. Er hatte Recht. Die Lehrer würden Fragen stellen. Fragen die sie nicht beantworten könnten. "Vielleicht kannst du mir ja mal schreiben." sagte sie schließlich um das Schweigen zu brechen. "Klar! Hab ja jetzt deine Adresse." Wieder dieses unangenehme Schweigen. "Ich muss zum Unterricht. Bye!" Sie stand auf und verließ das Zimmer.
 

"Duo wir warten!!" rief Heero aus dem Wagen zu seinem Freund. "Nicht mehr lange!" fügte Wufei hinzu, der sicherheitshalber auch schon im Wagen Platz genommen hatte. "Komme schon!" Der Amerikaner stürmte aus der Tür, blieb noch mal kurz vor dem Direktor stehen um ihm die Hand zu geben und rannte dann weiter. Er verstaute die Tasche im Kofferraum und setzte sich auf seinen Platz. Wieder war Jason der Fahrer und schon ging's los. Heero drehte sich noch mal um und sah am Waldrand eine Gestalt stehen, die dem Wagen nachblickte. Er hatte eigentlich erwartet, dass sie sich von ihm verabschieden würde, aber sie hatte sich nicht blicken lassen. Duo konnte sehen, wie Heeros Lippen stumm die Worte ,Leb wohl' formten.
 

"Der Flieger geht gleich, beeilt euch." meinte Trowa. Gerade wollte Heero durch die Tür zum Wartesaal gehen als er hinter sich eilige Schritte hörte. "Heero!! Warte!" Verblüfft drehten sich die fünf Jungen um. Kira Sprang gerade gekonnt über einen Gepäckwagen und landete schließlich direkt vor Heero. Sie umarmte in noch mal. "Lebwohl Bruder. Vielleicht hab ich mal das Geld und komm dich besuchen. Wehe du vergisst mich." Auch Heero schloss seine Schwester in die Arme und schüttelte den Kopf. "Ich könnte dich gar nicht vergessen. Niemals." versprach er ihr. Als er sie losließ sah er hinter ihr die anderen stehen. Conor, Alec und Josh hielten ihm die Hand hin und auch die Frauen verabschiedeten sich von ihrem jungen Freund. "Mach's Gut und pass auf dich auf, Kleiner." meinte Alec. "Ihr auch." Dann drehte er sich um und folgte seinen Freunden ins Flugzeug. Als es abhob konnte er hinter den Scheiben des Gebäudes die sieben Freunde sehen die ihm winkten. Endlich war er frei. Er hatte nie wieder etwas von Manticore zu befürchten. Er lehnte sich zurück und grinste Duo an. "Und was machen wir, wenn wir wieder zurück sind?" fragte er und Duo ließ sich nicht zweimal bitten. Er fing sofort an zu reden, überhäufte seinen Freund mir Vorschlägen und Ideen. Heero lächelte zufrieden.

ENDLICH FREI!!!!!!
 

Ende
 

So das war's. Vielleicht fällt mir mal eine Fortsetzung ein, aber erstmal schau ich, dass ich meine andere Geschichte fertig schreibe. Freu mich immer über Kommentare, als nur her damit ^_^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KittieKat
2008-06-02T19:11:29+00:00 02.06.2008 21:11
Auch wenn es schon Jahr her ist mit Dark Angel.

Die Verbindung mit Gundam Wing ist einfach, klasse und es passt sogar
das über Hero Vergangenheit so wenig bekannt ist.

Die Verknüppfung mit den Strichcode ist klasse.

Mach weiter so!!!
Von: abgemeldet
2004-05-08T23:04:14+00:00 09.05.2004 01:04
spät aber doch... und bin sogär no die erschte! also i find die story echt guat! spannend und teilweise oh luschtig gschriba... supi ^^
i han die ganze gschicht no am halbe 12 glesa (bis am 1 war i dra) - des will den was hoassa wenn i morn am 6 uf muass!!!

also bis bald
bussi Merle


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