Anders...!?
Eine Sekunde, ….zwei Sekunden blieb sein Kuss unerwidert.
Dann konnte ich dieses gewaltige kitzeln in meinem Magen nicht mehr unterdrücken, hob meine Hand, und packte den Kragen seiner Jacke. In genau dem Moment wie ich mitbekam, in dem er einen Schritt zurück gehen wollte.
„Hier geblieben…“ murmelte ich, und zog ihn wieder zu mir. Soll er doch wenigstens zu Ende bringen was er angefangen hatte! Ohne auf sein erschrockenes „hm?!“ zu achten drückte ich mich an ihn, und genoss die Wärme die er sogar durch die Jacke ausstrahlte. Um durch mich nicht das Gleichgewicht zu verlieren, hielt er sich leicht an meiner Hüfte fest.
Ob das alles zu schnell ging? Ich weiß es nicht, mein Verstand hat sich grade verabschiedet. Mein Herz sagt mir jedenfalls das es verdammt gut ist, den es schlägt heftiger gegen meine Rippen, als vorhin noch nach dem Tanzkurs.
Außerdem war er es der mich zu erst geküsst hatte, und das in einem Moment in dem ich mit allem, nur damit nicht gerechnet habe.
Ich versank in dem Kuss auch wenn es noch nicht viel mehr war als ein Kindergartenküsschen, doch das ließ sich ändern. Ich ließ meine eine Hand wandern. Vom Kragen, hinter seinem Ohr entlang, bis zu der Stelle an der er am empfindlichsten war. Dort legte ich sie ab, und begann ihn im Nacken sanft zu kraulen. Er sog scharf die Luft ein, festigte seinen Griff um meine Taille und biss mich in die Unterlippe. Meine Schrecksekunde nutze er praktischerweise um den Kuss ein wenig… zu vertiefen.
…Oh Gott. So gut hat mich lange keiner mehr geküsst. Klar küsste auch Sasuke fordernd, er war ja auch bloß ein Mensch, aber irgendetwas war anders. Er tat es auf eine so andere Weise! Er brachte mich dazu, verlangend fortzusetzen!
Inzwischen waren meine beiden Hände in seinem Nacken gelandet, und zwischen uns war kein bisschen Platz mehr.
Immer wieder stellte ich fest wich weich und sanft seine Lippen waren, und das der Kuss an dieser kalten, dunklen Bushaltestelle am besten nie wieder aufhören sollte, doch sobald man daran dachte… naja.
Ich wurde geblendet. Da ich Sasuke zu mir hinunter gezogen hatte, konnte ich über seine Schulter schauen und feststellen, dass der Bus im Anmarsch war.
Enttäuscht ließ ich ihn los,er löste den Kuss und drehte sich um. Als ihn die Scheinwerfer trafen hielt er sich schützend die Hände vors Gesicht und verfolgte den Bus mit den Augen bis er genau vor uns hielt.
Die Bustüren teilten sich pfeifend, und wir steigen schweigend ein. Zeigten unsere Fahrkarten und sahen uns nach freien Plätzen um. Doch das war eigentlich unnötig. Der Bus war leer. Nirgends eine Menschenseele.
Sasuke, der zu allererst eingestiegen war lief bis hinter zur letzten Bank und ließ sich auf dem Platz am Fenster nieder. Ich fuhr mir durch die Haar und setzte mich neben ihn.
Der Bus kam ins Rollen, ich warf Sasuke einen schüchternen Blick zu und schwieg. Ich denke mein Verstand war zurück. Was hatte ich da bloß gemacht? Jetzt denkt er bestimmt, dass ich in solch einer Situation jeden genommen hätte. Aber das hätte ich garantiert nicht. Na okay, es hatte auch noch niemand soviel Mut mich beim ersten Date zu küssen. Wenn ich im Nachhinein daran dachte kam ich schon wieder ins Schwärmen, und ich kann genau noch seine Hände und Lippen spüren.
Was er wohl gerade dachte?
Wie würden wir uns wohl verabschieden?
Immerhin muss ich die nächste Haltestelle raus!
Und schneller als ich es wollte, hielt der Bus, und zu meinem Überraschen erhob sich Sasuke ebenfalls.
Ich warf ihm ein unsicheres Grinsen zu und lief den Gang entlang zur Tür. Ich verabschiedete mich recht wortkarg von unsrem Fahrer und wartete darauf das Sasuke auch endlich ausstieg.
Als er vor mir die Treppen runterkam sah er mich interessiert an, und ich spürte wie meine Wangen heiß wurden. Was dachte er jetzt von mir?????
Er wand sich nach links, und lief los. Ich folgte ihm, langsam. Sag bloß er wusste schon wo ich wohne!? Oder wohnt er so nah bei mir und ich hatte ihn bloß noch nicht gesehen?
Doch an einer Kreuzung, die ich eigentlich nach links gehen musste, wollte er gerade aus weitergehen.
Als er sah das ich nun nicht mehr einen Weg mit ihm teilte, runzelte er kurz die Stirn, schien zu überlegen und kam dann auf mich zu.
„Wo wohnst du?“
„G-gleich da vorne!“ Ich deutete auf die Fenster mit den rosa Gardinen im 2. Stock.
Er nickte, grinste kurz und folgte mir dann. Über die leere Straße, die Treppe hoch bis vor die Eingangstür. Hilflos sah ich mich nach irgendetwas um, das mir helfen könnte diese peinliche Stille zu stören. Doch ich fand nichts.
„Okay…. Dann… tschau!“ er hob die Hand und sah mir tief in die Augen.
„Ja ähm, okay… dann bis morgen?“
Verflucht! Warum plötzlich so schüchtern? Vor 20min war ich noch alles andere als das….
„Morgen haben wir frei.“
„Ach kein Tanzen?“
„Nein.“
Wieder diese Stille. Ob ich ihn vermissen werde? Morgen den Tag ohne ihn? Ach das muss klappen, das hat die ganzen 16 Jahre bisher auch geklappt.
„Nagut, dann bis zum nächsten Training!“ Ich hob die Hand und brachte zum Glück noch ein Lächeln zu Stande. „Und… danke für den schönen Abend.“
Er nahm meine Hand. Ich hatte schonwieder so einen Drang-
„Kein Problem. Bis dann.“
Dann ließ er meine Hand los, und lief dann schnell die Treppen runter. Auf der viertletzten schaute er nochmal zu mir hoch und winkte, was er schon beim nächsten Schritt bereute.
Er verpasste eine Stufe, kam ins straucheln, und landete im Bausch neben den Stufen.
„Weah!“ hörte ich ihn schreien, dann war er im Blattwerk verschwunden.
Es war zwar nicht hoch, aber ich glaube es hat seinen Sturz ein wenig abgefedert. Ich unterdrückte das lachen, und grinset stattdessen bloß.
Da tauchte er endlich wieder auf, schüttelte sich, um all die trockenen Zweige und Blätter von seinen Klamotten zu kriegen und sah zu mir hoch.
Seine Wangen waren rot, also war es ihm peinlich!
„Ist dir-?“ setzte ich an.
„Nein, nichts passiert!“ dann hob er zum letzten Mal die Hand und war dann schon wieder verschwunden.
„Achje war das ein Tag…“ brummte ich und trat in das warme Treppenhaus.
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ENS schreib ich später!!
:)