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MTBSI

Mercilessly Tortured By Sweet Intentions
von

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My Eternal Quiet Time

“Oh Yevon… was habe ich angerichtet?” Fahrig strich sich Auron mit einer zittrigen Hand über den Mund. Mitten in dieser unwillkürlichen Bewegung brach er ab und starrte auf seine Handfläche.
 

Bilder blitzen in seinen Gedanken auf und wiederholten sich fortlaufend, bis er glaubte, dass er seinen Verstand verlor.

Er sah wie er in der Donnersteppe Tidus unsanft auf die Füße stellte, wie er den verletzten Jungen im Macalania-Wald in die Besinnungslosigkeit quälte, wie Tidus ihn in einer festen Umarmung an sich zog. Er spürte den zarten, aber dennoch kräftigen Körper des Jungen. Er sah sich selbst wie er ihn zu Boden schlug und er sah wie Tidus seine Hand nahm... er spürte die weichen Lippen... hörte die Worte...
 

„Ich liebe dich!“ Dieser Satz hallte endlos in Aurons Kopf wider, dazu sah er das Bild von Tidus vor sich, wie er ihn mit großen Augen ansah.

„Diese Augen...“, ächzend versuchte der Gardist in ihnen zu lesen, seine Erinnerung zu entschlüsseln, begierig darauf zu erfahren, was in ihnen verborgen lag.
 

Wahrheit? Ob es Wahrheit war? Aber nicht nur... . Angst? Ja, da war Angst in seinem Blick gewesen und Trauer. Aber auch... Erleichterung.
 

Auron sackte noch weiter in sich zusammen. Scham und Verwirrung überwältigten den Mann gleichermaßen. Er vergrub das Gesicht in seine Hände. Sein Körper begann zu beben und alle Erinnerungen die er in den letzten zehn Jahren verdrängt hatte, brachen über ihn ein. Sein eigenes Fehlverhalten in der letzten Zeit und Tidus Geständnis, war fast zuviel für ihn.
 

Es war lange her, dass Auron sich so hilflos gefühlt hatte und damals hatte er einen fatalen Fehler begangen. Er hatte seinen überschäumenden Emotionen nachgegeben und letztendlich mit dem Leben dafür bezahlt. Aber noch war es nicht vorbei.
 

Widerwillig erinnerte sich Auron an das Versprechen, welches er Jekkt gegeben hatte und auch daran, dass Yuna ihn ebenfalls brauchte und auf ihn zählte. Er durfte sich jetzt nicht einfach gehen lassen. Dazu war er schon viel zu weit gekommen. Krampfhaft versuchte er, die Bilder aus seinem Kopf zu verscheuchen, seine Erinnerungen zu sortieren und seinen Körper mit eiserner Disziplin zur Ruhe zu zwingen.
 

Auron machte noch einige sehr tiefe Atemzüge in der frostigen Bergluft, dann hatte er sich wieder vollständig unter Kontrolle.

Wenn man ihn jetzt sah würde niemand auf die Idee kommen, dass der Mann kurz vor einem Zusammenbruch gestanden hatte.
 

Gefasst richtete Auron sich leicht auf. Er saß noch immer auf einem niedrigen Felsen mitten auf dem Pfad, der den heiligen Berg der Ronso hinauf lief.

Es waren erst Minuten vergangen, seit Tidus ihn hier allein zurückgelassen hatte und Augenblicke seit seinem überwältigenden Erinnerungsschub. Aber die Landschaft hatte seitdem eine beachtliche Verwandlung durchgemacht.
 

Seufzend lehnte der Gardist sich zurück. Der beständige Wind, der um den Berg heulte, zerrte an seinem Mantel und spielte mit den langen Haaren, die er im Nacken als schlichten Zopf zurück gebunden trug.
 

Bei seiner ersten Reise hatte er erstaunt erlebt, wie schnell die Nacht über Berg Gagazet hereinbrach. Mit offenem Mund hatte er damals die wenige Minuten kurze, aber außergewöhnlich farbenprächtige, Dämmerung bestaunt.

Jetzt, Jahre später, trieb ihn das hypnotisierende Farbenspiel von Gelb, Rot und Violett in einen tiefen Strudel von aufgewühlten Gedanken und Gefühlen.
 

Als die Finsternis den rot bemantelten Mann vollständig eingehüllt hatte, war dieser schon tief in verworrenen Grübeleinen versunken.
 

*~^~*
 

„Hornless, Hornless... .“
 

Langsam kam Rikku zu sich. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, wo sie sich befand, aber ihre schmerzenden, durchgefrorenen Knochen und das leise Schnarchen im Hintergrund erinnerten sie schnell daran, dass sie gemeinsam mit Yuna und den anderen Guardians auf Berg Gagazet rastete.
 

Rikku streckte sich vorsichtig, bewegte Arme und Beine um die Blutzirkulation wieder in gang zu bringen und sich aufzuwärmen. Sie ließ ihren Blick über die friedliche Berglandschaft gleiten und genoss die ruhige Atmosphäre. Die Morgensonne tauchte alles in ein mattes Licht, welches alle Konturen weicher erscheinen ließ.
 

„Moment! Ruhige Atmosphäre? Was hat mich geweckt?“ Rikku hatte ihren Gedanken noch nicht ganz zu Ende gebracht, als Wakka, der einige Schritte von ihr entfernt lag, sich schwungvoll auf die andere Seite drehte und ein sehr zufriedenes Schmatzen von sich gab.
 

Breit grinsend erhob sich die Al Bhed, um die anderen zu wecken. Sie wollte sich gerade zu Yuna herunter beugen, um sie sanft zu schütteln, als sie auf einen verlassenen Schlafplatz aufmerksam wurde.
 

Schlagartig fiel der letzte Rest Müdigkeit von ihr ab. Sie drehte den Kopf hektisch hin und her, um sich nach Tidus umzusehen. Als sie ihn nirgends entdecken konnte, sprang sie auf den flachen Felsen zu, der Tidus als Nachtlager gedient hatte und begann, mit in der sinnlosen Hoffnung, dass Tidus’ doch darunter läge, hysterisch in der Decke zu wühlen.

Frustriert schlug sie mit beiden Fäusten auf den Felsen ein, als ihr klar wurde, dass Tidus das Lager verlassen hatte.
 

„Hey, wasn’ los? Warum machstn’ son’ Lärm?” Wakka rieb sich die Augen, während er Rikku verschlafen anmurmelte.
 

Blitzschnell drehte sich die Al Bhed um und bedachte ihre inzwischen erwachten Freunde mit einem panischen Blick. Ihre Stimme klang belegt, als ob sie jeden Moment zu Weinen beginnen würde. „Tidus ist weg!“
 

Sofort drehten sich vier Köpfe zum leeren Felsen neben Rikku. Für einen Moment verharrten sie so, dann wandten sie sich schulterzuckend einem weiteren verwaisten Schlafplatz zu.

„Er ist bestimmt bei Sir Auron!“ Stellten sie synchron fest.

Alle mit Ausnahme von Rikku entspannten sich wieder.
 

„Aber... .“ Rikku wollte protestieren, als Kimahri plötzlich knurrend aufsprang und mit seiner Lanze in Verteidigungshaltung ging.

Als der Ronso sich der fragenden Blicke bewusst wurde, die man ihm zuwarf, bedeutete er den Anderen, leise zu sein und wies mit seiner kräftigen Pranke auf einen Felsvorsprung über ihrem Lager.
 

„Hornless, Hornless... .“
 

Kimahri fauchte wütend und schlug donnernd mit seiner Waffe auf die Felswand. Alarmiert sprangen die anderen auf und suchten ihre Waffen, um sich gegen die unbekannte Gefahr zu wappnen.
 

Zwei dunkle Schatten sprangen flink von dem Felsen und landeten sicher einige Schritte neben dem Lager.
 

Alle Augen waren auf die beiden fremden Ronsokrieger gerichtet und niemand bemerkte wie sich Rikku, den vom Lager wegführenden Fußspuren folgend, davonstahl.
 

*~^~*
 

Langsam erhob sich Sir Auron von dem Felsen. Er hatte die ganze Nacht abseits der Gruppe ausgeharrt, um in Ruhe seinen trüben Gedanken nachzuhängen.

Erst als die Morgensonne auf seinen Körper schien und etwas von ihrer schwachen Wärme auf den Mann übergehen ließ, kehrten seine Gedanken in das Hier und Jetzt zurück.
 

Viele Stunden hatte er in den angenehmen Erinnerungen an Zeiten geschwelgt, in denen er mit seinen Freunden Braska und Jekkt auf Reisen war. Nicht selten hatten die Mundwinkel des legendären Gardisten gezuckt, wenn er sich an eine besonders amüsante Situation erinnert hatte, für die nur allzu häufig der überdrehte Blitzballchampion Jekkt verantwortlich gewesen war.
 

Letztendlich waren Aurons Gedanken aber immer wieder zu den unangenehmen Ereignissen in seiner Vergangenheit zurückgewandert. Sein Gesicht hatte einen verbissenen Ausdruck bekommen, als er sich an den Abschied und die Gewissheit erinnert hatte, dass er seine beiden besten Freunde niemals wieder sehen würde.
 

Zuverlässig verdeckte der hohe Kragen und die dunkle Brille jede Gefühlsregung auf dem markanten Gesicht des Gardisten.
 

Seufzend fuhr er sich mit einer Hand durch sein, vom Wind leicht zerzaustes, Haar und machte sich mit bedächtigen Schritten zum Lager auf.
 

In der vergangenen Nacht hatte Auron viel Zeit aufgewandt, um sein weiteres Vorgehen zu planen. Er hatte Jekkt versprochen, auf dessen Sohn aufzupassen und er hatte nicht vor, dieses Versprechen zu brechen. Er würde Tidus um jeden Preis beschützen; notfalls sogar vor sich selbst.
 

Wieder drifteten seine Gedanken zum vergangenen Abend ab und erneut fühlte Auron Scham in sich aufsteigen. Er hatte sich selbst nicht mehr unter Kontrolle und Tidus musste sein Gefühlschaos nun ausbaden.
 

Anstatt den Jungen in dieser für ihn fremden Welt zu unterstützen und ihm Halt zu geben, hatte der Gardist ihn mit seiner Verwirrung allein gelassen und diese sogar noch durch sein irrationales Verhalten verstärkt.
 

Auron wusste jetzt, dass er Tidus weitaus mehr Aufmerksamkeit hätte schenken müssen. Denn nun forderte der Junge auf eine sehr unkonventionelle Art die gewünschte Beachtung, wie der Gardist mit Blick auf seine Handfläche feststellte.
 

Entschlossen ballte er die Hand zur Faust. Er würde die vergangenen Ereignisse einfach ignorieren und so tun, als ob nichts gewesen wäre. Der Junge würde schon wieder zur Besinnung kommen.
 

Tidus hatte einfach oberste Priorität. Auron würde das Versprechen zu Jekkts vollster Zufriedenheit erfüllen. Auch wenn er sich dadurch selber quälen musste.
 

Kurz rutschte sein Bewusstsein in Sphären ab, die Auron sich nicht eingestehen wollte. Ein dumpfer Schmerz durchzog seinen Körper, der sich nach einigen Augenblicken in seiner Brust sammelte.
 

Schuldbewusst dachte er an Jekkt. Dann schüttelte der Gardist den Kopf, um sich zu sortieren. Er verbannte jeden störenden Gedanken in den hintersten Bereich seines Bewusstseins.
 

Mit neuer Entschlossenheit legte Auron die letzen Schritte zum Nachtlager zurück, um sich seiner Pflichten zu widmen.
 

Überraschenderweise fand er sich nach seiner Ankunft im Lager inmitten eines Kampfes wieder.
 

*~^~*
 

Rikku rannte so schnell sie konnte den Bergpfad hinauf. Die Fußspuren wiesen ihr an jeder Abzweigung den Weg und sie beeilte sich die Strecke zurückzulegen.
 

Tidus’ Verhalten am vergangenen Abend war zwar sehr befremdlich gewesen, hatte sie jedoch auch zeitgleich in ihrer Hoffnung bestärkt, dass er wieder wie früher werden könnte. Aber trotzdem war sie mit einem unguten Gefühl in der Magengegend eingeschlafen. Nach der Entdeckung, von Tidus’ Verschwinden, hatte sich dieses Gefühl sogar noch verstärkt.
 

Dieser Abschnitt des Bergpfades war sehr schmal und ein Fehltritt würde unweigerlich zum Absturz und damit zum Tod führen. Die Gewissheit, dass ihr Freund sie brauchte, ließ Rikku jedoch ihre eigene Sicherheit vergessen und sie beschleunigte ihre Schritte noch zusätzlich.
 

Die Al Bhed hatte das Gefühl, dass sie schon seit Stunden durch die felsige Landschaft lief, als sie endlich vor einer kleinen Felsspalte zum stehen kam. Die Fußspuren waren an dieser Stelle teilweise durch den kräftigen Wind verweht worden, aber es wurde dennoch deutlich, dass Tidus hier den Pfad verlassen und in das Innere des Berges vorgedrungen war.
 

Rikku warf einen vorsichtigen Blick in die unfreundliche Höhle. Sogleich machten sich wieder die bösen Vorahnungen bemerkbar. Das Blut rauschte in den Ohren des Mädchens, ihr Herz schlug wild und sie schluckte schwer bevor sie schließlich in die Felsspalte trat.
 

Kaum hatte Rikku die Höhle betreten, wurde sie auf eine penetrante Geräuschkulisse aufmerksam. Irgendwo weit hinten in der Höhle erklang ein schauerliches Rauschen und Kreischen.
 

Sofort hatte die Al Bhed ihre Angst vergessen. Sie rannte durch die natürlichen Tunnel des Berges der Geräuschquelle entgegen.
 

Die Stollen zogen sich weit durch Berg Gagazet hindurch, aber Rikku wusste aufgrund der steigenden Lautstärke des Lärms, dass sie sich ihrem Ziel stetig näherte.

Einige der natürlichen Schächte, die das Al Bhed Mädchen durchquerte, waren mit einem Moos bewachsen von dem ein sanftes Glühen ausging. Je tiefer sie in den Berg kam, desto größer und häufiger wurden die Moosflächen, bis schließlich der Weg vor ihr in ein seltsames Licht getaucht war und ihr den wilden Lauf erleichterte.
 

Als Rikku jedoch nach der nächsten Kurve feststellte, dass sie an ihrem Ziel angelangt war, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als tiefste Finsternis, damit ihr der furchtbare Anblick erspart bliebe.
 

Sie stand am Eingang zu einer gigantischen, mit Stalaktiten und Stalagmiten durchsetzten Kaverne, die durch das lumineszierende Moos beleuchtet wurde.

Innerhalb der Kaverne flatterte ein großer Schwarm Ahrimas wie Geier in wilden Manövern durch die Luft und verursachte dabei diesen höllischen Lärm. Gelegentlich stieß eines der geflügelten Monster mit einem haarsträubenden Kreischen herab, um kurz darauf wieder emporzusteigen und von einigen Artgenossen quer durch die Höhle gejagt zu werden.
 

Zitternd wagte sich Rikku einige Schritte weiter. Als sie sah, was sich unterhalb der aufgeregten Monster befand, blieb ihr Herz fast stehen.
 

„TIDUS!“

Gequält schrie Rikku auf. Dann packte sie die blinde Wut. Das verstörte Mädchen startete Hals über Kopf einen verzweifelten Angriff auf die Ahrimas.
 

Ihr Zorn und ihr Entsetzen sorgten für einen Adrenalinstoß, der Rikku ungeahnte Kräfte verlieh. Wie ein Berserker wütete sie zwischen den Flugmonstern und holte eines nach dem anderem aus der Luft.
 

Sie fühlte keinen Schmerz mehr, nahm die Verletzungen, die sie sich zuzog, überhaupt nicht wahr. Für sie zählte nur die gnadenlose Vernichtung der geflügelten Kreaturen.
 

Als der letzte Ahrima bewegungslos am Boden liegen blieb, drehte sich Rikku mit stoßweise gehendem Atem um. Ihre Augen waren fest geschlossen und sie betete wider ihre Natur zu Yevon, dass sie sich nur eingebildet hatte, was sie vom Eingang der Höhle aus gesehen hatte.
 

Langsam, ganz langsam öffnete Rikku ihre Augen. Ihre Beine knickten unter ihrem Körper weg und sie stürzte in die große Blutlache die Tidus’ regungslos am Boden liegenden Körper umgab.
 

Die Arme und Beine des jungen Gardisten waren mit zahllosen Bissspuren übersäht und in seinem Brustkorb klaffte eine Wunde, durch die noch immer Blut strömte, welches sich rasch mit dem auf dem Felsboden vermischte.
 

Wie im Traum griff Rikku nach dem Oberkörper ihres besten Freundes. Ihre Bewegungen waren abgehackt und unkoordiniert. Die ganze Situation kam ihr unwirklich vor, ihr Verstand konnte oder wollte nicht begreifen.
 

„Tidus? ...TIDUS!“
 

*~^~*
 

Ohne Eile bewegte sich Kimahri für einen Ausfallschritt zur Seite, sodass die simple Attacke des feindlichen Ronso ins Leere ging.
 

„Oh, hat kleiner Kimahri trainiert?“ Stichelte Biran bevor er den nächsten Angriff startete.
 

Kimahri wich auch diesem mühelos aus und ging nun seinerseits in die Offensive.
 

Yenke der sich bislang passiv verhalten hatte, rechnete nicht mit dem frontalen Schlag und musste einen direkten Treffer der Lanze einstecken.
 

„Kleiner Kimahri kitzelt Yenke“, kicherte dieser, bevor er sich ruckartig vorbeugte und eine Nasshauchattacke auf Kimahri niedergehen ließ.
 

„Biran und Yenke unterschätzen Kimahri.“ Yunas Ronsoguardian hatte die Magieattacke von Yenke genau beobachtet und konnte sie nun mühelos kopieren.
 

Die feindlichen Ronso knurrten überrascht auf, als Kimahri mit ihrer eigenen Attacke konterte. Sie waren der Gruppe gefolgt um ihren Artgenossen herauszufordern und zu demütigen. Für sie sollte es nur ein Spiel werden. Aber nun mussten sie zu ihrem Leidwesen feststellen, dass Kimahri keineswegs so schwach war, wie sie geglaubt hatten.
 

Abwechselnd starteten die beiden riesigen Ronso magische Attacken und jedes Mal, wenn der kleinere Ronso die Magie perfekt kopierte, wurden sie ärgerlicher und machten sich über den schmächtigeren Artgenossen lustig.
 

Kimahri ignorierte gelassen den Spott der Ronso. Er konzentrierte sich vollkommen auf den Kampf. Seine Ehre stand auf dem Spiel und er wollte diesen Kampf unter keinen Umständen verlieren.
 

Er entdecke eine Schwachstelle in Yenkes Verteidigung und begann, sich unauffällig in eine geeignete Angriffsposition zu bewegen.

Kimahri konterte einen weiteren Magieangriff und sprang in dem Moment auf den überraschten Yenke zu, als dieser sich auf seine nächste Attacke vorbereiten wollte.
 

Die große Reichweite der Lanze ermöglichte Kimahri einen problemlosen Durchbruch durch die Verteidigung der beiden Ronso. Er schmetterte Yenke mit einem kraftvollen Hieb zu Boden.
 

Biran riss erstaunt die Augen auf. Er hatte nicht erwartet, dass Kimahri tatsächliche eine Chance hatte, diesen Kampf zu gewinnen. Wütend verschaffte er seinem erschöpften Körper mit Himmelswindmagie eine Erholung. Dann griff er erneut an und lief geradewegs in eine Falle.
 

Mit einem gut gezielten Wirbelkick beförderte Kimahri Biran ein gutes Stück über den Pfad.
 

Der verblüffte Ronso krachte gegen die Felswand und rutschte langsam an ihr hinab, bis er schließlich auf dem Boden zum sitzen kam.
 

Sprachlos starrte Biran zu Kimahri, der überlegen vor ihm stand. Es begann dem vorlauten Ronso zu dämmern, dass er wohl seine Meinung über den Artgenossen ändern musste.
 

*~^~*
 

Missmutig hieb Tidus nach einem der lästigen Ahrima der ihm zu Nahe gekommen war. Als der Blondschopf diese Höhle entdeckt hatte, waren seine Erwartungen bei Weitem übertroffen worden. Es würde Stunden oder Tage brauchen, bis man ihn hier finden würde. Bis dahin hatte er genug Zeit, um nachzudenken und seinen Plan in die Tat umzusetzen.
 

Er war schon die halbe Nacht gewandert, als er zufällig über den Eingang zu dieser Kaverne gestolpert war. Nun saß er seit Stunden grübelnd herum. Inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt und Tidus begann sich zu fragen, ob man seine Abwesenheit wohl schon bemerkt hatte.
 

Für einen kurzen Moment meldete sich sein Gewissen und wies ihn darauf hin, dass sich seine Freunde bestimmt große Sorgen um ihn machten.
 

Hastig wischte er den Gedanken beiseite.

Yuna und die anderen mussten akzeptieren, dass er sie nicht weiter begleiten würde.
 

Tidus war nicht freiwillig in Spira. Er hatte zwar zugestimmt, sich Yunas Leibgarde anzuschließen, aber Auron hatte ihm in der Hinsicht auch keine große Wahl gelassen.
 

Tränen traten in die Augen des Blondschopfes, als er an Yuna und ihr grausames Schicksal dachte. Wie gerne würde er dem sanften Medium helfen. Aber er sah einfach keine Möglichkeit mehr. Was sollte er auch groß ausrichten können? Ihm waren die Sitten in dieser Welt zu fremd, um überhaupt einen Plan ausarbeiten zu können.

Bislang hatte er Yuna nur aufgehalten und ihr Kummer beschert. Es wäre also wirklich das Beste, wenn er die Gruppe verließ.
 

Das Beste für die Gruppe und auch für seinen Vater. Je weniger Yuna abgelenkt würde, desto schneller wäre Jekkt von seinem grausigen Schicksal befreit.
 

Als seine Gedanken zu Rikku drifteten, trat ein Lächeln auf sein Gesicht. Rikku, sie war die kleine Schwester die er nie gehabt hatte. Er verdankte ihr so viel. Bestimmt würde sie ihn vermissen. Aber Tidus war sich sicher, dass die fröhliche Al Bhed über kurz oder lang über sein Verschwinden hinwegkommen würde.
 

Tidus lenkte seine Gedanken auf Kimahri. Der ruhige Ronso würde sich wohl am wenigsten an Tidus Abwesenheit stören. Vermutlich wäre er sogar recht froh, dass die Gruppe einen Quälgeist weniger aufweisen würde.
 

Er betrachte Bruderherz in seiner Hand und Stolz durchströmte den Blondschopf. Stolz darüber, dass Wakka ihm diese kostbare Klinge überlassen hatte.
 

Tidus erhob sich von dem gebrochenen Stalagmiten der ihm als Sitz gedient hatte. Er schlenderte ein paar Schritte durch die Kaverne und blieb vor zwei eng beieinander stehenden Stalagmiten stehen.
 

Lulus Zunge ist genauso scharf wie dieses Schwert. Gedankenverloren strich Tidus über die Schneide von Bruderherz und betrachtete die feine rote Linie die sich auf seinen Fingern bildete.

Wahrscheinlich ist es das, was Wakka so an ihr liebt.
 

Tidus packte die kostbare Klinge am Blatt und drückte das Heft zwischen die Felsen. Als er sicher war, dass Bruderherz nicht herausfallen würde, trat er zwei Schritte zurück und betrachtete das Schwert erneut.
 

Wakka hat mir diese Waffe überlassen, damit ich Yuna beschützen kann. Es scheint so als könnte ich dem nicht gerecht werden.
 

Reumütig erinnerte er sich an die vielen Gelegenheiten, in denen er die Gruppe nur durch seine Tollpatschigkeit in Kämpfe verwickelt wurde.
 

Tidus schluchzte, als Aurons Bild vor seinem inneren Auge auftauchte.

Wie viele Schwierigkeiten hatte er diesem Mann gemacht? Er war ungehorsam und leichtsinnig gewesen, hatte jede Gelegenheit genutzt, um sich Auron zu widersetzen.

Jetzt, nachdem Tidus begriffen hatte, dass er den Mann mit jeder Faser seines Seins liebte, wurde ihm klar, was Auron für ihn aufgegeben hatte.
 

Nur aufgrund des Versprechens an Jekkt, seinem Vater, hatte Auron sein eigenes Leben in den Hintergrund gestellt, seine Heimat verlassen und zehn lange Jahre geopfert, in denen er sich um Tidus gekümmert hatte. Und als Dank hatte dieser ständig die Autorität des legendären Gardisten untergraben.

Auron würde es auch weiterhin tun, ihn weiterhin beschützen, trotz allem was Tidus gesagt oder getan hatte. Das Versprechen und sein Stolz würden ihn dazu zwingen.
 

Tidus wollte den Anderen nicht länger zu Last fallen. Er musste die Gruppe verlassen.
 

Damit würde er Auron allerdings in einen Zwiespalt bringen: Der Gardist war an Tidus gebunden, gleichzeitig hatte er aber auch Yuna seine Treue geschworen.
 

Er begann zu lächeln. Es gab nur eine Möglichkeit dieses Problem zu lösen.

Tidus hob seine Arme zur Höhlendecke. „Auron..., ich werde dich von deinem Versprechen befreien.“
 

Dann ließ er sich fallen.
 

Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis die scharfe Schneide von Bruderherz in seinen Brustkorb eindrang. Das Gewicht seines eigenen Körpers ließ seine Rippen zerschmettern, kaum dass sie auf den kalten Stahl trafen.
 

Der erwartete Schmerz blieb aus. Stattdessen breitete sich eisige Kälte in Tidus’ Körper aus, als Bruderherz erst sein Herz durchstieß und kurz darauf unter seinem linken Schulterblatt austrat.
 

Das Schwert löste sich aus der Klemmung und Tidus stützte zu Boden. Der Junge hört das Kreischen von Monstern, die, angelockt von dem Geruch seines Blutes, immer näher kamen.
 

Es war Ironie des Schicksals, dass ein hungriger Ahrima zu dem sterbenden Jungen hinabstieß und Bruderherz mit einem Ruck aus seinem Körper riss.
 

Sofort sprudelte das Blut heftig aus der scheußlichen Wunde. Tidus fühlte wie das Leben langsam aus seinem Körper entwich.
 

Er nahm das Zucken, welches seinen Körper durchfuhr, jedes Mal wenn eines der Flugmonster nach ihm schnappte, nicht mehr wahr. In Gedanken war er bei seinen Freunden und Auron.

Er schwelgte in den schönen Erinnerungen, während er auf das ewige Vergessen wartete.
 

Langsam wurde alles dunkler um ihn. Die Umgebung, die Felsen schienen an Dichte zu verlieren. Tidus hatte das Gefühl, dass er sich langsam vom Boden löste. Er schien zu schweben und kontinuierlich wegzudriften.
 

Die Hände, die nach ihm griffen, konnte er nicht mehr spüren. Aber er hörte noch, wie aus großer Entfernung jemand seinen Namen schrie.
 

Und er hörte den Schmerz in diesem Schrei!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-08-07T21:12:40+00:00 07.08.2008 23:12
....
genial.
*luft hole*
ne übelst geniale idee...und wieder genial umgesetzt,...
ich kann tidus voll verstehen, dass er so weit gegangen ist.
und auron helfen will...
wow..

arme ..rikku echt,.. ist jetzt mindest genauso selbstmord gefährdet wie tidus.. auron wird warscheinlich nur seinen kragen höher machen..

bin echt gespannt wie dass weiter geht!
Von:  Niela_DeAhrel
2008-08-07T10:20:29+00:00 07.08.2008 12:20
Oh kickens, du hast wieder upgedated! ^^

Hach, Dramatik pur in diesem Kapitel! Was war ich begeistert... du weißt ja, ich bin ne Dramaqueen! Ich steh auf sowas. XDD Njo, jetzt ist Tidus fritte... verdammt, ein sexy Bengel weniger! v__v

*Gedenkminute einlegt*

Naja fast. Noch hat er nicht ganz den Jordan überschritten, oder? Hoffentlich kommt Rikku nicht auf die Idee ihn mit Bananen... äh... ich meinte, mit Phönixfedern zu bewerfen, um ihn wiederzubeleben, oder so! XDD Lass den Jungen sterben, Rikku. Ist besser so für ihn und uns alle, glaub mir! ^^

Schade, dass du erst wieder am WE Zeit zum Schreiben hast! T__T Aber dann kann ich mich wenigstens mal wieder hinters Zeichenpult klemmen!

Auf die ENS wirst du leider auch noch warten müssen... musste arbeiten! =__= Ich glaub, mein Chef hat sich diese Frechheit von deinem Chef abgeguckt! XDD
Von:  -Fluffy-
2008-08-07T09:05:20+00:00 07.08.2008 11:05
OMG, du bist echt "grausam" zu deinen Lesen. *schnief* Was hast du nur mit Tidus angestellt? Hoffentlich kann Rikku ihn wenigstens noch retten, aber so richtig glaub ich da nicht mehr dran. Und Auron ist überall nur nicht dort, wo er gebraucht wird. Na ja, Tidus´Geständnis hat ihn jedenfalls wachgerüttelt. Bin gespannt, wie er sich nun verhalten wird. Vielleicht braucht er sich ja auch keine Sorgen mehr machen, denn Tidus ist ja so gut, wie hin. *wein* Ich bin echt neugierig, wie du das wieder hinbiegen willst.

*knuffel*, das Fluffel


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