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Scheinkuss

[SxJ]
von

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Trouble

“Fuck!”
 

Wieder einmal begann einer dieser sonnig strahlenden Sonntage. Zwei hüllenlose Körper lagen nah beieinander, wovon der eine die Arme hinterm Kopf verschränk hatte und dabei still die Decke anstarrend seine Morgenzigarette genoss. Der andere schien wohl gerade erst wieder zu sich gekommen zu sein, als er sich auch schon jammernde Laute von sich gebend auf den Bauch drehte und leise in das Kissen fluchte.
 

“Du Arsch!”
 

“Was beschwerst du dich denn nun wieder? Du warst es doch, der um mehr gebettelt hat.”
 

Und dann diese rücksichtlosen Kommentare seines ach so geliebten Bettpartners, dem er, wie schon so oft, gerne den Hals umdrehen wollte.
 

“Ich habe Schmerzen und dich interessiert das mal wieder’n Dreck.”
 

Natürlich, was wunderte ihn das auch noch? Schließlich lag neben ihm Mr. Gefrierfach persönlich, der die Augen mittlerweile geschlossen hatte und sich sonst auch nicht weiter regte. Dieses frostige Desinteresse war er zwar gewohnt, aber es war und blieb eines der wenigen Dinge, die er nicht lieben gelernt hatte.
 

“Du musst dich auch mal entscheiden können, Wheeler. Entweder die harte oder sanfte Tour. Außerdem kannst du nicht bestreiten, dass es dir nicht gefallen hat. Dein Stöhnen war sicher im ganzen Haus zu hören.”
 

War das ein Seufzen?
 

Joey erwiderte bloß ein verärgertes Brummen, während sich ein Hauch Röte auf seine Wange legte. War er wirklich so laut gewesen?

Könnte er sich bewegen, würde er sich nun auf diesen arroganten Idioten namens Seto Kaiba stürzen, damit der sich an seiner dämlichen Kippe verschluckte.
 

Und mit so einem teilte er auch noch ein Bett.
 

Im nächsten Moment spürte er auch schon, wie jemand sanft durch sein blondes Haar strich. Sein Gesicht war noch immer halb im Kissen verborgen, während er müde aus dem riesigen Panoramafenster blickte und die Wolken beobachtete, die am Himmel vorbeizogen. Ein schöner Tag heute.
 

Plötzlich stoppte das sanfte Streicheln, das Bett bewegte sich etwas und der Zigarettenstummel wurde im Aschenbecher ausgedrückt, ehe er auch schon einen ebenso kleiderlosen Körper nahe an dem eigenen spürte. Ein Arm legte sich unterhalb der Decke um seinen Bauch, zog ihn näher an den Körper hinter sich, während eine schnuppernde Nase sich in sein Haar vergrub.
 

Nun wusste er auch wieder, warum er sich den ganzen Ärger eigentlich antat.
 

“Seto?”
 

“Mhm?”
 

“Du fehlst mir.”
 

Die Augen des Brünetten öffneten sich etwas, sahen dem blonden Haar entgegen, ehe er einen Kuss darin hauchte und den warmen Körper noch etwas mehr an sich zog.
 

“Aber ich bin doch hier.”
 

“Und wie lange noch?”, erwiderte Joey leise und umfasste mit seiner Hand die Setos, wollte ihn nicht so schnell wieder gehen lassen.
 

“Ich mein, wir sehen uns in letzter Zeit so selten. In drei Monaten sind wir mit der Schule fertig und was wird aus uns?”
 

Ich habe Angst.
 

“Du arbeitest doch jetzt schon nahezu den ganzen Tag, wenn wir nicht gerade Unterricht haben. Höchstens am Wochenende habe ich dich mal für ein paar Stunden für mich.”
 

Angst davor Geliebtes zu verlieren.
 

“Ich… mir reicht das bisschen Sex halt nicht, wenn du mit mir eine Beziehung führen willst. Es geht mir auch gar nicht darum.”
 

Angst davor daran zu zerbrechen.
 

“Ich habe einfach Angst, dass du irgendwann gar keine Zeit mehr für mich, für uns, hast.”
 

Und gehen zu müssen.
 

“Ich will dich nicht verlieren, weißt du?!”
 

Leise drangen diese Worte aus seinem Mund, während sein Blick immer trüber und bedrückter wurde. Es war für ihn auch nicht gerade einfach Seto seine Gefühle so zu beichten. Das tat er sonst eigentlich auch nie. Er hatte nur einfach Angst, wo sie es doch schon eh nicht einfach hatten.
 

Eine Beziehung zwischen zwei Männern? Klar, das kam vor, aber nicht, wenn es um einer der reichsten Männer der Welt ging, der mit seiner Firma überall bekannt war und ein gutes Image brauchte, um in seiner Branche zu überleben. Damals hätte er wohl nie geglaubt, dass sie beide mal ein Paar werden würden. Seto Kaiba - schwul? Never! Wie sehr er sich darin doch getäuscht hatte.
 

Jedenfalls lag ihm viel an dem Älteren, wollte ihn nicht so einfach wieder hergeben. Schon gar nicht an Setos ach so wichtiger Arbeit. Nicht selten hatte er sich gefragt - Wo blieb da er? Das einzige, was er tun konnte, war die wenige Zeit, die sie gemeinsam hatte, zu genießen und Seto zu vertrauen. Der hatte ihm zwar nie direkt gesagt, dass er ihn liebte, aber er spürte es einfach und allein das machte ihn schon glücklich. Ihn zu verlieren konnte und wollte er sich nicht vorstellen. Allein der Schmerz des Verlustes wäre entsetzlich grausam.
 

Schon eigenartig, oder? Vor nicht einmal einem Jahr wäre er lieber gestorben, als mit Kaiba ein Bett teilen zu müssen. Er konnte nur immer wieder schmunzeln, wenn er an diese Zeit zurückdachte. Es hatte sich seitdem doch viel verändert.
 

“Ich weiß.”, reagierte der Brünette nach einer Weile gedämpft.
 

Er spürte, wie Seto sich nun etwas von seiner Hand befreite, ehe er ihre Finger ineinander verschränkte. Joey konnte sich ein zartes Lächeln nicht verkneifen. Es war eine Seltenheit, dass der Ältere das von sich aus tat, aber es ließ sein kleines Herz immer wieder vom Neuen schneller schlagen. Er wusste wohl, wie viel ihm solche Gesten bedeuteten.
 

Mehr würde er auch nicht von Seto zu hören bekommen. In solchen Angelegenheiten hatte er es nicht so mit Worten, aber das war auch gar nicht nötig. Allein diese Geste und seine Umarmung ließ ihn wieder Hoffnung schöpfen, dass alles bald besser wurde. Er hoffte es sehr, denn sonst wusste er nicht, ob ihre Beziehung eine Zukunft hatte.
 

Für eine Weile lagen sie einfach nur da, nutzen die wenige Zeit und um sich nahe zu sein. Bald würde das Wochenende vorbei sein. Dann ging es wieder zur Schule, wo sie sich wie übliche gegenseitig verspotteten oder ignorierten. Sie figurierten dabei bloß das, was andere von ihnen denken sollten. Privat ärgerten sie sich zwar noch immer recht häufig, aber nicht mehr übel wie damals.
 

Wie gerne würde er jetzt wieder in seinen Armen einschlafen und von besseren Zeiten träumen, aber er genoss viel lieber die Realität, wenn sie auch nicht immer einfach war. Er versuchte ihre Situation zu akzeptieren. Etwas anderes blieb ihm ja doch nicht übrig. Wenigstens hatte er Seto zumindest für ein paar Stunden für sich allein, wollte diese durchweg auskosten, denn er wusste, dass sie ab morgen nur wieder Klassenkameraden waren, während sie nachts Kilometer trennten, die nur mit einem Handy zu überwinden waren.
 

Er hoffte wirklich sehr, dass das irgendwann ein Ende hatte, bevor es noch zu spät war.
 

“Seto?”
 

“Mhm?”
 

“Nimm deinen Schwanz aus meiner Arschritze!”
 

“Nö.”
 

Wieder einmal war Dank Setos Sexbesessenheit die schöne Stimmung ruiniert. Nicht, dass er was dagegen hätte, aber immer im falschen Moment. Schlimm war nur, dass der Ältere es immer wieder schaffte ihn innerhalb von Sekunden gefällig zu machen. So dirigierte er plötzlich ihre Hände langsam zu Joeys Mitte hinab und hauchte einen Kuss in dessen Nacken, ehe er darin biss, was der Blonde mit einem Keuchen erwiderte. Das war nicht fair!
 

“Seto, lass das… Hey!”
 

Nur Sekunden später hatte er Joeys Gesicht zu sich gezogen, drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Damit wich dann auch die letzte Gegenwehr, ehe er zu sich einfach umdrehte, die Arme um den Hals seines Geliebten schlang und die Augen schloss.
 


 

Er würde es zulassen und genießen,

solange er konnte.
 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Shanna
2008-08-08T12:04:11+00:00 08.08.2008 14:04
Ich liebe das Pairing Seto x Joey einfach XD Gut geschrieben^^ Am anfang nachdenklich und deprimierend und der Schluss hebt dann die ganze ernsthaftigkeit auf XD Einfach genial^^
Von: abgemeldet
2008-08-06T16:06:32+00:00 06.08.2008 18:06
der anfang war einfach nur schön..nur der schluss war seltsam...aber gut^^

schön geschrieben...hat mir gut gefallen...

lg yoko_mia1988
Von:  Rani
2008-07-28T17:57:02+00:00 28.07.2008 19:57
Ich nicht schlecht geworden die Gedanken von Joey sind wirklich gut getroffen auch die Kühle von Seto doch der letzt Teil passt einfach nciht dazu ich bin neugierig hast du vor ncoh weiter zuschreiben oder nicht?

g Rani
Von: abgemeldet
2008-07-28T16:24:01+00:00 28.07.2008 18:24
Na du?
Ich lese gerade alles, was du so geschrieben hast.
^-^
Ich finde, du hast einen schönen Schreibstil.
Ich kann gar nicht genau sagen, woran ich das festmache O.ô*
Aber da man Stil nicht immer hundertprozentig definieren kann, ist das ein gutes Zeichen.

Allerdings würde ich vorschlagen, "Gefällig sein" durch "Gefügig sein" zu ersetzen. (Das stand im letzten Absatz, glaube ich) Denn der Kontext macht deutlich, dass du wohl letzteres mein.
Jemandem gefällig sein, heißt nämlich genau das: Einen Gefallen tun. ^-^

Njo, so viel von mir.

Liebe Grüße
sendet
sleifers_child

Von: abgemeldet
2008-07-23T13:50:28+00:00 23.07.2008 15:50
Ich kann mich nur anschließen ich hoffe sie haben eine glückliche Zukunft!
Sie sind so ein süßes Paar!
Wenn die doch nur bei Yu-gi-Oh auch ein Paar werden *verträumt seufzt*
Naja auf jeden gefällt mir die FF Prima vor allem Setos Sexbessenheit^^

LG
Abgel_Kitatsu
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2008-07-22T23:30:43+00:00 23.07.2008 01:30
Ein wirklich sehr schöne FF *lächel* gefällt mir (~^-^~) haste wirklich sehr gut gemacht *knuddel*
Ach die zwei sind einfach zu Sweet zusammen *smilie* ich liebe die beiden einfach und alls Paring erst!!
Ach *vertreumt seufs* und ich hoffe für die zwei das sie zusammen bleiben und noch viel zeit für einander finden *FG* hehehe (^-^)

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/



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