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I waited for you today...

ShikaXIno (2. Kapitel on)
von

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Aussichtslos

Draußen auf der Straße zog sie den Kopf ein und seufzte leicht. Wie sie doch diese kalte Jahreszeit hasste. Sie fror, nicht nur am Körper. Sie fror auch an der Seele.

Schritt für Schritt trottete sie schwer über den Bürgersteig zu einem Taxistand. Sie riss die Tür auf, ließ sich auf die Rückbank fallen und dirigierte den Fahrer vor ihre Haustür.

Die Blonde bezahlte und schloss ihre Haustür auf.

Drinnen im Flur schaltet sie die Deckenleuchte an und schon wurde der schmale Flur vom hellen Licht durchflutet. Leise zog sie ihre hochhackigen und waghalsigen Stiefel aus und schlüpfte in bequeme rosa Plüschhausschuhe. Leise drang an ihr Ohr Gelächter und lautes Geschrei. Diesem gefolgt, fand sie ihre Nanny schlafend auf dem Sofa wieder. Vor ihr eine halbe, offene Tüte Chips und unter dem kleinen Tisch die Fernbedienung.

Ino kniete sich hin und fischte die Fernbedienung hervor und drückte diese armselige Night-Talkshow aus. So etwas Oberflächliches. Sie hasste solche Sendungen. Die Leute, die ja angeblich alle um das Thema diskutierten, waren Schauspieler, die ihren Text mit ein paar Emotionen herunterratterten.

Genauso wie die stümperhaften pseudo- Gerichtsshows. Aber trotzdem hatten diese Sendungen noch gute Einschaltquoten, denn sonst würden sie nicht laufen.

Ino legte Chipstüte und Fernbedienung auf den Tisch und legte ihre schmale Hand auf die Schulter der älteren Frau um sie zu wecken.

Sie verzog nur kurz den Mund, schmatzte kurz und öffnete ihre grauen Augen. „Oh… Sie sind schon da? Ich habe Sie gar nicht….“ Ihr Blick glitt zur Funkuhr neben dem Fernseher, „…so früh erwartet!“

Ino lächelte schwach und half der Alten auf ihre Beine. „Es hatte sich einfach so ergeben. Die Veranstaltung wurde verkürzt gehalten. Und um ehrlich zu sein bin ich auch froh darum. Fast jeden Abend eine Veranstaltung oder einen Termin, das ist viel zu viel. Oder?“

Die alte Frau zuckte mit den Schultern. Leichter Spott war in ihren Augen zu sehen. „Ihre Tochter ist auch nicht einfach und sie fast jeden Abend zu betreuen ist kein Spaziergang!“

Innerlich ließ Ino den Kopf hängen und verfluchte diese Alte. Doch was sollte sie ohne sie tun? Sie war die einzige Nanny, die auch nachts noch auf ihre Tochter aufpasste und ihr Lohn noch relativ human war. Aber Ino glaubte, dass Reiko nur den Job angenommen hatte, des Essens wegen und nicht aus purer Liebe für kleine Kinder.

„Ich gebe ihnen morgen Abend ihr Gehalt. Ich bin viel zu müde und ausgelaugt, als dass ich…“

„Jaja, machen Sie das, was Sie für richtig halten! Ich gehe nach Hause. Auf Wiedersehen!“

Reiko strich durch ihr kurzes, knabenhaftes Haar, zog sich im Wohnzimmer diese klischeehaften Omatreter an und verschwand aus der Tür.

Erschöpft fiel sie aufs Sofa, schloss die Augen und legte die Füße hoch.

Wie konnte sie es nur mit diesem Drachen aushalten, seitdem sie alleinerziehend war? Das war ein Wunder, denn dieser Drache war unausstehlich. Und wenn kein „gescheites“ Essen, so war Reikos Meinung, in der Wohnung war, so musste ihre kleine Tochter schon manches Mal ihren Kopf hinhalten. Zwar waren diese Ausschimpfungen nicht so schlimm, aber Ino mochte Reiko einfach nicht.

Nachdem sie sich einigermaßen ausgeruht hatte, stürzte sie wieder auf ihre Beine und schaute nach ihrer kleinen, schlafenden Tochter. Diese atmete ruhig. Und Ino war froh, dass es ihr gut ging.

Leise und auf Zehenspitzen gehend, näherte sie sich dem kleinen Bett ihrer Tochter. Dort angekommen, setzte sie sich vorsichtig neben sie und strich über ihr rabenschwarzes, glattes Haar. Für sie versuchte sie noch ihre kleine, heile Welt aufrecht zu halten, was ihr von Tag zu Tag immer schwerer fiel. Es musste aber sein.

Erst mit ihrem Volljähigkeitsalter hatte Ino vor ihre Sachiko in alles einzuweihen. Aber ob das klappen würde, stand in den Sternen.

Ino erschrak etwas, als Sachiko sich im Bett umdrehte und sich ganz klein machte. Anscheinend hatte sie einen unruhigen Schlaf, wie fast jede Nacht. Die Schuld gab sich Ino, denn sie wuchs ohne ihren geliebten Vater auf…

Neben dem kleinen quietschrosa Bett stand ein gerahmtes Foto, auf dem eine glückliche Ino, eine glückliche Sachiko und ein glücklicher Mann, von dem Sachiko ihre Haarfarbe und Hautfarbe hatte, waren.

Sie vermisste ihn einfach. Wie er sie nach einem langen Arbeitstag in die Arme nahm, wie sie sich einfach nur geborgen und geliebt gefühlt hatte. Doch heute war sie einsamer denn je. Nicht einmal ihre Tochter konnte das Loch in ihrem Herzen füllen, so gern sie es hätte.

Nichts desto Trotz stellte sie das Foto zurück, gab ihrer Tochter einen Gute-Nacht-Kuss und verließ, so leise wie sie gekommen war, das Zimmer.

Jetzt musste sie nur noch einen Anruf tätigen und schon konnte sie sich endlich ins Bett legen.

Mit dem Telefon verkroch sie sich in ihr kleines Schlafzimmer neben dem Kinderzimmer und tippte eine mehrstellige Nummer ein. Nach nur wenigen Sekunden nahm jemand ab.

„Ja?“, herrschte es aus dem Telefon.

„Yamanaka Ino ist am Apparat!“

Sofort wurde diese herrsche und kalte Stimme ruhiger und wohl gesonnener, aber nur ein bisschen. „Ino, schön dich wieder zu hören! Ist der Auftrag erledigt?“

Stummes Nicken folgte, bis sie merkte, dass ihr Gesprächspartner das nicht sehen konnte und antwortete: „Ja, er ist tot. Sauber und leise erledigt!“

„Gut gemacht. Natürlich werden wir das noch kontrollieren. Wenn du deine Sache gut gemacht hast, werden wir dich entlohnen, aber du kennst ja das Spiel, oder?“

„Ja.“

„Gut, wir werden und wieder melden, wenn wir wieder einen neuen Auftrag für dich haben. In der Zwischenzeit kannst du dich ausruhen!“ Das letzte Wort hatte er ziemlich betont und das hasste Ino.

Frustriert legte sie auf und schmiss das Telefon aufs Bett und starrte in den Schrankspiegel. Wie sie aussah! Das war eindeutig nicht sie! So nuttig geschminkt und auch noch so gekleidet! Langsam rieb sie sich die Schminke von ihren Augenliedern und verteilte sie in ihrem Gesicht. Das Gleiche tat sie auch bei ihrem leuchtend roten Mund, der sich zu einer leidenden Grimasse verzog.

Sie war jetzt allein, niemand würde sie je so sehen und das wollte sie nicht. Jeder dachte von ihr, dass sie stark war, doch eigentlich in ihrem Inneren war sie schwach und brauchte eine starke Schulter zum Anlehnen. Seine starke Schulter!

Die Tränen sammelten sich in ihren Augen, sie fing an zu schlurzen und zu zittern. Um nicht laut loszuheulen presste sie ein Kissen auf ihr Gesicht und ließ ihren Tränen und ihre Wut über sich selber freien Lauf.

Nach einigen Minuten später wischte sie sich die Tränenspuren von ihrem Gesicht und schlurfte ins kleine Bad in der Wohnung.

Im Bett starrte sie an die schwarze Decke. Das einzige Licht drang vom Fenster aus ins Zimmer und bescherte Ino einige Lichtstreifen an der Decke. Aber sie bemerkte es nicht. Wie hypnotisiert schaute sie nach oben, in der Hoffnung, die Decke würde sich verselbstständigen und auf sie herab fallen.

Manchmal wünschte sie sich einfach auf der Stelle zu sterben, aber sie konnte nicht. Wer würde dann Sachiko trösten, wenn sie sich verletzt hatte oder wenn sie weinen würde? Wer würde Sachiko versorgen? Keiner ihrer Familie lebte mehr. Und Kinderheime hasste sie…

Entmutigt drehte sie sich auf die Seite und zwang sich selber zum Schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Kayley
2008-07-31T00:13:31+00:00 31.07.2008 02:13
Hey das is ja mal ne coole Idee!
Ich finde es toll, dass du Ino soviel Tiefe gibst =) Man kann sehr gut mit ihr mitfühlen! Außerdem finde ich ist alles ziemlich gut beschrieben^^
Oh Ino hat ne Tochter...schööön :)
Also ich bin gespannt wies weitergeht!
lg Kayley
Von: abgemeldet
2008-07-22T19:59:56+00:00 22.07.2008 21:59
Hallo! ^___^
Danke für die ENS.
Das Kapitel war sehr schön geschrieben und die Emotionen von Ino sind gut beschrieben, so das man sich ihren derzeitigen Zustand Vorstellen kann.
Also ich freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Akari-hana

Von: abgemeldet
2008-07-22T14:54:53+00:00 22.07.2008 16:54
Gutes Capi!!!
hat mir echt gut gefallen!!
Mach bitte schnell weiter!!!
Von: abgemeldet
2008-07-22T10:21:20+00:00 22.07.2008 12:21
Das Kappi ist richtig Toll geworden
ich Freue mich schon wenn es weiter geht

kitty-Temari
Von:  Sandi-chan
2008-07-21T21:31:59+00:00 21.07.2008 23:31
Die Tochter hat schwarzes Haar? ...Mir kommt jz nur Sasuke in den sinn?
Wird noch gelüftet wer der Vater und ihr verstorbener Mann war?
Ich finds richtig gut, hier und da ein paar fehler aber wer macht solche nicht XD?!
Ich hoffe das, dass nächste Kapitel genau so rasch kommt und danke für die ENS

Sandi-chan <3
Von:  -Anni-
2008-07-21T20:45:47+00:00 21.07.2008 22:45
Also das erste Kappi klingt schon mal net schlecht ^^
Ist interessant das sie ne Tochter hat !!!
Also ich freu mich aufs nächste Kappi und hoffe natürlich das das auch so schnell kommt XD

Ino_Yamanaka15


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