Traum 2 - Geborgenheit
So, der zweite Traum und ein paar verträumte Worte für meine Keksfreundin.^^
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Es war spät. Das sagte ihm zumindest der Wecker neben ihm. Doch der Schlaf wollte einfach nicht kommen. Es lag bestimmt nicht daran, dass das große Bett, wenn man alleine war, noch größer erschien, er kannte es schon fast nicht mehr anders. Wahrscheinlich lag es auch nicht an den Anstrengungen des Tages, die seine Gedanken sonst oft noch gefangen hielten. Schließlich hatten sie schwer kämpfen müssen und verdienterweise gewonnen. Zudem war das nächste Spiel, das lange ersehnte Endspiel, noch ein paar Tage entfernt. Genug Zeit um neue Strategien festzulegen und um noch einmal zu trainieren.
Doch warum wollte ihn dann der Schlaf nicht übermannen wie sonst? Resigniert setzte er sich auf, rückte sein Kissen ihm rücken zusammen und griff nach dem Buch auf seinem Nachtschrank, nachdem er die kleine Lampe darauf eingeschaltet hatte.
Kühler Nachtwind umwehte ihn sacht, während er, eingemummelt in seiner dicken Decke, das Buch aufschlug und anfing zu lesen.
Ein Glitzern am Rande seines Gesichtfeldes lies ihn vom Buch aufblicken.
Vor seinem Bett leuchteten hunderte kleiner Punkte; es wurden immer mehr und sie drängten so nah zusammen, dass es fast aussah wie eine große leuchtende Kugel. Gleichzeitig mit seiner Bemerkung änderte sich die Kugel und wurde zu einem Mädchen, noch nicht ganz den Kinderschuhen entwachsne, noch nicht ganz eine Frau. Eine leichte Röte überzog ihr Gesicht als sie zu sprechen begann. Nur der Sinn ihrer Worte entzog sich ihm leider, wenngleich die Sprache ihm auch bekannt vorkam. Sie ähnelte sehr den Landessprachen der Länder, in denen sie zurzeit um den Pokal spielten.
Scheinbar hatte sie seine Ratlosigkeit bemerkt, denn plötzlich hörte er sie auf Englisch fragen: „Do you understand english?“ Während er nickte wurde ihr Gesicht um eine Spur dunkler. „May I… may I sleep at your side fort his night?” “Sure” Er war zwar überrascht, aber warum sollte er die Frage verneinen? Die rechte Hälfte vom Bett würde ansonsten eh wieder kalt bleiben. Außerdem, wo hätte er sie schon hinschicken können? Ihre Kleidung bot ihr bestimmt keinen Schutz gegen die Kälte draußen und er wusste ja noch nicht einmal, woher sie überhaupt kam. Seltsamerweise störte es ihn nicht weiter und so sah er zu, wie sie unter die für die Jahreszeit eigentlich viel zu kalte Bettdecke kroch, bevor er sich wieder seinem Buch widmete. Hin und wieder auf ihren leisen Atem horchend schaffte er etliche Seiten. Doch irgendwann befiel auch ihn die lange erwartete Müdigkeit und er legte das Buch zur Seite. Bevor er jedoch die Lampe ausschaltete, schaute er noch kurz zu dem schlafendem Mädchen herüber. Sie schien unter der viel zu dünnen Decke zu frieren. Er hatte noch nie verstanden wie seine Freundin darunter schlafen konnte, da sie dies aber auch nur selten tat, war es ihm meist auch egal.
Doch das Mädchen konnte nichts für die Launen seiner Freundin. Also schaltete er die Lampe aus, rüttelte sie sacht an der Schulter und sagte:“ Hey, little angel, come over here. I will be warmer than your blanket.“ Schlaftrunken kroch sie zu ihm unter die Decke und schmiegte sich an ihn. Nachdem er sie beide zugedeckt hatte, legte er seine rechte Hand auf ihre Seite, schloss die Augen und schlief ebenso schnell wie sie ein.
Der nächste Morgen weckte ihn durch warme Sonnenstrahlen, sein Wecker blieb der Dienst dank freiem Tag erspart. Blinzelnd schaute er in die sanften Morgenstrahlen, als er ihren Arm auf seinem Bauch gewahr wurde. Ihr warmer Atem strich über seine Brust und ihr Haar fiel über seinen Arm, mit welchem er sie noch immer sachte festhielt. Eine ganze Weile beobachtete er sie noch im Schlaf und spürte ihre Wärme. Doch viel zu früh wurde auch sie wach und setzte sich mit einem Lächeln auf den Lippen auf. Doch bevor er etwas sagen konnte, gab sie ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange und sagte:“ Danke!“, bevor sie, ebenso wie sie gekommen war, ihn alleine zurückließ.
