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Big Girls Don't Cry

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I need some shelter...

… of my own protection, baby

Need to be with myself and centre

Clarity, peace, serenity
 

Es konnte nicht wahr sein.

Das alles musste ein Traum sein. Ein Alptraum, um genau zu sein.

Nie im Leben konnte sie diese Chance verpasst haben.

Sicher würde sie gleich aufwachen…

Seufzend blickte Maike hoch in den Nachthimmel, während sie verzweifelt versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken.

Das Große Festival würde in weniger als zwei Wochen beginnen und heute hatte der letzte Wettbewerb der Hoenn-Region in Seegrasulb City stattgefunden. Normalerweise hätte sie sich auch über einen zweiten Platz gefreut… aber nicht, wenn sie dadurch die letzte Chance verpasst hatte, am Festival teilzunehmen. Vier Bänder waren in ihrer Schatulle – das fünfte hatte sie heute gewinnen wollen.

Und sie hatte versagt.

Am liebsten hätte sie sich in ihrem Zimmer verkrochen bis das Festival vorbei war.

Noch nie war eine Niederlage so… so niederschmetternd gewesen. Das lag noch nicht mal an ihrer Kontrahentin… im Gegenteil, die hatte sich fast für ihren Sieg entschuldigt…

Wenigstens hatte Drew es nicht gesehen!

Nicht, dass er es nicht sowieso bald erfahren würde... Sie hatten sich auf ihrer Reise durch die Hoenn-Region ziemlich früh getrennt, mit dem Versprechen, sich beim Großen Festival wieder gegenüber zu treten. Zweifellos hatte er längst alle nötigen Bänder gewonnen… während sie vor einem Pokémon-Center auf einer Steinbank saß und darauf wartete, vom Erdboden verschluckt zu werden.

Beschämend. Da hatte sie so große Töne gespuckt und jetzt konnte sie nicht einmal teilnehmen! Es war ihre Idee gewesen, die Reise getrennt anzutreten. Dabei hatte sie doch nur beweisen wollen, dass sie auch auf ihren eigenen Füßen stehen konnte…

Hatte ja bestens funktioniert!

Natürlich gab es Mittel und Wege, auch ohne die erforderlichen Bänder teilzunehmen – wenigstens so viel hatte sie von den zahllosen Begegnungen mit Team Rocket gelernt – aber sie war Koordinatorin und ihre Ehre verbot ihr, auch nur darüber nachzudenken.

Also doch lieber verstecken, bis das Festival vergessen war…

Maike wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als eine rote Rose in ihrem Gesichtsfeld auftauchte. Ihre Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, was das bedeutete. Mit trockenem Mund schaffte sie es langsam den Blick zu heben.

Wie erwartet sah sie in die smaragdfarbenen Augen Drews. Ein kleines, fast trauriges Lächeln umspielte seine Lippen.

„Ich schätze ‚Herzlichen Glückwunsch’ trifft es nicht so ganz.“, stellte er leise fest, fast übertönt von ihrem Herzschlag.

„Nicht wirklich…“, murmelte Maike. Sie war sich sicher, dass ihr Gesicht inzwischen tiefrot war. Warum musste Drew ausgerechnet hier auftauchen? Ausgerechnet jetzt?

Vermutlich hatte er es also doch gesehen…

„Wie geht es deinem Bisasam?“, fragte Drew vorsichtig.

„Schwester Joy sagt, es geht ihm schon wieder gut… es muss sich nur noch ausruhen, dann ist es wieder so gut wie neu.“, antwortete Maike fast automatisch.

„Und wie geht es dir?“

Maike verfluchte diese neue, sanfte Seite an Drew. Er war schon immer sehr aufmerksam gewesen, aber warum schien er in letzter Zeit immer genau zu wissen, auf welche Fragen sie am sensibelsten reagieren würde?

So sehr sie auch versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten… es ging nicht mehr. Sie unterdrückte ein Schluchzen, als die ersten Tränen ihr Gesicht herunterrollten.

„M-Maike…“

Sie hörte seine Stimme kaum, während sie sich selbst dafür zurechtwies so viel Schwäche zu zeigen. Sie sah nicht, wie er unsicher eine Hand ausstreckt und spürte nicht, wie er sie auf ihre Schulter legte.

„Maike…“, wiederholte er. „Ist ja gut.“

Sie schüttelte den Kopf und begann ihre Augen zu reiben. „Ich bin in Ordnung!“, behauptete sie zu laut, um glaubwürdig zu sein. „Nur was im Auge… alles okay!“ Sie lächelte strahlend und offensichtlich falsch.

„In… beiden Augen?“, fragte Drew skeptisch. „Auf einmal?“

Seufzend sank Maike wieder in sich zusammen. „Tut mir Leid…“, murmelte sie.

„Leid?“, wiederholte Drew hilflos. „Was… was tut dir Leid?“

„Unser Versprechen… ich kann unser Versprechen nicht halten. Am Großen Festival teilzunehmen…“, erklärte Maike und wünschte sich einmal mehr, im Boden versinken zu können.

„Das ist doch nicht so schlimm.“, erwiderte Drew. „Fahren wir erstmal nach Blütenburg City. Immerhin…“ Er schaffte es, ihr ein aufmunterndes Grinsen zu schenken. „…auch wenn du nicht teilnehmen kannst, es lohnt sich auf alle Fälle als Zuschauer.“

„Damit ich dir zusehen kann?“, fragte Maike mit einem bitteren Unterton. Natürlich wollte sie Drew zusehen, aber es fühlte sich so… falsch an. Sie war seine Rivalin, nicht sein Cheerleader!

Für einen Moment glaubte sie, ihr Kommentar hätte Drew getroffen, aber vermutlich hatte sie sich nur getäuscht. „Zum Beispiel. Besser, als hier zu sitzen und zu schmollen.“

„Das ist immer noch meine Sache!“, fuhr Maike ihn an.

Aus irgendeinem Grund blitzten Drews Augen fast freudig auf. „Wenn du das sagst.“, meinte er leicht grinsend. „Um ehrlich zu sein, würde es mich ja schon überraschen, wenn du es überhaupt schaffst, dieses Pokémon-Center zu verlassen… Aber gut, wenn du kein Interesse an der Eröffnungszeremonie hast, werde ich wohl jemand anders fragen müssen.“

„Als ob dich irgendjemand begleiten würde!“, erwiderte Maike. „Nimm dein Ego mit, wenn das nicht schon zu viel ist.“

Es war fast zu einfach in diese Routine zurückzufallen – so lief es eigentlich jedes Mal, wenn sie sich trafen. Drew würde sie irgendwie aufregen, sie würden sich streiten und alles Mögliche an den Kopf werfen… aber letztendlich war das nur ihre Art der Kommunikation. Es war gewohntes Terrain und Maike war froh darüber, wenigstens irgendwie von ihrer Niederlage abgelenkt zu werden.

„Dabei wollte ich es eigentlich als Babysitter für deins engagieren – immerhin sollte der Abend angenehm werden.“, meinte Drew.

Mit einem leisen Lachen wischte Maike die letzten Tränen aus ihren Augen. „Ich komme gerne mit.“, sagte sie dann ernsthaft und lächelte.

„Gut. Hast du schon etwas gegessen?“, fragte Drew, einen Hauch mehr Farbe in einem Gesicht als gewöhnlich.

„Noch nicht…“, gab Maike zu.

„Ich kenne ein gutes Restaurant hier. Ich lade dich ein.“, sagte Drew fast bestimmend.

Maike lachte leise. „Von mir aus.“ Sie zitterte kurz. „Vielleicht sollte ich aber vorher eine Jacke holen.“

Wortlos zog Drew sein eigenes, violettes Hemd aus und legte es um ihre Schultern

„Danke…“, murmelte Maike verwundert, während sie hineinschlüpfte.

„Gehen wir?“, fragte Drew ohne ihr in die Augen zu sehen.

Sie nickte nur, ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen.
 

…and big girls don’t cry



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  xRajani
2008-07-12T16:02:50+00:00 12.07.2008 18:02
Süss <3 Mir gefällt das Kapitel sehr gut. Dein Schreibstil gefällt mir gut. ^^ Mach weiter so!

Haruka tut mir Leid... Kann mir gut vorstellen, wie sie sich fühlt... Aber es gefällt mir gut, wie Shuu bei ihr ist, sie tröstet. ^^
Von:  Kimie_Yashi
2008-06-24T23:04:47+00:00 25.06.2008 01:04
Wow, das ist auch mal etwas Neues, dass sie es nicht auf den letzten Drücker schafft ihr fünftes Band zu bekommen.... toll!!
Finde es total süß wie Drew sie aufmuntert und wer hätte gedacht, dass er das am Besten durch einen Streit erreichen würde XD
Freu mich schon auf das nächste KP!
Bis gleich also....
Von:  Dark-Angel132
2008-06-24T14:10:25+00:00 24.06.2008 16:10
Wie süß und so ò.ó
Nur ungewöhnlich das Maike es nicht geschafft hat ihre fünf Bänder zusammen zu bekommmen, aber ist jetzt auch egal!
Ich mag es wie du Drews Charakter beschreibst <3
Immer weiter so ! :D


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