Prolog
Diese Nacht war sternenklar, beinahe windstill. Es war ruhig in den Straßen der Kleinstadt, inmitten des Waldes. Ab und zu unterbrach das Zirpen einer Grille oder das Maunzen einer Katze die Stille. Ebenso wie das kaum hörbare, Rascheln zweier Hakama, deren Träger sich ihren Weg durch die Straßen suchten. Izuru Kira folgte einem dürren, etwas größeren Mann, dem Taichô der dritten Division, Gin Ichimaru. Aufmerksam achtete er auf jedes mögliches Anzeichen, dass auf den Aufenthaltsort ihrer „Beute“ hätte schließen lassen.
Die Jagt nach einem Hollow. Mit diesem Auftrag waren die beiden Shinigami in die Welt der Lebenden geschickt worden.
An einer Kreuzung blieben beide augenblicklich stehen.
„Spürst du etwas, Izuru?“ Fragte Ichimaru seinen Untergebenen ruhig, worauf dieser nur ein „Nein, gar nichts...“ als kurze Antwort gab.
Mit leisen Schritten liefen sie weiter und bogen in die nächste Seitenstraße ein. Kira war beunruhigt. Dass selbst sein Taichô nichts vom spirituellen Druck des Hollows spürte war merkwürdig. Dafür konnte es nur zwei mögliche Erklärungen geben:
Entweder gab es hier keinen Hollow, wogegen sprach, dass sie überhaupt an diesen Ort geschickt wurden, oder er besaß die Fähigkeit seinen spirituellen Druck zu verbergen, wodurch er überall sein konnte.
„Vorsicht, Izuru!“
Die Stimme seines Vorgesetzten schreckte den Blonden aus seinen Überlegungen. Er stolperte ein paar Schritte zurück, als er beinahe in ein großes Loch, das mindestens zwei Meter Durchmesser besaß, gefallen wäre. Es hatte sich urplötzlich vor ihren Augen aus dem Asphalt gehoben.
„Arigato, Taichô. Er ist also doch hier... und stark... Nur...warum können wir ihn nicht sehen?“ Fragte er leise, seinen Blick auf den Weißhaarigen gerichtet.
Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, wurde neben ihnen ein Auto wie von Geisterhand zerdrückt.
Die beiden Shinigami zogen beinahe zeitgleich ihre Schwerter. Es schien, als wolle der Hollow sie provozieren.
„Weil er anscheinend nicht gesehen werden will. Dies ist kein normaler Hollow.“
Damit lief Gin voran. Kira glaubte einen Hauch von Sorge in den Worten seines Taichôs vernommen zu haben, als er ihm eilends folgte, hinein in eine dunkle Seitengasse.
