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FFVII: Blue Wanderer - In the lines

von

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Klare Worte

„Oh man“, seufzte Zack, „heute regnet´s echt nur einmal.“
 

Er stand am großen Fenster in Sephiroths Büro, und die eben gesprochenen Worte waren (innerhalb von 30 Minuten)Versuch Nr. 15, ein Gespräch anzufangen. Aber sein kommandierender Offizier erwies sich gerade heute als äußerst schweigsam. Die Stille nervte Zack. Mehr noch. Sie war dabei, ihn zum Äußersten zu treiben.
 

„Wenn es wenigstens Schnee wäre, dann könnte ich dich mal ordentlich einseifen!!“
 

Keine Reaktion.
 

„Hättest du vielleicht ein bisschen Zucker für mich?“
 

Sephiroth wies ohne aufzusehen in Richtung Schrank.
 

„Toll, danke!“ Zack setzte sich in Bewegung. „Und, äh, wie sieht´ s aus mit Kaffee?“
 

Keine Reaktion. Beide wussten, es gab im ShinRa HQ mindestens 4 Automaten auf jeder Etage, von den unerlaubt hereingeschmuggelten (und im inaktiven Zustand an den phantasievollsten Orten versteckten) Maschinen ganz zu schweigen... Zack erreichte den Schrank, öffnete die Schublade, entnahm der Packung so laut wie möglich eine Handvoll Zucker, wandte sich um – und wurde gerade noch Zeuge, wie auch Sephiroth etwas weißes in seinen Kaffee fallen ließ.
 

Jeder andere hätte es für normalen Zucker gehalten und nicht darüber nachgedacht. Zack jedoch... erkannte die Form des süßen Brockens augenblicklich.
 

Herzförmig, dachte er. Ein herzförmiges Zuckerstückchen. Seph würde so etwas niemals kaufen... Cutter! Oh, Cuttie... Ich wusste es. Aber Seph ist...
 

Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er sich seine Entdeckung auf gar keinen Fall anmerken lassen durfte – und deshalb jetzt besonders gut sein musste! Er kehrte zum Schreibtisch zurück, ließ sich schwungvoll in seinen Sessel fallen...
 

Die körperlichen Fähigkeiten eines 1st Class SOLDIER waren legendär, und jedes einzelne Mitglied dieser Elitetruppe war bestrebt, sie weiter auszubauen, zu verfeinern, kurz: Sie zu perfektionieren und so effizient wie möglich einzusetzen. Zack missbrauchte sie gerade auf eine seinem Rang absolut unpassende Art und Weise.
 

Sephiroth beachtete die ihm gegenüber stattfindenden Geschehnisse nicht. Er ließ die Geräusche unkommentiert. Er konzentrierte sich auf die Arbeit und ignorierte ganz gezielt, dass der SOLDIER ihm gegenüber dabei war, Zuckerstückchen in die Luft zu werfen, mit dem Mund zu fangen, lautstark zu kauen und die Showeinlage mit einer höheren Anzahl `Beute´ zu wiederholen.
 

Aber sein Geduldsfaden begann erste Risse aufzuweisen, als sich Zack, in dem Versuch eines der Zuckerstückchen doch noch zu fangen, rittlings quer über den Schreibtisch warf.
 

„Was denn??“ Zack, immer noch quer über dem Schreibtisch auf dem Rücken liegend, erwiderte den Blick des finster auf ihn herabsehenden Sephiroths mit grenzenloser Unschuld. „Wenn du mir keinen Kaffee gibst, muss ich den Zucker eben so essen. Deine Schuld, wenn ich Karies kriege!“ Er kaute das Dank so viel Elan gefangene Zuckerstückchen, schluckte und verkündete begeistert: „Hey, wetten, ich kann den Zucker mit geschlossenen Augen fangen?“
 

Sephiroths Geduldsfaden riss. Mittels eines heftigen Stoßes befreite der General seinen Schreibtisch von dieser sprechenden Plage namens `Zackary Fair´ und wandte sich abermals der Arbeit zu. Die Ruhe währte genau 5 Sekunden.
 

„Aerith und ich wollen heute Abend grillen! Komm doch mit!“
 

„Es ist Ende November, Zackary!“, grollte Sephiroth. „Die Grillsaison ist seit Monaten vorbei!“
 

„Der Holzkohle ist das egal.“ Und als sein Gegenüber abermals schwieg: „Oh, komm schon! Wenn man das Holzstäbchen nicht mitisst, schmecken diese Gemüsespieße besser als sie aussehen, mein Wort drauf!“
 

Jetzt sah der General doch auf. Zack, das wusste er, würde für ein gut zubereitetes Stück Fleisch ausnahmslos alles liegen lassen. Allein die Vorstellung, dies zu ändern für...
 

„Gemüsespieße“, wiederholte er mit einem Hauch Irritation.
 

„Ja, du weißt schon!“ Zack sah die Chance zu einem Gespräch und war wild entschlossen, sie zu nutzen. „Paprika und Spinat und so ein Zeug. Aerith ist Vegetarierin, aber wenn du mitkommst und behauptest, du hättest das nicht gewusst, und Fleisch mitbringst, muss ich vielleicht doch kein gegrilltes Sellerie essen... Kommst du?? Bitte, bitte, bitteeeee??“
 

Sephiroth wollte schon antworten, aber ein halblautes Klopfen an der Tür kam ihm zuvor, und auf das `Herein´ des Generals betrat Cutter den Raum. Zacks Gesicht hellte sich augenblicklich noch mehr auf. Er hatte den Teenager seit Tagen nicht gesehen und war kurz davor gewesen, sie ernsthaft zu vermissen. Entsprechend heftig fiel die Begrüßung aus. Cutter gelang es nur mit Mühe, auf den Beinen zu bleiben und die schmale Mappe in ihren Händen aus dem direkten Gefahrenbereich zu halten.
 

„Lässt du mich jetzt los?“, erkundigte sie sich irgendwann.
 

„Mmmh...“ Zack verstärkte den Druck seiner Arme um den Körper des Teenagers etwas. „... noch 5 Sekunden.“
 

Sephiroth hielt den Zeitpunkt für gekommen, einzuschreiten.
 

„Zackary!“
 

Andere hätten, um denselben Effekt zu erreichen, mehrere Sätze oder zumindest einen mit spitzen Nägeln versehenen Baseballschläger benötigt. Und bei jeder Person außer Zack wäre der Erfolg sicher gewesen. So jedoch...
 

„Was? Willst du sie auch kuscheln? Cuttie würde bestimmt stillhalten...“
 

„Zack!“, quietschte der Teenager entrüstet. Allein die Vorstellung, mit Sephiroth zu kuscheln... Mit Sephiroth! Das Mädchen versuchte verzweifelt, nicht rot zu werden.
 

„Zackary Fair!“
 

„Spielverderber“, murrte der 1st und ließ den Teenager los. Dieser ordnete hastig die verrutschte Uniform, trat an den Schreibtisch, salutierte spät aber vorschriftsmäßig...
 

„Ich wollte die fehlenden Missionsberichte abliefern, Sir.“
 

„Das hättest du gestern schon tun sollen!“
 

Zack, mittlerweile wieder in seinem Sessel sitzend, blinzelte irritiert. Sephiroths Stimme beinhaltete keinerlei Sympathie – ein Zustand, der gerade in Bezug auf Cutter mehr als ungewöhnlich war. Normalerweise glomm tief, sehr tief verborgen in all der kühlen Sachlichkeit ein winziger Funken Wärme (der in letzter Zeit stärker geworden zu sein schien). Diesmal jedoch war nichts davon zu erkennen. Und, was Zacks einsetzende Verwunderung noch steigerte, Cutter schien keinesfalls irritiert zu sein. Vielmehr wirkte sie, als habe sie mit der Rüge gerechnet.
 

„Ja, Sir. Tut mir leid, ich...“
 

„Und weshalb“, unterbrach Sephiroth eisig, „sind es nur 4 Berichte?! Du hast an 5 Missionen teilgenommen!“
 

„Ja, Sir, aber von der letzten Mission bin ich gerade erst zurückgekommen, und ich dachte, es wäre sinnvoller, zuerst die 4 schon fertiggestellten Berichte...“
 

„Cutter, ich werde dieses Verhalten nicht tolerieren! Du wirst an einer entsprechenden Schulung teilnehmen und ich erwarte in Zukunft eine pünktliche Abgabe sämtlicher Berichte!“
 

„Ja, Sir!“
 

Sichtlich geknickt verließ der Teenager das Büro. Zacks Augen hatten sich im Verlauf des Gespräches erstaunt geweitet, und obwohl er wusste, wie sinnlos diese Frage war – er musste sie einfach stellen.
 

„Äh, du hast schon mitbekommen, dass du gerade mit unserer Cuttie geredet hast, oder?“
 

„Es ist nicht `unsere Cuttie´! Die Abgabe dieser Berichte ist von höchster...“
 

„Ach verdammt, Seph, sie deshalb so zur Schnecke zu machen war nicht fair! Sie arbeitet härter als jeder andere Blue Wanderer, und das weißt du! Sie hat...“
 

„Keinerlei Sonderstatus!“
 

„Natürlich hat sie den!“, fauchte Zack. „Schon allein wegen ihrer Fähigkeiten! An deren Entwicklung du nicht ganz unbeteiligt bist, und ich auch nicht! Warum musst du immer so tun, als wärst du eine Maschine?!“
 

„Irgendjemand muss das System am Laufen halten!“
 

„Und das bist immer du, wie?!“ Jetzt war der 1st wirklich wütend. „Wenn ich diese blöden Berichte auf der Stelle zerreiße, denkst du, das System gerät außer Kontrolle?? Glaubst du wirklich, die Vorgänge hier kommen auch nur eine Sekunde ins Stocken?! Ich will dir mal was sagen, Cutter geht’s seelisch echt dreckig im Moment! Sie ist unsicher, sie hat Angst - und trotzdem arbeitet sie nahezu ohne Pause weiter! Für dich! Und du machst sie auch noch nieder!“
 

„Sie werden dieses Büro auf der Stelle verlassen, Fair! Des weiteren...“
 

„Ja, ja, Benimmkurse, schon klar, gib den blöden Wisch her. Oder weißt du was? Behalt ihn, ich weiß auch so, wo dieses Theater stattfindet! Wirklich Seph, manchmal führst du dich auf wie ein Vollidiot!“
 

Wutschnaubend verließ er das Büro, nicht, ohne die Tür hinter sich zuzuknallen - ein Effekt, der allerdings Dank der Spezialtüren nahezu lautlos verpuffte. Sephiroth starrte auf den jetzt leeren Platz ihm gegenüber... und dann ließ er den Stift fallen und barg in einer fast hilflosen Geste das Gesicht in beiden Händen.
 

„Ich weiß“, wisperte er. „Aber ich weiß nicht, was ich tun soll...“
 

Das Cutter umgebende Leuchten war nicht intensiver geworden, fühlte sich aber dennoch so an. Es versetzte ihn in einen höchst unangenehmen Gefühlszustand, der sich mit Worten nicht beschreiben ließ, abgesehen davon, dass es ihn schlicht und ergreifend überforderte. Aber um sich genau das nicht anmerken zu lassen... war eine derart harte Reaktion unbedingt nötig gewesen.
 

Dabei wollte ich gar nicht... Ich weiß, wie hart es im Moment für sie ist! Und wie großartig sie kämpft! Ich möchte... das belohnen, irgendwie, aber ich weiß nicht, auf welche Art und Weise... Das jedenfalls war sie definitiv nicht.
 

Seine Gedanken glitten zu der Schublade an seinem Schreibtisch, in der weiße Herzen aus Zucker lagerten... schliefen... warteten.
 

„Ich weiß nicht, wie.“
 

Seine Stimme war nur ein hilfloses Flüstern.
 

Zack lief mit festen, schweren Schritten durch die Flure des ShinRa HQ, und zum ersten Mal seit Monaten war seine Miene fast düster. Sich mit Sephiroth auf diese Art und Weise zu streiten machte keinen Spaß. Es war... einfach nur erschreckend zu sehen, was aus jemandem werden konnte, der ohne auch nur den Hauch von Freundlichkeit oder Zuneigung zu erfahren, aufgewachsen war.
 

Ich wette, dachte der 1st wütend, diesen Punkt hat Hojo als `erledigt´ abgehakt. Seph... vielleicht habe ich überreagiert, aber Berichte sind nun mal nicht alles! Manchmal sagt ein einziger Blick mehr als ein ganzes Buch, und ich bin sicher, du weißt das... Meine Worte... sie tun mir leid, weil sie deinen Charakter kritisiert haben, aber andererseits auch nicht, weil wir beide wissen, was gemeint ist...
 

Er schüttelte den Kopf. Darüber nachzudenken war momentan völlig sinnlos. Viel wichtiger war es ihm jetzt, Cutter aufzuspüren und zu trösten. Er fand sie in einem stillen Winkel der Bibliothek und nahm wortlos neben ihr Platz.
 

„Ich bin OK.“ Ihre Stimme klang fast normal. „Er hat ja Recht. Die Berichte sind wichtig, und ich habe mir zuviel Zeit gelassen.“ Sie hörte nicht einmal auf, zu schreiben. „Ich werde den fünften Bericht fertigstellen, abliefern und...“
 

Sie verstummte, als Zack sie in den Arm nahm.
 

„Du liebst ihn“, erkundigte sich der 1st leise. „Oder?“
 

Eine Sekunde lang entsetzte Erstarrtheit. Dann aber heftiges Nicken. Zack seufzte leise.
 

„Schwierig, Cutter-chan. Sehr, sehr schwierig.“
 

In seinen Armen begann der Teenager, halt- aber fast lautlos zu schluchzen.
 

„Ich habe wirklich versucht, einfach nur meinen Job gut zu machen, wie du gesagt hast... aber es hat nicht funktioniert... und dann habe ich ihm... herzförmige Zuckerwürfel geschenkt...“
 

„Ja“, schmunzelte Zack, „die habe ich gesehen.“
 

„Und jetzt...“ Cutters Hände krallten sich in weichen Stoff, „... ist er sauer auf mich, und redet nicht mehr mit mir, oder wenn, dann nur noch so wie vorhin! Ich habe es total versaut, Zack, ich bin so ein Idiot... Ich hätte doch wissen müssen, dass er... Wie konnte ich das nur machen??“
 

Der 1st schwieg einen Moment, sammelte Kraft und versuchte, diese in sensible Worte umzuwandeln.
 

„Weißt du, Cuttie, ich denke nicht, dass er sauer ist. Er kann... nur nichts damit anfangen. Die Idee an sich war grandios, und ich versichere dir, wenn mir ein Mädchen herzförmige Zuckerwürfel schenken würde, hätte sie zumindest ein Gratisabendessen sicher. Aber... wir reden hier von Seph. Du weißt, er ist nicht wie andere. Und er reagiert nicht wie andere. Sein Herz ist... wie eine Festung, an der ständig gearbeitet wird, um sie noch uneinnehmbarer zu machen. Aber du und ich... wir haben eine Art geheimen Eingang, von dem er selbst nichts wusste, gefunden. Wir sind in gewisser Weise... drin... aber weder jagt er uns hinaus, noch lässt er uns auch nur einen Schritt weiterkommen. Ich denke, er weiß, dass wir seine Freunde sind. Und ich denke außerdem, dass er... Angst hat, dies zu zeigen. Vergiss nicht, dass er in dem Glauben aufgewachsen ist, Gefühle seien nichts anderes als Varianten von Schwäche. Er... kann... einfach nicht anders. Es ist nicht seine Schuld.“
 

„Ich weiß“, wisperte Cutter. „Aber ich dachte...“
 

„Verliebt sein ist... ein schrecklicher Zustand. Wenn deine Gefühle nicht erwidert werden, erst Recht. Aber Cuttie, vergiss nicht, dass du gerade mal 16 Jahre alt bist. Seph ist... viel älter als du.“
 

„Ich will kein Teenager mehr sein“, schluchzte das Mädchen. „Für die Kleinen bin ich zu groß, und für die Großen zu klein... Ich will endlich Erwachsen sein, jetzt, sofort, und nicht erst in ein paar Jahren!“
 

„Das kann ich so gut verstehen... Aber... hast du mal daran gedacht, dass du so, wie du jetzt bist, genau richtig für... jemand anderen sein könntest? Ich weiß, die erste Liebe ist... immer anders. Du wirst dich für den Rest deines Lebens daran erinnern. Aber es gibt bestimmt irgendwo jemanden, der nicht so kompliziert wie Seph ist, und nur darauf wartet, von dir gefunden zu werden.“
 

„Ich will aber nur Sepiroth-sama...“
 

„Oh Cuttie...“ Zacks Stimme klang immer noch leise und tröstend. Gleichzeitig wiegte er das Mädchen sanft hin und her. „Gib ihn auf. Ganz ernsthaft, der braucht keine Freundin, sondern einen Psychiater. Einen verdammt guten Psychiater. Oder jemanden, der seine verdammte Herzensfestung in die Luft jagt, den Kern freilegt und seine Seele von all dem Mist reinigt, der sich im Laufe der Jahre dort angesammelt hat. Du und ich, wir können es immer und immer wieder versuchen. Aber ganz ehrlich... Ich denke, keiner von uns trägt genug Licht in sich, um diese Finsternis zu besiegen. Seph muss sein eigenes Licht finden. Und das kann er nur alleine. Wie so vieles.“
 

Cutter schniefte leise. `Gib ihn auf...´ Diese Worte hallten einem sanften Funkenflug gleich durch ihr Bewusstsein, und sie spürte Auflehnung und Akzeptanz zu gleichen Teilen in sich aufsteigen – und den Wunsch, intensiv darüber nachzudenken oder sich abzulenken, um nicht mehr darüber nachdenken zu müssen.
 

Zack schien das zu erraten.
 

„Du hast heute keine Missionen mehr, oder? Mach deinen Bericht fertig und heute Abend hole ich dich ab und wir gehen zu Aerith, grillen!“
 

Cutter fuhr sich über die verheulten Augen.
 

„Im November?“ Dann huschte ein flüchtiges Lächeln über ihr Gesicht. „Lass mich raten. Der Grillkohle ist die Jahreszeit egal?“
 

Zack lachte vergnügt.
 

„Du hast etwas Zeit mit mir verbracht, oder? Lass den Kopf nicht hängen, Cuttie-cut. Alles wird gut!“
 

Cutter nickte, murmelte `Danke schön´, erhob sich und war nach wenigen Schritten verschwunden. Zack blieb noch einen Moment sitzen und reflektierte das eben Gesagte. Ob es zuviel gewesen war? Der 1st hasste es, die Träume anderer zu zerstören, aber seine Worte entsprachen der Wahrheit. Und irgendwann... hatte Cutter es einfach begreifen müssen. Zack war nur froh, dass er diese Klarheit hatte schaffen können.
 

Stunden später stellte sich heraus, dass der Grillkohle die Jahreszeit wirklich egal war – es hätte aber auch an dem halben Liter Spiritus, in dem Zack sie vor dem anzünden badete, gelegen haben können. Cutter und Aerith kamen, obwohl sie sich bisher nur einmal kurz gesehen hatten, wunderbar miteinander aus. Der Abend wurde, obwohl es kein Fleisch gab, schön, und entsprechend spät wurde es, ehe die beiden ShinRa Mitglieder den Heimweg antraten.
 

Obwohl Zack der Ansicht war, dass sich Cutter gut amüsiert hatte, so kannte er sie doch mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass das Thema `Sephiroth´ immer noch nicht abgehakt war. Sie in diesem Zustand alleine zu lassen, war ihm unmöglich. Und so schlug er kurzerhand vor, sich auf die Suche nach einem etwas gleichaltrigeren Freund für Cutter zu machen. Sein an den Tag gelegter Eifer und auch die damit verbundene Besorgnis brachten den Teenager unwillkürlich zum Lächeln.
 

„Vielleicht... wäre das wirklich keine schlechte Idee“, murmelte sie. „Versuch es.“
 

„Ok! Mach dir keine Sorgen, Cuttie, ich werde die Kandidaten auf alles mögliche checken! Du kriegst eine handverlesene Auswahl, komplett mit Prüfsiegel und Empfehlung! Schlaf gut.“
 

„Du auch.“
 

Sie betrat ihr Quartier, schloss die Tür hinter sich... Zack hatte Recht. Und alles, was zwischen ihr und Sephiroth gewesen war, hatte nichts zu sagen.
 

Vor einigen Monaten, dachte Cutter, wollte ich für Sephiroth-sama und Zack und alle, die meine Fähigkeiten brauchen, hell brennen. Furchtlos sein wie der Sturmwind und gewissenhaft wie das Leuchten der Sterne. Und überleben.
 

Von Feuer und Sturmwind ist nichts zu spüren. Ich schaffe es mit Mühe und Not, zu überleben. Wie nur konnte ich annehmen, ich könnte für ihn auch menschlich etwas Besonderes werden? Ich bin... ihm nicht gewachsen. Nicht in meiner jetzigen Form. Ich wünschte, es wäre... anders.
 

Müde zog sie sich um, kroch ins Bett und faltete die Hände.
 

„Lieber Planet... bitte mach, dass...“
 

Es gab keine passenden Worte. Und so ließ Cutter ihr Herz sprechen, lautlos, bis sie irgendwann der Schlaf übermannte. Sie konnte es nicht wissen. Aber Gaia hatte ihr aufmerksam zugehört. Und eine bedeutende Entscheidung getroffen.
 

Weit, weit über diesem Quartier, in einem der wesentlich luxeriöser ausgestatteten Appartements, lag Sephiroth im Bett und konnte nicht einschlafen. Immer wieder wanderten seine Gedanken zurück zu dem Streit mit Zack. Und Cutter.
 

Vor einigen Monaten, überlegte er, hätte ich an meinem Verhalten ihr gegenüber keinerlei Fehler feststellen können. Ich hätte vermutlich nicht einmal darüber nachgedacht. Jetzt raubt es mir den Schlaf. Ich weiß, ich habe ihr Unrecht getan. Sie verletzt. Aber ich... konnte einfach nicht anders. Solange mein Herz in diesem Eispanzer geschlafen hat, war allein mein Verstand ausschlaggebend für alle Entscheidungen. Aber Cutter... schmilzt dieses Eis. Und jetzt fühle ich mich, als zöge man mich in zwei unterschiedliche Richtungen... Und ich weiß nicht, welche die richtige ist. Aber so... geht es nicht weiter.
 

Er drehte sich unruhig auf die andere Seite, versuchte, das Chaos in sich zu analysieren und zu ordnen, um einen Plan entwickeln zu können. Aber alle seine Gedanken drehten sich im Kreis.
 

Ich muss mit ihr reden. Nur wie? Wie kann ich ihr zum Beispiel dieses `Leuchten´ beschreiben? Oder, dass ich sie, egal was Toron plant, auf keinen Fall bei der entscheidenden Mission dabeihaben will?
 

In Sephiroths Kopf existierten bereits entsprechende Gegenpläne für mögliche Feindbewegungen – und keiner dieser Pläne beinhaltete Cutter. Der General hatte keinerlei Skrupel, die Leben anderer zu opfern, wenn die Situation dies erforderte. Aber allein der Gedanke, dass Cutter verletzt werden könnte...
 

Auch, wenn sie mittlerweile großartig auf sich selbst aufpassen kann... ich möchte sie dennoch zusätzlich... beschützen. So etwas habe ich noch niemals vorher getan. `Verteidigt´, ja. Mit aller mir zu Verfügung stehenden Kraft. Aber `beschützen´... Die beiden Begriffe klingen so ähnlich und fühlen sich gleichzeitig so unterschiedlich an... Noch etwas, das ich ihr nicht erklären könnte.
 

Zack wüsste, was getan werden und wie man dieses Gespräch führen muss. Vielleicht sollte ich ihn um eine diesbezügliche Lehrstunde bitten. Das habe ich nicht gerade wirklich gedacht. Doch.
 

Er schüttelte den Kopf. Wie er es auch drehte und wendete – alles lief darauf hinaus, dass ausschließlich ein Gespräch mit Cutter die ersehnte Ruhe bringen würde. Selbst, wenn diese nur von kurzer Dauer wäre - er würde mit dem Mädchen reden müssen. Irgendwie. Alleine. Und bald.
 

Während Sephiroth noch versuchte, dieses für ihn völlig untypische und doch so wichtige Gespräch zu planen, fand ein anderes gerade statt. Rufus Shinra hielt sich für einen Mann, der jederzeit auf ausnahmslos alles gefasst war, und so war seine Überraschung bezüglich Hojos unangekündigten Besuches entsprechend gering ausgefallen. Hojo war, wie er selbst, ein Arbeitstier, nur dann zufrieden, wenn es Erfolge vorzuweisen galt, und bezüglich Vorgehensweise oder Präsentationszeiten nicht wählerisch. Ganz Herr der Lage hatte Rufus dem Gast einen Platz angeboten, die Zubereitung des grauenhaften Tees verfolgt und währenddessen aufmerksam zugehört.
 

Es gab viele Charaktereigenschaften an Professor Hojo, die Rufus Shinra – höflich ausgedrückt – maßlos ärgerten. Seine Überheblichkeit. Seine Arroganz. Die üble Angewohnheit, für ein bestimmtes Projekt bestimmte Gelder für ein anderes zu verwenden, Budget prinzipiell drastisch zu überziehen und sich dann noch zu beschweren. Die gelieferten Ergebnisse waren immer perfekt. Aber die Vorgänge im Labor ließen sich durch derartige Aktionen nahezu unmöglich kontrollieren.
 

Rufus Ansicht nach wusste Hojo ganz genau, was er tat. Und, dass der Präsident der Electric Power Company ihm keine Hindernisse in den Weg räumen würde, sollte er weiterhin Interesse an erfolgreicher Forschung und schnellen Ergebnissen haben. Im Grunde war es Erpressung.
 

Und ich, dachte Rufus, kann nichts dagegen tun. Denkst du!
 

„Sie möchten also die gängige Heilmateria gegen eine Neuentwicklung austauschen. Der Schwerpunkt Ihrer derzeitigen Forschung liegt nicht bei Materia.“
 

„Wie Sie wissen, sind meine Schwerpunkte äußerst flexibel.“
 

„Ebenso wie meine“, lächelte Rufus. „Wenn ich einen Sinn darin erkenne.“
 

Es ging ihm ebenso wenig darum, seine Mitarbeiter zu schützen, wie es Hojo am Herzen lag, sich um deren Gesundheit zu sorgen. Es war ein reiner Machtkampf. Präsident und Wissenschaftler fixierten sich einen Augenblick lang schweigend über die Distanz des Schreibtisches.
 

„Was ist das tatsächliche Ziel dieses kleinen Spielchens, Professor Hojo?“
 

Der Angesprochene verzog missbilligend das Gesicht.
 

„Jenova Projekt 1 scheint... auf einer nicht förderlichen Ebene Interesse an anderen Personen zu entwickeln. Ich möchte einiges überprüfen, bevor ich diese unangebrachte Entwicklung beende.“
 

„Und... hätten Sie die Güte, den Begriff `Interesse´ für mich ein klein wenig näher zu definieren?“
 

„Das kann ich erst mit erfolgreichem Abschluss des Experimentes.“
 

Rufus Shinra lehnte sich in seinem bequemen Sessel zurück. Die erhaltenen Aussagen waren, da sie mehr Fragen aufwarfen als beantworteten, nicht annähernd zufriedenstellend. Im Großen und Ganzen eine vertraute Situation, wenn man bedachte, wer der Gesprächspartner war.
 

Was den Präsidenten der Electric Power Company alarmierte, war die Aussage des Professors bezüglich Jenova Projekt Nr. 1´s neuster Entwicklung. Seitdem dieses das Labor verlassen hatte, waren alle seine anderen Menschen gewidmeten Handlungen, wie anerzogen, kühl und distanziert gewesen. (Sogar bei dieser Nervensäge Zackary Fair!)
 

Eine Änderung dieses Zustandes war... höchst unerwünscht, bedeutete der ernsthafte Kontakt mit anderen Menschen doch auch immer eine Erweiterung des eigenen Horizontes, und der von Jenova Projekt 1 war weit genug. Woher stammte dieses plötzliche Interesse?!
 

„Weshalb gerade jetzt?“
 

Hojo winkte ab und schlürfte einen Schluck Tee.
 

„Unwichtig, Mr. President.“
 

„Ah...“ Rufus lächelte. „Sie kennen den Grund also auch nicht.“
 

Hojo verzog in gespieltem Ärger das Gesicht.
 

„Er ist völlig nebensächlich. Nur die Wiederherstellung des Ursprungszustandes ist wicht...“
 

„Denken Sie, dass Jenova Projekt 1 eine Seele besitzt, Professor Hojo?“
 

Der Mann in dem trügerisch weißen Laborkittel setzte die Teetasse ab und schob die ewig rutschende Brille zurück auf ihren Platz, ehe er sich dazu herabließ, die Frage mit einer gehörigen Portion Eigenlob in der Stimme zu beantworten.
 

„Ich bin Wissenschaftler, verehrter Shinra, kein alberner Priester. Und als solcher möchte ich an die zur Erschaffung dieses wandelnden Experimentes getroffenen, notwendigen Maßnahmen erinnern. Ein solches... Ding... kann unmöglich eine Seele in sich tragen.“ Er lächelte tückisch. „Jeder Priester würde Ihnen dasselbe sagen.“
 

So wenig Rufus die Argumentation seines Gegenübers schätzte... es ging um etwas, das niemand besser einschätzen konnte als Hojo. Momentan hielt er sich für einen äußerst geschickten Lügner, aber Rufus Shinra war sich völlig sicher, dass der Professor den wahren Grund für das aufkeimende Interesse des gefährlichsten Projektes auf ganz Gaia kannte. Letztendlich jedoch wurde alles, was hilfreich war, um die einzigartige Psyche von Jenova Projekt 1 durchschaubar zu machen...
 

„Genehmigt. Professor, ich erwarte einen detaillierten Bericht.“
 

„Natürlich, Mr. President.“
 

„Auch über den wahren Grund dieser Entwicklung, Hojo!“
 

Sich dumm zu stellen, konnte durchaus hilfreich sein – jetzt allerdings nicht. Die `Versuch nicht, mich reinzulegen!´ Betonung unterstrich die Ernsthaftigkeit der Forderung und versicherte gleichzeitig, bei Bedarf entsprechende Schritte einzuleiten.
 

Hojo lächelte. Nicht, wie es angebracht gewesen wäre, ertappt. Vielmehr wohnte dem lächeln ein `Du hast meinen Bluff durchschaut. Brav. Ich werde nächstes Mal gerissener vorgehen.´ inne.
 

„Selbstverständlich, Mr. President.“
 

Er verließ den Raum und wählte, kaum im Labor angekommen, eine bestimmte Nummer.
 

„Materia“, sagte er, sobald jemand am anderen Ende abhob, „wird ständig verbessert, aber bei Neuentwicklungen kann es im Einsatz zu... Störungen kommen. Speziell bei Heilmateria. 48 Stunden, bis genügend Materia vorliegt, um alle relevanten Personen damit auszustatten.“
 

„Ich hatte sie schneller in Erinnerung, Professor Hojo!“ Rails Stimme klang durch und durch spöttisch, und das fast entrüstete Schnauben am anderen Ende der Leitung zauberte ein zufriedenes Lächeln auf ihr Gesicht, das nicht einmal der erneute Klang von Hojos Stimme vertreiben konnte.
 

„Ich bestehe darauf, dabei zu sein, wenn unser Experiment in die entscheidende Phase tritt!“
 

„Auf Ihre Wünsche können wir keine Rücksicht nehmen. Aber ich bin sicher, ein Genie wie Sie wird Mittel und Wege finden, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.“
 

„Apropos Genie... erwähnte ich, dass es eine Möglichkeit gibt, deinen jetzigen Zustand wieder in die bedauernswerte Ursprungsversion zurückzuversetzen?“
 

Rail erstarrte mit weit aufgerissenen Augen. Ursprungsversion? Wieder fühlen zu können? Wärme, Kälte, Kleidung, Schmerz, Streicheln, Härte, Nachgiebigkeit, Trockenheit, Nässe... Diese tote Hülle, in der ihre Seele steckte, erneut lebendig werden zu lassen? Neu anzufangen, irgendwo... und normal?
 

Sie wollte etwas sarkastisches erwidern, um ihm ihr vorgetäuschtes Desinteresse zu bekunden. Aber kein Laut kam über ihre Lippen.
 

„Natürlich“, fuhr Hojo, der das Schweigen am anderen Ende der Leitung genau richtig deutete, fort, „existiert diese Methode nur theoretisch. Weitere Forschungen sind unabdingbar. Aber diese dürften kaum ein Problem für dich sein. Immerhin existiert `Schmerz´ in deiner begnadeten Welt nicht mehr. Bist du ganz sicher, dass du etwas so störendes zurückhaben willst?“
 

Bastard!, dachte Rail. Oh, du verdammter Bastard! Ich schwöre, sobald das hier zu Ende ist, statte ich dir einen neuen Besuch ab, und dann...
 

„Komm zu mir, wenn dein kleiner Zirkus beendet ist!“
 

In Hojos Betonung klang ein weiterer Satz mit. `Und vergiss nicht, dass du dich dann auf meinem Terrain befindest!´ Erinnerung? Warnung? Drohung?
 

Rail besaß nicht die Kraft, zu antworten. Sie legte auf und ließ sich rittlings an der Wand hinunterrutschen, verhielt einen Augenblick lang bewegungslos. Wieder fühlen zu können... Richtig fühlen, wie früher... alles... Es gab nur wenige Sachen auf der ganzen Welt, nach denen sie sich mehr sehnte.
 

Ich dachte, es wäre für immer... und jetzt sagst du mir, es gibt einen Weg, es rückgängig zu machen... Ich darf dir nicht glauben! Ich darf nicht... Aber niemand außer dir wäre dazu in der Lage, das weiß ich... Hast du mich nicht körperlich schon genug gequält? Musst du jetzt auch noch meine Seele foltern? Mit einer Hoffnung, auf die ich nicht gefasst war... Ich darf dir nicht glauben!
 

Aber ein Teil von ihr war bereits auf dem Weg ins Labor. Und Rail wusste mit tiefer, innerer Gewissheit, dass der Rest ihrer übriggebliebenen Existenz folgen würde. Trotz allem. Sie versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Wie hatte Hojo gesagt? ` Ich bestehe darauf, dabei zu sein, wenn unser Experiment in die entscheidende Phase tritt!´
 

Unser Experiment, dachte sie mit fast erzwungener Verbitterung. Unser Experiment! Es ist mein Befreiungsschlag! Du bist bestenfalls ein Nebendarsteller!
 

Ihr Blick fiel auf den Stuhl ihr gegenüber. Eigentlich hätte Tyrer dort sitzen sollen. Aber der Platz war leer. Und er würde es bleiben, egal, was die Zukunft bringen mochte. Rail versuchte, die aufsteigenden Erinnerungen und das damit verbundene Schuldgefühl zu verdrängen – und scheiterte.
 

Ich hätte dich nicht töten dürfen, nur, weil du dich mir in den Weg gestellt hast. Ich vermisse dich... Aber es gibt jemanden, den ich noch mehr liebe als dich. Dieser Anschlag gilt allein ihm. Vielleicht werden du und ich uns... schon bald wiedersehen, und vielleicht kannst du mir vergeben. Deine letzte Waffenentwicklung jedenfalls wird dein größter Erfolg, das verspreche ich dir!
 

Ohne zu wissen, ob es nötig war, fuhr sie sich energisch über die Augen. Dann atmete sie einige Mal tief ein und aus, um ihre Gedanken zu beruhigen, und erhob sich – jetzt wieder ganz berechnende, stolze Rebellenführerin. Es verging keine Minute, ehe sie das verabredete Signal an alle `Liberation´ Mitglieder sandte. Das Signal, dem der große Angriff folgen würde. Und überall in ganz Midgar setzten sich Männer und Frauen in Bewegung, um ihre Kraft einer möglicherweise besseren Zukunft beizusteuern.
 

Sephiroths Instinkt brauchte nur fünf Worte des Rundschreibens, um Alarm zu schlagen.
 

Der Rebellenaufstand steht kurz bevor. Weshalb wird gerade jetzt neue Materia ausgeteilt?!
 

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigte, dass neue Materia noch niemals voll einsatzfähig war. Es kam zu unerwünschten Pannen und, in den weniger harmlosen Varianten, Todesfällen. SOLDIER zu verlieren war nichts erfreuliches, und wenn es aufgrund unausgereifter Technik geschah, zudem noch absolut unnötig.
 

Der General verfasste eine Mitteilung an Präsident ShinRa, in der er auf diesen (allgemein bekannten) Zustand hinwies, einen späteren Zeitpunkt für den Materiawechsel vorschlug – und erhielt die Ablehnung mit einer Schnelligkeit, die überdeutlich versicherte, seine Kritik bereits erwartet zu haben. Sephiroth knirschte unwillkürlich mit den Zähnen.
 

Na schön, Shinra!
 

Im Anhang des Rundschreibens forderte man ihn auf, die drei in seinem Besitz befindlichen Heilmateria unverzüglich abzugeben. General Crescent tat genau das. Wenige Stunden später schon konnte er die neue Materia in Empfang nehmen. Rein farblich war sie unverändert, aber so leicht ließ sich Sephiroths Instinkt nicht täuschen, misstraute den bunten Kugeln von Anfang an und versicherte, dass der Zeitpunkt einer Bestätigung nicht mehr weit weg war.
 

Er war sogar näher, als es alle Beteiligten jemals für möglich gehalten hätten. Und vielleicht hätte sich sogar der Dreh- und Wendepunkt des anlaufenden Planes, vorläufig wichtigste Person und baldiges Opfer seines eigenen Regimes, in den Schutzraum begeben, hätte er gewusst, was auf ihn zukam. Vorläufig jedoch wurde es lediglich einmal mehr dunkel in Midgar – für einige zu schnell, anderen nicht schnell genug.
 

In dieser Nacht huschten mehr Schatten durch die Straßen als gewohnt. Sie sammelten sich an bestimmten Punkten und zerstreuten sich bereits nach wenigen Sekunden wieder, verbreiteten kontrollierte Unruhe, arbeiteten sich mit gezielter Entschlossenheit auf das ShinRa HQ zu, bezogen unbemerkt von den Wachen Stellung und warteten auf das Angriffssignal.
 

Rail wusste, dass sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben würde – wenn auch nur für ein paar Sekunden. Die jedoch mussten reichen. Sie mussten! Ein letztes Mal überprüften sie und vier ihrer treusten und ausdauerndsten Kämpfer ihre Ausrüstung. Die kugelsicheren Ganzkörperanzüge unter der so verhassten und dennoch unbeschreiblich nützlichen ShinRa Uniform schränkten die Bewegungsfreiheit nur minimalst ein und würden sich bezahlt machen. Die Bewaffnung war perfekt auf den bevorstehenden Einsatz angepasst. Alphaplan, Ersatzplan und weitere Vorgehensweisen waren ein letztes Mal durchgesprochen worden.
 

Ein letzter Blick in die Gesichter ihrer vier Begleiter – dann setzte sich die kleine, aber entscheidende Gruppe in Bewegung und bezog ebenfalls Stellung, wurden Teil des Gefühlsorkans aus Wut, Verzweiflung und Hoffnung, der in geballter, vor Anspannung zitternder Form vor den Pforten des scheinbar übermächtigen Feindes wartete, das Angriffssignal ersehnend und zu gleichen Teilen bereit zu leben, wie auch zu sterben.
 

Rail konnte die zu ihr sprechenden Herzen förmlich hören, und für einen Augenblick nahm sie die herrschende Atmosphäre völlig gefangen. Vielleicht war es nur eine einzige Sekunde. Aber diese Sekunde ließ sie ihren innerlichen Schmerz vergessen und wieder fühlen, wirklich fühlen, so, wie es früher gewesen war und sich niemals hätte ändern sollen.
 

Und dann... gab sie das Signal.
 

Einen halben Herzschlag später flackerten Hunderte von Mündungsfeuern auf. Sie waren überall. In den Straßen, hinter Litfasssäulen, in Häusern, auf Dächern, und jede Kugel glich einer Bestrafung für erlittenes Unrecht.
 

Die ersten Wachposten starben, ohne sich dessen wirklich bewusst zu werden. Die anderen gingen in Deckung und versuchten, das Feuer zu erwidern, ein Vorhaben, das hinsichtlich der herrschenden Übermacht wirkte, als versuche man einen Dammbruch mit einem Eimer aufzuhalten.
 

Rails Gruppe hielt sich abwartend im Verborgenen. Die Rebellenführerin hatte die Berichte aller in der Vergangenheit auf das HQ stattgefundenen Angriffe genauestens studiert und ihre Leute informiert. Alle wussten, dass im Falle einer derartigen Attacke von den Wachsposten verlangt wurde, diese aus eigenen Kräften zurückzuschlagen und nur im äußersten Notfall Verstärkung anzufordern.
 

Die von Rebellenseite aus schlagartig durch die Luft rasenden Raketen schienen die Aufschrift `äußerster Notfall´ zu tragen. Die ersten Einschläge fanden wie geplant statt – dann, endlich, begab sich das Gebäude in Verteidigungsstellung. Rail glaubte zu spüren, wie sich ihre Muskeln anspannten. Einer der wichtigsten Geschehnisse des Plans... stand unmittelbar bevor. Auch ohne die 2nd Lines hätte sie gewusst, dass die Verstärkung in den Fluren des HQ zusammenkam und sich dem Ausgang näherte, hauptsächlich 3rd Class SOLDIER – und Armymitgliedern in denselben Uniformen, wie Rail und ihre Gruppe sie trugen.
 

Die Türen des HQ´s öffneten sich nicht. Sie wurden förmlich zur Seite gefegt. Bewaffnete ShinRa Mitglieder stürmten heraus, suchten sich Deckung (oder auch nicht) und erwiderten das Feuer.
 

Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe es zu den ersten direkten Zusammenstößen zwischen den Rebellen und ShinRa kam, und wenn Verletzungen bisher nur eine vage Vorstellung gewesen waren, so wurde sie jetzt für machen zur bitteren (und tödlichen) Realität. Körper vergingen und kehrten zurück in den Lebensstrom, der sie aufnahm, ohne Fragen zu stellen oder zu verurteilen.
 

Waren die Rebellen vorher in der besseren Position gewesen, so änderte sich das jetzt durch die wesentlich erfahreneren SOLDIER. Für wenige Augenblicke entstand eine Art wackeliger Gleichstand – genau der Zustand, den Rail und ihre Gruppe hatten herbeiführen wollen. Erst jetzt verließen sie ihre Deckung und griffen mit der von ShinRa Mitgliedern erwarteten Entschlossenheit in den tobenden Kampf ein, begannen, das Feuer auf die Rebellen zu richten – dabei aber langsam zurückzuweichen. Sie erreichten den Eingang unbemerkt, betraten das HQ, entledigten sich der Tage vorher sorgfältig (und optisch unauffällig) unbrauchbar gemachten Schusswaffen und nahmen direkten Kurs auf das eigentliche Ziel des Anschlages.
 

In einer normalen Situation wäre anderen aufgefallen, dass die Gesichter der fünf Personen eine Spur zu hart, ihre Schritte etwas zu entschlossen, der Ausdruck in ihren Augen zu kalt war. Aber in der jetzigen Lage waren es nur fünf Armymitglieder, die sich dem Büro des Präsidenten näherten – ohne Zweifel, um über den Stand der Dinge zu informieren.
 

Schalldämpfer machten die potentiellen Störungsquellen geltenden Schüsse aus diesmal echten Waffen nahezu unhörbar, und Rail selbst öffnete die letzte Tür zwischen sich und dem Hauptziel mit einem heftigen Tritt. Wie üblich (die 2nd Lines logen niemals) befanden sich außer Präsident ShinRa zwei Turks im Büro, und obwohl diese sofort das Feuer eröffneten – gegen die Spezialanzüge der fünf Rebellen konnten die Kugeln nichts ausrichten. Es dauerte nur Sekunden, ehe abermals Ruhe in dem Büro eintrat.
 

Rufus Shinra starrte auf die langsam in den Lebensstrom eingehenden Körper seiner Leibwächter – und dann in 4 auf ihn gerichteten Waffenmündungen. Rail selbst schob ihre Waffe gerade zurück ins Halfter, trat an den Schreibtisch, lächelte...
 

„Guten Abend, Mr. President. Toron Rail, Führerin der Rebellenorganisation `Liberation´ und Ex-Versuchsobjekt Ihres verrückten Lieblingsbastards im Labor. Dies ist eine Entführung! Ihre! Sie werden uns begleiten, und über jeglichen Widerstand, der mir Grund gibt, Ihnen ein paar Knochen zu brechen, würde ich mich sehr freuen!!“
 

Sephiroth hatte, als der Angriff begann, lediglich einmal kurz den Kopf gehoben, um dann völlig unbeeindruckt mit seiner Arbeit fortzufahren. Seinen Männern lagen schon seit Tagen entsprechende Anweisungen vor. Kein Grund, selbst einzuschreiten. Und, wie er jetzt am Takt der Schüsse hören konnte, waren die Befehle befolgt worden. Die Situation vor den Toren war unter Kontrolle. Schon bald würde es wieder still werden.
 

Und was immer sie erreichen wollten, dachte der General, haben sie jetzt. Das HQ direkt anzugreifen, noch dazu so plump von vorne...
 

Er hatte keine Zweifel daran, dass die ganze Sache als Ablenkungsmanöver für den eigentlichen Plan galt. Früher oder später würde sich dieser offenbaren und neue Handlungsoptionen eröffnen.
 

Wäre es Sephiroths Rebellenorganisation gewesen, hätte diese Attacke nur einen einzigen Sinn gehabt... Aber es war nicht seine, und so gab es momentan andere Dinge, um die er sich kümmern musste. Zum Beispiel, Präsident ShinRa einen dieser sinnlosen und absolut unnötigen Reporte zu überbringen.
 

Schon auf dem Weg in dessen Büro bemerkte Sephiroth die Veränderungen. Plätze, an denen sonst immer jemand saß, waren leer. Flecken dort, wo keine hingehörten. Und als er um die letzte Kurve bog und die untypisch weit geöffnete Tür erblickte, huschte ein anerkennendes Lächeln über sein Gesicht.
 

Also doch. Meinen Respekt, Rail!
 

Er betrat den Raum, ignorierte die anwesenden, stellenweise wutschnaubenden Turks und deren neben einem der Blutflecken am Boden hockenden, sehr ernsten Anführer Tseng, ließ den Bericht auf den Schreibtisch (aber neben die auf dessen Oberfläche schimmernde, dunkelrote Pfütze) fallen, wandte sich um und erkundigte sich sachlich:
 

„Verluste, Tseng?“
 

„Präsident ShinRa.“ Der Angesprochene löste den Blick vom Boden, erhob sich... „Und zwei meiner besten Leute.“
 

„Tatsächlich. Wie überaus tragisch. Mein Beileid für den Verlust innerhalb Ihrer Truppe.“
 

Tseng sah hinüber zu diesem Mann, an dem spurlos ablief, was andere zur Raserei getrieben hätte, und dieser erwiderte seinen Blick kühl, ohne die geringste Gefühlsregung und ohne zu blinzeln, allerdings auch ohne sein Verhalten zu einer Herausforderung werden zu lassen. Sephiroths Weg, dem Oberhaupt der Turks zu versichern, dass die Beileidsbekundung – auf seine Art und Weise – ernst gemeint war.
 

Sephiroth wusste, wie sehr Tseng an jedem einzelnen der Turks hing. Er war ihr kommandierender Offizier. Streng, wenn es erforderlich war, aber er machte auch Ausnahmen, schikanierte niemals jemanden und nahm sich für jeden seiner Leute Zeit – war aber trotzdem im Einsatz ein gnadenloser Killer. Außerdem hatte er, wie Sephiroth selbst, seine Gefühle stets im Griff.
 

Jetzt allerdings verriet, so ruhig seine Gesichtszüge sein mochten, der heftig in seinen Augen flackernde Ausdruck große Wut.
 

„Ohne jeden Zweifel steckte die Rebellenorganisation `Liberation´ hinter diesem Anschlag. Meine Leute werden sich sofort auf die Suche nach Präsident ShinRa...“
 

Sephiroth schüttelte den Kopf.
 

„SOLDIER wird das erledigen.“
 

„Mit anderen Worten – Sie, General?“
 

„SOLDIER“, wiederholte Sephiroth ruhig. „Wir verfügen über eine in solchen Fällen unschlagbare Geheimwaffe. Bleiben Sie mit Ihren Männern in Bereitschaft, ich informiere Sie über die weitere Vorgehensweise.“
 

Das Phänomen General Sephiroth Crescent. Er schien noch vor dem eigentlichen Problem eine Lösung für selbiges parat zu haben. Einer der Gründe, die ihn für andere so unheimlich werden ließen, aber was Tseng momentan empfand war mehr... Neugier.
 

„Darf ich erfahren, von welcher Art diese Geheimwaffe ist, General?“
 

Sephiroth, schon halb aus dem Raum, hielt inne, warf einen Blick über die Schulter...
 

„Wenn ich Ihnen das sage, ist es keine Geheimwaffe mehr... Bleiben Sie in Bereitschaft!“
 

... und setzte seinen Weg fort, erteilte mit dem Handy mehrere Befehle und betrat schließlich sein Büro. Lange musste er nicht warten, bis der ersten Anweisung Folge geleistet wurde.
 

„Blue Wanderer Cutter Tzimmek meldet sich wie befohlen, Sir!“
 

„Steh bequem. Präsident Shinra wurde von `Liberation´ entführt. Ich habe die Turks informiert, die SOLDIER Geheimwaffe würde ihn finden.“
 

Cutter war immer noch viel zu deprimiert, um zu verstehen, was ihr kommandierender Offizier wirklich meinte, und so huschte ein Hauch Irritation durch ihr Gesicht.
 

„W... Was denn für eine Geheimwaffe, Sir?“
 

„Du“, seufzte Sephiroth.
 

„Oh ja, klar. Natürlich. Verzeihung.“
 

Sie schloss die Augen, verfiel in tiefes Schweigen... und erteilte schließlich die gewünschte Auskunft. Sephiroth schwieg einen Augenblick. Die Information zu hinterfragen war Zeitverschwendung. Cutter hatte sich der 2nd Lines betreffend noch niemals geirrt. Aber dieser Ort...
 

Ausgerechnet dort! Das ist ein Labyrinth. Stellungswechsel können völlig problemlos vorgenommen werden. Ohne zu wissen, wohin man will, kann man tagelang erfolglos umherirren. Es sei denn, man hat... entsprechende Hilfe bei sich. Wie, zum Beispiel, jemanden, der die Zielperson völlig problemlos aufspüren kann, egal, wo sie sich befindet...
 

Die Falle war viel zu offensichtlich. Und doch würde er sich hineinbegeben müssen! Die Umstände zwangen ihn förmlich dazu. Und rissen auch Cutter mit sich? Es erinnerte ein wenig an die schon so lang zurückliegende Mission im Dschungel.
 

Nur, dass es jetzt völlig umgedreht ist. Logisch gesehen kann ich nur dich mitnehmen. Aber mein Herz, dieses sonst so eisige, distanzierte... verwirrte... Ding flüstert `Lass sie hier!!´, immer und immer wieder... Damals war ich unlogisch und somit Teil deiner gigantischen Weiterentwicklung. Was werde ich diesmal sein? Und was wird aus dir werden? Was, wenn es wieder geschieht? Wenn du wieder in eine Situation gerätst, die sich nicht einmal von mir beeinflussen lässt? Die Bedingungen sind ideal...
 

Er sah zu Cutter hinüber. Das Mädchen wollte mitkommen! Er konnte es in ihren Augen lesen. Sie war bereit, sich allen möglichen Gefahren zu stellen um diesen Kampf endlich zu beenden. Und außerdem...
 

... hast du mir versprochen, nicht zu sterben. Denk daran, egal, was du tust.
 

„Wir brechen in zehn Minuten auf!“
 

Cutter nickte.
 

Wie angekündigt informierte Sephiroth Tseng über den ihn betreffenden Teil der bevorstehenden Befreiungsaktion, dann tat er dies bei seinen zusammengerufenen SOLDIER. Kurzfristig würden die beiden Einheiten zusammenarbeiten, aber während es die Aufgabe der SOLDIER sein würde, den Rebellen ihre Schranken zu weisen – ein für alle Mal! - lag der Schwerpunkt der Turks in der sicheren Eskortierung Präsident Shinras zurück zum HQ. Vorausgesetzt, die Befreiung verlief nach Plan...
 

Eben diesen ging Zack noch einmal im Kopf durch. Ins Zentrum des Feindes vorstoßen... Für gewöhnlich liebte der 1st Missionen wie diese, weil sie ihn auf alle nur erdenklichen Arten forderten und Höchstleistungen verlangten. Dieses Mal jedoch verspürte er ein wachsendes Unbehagen, und immer wieder wanderten seine Gedanken zu den (wie üblich vor einem derart schweren Einsatz) in Sephiroths Büro zurückgelassenen Briefen, die im Falle des Todes an die angegebenen Adressen geschickt werden sollten.
 

Einer der Briefe war – wie immer - für Sephiroth selbst. Gesprochen hatten sie seit des Streites allerdings nicht miteinander, und Zack wurde das Gefühl nicht los, als solle er dies nachholen, schnell... aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.
 

Die Truppe hatte sich längst in Bewegung gesetzt – allerdings ohne die sonstige Vorsicht. Wozu auch? Dank der 2nd Lines würde Toron immer wissen, wo und wie viele sie waren. Worauf es jetzt ankam, waren Schnelligkeit, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Zack hatte keinen Zweifel an einem endgültigen Sieg SOLDIERs. Aber er wurde das ungute Gefühl einfach nicht los. Und es nahm an Stärke zu.
 

Auch die neben ihm laufende Cutter war unnatürlich schweigsam, und es gab zu viele Gründe, um einen davon endgültig bestimmen zu können. Hätte Zack gefragt, so wäre die Antwort des Mädchens vielleicht folgendermaßen ausgefallen:
 

`Ich habe gerade die Überreste des vor dem HQ stattgefundenen Kampfes durchquert, und all die Blutlachen waren kein schöner Anblick. Wie mit den übriggebliebenen Rebellen verfahren wird, steht also außer Frage, und sie tun mir leid. Aber ich kann nichts tun, um ihnen zu helfen. Rail hat ihre Leute mindestens so gut im Griff wie Sephiroth seine SOLDIER, also hoffe ich nur, dass der Kampf schnell vorbei gehen wird.´
 

Aber Zack fragte nicht, und so hielt sich der Teenager schweigend an seiner Seite, bis sie Sephiroths Befehl, sich bei ihm einzufinden, befolgte. Cutter wusste: Jetzt kam es allein auf ihren Lotsendienst an, und sie arbeitete routiniert und schnell, hielt irgendwann an und nickte knapp. Sephiroth brauchte nur wenige Sekunden, um den schweren Kanaldeckel anzuheben und beiseite zu rücken. Dampfwolken stiegen in der kalten Luft auf, aber ihnen wohnte nichts Vertrauenerweckendes inne.
 

Zack klopfte Cutter tröstend auf die Schulter, und diese schnitt eine Grimasse. Von allen unangenehmen Orten auf ganz Gaia hatte Rail Toron Präsident ShinRa ausgerechnet in die Kanalisation bringen müssen! Trotzdem folgte Cutter ohne zu zögern Sephiroth, als dieser begann, in das unterirdische Labyrinth zu klettern. Irgendjemand schob den Kanaldeckel wieder an seinen ursprünglichen Platz und brachte schummrige Dunkelheit über die beiden Kletterer.
 

„Lass die Taschenlampe aus!“, befahl Sephiroth nachdem sie den Boden erreicht hatten, und Cutter nickte. Sie würde sich außerhalb der in unregelmäßigen Abständen angebrachten Lichtquellen mit Hilfe der Lines orientieren, er konnte im Dunkeln sehen. Gar kein Problem. Ebenso wenig wie die schwüle Luft, die, angereichert mit allen nur erdenklichen üblen Gerüchen, vor jedem Atemzug die Frage aufwarf, ob dieser wirklich nötig war. Es war nur eine Phase und würde vorbeigehen.
 

Was von Anfang an ein Problem darstellte, war die Stille, in der sie sich vorwärts bewegten. Es war nicht die Einsätze wie diesen automatisch begleitende Ruhe, sondern vielmehr eine Art eisiges Schweigen. Dieselbe von Sephiroth für jedes sonstige Teammitglied verwendete Version.
 

Und vielleicht, dachte Cutter verzweifelt, wird sich daran nie wieder etwas ändern!! Was, wenn ich mich einfach entschuldigen würde? Ach, das würde nichts bringen. Es ist... alles so sinnlos. Wenn ich jemals fast etwas Besonderes für ihn war... jetzt habe ich´s ruiniert. Meine Schuld. Ich komme schon damit klar. Zack... Zack findet jemand anderen. Ganz bestimmt. Ich werde mich auf diesen `jemand´ einlassen, und dann wird alles sehr viel einfacher. Und das hier... steh ich schon irgendwie durch. Kann ich mich nicht großartig selbst belügen?
 

Um sich abzulenken (und auf dem neusten Stand zu bleiben), hielt Cutter immer wieder inne, um die Line des Präsidenten zu überprüfen. So entsetzlich die zahlreichen, im Laufe der vergangenen Stunden zugefügten Knochenbrüche sein mochten – die Hauptgefahr ging von den inneren Blutungen aus.
 

„Wir müssen uns beeilen!“, murmelte Cutter.
 

Und wenn wir trödeln?, dachte Sephiroth unwillkürlich. Gemessen an allem, was Shinra ihm angetan hatte, verspürte er nicht gerade viel Lust, ihn zu retten. Aber eine Hinrichtung durch eine andere Person zuzulassen, kam nicht in Frage! Außerdem warteten seine Leute und die Turks an der Oberfläche.
 

Dieses eine Mal, Shinra, bin ich auf deiner Seite! Gewöhn dich nicht dran!
 

Das ungleiche Duo bog um eine Kurve und geriet unerwartet in eine ganz besonders grauenhafte Geruchswolke.
 

Wenn ich hier rauskomme, dachte Sephiroth und hielt unwillkürlich den Atem an, werde ich einen ganzen Tag lang nur duschen!
 

„Wenn ich hier rauskomme“, hörte er Cutter neben sich mit vor Ekel verzerrten Stimme sagen, „werde ich einen ganzen Tag lang nur duschen!“
 

Gleichzeitig hätte sie sich auf die Zunge beißen können.
 

Schon wieder erst geredet und dann gedacht, verdammt noch mal, Cutter, du lernst es einfach nicht!
 

Zu ihrer Überraschung erhielt sie eine Antwort.
 

„Ganz mein Gedanke.“
 

In seiner Stimme klang... Klang darin wirklich nicht mehr ganz so viel Eis mit, wie noch vor ein paar Minuten? Cutter war nicht sicher. Es kam zu unvorbereitet. Um Zeit bis zu einer wirklich guten Reaktion zu gewinnen, checkte sie abermals die Line des Präsidenten. Unverändert. Eine gute Erwiderung allerdings fiel ihr nicht ein, und so senkte sich abermals Schweigen über die Beiden. Sephiroth beobachtete den neben sich gehenden Teenager und schüttelte unbemerkt den Kopf.
 

Ich wollte allein mit dir reden, aber... so war das nicht geplant. Es sollte, wenn möglich... Ein unergründliches Lächeln huschte über sein Gesicht. Mit dir findet man sich eben immer in der absurdesten aller Möglichkeiten wieder. Das scheint eines der Gesetze zu sein, denen du unmerklich folgst. Und ich folge ihnen. Manchmal. Trotzdem, das hier ist...
 

Das Geräusch erklang völlig unvermittelt, ein entsetzliches Kreischen und Quietschen, hallte durch die Gänge, versetzte Sephiroth augenblicklich in Gefechtsbereitschaft, die rechte Hand an Masamune... mit der linken allerdings hatte er Cutter zu sich gezogen und sich gleichzeitig so gedreht, dass er zwischen ihr und einem möglichen Gegner stand.
 

Cutter brauchte einen Augenblick um zu realisieren, was gerade geschehen war. Und wie.
 

Er hält mich mit der linken Hand fest?! Aber das ist doch seine wichtigere Hand, die, mit der er Masamune... Ihre Augen weiteten sich. Das ist ein Versehen! Das kann nur ein Versehen... Oder? Dass er versucht, mich zu verteidigen – ok – aber so?! Sephiroth-sama... bist du... bist du doch nicht sauer auf mich?? Habe ich dich missverstanden??
 

Ihre Gedanken rasten mit kaum zu verfolgender Schnelligkeit. Sephiroth hingegen verharrte, angestrengt lauschend, noch einen Augenblick, dann gab er den Teenager wieder frei.
 

„Hab ich mich erschrocken!“, wisperte Cutter, bemüht, sich ihre Verwirrung nicht anmerken zu lassen. „Was war das??“
 

„Das kann... alles mögliche gewesen sein.“
 

Gleichzeitig hämmerte es in seinem Kopf: Reflex! Nichts weiteres! Du stellst dich allein zwischen die Gefahr und deine Leute, wenn es die Situation erfordert! Und für gewöhnlich liegt deine linke Hand auf dem zu diesem Zeitpunkt... für... dich... wichtigsten... Objekt.
 

Er hatte gelernt, selbst seine Reflexe zu trainieren und kontrollieren. Dass sie ihn jetzt so einfach überrannten, war... nicht angestrebt. Ebenso wenig wie der leichte, durch die vorherige Erkenntnis ausgelöste Schwindel.
 

„Sir?“, hörte er seine Begleiterin leise und fast besorgt fragen, „Ist alles ok?“
 

„Cutter“, murmelte Sephiroth und gewann die Kontrolle zurück, „hör sofort mit diesem albernen `Sir´ auf, sonst werde ich dich augenblicklich wieder `Tzimmek´ nennen!“
 

„Uuuh“, das Entsetzen war ihrer Stimme deutlich anzumerken, „gruselige Vorstellung!“
 

Und dann... grinste sie. Er konnte es deutlich spüren. Und es war nur für ihn. Vorbehaltlos und ehrlich, wie jede ihrer ihn betreffenden Reaktionen.
 

Weil sie gerne in meiner Nähe ist. Und, weil sie...
 

Er war der Wahrheit, jener speziellen Erkenntnis, welche seiner seltsamen Beziehung zu Cutter einen Sinn verlieh, ganz nahe. Aber jeglicher Versuch, Druck oder gar Zwang auszuüben, würde die Entfernung wieder vergrößern...
 

Ich muss die Wahrheit zu mir kommen lassen. Das ist der einzige Weg.
 

Langsam setzte er sich wieder in Bewegung. Und obwohl sie immer noch in dieser grauenhaften Kanalisation unterwegs waren, im Rahmen dieser absurden Mission, obwohl jederzeit ausnahmslos alles geschehen konnte... Die kurzfristig verlorene Basis zwischen ihm und Cutter war wieder hergestellt.
 

Auch Cutter konnte spüren, dass sich etwas verändert hatte – wusste aber nicht, ob es wirklich den gewünschten Punkt betraf und war zu vorsichtig, um sich zu freuen. Aber lange sollte dieser Zustand nicht mehr dauern. Irgendwann hielten der General und sein Ghost Walker an. Bisher war der Tunnel relativ niedrig gewesen, jetzt jedoch streckte er sich meterhoch nach oben.
 

„Hier ist es“, sagte Cutter leise. „Hinter dieser Wand befindet sich Präsident ShinRa, und es geht ihm wirklich, wirklich nicht gut!“
 

Sephiroth ließ den Blick über das Hindernis gleiten. Die Wand besaß eine eiserne Tür, aber der dahinterliegende Gang war verschüttet – an verschiedenen Details gemessen kein lange zurückliegendes Ereignis.
 

„Ich nehme nicht an, dass uns Gewalt weiterbringt?“
 

„Laut der Lines könnte der Raum dann einstürzen.“
 

Sephiroth hob den Kopf auf der Suche nach einer weiteren Zugangsmöglichkeit. Irgendwann folgte Cutter der Bewegung – und hielt inne. Es gab noch einen weiteren Option, eine Art...
 

„... Röhre. Führt genau in den Raum.“
 

Einen Moment lang sahen sie schweigend nach oben. Beide wussten: Toron rechnete mit einer Befreiungsaktion, und dieses Rohr war von der Größe her nur Cutter zugänglich.
 

„Sie will uns trennen“, murmelte der Teenager.
 

„Und weiß, dass wir mitspielen müssen“, ergänzte der General. Cutter nickte sichtlich besorgt.
 

„Es kann sein, dass sie am anderen Ende auf dich wartet.“ Sephiroths Stimme klang ruhig und fest. „Lass dich nicht aufhalten! Erledige sie, und dann...“ ... er zog einen Gegenstand hervor... „kümmer dich um Shinra.“
 

Es war Heilmateria – und wie ihre Line verriet, von der alten Sorte. Cutter warf ihrem General einen verschmitzten Blick zu, wusste sie doch, dass diese Materia hätte abgegeben werden sollen.
 

„Was?“ Sephiroth zuckte mit den Schultern, eine für ihn mehr als außergewöhnliche Geste. „In meiner Aufforderung war nur von drei Exemplaren die Rede...“
 

Man konnte Befehle auch mit einer gewissen Hinterhältigkeit befolgen. Schmunzelnd nahm Cutter die Materia an sich.
 

„Shinra“, fuhr der General fort, „wird dir nicht trauen, ganz egal, was du ihm erzählst. Er wird versuchen, sich bei der ersten Gelegenheit abzusetzen. Lass ihn laufen. Ich werde euch finden, nacheinander, wenn es sein muss.“ In Gedanken fügte er hinzu: Aber dich definitiv schneller als ihn... Und lieber.´
 

Der Teenager nickte. Wenn es irgendjemandem gelang, sie immer zu finden, so war es Sephiroth. Selbst in diesem Labyrinth. Dann allerdings sah sie fast verzweifelt zu der Röhre hinauf, etwas, das unmöglich unkommentiert bleiben konnte.
 

„Du hast Toron einmal attackiert, du wirst es ein zweites Mal schaffen! Diesmal endgültig! Also...“ ... seine Stimme wurde etwas sanfter... „hab keine Angst.“
 

„Ich hab doch keine Angst vor Toron!“ Sie klang durch und durch entrüstet. „Aber...“, jetzt kippte die Betonung, „hast du die Spinnweben gesehen?? Die ganze Röhre ist voll davon... Und ich kann keine Feuermateria einsetzen, weil die Wände mit Plastik ausgekleidet sind... Und ein Windzauber fällt auch flach, weil am Ende der Röhre ein Gitter ist, und da würden sie dann alle auf mich warten...“ Sie wimmerte leise und schüttelte sich am ganzen Körper. „Alle Torons dieser Welt sind nicht so furchtbar wie eine einzige Spinne!!“
 

Dieses Verhalten war so typisch für Cutter. Sie stellte sich einem tödlichen Wesen ohne Angst – würde aber vor einer harmlosen Spinne bis ans Ende der Welt flüchten. Sephiroth schmunzelte und schüttelte den Kopf.
 

„Kannst du ihnen nicht mit Hilfe der Lines ausweichen?“
 

„Dafür müssten sie erst mal eine haben.“
 

Für einen kurzen Augenblick glaubte er, sich verhört zu haben.
 

„Tiere haben keine Line??“
 

Cutter schüttelte den Kopf und ergänzte:
 

„Wobei... um ganz ehrlich zu sein... ich glaube nicht, dass sie keine haben. Ich glaube eher, dass ich sie noch nicht gefunden habe. Tiere sind nicht wie wir Menschen, sie sind... reiner. Stärker mit dem Planeten verbunden. Es würde mich nicht wundern, ihre Lines unterhalb denen der Menschen zu finden, irgendwann.“
 

Es war ihm unmöglich, nicht zu fragen.
 

„Und was ist mit... Monstern?“
 

„Ich bin... nicht sicher. Vielleicht verhält es sich ähnlich. Bei den bisherigen Lines sind sie jedenfalls nicht dabei. Ich lasse es dich wissen, wenn ich sie gefunden habe.“ Und nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Masamune hat übrigens auch keine Line.“
 

Sephiroth schmunzelte sachte.
 

„Das wundert mich nicht.“
 

„Hm... Mich eigentlich auch nicht. Erzählst du... mir diese Geschichte irgendwann?“
 

Sephiroth zögerte einen Augenblick. Es gab viele Geschichten über die Waffe in seinen Händen. Sie waren alle falsch – aber er widerrief keine von ihnen. Cutter jedoch... würde er die Wahrheit erzählen. Irgendwann. Er nickte. Cutter lachte ihn an, und ihre Freude war echt, wie immer – dann allerdings sah sie zu der Röhre hinauf und fletschte die Zähne.
 

„Bringen wir´ s hinter uns! Aber... wie komme ich da hoch? So weit kann ich unmöglich springen!“
 

Sephiroth bildete mit den ineinander verschränkten Händen eine Kuhle und beugte sich etwas nach unten.
 

„Halt dich zusätzlich an mir fest“, ordnete er leise an.
 

Cutter schob ihr Knie in seine Hände und griff gleichzeitig nach seinem hohen Kragen, Sephiroth richtete sich wieder auf, und dann... hielt er inne. Seine Augen und die des Mädchens befanden sich exakt auf derselben Höhe, eine Situation erfüllt von einem seltsamen, namenlosen Zauber.
 

Alle anderen, außer Zack, sehen schon nach wenigen Sekunden weg. Aber du... erwiderst meinen Blick, wie es der Himmel tut, oder das Meer, oder der Horizont... Es ist wie vor ein paar Wochen, nach der Schneeballschlacht. Und... mir scheint, ich... habe fast verstanden, was er bedeutet...
 

Die Bewegung hatte nicht nur den Augenkontakt bewirkt, sondern auch das Verrutschen einiger silberner Haarsträhnen. Cutter konnte es, da es hier etwas Licht gab, deutlich erkennen. Und bevor sie wusste, was sie tat, griff sich vorsichtig nach dem vorwitzigen Silber und streichelte es behutsam zurück an den richtigen Platz.
 

Es macht mir nichts aus, dachte Sephiroth und war erstaunt über die Ruhe seiner Gedanken. Deine Berührung... ich empfinde sie nicht als störend. Und dich so zu halten... tut gut.
 

„Du warst nie sauer wegen des Zuckers“, hörte er Cutter flüstern. „Oder?“
 

Er schüttelte sachte den Kopf und antwortete ebenso leise:
 

„Ich war noch nie sauer auf dich. Ich musste... nachdenken. Über so viele Dinge... Cutter, bist du sicher, dass du...“ Er verstummte, schüttelte den Kopf. „Später. Ok? Fertig?“
 

Der Teenager nickte – und grinste.
 

„Gib Schub, General!“
 

Bereits eine Sekunde später fand sie sich in der Luft wieder und erreichte problemlos die Röhre, hangelte sich hinein, wandte sich um...
 

„Sephiroth-sama?“ In ihren Haaren waren bereits erste Spinnweben zu erkennen, aber Cutters Augen funkelten entschlossen. „Mach dir keine Sorgen, ich werde nicht sterben! Versprochen!“
 

Sie nimmt das wirklich absolut ernst, dachte der General. Und bisher hat sie ihr Wort immer gehalten... Vielleicht sollte ich einfach versuchen, ihr zu... vertrauen.
 

Nach außen hin nickte er nur kurz und beobachtete wenige Sekunden später, wie sein Ghost Walker in die Röhre hineinkroch, hörte sie entsetzt Aufquietschen, aber nur wenige Sekunden später: „Ich warne euch: Mich schickt General Crescent, also wagt es nicht, mich aufzufressen!!“, grollen. Und dann... war sie verschwunden.
 

Sephiroth schickte nicht zum ersten Mal jemanden in eine möglicherweise tödliche Schlacht - aber dieses Mal dauerte es etliche Sekunden, bis er der als eisig und unberührbar geltende Mann den Blick von der Röhre wenden und zum nächsten Plan übergehen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kiya-re
2009-08-13T19:23:44+00:00 13.08.2009 21:23
Ju ^^

Nu hab ich mich doch noch entschlossen, nachdem ich mit den laufenden Kapiteln durch bin, nen Kommi zu schreiben. ^^
War mir ja anfangs nicht sicher was ich von dem Ganzen halten sollte. *blush*
Vor allem Sephiroths Familienname hatte es mir angetan... bis mich mein Gedächtnis gebissen hat und mir wieder klar wurde woher der mir so bekannt vorkamm. *drop*

Am bisherigen Ende jedoch muss ich sagen, dass mir deine Version des FF-Universums doch sehr gut gefällt und mich doch mehr als einmal zum Schmunseln gebracht hat.
Wobei ich bei der Aktion mit dem Zucker absolut mit Zack übereinstimme. xD

Was deinen OC angeht muss ich sagen, dass du mich doch angenehm überrascht hast.
Die von mir anfänglich befürchtete Sue hatte wohl angst vor Masamune. xD
Und auch wenn ich bei Cutter immer noch an eine kurze skalpellartige Klinge denken muss, ist mir die Kleine doch richtig sympathisch geworden.
(Müsstest sie glatt mal zeichnen ^^)

Bin schon gespannt wie du es am Ende ausgehen lässt und ob es sich da in die original FF-Storyline einfügt oder ob es ein Happyend gibt. ^^

In diesem Sinne... man liest (hoffentlich) von einander ^^

lg Kiya
Von:  Aruna
2009-08-08T19:10:23+00:00 08.08.2009 21:10
Mal wieder ein herrliches Kapitel.
Ich find es richtig süß von Zack, dass er wegen Aeris beim Grillen auf Fleisch verzichtet. Das muss wahre Liebe sein :)
Und es freut mich, dass sich Sephiroth und Cutter wieder vertragen haben. Vertragen ist das falsche Wort, es war ja kein wirklicher Streit, aber mir fällt grad kein anderes ein. Aber ich hab ein sehr ungutes Gefühl bei dem Gedanken, dass sie allein in diesen Raum geht.
Schreib bitte ganz schnell weiter.
lg Aruna

Von:  Jadestern
2009-08-08T12:35:04+00:00 08.08.2009 14:35
„Ich warne euch: Mich schickt General Crescent, also wagt es nicht, mich aufzufressen!!“

Zu geil *lach*...
Schön, dass sie sich hinterher doch wieder vertragen haben. Zwischenzeitlich hätte ich Zack zwar zum Mond schicken können, aber... wehe dir, du lässt Cutter aufgeben *knurr*!!!
Und Sephy taut auf:) Wie schön!! Das ist wie immer richtig gut geschrieben. Das muss man erstmal hinkriegen, denn ich könnte mir vorstellen, dass es ziehmlich schwierig ist, über einen sich um 180° oder eher 150° ändernden Charakter zu schreiben. Respekt. Wirklich!
Da passte auch der Streit mit Zack sehr gut rein. Schulgefühle wegen mehreren Gründen, da tat einem Seph ja schon fast Leid *g*.

Alles in allem wieder ein sehr, sehr schönes Kapitel!
Also. Noch ein schönes Wochenende, eine schöne ideenreiche Woche und wir sehn (bzw. lesen) uns nächste Woche wieder.
Glg
Anka

P.S.: Rate mal, wer den Zucker gefunden hat ;)!!!


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