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FFVII: Blue Wanderer - In the lines

von

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Kapitel 15: Recherchen

Es war schon spät abends, als er sich endlich stark genug fühlte um das Bett, auf dem sich mittlerweile außer dem Laptop auch noch etliche Bücher über die Lines (die alle eine interessante und optisch sehr auffällige Gemeinsamkeit besaßen) versammelt hatten, dauerhaft zu verlassen. Zwar mochte es nicht möglich sein, die Erinnerungen an Hojos letzte „Untersuchung“ auszulöschen – bei auf heller Haut getrocknetem Blut sah die Sache jedoch anders aus.
 

Sephiroth stand lange unter der Dusche, die Augen geschlossen, alle Muskeln entspannt, gedankenlos. Heißes Wasser war etwas wundervolles und gehörte zu den wenigen Berührungen, die er als angenehm empfand, etwas, dem er sich völlig hingeben konnte, und dieses sehr, sehr lange, wenn die Umstände es erforderten.
 

Irgendwann verließ er mit einem vor Hitze dampfenden Körper die Duschkabine wieder, griff nach dem bereitliegenden Handtuch und trat zum Spiegel hinüber. Die Handbewegung über das beschlagene Glas enthüllte seine eigenen, von Mako getränkten Augen, grün, klar, scharf, mit langen, silbernen Wimpern unter Augenbrauen von derselben Farbe. Sephiroth blinzelte langsam.
 

Überlebt. Einmal mehr. Noch immer war es ihm nicht gelungen, herauszufinden, weshalb Hojo ihm all diese Grausamkeiten antat. Töten... Entweder er wollte, oder aber konnte es nicht. Nicht mehr? Nein. Jemand wie Hojo war - hatte er das Zielobjekt erst einmal in seiner Gewalt - in der Lage, alles zu töten. Also suchte er wohl etwas. Antworten, die nur Sephiroths Körper ihm geben konnte. Eine zweifelhafte Ehre... Beinahe zuviel für eine Person. Aber eben nur beinahe.
 

Das Handtuch lose um die Schultern gelegt und nur schwarze Shorts tragend verließ Sephiroth das Badezimmer wieder.
 

Andere, dachte er mit einem Anflug von bitterer Heiterkeit, hätten diese `Untersuchung´ nicht überlebt. Ich dagegen bin auf dem Weg zum Kühlschrank...
 

Eigentlich war er nicht hungrig oder durstig. Sein Körper konnte, wie Hojos (in regelmäßigen Abständen wiederholte) Belastbarkeitstests immer wieder einwandfrei ergaben, länger ohne Nahrung und Flüssigkeit auskommen als der anderer Menschen. Nahezu erschreckend länger, und ohne die Beeinflussung sämtlicher Restfähigkeiten. Sephiroth wusste nicht, ob ihn das beruhigen oder Angst machen sollte, aber...
 

„Es ist alles zu deinem Besten!“
 

Er schloss für einen Moment die Augen, drängte die so... zu vertraute Stimme zurück. Jeder einzelner verdammte Besuch im Labor war immer `zu seinem Besten´. Eine der häufigsten Aussagen, die er in seinem bisherigen Leben gehört hatte. Zwei unumstößliche Fakten beschworen extreme Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Äußerung herauf. Zum einen erfuhr er die Ergebnisse der Behandlungen niemals. Und zum anderen ging es ihm ausschließlich nach seinen Aufenthalten im Labor schlecht.
 

Das Bewusstsein, Hojo mit einer einzigen gezielten Handbewegung töten zu können, ließ die ganze Angelegenheit zum kompliziertesten Vorgang in Sephiroths Universum werden. Er konnte es nicht. Aus Gründen, die letztendlich nur ihn und Hojo etwas angingen war es ihm unmöglich, einen Mann zu töten, der ihn unter normalen Bedingungen nicht einen Sekundenbruchteil lang aufgehalten hätte. Aber... das hier lag jenseits aller Normalität. Es war...
 

Sephiroth schüttelte unwillig den Kopf als wolle er die Gedanken, lästigen Fliegen gleich, verscheuchen, und betrat die Küche. Schon bald verließ er sie wieder kauend, ließ sich in dem luxeriös ausgestatteten Fernsehzimmer auf der bequemen schwarzen Ledercouch nieder, schaltete den TV ein und zappte erwartungslos durch die Kanäle.
 

Der riesige Flachbildschirm mochte hübsch sein, aber was die Bilder anging... Lügen und Niveaulosigkeit. Immer dasselbe. ShinRa herrschte auch über die Medien. Was dem Konzern nicht passte, wurde verschwiegen oder durch geschickte Manipulation in eine andere Richtung geschoben. Für alle Eingeweihten Comedy vom Feinsten. Seltsamerweise konnte Sephiroth nicht darüber lachen. Manchmal fragte er sich, wie die Menschen auf die schonungslose Wahrheit reagieren würden, aber er kam zu keinem akzeptablen Ergebnis. Nur das blutgetränkte Ende war von Anfang an völlig klar. Vermutlich war es einfach besser, die Bevölkerung weiter anzulügen. Auch um ihretwillen. Vielleicht würden eines Tages wirklich bessere Zeiten kommen.
 

Und das, dachte Sephiroth, ist wohl die größte und älteste Lüge von allen!
 

Er schaltete den Fernseher wieder aus und ging zurück ins Schlafzimmer, sammelte die blutigen Verbände neben dem Bett ein, entledigte selbiges auch sämtlicher Bezüge, füllte alles in die Waschmaschine im Bad und startete sie. Anfänglich war es ihm absurd und fremdartig vorgekommen, ein solches Gerät zu bedienen, aber er hatte die Vorzüge der in Eigenregie durchgeführten Spurenbeseitigung schnell erkannt. Schon bald würde alles wieder sauber und weiß sein. Wie unberührt... Zu schade, dass man mit der gesamten Welt nicht ebenso verfahren konnte. Als sich ein leiser Rotstich in das schäumende Wasser schlich, wandte Sephiroth sich um und beschloss, ein wenig Abwechslung in den Fluren des HQs zu suchen, etwas Interessantes, eine Beschäftigung, etwas Ablenkung... falls es so etwas gab, wenn man andere Menschen bewusst mied.
 

Normale Kleidung genügte völlig, außerdem war sie wesentlich bequemer. Und weicher. Er verzichtete sogar auf das Katana, verließ das Appartement und begann, ziellos durch die Gänge des riesigen Gebäudes zu wandern. Auf der Delta-Ebene schließlich erregte ein huschender Schatten, dem ein wenig zuviel des Wunsches, nicht gesehen werden zu wollen, innewohnte, seine Aufmerksamkeit, und Sephiroth folgte ihm ungesehen und lautlos durch Flure, über Treppen, bis aufs Dach. Und hier...
 

„Solltest du wieder planen, dich vom Dach zu stürzen“, informierte er bar jeglichen Gefühls in der Stimme, „... ich werde dich diesmal nicht auffangen!“
 

Der Schatten wenige Meter vor ihm wirbelte erschrocken herum, überlebte die zweite Schrecksekunde und nahm augenblicklich Haltung an. Dem General fielen auf Anhieb mindestens ein halbes Dutzend die Situation betreffende Regelverstöße ein, aber er beschränkte sich auf den Kernpunkt des sich ihm bietenden Anblicks.
 

„BW Kadettin Cutter Tzimmek, was tust du mitten in der Nacht auf diesem Dach?!“ Er war auf eine grandiose Absurdität gefasst, aber die nach einem kurzen zögern gelieferte Antwort war... ernsthaft.
 

„Recherche, Sir!“
 

Recherche. „Bezugnehmend auf?“
 

Die Antwort kam etwas leiser. „Meine schwarze Line, Sir.“
 

Diese Auskunft verwunderte Sephiroth nicht. Zu detailliert, zu intensiv hatte Cutter von den seltenen Begegnungen berichtet. Es beschäftigte sie verständlicherweise, und Neuigkeiten zu analysieren war nie verkehrt. Über die Vorgehensweise allerdings ließ sich streiten.
 

„An der frischen Luft“, fuhr der Teenager leise und ein wenig verlegen fort, „kann ich mich besser konzentrieren. Und außerdem... konnte ich einfach nicht schlafen, Sir.“
 

„Steh bequem.“ Seine Stimme klang etwas weniger eisig. „Den ersten Grund lasse ich gelten. Den Rest nicht.“ Er trat an ihr vorbei, zum äußersten Rand des Daches, und lehnte sich auf das Geländer. Unter ihm kämpfte diese seltsame Stadt Midgar mit Tausenden von Lichtpunkten gegen die Dunkelheit an, und Sephiroth musste unwillkürlich an Zack denken. Der 1st befand sich schon seit Tagen auf einer schwierigen Mission, und so nervtötend er auch sein konnte – in Situationen wie dieser... erwachte tief im als eisig geltenden Herzen des Generals ein winziger, aber höchst penetranter Schmerz, der sich erst mit Zacks Rückkehr wieder legte.
 

Niemand außer dem 1st führte (halbwegs) normale Gespräche mit ihm. Ob Cutter vielleicht Lust hatte, sich zu unterhalten? Sonst war es immer umgedreht. Die Leute kamen mit ihren meist offiziell und wenig erfreulichen Anliegen zu ihm. Unterhaltungen wie dieses hier führte Sephiroth zu selten, um etwas wie Routine entwickelt zu haben. Und er hatte den Teenager ohne weitere Anweisungen hinter sich stehen lassen... Also wie...
 

Langsam entspannte sich Cutter wieder. Dabei war nicht einmal echter Schrecken der Grund für diesen unkomfortablen Zustand gewesen. Vielmehr... Nun ja...
 

Sie hatte wirklich versucht, einzuschlafen. Aber ihre Gedanken ließen sich einfach nicht zur Ruhe bringen. Unentwegt kreisten sie um die den Teenager momentan am häufigsten beschäftigenden Themengebiete: die sich unaufhaltsam nähernden Prüfungen; die schwarze Line... und Sephiroth. Vor allem Sephiroth! Es ließ sich einfach nicht abstellen. Außerdem war der Übergang von einem Schwerpunkt auf den nächsten zu fließend...
 

Es gab Dinge, deren wahre Bedeutung man erkannte, ohne ihnen jemals vorher begegnet zu sein. Cutter wusste, dass sie dabei war, sich zu verlieben. Und sie hatte keine Ahnung, wie und ob sie es aufhalten konnte. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie es aufhalten wollte. Es war... so absurd. Und ließ sich nicht ignorieren.
 

Blöder Teenager, hatte sie sich selbst geschimpft. Denk nicht mehr dran! Konzentrier dich auf die Prüfungen! Wenn du die verhaust, ist sowieso alles aus und vorbei!
 

Aber es war ihr nicht gelungen. Unter anderem deshalb war sie heute nacht auf das Dach gestiegen, in der Hoffnung, die frische Luft würde ein wenig Ruhe in das Gedankenchaos bringen.
 

Stattdessen war der Hauptverursacher dieses Tumults ebenfalls hier aufgetaucht, unvermittelt und so real, dass es beinahe schmerzte.
 

Momentan stand er, an das Geländer gelehnt da, bewegungslos, als warte er auf etwas.
 

Er hat mich nicht weggeschickt, dachte Cutter. Aber auch sonst nichts gesagt... Was erwartet er also von mir? Erwartet er überhaupt etwas? Es... ist nicht so, als wären wir Freunde. Er ist... und ich bin... Außerdem habe ich mich schon wieder bei einem Regelverstoß erwischen lassen... Aber ernsthaft zurechtgewiesen oder bestraft hat Sephiroth mich eigentlich nicht... Kommt vielleicht noch?
 

Verwirrt schüttelte sie den Kopf.
 

[i)Blöder Teenager! Entschuldige dich, geh zurück in dein Quartier und zähl Chocobos, bis du einschläfst! Auf drei. Eins... zwei... drei!
 

Aber stattdessen setzten sich ihre Füße wie von selbst in Bewegung, auf das Geländer zu. Und dann... stand sie neben ihm. Nicht zu nah. Nicht zu weit entfernt.
 

Ich kann nichts dagegen tun, dachte Cutter mit einer seltsamen Mischung aus Glück und Trauer im Herzen. Ich bin... einfach so gern in deiner Nähe... Tut mir leid, Sir.
 

Fast war Sephiroth ein wenig erleichtert darüber, wie unkompliziert sich die Situation von selbst gelöst hatte. Gleichzeitig erinnerte es ihn aber auch daran, dass die Reaktion des Teenagers – abgesehen von der Fluchtvariante – vermutlich völlig normal gewesen war.
 

Einen Moment lang standen sie schweigend nebeneinander. Dann wandte Sephiroth leicht den Kopf.
 

„Was haben deine Recherchen ergeben?“ Seine Stimme hatte Ähnlichkeit mit dem jetzt aufkommenden, leichten Nachtwind. Cutter, mittlerweile völlig entspannt neben ihm stehend, fasste ihre bisherigen, sehr mysteriösen Erkenntnisse kurz zusammen.
 

Die schwarze Line ließ sich nicht gezielt finden. Statt dessen tauchte sie stets unvermittelt auf, als sei sie sich selbst ihres Erscheinens betreffend, unsicher. Und die Lines unter ihr waren zahlreich, aber zu unscharf, um etwas über Puls oder Farben aussagen zu können.
 

Je länger Cutter sprach, desto mehr festigte sich für den General eine bestimmte, im Laufe der eigenen Recherchen in näheren Betracht gezogene Annahme...
 

„Vielleicht ist es feige, aber... ich möchte mich von der schwarze Line und denen darunter fern halten, solange ich nicht mehr über sie weiß, Sir. Irgendetwas... stimmt da nicht. Und ich bin nicht sicher, dem gewachsen zu sein.“
 

Dunkelheit verschluckte das nur Sekundenbruchteile anhaltende Lächeln Sephiroths.
 

Noch vor ein paar Wochen, dachte er, wäre sie einfach losgestürmt ohne sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen.
 

Anscheinend hatte sich im Kopf des Teenagers ein Schalter endgültig auf die „On“ Position gestellt, und der dazugehörige Dienst funktionierte zuverlässig.
 

„Das ist nicht feige. Ich habe übrigens auch recherchiert.“ In seiner Position standen ihm wesentlich intensivere Suchoptionen offen, und er hatte sie in den vergangenen Stunden alle genutzt.
 

Cutters Kopf ruckte zu ihm herum.
 

„Echt??“ Die Verblüffung in ihrer Stimme verriet, dass sie niemals damit gerechnet hätte, Sephiroth könne sich der Sache annehmen. Aber unter dem Erstaunen lag auch reine Freude.
 

„Echt“, bestätigte der General. „Ist dir aufgefallen, dass alle eure Lehrbücher von derselben Person geschrieben wurden?“
 

Der Teenager nickte. Lerya Zelgral. Wenn es etwas über die Lines zu wissen gab, dann wusste sie es, und war außerdem so nett, haufenweise Bücher darüber zu schreiben. Azrael sprach mit größter Hochachtung von ihr, außerdem... Sephiroths Stimme erklang erneut.
 

„Es gibt auf diesem Planeten keine Person dieses Namens. Lerya Zelgral ist ein Synonym. Zeugt von Intelligenz. Offiziell existieren die Lines und alle eure Lehrbücher nicht. Für den Hauptteil der Bevölkerung sind Leute wie du, sofern sie sich zu erkennen geben, immer noch...“ Er verstummte, gab Cutter die Gelegenheit, den Satz selbst zu beenden.
 

„Spinner“, murmelte diese mit einem Hauch Depression in der Stimme, und legte ihren Kopf auf die Arme, sah nach unten. Sephiroth nickte.
 

„Aber unterschätzt zu werden kann auch Vorteile haben.“ Er suchte nach einer bequemeren Position und fuhr fort, als er sie gefunden hatte. „Ich frage mich folgendes: wenn diese Lerya Zelgral der Profi ist, für den sie alle halten...“ Er sah den Teenager neben sich an, „ – wie kommt es, dass ihr so etwas außergewöhnliches wie deine schwarze Line entgeht? In keinem ihrer Bücher spricht sie auch nur ansatzweise darüber. Aber du hast diese Line zweifelsfrei gesehen.“
 

Und er glaubte ihr instinktiv, obwohl es keinen gültigen Beweis für das Gesehene gab.
 

Steile Falten erschienen auf Cutters Stirn. Sephiroth ließ sie in Ruhe nachdenken, und irgendwann erwiderte sie seinen Blick, offen und ohne die geringste Scheu.
 

„Zelgral... will nicht, dass wir... von der schwarzen Line wissen?“
 

Sephiroth nickte langsam, erfreut, wie schnell der Teenager selbst darauf gekommen war.
 

„Entweder“, fuhr er fort, „sie will sie für sich behalten und alleine forschen. Oder aber... sie möchte ihre Leser beschützen. Mehr plausible Möglichkeiten gibt es nicht.“
 

Dieser verdammte Teenager hielt seinem Blick jetzt schon länger stand, als es jemals ein Kadett vor ihr geschafft hatte, wie der General feststellte. Und als sie ihn schließlich abwandte, geschah das langsam und in höchster Nachdenklichkeit.
 

„Vielleicht sollte ich doch nochmal mit Azrael...“
 

„Nein.“ Zack hatte ihm berichtet, wie deprimiert Cutter nach ihrem ersten Gespräch mit Azrael bezüglich der schwarzen Line gewesen war. Die Chancen auf eine Wiederholung standen sehr gut. „Ich werde mit ihm sprechen.“
 

Der Teenager jubelte. „Das würden Sie tun, Sir? Wirklich? Oh danke, danke, danke!!“
 

Sie verbringt zuviel Zeit mit Zack, dachte der General. Wenn ich nichts unternehme, fällt sie mir gleich um den Hals. Er würde das tun...
 

„Cutter, ich werde jetzt meine Augen schließen. Wenn ich sie wieder öffne, bist du von diesem Dach verschwunden und auf dem Weg in dein Quartier, verstanden?“
 

„Ja, Sir! Mh, Sir? Mein Küchendienst hat sich verdoppelt, oder?“
 

„Natürlich.“ Es hätte nur eine Täuschung auf dem schlecht beleuchteten Dach sein können. Oder aber... es war tatsächlich ein kaum wahrnehmbares lächeln. Cutter jedenfalls lachte zurück, vergnügt, und akzeptierte die Aufstockung ihrer Strafe ohne Diskussion. Sephiroth schloss gut sichtbar die Augen. Er hörte sich eilig entfernende Schritte... dann jedoch kamen sie zurück.
 

„Gute Nacht, Sir!“
 

„Restzeit: 4 Sekunden!“
 

Als er die Augen wieder öffnete, war das Dach leer. Sephiroth schüttelte den Kopf. Dieser Teenager! Sie war wirklich nicht wie ihre Klassenkameradinnen. Auch nicht wie die SOLDIER Kadetten. Sie war... Cutter. Durch und durch.
 

Ich schätze, dachte der General, wenn du die Prüfungen bestehst, kommen ein paar interessante Erlebnisse auf mich als deinen direkten Vorgesetzten und ShinRa allgemein zu. Apropos...
 

Seine Stimmung wurde wieder ernster. Das Gespräch mit Geryll würde er bald durchführen. Auf Cutter warteten schon in der normalen Welt genug Gefahren, das musste sich nicht in den Lines fortsetzen. Diese schwarze jedenfalls... etwas bedrohliches ging von ihr aus, das spürte Sephiroth ganz deutlich. Abgesehen davon... Er starrte in die Dunkelheit des Nachthimmels.
 

Die Lines waren laut aller jemals geschriebenen Bücher für Gegenstände zuständig. Diese schwarze, informationslose Line aber... Was, wenn sie... eine Art Grenze darstellte? Und wenn ja – was lag hinter, oder besser, unter ihr? Sephiroth hatte eine Vermutung, zu deren Bestätigung allerdings ein klärendes Gespräch mit Azrael nötig war. Bald. Und die Fragen des Generals musste Geryll beantworten, ob er nun wollte oder nicht.
 

„Bald“ hieß in diesem Fall am Morgen des nächsten Tages, und Azrael fragte sich auf seinem Weg zum Büro des Generals unentwegt, welche dringende Angelegenheit eine Klärung noch vor des Unterrichtes bedurfte. Nicht einmal Cutter hatte wieder etwas angestellt. Oder?
 

Er betrat das Büro und fand sich schon bald in einem der bequemen Ledersessel vor dem großen Schreibtisch, auf dem sich diesmal extrem wenig Papier stapelte, wieder. Sephiroth lehnte sich in seinem eigenen Sessel zurück.
 

„Ich weiß, dass Sie Ihren Unterricht pünktlich beginnen möchten, Geryll, und ich verabscheue Smalltalk. Also kommen wir gleich auf den Punkt. Was ist die...“
 

Das Telefon klingelte. Allein diese Tatsache hätte Sephiroth ignoriert, aber es war die Nummer im Display, die ihn das Gespräch annehmen ließ.
 

„Danke.“ Er legte wieder auf, und Azrael bemerkte einmal mehr, dass ein „Danke“ von General Sephiroth Crescent mehr klang wie ein „Sei froh, dass ich dich am Leben gelassen habe“.
 

„Unsere Rebellen aus dem Sumpf haben geredet.“ Eine reine Sachinformation, auf deren Grund ein Funken Zufriedenheit glomm. „Wir werden die Informationen überprüfen.“.
 

Grüne Augen hefteten sich auf den immer noch vor dem Schreibtisch sitzenden Geryll.
 

„Welche Ihrer Schülerinnen können Sie mir für eine Spezialmission empfehlen?“
 

Azraels Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. „Neesha Kvir verfügt über alle erforderlichen Eigenschaften, Sir. Sie werden mit ihr zufrieden sein.“
 

„Kvir hat noch zwei Wochen Zeit, um zuhause über ihr unangebrachtes Verhalten gegenüber Teammitgliedern und Vorgesetzten nachzugrübeln. Ich plane nicht, ihren Arrest vorzeitig aufzuheben.“
 

Außerdem, fügte er in Gedanken hinzu, habe ich keine Lust, meine Aufmerksamkeit einem diskussionsfreudigen Pseudo-Einzelkämpfer zu schenken.
 

Er griff nach einem Stift und tippte nachdenklich auf das Blatt vor sich.
 

„Was ist mit... Cutter?“
 

Azrael holte tief Luft und schüttelte bestimmend den Kopf.
 

„Aus tiefstem Herzen: Nein, Sir. Sie mag besser geworden sein, aber für ein solches Vorhaben empfehle ich Kvir. Uneingeschränkt. Sehen Sie, General, auf Kvir kann man sich auch in Extremsituationen verlassen. Mit Cutter...“ Er verstummte, suchte nach Worten.
 

„... erlebt man Abenteuer.“
 

„Sie sagen es, Sir.“
 

Sephiroth schwieg einen Moment und begann einen inneren Kampf, der sich nicht innerhalb der nächsten Sekunden entscheiden würde.
 

„Ich werde eine Kadettin meiner Wahl in Kürze abholen.“
 

„Natürlich, Sir. Aus welchem Grund wollten Sie eigentlich so dringend mit mir sprechen?“
 

Der General war bereits aufgestanden und winkte ab.
 

„Das hat Zeit bis wir wieder zurück sind.“
 

Die schwarze Line war zwar existent, aber nicht so handlungsbedürftig wie die sich durch die erhaltenen Informationen völlig neu gestaltete Situation bezüglich der Rebellen. Länger als 24 Stunden rechnete Sephiroth nicht für die kommende Mission. Selbst eine schwarze Line würde so lange warten können. Er entließ Geryll, der sich sofort auf den Weg zu seiner Klasse machte und gerade noch pünktlich ankam, und seine kleine Klasse über die bevorstehenden Ereignisse informierte. Wie erwartet sorgte die Nachricht für einige Aufregung.
 

Schweigend und gefasst lauschte Azrael den losbrechenden Diskussionen – die Sorge um die Wahl des für den bevorstehenden Einsatz am besten geeignetsten Lippenstiftes allerdings ließ ihn entsetzt die Hände vorm Gesicht zusammenschlagen.
 

„Hab ich euch eigentlich gar nichts beigebracht?“ entrüstete er sich. „Wir sind hier auf einer Militärakademie, nicht auf dem Laufsteg! Könnt ihr nicht einmal denken wie Männer, an Gefahr und Schutzvorrichtungen und Strategien und...“
 

„Wenn ich gut aussehen, werde ich bestimmt verschont“, erklang es im einheitlichen Chor.
 

Azrael öffnete in akuter Empörung den Mund, aber ihr fehlten schlicht und ergreifend die Worte. Wen auch immer der General für die Mission auswählte... es würde gefährlich werden. Verletzungen waren nicht ausgeschlossen. Vielleicht sogar schlimmeres. Und diese... blöden Gören stritten sich um Eyeshadow! Missionsbetreffende Diskussionen wären jetzt viel angebrachter gewesen. Aber das hier... Es war zum weinen! Sein Blick fiel auf Cutter, die sich als einzige nicht an der hektischen Diskussion beteiligte.
 

Sie fühlt sich zu Recht nicht von meiner Mitteilung angesprochen, dachte Azrael. Für einen Moment empfand er echtes Bedauern, dem General von Cutter abgeraten zu haben. Dann sagte er sich, dass Hinweise wie diese nicht auf Sympathie, sondern Eignung basieren mussten. Trotzdem begrüßte er die Entscheidung des Generals, selbst einen BW zu wählen.
 

Das für die Mission erforderliche Equipment war binnen kürzester Zeit aufgetrieben, und Sephiroth war auf dem Weg, die letzten beiden Komponenten einzusammeln. Sein klopfen an Zacks Appartementtür signalisierte „Ich weiß, dass du da bist!“ – und wurde erwartungsgemäß ignoriert. Der General betrat das Appartement mittels des dafür zuständigen Codes und steuerte zielstrebig das Schlafzimmer an.
 

Zack lag friedlich schlafend im Bett, alle viere weit von sich gestreckt. Sephiroth wusste, dass der 1st erst vor wenigen Stunden hierher zurückgekommen war, konnte aber unmöglich auf ihn verzichten.
 

„Zack, wach auf!“
 

„Hrmmm....“, brummelte es verschlafen, „... mit Sahne... “ Der Träumer leckte sich selig lächelnd die Lippen.
 

„Zackary!“
 

„Hmrrrrrmm.“ Dieses Mal klang es eindeutig wacher, wenn auch sehr unwillig. Ein blinzeln. „Sefff?“
 

„Missionsbeginn in 19 Minuten und 45 Sekunden“, teilte Sephiroth knapp mit. „Hoch mit dir!“
 

„Will nicht“, murrte Zack und vergrub sich in Decke und Kissen. „Such dir einen anderen Freiwilligen, Sir.“
 

„Zackary Fair...“ Es war seine Schlachtfeld-Kommandostimme. „Steh auf!“
 

Aber der Angesprochene zog es vor, ganz unter der Decke zu verschwinden. Sephiroth handelte mit der Entschlossenheit eines Mannes, der fest davon überzeugt war, mit dreimaligem Bitten freundlich genug gewesen zu sein. Zack gab nicht den geringsten Laut von Überraschung oder Schmerz von sich, als ein kräftiger, mit einem schwarzen und sehr eleganten Lederstiefel ausgeführter Tritt ihn polternd auf den Boden beförderte. Stattdessen zog er es vor, unter das Bett zu kriechen. Mitsamt Decke.
 

Der General zählte in Gedanken bis drei. Dann warf er das Bett um.
 

„Hey!“ protestierte der sich seiner als sicher geglaubten Deckung beraubte Zack und krallte die Hände in die Bettdecke. „Das ist meine! Organisier dir gefälligst selbst eine! Und wenn du kuscheln willst...“
 

Sephiroth entschied das Duell mit einem letzten, energischen Ruck für sich.
 

„Hoch mit dir, SOLDIER!“
 

Unwillig und verschlafen kam Zack auf die Beine und wankte in Richtung Badezimmer.
 

„Dämon!“ knurrte er.
 

„Vorgesetzter!“ berichtigte Sephiroth. Die Tür schloss sich.
 

„Das ist Hausfriedensbruch“, hörte er Zack von innen maulen.
 

„Das“, antwortete der General, „ist ein Abmarschbefehl.“
 

„Hmpf. Wohin geht’s?“
 

„In den Dschungel. Wir werden an einer netten kleinen Rebellenparty teilnehmen.“
 

„Im Dschungel?“ Die Tür öffnete sich und ein höchst skeptischer Blick traf den General. „Das ist doch garantiert eine Falle.“
 

„Natürlich ist es das.“
 

„Und wir gehen trotzdem? Springen wir wenigstens aus einer Torte?“
 

Ein gefährlicher Glanz beherrschte Sephiroths Augen als er antwortete.
 

„In etwa... genau das.“
 

Nur Minuten später war er auf dem Weg zu den BW und Azrael, immer noch unentschlossen grübelnd. Die Vernunft riet lautstark zu irgendeiner Kadettin. Sephiroth hatte alle ihre Beurteilungen im Kopf. Eigentlich war jeder außer Cutter wesentlich besser geeignet. Sein Instinkt allerdings... flüsterte nur einen einzigen Namen, immer wieder und wieder.
 

Ein echter Zwiespalt. Sephiroth erreichte das Klassenzimmer, klopfte kurz an und trat ein. Die BW sprangen augenblicklich auf und salutierten vorschriftsmäßig. Der General nickte Azrael kurz zu... und entschied sich.
 

„Komm... Cutter!“
 

Mache ich gerade einen großen Fehler?
 

Es würde sich herausstellen. Zusammen mit dem überraschten, aber nicht unglücklich wirkenden Teenager verließ er das Klassenzimmer. Azrael sah ihnen zutiefst besorgt nach und versuchte gleichzeitig, das von Sekunde zu Sekunde stärker werdende schlechte Gefühl wenigstens ansatzweise zurückzudrängen. Aber es gelang ihm nicht. Irgendetwas, dessen war er sich absolut sicher, würde entsetzlich schief gehen.
 

Sephiroth und Cutter erreichten den schon abflugbereiten Black Hawk Helikopter und befanden sich nur wenig später in der Luft. Der Blick des Teenagers hing an den schwer bewaffneten Missionsteilnehmern und löste sich erst von ihnen, als Zack ihr mit routinierten Handgriffen eine schwere, kugelsichere Weste anlegte, die sie unwillkürlich nervös machte. Noch nie hatte sie so etwas tragen müssen. Fragend sah sie zu Sephiroth hinüber, und dieser erwiderte ihren Blick, lehnte sich nach vorne.
 

„Cutter, hör zu. Das hier ist anders als alles bisher von dir erlebte. Daher wirst du dich strikt an meine Anweisungen halten. Ich erwarte 100%ige Aufmerksamkeit!“ Das überhaupt extra erwähnen zu müssen... Aber ihm war so einfach wohler. „Streck die Hand aus.“
 

Der Teenager gehorchte und sah schweigend zu, wie der General ein optisch unauffälliges Gerät an ihrem Handgelenk befestigte. Ein Peilsender.
 

„Falls du verloren gehst, such dir Deckung und verhalte dich ruhig. Versuch nicht, uns zu finden. Wir finden dich.“
 

Cutter nickte aufmerksam. „Sir“, fragte sie schließlich, „was haben wir eigentlich genau vor?“
 

„Überraschungsangriff auf eine Rebellenstellung im Dschungel“, informierte Sephiroth knapp. „Deine Aufgabe ist es, die zur Verteidigung aufgestellten Fallen ausfindig zu machen um zusätzliche Risiken auszuschließen.“
 

„Verstanden, Sir“, murmelte Cutter. „Und... was könnten das für Fallen sein?“ Die Antwort ließ sie ein wenig blass werden. Zack legte beruhigend seinen Arm um den Teenager.
 

„Keine Sorge, Cuttie-chan. Dir wird nichts passieren, dafür sorgen wir schon. Richtig, Seph?“
 

„Befolge meine Befehle und dir wird nichts geschehen.“
 

„Na siehst du, Cuttie-cut-cut.“ Der 1st wuschelte ihr gut gelaunt durch die Haare. „In spätestens 24 Stunden sind wir wieder zuhause und ich lade dich zu einem Eis ein.“
 

Irgendwann setzte der Helikopter zur Landung an.
 

Scheinbar undurchdringliche, gefährlich schöne Wildnis. Fremd und unwirklich, die Luft erfüllt von seltsamen Geräuschen und Gerüchen, ein Paradies für die Kreativität der Natur. So viele unterschiedliche Nuancen der Farbe grün. Und so große. entsetzlich große... Spinnen. Sie waren überall. Haarige, achtbeinige Monster. Alleine wäre Cutter schreiend geflüchtet. Aber sie und der General führten die Mission an. Man verließ sich auf ihre Fähigkeiten als BW. Sie musste sich zusammenreißen! Trotzdem war sie zum ersten Mal in ihrer Zeit bei ShinRa nicht weit entfernt von einem echten Panikanfall.
 

„Arachnophobiker?“ erkundigte sich Sephiroth neben ihr leise und erntete wie erwartet wimmern und heftiges nicken.
 

„Mach die Augen zu. Und nicht blinzeln!“
 

Cutter schloss die Augen, blendete die normale Welt aus. Jetzt gab es nur noch die für Gegenstände zuständigen Lines. Es würde funktionieren.
 

„Danke, Sir“, flüsterte sie und gewann binnen weniger Sekunden ihre volle Konzentrationsfähigkeit zurück. Vorsichtig aber zielstrebig bewegten sie sich weiter vorwärts. Bislang gab es nichts außer Pflanzen- und Baumlines, und eine ganze Weile änderte sich nichts daran. Dann offenbarte sich, fast perfekt getarnt für normale Augen, aber innerhalb der Lines deutlich zu erkennen, die erste Falle. Auf Cutters Zeichen hin hielt die Truppe an und einer der Teilnehmer huschte nach vorne um in völliger Stille und beeindruckender Schnelligkeit die Entschärfung vorzunehmen.
 

Auf dem weiteren Weg gelang es dem Teenager, zielsicher und verlässlich noch mehr Fallen aufzuspüren, und langsam verblasste ihre Nervosität. Das hier machte Spaß!
 

Sephiroth hatte weniger Spaß. Tief in ihm brodelte ein mulmiges Gefühl, das stärker wurde je näher sie den anvisierten Koordinaten kamen. Vermutlich würden sie noch die ein oder andere Überraschung erleben. Die mitgeführten Phoenixfedern beruhigten da nur teilweise.
 

Irgendetwas... wartete weiter vorne auf sie. Etwas großes. Gefahr lag in der Luft wie Nebel und verdichtete sich mit jedem Schritt.
 

Wenig später bedeutete der General seiner Truppe, anzuhalten, und alle Teilnehmer gingen zwischen hüfthohen, farnähnlichen Gewächsen in Deckung. Sephiroth wandte sich an die neben ihm befindliche Cutter.
 

„Ich möchte, dass du diese Angaben überprüfst.“
 

Es dauerte nur Sekunden bis für die von den Rebellen getätigte Aussage eine Bestätigung vorlag. Das unterirdisches Tunnelsystem existierte, der Eingang befand sich ebenfalls an bei den angegebenen Koordinaten, nur wenige Meter vor ihnen. Außerdem deuteten entsprechende Lines auf die Anwesenheit von Menschen in einer Art großen Höhle hin. Anscheinend hatte die Besprechung – sofern es wirklich eine war - schon begonnen. Zeit, zu handeln. Sephiroth wandte leicht den Kopf.
 

„Taylor, Hopkins, Evris, ihr kommt mit mir. Der Rest behält die Umgebung im Auge. Cutter.“ Er drückte dem Teenager ein Headphone in die Hand und überwachte das ordnungsgemäße anlegen, während er weitersprach und sein eigenes aktivierte. „Lotsendienst und zeitgleiche Überwachung der Lines. Wenn es Veränderungen gibt, will ich sofort informiert werden.“ Er machte eine kurze Pause. „Zack. Du hast hier oben das Kommando.“
 

„Jupp“, antwortete der neben ihm hockende 1st fröhlich und wie üblich völlig unbeeindruckt von den zu erwartenden Schwierigkeiten. Es war etwas, an das sich Sephiroth wohl niemals gewöhnen würde. Außerdem...
 

„Wann wirst du endlich lernen, normal zu antworten?“
 

„Normale Antworten sind doch langweilig. Aber wenn du drauf bestehst... Ja Sir, Meister, großer General, Boss.“
 

Hin und wieder mochte sogar der Lebensstrom Aussetzer in seiner Schöpfung haben und Dinge an die Oberfläche entlassen, die - betreffend mancher Charaktereigenschaften - vielleicht noch ein wenig Feinjustierung bedurft hätten. Zack jedenfalls war ohne Zweifel ein solches... Ding.
 

Sephiroth wandte seine Aufmerksamkeit Cutter zu.
 

„Hast du noch etwas zu sagen?“
 

„Nein, Sir. Oder... doch.“ Sie lächelte. „Viel Glück, Sir.“
 

„Genau!“ schaltete sich Zack mit halb ernsthaft, halb amüsiert funkelnden Augen ein. „Mach sie platt!!“
 

Sephiroth antwortete mit einem Blick jener Art, der nachweislich einen ausgewachsenen und wesentlich älteren Offizier dazu gebracht hatte, sich vor Angst in die Hosen zu machen.
 

Leider erzielte das gefürchtete „Todesglühen“ keine Wirkung. Zack wurde einfach zu oft davon getroffen und hatte eine so immense Resistenz entwickelt, dass nur der Tod sie würde auflösen können. Zu Zacks unglaublichem Glück war er dem General momentan lebend nützlicher.
 

Einen weiteren Befehl später huschten 4 Gestalten davon und verschwanden nacheinander wie Geister im Erdboden. Cutter runzelte die Stirn. Keine Wachposten? Fragend sah sie Zack an, und dessen prompte, mit den Händen durchgeführte Antwort (Cutter war es erstaunlich leicht gefallen, all die Zeichen auswendig zu lernen) war eindeutig.
 

Falle.
 

Weiß er das?? fragte Cutter impulsiv erschrocken zurück, bedeutete nur eine Sekunde später, dass Zack nicht zu antworten brauchte, und ärgerte sich einen Moment über sich selbst, ehe sie ihre volle Aufmerksamkeit wieder den Lines zuwandte. Noch war alles ruhig, aber als sie tief einatmete schien die Luft schlagartig einen anderen Geschmack angenommen zu haben.
 

Irgendetwas bedrohliches bahnte sich an, und es geschah mit siegessicherer Langsamkeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SilverReader
2010-12-01T17:19:38+00:00 01.12.2010 18:19

Höhö XD
Lerya Zelgral jajajaj XD
Ich weiß schon wer die Bücher geschrieben hat XD Und ders garatiert keine Frau
*lol*
Guter Azrael XD
hast dir eine schöne Wörterumstellung gemacht, aber da ich das auch schon öfter mit Jenova gemacht hab war das easy ^^

Trotzdem. Es ist und bleibt spannend. Die schwarze Linie. Da habsch noch keine Ahnung was das ist ABER. ich bekomms raus XD
verlass dich drauf ^^
Von:  Rahir
2008-09-17T07:10:40+00:00 17.09.2008 09:10
Auch dieses Kapitel ist wieder mal hervorragend geworden, ich kann echt nichts meckern. Nicht mal mein Adlerauge hat diesmal Stilblüten oder andere, nennenswerte Fehler entdeckt;-) Und ganz langsam bringst du auch Licht in das bizarre Verhältnis zwischen Seph und Hojo. Aber es ist schon richtig, nicht zu viel zu verraten, um so die Neugier des Lesers zu erhalten. In meinem Falle zumindest ist dir das gelungen. Wo ich wieder lachen musste, war die 'Weck-Szene' mit Zack. Einfach nur köstlich.

Bis dann,
Rahir
Von:  Aruna
2008-09-14T11:03:54+00:00 14.09.2008 13:03
Ich bins mal wieder :)
Das Kapitel hat mich wieder begeistert. Wie immer. Es war richtig süß, als sich Sephiroth eingestanden hat, dass er Zack vermisst. Obwohl er immer wieder betont, dass sie keine Freunde sind und dass Zack ihm auf die Nerven geht. Anscheinend kann er nicht mit ihm, aber auch nicht ohne ihn :)

Schreib bitte schnell weiter, denn es ist grad wieder so richtig spannend.
lg Aruna


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