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Die Teufelsbraut

von

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Kapitel 1

Es begann vor 70 Jahren, als ich eine wunderschöne Tochter bekam. Ein süßes, aufgewecktes und liebes Mädchen, genau so, wie man es sich wünscht. Mein Mann und ich verstanden uns sehr gut und wir hatten eine schöne Ehe. Doch dass alles, was wir bis jetzt erlebt hatten in nur einem Moment zerstört werden kann, wusste ich nicht. Als wir nach 15 Jahren einen tragischen Autounfall hatten, änderte sich mein Leben von Grund auf. Die Ärzte gaben ihr Bestes, doch es war zu spät. Mein Mann, jeder nannte ihn Hito, starb an seinen Verletzungen und meine Tochter, deren Name übrigens Kuroi war, starb noch am Unfallort. Ich, Shenja aus Tokio, bin von heute an alleine. Doch da ich nicht mehr alleine sein wollte, versuchte ich mir einen anderen Mann zu suchen, fand aber keinen. Schließlich hatte ich das ganze Leben satt und überlegte mir, wie es am schnellsten geht mich umzubringen.

Ich beschloss, mich von dem Millennium Tower zu stürzen und meinem kläglichen Leben ein Ende zu setzten.

Ich stand da. Eine leichte Brise ließ meine braunen Haare im Wind wehen. Ich hatte Angst. Angst alles hinter mir zu lassen, was ich erlebt hatte. Angst mich jetzt die ungefähr 600 Meter hinunterzustürzen. Ich wich ein paar Schritte zurück. Sollte ich nun springen, oder nicht? Mein Entschluss stand fest. Jetzt oder nie! Ich stellte mich auf die schmale Kante des Stockwerks und ließ mich in die Tiefe fallen. Ich wusste noch, wie meine letzten Worte waren. „Nimm mich! Satan! Nimm mich!“. Genau dies waren meine letzten Worte. Dachte ich zumindest. Ich war nie sonderlich gläubig, aber ich hoffte trotzdem in den Himmel zu kommen, von dem jeder redet und meinte, dass er so schön sei. Ich spürte den Wind um meine Ohren sausen, als ich eine leise, aber deutliche Stimme hörte.

Die etwas tiefere Stimme sagte: „Ach komm schon, Shenja, du weißt ganz genau, dass deine Tochter Schuld an deinem Unglück war. Aber das kann jetzt Alles ein Ende haben. Dass leben hat noch viel zu bieten. Du willst doch noch nicht sterben, oder etwa doch? Es ist dir viel Schlimmes passiert, aber ich, der Satan höchstpersönlich, kann dir helfen. Ich kann machen, dass deine Tochter wieder lebt. Aber für deinen Mann ist es schon zu spät. Aber da fällt mir doch was ein. Nur erst mal muss ich wissen, ob du einverstanden bist. Na? Dein Leben gegen das deiner Tochter. Wie sieht’s aus?“ Ich merkte, dass ich nicht mehr fiel. Ich stand in der Luft. Ich ließ mir das, was Satan zu mir gesagt hatte noch mal gründlich durch den Kopf gehen. Ich musste nur einwilligen und meine Tochter könnte noch ein schönes Leben führen. Selbst Kinder bekommen, Mutter sein und einen tollen Ehemann haben. Und mir viel noch etwas auf. Wenn ich ‚Nein’ sagte, würde ich fallen. Und zwar die nächsten 100 Stockwerke lang, bis in meinen Tod. Noch einmal fragte mich Satan: „Und? Schon entschieden, ob du leben willst, oder willst du doch lieber sterben? Ach komm schon, Shenja. Das ist es wert. Es ist noch nicht Zeit für dich zum sterben.“ Ich musste zugeben, Satan ging sehr geschickt vor. Und ich sah ein kleines Glitzern in seinen Augen, was mir verriet, dass er mehr mit mir vorhatte. Schließlich stotterte ich: „O-ok. M-mein Leben gegen das meiner Tochter. G-geht in Ordnung.“

Satan grinste breit und klatschte 5x in die Hände. Ich wusste nicht wirklich was das zu bedeuten hatte, also wartete ich ab. Wie aus dem Nichts heraus war ich mit Satan in einem sehr prachtvoll ausgestatteten Raum. Mir blieb die Luft weg. So viel Gold, Silber und Bronze sah ich noch nie auf einen Haufen. Selbst der reichste Mensch der Welt hatte nicht so ein vermögen. Alles war aus Gold, das Bett war aus echtem Elfenbein gemacht und der Kamin, in dem ein kleines Feuer brannte, war verziert mit bronzenen Figuren und Formen. Auf einmal bemerkte ich, wie warm es in diesen Raum war. „Tja. Willkommen in deinem neuen Zuhause. Fühl dich wohl, denn es kann länger brauchen bis du hier raus kannst.“, meinte Satan. Mir blieb die Spuke weg, als ich das hörte. Wie lange hatte er vor mich hier gefangen zu halten? Naja…schlecht wird das Leben hier sicher nicht sein. Ich hatte alles. Genug zu essen, ein Dach über den Kopf und sogar meine eigenen Diener. Langsam fand ich das unheimlich und ich fragte nach: „Du, Satan?“ Er schaute auf und frage mich: „Was gibt es noch, meine Liebe?“ „Naja…ich würde gern wissen WARUM du mich gerettet hast. Und WAS mache ich hier überhaupt?!?“

Ich verstand die Welt nicht mehr. Aber das war sehr verständlich. Immerhin wollte ich mich grad in den sicheren Tod stürzen als Satan kam und mich rettete. Und mir war auch schwindlig und leicht schlecht. Er schaute auf die mit Silber verzierte Wand und antwortete mir langsam: „Also, das ist so. Ich bin schon seit 685 Jahren alleine. Ich hab schon viele Frauen gerettet, die sich selbst umbringen wollten. Nur leider war bis jetzt noch keine Richtige dabei. Nur als ich sah, wie du dich runter stürzen wolltest, hab ich ein ganz komisches Gefühl im Bauch gehabt. Da bin ich schnell mal dein Leben durchgegangen und hab geschaut, was dir so alles passiert ist. Als ich las, dass deine Tochter und dein Mann tot sind, dachte ich mir, dass ich da eine kleine Chance bei dir hätte. Also ging ich einen kleinen Packt mit dir ein. Deine Tochter darf leben, aber nur wenn du meine Frau wirst. Es ist nicht so schlimm wie es sich anhört. Und ja, du darfst auf die normale Welt gehen. Aber dich wird niemand sehen können, weil du jetzt sozusagen halbtot bist. Du kannst das ganze Leben deiner Tochter mit verfolgen. Ich habe schon alles dafür organisiert. Du kannst sogar jetzt sofort schauen wie es deiner Tochter geht.“

Ich musste nicht lange überlegen, um mich zu entscheiden was ich tun würde. Doch ich war so aufgeregt, dass ich mich sogar hinsetzten musste, weil ich sonst umgefallen wäre. Besorgt schaute er mir ins Gesicht und frage mich: „Schatz? Geht es dir gut? Du bist ja kreidebleich. Was ist los?“ Plötzlich verstand ich nicht einmal mehr was er sagte. Plötzlich sah ich nur mehr schwarz. Als wäre ich in ein Schwarzes Loch gefallen. Ins unendliche Nichts.



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