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KrokoDoc

ein spannendes Spiel
von

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Erstmal danke, dass diese FF überhaupt gelesen wird. Ich hab sie extra für Wolkenfee's Wettbewerb geschrieben, also erwartet bitte nicht zu viel.

Und jetzt, viel Spaß!

Tsune-chan
 

KrokoDoc
 

„Marcel, steh endlich auf! Nur weil du erst heute morgen von der Party zurückgekommen bist, heißt das nicht, dass du bis mittags schlafen kannst! Ich gehe jetzt zur Arbeit, pass aus Marie auf, bis ich zurück bin.“

Mit diesen Worten verließ meine Mutter das Haus und ließ mich mit Marie allein zurück.

„Bruudaaa!!“, rief diese dann auch gleich und kletterte in mein Bett.

„Aufsteeen!“

Und schon klatschten ihre kleinen Patschehändchen auf mein Gesicht.

„Jaja… geh’ doch ein bisschen fernsehen, ich komme dann gleich…“

„Nein! Mama hat gesagt, dass du mit mir spielst, wenn ich mein Frühstück aufesse.“

Na toll. Immer musste meine Mutter zu diesem Mittel greifen. Konnte sie Marie denn nicht anders zum Essen bringen?

„Bruddii….“

Marie machte ein Schmollgesicht. Meine Mutter konnte es anscheinend nicht. Also rollte ich mich auf die Seite und setzte mich hin.

„Was willst du denn spielen?“, fragte ich dann, obwohl ich nicht die geringste Lust hatte irgendein Spiel mit ihr zu spielen. Manchmal war sie ja ganz süß, aber nicht, wenn man nur vier Stunden geschlafen und Kopfschmerzen hatte.

„KrokoDoc!“, rief sie voller Enthusiasmus und sprang auch schon auf um das Spiel aus ihrem Schrank zu holen.

Man hörte wie Millionen von Kartons auf den Boden fielen und dann wie Marie zurück in mein Zimmer hüpfte.

„Wo war das Spiel in deinem Schrank?“, fragte ich genervt, denn ich würde derjenige sein, der das Chaos wieder beseitigen durfte.

„Gaaanz unten!“, sagte Marie dann auch gleich triumphierend. Sie dachte wohl, sie habe eine Glanzleistung vollbracht, indem sie das Spiel von ganz unten herausgekramt hatte.

„Na dann……“

Ich setzte mich, nur mit Trainingshose bekleidet, auf den Boden meines Zimmers.

„Dann pack es schon aus…“

Gesagt, getan, und wenige Sekunden später hatte Marie dem Krokodil auch schon alle Zähne -bis auf einen, den hat sie mal zerbissen und dann hinterm Kühlschrank versteckt, um es zu vertuschen, aber ich hab’s gesehen- wieder eingesetzt und wir konnten anfangen.

In dem Augenblick klingelte es an der Tür.

Ich seufzte. Wer auch immer mich beim Genervt-sein nerven sollte, der konnte aber was erleben.

Ich schlurfte zur Tür und öffnete diese einen Spalt breit. Es sollte mich ja nicht jeder Staubsaugervertreter sofort halb nackt sehen, aber es war nur meine Mutter, die ihren Schlüssel vergessen hatte. Sie wirkte sehr gestresst, weshalb ich mein Genervt-sein-Problem für mich behielt und ihr einfach den gewünschten Schlüssel gab.

Ich trottete in mein Zimmer zurück und wurde von einer breit grinsenden Marie empfangen.

„Du hast verloooreeeen!!“, flötete sie. Ich muss sagen, es ist völlig unmöglich bei diesem Spiel zu verlieren, wenn man nicht anwesend ist, anders als bei Spielen wie „Schwarzer Peter“ oder so könnte sie ja einfach alle meine Karten wegziehen und gewinnen, aber bei diesem Spiel muss man schließlich selbst den falschen Zahn des Krokodils ziehen, um zu verlieren, aber was soll’s, es ist ja auch schließlich völlig egal, ob ich bei „KrokoDoc“ gegen meine 3-jährige Schwester verliere oder nicht.

Jedenfalls bekam ich langsam Hunger und fragte sie deshalb, ob sie nicht auch etwas essen wolle und wider meines Erwartens sagte sie sogar ja.

Wir gingen in die Küche und ich holte für sie einen Fruchtzwerg aus dem Kühlschrank, unter dem irgendwo der kaputte Zahn des Krokodils versauerte, weil niemand jemals den Kühlschrank wegrücken würde, nur um den Zahn danach eh in den Müll zu schmeißen.

Ich selbst nahm mir ein Schokobrötchen.

Wir wollten uns gerade an den Tisch setzten, da klingelte es schon wieder an der Tür.

Konnte man hier nicht einmal seine Ruhe haben?

Ich stand auf, um zu öffnen. Vor der Tür stand Jonas.

„Hi! Ich wollte sehen wie’s dir geht und dachte eigentlich, dass du noch schläfst, aber das scheint ja nicht so. Du siehst nur etwas mitgenommen aus. Kann ich reinkommen?“

Und da schob er sich auch schon an mir vorbei in den Flur.

Es war ja wirklich ausgesprochen nett von ihm, hier anzuklingeln, obwohl er dachte, ich würde noch schlafen. Wirklich, sehr nett, ja, nur äußerst schade, dass er sich geirrt hatte und meine Mutter ihm zuvorgekommen war, um mich zu wecken….

„Oh, hallo Marie, wie geht’s?“

„Guuut!!! Ich habe „KrokoDoc“ von gaaanz unten aus meinem Schrank geholt!!! Willst du mit uns spielen?“

Sie war doch ernsthaft stolz darauf! Das war so unfassbar…

„Bruder, ich bin fertig! Lass uns weiter spielen, Jonas macht auch mit, hat er gesagt.“

Davon abgesehen, dass Jonas, seit er sie begrüßt hatte, nichts mehr gesagt, ich total Lust auf „KrokoDoc“ und zudem noch gar nicht angefangen hatte zu essen, konnten wir jetzt gern zu dritt weiter spielen. Super Idee….

„Gerne!“

Hallo?! Was sollte das denn jetzt. Wie konnte dieser Kerl so was von ausgeschlafen sein, dass er sich freute dieses absolut bescheuerte Spiel zu spielen? Er war doch mit mir zusammen nach Hause gegangen, heute morgen um 6 Uhr!!

Naja, notgedrungen würde ich mein Brötchen eben beim spielen essen.

Nachdem Marie also nach siebenhundertachtundzwanzigtausendmillionenhundert Runden siebenhundertachtundzwanzigtausendmillionenneunundneunzigmal gewonnen -wie auch anders, bei ihren eigenen Regeln. Das eine Mal hatte Jonas gewonnen, aber nur, weil sie ihn so gern mag- und deshalb keine Lust mehr hatte, konnten wir das Krokodil endlich zurück in seine Packung quetschen.

Dann ging Marie in ihr Zimmer und versuchte das Spiel in den Schrank zurückzubefördern, was sich aber als sehr schwierig herausstellte, da der gesamte Boden des Zimmers mit Spielplänen, Würfeln, Spielfiguren, Karten und sonstigen Utensilien bedeckt und somit kein Vordringen bis zum Schrank möglich war.

„Bruudiii…?“

Da hatte sie schon wieder ihren Hundeblick aufgesetzt. Das macht sie immer, wenn ich ihr beim Aufräumen helfen soll, aber diesmal würde ich ihr entkommen.

„Marie, Jonas ist doch gekommen, willst du etwa unseren Gast dein Zimmer aufräumen lassen? Das ist doch unhöflich.“

„Ach, lass mal Marcel, ich mach’ das doch gerne. Wenn wir das nicht jetzt aufräumen, wird es sicher ewig so ’rumliegen.“

Verräter! Wie konnte er nur?! Er wusste ja nicht, wie ewig es dauern würde die ganzen Sachen zu sortieren.

„Huff…selbst Schuld, wenn du heute nicht mehr nach Hause kommst….“

„Jaja, jetzt komm schon.“
 

Als meine Mutter um 8 Uhr von der Arbeit zurückkam, waren wir immer noch nicht fertig. Das lag aber nicht an der Menge, die aufgeräumt werden musste, sondern daran, dass Marie immer zwischendurch irgendeins der Spiele spielen wollte und Jonas niemals „nein“ sagte.

„Ich bin wieder da! Huch, haben wir Besuch?“

Sie kam ins Zimmer und fiel fast in Ohnmacht angesichts des Chaos’, was wir zwar schon zur Hälfte beseitigt hatten, aber immer noch nach einem Bombeneinschlag aussah.

„Was ist denn hier passiert!? Räumt sofort auf! Ach, hallo Jonas.“

„Ich habe „KrokoDoc“ von ganz unten aus dem Schrank geholt!“, sagte Marie wieder stolz.

Naja, wenigstens versuchte sie nicht, es jemand anderem in die Schuhe zu schieben.

„Wir sind doch gerade dabei, Mama, Marie hält uns nur dauernd ab, aber wir schaffen das schon, keine Sorge.“

„Na gut, habt ihr denn ordentlich gegessen?“

Meinte sie jetzt mit ordentlich, dass wir am Tisch gegessen, oder dass wir eine normale Mahlzeit zu uns genommen haben? War aber eigentlich egal, denn ich musste ja beides verneinen.

„Ich denke mal, dieser Blick heißt „nein“, hab’ ich Recht? Jonas, bleibst du zum Essen, dann mache ich schnell ein paar Nudeln und Marie, hör auf herumzuspielen und hilf den beiden beim Aufräumen.“

Das konnte alles so schnell gehen, wenn Marie einfach schmollend auf dem Bett saß und man zu zweit aufräumte. Sollte ich beim nächsten Mal dran denken.

Als meine Mutter uns dann eine halbe Stunde später zum Essen rief, waren wir schon fertig und ich konnte endlich etwas essen und mich entspannen.

„Marcel, du siehst ja immer noch genauso mitgenommen aus wie heute morgen, als ich dich geweckt habe. Vielleicht solltest du auf der nächsten Party nicht ganz so lange bleiben. War Jonas nicht mit dir da? Er sieht total ausgeschlafen aus.“

Was konnte ich denn dafür, dass dieser Typ keinen Schlaf brauchte. Das hieß ja nicht, dass das bei mir auch so war.

„Wie machst du das eigentlich immer?“, fragte ich ihn dann auch gleich mal, in der Hoffnung er würde mir sein Wunderrezept mitteilen.

„Ich weiß nicht. Sobald ich aufwache, bin ich halt einfach nicht mehr müde.“

Wow…..sollte ich auch mal probieren….

„Ich auch! Ich auch!!! Ich bin auch überhaupt nicht mehr müde, wenn ich aufwache!!!“, mischte sich dann Marie ein, die es wohl leid war einen auf beleidigte Leberwurst zu machen.

„Ich habe da eine gute Idee. Jonas, warum übernachtest du nicht einfach hier? Vielleicht wirkt das ja Wunder bei Marcel, wenn ihr gleich lange schlaft, auch wenn ich es eigentlich nicht glaube.“

Toller Vorschlag Mama…wie sollte das denn bitte etwas bringen? Als ob Jonas seine überschüssige Energie auf mich übertragen würde oder so ein Scheiß…aber die Idee war trotzdem nicht schlecht.

„Au ja!!! Jonas schläft bei mir! Ja, Jonas? Bitte, bitte!!!“

„Aber Marie dann bringt das doch alles gar nichts. Außerdem hast du die beiden jetzt schon den ganzen Tag belagert, nehme ich an. Du isst jetzt schnell auf und dann bringe ich dich ins Bett. Jonas ist ja dann morgen auch noch da.“

Gerettet! Danke, Mama!

„Also, ich habe nichts dagegen. Ich muss dann nur zu Hause anrufen. Du leihst mir ja Sachen von dir, oder?“

„Klar, mach’ ich doch immer.“

Es passierte schließlich öfter, dass Jonas, dank meiner Mutter, spontan bei uns übernachtete. Er hatte sogar schon seine eigene Zahnbürste.

Nach dem Essen gingen also Jonas und ich in mein Zimmer, wo ich mich erstmal auf das Bett fallen ließ.

„Uff….was für’n Tag. Ich muss unbedingt schlafen….“

Und das tat ich dann auch. Leider sofort, ohne noch irgendetwas vorher zu tun, schlief ich einfach ein und ließ Jonas verdattert im Zimmer stehen.
 

Als ich wieder aufwachte, war es still. Nur war es nicht ganz dunkel, da die Laterne draußen auf der Straße durch das Fenster schien. Warum konnte Jonas sich nicht mal angewöhnen die Jalousie herunterzulassen?

Ich sah mich um und bemerkte Jonas neben mir im Bett. Er war auch noch zu faul gewesen das Sofa auszuklappen….aber er sah süß aus, wie er da so lag.

Dann fiel mein Blick auf seine Augen. Sie waren offen. Und er sah mich an!

„Öh…auch wach? Wie viel Uhr haben wir?“, sagte ich etwas verwirrt. Warum musste er mich auch mitten in der Nacht anstarren? Okay, hatte ich auch gemacht, aber was tut das hier zur Sache?

Er legte einen Finger auf meinen Mund. Ich hatte wohl zu laut gesprochen und hier waren die Wände auch noch sehr dünn. Marie würde also ziemlich schnell aufwachen. Gut, dass er wenigstens das verhindern wollte…

Dann beugte er sich vor und flüsterte etwas in mein Ohr: „Na, immer noch müde?“

Keine Ahnung warum, aber ich würde rot. Zum Glück konnte er das nicht sehen, war ja fast dunkel und sein Gesicht war eh neben meinem, so dass er mich nicht richtig ansehen konnte.

Ich streckte meine Hand aus und streichelte durch seine Haare.

Er bewegte seinen Kopf und für einen kurzen Moment sahen wir uns in die Augen. Dann spürte ich seine Lippen auf meinen. Sie waren warm und weich.

Ich hatte schon viele Mädchen geküsst, erst auf der Party hatte ich wieder jemanden abgeschleppt, aber noch nie war ein Kuss so schön gewesen.

Und obwohl es nicht einmal ein Zungenkuss war, fühlte ich mich ihm näher, als ich jemals jemandem gewesen war. Hoffentlich fühlte er genauso.

Dann löste er den Kuss und sein Mund wanderte wieder zu meinem Ohr.

So verharrten wir eine gefühlte Ewigkeit. Ich traute mich nicht mich zu bewegen.

Ich hörte, wie er schluckte und dann flüsterte:

„Marcel, ich liebe dich.“
 

So das war's und es geht auch nicht weiter. Ich hoffe, es war trotzdem okay....



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Funkelsternchen
2009-03-01T15:36:24+00:00 01.03.2009 16:36
also ich find's super! Auch das Ende! Ok, es kommte ein bisschen plötzlich und ist vielleicht kurz, aber ich mag das. ^^
Auf jeden Fall ist es süß und man kann sich eigentlich die ganze zeit total in Marcel hineinversetzen :-D
Von:  BassGS
2009-02-01T16:56:54+00:00 01.02.2009 17:56
hey! deine geschichte is echt toll^^ sehr detailliert trotzdem nich langweilig...ziemlich coole idee und das ende is zwar ein wenig überraschend(der typ wacht so auf und der andere starrt ihn an-zuerst ein bisschen unheimlich^_~ aba wenn man dann zu ende gelesen hat versteht man das dann doch^^) aba trotzdem cool^^ kommt sofort in die favoriten! weiter soo^^
p.s.: vielleicht solltest du herrn gahlen überreden dass du die nächste deutsch klausur für mich schreiben kannst^^
Von:  Wolkenfee
2008-06-12T13:43:16+00:00 12.06.2008 15:43
Yay, KrokoDoc!
Ich finde die Idee wirklich super!
Dass der Zahn unterm (hinterm?) Kühlschrank ist, ist so lustig.
Und auch, dass sie das Spiel ganz unten aus ihrem Schrank geholt hat und stolz darauf ist, ist witzig.
Die Übernachtung ist eine sehr gute Idee und du hast das gut eingebracht. Dass mit dem Übertragen der überschüssigen Energie ist cool.^^
Ja, nur das Ende kommt irgendwie etwas plötzlich und auch nicht ganz nachvollziehbar, aber ist nicht so schlimm.
Glückwunsch zum dritten Platz!
Von: abgemeldet
2008-06-03T14:08:06+00:00 03.06.2008 16:08
Ich finde sie echt toll. Du hast wohl Talent zum Schreiben, rede dir nix anderes ein! Das Ende war vlt etwas überraschend aber trotzdem super. Schreibst du noch mehr? Es macht bestimmt viel Spaß deine Geschichten zu lesen^^


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