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Wo die Liebe hinfällt

Rufus & Tifa
von

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Notfall

Kalm, eine Woche später, 14.00 Uhr:

Arbeiter liefen in dem großen Gebäude herum. Tseng hatte einige Vertrauenswürdige ausfindig machen können, um mit ihrer Hilfe das Anwesen am Stadtrand von Kalm auf Vordermann zu bringen. Außerdem hatte er Cloud engagiert. Der Kurierfahrer war allerdings noch nicht da und das wunderte den Wutainesen. Cloud hatte zugesagt, um 13.00 Uhr zu kommen und jetzt hatte er bereits über eine Stunde Verspätung. Hinter Tseng bastelte ein Elektriker an der Steckdose herum. Der Mann hatte das Gehäuse abgenommen und überprüfte gerade die Kabel, als ein Rufen erklang. Tseng stöhnte und verließ den Salon. Der Eingangsbereich war von Möbeln zugestellt. Die sollte der hiesige Polsterer später abholen kommen und neu beziehen. Rufus stand auf der dritten Treppenstufe und schaute zu Tseng hinüber.

"Ich hab' was mit dir zu besprechen.", meinte er.

Der Blondschopf trat die Stufen herab und zeigte dann zur Tür.

‚Also ein Spaziergang.’, dachte Tseng und folgte seinem Chef. Was dieser so Wichtiges mit ihm zu besprechen habe, war ihm schleierhaft und so schwieg er vorerst. Die beiden gingen ein paar Schritte zusammen, bis sie sich etwas vom Haus entfernt hatten und Rufus sagte:

"Ich möchte einen … neuen Piloten."

Tseng blieb stehen und schaute Rufus an. Der Blondschopf stoppte ebenfalls seine Schritte und erwiderte den Blick.

"Nur für den Fall, dass Reno mal wieder besoffen ist, versteht sich."

Der Turk nickte verstehend und ging dann wieder weiter. Ja, über das Problem "Reno = einziger Helikopterpilot" hatte er sich auch schon so seine Gedanken gemacht. Es war äußerst dumm, nur einen zu haben.

"Sir, vielleicht ist es am besten, wenn von uns anderen noch einer den Pilotenschein macht."

"Hm, ja, hm, das ist wohl das Beste.", meinte Rufus zerstreut, "Wie läuft es denn sonst so voran?"

"Ganz gut. Die Arbeiter sind tüchtig. Ein paar Wochen und wir können übersiedeln."

"Gut. Und Elena?"

Tseng zuckte zusammen. Wieso sprach Rufus ihn darauf an? Überhaupt, wieso sollte der Wutainese etwas sagen?

"Tseng?"

"Ja? Ich möchte nicht darüber reden."

"Och warum denn?"

"Na ja …"

Der Turk sprach nicht weiter. Rufus brauchte nicht wissen, dass es zwischen Tseng und Elena momentan nicht so gut lief. Vor allem auch, weil letztere einen ziemlich hibbeligen Charakter hatte. Oder weil Tseng zu verklemmt war. So genau wusste er das nicht. Jedenfalls hatte Tseng sich in letzter Zeit beziehungstechnisch etwas von Elena entfernt und das kam ihm komisch vor.

"Ich möchte wirklich nicht darüber reden."

"Hmpf. Vertraust du mir etwa nicht?", fragte Rufus.

Der Blondschopf klang beleidigt. Überhaupt war er in letzter Zeit ziemlich launisch und ließ seine Turks das immer wieder spüren. Tifa hatte ihn einmal unter der Woche besucht, vormittags in Healin, aber sie konnte nicht lange bleiben. Seitdem hatte er sie nicht mehr zu Gesicht bekommen, weil die Renovierung der Villa ihn zu sehr einspannte. Genervt schaute Rufus den Turk von der Seite her an. Tseng war sichtlich unbehaglich zumute, aber er kam gar nicht auf die Idee, mit der Sprache rauszurücken. Und so beließ es Rufus einstweilen dabei. Wortlos schlenderten die beiden Männer um die Hausecke und bekamen dann das Anwesen wieder zu sehen. Von außen sah es weit besser aus als von innen, doch das würde sich schnell geändert haben. Vor dem Gebäude stand ein Motorrad, Cloud's Maschine. Der Kurierfahrer war allerdings nicht zu sehen. Rufus und Tseng gingen zu der Villa hinüber und betraten sie. Rude kam gerade vom Salon rechts herausgelaufen, hinter der Sonnenbrille war sein ernster Gesichtsausdruck allerdings nicht zu erkennen.

"Sir, kommen Sie schnell."

Der Glatzkopf verschwand wieder in dem Raum. Die beiden Spaziergänger beschleunigten ihre Schritte und folgten Rude. Die Turks waren im Salon anwesend, ebenso Cloud mit Marlene und Denzel im Schlepptau. Rufus runzelte die Stirn und machte einen Schritt weiter in das Zimmer hinein.

"Ist was passiert?", fragte er, "Wieso schaut ihr denn alle so ernst?"

Cloud trat ihm entgegen und drückte ShinRa Junior einen Zettel in die Hand. Darauf waren aus Zeitschriften ausgeschnittene Buchstaben aufgeklebt. Ein Wort stach ihm ganz besonders ins Auge, 'Tifa'. Rufus las sich den Brief kurz durch und starrte dann den Kurierfahrer an, der sich nicht gerührt hatte. Der schaute wütend zurück. Es bestand kein Zweifel daran, wen er für Tifa's Entführung verantwortlich machte. Rufus schwankte kurz und ging dann zu einem der Regale hinüber, um sich abzustützen. Tifa von irgendwelchen Gangstern entführt, um Geld von ShinRa zu erpressen.

"Ich hoffe, du weißt, was zu tun ist?", meinte Cloud rundheraus.

Rufus schaute den Kurierfahrer an, sah ihn aber nicht richtig. Die beiden Kinder, die sich im Raum befanden, drückten sich an Cloud und schauten ängstlich zum ehemaligen Präsidenten hinüber. Rude, umsichtig wie immer, ging aus dem Raum und kam nach einer Weile mit einem Stuhl zurück, den er Rufus hinstellte. Der Blondschopf hockte sich dankbar darauf und nahm dann den Kopf in seine Hände.

"Wieso …?", murmelte er leise.

"Sir, reißen Sie sich zusammen.", meinte Tseng.

Rufus' Kopf zuckte nach oben. Verstört schaute er den Wutainesen an.

"Ja, ich …"

Marlene ging zu dem Blondschopf hinüber und schaute ihn bekümmert an. Tseng stöhnte nur und rief dann seine Turks zu sich. Cloud winkte er ebenfalls heran und die fünf steckten die Köpfe zusammen. Ab und zu konnte man Getuschel von ihnen hören, aber was genau sie besprachen, verstand Rufus nicht. Traurig starrte er nur auf den Boden vor sich. Marlene legte vorsichtig ihre Hand auf seinen Rücken, sagte aber kein Wort. Währenddessen besprach Tseng mit den anderen die Lage.

"Cloud, wo hast du den Brief her?", fragte er.

"In der Bar gefunden.", antwortete dieser, "Marlene und Denzel waren noch in der Schule und ich hatte ein Päckchen auszuliefern.

"Wann hast du Tifa das letzte Mal gesehen?"

"Heute morgen beim Frühstücken."

"Hm. Ihr Handy?"

Cloud streckte Tseng wortlos das Mobiltelefon entgegen.

"Und jetzt?", fragte Reno.

"Wir werden wohl warten müssen, bis die Entführer sich melden."

"Und wenn nicht?", fragte jemand.

Tseng antwortete nicht darauf. Über die Möglichkeit, dass sich niemand meldete und Geld erpresste, wollte der Turk gar nicht nachdenken. Überhaupt würde es auch gar keinen Sinn machen. Wieso sonst hätte man Tifa dann entführen sollen, wenn man nicht Geld von Rufus ShinRa erpressen wollte? Der Wutainese schaute wieder zu seinem Chef hinüber, der wie von allen guten Geistern verlassen aussah.

"Wieso sonst sollte man Tifa entführen?", fragte Tseng in die Runde hinein.

Er wartete keine Antwort mehr ab, sondern ging zum ehemaligen Präsidenten hinüber und schob Marlene sachte zur Seite.

"Sir? Wir holen Ihnen Ihre Freundin zurück."

"Ja … Das wäre nicht schlecht."

Cloud seufzte theatralisch und ging dann zu Denzel. Er beugte sich zu dem Jungen hinunter und sah ihn aufmunternd an.

"Hey. Das kommt wieder in Ordnung."

"Meinst du?", fragte der Junge schüchtern.

"Yeah."

Tseng sah seinen Vorgesetzten ernst an.

"Sir. Vielleicht ist es besser, wenn Sie erst einmal nach Healin zurückkehren. Hier in der Stadt ist es zu gefährlich geworden."

"Eh?"

Der ehemalige Präsident sah den Wutainesen zwar an, verstand aber nicht wirklich, was dieser ihm erklärte. Er nickte nur einmal kurz und stand dann schwerfällig auf. Er ließ sich von seinen Turks nach draußen führen, Cloud folgte ihnen mit den Kindern. Im Eingangsbereich kam ihnen der Maler entgegen. Aber Tseng musste ihm nur einen Blick zuwerfen, um ihn zu vertreiben.

"Kommen Sie, ich bring Sie zum Heli.", meinte Reno und griff nach Rufus' Arm.

Der Blondschopf ließ sich mitziehen und Rude folgte den beiden wie ein Schatten. Tseng jedoch blieb stehen, als sie das Haus verlassen hatten und hielt Cloud an.

"Vermutlich werden sich die Entführer in der Bar melden. Oder über ihr Handy."

"Alles klar.", antwortete der Kurierfahrer.

"Rude soll sich das Gerät mal anschauen.", erklärte der Wutainese geheimnisvoll.

"Eh? Wie meinst du das?"

"Erklär ich dir später. Jetzt lass uns lieber einmal nach Healin verschwinden."

Tseng sagte nichts weiter sondern drehte Cloud nur den Rücken zu. Dieser folgte dem Turk widerwillig mit den Kindern an der Hand. Eilig folgten sie dem Kurierfahrer zu dessen Motorrad, während Tseng seinen Turks zum Helikopter folgte.
 

Healin, etwa 15.30 Uhr.

Diverse Kabel wellten sich über den Tisch hinüber zu einem Notebook. Rude saß vor dem Gerät und blickte ernst in den Bildschirm hinein. Bisher hatte noch niemand auf Tifa’s Handy angerufen und der Glatzkopf war deswegen etwas nervös. Neben dem Turk saß Denzel auf einem Stuhl und langweilte sich. Cloud hatte die Kinder in der Healin Lodge abgesetzt und war dann von Tseng angewiesen worden, das Telefon im 7. Himmel zu beaufsichtigen. Momentan war es leider nicht möglich, beide Telefone anzuzapfen, um den Anrufer ausfindig machen zu können. Dementsprechend schlecht war die Stimmung in Healin.

Rufus hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen. Tseng wollte gar nicht wissen, was dem Chef momentan durch den Kopf ging. Marlene hatte sich irgendwann unauffällig hineingeschlichen, als der Turk-Chef gerade nicht hingesehen hatte. Vermutlich versuchte das Mädchen gerade, Rufus zu trösten. Tseng hielt das ein bisschen für Ironie des Schicksals. Der ehemals mächtigste Mann der Welt ließ sich von einem kleinen Kind trösten. Ein leises Seufzen entwich dem Wutainesen und er ging zu Rude hinüber.

"Ich hoffe, das klappt alles.", sagte Tseng.

"…"

Reno lehnte am Fenster gegenüber und drehte sich zu dem Tisch um, an dem Rude saß. Ernst schaute er Tseng an.

"Also, Rude weiß schon, was er tut! Nicht wahr, Partner?"

"…"

"Ja, ich mein' ja nur."

Tseng klang genervt. Überhaupt war er gereizt, seit sie sich in Healin befanden. Elena hatte sich damit entschuldigt, etwas erledigen zu müssen und war verschwunden. Der Wutainese hatte nur eine Augenbraue hochgezogen, aber nichts gesagt. Genervt lief Tseng jetzt im Vorraum auf und ab und brachte die anderen beiden Turks fast zur Weißglut. Der Rotschopf seinerseits stieß sich vom Fensterbrett ab und ging zu seinem Partner hinüber. Interessiert blickte er auf das Fenster, die so etwas Ähnliches wie eine Systemleistung anzeigte. Alle Werte befanden sich im grünen Bereich, das Programm zur Gesprächerückverfolgung sollte also einwandfrei funktionieren.

"Hey Dude, wenn sich nicht bald etwas tut, kriegt Tseng wieder seine komischen Flecken."

Rude nickte nur. Wenn etwas nicht nach Plan verlief, konnte Tseng unangenehm sein. Reno schaute auf das Handy, das einsam auf den Tisch lag. Er wollte danach greifen, aber ein Blick von Rude hielt ihn zurück. Also starrte der Rotschopf weiter auf das Mobiltelefon, als ob er es allein durch seinen stechenden Blick zum Klingen bewegen könnte. Als sich nichts tat, seufzte Reno nur und ging wieder zum Fenster hinüber.
 

Marlene stand neben dem Bett, auf dem Rufus lag. Der Blondschopf hatte die Hände unter seinem Kopf verschränkt und starrte an die Decke. Das Mädchen beachtete er gar nicht. Marlene hielt es für ratsam, etwas zu sagen, überlegte aber schon seit geraumer Zeit hin und her.

"Tifa geht's bestimmt gut…", brachte sie zögerlich hervor.

"Hm.", machte Rufus.

"Sie kann auf sich aufpassen…"

"Hm."

"Tifa lässt sich bestimmt nichts gefallen."

"Hm."

Marlene verdrehte die Augen gen Himmel.

"Außerdem hat sie Sie gern."

"Hm."

"Ich geb's auf."

Das Mädchen hörte gar nicht mehr auf das Geräusch, das Rufus von sich gab. Sie kannte es inzwischen schon auswendig. Marlene ging, ohne Rufus weiter zu beachten, zur Tür hinüber und verließ das Zimmer. Tseng drehte sich zu ihr um und sah sie interessiert an.

"Ähm…", machte Marlene.

"Ist schon okay.", sagte Rude.

"Wie geht's ihm?", fragte Reno.

Der Rotschopf ging zu Marlene hinüber, hob sie kurzerhand hoch und setzte sich mit ihr zu Rude an den Tisch. Kurz warf Reno wieder einen Blick auf den Bildschirm. Immer noch alles im grünen Bereich.

"Na ja. Er hört mich nicht. Sagt immer nur 'Hm' und so."

"Aha.", antwortete Reno.

Tseng sagte nichts. Innerlich hoffte er nur, dass sich die Angelegenheit möglichst schnell regeln ließ und Rufus seine geliebte Tifa wieder in die Arme schließen konnte. Nicht auszudenken, was für ein Donnerwetter hereinbrach, wenn sie das Mädchen nicht zurück bekamen. Der Wutainese blickte gerade in dem Augenblick auf das Handy, als es zu vibrieren begann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Cloe86
2008-12-14T23:02:36+00:00 15.12.2008 00:02
Oh mann! Ich hatte schon Angst du schreibst nicht weiter!
Bin ich ja beruhigt und für ne Schreibblockade kann man ja nix:)
Das warten hat sich ja auch gelohnt, das Kap war wiedermal klasse.Der Entführer sollte nur aufpassen weder mir noch Aruna über den Weg zu laufen... das würde er nicht überleben^^
Marlene ist echt süß, wie sie versucht Rufus aufzuheitern.
Bin ja mal gespannt wie es weiter geht.

*auf die Knie fallen lass und Dackelblick aufsetzt*: Bitte lass uns nicht so lange warten...BITTE!

glg Cloe86
Von:  Aruna
2008-12-12T22:39:25+00:00 12.12.2008 23:39
Hey, das ging ja schnell. Tseng kriegt also Flecken, wenn was nicht nach Plan läuft. Kenn ich irgendwo her. Ich krieg immer Flecken, wenn ich mich aufrege :)
Hoffentlich kriegen sie Tifa unversehrt zurück. Und hoffentlich überwindet Tseng seine Krise mit Elena.
Mach weiter so.
lg Aruna
Von:  Aruna
2008-12-12T10:31:24+00:00 12.12.2008 11:31
Endlich! Die Wartezeit war unerträglich. Aber ich kenn das mit den Schreibblockaden. Dann geht einfach nichts mehr.
Welcher Vollpfosten hat Tifa entführt? Lass uns bitte nicht wieder so lange warten. Ist grad so spannend :)

lg Aruna


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