Zum Inhalt der Seite

Loslassen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Loslassen

Da stand sie nun, glücklich in seinen Armen, da wo eigentlich ich stehen sollte. Wieder schossen Tränen in die Augen. Ich hätte glücklich mit ihm werden können, hatte es aber nicht gewollt und jetzt als ich meine Gefühle endlich zu ihm deuten konnte, hatte er eine andere in sein Herz geschlossen. Innerhalb von ein paar Sekunden war mein Herz in tausend Teile zerbrochen, doch sie würden sich nicht wieder zusammensetzten.

Unschlüssig stand ich da und wusste ich nicht was ich tun sollte. Nur eins war mir klar: Ich wollte hier nicht weiter herum stehen und dem verliebten Paar zusehen. Ich hatte es verdient, vor einem Monat war er zu mir gekommen und hatte mir seine Gefühle mitgeteilt. Ich hatte nichts Besseres zutun als ihn zu verletzten, wenn ich nur früher meinen Gefühlen klar gewesen wäre. Doch jetzt war es zu spät, ich hatte schon einmal sein Leben zerstört, ich würde es bestimmt nicht noch einmal tun. Langsam lief ich ein paar Schritte zurück und unterdrückte meine Tränen. Ich wollte nur nach Hause und die Teile meines zerbrochenen Herzens zusammen zu sammeln. Ich drehte mich um und wollte das Lokal verlassen, als ich mit einem Kellner zusammen stieß und ungewollt Aufsehen erregte. Leider bekam er es auch mit, völlig überrascht schaute er mich an. Mit seinen Lippen formte er ein lautloses „Was machst du denn hier?“, ohne noch weiter darüber nach zu denken rannte ich davon.
 

Ich rannte.
 

Die Tränen in meinen Augen, ließen mich meine Welt nur noch verschwommen wahrnehmen. Doch es war mir egal. Nur noch weg von hier, hallte es in meinem Kopf wieder. Immer noch sah ich seinen überraschten Gesichtsausdruck vor mir, was mir noch mehr Tränen in die Augen trieb. Langsam fing es an zu regnen und meine salzigen Tränen mischten sich mit dem kalten Regenwasser. Ich stieß mit Leuten zusammen, die mir wütende „Pass doch auf!“, hinterher riefen.

Doch ich rannte weiter, immer weiter.
 

Ich wusste nicht wie lange ich gerannt war doch irgendwann konnte ich nicht mehr und meine Beine gaben in den aufgeweichten Straßen nach.

Ich fiel zu Boden.

Der Boden war hart, ich hatte an den Armen Schürfwunden, doch der stechende Schmerz in meiner Brust machte das alles ungeschehen. Trieb mich immer weiter voran und würde erst ruhe geb, wenn ich erschöpft in den Schlaf gesunken war.
 

Unaufhaltsam trommelte der Regen auf mich nieder und weichte meine Kleider auf. Es war mir egal. Ich war von oben bis unten mit Schlamm bedeckt und ich hatte mir meinen Knöchel verstaucht, doch noch immer war es mir egal.
 

Immer wieder sah ich das Bild von ihm und seiner glücklichen Freundin vor mir und begann erneut zu weinen. Wie ein Wasserfall liefen mir die Tränen übers Gesicht und tropften auf die nasse Erde. Mir wurde klar, dass ich lernen musste ohne ihn zu leben. Ohne jemals die seine gewesen zu sein, ohne jemals in seinen Armen gelegen zu haben. Ohne Geborgenheit gespürt zu haben, ohne die erwiderte Liebe.
 

Mir war einfach zu spät klar geworden, dass ich für immer bei dir sein wollte. Ich wollte ein Bett mit dir teilen, eine Wohnung und vielleicht später eine Familie.

Ich wollte nur bei dir sein, deine Hand halten wenn es dir schlecht ging und dich pflegen wenn du krank bist. Dich in meinen Armen halten, wenn du jemand starkes an deiner Seite brauchst. Dir zuhören, wenn du jemand um Zuhören brauchst. Ich wollte dein bester Freund sein, mit dem du dich zwar streitest aber trotzdem immer wieder verträgst. Ich wollte der Mensch für dich sein, der dich von ganzem Herzen liebte und niemals damit aufhören konnte.
 

Einmal hatte mein Vater zu mir gesagt, ich würde alles bekommen, wenn ich es mir nur von ganzem Herzen wünschte.

Doch du warst nicht da.
 

Langsam ließ der Regen nach, bis er schließlich ganz aufhörte. Es war Nacht geworden, dir Sterne funkelten auf dem schwarzen Nachthimmel. Ich wusste, dass ich niemals aufhören könnte dich zu lieben, doch ich würde dir alles Glück der Welt wünschen. Und noch viel mehr.
 

Ich sollte dich loslassen, doch das machte mir am meisten angst. Wie konnte man so einen geliebten Mensch jemals loslassen?
 

Es würde sehr lange dauern bis ich dich vergessen konnte und bereit war neue Menschen zu treffen. Doch ich wollte diese Schwierigkeiten auf mich nehmen, nur damit du glücklich wirst.
 

Glücklich nicht mit mir aber mit der Frau, die dich liebt und die, die du so sehr liebst …



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Amatao_Fullmoonangel
2009-09-05T13:46:21+00:00 05.09.2009 15:46
Wow!
Wusste gar nicht das du sowas schönes schreiben kannst.
Respekt!
*verbeug*
Von:  koennte-sein
2009-08-29T16:59:11+00:00 29.08.2009 18:59
die ist voll traurig..aber shcön *gänsehaut*
Von: abgemeldet
2008-05-30T15:03:20+00:00 30.05.2008 17:03
Ohman Yuki-chan was machst du mit mir??
Ich heul hier schon ;A;
Die FF ist echt toll,
du hast Talent ;z;
Und sag jetz bloß nix falsches ich kenn dich XD
Ich dacht ich steh daneben moar ;A;
Du machst mir Angst xD

Die FF ist echt super gelungn!!
Die kommt zu meinen Favos *knuff*

Daisuki~~

Deine Sayu ♫
Von:  Lana_Cat
2008-05-24T14:38:04+00:00 24.05.2008 16:38
T_____T Oh Gott....so schön und doch so traurig. Dieser Fic trifft mich,wahrscheinlich weil es mir so ging....in der Wienwoche....*drop*


Sehr sehr schön geschrieben.

Du bist ein Mensch mit Gefühlen,und das zeigt sich in diesem FanFic eindeutig.

mach weiter so^^

HDL

deine Lana
Von:  Sakazuki
2008-05-19T15:13:50+00:00 19.05.2008 17:13
*schnief* so ergreifend....Der arsch soll sich verfatzen oder ich werde aggressiv òó
Sehr schön fomoliert^^ich mag es^^
Von: abgemeldet
2008-05-19T12:21:16+00:00 19.05.2008 14:21
Ich bin sprachlos darüber !!!!
dazu kann man nur sagen es ist einfach
wunderbar aber auch traurig !!
Du hast es sicherlich durch gemacht
sonst könnterst du es nicht schreiben
=)

Von: Snowflake86
2008-05-18T21:57:43+00:00 18.05.2008 23:57
Q__Q das ist so Traurig und Herzergreifend *schon nach dem ersten Satz die Tränen kamen*.
Ich kann mich MagisterFynns Meinung nur anschließen.

Mach weiter so *ganzfestknuddel*
HDGDL Snowy ^.~
Von:  _-Fynn-_
2008-05-18T20:36:38+00:00 18.05.2008 22:36
Wunderschön!
Mit so wundervollen worten eine deartige betroffenheit zu formulieren, lässt darauf schließen, dass du ähnliches erlebt hast; korrigiere mich, wenn ich mich irre.
Du schaffst es mit deinen Ausdrücken und deiner Feinfülligkeit jede situation so darzustellen, dass der Leser tatsächlich das gefühl bekommt den Ernst in jeder Lebens- und gefühlslage beim Protagonisten zu verstehen und sogar Verständnis und Mitleid entwickeln.
Abgesehen von einigen grammatikalischen Fehlern^^', ist es eine sehr gelungene Geschichte!

PS: Falls du noch tipps möchtest gebe ich dir gerne welche!^^
Von:  Cooro-w
2008-05-18T20:32:35+00:00 18.05.2008 22:32
coole sty aber viele fehler XD egal is trotzdem seeehr gut
Von: abgemeldet
2008-05-18T20:20:35+00:00 18.05.2008 22:20
find ich total süß, echt gut gelungen! teilweise merkt man als leser die verzweiflung des darstellers in der geschichte. echt super gemacht! :)


Zurück