Zum Inhalt der Seite

Alles nur ein Traum?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

A little Lovestory

Ich wusste, dass mein Leben nach diesem Tag nicht dasselbe wie vorher wäre, doch auf welche Art und Weise diese Veränderung geschehen würde, hätte ich niemals ersonnen.

Ich sollte mich erstmal vorstellen. Mein Name ist Zeturoya. Ich bin der Sohn eines Bauern und habe vor kurzem meinen siebzehnten Geburtstag gefeiert.

Ich stamme aus Goten-No-Fujiyu, oder genauer aus einem kleinen Dorf namens Hayuya. Hayuya ist ein Kaff am Ende der Welt und kaum einer hat dieses Dörfchen je verlassen um irgendwo anders hinzuziehen.

Warum? Die anderen Ortschaften sind einfach zu weit weg. Wir leben total abgeschieden und praktisch von der Außenwelt abgeschnitten.

Das liegt wohl daran das Hayuya nur ein einfaches Bauerndorf ist, für das sich niemand interessiert…

Dabei haben wir etwas ganz besonderes:

In der Mitte unseres Dorfes steht ein Schrein in dem sich die vier legendären Schwerter der Elemente befinden. Doch das ist ein Geheimnis, welches nicht an die Öffentlichkeit kommen darf, denn dann würden alle bösen Kreaturen und machthungrigen Menschen versuchen, die heiligen Schwerter zu stehlen. Ohne diese Schwerter könnte unser Dorf nicht lange überleben, weil uns sonst Horden von Dämonen vernichten würden…

Dieser Schrein ist Quelle vieler Legenden und Mythen. Zum Beispiel soll es einmal einem Krieger namens Ikatoki gelungen sein, mit nur einem der vier Schwerter eine Hydra nieder zu strecken. Das ist eine unglaubliche Leistung, denn die Hydren in Goten-No-Fujiyu sind sehr mächtig und haben viele verborgene Eigenschaften. Jedenfalls versiegelte Ikatoki die vier Schwerter in unserem Dorfschrein und laut Legende kann nur ein Nachfahre von ihm die Schwerter berühren, ohne von den ihn innewohnenden Elementen verletzt zu werden. Wenn man dann auch noch zusätzlich über die Macht verfügt, die Elemente zu kontrollieren und zu vereinen, kann man mit viel Übung lernen, die Schwerter zu führen. Dies ist jedoch seit über 300 Jahren niemandem mehr gelungen.

Und noch etwas ist besonders an diesem Schrein…

Von ihm scheint eine Aura auszugehen, die unser Dorf vor den üblen Kreaturen beschützt, die außerhalb unserer Dorfgrenze lauern. Doch niemand außer mir scheint diese Aura sehen oder spüren zu können. Das macht mich natürlich nachdenklich, ob ich vielleicht eine besondere Kraft innehabe?

Jedoch interessieren sich die Leute bei uns in Hayuya kaum noch für diese Legende und das macht meinen Vater traurig. Er sagt immer wieder, dass wir ohne sie kein ruhiges Leben in Abgeschiedenheit führen könnten.

Und die meisten Einwohner waren gerade über diese Abgeschiedenheit sehr glücklich und genossen ihr Leben in dem geruhsamen Städtchen. Trotzdem hörten sie meinem Vater nicht zu…

Ich bin allerdings von einem ganz anderen Schlag. Ich glaube meinem Vater und bin der Überzeugung, dass es eines Tages wieder einen Element-Krieger wie Ikatoki geben wird.

Meiner Meinung nach ist dieses Kaff eine Fessel, die mich davon abhält frei zu sein.

Sicher, die riesigen fruchtbaren Felder voller gold-gelbem Korn und die großen Gärten der Bewohner mit unzähligen Arten von Gemüse und Beeren sehen schön aus, und ermöglichen auch eine unabhängige Nahrungsversorgung, aber ich bin einfach nicht zum Bauerndasein geschaffen.

Ich liebe es zum Beispiel, mit meinem Vater Schwertkampf zu üben. Selbstverständlich benutzen wir nur Holzschwerter, damit wir uns nicht gegenseitig verletzen, doch trotzdem lerne ich viel über die Kunst des Schwertkampfes.

Mein Vater und ich kämpfen jede freie Minute, die er aufbringen kann und er ist immer wieder erstaunt, wie gut ich schon geworden bin.

Mein Vater behauptete sogar einmal, dass ich schon besser sei als er!

Doch wenn es um das aussähen von Samen geht oder ich den Acker umpflügen muss, mache ich immer alles falsch…

Meine Mutter findet das natürlich schrecklich aber mein Vater konnte sie davon überzeugen, dass es besser wäre, meine Talente auszunutzen anstatt meine Schwächen ein bisschen zu verbessern. Diese Meinung teile ich mit ihm, denn ohne diese Entscheidung hätte mich mein Vater nie in die Geheimnisse der Elemente eingeweiht.

Eigentlich darf ich darüber niemandem etwas erzählen doch ich mache mal eine Ausnahme. In Goten-No-Fujiyu gibt es 6 Elemente, die alle in Verbindung miteinander stehen.

Diese sechs Elemente sind Wasser, Feuer, Erde, Luft, Licht und Zeit.

Es kommt euch jetzt bestimmt komisch vor, dass wir Zeit als Element bezeichnen, doch die Elemente werden dadurch gekennzeichnet, dass man sie sich zunutze machen kann.

Ob als einfacher Bauer die Verwendung von Feuer zum braten von Fleisch oder als Magier die Verwendung von Erde zur Erschaffung von Golems oder Mauern.

Es gibt tatsächlich sehr wenige, unglaublich mächtige Zauberer, die das Element Zeit beherrschen. Wenn die sechs Elemente in Einklang gebracht werden und zusammen verwendet werden, könnten sie eine Macht freisetzen, die so gewaltig ist, dass man damit eine ganze Welt wiederaufbauen oder sogar ganz neu erschaffen könnte.

Geriete diese Macht aber in die falschen Hände, könnte sie dazu genutzt werden, eine Welt vollends zu zerstören oder um Tod und Leid über ganz Goten-No-Fujiyu zu bringen.

Mein Vater vertraute mir die Geheimnisse der Elemente an, weil er wusste, dass ich sie nur zu meinem eigenen Schutz und zum Schutz anderer verwenden würde.

Außerdem erzählte meine Mutter mir, dass die Elemente in meiner Nähe stärker zu sein scheinen. Was es damit auf sich hat, weiß ich allerdings selber nicht. Doch nun zu etwas ganz anderem, nämlich zu meiner besten Freundin und meiner heimlichen Liebe.

Meine beste Freundin heißt Akitoki. Sie ist das hübscheste Mädchen aus ganz Hayuya.

Akitoki ist 1,69 m groß und hat eine leicht gebräunte Haut. Das kommt wohl daher, dass sie immer mit mir durch die Wälder und Täler streift und wir viel in der Sonne liegen und uns zusammen die Wolken anschauen oder uns Geschichten erzählen.

Ihre Augen sind von dem schönsten violett, dass ich je gesehen habe. Es ist kein dunkles; kaltes Violett, sondern ein zartes, herzerwärmendes Violett. Es sieht beinahe so aus, wie die Farbe von ihren Lieblingsblumen, den Veilchen. Sie hat langes, weißes Haar das ihr bis zur Taille reicht. Das Haar hat einen leicht silbrigen Glanz, wenn die Sonne darauf strahlt.

Ihre kleine Stupsnase und der perfekt geformte Mund mit leicht geröteten Lippen passen super zu ihr. Ohne Zweifel könnte Akitoki mit ihrer Traumfigur Model werden, aber sie sagt immer, dass sie lieber eine Magierin wäre.

Das schöne an Akitoki ist, dass sie zu ihrem tollen Aussehen auch einen superguten Charakter hat. Ich kenne keine andere Person, die so gutherzig und freundlich ist. Sie ist immer für ihre Freunde da und kümmert sich wirklich liebevoll um sie.

Ich kann froh sein, dass ich einer ihrer Freunde bin und ich bin sehr stolz darauf, dass sie mich mag. Akitoki ist sehr gefühlvoll, sie redet oft mit mir über ihre Gefühle oder auch über ihre Probleme. Letzteres jedoch eher selten, weil sie fast nie Probleme hat.

Eine Besonderheit an ihr ist auch noch ihre Weltoffenheit, sie hat für jeden etwas übrig und urteilt nicht nach Aussehen oder Herkunft.

Worüber ich mich auch oft freue, ist, dass Akitoki sich oft Sorgen um ihre Freunde, also auch um mich, macht. Dass liegt in ihrer Natur, denn sie will immer für sie da sein und ihnen helfen. Das tut sie auch mit Erfolg und es gab noch kein Problem, was wir nicht gemeinsam hätten lösen können.

Akitoki hat viele Stärken und die wichtigsten sind ihre Offenheit für die Probleme anderer und ihr Mut, auch in einer schwierigen Situation nach vorne zu blicken und an ein gutes Ende zu glauben.

Natürlich ist sie nicht perfekt und hat auch eine kleine Schwäche, denn sie hat in sich selbst kein Vertrauen und behauptet immer, sie sei schwach.

Ich habe schon oft versucht, ihr das auszureden, weil es vollkommener Schwachsinn ist, doch sie glaubt fest daran, dass sie schwach ist und lässt sich einfach nicht vom Gegenteil überzeugen. Ich hatte mich schon im Kindergarten mit ihr angefreundet, als ihre Eltern zu uns ins Dorf zogen.

Ich war ihr erster neuer Bekannter und bin deshalb auch zu ihrem besten Freund geworden. Wir haben viele gleiche Interessen und gemeinsame Hobbies. Mit der Zeit lernte ich sie immer besser kennen und merkte, dass ich mich immer mehr zu ihr hingezogen fühlte. Als ich dann vierzehn war, wurde mir klar, dass ich mich in Akitoki verliebt hatte. Dass durfte sie niemals erfahren! Und so hatte ich ihr nie gesagt, was ich für sie empfinde. Ich hatte Angst unsere Freundschaft zu zerstören und natürlich habe ich auch eine Riesenangst davor, dass sie mich abweisen würde. Das größte Problem war für mich jedoch, dass ich es mich einfach nicht traute, dieses Thema anzusprechen, wenn ich mit ihr unterhielt. Ich konnte ganz locker mit ihr über alles Mögliche sprechen, doch wenn mal das Thema Beziehungen oder so etwas in der art auftauchte, sagte ich fast gar nichts und überlies das Reden Akitoki. Ich hatte das Gefühl, dass sie irgendetwas ahnte. Ich fragte mich immer wieder „Weiß sie etwa, dass ich in sie verliebt bin?!?“. Das machte mich wahnsinnig. Also beschloss ich reinen Tisch zu machen und Akitoki meine Liebe zu gestehen. Ich hatte mir einen besonderen Tag dafür ausgesucht, den dreizehnten Jahrestag unserer ersten Begegnung.

Als der Tag dann gekommen war, hatte ich ein mulmiges Gefühl. Ich überlegte, auf welche Weise ich ihr meine Gefühle am besten gestehen könnte…

Plötzlich kamen mir dann doch Bedenken. Vielleicht wird unsere Freundschaft daran zerbrechen? Was wird sie sagen? Aber was ist, wenn sie mich auch mehr mag, als sie bisher zeigt? Ich wusste einfach nicht weiter und wollte ihr dann doch noch aus Angst absagen, doch da stand sie vor meiner Tür und fragte mich, ob ich fertig sei.

Sie sah umwerfend aus. Ihr Kleid war schlicht und doch wunderschön. Es passte ihr wie angegossen. Ein leichtes, helles Blau bildete die Grundfarbe ihres Kleides. Die Ärmel waren so lang, dass sie Akitokis Hände beinahe bedeckten und sie hatten die Farbe der Sonne, wenn sie mittags am Himmel steht: das wärmste und freundlichste Gelb, das ich je gesehen hatte.

Dieses Kleid kannte ich noch gar nicht und ich fragte sie, ob es neu sei und woher sie es habe. Darauf antwortete sie: „Ja das Kleid ist neu. Ich habe es selbst gemacht, als Erinnerung an die schönen Stunden, die wir verbracht haben, wenn wir in den Himmel geschaut und uns Geschichten erzählt haben.“

Unglaublich! Sie hatte ein Kleid selbst gemacht, um sich an unsere gemeinsamen Stunden zu erinnern! Ich konnte es nicht fassen.

Ich stotterte darauf nur: „D-d-das K-Kleid ist echt t-t-toll.“ Mehr brachte ich nicht raus.

Und dann fiel mir ein, dass ich Akitoki absagen wollte… Was für eine dumme Idee!

Noch als ich das dachte, sagte sie: „Wollen wir? Ich freue mich schon total auf dein selbst gemachtes Essen!“ Meine Zweifel und meine Angst waren wie weggeblasen und ich sagte: „Alles klar, ich bin fertig, lass uns gehen.“

Doch mit jedem Schritt, den wir machten, wurde ich nervöser.

Auch Akitoki bemerkte das, den sie fragte mich plötzlich: „Warum bist du so nervös? Zeturoya, mach dich locker, wir wollen das Picknick doch in Ruhe genießen.“ Also versuchte ich mich wieder zu beruhigen und als wir an unserem Lieblingsplatz ankamen, war ich wieder entspannt.

Ach ja, unser Lieblingsplatz, ich hab noch gar nicht erzählt was an ihm so besonders ist.

Hier haben ich und Akitoki uns das erste Mal verabredet!

Es ist ein riesiger Kirschbaum, der auf einem kleinen Hügel steht. Man sitzt aber nicht nur im Schatten und inmitten dieser herrlichen Kirschblüten, sondern man hat auch einen Wahnsinnsblick auf Hayuya und die großen Felder und Wiesen in der Umgebung.

„Mach mal die Augen zu.“ sagte ich zu Akitoki, denn ich wollte das Picknick aufbauen und sie sollte nicht sehen, was es alles gab, bevor es schön angerichtet war.

„Sag mir, wenn ich sie wieder aufmachen soll und mach nichts Unanständiges“ antwortete sie mit einem Lächeln im Gesicht. „Was denkst du von mir, ich würde doch nichts Unanständiges machen!“ antwortete ich ihr und begann damit, das Picknick schnell aufzubauen.

Ich hatte mir echt Mühe gegeben. Es gab gefüllte Tomaten, die Akitoki für ihr Leben gern isst, belegte Brote in vielen verschiedenen Varianten und Formen, einen Nudelsalat, Reis, Hühnchen, eingelegte Champignons, geräucherten Lachs, zwei selbst gemachte Soßen und Kirschen, Akitokis Lieblingsfrüchte, die hatte ich sogar selber angebaut!

„Okay du darfst die Augen aufmachen.“

Als sie die Augen aufmachte, staunte sie und war sichtlich gerührt. „Man Zeturoya, hast du das etwa alles selbst gemacht?“ Ich antwortete ihr sofort mit „Ja klar für dich immer!“.

„Das wäre doch nicht nötig gewesen Zeturoya.“ Dann schaute sie mir tief in die Augen und sagte „Du bist wirklich zu nett zu mir, vielen Dank.“ Ich grinste und wollte etwas sagen, doch da meldete sich mein Magen mit einem lauten Knurren zu Wort, ich hatte schließlich den ganzen Tag noch nichts gegessen und es war schon Abend. „Ups“ sagte ich und wurde bestimmt ein bisschen rot, doch Akitoki sagte „Dein Magen scheint meine Gedanken lesen zu können, ich hab einen riesigen Hunger!“

„Na dann hau rein!“ übertönte ich meinen Magen. Wir aßen ungefähr eine halbe Stunde ohne etwas zu sagen.

Doch plötzlich fing Akitoki an zu reden und sie musste ausgerechnet auf das Thema zu sprechen kommen, worüber ich nie hatte reden wollen: Liebe. Doch irgendwie kam mir das an diesem Tag gelegen, ich freute mich sogar darüber, dass ich nicht das Thema ansprechen musste.

„ Glaubst du daran, dass eine Liebe für immer halten kann?“

„Na ja, “ antwortete ich ihr, „ich denke schon, dass eine Liebe für immer und ewig halten kann, wenn man den Richtigen oder die Richtige gefunden hat. Man ist dann glücklich, wenn man nur in der Nähe der geliebten Person ist und selbst die kleinste Geste oder das kleinste Wort können einem das Herz bis zum Hals schlagen lassen.“ Ich bemerkte gar nicht, dass ich weiterredete, denn eigentlich wollte ich nur weiterdenken. Doch das merkte ich zu spät…

„Man bekommt weiche Knie, wenn man nur angeschaut wird und das Herz hüpft vor Freude, wenn man sich mit seiner Geliebten trifft. Jeder Moment ist einzigartig und bleibt unvergesslich. Egal wie schlecht es einem vorher ging, man ist plötzlich glücklich und voller Lebensfreude und das nur wegen der Nähe dieser geliebten Person. Außerdem-“

Ich stockte, denn ich bemerkte, dass ich laut gedacht hatte. Oh mein Gott wie peinlich, ich wäre am liebsten im Boden versunken und lief zu allem Übel auch noch rot an…

„Wow, das hört sich ganz so an, als hättest du diese Person gefunden…“ Akitoki grinste mich mit einer Mischung aus Neugierde und Vorfreude an und doch… glaubte ich, Trauer in ihren Augen zu sehen, aber das war nur für einen kurzen Augenblick. Ich blinzelte und sie grinste mich wieder voller Neugierde an. „ Na, wer ist denn die Glückliche???“ fragte sie mich.

„ Das geht dich nichts an!“ Ich hatte eine Gelegenheit gehabt, ihr meine Liebe zu gestehen und ich Trottel hatte sie vergeben, weil ich zu ängstlich war.

„ Jetzt sag schon, ich verrat es auch keinem. Bitte…“ „Nein, das ist meine Sache, lass gut sein.“ Sehr schlau von mir, auch die zweite Chance zu verpatzten, aber ich war immer noch in Sorge über die Freundschaft zwischen mir und Akitoki, sodass ich es einfach nicht fertig brachte, ihr etwas zu verraten. „Na gut, ich will dich ja zu nichts zwingen, aber ich hätte es wirklich niemandem verraten…“ sagte Akitoki mit trauriger Stimme und als ich sie anschaute, drehte sie sich weg und verbarg einige Tränen vor mir. Ich hatte meine Liebste zum Weinen gebracht, was könnte es schlimmeres geben?!?

Doch ich wollte sie trösten und so nahm ich sie in den Arm und sagte leise: „Natürlich würdest du niemandem etwas verraten, das weiß ich doch. Doch es ist ziemlich schwer für mich darüber zu sprechen.“ Akitoki schniefte leise und lehnte ihren Kopf an meine Schulter.

Ich spürte, wie mir ganz heiß wurde, so nah war mir Akitoki noch nie gewesen!

„Du kannst dir ganz sicher sein, wenn ich mit jemandem über meine Liebe sprechen würde, wärst du es Akitoki.“ Sie nickte leicht mit dem Kopf und sagte zu mir: „Es tut mir leid, ich dachte nur gerade, dass du mich nicht mehr magst…“ „ Ach Akitoki, wir werden für immer Freunde bleiben und ich werde dich immer gern haben. Du bist meine beste Freundin und es gibt niemanden, dem ich mehr vertraue als dir.“ Als sie mich daraufhin anblickte, lächelte sie wieder und flüsterte: „Ich vertraue dir auch mehr als irgendjemand anderem auf dieser Welt. Ich würde dir mein Leben anvertrauen.“

„Akitoki…“ Ich konnte es nicht fassen. Ich wusste, dass Akitoki mir vertraute, aber dass sie so etwas sagen würde, hätte ich nie für möglich gehalten. Ich rückte noch ein bisschen näher an sie heran und sagte mit gerührter Stimme: „ Ich werde dich immer beschützen und bin immer für dich da. Egal wann du Probleme hast und ganz egal welcher Art sie sind, ich werde dir helfen.“ Ich spürte wie Akitoki mir ein bisschen näher kam und ihren Arm um mich legte und platzte beinahe vor Glück. Meine Liebste kuschelte sich tatsächlich an mich! Nicht mal in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir so etwas je ausgemalt. Vielleicht…

Vielleicht mochte Akitoki mich ja auch mehr, als sie zugab. Während ich wie gelähmt dasaß und noch einmal darüber nachdachte, ob sie jemals Andeutungen in diese Richtung gemacht hatte, kam mir eine weitere Frage in den Sinn: Hatte sie vielleicht deshalb immer über Liebe reden wollen? Auf einmal konnte ich nur noch daran denken, wie es wäre, wenn wir zusammen kommen würden.

Doch ich wurde von Akitoki aus meinen Gedanken gerissen. „Zeturoya ich habe noch nie jemanden wie dich kennen gelernt. Obwohl du ein Junge bist, verstehst du mich ganz genau und manchmal glaube ich, dass du meine Gedanken lesen kannst.“ In diesem Moment wünschte ich mir nichts mehr als die Fähigkeit, Akitokis Gedanken lesen zu können. Doch ich konnte es nicht und so hörte ich ihr lieber weiter zu: „Du bist der liebevollste Mensch, den ich je getroffen habe und ich bin froh darüber, dass wir Freunde geworden sind. Schon bei unserer ersten Begegnung wusste ich, dass du etwas Besonderes bist.“ Da fiel mir doch etwas ein: „Du Akitoki, weißt du was heute für ein Tag ist?“ „Natürlich! Heute vor 13 Jahren haben wir uns an diesem Ort hier das erste Mal verabredet. Das war der bis heute schönste Tag in meinem Leben.“ Als ich dass hörte, schaute ich meine Liebste an und sah, dass sie die Augen geschlossen hatte. Wahrscheinlich dachte sie an den Tag unserer ersten Begegnung. Was dann jedoch geschah, wird mir für immer und ewig in Erinnerung bleiben.

„ Hey Zeturoya mir fällt gerade was ein. Mach doch mal bitte deine Augen zu.“

„Warum soll ich denn meine Augen zumachen?“ „Vertrau mir, ich habe eine kleine Überraschung für dich.“ Da wurde ich natürlich neugierig… „Ach ja, was denn für eine Überraschung?“ „Ein kleines Geschenk als Dankeschön für den schönen Abend!“

Ich machte schnell die Augen zu und wartete gespannt. Doch was Akitoki dann tat, hätte ich nie gedacht. Ich spürte nur wie sie ihren Kopf von meiner Schulter nahm und dann…

küsste sie mich auf die Wange!!!

„Vielen Dank für den wundervollen Abend und die dreizehn schönsten Jahre in meinem Leben.“ hauchte Akitoki mir ins Ohr. Ich wollte ihr antworten, doch ich war wie gelähmt.

Sie hatte mich tatsächlich geküsst!

Als ich mich wieder gefasst hatte, machte ich vorsichtig die Augen auf und schaute ihr ganz tief in die Augen…

„Akitoki!“ Ich umarmte meine Liebste und wusste, dass das die beste Gelegenheit des ganzen Abends war.

Ich sammelte allen meinen Mut zusammen und sagte:

„ Ich muss dir noch etwas ganz wichtiges sagen…“ Akitoki lächelte und schaute mir tief in die Augen. „Du wolltest doch wissen in wen ich verliebt bin…“ Sie kam meinem Gesicht ganz nah. Ich konnte ihren warmen Atem angenehm auf meinem Gesicht spüren und obwohl sie nur flüsterte konnte ich jedes einzelne Wort von ihr verstehen: „Ja aber ich glaube ich weiß es schon…“ Ich schluckte noch einmal und sagte dann: „ Ich liebe –

„Zeturoya, aufstehen. Akitoki ist hier!“

Ich hatte tatsächlich alles nur geträumt. Aber wie hätte es auch anders sein können. Ich konnte doch nicht erwarten, dass Akitoki ein Kleid machen würde, nur um sich an unsere gemeinsame Zeit zu erinnern. Wir hatten zwar schöne Zeiten erlebt, aber das war Wunschdenken. Es war nur nicht die Realität.

Ich seufzte und zog mich an. Als ich fertig war, fiel mir siedend heiß ein, dass ich nichts vorbereitet hatte, weil ich den ganzen Tag verschlafen hatte.

„Ich hab mir schon gedacht, dass du noch schläfst, deswegen hab ich uns einen Picknickkorb fertig gemacht“ hörte ich Akitoki sagen. Ich drehte mich um und traute meinen Augen nicht. Akitoki hatte das gleiche Kleid an, wie in meinem Traum. „Akitoki, du- dieses Kleid…“

Sie lächelte. „Das Kleid ist neu, ich habe es selbst gemacht um-“

„–um dich an die schönen Stunden, die wir verbracht haben, wenn wir in den Himmel geschaut und uns Geschichten erzählt haben, zu erinnern.“

Meine Freundin bekam große Augen. „Woher weißt du das?“

„Das ist mein kleines Geheimnis“ antwortete ich schmunzelnd. Akitoki grinste und nahm meine Hand in die ihre. „Na gut. Aber jetzt lass uns zu unserem Baum gehen. Ich möchte dir noch was erzählen.“

Sanft zog ich sie zu mir und sagte: „Akitoki, ich liebe dich auch“

Meine Liebste schaute mich total verdattert an. Auf einmal liefen ihr einige Tränen die Wangen hinab und sie umarmte mich. „Ich bin so glücklich…“ flüsterte sie leise und dann küsste sie mich. Als ihre weichen Lippen sanft die meinen berührten, dachte ich an all das, was wir schon zusammen erlebt hatten. Ich schlang meine Arme um Akitoki und drückte sie ein wenig mehr an mich. Als wir unsere Lippen voneinander lösten, waren wir beide wohl so glücklich wie noch nie in unserem Leben. „Lass uns gehen Liebling“ hauchte ich und nahm die Hand meiner Freundin. „Ja.“
 

Wir verbrachten einen wunderschönen Tag und als wir uns abends am Baum lehnend aneinander kuschelten waren Akitokis letzte Worte, bevor sie einschlief:

„Ich fühle mich wie in einem wundervollen Traum…“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück