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Trümmer einer Zeit

Hitsugi x Keiyuu
von

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Pflanzen…Lianen…überall nur dieses elende Grünzeug. Die Luft war warm und feucht…überall flogen die Insekten um den Soldaten herum. Wie lange musste er nun schon in diesem Dschungel umherirren? So langsam kam es ihm wie eine Ewigkeit vor. Seine Einheit hatte er schon lange verloren und auch das Aufblitzen der Maschinengewehre war nicht mehr zwischen dem Grün wahrzunehmen. Sein Bein schmerzte höllisch….doch schon lange floss kein Blut mehr aus der noch offenen Wunde.
 

Plötzlich….Menschenstimmen…vielleicht neue Angreifer?….“Fuck!“ fluchte Hitsugi und er verschwand dann lieber schnell hinter einem Baum. Dort legte er sich auf die Lauer mit der Waffe immer einsatzbereit in der Hand. Er wollte und durfte den feindlichen Truppen nicht in die Hände fallen. Lieber würde er sich dann selber auf der Stelle umbringen als bei einem dieser elenden Bastarde zu landen.
 

Doch dann verschwanden die Stimmen genauso schnell wie sie gekommen waren und der Soldat atmete erleichtert auf. Als er sich danach aber wieder umdrehte, weiteten sich seine Augen vor Schreck und sein Körper verkrampfte sich schlagartig, wodurch er jedoch auf schmerzhafte Art und Weise wieder seine Wunde zu spüren bekam.
 

Hitsugi blickte direkt in die Augen eines kleinen Jungen, der ihn nur verwundert ansah. Der Kleine schien überhaupt keine Angst vor dem Fremden zu haben und auch nicht vor der Waffe in dessen Hand. Der Junge musterte Hitsugi kurz und entdeckte so schnell die Wunde an dessen Bein. Sofort sank er auf den Boden, aber weder sagte er ein Wort noch gab er irgendwelche Töne von sich.
 

War der Junge ein Feind oder einfach nur ein unschuldiger Zivilist? Hitsugi traute der Situation nicht und deshalb beobachtete er genau, was der Kleine tat….seine Hand immer griffbereit an seiner Waffe. Der Junge hatte sich ein paar Blätter von einer Pflanze neben ihnen abgerissen und kaute leicht auf diesen herum. Als sie begannen ihren heilenden Saft freizugeben, bedeckte er die Wunde mit den Blättern. Der Junge riss daraufhin ein Stück Stoff aus seinem Gewand und umwickelte damit noch zusätzlich die Verletzung. Die Heilpflanze durfte sich nicht wieder von der Wunde lösen.
 

Hitsugi beobachtete die ganze Zeit den Jungen fragend, wusste er doch nicht, wofür es gut war, was dieser gerade tat. Doch als er dann die Pflanze auf seiner Haut spürte, zog er zischend die Luft ein. Dieses Heilmittel brannte wie Feuer auf seinem Fleisch und ließ ihn nur umso deutlicher spüren, wie schlimm die Wunde eigentlich war. Doch der Soldat hatte genau in diesem Moment das Gefühl, als wenn er diesem kleinen Jungen vertrauen konnte. So ließ er langsam auch die Waffe sinken und wehrte sich nicht als dieser versuchte ihn mit ein paar Handbewegungen zum Aufstehen zu bewegen. Schnell stand der Soldat wieder auf seinen Beinen und wurde von dieser zierlichen Gestalt gestützt. Zusammen gingen sie so in das Dorf des Jungen.
 

Es war ein friedlicher Ort…die Männer gingen ihrer Arbeit auf den Feldern oder in den Werkstätten nach….Kinder spielten auf der Straße….und die Frauen erledigten die Hausarbeit. Es war ein kleines idyllisches Paradies inmitten des grünen Dschungels und umgeben von kriegerischen Gräueltaten. Sogar hier hörte man noch das Herunterkrachen der Bomben und die unzähligen Schüsse, die weit weg von hier fielen.
 

Doch das alles schien an den Menschen in diesem kleinen Dorf völlig vorbei zu gehen. Sie gingen weiter ihrer Arbeit nach und lebten so friedlich wie eh und je. Ob es nur der augenscheinliche Eindruck war oder ob es die Menschen wirklich nicht interessierte, konnte Hitsugi jedoch nicht beurteilen.
 

In Wirklichkeit aber hatten die Menschen in dem Dorf Angst…..große Angst….sie haben schon so viele leiden und sterben sehen….und doch….sie wussten nicht, wie sie anders mit der Situation umgehen sollten. Sie waren glücklich mit dem, was sie täglich taten und wenn sie wirklich eines Tages sterben sollten, dann bei dem was sie liebten. Wehren würde sie sich nicht….weder die Frauen noch die Männer konnten kämpfen……..noch hatten sie eine realistische Chance gegen die überlegenden Waffen der Eindringlinge.
 

Mittlerweile hatte Hitsugi zusammen mit dem Jungen eine kleine Hütte erreicht, in der der Kleine zu wohnen schien. Der Junge setzte den Soldaten auf einem der Stühle ab und verschwand sofort wieder. Verwundert schaute ihm Hitsugi hinterher….was hatte dieser Junge nur jetzt wieder vor? Vielleicht wollte er ihn doch noch verraten? Der Soldat klammerte sich fester an seine Waffe und war jederzeit bereit sich damit zu verteidigen. Vielleicht war das Dorf ja gar nicht so friedlich, wie es aussah. Es konnte doch auch eine Falle für gutgläubige und verirrte Soldaten sein.
 

Aufmerksam beobachtete Hitsugi die Tür und wartete darauf, das der Junge zurückkehrte. Doch lange blieb er nicht alleine, denn so schnell, wie der Kleine verschwunden war, kam er auch wieder zurück. Jedoch er war nicht alleine. Hinter dem Jungen folgte ein älterer Mann. Dieser blieb allerdings schon vor Schreck in der Tür stehen, denn mit einem Soldaten aus den feindlichen Reihen hatte er nicht gerechnet. Schon allein als er die Waffe sah, wollte er am liebsten wieder gehen. Wie konnte Keiyuu nur einen Feind ins Dorf bringen? Der Mann zweifelte noch, ob er Hitsugi behandeln sollte oder nicht, als sein Blick dann aber wieder auf Keiyuu fiel. Dieser war sofort zu dem Soldaten gerannt und deutete nun auffällig auf dessen Verletzung, die nur provisorisch verbunden war.
 

Erst jetzt löste sich die Starre des Mannes und er trat an den Fremden heran. „Ich bin Arzt.“ erklärte er kurz in Hitsugis Sprache. Daraufhin wurde auch der Soldat wieder entspannter und er löste den Griff um seine Waffe. Er nickte kurz und ließ den Mediziner an sich heran.
 

Der Arzt begann den Verband zu lösen und musste auch sofort feststellen, das die Wunde nicht gut aussah. Wenn er jetzt nicht schnell handeln würde, dann würden sie riskieren, das der Soldat sein Bein verliert und vielleicht sogar sein Leben.

„Schnell Keiyuu…bringe mir frisches Wasser, Handtücher und ein Messer! Zudem brauche ich noch Feuer.“ forderte er den Jungen auf, welcher daraufhin sofort wieder aus der Hütte verschwand. Hitsugi sah dem Jungen hinterher und auch endlich wusste er dessen Namen…Keiyuu….
 

Doch lange konnte er nicht abschweifen, denn schon wand sich der Mediziner an ihn. „Es sieht nicht gut aus. Ich muss sofort die Kugel entfernen und die Wunde versorgen, ansonsten laufen sie Gefahr ihr Bein zu verlieren.“ erklärte er dem Verletzten so ruhig wie möglich. Der Soldat nickte nur verstehend und wurde dann sofort aufgefordert sich in das Bett zu legen. Hitsugi folgte dem auch und versuchte äußerlich so ruhig wie möglich zu bleiben. Dies war gar nicht so einfach, denn innerlich war er doch von Angst erfüllt…Angst um sein Leben.

Während Hitsugi nun in diesem Bett lag, kam der Junge endlich wieder herein…vollgepackt mit allem, was der Doktor haben wollte. Er machte dann auch noch schnell Feuer in dem kleinen Kamin in einer Ecke der Hütte an. Daraufhin lief er zum Bett und ließ sich am Kopfende nieder.
 

Seine Augen waren auf den Fremden gerichtet und er betrachtete dessen dunklen Augen. Sie waren so unbeschreiblich schön und der Junge würde am liebsten darin versinken. Hitsugi bekam davon allerdings nicht viel mit, denn er hatte im Moment mit den Schmerzen zu kämpfen. Der Arzt konnte nicht einmal eine örtliche Betäubung vornehmen und so musste der Soldat Wohl oder Übel alles ertragen. Der Arzt holte Keiyuu dann, durch eine kurze Berührung an dessen Schulter, wieder zurück ins Diesseits und drückte ihm ein zusammengerolltes Stück Stoff in die Hand. Dieses sollte Hitsugi in den Mund nehmen und notfalls, wenn die Schmerzen zu stark wurden, drauf beißen. So umgingen sie die Gefahr, das er sich die Zähne zerstören konnte.
 

Als dann endlich alles vorbereitet war, begann der Arzt auch damit die Kugel aus dem Bein von Hitsugi zu entfernen und die Wunde zu reinigen. Der Soldat versuchte die ganze Zeit stark zu bleiben, jedoch wollte sein Körper ihm nicht gehorchen. Seine Augen waren mittlerweile geschlossen und seine Hände krallten fest sich in der Decke unter sich. Auch das Stück Stoff zwischen seinen Zähnen wurde einem starken Druck ausgesetzt.
 

Trotzdem versuchte er sich so still wie möglich zu halten. Doch es war schwer…..so unendlich schwer. Hitsugi bekam in diesem Zustand nicht bewusst mit, wie sich die zierliche Hand des Jungen auf die Seine legte. Das einzige, was er noch wahrnahm, war eine angenehme Wärme. Diese ließ ihn dann auch ruhiger werden und der Mediziner konnte richtig arbeiten.
 

Es schienen Stunden zu vergehen und Keiyuu war die ganze Zeit damit beschäftigt Hitsugi von der dünnen Schweißschicht zu befreien, die sich immer wieder auf seiner Stirn, seinem Gesicht und auf seinem Körper bildete. Aber auch wenn er dies tat, so hatte er doch jede Minute…jede Sekunde….die Hand des Soldaten mit Seiner fest umschlossen. Ab und zu strich er sogar beruhigend mit seinem Daumen über Hitsugis Handrücken.
 

Die Kugel saß wirklich tief und so brauchte der Arzt sehr lange, um die Wunde richtig zu versorgen. Hitsugi war unterdessen schon fast völlig weggetreten vor Schmerzen. Doch trotzdem spürte er immer ein angenehmes Gefühl von Geborgenheit. Er konnte sich nicht erklären, wo es herkam, aber er war unendlich dankbar dafür.

Als die Operation dann nach vielen Stunden endlich vorbei war, war Hitsugi schon längst ins Schwarze hinübergegangen und schlief tief und fest. Das war im Moment wohl auch das Beste für ihn und vor allem für seinen Körper. Dieser musste sich von der anstrengenden Operation, aber auch von den Strapazen der vergangenen Tage erholen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nimouluft
2008-05-07T14:08:04+00:00 07.05.2008 16:08
total toll
*freu*
das ist echt süß
keiyuu ist so lieb..
aber leider sooooooooooo kuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuurz


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